Ein Spaziergang am Tiber

  • Der Tag hatte schon mit viel Sonne begonnen und nur wenige Schäfchenwolken waren am Himmel zu sehen. Früh war Calena aufgestanden weil sie nicht mehr schlafen konnte, aber es hatte gut getan so am Fenster zu stehen und hinaus zu blicken, die Luft einzuatmen und die kleinen Vögel zwitschern zu hören. Es würde ein wirklich schöner Tag werden, zumindest wenn man das Wetter betrachtete. Sie mochte es früh aufzustehen auch wenn sie es nicht immer hinbekam, denn manchmal schlief sie doch gerne etwas länger. Calena, die schon immer etwas verträumt war, schaute sich gerne die Sonnenaufgänge und die Sonnenuntergänge mit ihren wundervollen Farben an. Es gab einfach nichts schöneres oder vergleichbares als das. Der Himmel färbte sich langsam rosa, rötlich und orange bis schließlich die Sonne so weit gestiegen war, dass sie hell erleuchtete und der Himmel in seinem schönsten Blau erstrahlte. Das waren einfach die schönsten Tage.


    Und weil dieser Tag so schön war hatte sie beschlossen einen kleinen Spaziergang zu machen. Es lag heute sowieso nichts Bestimmtes an von daher hatte sie Zeit und konnte den Tag einfach genießen, was auch immer sie machen würde.
    Calena wusch sich erst einmal über der Schale mit frischem Wasser und zog sich an. Ihre Haare ließ sie von einer Sklavin frisieren, denn alleine war es kaum möglich sie so zu stecken, dass sie auch wirklich fest hielten. Ihre Stola war aus einem schönen Lindgrün, eine zarte Farbe die nicht aufdringlich wirkte und dazu trug sie eine passende Palla die einen Ton dunkler war und mit feinen Goldfäden durchzogen war. Sie mochte solche Farben die Zart waren, auch wenn die meisten anderen lieber auf knalligere Farben Wert legten.


    Nachdem sie sich soweit fertig gemacht hatte nahm sie ein kleines Frühstück ein und verließ die Casa. Ihr Weg führte sie erst einmal durch das Wohnviertel in dem sie lebte, durch die verschiedensten Gassen die schon gefüllt mir Menschen waren weil diese ihrem täglichen Treiben nachgingen, bis hin zum Tiber. Man musste sich schon an den Tiber gewöhnt haben wenn man hier einen Spaziergang tat, doch hier gab es einfach schöne Stellen die sie mochte, wenn man einmal vom schmutzigen und nicht gut riechenden Fluss absah.


    An einer kleinen Brücke angekommen die zu einer Art Inselchen führte blieb sie stehen und blickte gedankenverloren in das Wasser. Sie schnappte sich ein paar kleine Zweige und ging damit auf die kleine Brücke hinauf, stellte sich an den steinernen Rand und lehnte sich dagegen während sie die Stöckchen in noch kleinere Stückchen brach und dann in das Wasser warf. Calena war in Gedanken versunken, dachte an dies und das und so weiter. Sie hatte sich vorgenommen heute einfach mal zu entspannen, ein wenig nachzudenken zum Beispiel darüber was sie ihrem Cousin zur anstehenden Hochzeit schenken konnte und vor allem heute mal nicht in irgendwelche Abenteuer oder seltsame Geschichten verwickelt zu werden.



    Sim-Off:

    Falls jemand Lust hat Calena kennen zu lernen darf er sich gerne zu ihr gesellen =)

  • Rom war drauf und dran ihn fertig zu machen. Und er kurz davor den Verstand zu verlieren. Zumindest kam es Vala so vor, denn die letzten Tage stellten ihn immer wieder vor Situationen, die er sich in seinen düstersten Träumen nicht hätte ausmalen können. Als wäre es dessen nicht genug, dass er den organisatorischen Aufwand für die Renovierung einer winzigen Casa so dermaßen unterschätzt, dass ihm die Souveränität über das Heim seiner Familie tagelang von meuternden Bauarbeitern streitig gemacht worden wäre, nein, er hatte dadurch auch das Abgabedatum eines Cursus verpasst, was für ein testosterondurchflutetes Ego wie das von Vala eine unerträgliche Schmach darstellte, und zudem die Zeit unterschätzt, die es brauchte von einem Punkt der Stadt zum anderen zu kommen.


    Vor große Probleme stellte ihn zusätzlich auch seine Orientierung. Stock und Stein, Wälder und Seen konnte er ohne Probleme durchqueren ohne sich den Weg auch nur annähernd einzuprägen, aber diese Stadt... oh ja... diese Stadt. Eigentlich hatte er einfach nur zwei wichtige Schriftrollen mit Aufträgen des Privatmanns Tiberius Prudentius Balbus von Punkt A zu Punkt B zu bringen, und irgendwie hatte er es auch geschafft, Punkt B noch am selben Tag zu erreichen. Aber: der flüchtige Moment der Sicherheit, sich in der Stadt orientieren zu können hatte sich sehr, sehr schnell in Luft aufgelöst, als Vala plötzlich am Tiber stand. Nicht, dass er den Tiber nicht mochte. In dem Teil des Flusses, der in die Stadt hineinfloss konnte man ihn sogar als nett anzusehen bezeichnen.. mit zunehmendem Weg durch die Stadt verwandelte sich der Fluss jedoch in ein vor Unrat und Dreck nur so starrendes Ungetüm.
    Hier aber, hier war er definitiv an einem Punkt des Flusses, der sich noch ansehen ließ. Und genau das war Valas Problem: er durfte eigentlich garnicht hier sein. Nicht einmal in der Nähe.


