Triclinium | Cena Candidati

  • Für die heutige Cena hatte Tiberius Durus das große Triclinium vorbereiten lassen, denn es sollten mehr als neun Gäste erscheinen - möglicherweise sogar eine ganze Menge mehr! So hatte man den großen Festsaal geschmückt und zwei Triclinia mit den Öffnungen aneinandergeschoben (allerdings mit einem kleinen Gang dazwischen, sodass die Sklaven die Tische in der Mitte beladen konnten).


    Tiberius Durus selbst war heute sehr aufgeregt, denn hier würde sein Wahlkampf beginnen! Daher hatte er sich für eine strahlend weiße Synthesis entschieden - gewissermaßen als synthesis candida in Ermangelung einer Toga, die für ein Abendessen mehr als ungeeignet war. Suchend blickte er sich nach Claudius Lepidus um, der bereits im Hause sein musste.

  • Auch Arvinia wusste, dass dieser Tag für ihren Cousin von imenser Wichtigkeit war, daher zog sie ihre feinste Palla an, die is in ihren Schränken hatte finden können. Die Palla war aus feinstem Stoff und war in einem sehr schwachen rot gefärbt, sodass sie nur einen roten schimmer hatte und nicht komplett weiß wirkte. Während Manius nervös umherirrte kümmerte sich Arvinia darum, dass die Sklaven das Triclinium ordentlich herrichten und für den Ablauf der Cena alles vorbereiten, damit er sich nicht auch noch damit befassen musste, außerdem war es ihre Aufgabe, wie sie fand, denn sie war bis vor kurzem noch die einzige Frau im Haus und somit für den Haushalt verantwortlich. Sie teilte die Sklaven ein, manche sollten sich nur um die Getränke, andere um die Speisen kümmern. Es gab allerdings auch die, die sich unauffällig hinter den Klinen aufhalten, damit sie sofort, wenn die Gäste einen spontanen Wunsch hatten, zur Stelle waren und ihn erfüllen konnten.

  • Mittlerweile hatte sich Lepidus auch für die Cena, mit einer Synthesis bekleidet im Triclinium eingefunden. Der Patron schien auf ihn schon zu warten. In der rechten Hand hatte er noch die Tabula fest im Griff, die er von Durus bekommen hat, worauf die Gäste notiert waren.


    "Salve Patronus, ich hoffe ich komme nicht zu spät? Wenn du einen kurzen Augenblick Zeit für mich hast?"
    Es ging eigentlich nur um die Gästeliste, welche Lepidus abgearbeitet hatte und seinem Patron zeigen wollte.


    "Ich habe die Gästeliste, welche ich von dir bekommen habe abgearbeitet."



    Lucius Aelius Quarto X
    Marcus Vinicius Lucianus O
    Spurius Purgitius Macer X
    Gaius Octavius Victor O
    Herius Claudius Menecrates O
    Marcus Aurelius Corvinus O
    Manius Flavius Gracchus X
    Kaeso Annaeus Modestus X
    Lucius Flavius Furianus O



    "Der Vinicier hat sich zwar nicht gemeldet doch als ich hier ankam, traf eine Sänfte vor der Villa ein, ich meine den Vinicier erblickt zu haben. Ansonsten hoffe ich bei den Gästen, welche sich nicht gemeldet haben, das sie vielleicht noch kommen."


    Als Lepidus sein Anliegen dem Patron geschildert hatte, blickte er sich erst einmal im Tricilinium um. Ein weitere Person war schon anwesend. Eine Frau kümmerte sich darum, das die Sklaven wussten was zu tun war.
    Mit einem Lächeln und einem "Salve!" Begrüßte Lepidus sie und schon war die Aufmerksamkeit bei der Tabula mit der Gästeliste.

  • Fast alle Sklaven hatten nun ihre Aufgabe und es konnte eigentlich losgehen, da kam ein Mann ins Triclinium, den Arvinia noch nicht kannte. Er redete mit ihrem Cousin, war das ein Klient?
    Dann blickte er sie an und grüßte sie lächelnd. Wie es sich für eine Tiberia gehörte ging sie auf den Mann zu und grüßte ihn ebenfalls. "Salve." sagte sie freundlich, ohne zu wissen wer es ist, da er sich nicht vorgestellt hatte, aber vielleicht würde Manius sie ja bekannt machen.


