[Atrium] Salutationes für den Hausherrn

  • "Ich komme drauf zurück", kommentierte Macer das Angebot und machte einen verschwörerischen Gesichtsausdruck. Allerdings hätte er sich auch nicht gescheut, seinen Klienten mit in die Arbeit einzubinden, wenn dieser sich nicht angeboten hätte, Macer es aber für notwendig erachtet hätte.


    Die Frage nach dem Gesetzentwurf quittierte er mit einem Kopfschütteln. "Nein, muss ich einen haben?", fragte er einfach zurück, denn er sah es keineswegs als verpflichtend an, dass jeder Consul unbedingt erstmal ein Gesetz ändern musste. Falls doch, würde ihm schon irgendwas einfallen, vorzugsweise aus dem Codex Militaris, mit dem sich eh die Hälfte des Senates nicht auskannte.

  • Piso nickte freizügig. Sicher würde er sich bereit halten für seinen Patron, egal, welche Pläne er noch hatte. Vielleicht würde er mit ihm einmal einen Gesetzesvorschlag durchgehen, und das würde Piso mal wirklich ganz spannend finden! Er entgegnete auf jeden Fall das Gesicht, dass der Purgitier zog, mit einem Grinsen.
    Er wiegte seinen Kopf hin und her. “Nicht unbedingt. Aber schau dir mal Tiberius Durus an. Sein Konsulat verbrachte er mehr oder minder damit, hektisch Reformen durchzupeitschen. Er hinterließ einen komplett veränderten Codex Iuridicalis. An so etwas erinnert man sich, so etwas prägt sich einem ein.“ Er nickte suggestiv. “Wenn dir nichts einfällt, könnte ich mir ja mal was überlegen. Außer, du hast überhaupt keine Lust auf einen Gesetzesvorschlag von deiner Seite, solange du Konsul bist“, schlug er vor.

  • "Na eben, wo Tiberius Durus doch schon den halben Codex auf den Kopf gestellt hat, brauche ich doch jetzt nicht auch noch die andere Hälfte umzukrempeln. Nachher weiß doch keiner mehr, was eigentlich los ist", stellte Macer weiterhin in guter Feierlaune fest. Selbst wenn er konkrete Ideen hätte, wäre kaum jetzt der geeignete Augenblick, eine sachliche Diskussion darüber anstrengen zu wollen. Auch wenn Macer sachliche Diskussionen mochte, hier und jetzt war definitiv der falsche Platz dafür. "Und ob sich das wirklich einprägt, weiß ich nicht und ob das gut ist erst recht nicht." Man konnte mit sowas schließlich auch negativ im Gedächtnis hängen bleiben.

  • Piso lachte höflich. “Vielleicht hast du ja recht. Ja, es ist schon enorm viel vorangebracht worden unter ihm, und vielleicht ist es gar nicht so schlecht, wenn man sich mit momentanen Gesetzen behilft. Aber ich werde die Gesetze, wenn ich Zeit habe, noch einmal durchgehen. Wenn mir ein besonders frappantes Versäumnis auffällt, werde ich es an dich herantragen.“ Er hustete kurz. “Nun denn. Ich werde mal den Platz frei machen, ich sehe gerade, es gibt da wohl an die Duzend weitere Leute, die die gratulieren wollen. Auf jeden Fall, man sieht sich vielleicht etwas später, und wenn nicht, spätestens morgen auf der Salutatio“, verkündete Piso, nickte Macer zu, ließ sein “Vale“ erklingen, und hoppelte seitlich hinfort – denn anders konnte man sich in diesem Menschenknäuel wohl nicht recht bewegen. Denn in aller Fairheit, Piso hatte Macer schon viel zu lange in Beschlag genommen mit seinem Extrawünschen, und andere Klienten hatten auch noch viel, was sie selber vom Consul Electus wollten!