    Die offensichtliche Desorientierung, die er sich eingestehen musste, zwang ihn zur größten Demütigung, die ein Mann auf sich nehmen konnte: er fragte nach dem Weg.


    "Heils.. eh.. salve!!", sprach er dabei eine junge Frau an, die so bestimmt verträumt auf den Fluss starrte, dass sie sicherlich wusste WO sie gerade verträumt auf den Fluss starrte, "Wo sind wir? Ich meine... wo bin ich?"

  • Ihre Gedanken schweiften immer wieder von einem Punkt zum nächsten und irgendwie fand sie nicht wirklich ein Ende. Ihre Stöckchen hatte sie mittlerweile aufgebraucht und die Sonne schien schön angenehm und warm auf sie hinab. Selbst Schmetterlinge trollten sich immer noch in der Luft und ließen sich auf einigen Blumen nieder die Am Fluss wuchsen.
    Was wäre denn ein wirklich schönes Hochzeitsgeschenk für ihren Cousin und seine Zukünftige? Das war eine schwere Aufgabe, schließlich hatte Crassus doch alles und ihm einfach nur irgendeine Statue zu schenken fand sie schlichtweg doof. Statuen schenkten die Leute doch fast immer und es war doch schon langweilig wenn man wusste, dass die meisten mit irgendwelchen Figuren und Statuen ankamen, nein sie wollte schon etwas ganz Besonderes haben, aber leider fehlten ihr heute die Ideen dazu. Ideen, diese müssten einfach auf Bestellung da sein.


    Leise seufzte sie und widmete sich der zweiten Frage die ebenfalls nicht besser war. Was sollte sie anziehen? Zwar hatte sie sich erst etwas besorgt, aber irgendwie war es doch nicht so passend für eine solche schöne Feier. Also musste sie noch einmal über den Mercatus laufen um etwas zu finden oder einfach schneidern lassen? Das war doch mal ein guter Einfall, damit hätte sich dieser Punkt doch sicherlich einfach erledigt. Etwas schneidern lassen, das wäre wenigstens ein Stück was keine andere trug von daher auch hier etwas Besonderes. Irgendwie war sie froh, dass sie nicht heiratete, denn wie wäre das nur ausgegangen? Zu viel zu tun.


    So in Gedanken erschreckte sie sich als ein fremder Mann sie ansprach. Ihre Hand wanderte rasch oberhalb ihrer Brust, wie man sie eben hält wenn man erschrickt, und ein leises „Huch,“ kam über ihre Lippen während sie den jungen Mann musterte. Er schaute nicht danach aus als würde er sie gleich überfallen wollen und als sie seine Worte hörte musste sie schon wieder Lächeln und der größte Schreck war überwunden.


    „Ähm, wo du bist?“ fragte sie nach und war deswegen ein klein wenig verdutzt, dass sie gar nicht den wirklichen Sinn seiner Frage verstand, deswegen sagte sie „Du bist in Rom….denke ich,“ schmunzelte sie den jungen Mann ein klein wenig verschmitzt an. Calena war nicht drauf gekommen, dass er eigentlich den Ort meinte wo sie gerade standen, sondern dachte wirklich er wollte wissen wo er war, also in welcher Stadt. Aber das war mal wieder klar wenn Calena jemanden begegnete musste ihr ja in irgendeiner Form so etwas wie ein kleines Missgeschick widerfahren.

  • Sein Gegenüber schien ihn nicht verstanden zu haben, oder noch schlimmer: sie wollte ihn veräppeln! Zumindest deutete Vala das Schmunzeln der jungen Frau so. Weit gefehlt, das konnte Vala auch!
    So griff er sich theatralisch an den Hals, tat sein möglichstes um furchtbar erschrocken auszusehen, und blickte sich panisch um.


    "ROM??????", rief er mit gespielter Hilflosigkeit aus, wobei er immer verzweifelter dreinblickte, "DAS DARF DOCH NICHT WAHR SEIN!!! ROM!!!"


    Einen Moment lang tat er noch so, als würde er es kaum glauben können, auf einmal in Rom zu sein; dann ließ er hilflos die Arme und den Kopf sinken, lehnte sich gegen das steinerne Brückengeländer und seufzte theatralisch auf.


    "War ja klar, dass mir sowas passieren muss... da tut man einmal einen Schritt aus dem Haus, was übrigens in Aiacum (Corsica) liegt, und wo landet man? In Rom!", er schüttelte den Kopf und schalt sich murrend selbst einen Narren, dann hob er ihn wieder, und blickte die junge Frau grinsend an, "Das erklärt allerdings auch, warum ich zwischendurch so nasse Füße hatte. Hmh, jetzt stellt sich mir nur die Frage, wie komme ich wieder zurück?"

  • Calena konnte nicht mehr. Sie musste sich die Hände vor den Mund halten um nicht in lautes Lachen auszubrechen. Also sie hatte ja schon viele Menschen kennen gelernt und sehr viel erlebt, aber jemanden wie ihn wohl noch nie. Ihre Augen leuchteten regelrecht und es war ein Schimmer von Lachtränen in ihnen zu erkennen, denn wer bei dieser Vorstellung noch ernst geblieben wäre, dem wäre einfach nicht mehr zu helfen gewesen.