    "Es ist alles geregelt was die Verpflegung deiner Gäste angeht Manius, von meiner Seite aus könnte es losgehen." erzählte sie ihrem Cousin.

  • Durus nahm die Tafel und studierte sie kurz. Furianus hatte sich nicht gemeldet...Corvinus ebenso! Bei Octavius Victor konnte er es jedoch fast nachsehen - mit dem hatte er ohnehin nicht viel zu tun.


    "Salve, danke."


    meinte er dann. Offenbar hatte Lepidus den Besuch des Sklaven am Nebeneingang nicht registriert, doch da der Tiberier sich ganz auf seinen Lehrling verlassen hatte, bemerkte er dies überhaupt nicht - und abgesehen davon sah er kurz darauf Lucianus durch die Tür kommen.


    Dann trat auch Arvinia auf ihn zu und versicherte ihn, dass alles ausreichend vorbereitet war, was Durus sehr beruhigte. Dabei bemerkte er jedoch, dass Lepidus und sie bisher überhaupt nicht das Vergnügen gehabt hatten!


    "Das ist übrigens Tiberia Arvinia, meine Cousine. Und das ist Claudius Lepidus, der bei mir ein Tirocinium Fori macht. Ihr werdet euch sicherlich noch häufiger sehen!"


    Nun war jedoch auch schon der erste Gast, Vinicius Lucianus bei ihm. Durus unterbrach rasch das Gespräch mit seinen beiden Helfern und wandte sich an den Consularen.


    "Salve, Vinicius! Wie schön, dass du kommen konntest! Wie geht es Dir? Wie geht es Deiner Familie?"

  • Die Tür öffnete sich ein weiteres Mal und ein etwas beleibter Herr, dessen Haar zwar bereits schütterer, aber noch nicht ergraut war, ein. Geleitet wurde er von einer äußerst durchschnittlich aussehenden, älteren Dame, die etwas gelangweilt wirkte. Der Senator lächelte zurückhaltend und ging direkt auf Durus zu. Manch einer mochte ihn kennen - es handelte sich um Marcus Vitorius Marcellus, einen Mann praetorischen Ranges, der vor einigen Jahren als Curator Viarum tätig gewesen war. Üblicherweise gehörte er nicht zu den Gästen des Tiberiers, doch Durus begrüßte ihn überschwänglich und freundlich lächelnd.


    "Salve, Vitorius! Wie schön, dass Du kommen konntest!"


    Marcellus reagierte leicht irritiert, ergriff jedoch die Hand des Tiberiers und zog ihn ein wenig an sich heran.


    "Ich danke für Deine Einladung, Tiberius! Ich habe meine Gattin Hosidia mitgebracht."


    "Es ist mir eine Freude, Hosidia! Dein Vater war der berühmte Hosidius Geta, nicht war?"


    Die Dame bestätigte knapp, doch im Grunde interessierte sich der Tiberier gar nicht dafür, denn auch Marcellus schien noch etwas sagen zu wollen.


    "Wir müssten einen Augenblick unter vier Augen sprechen, Tiberius. Wäre das möglich?"


    Natürlich war es für Durus nicht gerade einfach, heute, an diesem wichtigen Essen einfach einmal zu verschwinden, doch der nachdrückliche Blick seines Gegenübers überzeugte ihn, sodass er sich rasch umblickte und Arvinia herbeiwinkte.


    "Arvinia, kümmere dich doch einen Augenblick um die Gäste. Ich bin gleich wieder da! Dies ist übrigens Hosidia."


    Er deutete auf die Frau des Vitoriers, dann eilte er mit diesem in Richtung Tür, durch die er verschwand.


    Sim-Off:

    Ich bin das Wochenende weg - unterhaltet euch solange ein bisschen, dann gehts am Montag weiter ;)

  • Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    .........


    "Salve, Vinicius! Wie schön, dass du kommen konntest! Wie geht es Dir? Wie geht es Deiner Familie?"


