[Turmae] Unterkunft I Turma

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    Decurio Manius Papinius Soranus
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    Lachend schüttelte der Decurio den Kopf. "Der Iulier, ja? Die Praetorianer wählen ihre Leute, man meldet sich nicht zum Dienst bei ihnen. Wäre es so einfach, wäre ich auch Praetorianer, das kannst Du mir glauben. - Ich wußte gar nicht, daß der Iulier so gute Verbindungen hier in die Umgebung hat. Hast Du noch Kontakt zu ihm?" Auch wenn der Mann nicht mehr bei der Prima war, konnte er vielleicht vertrauenswürdige Einheimische benennen.


    "Ich dachte an sechs bis zehn Mann. Genug, um Respekt einzuflößen, nicht zuviele, um sich gegenseitig im Weg zu sein. Also pro Gruppe. Ich gedachte, mehrere Gruppen auf den Weg zu schicken."




  • "Seitdem Antoninus bei den Prätorianern ist, ist unsere Verbindung abgebrochen. Ich habe seitdem nichts mehr von ihm gehört. Vielleicht ist ihm doch die Zugehörigkeit zu denen in den Kopf gestiegen und so ein kleiner eques bei einer legio nicht mehr gleichwertig."


    Celsus zuckte mit den Schultern.


    "Was soll`s! Aber diese maximal zehn Mann. Nur equites oder auch mit Kameraden zu Fuß, decurio?"

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    Decurio Manius Papinius Soranus
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    "Nur Equites, die Patrouillen sollen schnell und beweglich sein." Der Decurio hatte nichts gegen die Fußtruppen und auch die schickten ja immer wieder Patrouillen raus. Aber die Truppen zu mischen für solche Erkundungen, davon hielt er eher weniger. "Hast Du mal versucht, mit ihm Kontakt aufzunehmen?"




  • "Um ehrlich zu sein,"


    antwortete Celsus zögern,


    "einen Abschied gab es nicht, dazu war die Zeit vielleicht zu kurz, und als Antoninus weg war, ergab sich keine Gelegenheit mehr. Und wäre ich nicht im Rahmen der Patrouille auf ihn zurückgekommen, ich glaube nicht, daß es dazu gekommen wäre. Außerdem, Antoninus scheint sich bis jetzt ebenfalls nicht mehr an unsere gemeinsame Zeit bei der TRAIANA zu erinnern. Wie dem auch sei, wie heißt es so schön, aus den Augen, aus dem Sinn, decurio."

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    Decurio Manius Papinius Soranus
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    Soranus nickte. "So machen sie es immer, die Praetorianer. Abschiede kurz und möglichst schmerzlos zu halten. Eigentlich nicht die schlechteste Methode, so kommen Zweifel gar nicht erst auf. Was ich mich aber frage: Warum erwartest Du, daß die Kontaktaufnahme vom Iulier ausgeht? Warum nimmst nicht Du den Kontakt wieder auf? Wie ich die Praetorianer kenne, hat Dein Kammerad in den ersten Wochen vor lauter Erschöpfung keinen Stylus mehr halten können, wenn die Schleiferei zuende war. - Nunja, ich will Dir nichts aufzwingen, was Dir vielleicht unangenehm ist. Aber dumm ist es gewiß nicht, zu den Schwarzröcken Kontakt zu haben." Der Decurio lächelte leicht. "Kommen wir zu den Patrouillen zurück, Decimus. Ich möchte, daß Du eine der Gruppen anführst. Such Dir die Route aus, stell Dir Deine Gruppe selbst zusammen. Aber sag mir rasch Bescheid, wie Du Dich entschieden hast, damit ich die anderen Gruppen einteilen kann." Es war eine Prüfung, das war offensichtlich. Aber Soldaten, die selbständig dachten, die mußten zeigen, ob noch mehr dahinter steckte oder ob doch nur Widerspruchssinn der Grund war.




  • So leicht war Celsus nicht zu überzeugen.


    "Da hättest du das Gespräch mitanhören sollen, das ich letztens in den thermae nolens volens mitanhörte. Die zwei mir unbekannten milites debattierten so laut, daß sie nicht zu überhören waren. Thema waren die Prätorianer. Und an denen ließen die beiden kein gutes Haar:


    Jede Betrachtung zu Recht und Ordnung in Rom muß an erster Stelle die Prätorianergarde ins Visier nehmen, denn wie jeder Römer weiß, wäre die Hauptstadt wesentlich gesetzestreuer und ruhiger, wenn die gesamte verfluchte Truppe Aufstellung nehmen und sich, cohors für cohors, in den Tiber stürzen würde.