    Der junge Mann wusste ganz genau wie man jemanden für sich gewann auch wenn es einfach nur darum ging Sympathiepunkte zu gewinnen. Wenn Calena nun welche hätte verteilen sollen, so hätte er sicherlich 10 von 10 bekommen, sie volle Palette also.
    Sein Grinsen war einfach entzückend und sie konnte nicht anders als ihn ebenso leicht frech anzulächeln. Mittlerweile hatte sie wieder ihre Hände vom Mund genommen, aber das Schimmern in ihren Augen blieb.


    „Oh ja manchmal sollte man diese ganz bestimmten Schritt aus dem Haus erst gar nicht wagen. Wer weiß was einem dann alles passieren könnte,“ meinte sie und versuchte dabei einen geheimnisvollen Ton einzuschlagen, der aber schon bei den nächsten Worten verschwand. „Nun ja, also du könntest dir nun einen Baum fällen, diesen aushöhlen und hoffen, dass er bei Berührung mit Wasser nicht gleich untergehen wird. Dann könntest du versuchen den Tiber entlang zu fahren und zu hoffen, dass dieser dich zum Meer befördert und du dann den richtigen Weg einschlägst. Aber dabei würdest du das Risiko eingehen, dass deine Füße erneut nass würden oder aber, dass du wieder wo landest wo du gar nicht hin wolltest,“ meinte Calena und konnte einfach nicht ernst bleiben. Sie lachte und schüttelte dabei leicht mit ihrem Kopf.


    „Du scheinst ein wahrer Scherzbold zu sein,“ stellte sie fest. „Ich bin Caecilia Calena und hat der Mann mit den feuchten Füßen auch einen Namen?“ wollte sie dann frech Grinsend von ihm wissen. Sein Auftreten und die Geschichte die er rübergebracht hatte wäre wirklich etwas für das Theater gewesen. Und dieser verzweifelte Blick…..

  • "Einen Baum aushöhlen? Ich weiß nicht.", sprach Vala mit nachdenklich-zweifelnder Miene, "Ich bin mir sicher, wenn ich versuche zurück zu paddeln lande ich mit Sicherheit in Afrika. Ich will nicht nach Afrika..", betonte Vala noch einmal mit hilflos aufgerissenen Augen, "..da hätte ich dann zwar trockene Füße, aber jede Menge Sand in den Schuhen. Jetzt weiß ich nicht, was schlimmer ist."


    Die Fremde spielte tatsächlich mit, und das garnicht mal so einfallslos, wie Vala anerkennend feststellte. Das Lachen, das in ihren Augen glitzerte, bestätigte Vala in seinem ohnehin nicht unbedingt dezent ausgeprägtem Ego, und eine Spur von siegessicherem Lächeln umspielte seine Lippen, als er die Maskerade aufgab: "Und du eine wahre Scherzboldine, Caecilia Calena. Ist mir eine Freude. Mein Name ist Titus Duccius Vala, und ich habe tatsächlich nicht die geringste Ahnung wo wir hier gerade sind."

  • „Da gibt es doch ein einfaches Mittel,“ sagte sie und grinste ihn dabei mehr als nur schelmisch an, denn das Gespräch machte ihr immer mehr Spaß „Zieh einfach deine Schuhe aus, dann hast du keinen Sand in den Schuhen, einen weichen Untergrund für deine armen Füße und du kannst das Kind im Manne raus lassen und ein wenig im Sand spielen,“ zählte sie auf und kam aus dem Grinsen nicht mehr raus.


    Ob er im Moment nur ein Spiel mit ihr spielte weil er sie hatte kennen lernen wollen oder ob er wirklich nicht wusste wo er sich gerade befand wusste sie nicht, aber es war ihr auch egal, denn auf diesem Weg hatte sie auch noch nie jemanden kennen gelernt und wenigstens war es dieses eine mal kein Unfall.


    Das Lächeln blieb auf ihren Lippen auch als er weiter sprach. „Es freut mich deine Bekanntschaft zu machen. Verzeih, ich möchte dir nicht auf die Füße treten, aber Duccius? Ich habe diesen Gensnamen noch nie gehört, aber ich befinde mich auch erst nur seit einer Weile in Rom,“ wollte sie dann neugierig von ihm wissen. Ihre Neugierde war ja manches mal viel stärker als ihre Schüchternheit von der sie doch immer wieder gepackt wurde. „Wir sind hier am Tiber und du musst nur ein Stück laufen dann bist du am Forum Boarium und wenn du dann die große Strasse rein läufst triffst du auf das Forum Romanum und der Circus Maximus ist auch ganz in der Nähe,“ meinte sie und hoffte, dass das ungefähr so richtig war. „Wo musst du denn hin? Aber vorsichtig ich verlaufe mich auch gerne immer mal wieder,“ schmunzelte sie.



    Sim-Off:

    hoffe meine Beschreibung ist einigermaßen korrekt *g* hab es mit der Karte versucht ;)

  • "So oft kommt er in Rom auch nicht vor...", schmunzelte Vala gewinnend zurück, blieb allerdings geizig mit Informationen über sich selbst... oder seinen seltsamen Gensnamen.


    "Nun, dass wir am Tiber sind hab ich irgendwie erwartet... oder aber ein neuer Fluss hat sich binnen dreier Stunden seinen Weg durch die Stadt gebahnt, und die römische Tatkraft hätte sich darin bewiesen, den neuen Fluss binnen ZWEIER Stunden gleich mit Brücken zu überbauen.", witzelte Vala ein Stück weiter, lauschte aber aufmerksam der Wegbeschreibung, die er sich sogleich einprägte, "Forum Romanum ist gut... ich muss zum Collis Quirinalis. Du verläufst dich auch? Na, als Frau erfüllst du damit auch nur die gängigen Klischees, während ich hier Gefahr laufe, meinen nicht vorhandenen Ruf zu verlieren. Kommen wir zum geschäftlichen: wie kann ich dich überreden, so zu tun als hätte ich dich gerade nicht nach dem Weg gefragt?"


