• Sie war wie eine föllig andere Person. Wo vorher Angst, Verzweiflung, Unterwürfigkeit vorherrschten war nun Verlangen, eine gewisse Selbstsicherheit, losgelassenheit und vor allem gefallen an dem was geschah, an dem was sie tat, an dem was sie sich nehmen konnte.
    Silanus überlies in diesem Moment ihr die Führung beim ganzen Spiel. Er wollte ihr zeigen, dass sie nun all dies machen konnte worauf SIE Lust hatte.


    Und er wurde nicht enttäuscht. Auch für ihn war es anders als die anderen Male bei denen er vorher bezahlt hatte, damit ihm eine Frau etwas vorspielte was nicht der Realität entsprach.
    In diesem Moment war sie völlig frei, viel freier als es die Frauen der oberschicht jemals waren.
    Ihr fordern, ihre Bewegungen alles in diesem Moment liesen Silanus zu dem Entschluss kommen, dass er sie nur für sich haben wollte! Kein anderer sollte diese Frau so erleben wie er es in diesem Augenblick tat. Keiner sollte ihre weiche wohlriechende mittlerweile leicht verschwitzte Haut berühren.
    Lupas hatte er genug die auf diese Art und Weise Geld für ihn verdienten, das wollte er nicht bei ihr.


    Ihr würde er andere Wege zeigen die sie bestreiten konnte. Ob dies für sie ein Segen oder ein Fluch war würde sich erst noch zeigen, sicher war nur je mehr sie von sich gab, je freier sie sich ihm präsentierte desto enger würde er sie an sich binden. Aber das war in diesem Moment keinem der beiden klar.
    Er sah ihr wieder tief in die Augen erwiderte ihre Küsse und übdrlies ihr alles weitere...

  • Genau in diesem Moment erlangte sie die ersehnte Freiheit, von der sie so lange geträumt hatte. und sie zögerte keine Minute, sie vollkommen auskosten zu wollen. Mit ihrer heftigen Umarmung gelang es ihr tatsächlich, Silanus, den sie bisher nur als brutalen und emotionslosen Schurken erlebt hatte, zu zähmen. Voller Leidenschaft erwiderte dieser ihre Küsse und es schien, als wolle er sich treiben lassen und ihr Oberhand zu überlassen.
    Beroe dachte nicht lange darüber nach, ob dies womöglich nur einer seiner Tests sein sollte. Sie ließ einfach ihrem Verlangen freien Lauf und mit einem Ruck drehte sie sich und somit auch Silanus, den sie immer noch immer fest mit ihren Schenkeln umschlungen hatte, auf dessen Rücken. Nun war sie diejenige, die auf Silanus mit einem wölfischen Grinsen hinab sah. Nun würde sie sich nehmen, was sie wollte! Und sie nahm es sich in vollen Zügen. Erst mit sanften und geschmeidigen Bewegungen, doch dann immer heftiger und fordernder. Dabei durchfuhr die Begierde ihren Körper wie ein gleißender Blitz, so dass aus einem leisen Seufzen ein lautes lustvolles Stöhnen würde.
    Zum ersten Mal genoss sie ausgiebig ihre Freiheit. Diesmal war sie es, die nahm. Ob sie in diesem Augenblick auch nur einen Atemzug lang ahnte, welche Macht sie nun über ihren vermeintlichen Dominus hatte? War nicht vielmehr sie die Domina und er ihr Sklave?


    Erschöpft ließ sie sich auf ihn niedersinken und verharrte so eine Weile. Nur langsam beruhigten sich ihr Herzschlag und ihr Atem. In diesem Augenblick empfand sie so etwas wie Glück und Zufriedenheit, zwei Gäste, die noch nie lange bei Beroe verweilen wollten.

  • Sein Bauchgefühl hatte ihm schon von Anfang an gesagt, dass in ihr mehr schlummerte als es den Anschein machte, deshalb hatte sich Silanus auch erst auf diesen ganzen Zauber eingelassen und hatte sie nicht gleich umgebracht, wie er es ganz zu Beginn vorgehabt hatte, aber was sie hier mit ihm anstellte übertraf seine Erwartungen bei weitem. Sie war kein kleines schüchternes Kätzchen mehr, sie war vielmehr eine Löwin. Aber Silanus gefiel es und er lies es zu, lies ihr die Kontrolle, ihr die Macht. Die Macht über ihn? In diesem Moment auch das!
    Ihr Grinsen beantwortete er mit einem ebenso fordernden wie zustimmenden Lächeln, seine Augen beobachteten jede einzelne Bewegung, sein Geist war frei von allen Gedanken die ihn plagten. Er dachte nur an das jetzt, nicht an seine Aufträge, nicht an Syrien wo immer noch auf eine Nachricht von ihm und seine Rückkehr gewartet wurde. Nein das war nicht wichtig, nicht jetzt!