    "Salve, Senator, danke für die Einladung und danke der Nachfrage.... Erst vor ein paar Tagen hat mir meine Gattin Zwillinge geschenkt, welchen es hervorragend geht, doch meine Frau muss sich noch ein wenig von den Anstrengungen erholen."

  • Modestus war dem Sklaven gefolgt und kam nun in das Triclinum. Viele Leute waren noch nicht anwesend. Er meinte Vinicius Lucianus zu erkennen, aber er war sich nicht sicher. Bisher hatte er ihn zu Gesicht bekommen, denn der Vinicier hatte ja viel Zeit als Statthalter in Germania verbracht. Doch da auch Durus nicht anwesend war, ging Modestus sehr langsam in den Raum und tat so als würde er den prachtvollen Raum bewundern, sodass wer immer auch die Pflichten des Gastgebers für Durus übernahm genügend Zeit hatte, um ihn zu bemerken und vorzustellen.

  • Zitat

    Original von Tiberia Arvinia
    Fast alle Sklaven hatten nun ihre Aufgabe und es konnte eigentlich losgehen, da kam ein Mann ins Triclinium, den Arvinia noch nicht kannte. Er redete mit ihrem Cousin, war das ein Klient?
    Dann blickte er sie an und grüßte sie lächelnd. Wie es sich für eine Tiberia gehörte ging sie auf den Mann zu und grüßte ihn ebenfalls. "Salve." sagte sie freundlich, ohne zu wissen wer es ist, da er sich nicht vorgestellt hatte, aber vielleicht würde Manius sie ja bekannt machen.


    Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    Dann trat auch Arvinia auf ihn zu und versicherte ihn, dass alles ausreichend vorbereitet war, was Durus sehr beruhigte. Dabei bemerkte er jedoch, dass Lepidus und sie bisher überhaupt nicht das Vergnügen gehabt hatten!


    "Das ist übrigens Tiberia Arvinia, meine Cousine. Und das ist Claudius Lepidus, der bei mir ein Tirocinium Fori macht. Ihr werdet euch sicherlich noch häufiger sehen!"


    Durus nahm die Tafel entgegen uns studierte diese. Die Dame, welche Lepidus eben nur flüchtig gegrüßt hatte, wurde ihm von Durus nun als seine Cousine vorgestellt. Ich ließ meinen Blick von der Tabula und reichte ihr die Hand als sie auf uns zukam. "Sehr erfreut." Meinte Lepidus und lächelte erneut.
    Sie schien bezüglich der Cena Vorbereitungen alles im Griff zu haben.

  • Es war Septima äußerst peinlich schon wieder zu spät dran zu sein. In letzter Zeit schien ein Fluch auf ihre zu liegen. Eiligen Schrittes ging sie die Stufen zum Atrium hinunter, dicht gefolgt von ihrer Serva. Erst kurz vor dem Festsaal bremste sie ihre Schritte und versuchte kontrollierter zu atmen. Hoffentlich waren noch nicht alle Gäste von Durus da, denn Septima hasste es, einen ersten schlechten Eindruck zu hinterlassen. „Frija, geh in die Küche oder mach dich sonst wie nützlich. Ich brauche dich jetzt nicht mehr.“ Mit diesen Worten schickte sie ihre Sklavin fort und betrat kurz darauf mit einem strahlenden Lächeln das große Triclinium.


    Ein paar wenige Gäste waren schon da, aber so sehr Septima mit ihren Augen suchte, Durus schien nicht anwesend zu sein. Also ging die junge Tiberia an einem Mann vorbei, der sich offensichtlich die Wandmalereien des Saales genauer betrachtet, und zu Arvinia um die bereits Anwesenden freundlich zu grüßen. „Salvete die Herrschaften.“

  • Lucius Aelius Quarto betrat das triclinium. Er sah sich kurz um. Der Brand der villa Tiberia im vergangenen Jahr war schließlich Stadtgespräch gewesen und der Wiederaufbau eines großen Teils des Hauses musste eine beachtliche Summe verschlungen haben.
    Dann erblickte er den Gastgeber und steuerte direkt auf ihn zu.