    Vala lehnte sich mit wölfischem Lächeln ans Brückengeländer, und machte eine wichtige Miene, um zu unterstreichen wie wahnsinnig wichtig ihm das war. :D

  • Etwas blitzte in ihren auf was man nicht deutlich beschreiben konnte. Anscheinend wollte er nicht wirklich etwas zu seinem Namen sagen und das machte sie natürlich noch viel neugieriger als sie schon war. Eine Eigenart die Calena sicherlich niemals in ihrem Leben los werden würde. Und wenn man sie einmal neugierig gemacht hatte dann war es schwer ihr diese Neugierde wieder zu nehmen außer man stillte sie.
    Ihr Kopf neigte sich ganz leicht zur Seite während sie den jungen Mann näher betrachtete. „Und wo anders? Ist er dort mehr vertreten?“ versuchte sie es nun auf diesem Wege ihm doch ein klein wenig mehr zu entlocken als nur diese Aussage und dabei hatte sie ihr Lächeln nicht verlassen.


    „Wer weiß,“ meinte sie geheimnisvoll „Es passieren doch immer wieder ganz wundersame Dinge. Warum sollte dann nicht auch ein ganzer Fluss mit neuen Brücken urplötzlich aus dem Nichts auftauchen?“ fragte sie ihn und grinste dabei mehr als nur frech, ja eigentlich auch ein wenig herausfordernd.
    „Ach ja? Ist das so?“ fragte sie gespielt empört als er meinte sie würde damit das Klischee einer Frau erfüllen. Gespielt erbost stemmte sie auch ihre Hände in die Hüften und schaute zu dem Mann auf, der doch ein ganzes Stück größer war als die kleine Calena, die den meißten römischen Männern gerade mal bis zum Kinn ging manchmal auch etwa bis zur Nase. Ihre Augen blitzten belustigt, denn sie konnte nicht lange irgendwie böse spielen genauso wie sie nur äußerst selten wirklich böse sein konnte.
    Zwar kannte sie ihn nicht aber er wurde ihr mit jedem Wort und Spaß sympathischer. Erst beim zweiten Nachdenken merkte sie im Satz des Ducciers, dass er ja gemeint hatte seinen nicht vorhandenen Ruf verlieren…was sie noch etwas mehr schmunzeln ließ. Mittlerweile hatte sie ihre Hände wieder von den Hüften gelöst und lehnte sich ebenfalls ein wenig an die Brücke. Sein Lächeln war…..ihr fiel nicht das richtige Wort ein…aber es hatte etwas charmantes.
    „Ohje das wird schwer werden denke ich. Mein Gedächtnis ist so gut, dass ich das sicher niemals vergessen kann, dass du mich gefragt hast wo du bist,“ meinte sie auch wenn sie selber wusste, dass sie hin und wieder sehr vergesslich sein konnte, aber wie hätte sie denn diese Begegnung vergessen können?
    „Was hättest du denn so anzubieten?“ fragte sie keck und lehnte sich ein klein wenig vor. Es war wohl fast das erste mal, dass sie so aus sich raus gehen konnte und ihre schüchterne Art mal nicht die Oberhand gewann.

  • "Japp.", konterte Vala knapp die nachhakende Frage nach seinem Gensnamen aus, und machte sogleich ein nachdenkliches Gesicht. Die Frau spielte das Spiel mit, und sie spielte gut. Er wandte sich um, genau so als hätte er gerade den Einfall seines Lebens gehabt, und schnippste mit dem Finger um seine Idee noch zu unterstreichen: "Hah! Ich habs... wie wäre es mit einem Spaziergang nach Aiacum? Oder einem kleinen Bootsausflug nach Africa? In beiden Fällen hoffe ich für dich, dass du nicht Seekrank wirst. Das könnte die Sache etwas komplizierter machen, wenn du verstehst. Nicht dass du ausrutschst und hinfällst, dann wäre ja die ganze Kluft nass... und das wollen wir doch nicht."
    Vala nickte fleissig, um seine eigenen Gedanken zu bekräftigen, und machte ein wichtiges Gesicht, immerhin ging es hier um nicht weniger als die modische Unversehrtheit seiner Gegenüber!

  • Frech grinste sie ihn nun an. Eigentlich konnte das Lächeln gar nicht mehr frecher werden. Calena war sich sicher, dass sie Seekrank werden würde, denn sie hatte Angst vor Schiffen, aber das sollte und musste er ja nicht wissen.
    „Was würdest du nun tun wenn ich dem zustimme? Wenn ich sage das ist eine sehr gute Idee mit einer Bootsfahrt nach Africa? Dort war ich noch nicht gewesen und sicherlich gibt es dort viel zu sehen und zu entdecken. Hmmm,“ sie machte nun auch ein nachdenkliches Gesicht und tat so als würde sie wirklich darüber nachdenken sich genau auf diesen Vorschlag einzulassen. „Ach weißt du es würde mir nichts ausmachen ein wenig nass zu werden. Es ist doch nur Wasser und bei der Wärme da trocknet es ja immer sehr schnell,“ grinste sie ihn an wobei ihr Blick ziemlich herausfordernd wurde, denn sie war sehr gespannt was er denn nun machen würde. „Aber du weißt schon….man sollte sich dann auch an seine Worte halten….weißt ja Ehrgefühl und das ganze.“ Der Schalk lag ganz deutlich in ihren Augen und sie musste acht geben nicht in Gelächter auszubrechen.