  • An diesem Morgen war Modestus wiedereinmal unter den Klienten zu finden. Beziehungsweiße an der Spitze der Klienten, denn als Praetorier und Statthalter in spe, konnte ihm kaum ein anderer Klient des Purgitius auch nur das Wasser reichen. Und so wartete er auf seinen Patron um mit ihm die Freudigen Ereignisse zu Besprechen. Den Wahlsieg von Macer und seine eigene baldige Position als Statthalter Germanias.

  • Ha! Endlich machte der Flavius Platz für die wirklich wichtigen Leute! Sermo nutzte die Chance und drängte sich an einem unbedeutenden Mann vorbei, den er nicht einmal persönlich kannte - zu groß war die Schar der Klienten mittlerweile, als dass sie sich alle kennen konnten. Er nickte Piso mit schmalem Lächeln zu und konzentrierte sich dann voll und ganz auf seinen Patron. "Patronus, meinen Glückwunsch zu diesem erwartungsgemäß überwältigenden Wahlergebnis." Er lächelte verschmitzt, war ihm doch eigentlich die Art dieser offensichtlichen Schmeichelei zuwieder, zumindest seinem Patron gegenüber. Eine respektvolle Verneigung ging mit seinen Worten einher. Als er wieder aufrecht stand fuhr er im Plauderton fort. "Ich will dich gar nicht mit Fragen behelligen, die gewiss heute zuhauf gestellt wurden und werden. Was für Pläne du hast et cetera, bla bla. Das werden wir dann ja sehen." Grinsend erhob er sein Weinglas, das er wohlweislich zur Hand hatte. "Vielmehr möchte ich auf deinen Erfolg anstoßen und dir den Segen der Götter für das Consulat wünschen." Die Stimme etwas erhoben und in die Runde der Klienten gewandt sprach er dann seine Widmung. "Auf dich, Consul Purgitius, dass die Götter deine Gegner unvorsichtig machen und dich für dein Amt stärken mögen! Ein HOCH auf unseren Patron!" Umstehende Klienten vielen gern in den Jubel ein und riefen ebenfalls 'Ein Hoch auf Purgitius!' Sermo versteckte ein triumphierendes Lächeln hinter dem Weinglas, als er es an seine Lippen setzte. So begann man eine Unterhaltung doch wesentlich wirksamer, als nur mit kläglichem Geschwafel.

  • Auch diese Glückwünsche nahm Macer glücklich entgegen, auch wenn er sie nicht ebenfalls mit einem Becher Wein in der Hand erwiderte. Wenn er an diesem Tag bei jedem Trickspruch auf seine Wahl tatsächlich trinken würde, würde er den Tag wohl kaum bis zum Ende überstehen. "Ich danke dir, ich danke euch" strahlte er von einem Ohr bis zum anderen und erfreute sich daran, wie die Klienten offensichtlich nicht nur ihn, sondern ein bisschen auch sich selbst zu feiern wussten.

  • Zitat

    Original von Kaeso Annaeus Modestus
    An diesem Morgen war Modestus wiedereinmal unter den Klienten zu finden. Beziehungsweiße an der Spitze der Klienten, denn als Praetorier und Statthalter in spe, konnte ihm kaum ein anderer Klient des Purgitius auch nur das Wasser reichen. Und so wartete er auf seinen Patron um mit ihm die Freudigen Ereignisse zu Besprechen. Den Wahlsieg von Macer und seine eigene baldige Position als Statthalter Germanias.


    Tatsächlich musste Annaeus Modestus nicht lange warten, um das Gespräch mit seinem Patron zu beginnen. "Gute Morgen!", grüßte dieser ihn aufgeräumt und schien sich so langsam an die ersten Tages als Consul gewöhnt zu haben.