    Im Vergleich zu den normalen legiones handelt es sich bei der Garde um überprivilegierte Laffen, die ihre höhere Bezahlung und besonderen Privilegien überhaupt nicht verdienen. Das war im Wesentlichen dieses Gespräch."


    Der eques sah seinen Vorgesetzten an.


    "Und dann nennt dieser Iuvenalis die Prätorianer noch Werde-schnell-reich-Truppe! Ich weiß nicht so recht, was ich von der Garde halten soll. Aber, du hast recht, ich werde zu Antoninus Kontakt aufnehmen, schon wegen der alten Zeiten."


    Celsus wartete nicht auf etwaige Einwände des decurio und wechselte das Thema.


    "Daß du mich eine Gruppe anführen läßt, ehrt mich. Daß ich das hiermit in mich gesetzte Vertrauen rechtfertigen werde, ist für mich selbstverständlich. Als Gruppe bitte ich um dieselben equites, mit denen ich die letzte Patrouille nach Westen, jedoch dieses Mal nach Norden, ritt, decurio."

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    Decurio Manius Papinius Soranus
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    "Decimus, trau keinen Gerüchten, die Du nicht selbst gestreut hast. Über die Praetorianer ist sicherlich das eine oder andere Negative zu berichten. Doch als Laffen, die ihre höhere Bezahlung nicht verdient haben, würde ich sie wahrhaftig nicht bezeichnen. Sie nehmen nur die besten Männer in ihre Reihen auf und diese werden in Rom nochmal ausgesiebt und bis auf die Knochen geschleift. Urteile nie über etwas, das Du noch nicht selbst in Augenschein nehmen konntest. Vor allem, wenn Deine einzigen Informationen von Männern stammen, denen Neid und Mißgunst durchaus zuzutrauen ist." Der Decurio sprach zwar ernst, aber nicht allzu streng. Gerüchte über die Garde waren nicht auszurotten, das wußte er sehr wohl. Und so viel höher bezahlt waren die Männer dort nun auch wieder nicht. Zumindest, was die niedrigen Ränge anbetraf.


    "Gut, dann notiere ich das so. Nach Norden mit den gleichen Männern wie letztes Mal." So konnte er die anderen Männer auch schon einteilen und sich überlegen, wem er jeweils die Führung der Gruppe anvertraute. "Decimus, Du weißt, daß ich jedem meiner Männer ab und an solch eine Gelegenheit gebe, nicht wahr?" Der Decurio brauchte ja irgendwelche Grundlagen, um entscheiden zu können, welcher seiner Männer vielleicht eines Tages für höhere Weihen geeignet war.




  • Der eques hielt dem Blick seines decurio stand. Insgeheim hoffte er seit langem ebenfalls eine Gruppe anführen zu dürfen und auf diese Weise zu zeigen, daß er die Fähigkeit hierzu besitzt.


    Militärisch kurz antwortete er.


    "Ich weiß. Wie sind deine Befehle, decurio?"


    Sicher wollte sein Vorgesetzter präziser auf diese Patrouille eingehen.

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    Decurio Manius Papinius Soranus
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    "Es wird Winter, Decimus. Selbst Gesindel versteckt sich da nicht mehr in den unzugänglichsten, hochgelegenen Gegenden. Es ist möglich, daß sie sich weiter unten Unterschlupfe einrichten. Sucht nach so etwas. Ansonsten überlasse ich die Patrouille ganz Deiner Führung. Mach was daraus und denk daran, daß wir die Aufgabe haben, Norditalia zu schützen. Hab ein Auge auf alles, was irgendwie ungewöhnlich erscheint. Behaltet die Wege im Auge, die von den Bergen herunter führen. Sprich die Leute an, die euch begegnen. Ihr habt eine Woche und ich erwarte, daß Du Boten herschickst, wenn es auch nur brenzlig zu werden scheint. Keine Heldentaten, für die ihr am Ende nicht genug seid, verstanden?" Eigentlich rechnete er nicht mit großartigen Zwischenfällen, doch man konnte nie wissen.




  • Der eques nickte.