    Als sie sich auf ihn niedersinken lies und langsam wieder zur Ruhe kam,tat Silanus etwas, was noch nie vorgekommen war, er nahm sie in den Arm, streichelte ihre Schulter, lauschte ihrem Atem, genoss die Nähe. Er drehte seinen Kopf in ihre Richtung und sah sie an. In seinem Blick war die Kälte verschwunden, für den Moment. Er war kein Mann der großen Worte, weshalb er sie schweigend betrachtete und langsam aber sicher kehrten auch seine Gedanken zurück, weshalb er nachdenklich an die Decke des Raumes schaute, seine Muse im Arm haltend! Nein sowas wäre in Syrien unvorstellbar gewesen...

  • Dieses Glücksgefühl, welches sie erfüllte, hielt noch eine Weile an und wurde von seiner unerwarteten Zärtlichkeit unterstrichen. Silanus hielt sie einfach im Arm, strichelte sie sogar und sein furchterregender Blick mit dem er sie zum Zittern gebracht hatte, war verschwunden. Beroe genoss es, einfach gehalten zu werden. Es bedurfte dabei nicht vieler Worte. Sein Blick sagte ihr, das auch er sich gut fühlte. Ob Silanus sogar glücklich war? War er überhaupt fähig, so zu fühlen? Beroe war sich sicher, dass er wenigstens in diesem Augenblick auch so etwas wie Glück empfinden musste. Wie schön wäre es, wenn es immer so sein könnte, dachte sie in diesem Moment. Doch das diese traute Zweisamkeit nur von kurzer Dauer sein würde, war selbst ihr klar. Ach hätte sie doch diesen Moment ewig festhalten können! War das, was sie gerade erlebte, nicht genau das, was sich jeder für sich wünschte? Liebe und Geborgenheit. Sie wagte zu bezweifeln, dass dies wirklich echte Liebe war. Nein, selbst ein Mann wie Silanus wäre zu wahrer Liebe nicht fähig. Da war sie sich ganz sicher.
    Sie weigerte sich auch daran zu denken, was morgen wohl sein würde. Denn morgen würde sie wieder Beroe sein, sein Eigentum und er Silanus, ihr Herr und Meister. Und ihre Freiheit?... Welche Freiheit!? Nein, Freiheit war nur eine leere Worthülse. Freiheit gab es nur, wenn man seine Ketten gekonnt ignorierte.


    Langsam erhob sie sich und küsste ihn dabei noch einmal sanft auf den Mund. „Bist du zufrieden mit mir?“, fragte sie ihn grinsend.

  • Mit ihrem Kuss riss sie ihn aus seiner Gedankenwelt! Er schaute sie eine Weile an, wie sie so in seinen Armen lag. Was machte er da? Warum hielt er sie fest? Ja es war ein schönes Gefühl aber was machte er da? was machte sie mit ihm?
    Und dann ihre Frage! War er zufrieden mit ihr? Und wie er zufrieden war! Er hätte sich nichts besseres vorstellen können, doch nun war wieder alles vorbei und er wurde wieder der Emotionslose Mann der er immer war. Keine Regung in seinem Gesicht, obwohl er genoss was gerade geschah und vor allem was gerade geschehen war. War er zufrieden mit ihr? Und wie er es war! Aber das sagte er ihr nicht! Er konnte es nicht, wäre es dann doch Realität.
    Das frage ich dich! Bist du zufrieden mit dir? fragte er zurück, streichelte aber weiter ihre Schulter, auch wenn er ansonsten wieder sogut wie unnahbar war.
    Diese Gegenfrage konnte man auch sehr leicht falsch verstehen! Er würde ihr niemals sagen können was er für sie empfand! Gefühle waren für ihn eine Schachstelle! Ein Punkt an dem man einen Mann packen konnte, an welchem er nicht mehr zurück konnte! Und Silanus empfand was für Beroe, jedoch durfte sie es nicht erfahren! War er Glücklich? Ja in diesem Moment war er mehr als glücklich! Sie hatte es geschafft ihn zu erreichen, ihn zu beruhigen.