  • Es war eine Salutatio in jenen frühen Tagen des Consulats des Purgitius Macer, dass Piso zusammen mit Flaccus in der Casa Purgitia erschien. Eine Sänfte hatte die beiden hergeführt, schon zeitig. Die Zeit auf der Sänfte hatte Piso überbrückt, indem er Flaccus etwas über Macer erzählt hatte – dass Macer ein dekorierter Kriegsheld war, der erfolgreich gegen Aufständische vorgegangen war, sein Patron, seit er Prätor war – was ja auch schon eine Zeit zurücklag – und verheiratet mit einer Tiberia, also verschwägert mit jenem Tiberius Durus, den Flaccus schon auf der Contio der Arvalbrüder kennen gelernt hatte. Bediensteten in der Casa Purgitia kannten ihn schon als einen der bedeuteneren Klienten des Purgitiers, und so wurde er relativ weit vorne eingereiht, zusammen mit Flaccus, denn wer würde schon zwei Gäste trennen wollen? Es dauerte nicht allzu lange, bis Piso und Flaccus bei Purgitius an die Reihe kamen.
    “Salve, Patron!“, grüßte Piso den Purgitier zackig. ”Den Segen der Götter auf dein Consulat!“ Er lächelte ein Lächeln, welches Macer mittlerweile schon zur Genüge von Piso kennen musste. Es war das Lächeln, welches Piso aufsetzte, wenn er etwas unbedingt brauchte von seinem Patron. “Darf ich dir vorstellen – das hier ist mein Verwandter, Quintus Flavius Flaccus. Flaccus, das hier ist Spurius Purgitius Macer, mein Patron, von dem ich dir erzählt habe. Er war ganz und gar begierig, dich, meinen Patron, den Consul, einmal kennen zu lernen.“ Dass dies nicht der einzige Grund war, wieso Piso Flaccus hergebracht hatte, konnte man sich fast schon denken...

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Tatsächlich musste Annaeus Modestus nicht lange warten, um das Gespräch mit seinem Patron zu beginnen. "Gute Morgen!", grüßte dieser ihn aufgeräumt und schien sich so langsam an die ersten Tages als Consul gewöhnt zu haben.


    "Salve, Consul. Ich bin gekommen um dir meine Aufwartung zu machen und dir nocheinmal zu deiner erfolgreichen Wahl zu gratulieren."


    grüßte Modestus und neigte sein Haupt leicht vor Purgitius Macer, der jetzt wieder auch im Senat über ihm stand. Dann machte er sich auch gleich daran, seine eigenen Erfolg zu präsentieren. Denn er wollte sich gleich mit seinem Patron zu einem privaten Gespräch zurückziehen, wenn es möglich war, aber davor galt es den anderen Klienten doch noch zu zeigen, was für einen fähigen Patron sie hatten und wie einflussreich dieser war. Schließlich würde er bald Patron des Statthalters von Germania werden und dies durchaus eine bedeutsame Sache.


    "Doch es gibt auch weitere gute Nachrichten. So wie es derzeit aussieht, soll ich bald Marcus Vinicius Hungaricus in Germania abslösen."

  • Macer nahm zunächst die Gratulation und dezente Ehrerbietung gelassen entgegen, wie er es in den letzten Tagen schon bei zahlreichen Klienten gemacht hatte. Dann jedoch horchte er auf, als Modestus rasch mit seinen Neuigkeiten herausrückte. "Hört, hört! Das sind ja äußerst erfreuliche Nachrichten! Darf man das schon als gesichert ansehen oder ist es bisher nur ein gut genährtes Gerücht?" fragte er dann gleich nach, um die Sache richtig einzuordnen.

  • Zitat

    Original von Aulus Flavius Piso
    “Salve, Patron!“, grüßte Piso den Purgitier zackig. ”Den Segen der Götter auf dein Consulat!“ Er lächelte ein Lächeln, welches Macer mittlerweile schon zur Genüge von Piso kennen musste. Es war das Lächeln, welches Piso aufsetzte, wenn er etwas unbedingt brauchte von seinem Patron. “Darf ich dir vorstellen – das hier ist mein Verwandter, Quintus Flavius Flaccus. Flaccus, das hier ist Spurius Purgitius Macer, mein Patron, von dem ich dir erzählt habe. Er war ganz und gar begierig, dich, meinen Patron, den Consul, einmal kennen zu lernen.“ Dass dies nicht der einzige Grund war, wieso Piso Flaccus hergebracht hatte, konnte man sich fast schon denken...