    "Ich habe verstanden, decurio.
    Und, dein Einverständnis vorausgesetzt, werde ich die folgenden equites der turma I zur Patrouille mitnehmen:


    eques Publius Plaetorius Rupus
    eques Kaeso Precius Veratius
    eques Memmius Pontificius Ofella
    eques Nero Cartilius Aquilinus
    eques Nero Titius Capito
    eques Memmius Paccius Damasippus
    eques Quintus Atilius Caesulenus
    eques Servius Terrasidius Antipater


    Und wenn du es erlaubst, bitte ich für die Woche außerhalb der castra eine zusätzliche Ration an Verpflegung fasssen zu dürfen, decurio."


    Celsus war überzeugt, daß ausreichende Verpflegung auf jeden Fall die Motivation seiner Gruppe fördern könnte.

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    Decurio Manius Papinius Soranus
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    In aller Seelenruhe notierte der Decurio die Namen. "Zusätzliche Rationen sind in Ordnung." Eigentlich hielt er nichts davon, die Männer bei so einem Einsatz allzusehr zu füttern, aber Celsus sollte seine eigenen Erfahrungen machen. Pralle Mägen machten schwerfällig und müde. Außerdem bewirkte eine große Menge an Nahrungsaufnahme auch eine große Menge an Ausscheidungen. Innerlich mußte der Decurio schmunzeln. Nein, Decimus war sicher nicht so dumm, es soweit zu übertreiben. "Brauchst Du sonst noch etwas?"




  • Celsus war der skeptische Blick seines decurio nicht entgangen, als er ihn um die zusätzliche Ration an Verpflegung bat. Aber er hielt es, zumindest jetzt, für angebracht, sich nicht weiter darüber zu äußern. Leztendlich mußte eine solche zusätzliche Ration nicht unbedingt selbst verbraucht werden.


    Der eques überlegte noch kurz, dann beantwortete er die ihm gestellte Frage.


    "Ansonsten brauche ich nichts, decurio."

  • Mit seinen Gedanken war Celsus bereits bei den bevorstehenden und vorzubereitenden Tätigkeiten, die ihn als Gruppenführer erwarteten. So bekam er nur am Rande den letzten Auftrag seines decurio mit, sodaß es beinahe den Anschein erweckte, er würde im Stehen schlafen.


    Er zuckte zusammen und nahm Haltung an.


    "Eques Decimus meldet sich ab, decurio."

  • Die Augen seiner Kameraden waren auf Celsus gerichtet. Es hatte den Anschein, als ob sie bereits wüßten, was es auf sich hatte, daß er längere Zeit im officium decurionis zubrachte. Alle schwiegen. Dann ergriff Veratius das Wort.


    "Jetzt sag`schon, was wollte der decurio von Dir?"


    Celsus setzte sich in Positur bevor er antwortete.


    "Wir reiten eine Patrouille. Unser Auftrag ist. Gesindel jeglicher Art, das seine Unterschlupfe vor dem bevorstehenden Winter von seinen höhergelegenen und demzufolge unzugänglichen in die tiefergelegenen Gegenden verlagert, auszumachen. Somit werden wir unser Augenmerk auf die von den Bergen herunterführenden Wege richten. Des weiteren darf uns nichts entegehen, was irgendwie unseren Verdacht erregt."


    "Und wer führt unsere Gruppe an?"
    Veratius war für seine Frozzeleien bekannt.
    "Jetzt sag`bloß noch, daß du es bist, Celsus?"


    "Hast du jemanden anders erwartet?"
    konterte Celsus, und sah den Frager durchdringend an.


    "Nein, nein, das hat schon seine Ordnung,"
    gab Veratius kleinlaut bei.


    Celsus musterte seine Kameraden genau. Einige schienen erfreut, wieder aus dem langweiligen Dienst im castellum heraus und auf den Rücken der Pferde zu kommen. Einige schienen jedoch auch ein wenig mißmutig, schon wieder aus der Bequemlichkeit herausgerissen zu werden. Gehorchen werden sie jedoch alle, davon war der neue Gruppenführer überzeugt.


    "Morgen früh reiten wir los. Bringt euere Ausrüstung auf Vordermann und seht auf alle Fälle nach eueren Pferden. Das ist alles. Oder hat noch einer Fragen?"


    Keiner hatte mehr Fragen. Die equites machten sich sofort daran, sich auf die morgige Patrouille vorzubereiten. Die einen überprüften ihre Ausrüstung, die anderen eilten zur pabula, um dort nach dem Rechten zu sehen.