    “Senator Manius Tiberius, ehrenwerter pontifex, ich danke dir für diese freundliche Einladung. Es ist mir eine Ehre, Gast in deinem Haus zu sein.“

  • Vom Ianitor hereingelassen, von einem weiteren Sklaven durch die Villa Tiberia geleitet, erreichten schließlich auch Gracchus und Antonia das Triclinium, in welchem sich bereits einige Gäste eingefunden hatten.
    Am Arm ihres Gatten – oder er an ihrem – ging das Ehepaar in den Raum hinein, eine kurze Zeit, welche Antonia dazu nutzte sich einen Überblick über die bereits versammelten Gäste zu verschaffen. Das ein oder andere Gesicht erkannte sie, von einem glaubte sie sogar er könne ein Claudius, ein Verwandter also, sein. Der Gastgeber jedoch schien momentan nicht anwesend, doch war es die Gegenwart des Aeliers, die flüchtig ihre Mundwinkel zucken ließ. Die Sorgenfalte auf ihrer Stirn indes hatte ihre Ursache nach wie vor im Zustand ihres Gemahls. So galt der nächste Blick denn auch Gracchus, der sich so oft danach erkundigt hatte, ob sie nicht vielleicht zu spät seien. 3 oder 4 Mal auf dem kurzen Weg hierher und Antonia kam nicht umhin sich zu fragen, ob er nicht doch durch seine Krankheit mehr Schaden genommen hatte, als sie wahr haben wollte, ob es nicht besser gewesen wäre, ihm noch eine Weile Ruhe zu gönnen, ehe er wieder in die Gesellschaft Roms eintauchen sollte. Andererseits, vielleicht war er schon immer so gewesen, vielleicht hatte sie früher jenem Verhalten nur nicht eine solch große Aufmerksamkeit geschenkt. Ohnehin analysierte und beobachtete sie Gracchus auf Schritt und Tritt, kaum ein Augenzucken, kein Blinzeln das ihrem Auge entging und das regelmäßig Antonia von einem verschlechterten, oder aber alternativ einem verbesserten Gesundheitszustand überzeugte.
    Wohlwollend hatte sie jedoch zur Kenntnis genommen, dass der Flavius sich endlich von seinem Bart getrennt hatte, welchen er als Souvenir aus Achaia mitgebracht hatte. Nicht allein aufgrund dieses Umstands fand sie selbst jenen Abend herrlich, genoss die Tatsache, dass nun, mit Gracchus‘ Rückkehr, auch sie wieder weitaus mehr vom Geschehen außerhalb des weiblichen Schattenkabinetts miterleben würde. Aufgrund dieser Gegebenheit zierte seit sie von der Cena erfahren hatte ein feines Lächeln ihre Lippen, das sie auch hier und heute zur Schau trug.
    “Siehst du.“, erhob sie leise an den Gemahl gewandt ihre Stimme, “Senator Tiberius ist noch nicht einmal hier, es bestand kein Grund zu Sorge.“

  • Ziermlich spät für seinen persönlichen EIndruck traf Macer zusammen mit Albina in der Villa Tiberia ein. Natürlich wäre es ein Leichtes gewesen, dass späte Erscheinen auf seine Frau zu schieben, doch nach näherem Umsehen stellte Macer fest, dass sie anscheinend gar nicht so spät dran waren, wie er gedacht hatte, so dass er jeden Kommentar unterließ.


    Sein Klient Annaeus Modestus war offensichtlich schon eingetroffen und wenig überraschend entdeckte Macer auch einige Consulare. Dann jedoch blieb sein Blick an einem Ehepaar hängen, dessen Auftreten er nicht erwartet hätte. "Flavius Gracchus ist offenbar wieder in Rom", sagte er leise zu seiner Frau und deutete mit dem Kinn ganz leicht in Richtung des Senators und dessen Frau.