    War es nicht befreiend? Mit deinem Körper zu tun was immer du wolltest? Du hast dir genommen was du in dem Moment wolltest! Egal wer der Herr und wer der Sklave war! Egal wer oder was du warst oder was du bist! DAS ist die Freiheit von der ich gesprochen habe! Dass sie dadurch aber immer mehr seine Gefangene geworden war, sprach Silanus nicht an, nicht im Moment, das würde sie schon früh genug erfahren.

  • Silanus antwortete ihr nicht sofort. Vielmehr sah er sie nur schweigend an. Und während er das tat, vollzog sich in seinem Gesicht eine Verwandlung. Hatte sie vorher noch ein gewisses Maß an Entspanntheit und Zufriedenheit darin finden können, war nun davon rein gar nichts mehr übrig geblieben. Wie eh und je sah er sie auf diese emotionslose Art und Weise an, die es ihr noch immer so schwer machte, ihn wirklich ergründen zu können.


    Schließlich beantwortete er ihre Frage mit einer Gegenfrage und ließ diese dann vorerst auch so in Raum stehen. Plötzlich begann sie zu grübeln, ob ihm das Geschenk, welches sie ihm mit so viel Inbrunst geliefert hatte, etwa nicht gefallen hatte. Sie hatte ihm doch alles gegeben, indem sie die Initiative ergriffen hatte. Ja, sicher, diesen Moment hatte auch sie genossen, als sie entschieden hatte, wie es weiter gehen sollte. Umso größer war nun wieder ihre Unsicherheit, mit der er sie nun zurückließ, ob auch er damit zufrieden gewesen war.


    Beroe wusste nicht recht, was sie darauf antworten sollte. Niemand vorher hätte je daran gedacht, sie zu fragen, ob sie mit einer Sache zufrieden war. Das war absolutes Neuland für sie, wie so vieles an diesem Abend.
    Schließlich fuhr er fort. Mit dem was er sagte, fand sie sich dann doch wieder. Ja, durch ihr handeln hatte sie sich ein gewisses Maß an Freiraum geschaffen, eine Luftblase, wenn man so wollte. Darin war sie, für den Augenblick zumindest frei.
    „Ja, das war es!“, antwortete sie ruhig. „Es war einfach gut und es war so… neu… auf diese Art.“
    Beroe spürte, wie diese besagte Luftblase platzte, wie dieser Traum der gelebten Freiheit sich vor ihren Augen in Luft auflöste. Es wäre töricht von ihr gewesen, zu glauben, diese Freiheit hätte ab nun Bestand. Sie war was sie war und das blieb sie auch. Daran würde auch der heutige Abend nichts ändern.
    „Danke, dass du mir diese Freiheit gewährt hast, Dominus.“, fügte sie schließlich ganz demutsvoll hinzu und blieb weiterhin in seinen Armen liegen, solange er dies duldete.

  • Und er würde es noch eine Weile dulden, denn es gefiehl ihm. Ihre Gedanken ahnte er nicht, und als sie sich bei ihm dafür bedankte, ihr diese Freiheit gegeben zu haben schaute er sie eine Weile an. Es schlich sich wieder eines seiner kalten Lächeln auf sein Gesicht. Eigentlich hätte er sich bedanken müssen! Würde man in einem Lupanar ein solches Programm haben wollen müsste man sicher ein kleines Vermögen dafür bezahlen.


    Diese Freiheit darfst du dir öfter nehmen! Und vielleicht gewähre ich dir noch weitere, wenn du dich weiterhin so anstrengst! Ich werde mein Versprechen halten und dir Möglichkeiten geben und zeigen wie es in Rom wirklich ist, wie du überleben kannst, wie du gut leben kannst! antwortete er und strich ihr eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht. Wäre es nicht Silanus gewesen könnte man es als eine liebevolle Geste bezeichnen, und in gewisser Weise war es auch eine liebevolle Geste. Wenn er selbst seine Gefühle erklären könnte, wenn er selbst die Situation verstehen könnte und wenn er selbst in dieser Hinsicht mehr Erfahrung und mehr Zuversicht hätte, könnte er ihr vielleicht sagen, was er in genau diesem Moment für sie empfand! Könnte er ihr vielleicht sagen, wie sehr er es genossen hatte und wie sehr er ihre Nähe genoss. Vielleicht wäre dann vieles anders gelaufen, aber dann wäre er eben nicht Silanus, wenn das alles zutreffen würde. So sah er sie nur an strich ihr langsam über die Wange und lies sich wieder auf das Bett zurückfallen...