  • Als Celsus auf seine Stube kam waren seine beiden contubernales, Capito und Rufus, schon anwesend und hatten es sich den Umständen entsprechend bequem gemacht.


    Er wandte sich an Rufus.


    "Sag`unserer Gruppe Bescheid. Zur ersten Nachtstunde für eine kurze Einweisung für unsere Patrouille in unserer Stube."


    Der sah den ihn Anweisenden halb fragend, halb spöttisch an.
    "Was soll denn das? Um diese Zeit? Nach Feierabend?"


    Celsus` Augen verengten sich zu Schlitzen. Gefährlich leise fragte er.
    "Du hast mich nicht verstanden?"


    Bevor Rufus sich zu etwas Unüberlegeten hinreißen lassen konnte, ging Capito auf ihn zu.
    "An deiner Stelle würde ich jetzt gehen, und zwar sehr schnell!"


    Rufus brummte etwas Unverständliches vor sich her und verließ die Stube. Nach kurzer Zeit hatten sich die acht equites versammelt.
    Celsus stand auf.


    "Hört alle her. Decurio Papinius hat mich zum Gruppenführer einer Patrouille ernannt. Aus welchem Grund gerade mich, das haben wir nicht zu hinterfragen. Bei nächster Gelegenheit wird es einer von euch sein. Des weiteren stellte er es mir frei, wen ich mitnehmen wollte. Ich habe euch, wie ihr hier seid, ausgesucht. Einerseits, weil wir bisher ein gutes kameradschaftliches Verhältnis pflegten und andererseits, weil ich der festen Überzeugung bin, daß ich mich auf euch verlassen kann.
    Also, ab morgen früh übernehme ich das Kommando über unsere Gruppe. Zur ersten Tagesstunde steht die Gruppe marschbereit vor dem officium decurionis. Wenn noch einer Fragen hat, dann jetzt!"


    Und wieder hatte keiner noch Fragen.


    "Als dann! Ruht euch jetzt aus! Ab morgen könnte es stürmisch werden!"

  • > Am nächsten Morgen <


    Leichter Morgennebel liegt noch über den castra der LEG I als Celsus seine Stube verließ. Seine Kameraden waren bereits auf den Beinen und sattelten ihre Pferde. Schnell ging er zu den Ställen hinüber um sich um Glaucus zu kümmern. Gedämpfte Gespräche werden geführt, die Ausrüstung ein letztes Mal durchgesehen und vereinzelten nervösen Pferden beruhigend zugesprochen.


    Die Sonne beginnt gerade, ihre ersten Sonnenstrahlen über den Horizont zu schicken, da saßen acht equites pünktlich abmarschbereit auf ihren Pferden. Celsus überprüft noch ein Mal seine Gruppe und deren Pferde, nickt zufrieden seinen Kameraden zu und macht sich auf den Weg zum officium decurionis, um die Marschbereitschaft der Patrouille zu melden.


    Vor der Tür des officium noch eine Selbstkontrolle.


    +++ Poch +++ Poch +++ Poch +++

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    Decurio Manius Papinius Soranus
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    Der Decurio schnallte sich gerade seinen Gürtel um, immerhin war bald Zeit für den Morgenappell, als es klopfte. Er nickte seinem Burschen zu, der die Tür öffnete und Celsus nach einem höflichen "Guten Morgen, Eques" mit einer einladenden Geste hereinbat. "Guten Morgen, Decimus", grüßte auch der Decurio, sichtlich gut gelaunt, "na, alles bereit?"




  • Celsus nahm Haltung an und schlug mit der rechten Faust auf seine linke Brust. Vielleicht ein wenig stärker als sonst üblich, aber der heutige Tag war für ihn ein besonderer.


    "Eques Decimus. Nuntio. Die nach Norden ausrückende Patrouille steht marschbereit. Equites und Pferde sind voll einsatzbereit, decurio."

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    Decurio Manius Papinius Soranus
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    "Sehr schön, Decimus. Ich möchte regelmäßig einen Boten von Dir hier sehen mit einem Statusbericht. Hast Du in etwa berechnet, wie lange Du für Deine Patrouille insgesamt brauchen wirst?" Der Decurio nahm an, daß Celsus inzwischen genauere Pläne gemacht hatte, was die Strecke anging.




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