  • Es war letztlich Albinas Schuld, dass sie und Macer es nicht rechtzeitig zum Essen geschafft hatten, und dies tat ihr sehr Leid. Gerade, da so etwas bei ihr nicht er Regel entsprach. In diesem Falle hatten sich jedoch wie es schien alle Götter gegen sie verschworen. Die Tunika, die sie für diesen Anlass ausgewählt hatte, hatte ein, wie sie nach dem Ankleiden merkte, ein kleines Loch an der rechten Seite. So war sie genötigt, noch einmal die Tunika zu wechseln, wobei Teile ihrer Hochstecktfrisur nachgaben... Letztendes schaffte sie es erst mit einer halben Stunde Verspätung an die Seite ihres Gatten, der pünktlich wie er war, auf sie gewartet hatte.


    Letztlich war sie nur froh, dass diese Cena im Hause ihrer eigenen Familie stattfand, sodass die Verspätung den Gastgeber kaum beleidigen konnte. Durus hätte gewiss ein Nachsehen... An der Seite ihres Mannes trat sie daher einigermaßen gelassen ein. Seinem Kinnzeig folgend erblickte sie den Flavier "Ja, ganz eindeutig. Davon wusste ich noch garnichts..." erwiderte sie dann ebenso leise. "Er sieht noch ein wenig angeschlagen aus, findest du nicht?" stellte sie dann weiterhin mit flacher Stimme eher fest, als dass sie fragte.

  • Zitat

    Original von Claudia Antonia
    ...
    “Siehst du.“, erhob sie leise an den Gemahl gewandt ihre Stimme, “Senator Tiberius ist noch nicht einmal hier, es bestand kein Grund zu Sorge.“


    Gleich seiner Gemahlin ließ Gracchus seinen Blick durch den Raum schweifen, während er jener ein leises Brummen als Bestätigung ihrer Worte zugedachte, und obgleich sie nicht zu spät waren, behagte Gracchus ebenso wenig, dass augenscheinlich sie zu früh waren eingetroffen, zermürbte das Stillstehen ihn doch bereits nach viel zu kurzer Zeit. Die Auswahl der bisherig anwesenden Gäste indes konniverte ihm zudem gleichwohl wenig, kannte er doch die beiden im Raume verweilenden Damen nicht, von den Herren konnte er ein Gesicht überhaupt nicht einordnen, zwei andere kamen ihm nur vage bekannt vor - aus dem Senat allfällig wie er glaubte - eine Konstellation, welche soweit noch nicht allzu widrig schien, obgleich jene ihm unbekannten Konstanten ihn bereits ein wenig zu beunruhigen wussten. Jedoch, der einzige, dessen Name und Antlitz ihm vertraut waren, war ausgerechnet Consular Aelius Quarto, der Bruder des Augustus und historisch bedingter Opponent der flavischen Familie, mit welchem Gracchus persönlich keinerlei Fehde hegte, dem bisherig er jedoch soweit möglich stets aus dem Wege war gegangen, war die Abneigung des Aeliers gegenüber jedwedem Flavius doch ein wohlbekanntes Geheimnis, und es lag ihm nicht das geringste daran, sich in Gegenwart des Consulars eine Blöße gleich welcher Art zu geben, so dass seine Gesprächsbereitschaft - nachdem er ohnehin sich hatte vorgenommen, in seinen Worten sich zurück zu halten und eher zu versuchen, aus den früher oder später zweifelsohne in politische Hemisphären abschweifenden Gesprächen einen Überblick über die derzeitige Lage sich zu verschaffen - nahezu gegen Null sank. Während hinter dem stets korrekten Antlitz - noch war es ihm an Antonias Seite nicht allzu beschwerlich, seinen Leib aufrecht, die Schultern gerade und den Blick undurchdringlich zu halten, denn die Fähigkeit, hinter einer klaglosen Maske seine Makel so gut wie möglich zu verbergen, hatte er schlussendlich in früheren Jahren bereits zur Genüge perfektioniert, und so lange sie nur im Raume standen, würde nicht einmal der stockende Bewegungsfluss seiner Schritte auffallen - Gracchus die Vorzüge seiner Entscheidung zur Zusage bereits zum wiederholten Male in Zweifel zog, betrat Senator Purgitius in Begleitung einer junge Dame den Raum, was die Anzahl der Gracchus bekannten und angenehmen Gäste zumindest auf eins erhöhte - denn obgleich die fehlenden Ambitionen zu höheren Ämtern des Cursus Honorum den Purgitier aus seiner Sicht ein wenig unschlüssig erscheinen ließen, so schien er gleichsam doch stets besonnen und überaus bedacht in seinen Worten und Taten, und - was allfällig weitaus mehr zählte in Gracchus' komplexem und bisweilen eigentümlichen Ordnungsprinzip zwischenmenschlicher Kontakte - er war ein überaus fleißiger Feiertagsopfer-Besucher.