  • Als die Demut wieder zu ihr zurückgekehrt war, erschien wieder dieses kalte Lächeln auf seinem Gesicht. Wie er es genoss, dass sie nach all dem nicht vergessen hatte, wo ihr Platz war! Und was er ihr dann schließlich sagte, barg einen Anflug von Hohn in sich. Doch diese Einsicht behielt sie für sich. Stattdessen gab sie sich weiterhin unterwürfig und lächelte dankbar. Aber welche Art von Freiheit wollt er ihr denn noch gewähren? Langsam begann sie an seinen Worten zu zweifeln. Es dauerte auch nicht lange, bis sie zu bereuen begann, was sie soeben getan hatte. Die Erkenntnis ließ nicht lange auf sich warten, dass sie sich ihre Ketten nur noch fester angelegt hatte.


    Silanus ließ sich auf das Bett zurückfallen. Doch Beroe verharrte sitzend neben ihm. Einen Moment lang betrachtete sie ihn, wie er so vor ihr lag. Dann erhob sie sich und streifte sich wieder ihre alte Tunika über.
    „Soll ich nun mit dem Kochen beginnen, Domnus?“, fragte sie, vor dem Bett stehend. Draußen hatte es bereits zu dämmern begonnen. Wenn sie sich nun nicht eilte, musste sie in der Küche im Schlummerlicht der Öllampe hantieren.

  • Ja mach das! meinte Silanus während er seine Arme hinter seinem Kopf verschränkte und die Augen schloss. Ja so lies es sich leben. So lies es sich gut leben. Er hörte Beroes leichte Schritte den Raum verlassen. Nun war er wieder allein, hatte Zeit nachzudenken! Was sollte er machen? Sollte er sie freilassen? Nein! Diesen Gedanken verwarf er gleich wieder, er würde niemals seine Muse ziehen lassen, auf dass sie dann einem anderen gehören würde. Das würde nicht passieren, vorher würde er sie umbringen! Außerdem hatte er seine Worte vorhin schon ernst gemeint als er sagte sie würde in den Straßen Roms krepieren! Andere Personen in Rom waren nicht so Nett wie er.
    Und früher oder später wird sie sich schon daran gewöhnen! Wie Silanus erleben durfte begann sie ja auch schon teilweise sich damit abzufinden, sich daran zu gewöhnen.
    Erst wenn sie das verstand, würde Silanus ihr vielleicht mehr Freiheiten lassen.

  • Beroe war sofort hinunter zur Küche geeilt und hatte, nachdem sie sich eine Öllampe angezündet hatte, die Tür hinter sich verschlossen. Erleichtert lehnt sie sich mit dem Rücken dagegen. Endlich allein! Sie atmete tief aus und ein, um die in ihr aufkommende Übelkeit zu vertreiben. Was hatte sie nur getan!? Sie und dieser Widerling! Was war nur in sie gefahren?! Silanus musste in der Tat mit den finsteren Mächten im Bunde stehen, sonst hätte er sie niemals so manipulieren können. Andererseits hatte er, weil sie so freigiebig gewesen war, nun mehr zutrauen zu ihr gewonnen, was ihr vielleicht sogar einen Vorteil verschaffte. Wie auch immer, sie saß ganz tief in der Klemme und irgendwie musste sie versuchen, da wieder herauszukommen. Möglichst ohne durchtrennter Kehle!
    Aber je mehr sie darüber nachdachte, wie sie ihm entkommen könnte, wurde ihr klar, dass sie gegen Silanus kaum eine Chance hatte. Er war ihr in allem haushoch überlegen. Und sie würde für ewig seine Gefangene bleiben.