  • Irgendwie war er versucht, laut aufzulachen: das Spiel lief wie das Ringen zweier Gladiatoren, nur mit subtileren Mitteln. Er musste sich etwas einfallen lassen, um von dieser Frau nicht mit seinen eigenen Worten an die Wand gespielt zu werden! Vala machte ein bestürztes Gesicht, als würde er sich tatsächlich überlegen müssen, wie er hier wieder rauskam.


    "Eh, ja... richtig!", pflichtete Vala ihr noch halbherzig bei, schien dann nachzudenken, und gleich darauf eine brillante Idee zu haben: "DANN... brauchen wir einen Baum. Und zwar einen guten Baum. Einen RICHTIG guten Baum, so hoch wie breit, schließlich müssen wir in unser Boot eine Menge Proviant packen können. Schließlich wollen wir ja nicht, dass uns mittel auf dem Meer der Proviant ausgeht, und wir nurmehr unsere Kleider zum Verzehr haben. Obwohl...", Vala warf einen wölfischen Blick an seiner Gegenüber herunter; er konnte nicht anders, als bei gewissen Situationen eindeutig Zweideutiges einzubauen, wischte den Moment aber mit einer kleinen Handgeste beiseite und kehrte unverfänglich und als wäre nichts gewesen zum alten Faden zurück: "So gute Bäume bekommt man nicht überall. Da, wo ich herkomme gibt es solche. Oder aber hier in Rom. Die Bäume sind legendär... von nahezu unglaublicher Höhe, ihr Umfang ausladend wie das linke Bein Iuppiters selbst, und ihr Holz von einer Festigkeit, dass man sagt, Hephaistos selbst soll sie sich von Flora gewünscht haben! Was auch wohl der Grund ist weshalb... sie in den Gärten des Kaiserpalast stehen. Aber dass soll uns nicht aufhalten, so lass uns gehen."


    Vala drehte sich schwungvoll um, und ging ein paar Meter schnurstracks in zurück ans Ufer des Tibers.. wo er innehielt, und sich mit der flachen Hand geräuschvoll gegen die Stirn schlug.


    "Eh... da wäre ja noch.. das Problem. Wo ist der Kaiserpalast?", fragend blickte er über die Schulter zurück, und machte eine Miene wie ein begossener Hundewelpe.

  • Schwupps. Bei seinen Worten wurde Calena unweigerlich ein wenig rot um die Nase und senkte einen Moment lang verlegen den Kopf, aber gleich darauf hatte sie wieder ihr bezauberndes Lächeln auf den Lippen und den Schalk in den Augen, dieses gewisse Leuchten denn so einfach würde sie sich nicht geschlagen geben und wenn sie sich wirklich ein Boot bauen mussten, doch er hatte mit diesem Spiel angefangen und sie fand es mehr als nur witzig, außerdem war er sehr charmant und von dieser Sorte Mann gab es nicht gerade viel, zumindest kannte sie nicht viele.


    Ihr Grinsen wurde etwas breiter während sie sich gegen das Geländer der Brücke lehnte und ihm weiter zuhörte, denn sie fand, dass sie einen kleinen Trumpf im Ärmel hatte, aber den würde sie gleich noch ausspielen. Kein einziges mal hatte sie ihn unterbrochen bei seinen Erklärungen, Erläuterungen und Vorstellungen. Warum auch.


    Leise begann sie zu lachen als er einfach los ging, und zwar in die falsche Richtung. Calena streckte ihre Hand aus in die entgegengesetzte Richtung. „Wenn du zum Palast willst dann müssen wir hier entlang,“ meinte sie und tat einen Schritt nach vorne um auf ihn zu warten. „Also du meinst wirklich, dass wir nun zum Palast gehen und sie uns einfach so einen Baum überlassen werden damit wir uns ein Boot bauen können?“ fragte sie ihn mit einem verschmitzten Lächeln. „Dann komm und lass uns gehen, ich kenne wenigstens den Weg, hoffe ich doch,“ sagte sie und tat die ersten Schritte. Es sah wirklich so aus als würde sie es ernst meinen und zum Palast gehen wollen und naja eigentlich tat sie es auch wirklich. Klar man würde ihnen niemals einen Baum geben und sie beide als Spinner abstempeln aber den Spaß würde sie sich nicht nehmen lassen.


    „Oder aber wir gehen zu meinem Cousin und fragen ihn ob er nicht mit dem Kaiser sprechen könnte. Weißt du er kennt ihn und vielleicht kann er da etwas machen und wir bekommen den Baum,“ sagte sie grinsend. Ob er sich nun immer noch auf diese Sache einlassen wollte oder nun doch aufgab?
    „Aber. Hmmm, was ist eigentlich wenn wir den Baum haben? Ich meine wenn er so riesig ist wie willst du ihn denn fällen?“ fragte sie ihn rausfordernd. „Ich denke es wird auch eine zeit lang dauern bis das Boot fertig sein wird. Hoffentlich ist dann kein Winter sonst könnte es etwas kalt werden unterwegs, aber da wird uns sicher auch etwas einfallen, richtig?“ Natürlich wusste sie, dass die Winter hier nicht so kalt waren, oftmals fiel der Winter hier kaum auf.