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  • Die junge Tiberia nickte dem Claudier zu, er schien nett zu sein, vielleicht würde sie später mit ihm noch einmal ins Gespräch kommen.
    Immer mehr Gäste betraten das Haus und Arvinia machte sich daran, wie es ihr Cousin gesagt hatte, sie zu begrüßen und sich um sie zu kümmern. Auch Septima betrat den Raum und kam auf sie zu.
    "Salve Septima! Du siehst wundervoll aus! Komm ich will dir wen vorstellen." mehr oder weniger zog sie ihre Großnichte an der Hand zu Albina und ihrem Mann, die vor wenigen Momenten ebenfalls der Cena beigetreten sind.


    Zuerst begrüßte sie ihre Cosuine. "Salve Albina! Es ist so schön dich zu sehen! Du siehst bezaubernd aus." liebevoll umarmte sie ihre Cousine, dann wandte sie sich ihrem Mann zu.
    "Salve Senator Macer, es freut mich euch beide in unserem Hause begrüßen zu dürfen." dann trat sie einen Schritt zurück, damit Septima mehr in Augenschein genommen werden konnte.
    "Ich möchte euch wen vorstellen, vor ein paar Tagen ist unsere Familie hier in Rom gewachsen, das ist Tiberia Septima, meine Großnichte, und somit auch deine Albina." sie wusste nicht, ob Albina irgendwas davon wusste, daher sprach sie gar nicht über die Gründe, weswegen Septima nach Rom gekommen war.

  • Nach wenigen Minuten kehrte Durus in den Festsaal zurück - in Begleitung von Vitorius. Seine Miene schien noch soeben säuerlich gewesen zu sein, doch kaum hatte er die Schwelle überschritten, wandelte sie sich in ein freundliches Lächeln, mit dem er alle Gäste bedachte. Zuerst trat Aelius Quarto an ihn heran, weshalb Durus gleich die Gelegenheit nutzte


    "Es ist mir eine Freude, dich in meiner bescheidenen, neuen Hütte begrüßen zu dürfen, Aelius! Darf ich Dir übrigens Vitorius Marcellus vorstellen?"


    Er deutete auf seinen Begleiter, der daraufhin ebenfalls lächelte und dem Aelier die Hand reichte. Unterdessen sah Durus sich um: Offenbar hatte Arvinia ihre Aufgabe als Gastgeberin gut erfüllt, denn sie sprach bereits mit Macer und Albina - und Septima war auch schon da!


    "Die junge Dame dort hinten ist im Übrigen Tiberia Septima, meine Nichte."


    erklärte er dem Consularen, dann jedoch beschloss er, dass es unhöflich war, sich ausschließlich mit dem Aelier zu unterhalten und entschuldigte sich. Dann eilte er weiter zu Flavius Gracchus, der offenbar noch immer von seiner mysteriösen Krankheit gezeichnet war. Aber immerhin hatte er Claudia mitgebracht, sodass Arvinia und Septima mal ein Beispiel für eine echte Adlige vor sich sahen.


    "Ave, Gracchus, salve, Claudia! Ich freue mich, dass ihr kommen konntet, obwohl Du ja erst vor kurzem nach Roma zurückgekehrt bist! Hast Du Deine Krankheit besiegt?"


    Noch einmal sah er sich um, dann fragte er


    "Und wo habt ihr Furianus gelassen? Geht es ihm nicht gut?"