    Ernüchtert über ihr Resümee, begann sie das Abendmahl zuzubereiten.
    Zuerst kam das Gemüse dran. Nach einer halben Ewigkeit des Kleinschnippelns, füllte sie das Hühnchen mit dem nun kleingeschnittenen Gemüse, übergoss es mit einer Soße aus Liquamen und Wein und stellte alles in den Ofen, den bereits vorher schon angefeuert hatte. Als das Hühnchen im Ofen zu garen begann, kam ihr plötzlich ein Gedanke, wie sie Silanus mit etwas Glück ganz schnell wieder loswerden könnte… Was, wenn dem Ärmsten eines der kleinen Hühnerknöchlein im Halse stecken bliebe… 8o? Dann würde er elendig verrecken und sie würde vor Freude um ihn herum tanzen! =)
    Oh ja, wie schön war dieser Gedanke. Wenn die Götter ihr zugetan waren, würden sie Silanus´ Schicksal an diesem Abend besiegeln und ihn wieder zurück in die tiefsten Winkel des Tartaros schicken.
    Beroes Stimmung hob sich etwas. Allerding nur, um gleich wieder im Keller zu versinken. Roch es da nicht etwa angebrannt? Oh je, das Hühnchen! Nun ja, es war etwas dunkler als sonst… viel dunkler.
    „So ein Mist! Schon wieder angebrannt!“, zischte sie und versuchte die verbrannten Stellen mit einem Küchenmesser abzukratzen. Das Ganze kaschierte sie dann noch mit etwas Soße. Fertig war das Abendmahl!
    Schnell Entzündete sie im Triclinium einige Öllampen und stellte etwas Essgeschirr, einen Krug mit Wein und einen Becher bereit, so dass Silanus nur noch auf einer der drei Klinen Platz nehmen musste.

    „Die Cena steht für dich bereit, Dominus. Unten im Triclinium.“, richtete sie ihm aus, nachdem sie schnell nach oben zu seinem Cubiculum geeilt war.

  • Während Beroe unten das Essen zubereitete blieb Silanus ganz entspannt im Cubiculum im Bett liegen, er döste sogar ein wenig vor sich hin, etwas das er schon eine kleine Ewigkeit nicht mehr getan hatte.
    Nach einer Weile stieg ihm der Duft des Essens in die Nase, es roch ganz gut, zumindest am Anfang. Silanus ahnte nichts von ihren Gedanken und ihrem Plan den sie sich ausgedacht hatte. Wie sollte er auch, nach allem was vorher passiert war, nach allem was SIE vorher gemacht hatte. Niemals wäre er auf den Gedanken gekommen, den sie nun hegte. Auch ahnte er nicht, dass sie sich hinter seinem Rücken mit einem anderen traf, einem Prätorianer auch noch. Sie konnte nur beten, zu allen Göttern die sie kannte und am besten noch zu Göttern die sie noch nicht kannte, dass Silanus das niemals herausbekam. Jedoch die Chancen standen dabei eindeutig gegen Beroe. Eines Tages würde einer seiner Männer oder einer der Straßenjungen Beroe mit dem Prätorianer zusammen sehen und es Silanus sagen, und an diesem Tag würde sich Beroe wünschen niemals einen solchen Verrat gegen ihn begangen zu haben! Aber noch wusste er nichts davon, noch war seine Welt für ihn in Ordnung!


    Als sie ihn dann zum Essen holte zog er sich wieder an und ging mit ihr ins Triclinium. Alles war vorbereitet, sodass er sich nur noch hinzulegen hatte. Es roch ein wenig verbrannt, aber immer noch einigermaßen gut. Er deutete ihr, dass sie sich auf die Cline ihm gegenüber niederlegen sollte. Dann nahm er vom Hühnchen und gab auch ihr einen Teller davon ab. Sie hatte die verbrannten Stellen weggekratzt, weshalb es ein wenig komisch aussah.
    Er nahm einen ersten Bissen, kaute und das kauen erstarb sehr schnell wieder. Aber dafür erntete Beroe einen undefinierbaren Blick. Das Fleisch war trocken und schmeckte wie ein Stück Holzkohle mit ein wenig Gemüse, nicht gerade die Leibspeiße von Silanus. Sicher er hatte die meiste Zeit viel schlechter gegessen, aber das musste sie ja nicht wissen. Er spuckte das Stück halbgekautes Hühnchen neben ihr auf den Boden. War wohl nichts mit ihrem Plan, denn wenn der funktionieren sollte, musste das Essen auch schmecken! ( :P ;))
    Ich dachte du kannst kochen? fragte er sie dann. Entweder hast du mich angelogen oder du willst mich vergiften! Beides ist nicht gerade gut für dich! Das Hühnchen schmeckt wie Dreck! Nein es schmeckt schlechter als Dreck! Hast du überhaupt eine Ahnung was mich der ganze Spaß hier gekostet hat? Und du versaust es derart? Bist du eigentlich zu irgendwas fähig außer deine Füße breit zu machen? zischte er weiter! Wenn Silanus hunger hatte, konnte er noch gemeiner sein, als er es ohnehin schon war. Auch seine "Gefühle" ihr Gegenüber verbarg er geschickt.