  • "Papperlapapp.", wiegelte Vala spielend ab, als sie Zweifel daran meldete, ob sie wirklich einen Baum aus dem Garten des Kaiserpalast holen sollten. Bestimmten Schrittes ging er an ihr vorbei in Richtung Rom, wo irgendwo der Kaiserpalast sein musste, und lauschte ihren Worten, als sie einlenkte und die Führung übernahm. Das ging schonmal garnicht. Vala hatte genug Testosteron im Blut, um diese Demütigung zu riechen bevor sie wirklich demütigend wirken konnte, und schnellte mit zwei ausgreifenden Schritten an der jungen Frau vorbei. Gerade soweit, dass er sah, wo sie hinwollte, und doch weit genug vorne, um sein Ego zufrieden zu stellen.


    Als sie ihren Cousin ins Spiel brachte, der sogar den Kaiser zu kennen schien, entgleisten kurzzeitig seine Gesichtszüge: wie wichtig musste dieser Mann sein? Und was für ein Mann war er, wenn er erfuhr, was Vala hier mit seiner Cousine trieb? Abrupt starben alle weiteren Pläne in Richtung Kleidungslosigkeit und anstrengend-entspannender körperlicher Aktivität ab, was Vala nicht unbedingt gefiel: er zog kurzzeitig eine Schnute wie ein Kind, dem man die Zuckerstange weggenommen hatte.
    "Eh... ich glaube, das kriegen wir auch alleine hin. Und um den Baum mach dir keine Sorgen: da wo ich herkomme, fällt man Bäume mit bloßen Händen.. und so lange wird das nicht dauer, immerhin bin ich es, der das Boot bauen wird, und nicht du, Frau. Was bedeutet: ich kann auf die ganzen hübschen kleinen funkelnden Schnitzereien und Verzierungen verzichten, was den Bootsbau erheblich beschleunigen wird, glaub mir. Und Kälte... hört sich doch garnicht so schlecht an.", Vala blickte dabei im Schritt nach oben, wo die pralle Sonne auf sie niederknallte. Wenn er eins in Rom besonders vermisste, war es das kühle Klima seiner Heimat.

  • Eines war sicher ganz gut, dass sie seine Gedanken nun nicht lesen konnte schon gar nicht was er anscheinend sehr gerne gemacht hätte. Das hätte ihr wohl nicht nur die Röte ins Gesicht getrieben sondern wahrscheinlich auch vollkommen verwirrt. Männer und ihre seltsamen Gedanken.
    Calena musste allerdings ziemlich grinsen als er so an ihr vorbeistolzierte als wüsste er wohin er gehen musste. Vielleicht sollte sie ihn ein wenig ärgern? Er war schon ein kleiner, verrückter Bursche aber irgendwie schloss sie ihn immer mehr ins Herz auch wenn sie ihn nicht wirklich kannte, wenn man von kennen überhaupt sprechen konnte.


    So ließ sie ihm seinen kleinen Trip und kam langsam hinter ihm her.
    Ein wenig spöttisch begann sie ihn dann aber schon anzuschauen als er damit angab, dass sie in seiner Heimat die Bäume einfach mal so mit bloßen Händen fällte. Also wenn er nun wirklich glaubte, dass sie dieses Märchen ihm abkaufte dann hatte er sich geirrt, denn so dumm war sie nun auch wieder nicht, und die anderen Worte schlugen dann dem Fass doch den Boden noch aus.
    So blieb sie stehen und zog als erstes eine Schnute wie bei sieben Tagen Regenwetter und stemmte dann ihre Hände in die Hüften um ihn anzublicken.
    „Was soll denn das nun heißen?“ fragte sie ihn langsam und nur gespielt böse, schließlich glaubte und hoffte sie, dass er die Worte nicht ganz so ernst gemeint hatte „Soll das heißen ich kann kein Bott bauen und wäre unfähig dazu nur weil ich eine Frau bin? Ich brauche keine kleinen funkelnden Schnitzereien oder sonstige Verzierungen, solange es schwimmt ist es doch perfekt oder nicht?“
    Sogleich kam dann ein kleines Grinsen wieder zum Vorschein und wie man merkte war jede Schüchternheit von ihr gewichen was selten bei Calena vorkam. So piekste sie ihn mit den Fingern in die Seite und rannte dann einfach los, rief ihm aber zu „Wer als erstes beim Palast ist. Na komm schon,“ rief sie lachend.


    Calena würde es durchziehen und ihn zum Palast bringen das hatte sie sich nun wirklich vorgenommen. Egal was dann geschah. Naja manchmal musste man einfach ein klein wenig verrückt sein, aber es machte Spaß.

  • "Also, dumm bist du nicht.", konstatierte Vala frech, als die Römerin ihm da ein paar sehr zutreffende Unterstellungen entgegenschleuderte, "Ich bin bisher davon ausgegangen, dass für euch Frauen nichts funktioniert, solange es nicht hübsch anzusehen ist." Was in vielerlei Hinsicht ein sich oft selbst bestätigendes Klischee war, und Vala hatte nicht die Muse, elegant um solche Frechheiten drumherum zu navigieren. Bei dieser Frau vor allem, bei der er den Eindruck hatte, das garnicht zu müssen.