    "Salve, Flavius Piso", erwiderte Macer die Begrüßung und blickte neugierig zu dem weiteren Besucher, der den Flavier begleitete und der ihm auch sogleich vorgestellt wurde. "Salve, Flavius Flaccus", begrüßte er auch jenen und nahm an, dass sein wie immer völlig dezent im Hintergrund stehender Sekretär sich den Namen merken würde und die nicht näher spezifizierte Verwandtschaft der beiden ergründen würde, wenn er sie nicht sowieso auswendig kannte. "Es freut mich, dich kennen zu lernen", plauderte Macer währenddessen professionell weiter.

  • "Salve , Consul!", erwiderte der jüngere Flavier den Gruß des Purgitiers. "Die Ehre ist ganz meinerseits.", leicht senkte er sein patrizisches Haupt und blickte, als er es wieder anhob verstohlen und etwas fragend zu seinem Onkel Piso hinüber, war Purgitius Macer schließlich dessen Patron und lag es daher wohl an ihm, die Bitte des jüngeren Verwandten vorzutragen.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Macer nahm zunächst die Gratulation und dezente Ehrerbietung gelassen entgegen, wie er es in den letzten Tagen schon bei zahlreichen Klienten gemacht hatte. Dann jedoch horchte er auf, als Modestus rasch mit seinen Neuigkeiten herausrückte. "Hört, hört! Das sind ja äußerst erfreuliche Nachrichten! Darf man das schon als gesichert ansehen oder ist es bisher nur ein gut genährtes Gerücht?" fragte er dann gleich nach, um die Sache richtig einzuordnen.


    "Nun die Kanzlei hat bisher noch keine offiziele Ernennung verfasst, weshalb es wohl noch nicht als gesichert gelten kann, aber ich würde eine Zusage des Praefectus Urbi auch nicht als Gerücht abtun. Dennoch bin ich zuversichtlich. Und dank meines Vetters werde ich auch davon erfahren, sobald sich die Sache anbahnt."


    erklärte Modestus, denn natürlich war noch nichts offiziel und der Posten konnte genausogut noch an einen anderen Mann gehen, doch die Zusage des Vesculariers wog dennoch einiges.


    "Aber noch etwas anderes, Patron. Ich habe in der Acta gelesen, dass es zwischen Appius Terentius Cyprianus und dem Quaestor Classis einige Reibereien gab. Weißt du genaueres darüber? Sollte ich mich darauf vorbereiten im Senat gegen den Iulier und seinen Bericht vorzugehen, falls er sich gegen Terentius Cyprianus zu äußert?"

  • "Die Zusage des Praefectus Urbi sollte in der Tat einiges Wert sein. Dann werden wir es sicher auch in einigen Tagen offiziell vernehmen", bestätigte Macer. Es würde ihn zwar nicht wundern, wenn der Praefectus Urbi eine Zusage kurzfristig wieder zurückzog, aber sein Klient würde ihm dazu sicher keinen Grund geben, dessen war sich Macer sicher.


    Auf die nächste Frage hin wurde sein erfreuter Gesichtsausdruck nun wieder ernst. "Ja, Cyprianus hat mir auch selber einen Brief geschrieben. Ich habe nicht vor, die Sache unnötig hoch aufzuhängen, aber ich werde selber auch recht genau drauf achten, wie sich der Quaestor in seinem Bericht äußert. Aber noch brauchen wir nicht die Schwerter zu schleifen, denke ich", bremste er gleichzeitig die offensichtlich aufkeimende Angriffslust seines Klienten.