  • Beroe nahm den Platz gegenüber ein. Für sie war es ziemlich ungewohnt, im Liegen zu essen, so wie es manche Römer taten. Doch bevor sie den ersten Bissen nahm, beobachtete sie Silanus. Er hatte sich ein Stück von Hühnchen genommen und begann es zu kauen. Dabei versuchte sie in seinem Gesicht zu lesen. Aber wie immer war dies so gut wie unmöglich gewesen. Allerdings kaute er nun schon recht lange auf dem einen Bissen herum. Nun kostete sie auch von dem Geflügel und merkte schnell, naja… dass es nicht nur angebrannt schmeckte, sondern auch ziemlich trocken war. Etwas Soße… ja genau etwas Soße und dann…


    Genau in diesem Moment landete das halb zerkaute Stückchen Huhn, welches bis vor kurzem noch von Silanus´ Zähnen bearbeitet worden war, neben Beroes Teller. Sie ließ ihr Fleisch fallen und sprang erschrocken auf, als seine Schimpftirade auf sie niederprasselte. Unfähig zu antworten, wich sie zurück, bis sie im Rücken die Wand spürte.
    „I…I … Ich habe es … äh …vielleicht etwas zu lange im Ofen gelassen… Es tut mir leid… ehrlich… !“, flehte sie. In ihren Augen stand die Angst, er könne ihr etwas antun.
    So schnell war ihr Plan, der eigentlich nur ein Stoßgebet an die Götter gewesen war, buchstäblich in Rauch aufgegangen. Aber daran dachte sie natürlich in diesem Moment nicht. Sie war eigentlich gar nicht fähig, nun zu denken. Vielleicht hätte sie sonst das Stichwort aus Silanus´ Worten herausgehört- vergiften!

  • Etwas zu lange im Ofen gelassen? Es tut dir ehrlich leid? Sag mal willst du mich hier irgendwie verarschen? Denkst du ein ehrlich gemeintes tut mir Leid macht mich satt? ging es weiter. Ich dachte wirklich du hättest mittlerweile verstanden wie du dich zu benehmen hast! Ich dachte wirklich du wärst nun soweit, aber du hast mich wieder einmal enttäuscht! Seine Stimme war wie immer, ruhig und leise, er wurde eigentlich niemals lauter. Er beobachtete wie sie zurückwich, bis sie an die Wand stieß. Also musste Silanus doch noch ein wenig Angst und Schrecken verbreiten, bis sie endlich wusste wie sie bei ihm zu sein hatte, wie sie bei ihm zu funktionieren hatte. Er erhob sich ging auf sie zu bis er dicht vor ihr stand, so dicht dass ihre weiblichen Rundungen schon seinen Oberkörper berührten, er ihren Duft wieder riechen konnte und ihren Atem spürte. Seine eisblauen Augen schauten, nein starrten in ihre und nun konnte er wieder die Angst sehen, nicht mehr die Leidenschaft von vorhin, sondern pure Angst. Langsam legte er seine rechte Hand an ihren Hals, schaute ihr weiter in die Augen und sein Griff wurde ein klein wenig fester.
    Das war dein dritter und letzter Fehler! Ich bin kurz davor zu glauben es war ein Fehler dich Leben gelassen zu haben! Aber diesen Fehler kann ich sehr schnell wieder gut machen! Ich kann ihn sehr schnell wieder begradigen! Ich müsste nur noch ein wenig fester zudrücken. sagte er und dabei schlich sich ein kleines diabolisches Lächeln auf sein Gesicht. Aber vorher würde ich einige meiner besten Mitarbeiter zu uns einladen, ihnen ein paar schöne Stunden mit dir Schenken! Dann könnten sich an die 10 Männer von dir nehmen was immer ihnen gefällt, könnten mit dir machen was immer sie wollten! Willst du das? Willst du Nutzlos für mich werden? Bis jetzt wollte ich dich eigentlich für mich haben, aber wenn du mich noch einmal enttäuschst werde ich meine Meinung ändern! Du solltest dir langsam ins Bewusstsein rufen wie gut es dir hier geht! Ich kann ganz schnell ganz andere Seiten aufziehen! Also mein "Liebling" sage mir, was soll ich mit dir machen? Soll ich meine Freunde rufen lassen? Dass er das niemals machen würde, SIE mit anderen Teilen, musste nein durfte sie nicht wissen...