    Dann rannte sie los. Einfach so. Und ließ Vala ein paar Sekunden bedröppelt hinter sich stehen. Bis dieser die Herausforderung annahm. Er war ein ziemlich guter Läufer, musste er auch sein. Das Heil lag allzu oft in der Flucht, und wer floh, konnte am nächsten Tag kämpfen. Das war etwas, wofür er sich nicht schämte, ehrenhaft bis zum letzten Mann zu kämpfen war etwas für Narren und Eingekesselte, die keine Gnade zu erwarten hatten. Dementsprechend oft hatte Vala die Möglichkeit gehabt, seine Lauffähigkeiten unter Beweis zu stellen. Allerdings musste er sich dabei noch nie durch tausende Menschen schlängeln, die sich auf einer Straße drängten. Die junge Römerin hatte da einen Erfahrungsbonus, der nicht zu unterschätzen war: wo der junge Germane immer wieder durch gegen Menschen prallte, die plötzlich irgendwo auftauchten, wandt sich diese geschickt durch, ohne auch nur den Hauch eines Kontakts zu provozieren.
    Beschimpfungen, Flüche und Verwünschungen zog Vala hinter sich, verwunderte Blicke hingegen nur die Römerin. Es war ein ungleiches Rennen, aber Valas Stolz verbot es ihm, sich zu beschweren... außerdem hatte er so die Chance, seine Orientierungslosigkeit zu verdecken, in dem er ihr ganz einfach nachlief. Bis sie beim Kaiserpalast ankamen. Vala war noch nie an der Stelle gewesen, und als sich der Monumentalbau, der nicht nur vertikal, sondern auch horizontal alle bisherigen Maßstäbe sprengte vor ihnen aufbaute, verschlug es ihm schlichtweg die Sprache.


    Vergessen war die Niederlage, vergessen war der Baum. Alles, was Vala, der mit aufgerissenen Augen und offenem Mund neben der jungen Römerin stand, von sich geben konnte, war ein unbewusstes "Was bei Donars Klöten..." in der Sprache seiner Heimat.

  • Die Worte hatte sie vernommen und dabei nur die Augen verdreht. Das war wieder einmal typisch Mann. Diese dachten wohl wirklich, dass Frauen nur auf die wunderschönsten Dinge standen die man schon niedlich nennen konnte, aber das war falsch zumindest bei ihr, denn Calena gab sich auch mit den einfachen Dingen im Leben zufrieden. Sie brauchte keine Verzierungen auf einem Schiff oder anderen Dingen solange sie funktionierten und gut dienten. Na sie würde es ihm noch zeigen, nun da er sie herausgefordert hatte würde sie so schnell nicht mehr aufgeben.


    Calena war ausnahmsweise so geschickt und rannte niemanden über den Haufen und versuchte sich auch von niemanden aufhalten zu lassen. Sie wollte ihm auf jeden Fall zeigen, dass es auch Dinge gab in dem er nicht gewinnen konnte. Eigentlich war das ganze ziemlich lustig, denn sie kannte ihn ja gar nicht und hatte sich dennoch auf dieses Spiel eingelassen. Er war ziemlich charmant und hatte etwas Freches an sich was sie mochte, außerdem machte es Spaß und war eine willkommene Abwechslung. Was die Passanten letztendlich von ihnen dachten, da sie wie die Wilden hier durch rannten, war ihr vollkommen egal solange sie niemanden umrannte konnte sich auch keiner beschweren.
    Und dann kamen sie dort an wo sie hinwollten. Mit einem frechen Grinsen und vollkommen außer Atem blieb sie stehen und schaute den Duccier an. Calena atmete schnell und ungleichmäßig denn sie war es nicht gewohnt eine solche Strecke einfach mal zu rennen und sie spürte ein Stechen in der Leistengegend.


    Als sie dann aber noch seine seltsame Sprache und seinen Blick sah musste sie keuchend lachen. „Und immer noch sicher, dass du hier rein willst um einen Baum zu holen?“ fragte sie ihn grinsend und versuchte wieder ruhiger zu atmen. „Er ist wunderschön oder? Von Menschenhand erschaffen und einfach unglaublich, dass man so etwas schönes erbauen kann,“ sagte sie und folgte seinen Blicken einfach. Hatte sie ihn nun sprachlos gemacht?

  • Vala war verstört. Enorm. Verstört.
    Natürlich hatte er Rom durchstöbert, hier und da gewaltige Bauten wie das Theatrum Flavium gesehen, aber die schiere Größe des Palast ließ ihn einfach nur dastehen und staunen. Die Römerin sagte etwas, das Vala nur halb mitbekam, und er mehr automatisch als bewusst mit einem gemurmelten "Von Menschenhand gemacht..." antwortete. Das Ding war gigantisch. Zumindest kam es Vala so vor. Dass die Kaiserpaläste doch nicht so groß waren, wie erwartet konnte er ja nicht ahnen, vor allem die Lage auf dem Hügel und Einpassung in die massive Umgangsbebauung ließen das Ding einfach unermesslich groß erscheinen.


    "Ehm... es ist unglaublich.", gab Vala zu, und konnte kaum seinen Blick von den gemauerten Bögen, dem vielen Putz und der aufwendigen Architektur nehmen. Auf einmal kam ihm seine Idee, hier vor das Tor zu marschieren und nach einem Baum zu verlangen unheimlich dämlich und kindisch vor, und er musste sich eingestehen, in seiner Gedankenlosigkeit in eine Richtung gerannt zu sein, in der er keinen Meter Land gewinnen konnte.
    "Ich muss zugeben... diese Runde geht an dich.", gestand er letztendlich seine Niederlage ein. Was blieb ihm auch anderes übrig? Aus einem kleinen Scherz vor die Tore der Machzentrale des Reiches zu marschieren, und sich wahrscheinlich noch von den Palastwachen für diese Frechheit verprügeln zu lassen kam ihm auf einmal sehr, sehr unpraktisch vor. Besonders, wenn er daran dachte, dass er hier einmal als mehr oder minder wichtiger Staatsbeamter ein und ausgehen wollte. Er hätte sich darüber beklagen können, dass die Römerin Heimvorteil gehabt hatte. Allerdings wollte er nicht weinerlich erscheinen, zudem würde sich schon eine Gelegenheit erarbeiten, sich dafür zu revanchieren.