  • "Salve Arvinia!" erwiderte Albina die Begrüßung ihrer Cousine ebenso wie deren Umarmung. "Du siehst heute aber auch wirklich gut aus. Du strahlst wieder ein wenig mehr." bemerkte sie dann beiläufig, machte damit aber deutlich, dass es ihr keineswegs entgangen war, dass es ihrer Verwandten in letzter Zeit nicht allzu gut gegangen sein konnte. Und wieder einmal nahm sie sich vor, etwas Privateres mit dieser zu unternehmen um sich offen unterhalten zu können.
    Freundlich lächelnd musterte Albina dann das neue Gesicht. Das Mädchen war jung, in etwa so jung wie sie selbst es gewesen ist, als sie nach Rom gekommen war. Sie hoffte nur, dass ihr das Herz des römischen Reiches mehr Glück versprach, als ihr selbst. Obwohl sie an der Seite ihres noch immer recht frisch angetrauten Mannes mittlerweile das Gefühl hatte, das Schlimmste hinter sich gelassen zu haben.
    "Ahhh...Septima, schön dich kennenzulernen. Durus hatte mir deine Ankunft bereits angekündigt. Wie war die Reise?"

  • Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    ...


    Wie stets präsentierte Tiberius Durus sich in tadellosem Antlitz, obgleich die Couleur seiner Synthesis - respektive die Absenz jedweder Farbe - Gracchus ein wenig gewagt schien, war einer Cena, gerade zu deren Ausklang hin, doch zumeist übermäßiger Weinkonsum inhärent, so dass das strahlende Weiß in diesem Abschnitt des Abends sodann eine dezente Rötung der Gesichtsfarbe würde unvorteilhaft unterstreichen - andererseits würde zu einem solchen Zeitpunkt ohnehin wohl kaum noch einer der Gäste hiervon Notiz nehmen.
    "Salve, Tiberius! Meine Gemahlin und ich sind über..aus erfreut ob deiner Einladung"
    , erwiderte Gracchus die Begrüßung des Senators, und obgleich in jenen kurzen Sätzen kaum die Möglichkeit bestand, darin über viele Worte zu stolpern oder gar darin sich zu verfangen, zu verheddern und ob dessen das Ende aus dem Sinn zu verlieren, konnten auch jene wenigen Satzpartikel nicht über die fehlende Sprachmelodie hinweg täuschen, über die graufarbene Monotonie und bisweilen ein wenig unscharfe Aussprache, und obgleich Gracchus dies noch immer überaus unangenehm war, so ließ er nichts ob dessen sich anmerken, ließ ein die Worte bekräftigendes Lächeln seine Lippen kräuseln und wich nicht dem Blicke ihres Gastgebers aus, würde er doch ohnehin kaum jene Schwächen verhehlen können, darum es auch wenig Sinn hatte, auf die Frage bezüglich seines Befindens diese nicht einzugestehen, wenn auch er nicht gewillt war, in diesem Augenblicke im Detail darauf einzugehen.
    "Besiegt, jedoch ni'ht ohne Verluste."
    Die Frage nach Furianus indes wusste Gracchus nicht zu beantworten, blickte ob dessen fragend zu seiner Gemahlin, welche jedoch nur ein überaus graziles Kopfschütteln dazu beizutragen hatte, so dass er schlussendlich zu einer Antwort ansetzte.
    "Furianus hat nichts diesbezüg..lich erwähnt."
    Dies bezog sich sowohl auf die Einladung bei Durus, wie auch auf eine possible Unpässlichkeit, gleichsam war es gleichbedeutend mit der Aussage, dass Furianus nicht einem Sklaven hatte aufgetragen, dies mitzuteilen, hatte Gracchus seinen Vetter, welcher eigentlich sein Neffe war, seit der Rückkehr nach Rom doch noch nicht wieder gesprochen. Es lagen ihm seinerseits einige Gegenfragen auf den Lippen, bezüglich Tiberius' Befinden, seinen derzeitigen Ämtern und Erfolgen, insbesondere seiner Position im Collegium Pontificium, doch keine einzige davon drang aus seiner Kehle, blieb er doch eisern seinem Vorsatz verhaftet, so wenig wie möglich überhaupt zu sagen, obgleich noch bevor der Abend überhaupt hatte recht seinen Anfang gefunden, ihn dies bereits enervierte.

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