  • Seine Beschimpfungen wollten einfach kein Ende nehmen, was alleine schon ausgereicht hätte, um Beroe einzuschüchtern. Aber Silanus ging noch einen Schritt weiter. Er sprang von der Kline auf und kam auf sie zu. Da sie ja bereits an der Wand stand, konnte sie ihm nicht entweichen und so konnte er sie schließlich am Hals packen. In dieser Situation glaubte sie fest daran, dass er seine Hände gleich noch fester um ihre Kehle legen würde, um sie dann ganz langsam zuzudrücken.
    Der dritte Fehler! Voller Entsetzen fiel ihr wieder ein, was er am Morgen auf dem Markt zu ihr gesagt hatte. Er hatte ihr drei Fehler zugestanden, dann aber würde er sie bestrafen. Beroe hatte diese Drohung völlig vergessen, weil sie zu übermütig geworden war. Das hatte sie jetzt davon!


    Ihre Augen wurden immer größer vor Furcht, ihr Herz raste vor Angst. Sie wollte nicht sterben. Nicht so! Und schon gar nicht wollte sie die Bekanntschaft mit seinen Mitarbeitern machen!
    „Bitte Dominus, nicht…“, krächzte sie.“Tu mit mir, was du willst… aber bitte nicht das!“ Alles hätte sie in diesem Moment auf sich genommen, sogar Schläge hätte sie ertragen. Nur keine Massenvergewaltigung von unzähligen rohen Kerlen, wie Silanus einer war.

  • Seine Augen blitzten auf und sein Griff verstärkte sich kurz. Es wäre so leicht gewesen alles hier und jetzt zu beenden. Ihre Qual wegen eines solchen Leben und seine Unsicherheit wegen der neuen Situation, wegen den unbekannten Emotionen und Gefühlen. Doch er tat es nich. Langsam aber sicher lies er locker, atmete wieder ihren Duft ein, beruhigte sich ein wenig.
    Dann solltest du dich in Zukunft mehr Anstrengen! Ich gewähre dir einen weiteren Fehler, deine letzte Gelegenheit mir zu gefallen und dein Leben angenehm zu machen! Ich möchte in deinem Blick wieder das Feuer von vorhin sehen! Was ist jetzt anders? meinte er und mittlerweile lag seine Hand nur mehr auf ihrem Hals. Er konnte ihren Atem spüren, spüren wie ihr Herz raste. Wurde er langsam zu weich? Dasser ihr noch eine Chance gab? Aber wiekönnte er ihr keine mehr geben? Ihr seiner Muse? Langsam nahm er seine Hand nun vollends von ihrem Körper...

  • Drück zu, drück einfach noch fester zu, bat sie innerlich. Dann wäre es endlich vorbei. Nur der Tod wäre eine Erlösung, so war sie der festen Überzeugung.
    Aber er drückte nicht mehr fester zu. Ganz im Gegenteil, er lockerte seinen Griff, so dass sie wieder besser atmen konnte. Er würde sie nicht töten. Nicht jetzt und auch nicht so, auf diese denkbar einfache und schnelle Weise. Beroe hätte es sich eigentlich denken können, dass Silanus erst noch seinen Spaß mit ihr haben wollte.


    Aber seltsamerweise schien es so, als wolle er ihr noch eine letzte Chance geben, was Beroe in diesem Moment zwar nicht wirklich irritierte, weil sie einfach nur heilfroh war, dass er sie tatsächlich in Frieden lassen wollte.
    „Ich verspreche es, Dominus! Ich werde mir in Zukunft mehr Mühe geben!“ Silanus Hand lag nun einfach nur noch um ihren Hals ohne dabei einen Druck auszuüben. Dabei spürte sie, wie ihre Knie zittrig wurden und ihre Beine drohten, einzuknicken. „Wie kann ich es wieder gutmachen, Dominus? Was kann ich tun, um dir zu gefallen?“
    Er hatte von ihr verlangt, dass in ihren Augen wieder das Feuer entbrannte, welches vorhin noch drin gelodert hatte, als sie ihrer Lust freien Lauf gelassen hatte. Doch dieses Feuer war nun erloschen und würde wahrscheinlich so schnell auch nicht mehr entfacht werden können.