    "Ich glaube...", breitete Vala theatralisch die Arme aus, und verneigte sich knapp vor der jungen Frau, "...du als Siegerin dieses kleinen Scharmützels hast das Recht darauf, dir deine Beute selbst aussuchen zu können."

  • Calena kam aus dem Schmunzeln einfach nicht mehr raus, denn sie hatte gehofft ihn einfach baff zu bekommen und scheinbar war es ihr mehr als nur gelungen. Zufrieden schaute sie ihn an musste dann aber selber immer wieder zu dem Gebäude blicken. Sie hatte es nun schon so oft gesehen, genauso wie das Theater, das Collosseum und all die anderen wundervollen Bauten hier in Roma. Wenn er vor jedem dieser Gebäude so stand würde er irgendwann noch in Ohnmacht fallen. Aber irgendwie fand sie sein Staunen auch schön, denn das zeigte ihr, dass er es wirklich wunderschön fand und es war doch nicht abzustreiten, dass die römische Baukunst einfach einzigartig war.


    Erst seine Worte hielten sie von weiteren Gedanken ab, denn nun war sie überrascht. Wie? Er gab einfach so auf? Keinen Baum fällen gehen? Damit hatte sie nicht wirklich gerechnet, denn zuvor hatte er so was von überzeugt geklungen, dass sie geglaubt hatte, er würde das alles wirklich durchziehen, aber es war ihr Sieg und sie sollte ihn vielleicht wenigstens ein klitzekleinesbisschen auskosten.


    „Oh,“ machte sie als erstes „Das meinst du ernst ja? Ich habe gewonnen?!“ Calena kicherte und freute sich zugleich, aber immerhin steckte er seine kleine Niederlage doch recht gut weg. Er gefiel ihr immer mehr, charmant, witzig und einfach nett, wo fand man solche Menschen denn heute noch?
    Dennoch errötete sie ein wenig als er diese leichte Verbeugung machte und sie legte ihren Kopf etwas schief und betrachtete ihn nachdenklich. „So, ich darf mir die Beute also selbst aussuchen?“ fragte sie und hatte dabei auf einmal ein spitzbübisches Lächeln drauf und leuchtende Augen. „Nun gut,“ meinte sie und versuchte ihr Grinsen zu verringern. „Dann wähle ich dich als meine Beute aus und du musst mir dienen,“ sagte sie und konnte dann doch nicht weiter ernst bleiben und lachte.


    „Weißt du, dass ich schon lange nicht mehr einen solchen Spaß hatte? Und das obwohl ich dich nicht einmal kenne,“ sagte sie und musste immer wieder Luft holen da sie lachen musste. Es war allerdings kein Auslachen sondern ein wirklich fröhliches Lachen welches bis in ihre Augen drang.
    "Und jetzt? Was machen wir jetzt?"

  • "Selbstverständlich meine ich das ernst.", empörte sich Vala, "Ist ja nicht so, als würde ich den Sieg aus Spaß von der Hand geben. Aber ich sehe ein, dass an diesem Tag kein Quadrans zu gewinnen ist. Erst verlaufe ich mich, dann lande ich in Rom, muss eine FRAU nach dem Weg Fragen.", der Germane ließ seine Verzweiflung an dieser Stelle zu theatralischen Höchstformen auflaufen, "Verliere gegen eben jene dann auch noch ein Rennen, und muss eingestehen, dass ich es nicht wage aus dem bestgesicherten Palast Midgards einen Baum zu klauen. Ein wahrhaft... wahrhaft... wahrhaft... wahrhaft unglückseliger Tag."


    Als sie ihn als Beute auswählte, musste Vala an sich halten um nicht sofort in das bewährte "dran, drauf, drüber"-Schema zu verfallen, dass ihm schon einige amouröse Nächte beschert hatte. Diese Dame war die Nichte von jemanden, der den Kaiser kannte. Da könnten sich etwaige Verwicklungen als sehr ungünstig erweisen. SEHR ungünstig. Andererseits war er auch fast versucht, das als Beleidigung aufzufassen. Dass gewisse Römer sich große Mannen aus dem Norden gerne als Sklaven hielten, war ein offenes Geheimnis. Andererseits wusste sie doch nichts von seiner Herkunft... so germanisch sah Vala zumindest auch nicht aus. Glaubte er zumindest.


    Die junge Römerin tat ihm allerdings den Gefallen, und löste das Spiel in einem heiteren Lachen auf, das Vala zufrieden schmunzeln ließ. "Ich darf das als Kompliment auffassen, ja?", er verneigte sich wieder, wie ein Schausteller der seinem Publikum dankte, "Wenn dir unsere gemeinsamen Momente Freude bereitet haben, dann ist der Tag ja doch nicht so verloren, wie ich meinte. Was wir jetzt tun? Oh, frag mich das bitte nicht, Domina, es ist schließlich an dir, das zu entscheiden."
    Jahrzehntausende währende Erfahrung zeigte: auch Männer konnten zickig sein. Und so stichelte Vala vergnügt ein wenig nach.. :D

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