  • Was sie tun könnte um ihm zu gefallen? Sei einfach du selbst wie du es vorhin warst! hätte er am Liebsten gesagt. Doch war er dazu nicht fähig! Vielleicht eines Tages irgendwann mal. Aber nicht jetzt, nicht in diesem Augenblick.
    Enttäusche mich einfach nicht mehr! war dann das einzige das er sagen konnte. Er sah sie an, dabei fiel ihm auf, dass sie ihr ulett nicht trug. Wahrscheinlich hatte sie es nur abgelegt. Was sollte sie auch sonst damit gemacht haben?
    Ihre Nähe machte ihn verrückt, er genoss es und verfluchte es gleichermaßen. Deshalb lies er von ihr ab, legte sich wieder aufdie Cline und massierte sich die Schläfen. Irgendwie bekam er Kopfschmerzen. War sie daran Schuld? War das ein Fluch der Götter? Trieb sie ihn gekonnt in den Wahnsinn? Fragen über Fragen. Bring mir etwas verdünnten Essig! sagte er dann, vielleicht half das wieder klare Gedanken zu bekommen.

  • Das war alles? Beroe verstand die Welt nicht mehr! Sie sollte ihn einfach nicht mehr enttäuschen und damit war ihr Vergehen vergessen? War das Silanus´ neue Taktik, um sie noch mehr zu verunsichern? Sie hatte keine Erklärung dafür, sie war aber in erster Linie auch froh, dass er sie nicht weiter drangsalierte.


    Als er sich wieder zur Kline begeben hatte und nach verdünntem Essig verlangte, flitzte sie sofort los, um in der Culna nach Essig zu suchen. Essig, Essig, wo konnte denn nur der Essig sein?
    Sie suchte alles ab, ob sich nicht irgendwo ein bisschen Essig auftreiben ließ. Aber nach langem Suchen musste sie enttäuscht feststellen, dass kein Essig im Haus war, denn sie hatten ja nur Wein auf dem Markt besorgt.


    Beroe traute sich kaum, ins Triclinium zurückzukehren. So groß war ihre Angst vor neuen Drohungen und noch schlimmeren Folgen „ihres“ Vergehens.
    Mit gesenktem Kopf trat sie schließlich neben die Kline. „Dominus, es ist leider kein Essig im Haus. Wir haben nur Wein.“ Sie deutete vorsichtig auf den mit verdünnten Wein gefüllten Krug. Wieder schlug ihr Herz wie wild. War das nun das endgültige Aus für sie? Sie wollte sich lieber nicht seinen Wutausbruch vorstellen, der nun mit Sicherheit folgen würde.

  • Als sie wieder kam ubd ihm beichtete, dass kein Essig da war, seufzte er innerlich. Es musste ein Fluch der Götter sein. Seine Kopfschmerzen wurden stärker und er blickte sie an. Wasser! Dann bring mir Wasser! Das werden wir doch hoffentlich im Haus haben! Und ab Morgen sollte auch Essig hier sein! sagte er dann schon fast ein wenig resignierend.
    Er versuchte schon gar nicht darüber nachzudenken was er verbrochen haben könnte, dass ihn die Götter strafen wollten, er war sich nur nicht sicher warum ihm Hades einen solchen Streich zu spielen schien. Er war ihm doch stets ein treuer Diener gewesen. War es wegen ihr? War sie seine Persephone?

  • Eine weitere Schimpftirade war ausgeblieben, stattdessen wollte er Wasser! Er wollte allen ernstes Wasser! Der Mann musste verrückt sein! Kein Mensch trank freiwillig reines Wasser. Da konnte man doch gleich pures Gift zu sich nehmen.


    Beroe zögerte nicht lange. Schnell eilte sie zur Cullina um ihm einen Becher unverdünnten Wassers zu bringen. Bevor sie aber zurückkehrte, zog sie sich noch schnell die neue rote Tunika an, die eigentlich ein Hauch aus nichts war, da sie durchscheinende Einblicke auf ihren Körper erlaubte. Wenn er sich schon mit dem Wasser vergiftete, dachte sie, dann durfte er sie auch noch einmal so sehen. „Ihr Götter, helft mir wenigstens dieses eine Mal!“, seufzte sie leise, als sie, in der Hand den Becher haltend, zurückkehrte.
    „Hier Dominus, dein Wasser. Lass es dir munden!“ War da etwa ein Quäntchen Süffisanz aus ihren Worten zu hören? Neeeein, Beroe tat nur, was man ihr sagte!

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