  • "Falls der Iulier es darauf ankommen lässt, kann man auch mit stumpfen Schwertern hässliche Wunden schlagen. Denn sollte es Probleme geben, ist es immer besser sie gleich im Keim zu ersticken. So könnten wir auch ein deutliches Zeichen für andere setzen. Ich kann natürlich verstehen, wenn du dein Consulat nicht mit einem solchen Kampfkurs beginnen möchtest, weshalb ich dir diese Aufgabe durchaus abnehmen könnte, falls du das wünscht. Ansonsten gib mir im Senat einfach ein Zeichen."


    erklärte Modestus, denn dies war der erste wirkliche Angriff auf die Macer-Camarilla seit langem. Und Appius Terentius Cyprianus war in einer viel zu einflussreichen Position um einen solchen Angriff unbeantwortet zu lassen.


    "Nun das hoffe ich doch. Zumal Germania mit seinen zehntausenden Soldaten eine der wichtigsten Provinzen ist. Bei meiner Rückkehr werden mir alle Tore offen stehen.


    sagte Modestus und bemerkte, dass er seinen letzten Satz doch etwas ungeschickt gewählt hatte. Also setzte er gleich zu einer Ergänzung an.


    "Und ich werde sicherlich dir als Consul nachfolgen können."

  • Sermo war auch unter den Klienten, die hinter Annaeus Modestus auf ihren Zug warteten. Er war zu Macers Wahlsiegfeier nach Rom angereist und verbrachte nun noch zwei, vielleicht drei weitere Tage in persönlicher Angelegenheit. Es gab Dinge zu regeln. In der Casa Quintilia genauso wie auch in Sachen Werdegang. So stand er mit Decimus Mettius Serranus, seinem alten Freund und Mitklienten, etwas versetzt und unterhielt sich angeregt über dessen weitere Pläne. Irgendwann würde der Annaeus schon zum Ende kommen und Sermo könnte sich einbringen. Er wollte endlich Ritter werden! So platzierte er sich schonmal taktisch so, dass Macer ihn unschwer erblicken konnte und versuchte auch gelegentlich schon Blickkontakt herzustellen. Ein grüßendes Nicken musste zumindest drin sein, um Aufmerksamkeit zu erregen. Sollten die anderen Klienten doch warten.

  • Zitat

    Original von Kaeso Annaeus Modestus
    "Falls der Iulier es darauf ankommen lässt, kann man auch mit stumpfen Schwertern hässliche Wunden schlagen. Denn sollte es Probleme geben, ist es immer besser sie gleich im Keim zu ersticken. So könnten wir auch ein deutliches Zeichen für andere setzen. Ich kann natürlich verstehen, wenn du dein Consulat nicht mit einem solchen Kampfkurs beginnen möchtest, weshalb ich dir diese Aufgabe durchaus abnehmen könnte, falls du das wünscht. Ansonsten gib mir im Senat einfach ein Zeichen."


    Macer gefiel diese Kampfrhetorik seines Klienten nicht so richtig. "Das ist nett, dass du dich als Kettenhund anbietest, aber ich fürchte, da gehen unsere Einschätzungen der Situation doch etwas auseinander." Dafür konnte er diesem Klienten aber vielleicht einen gänzlich anders gearteten Knochen vorwerfen. "Aber wenn du dich nützlich machen willst und dabei gleich deine Kontakte zum Praefectus Urbi nutzen willst, könntest du dich um Quintilius Sermo kümmern." Er deutete mit dem Kinn in dessen Richtung und nahm an, dass Modestus ihn zumindest vom Sehen her kannte. "Er hat es sich so langsam verdient, nicht mehr nur zum Ordo Equester zu gehören, sondern selber den Rittertitel zu führen."

  • Piso hörte nicht auf mit seinem Lächeln. Er legte seine linke Hand mit einer sachten Bewegung auf die rechte Schulter seines Verwandten. “Ich habe meinen Neffen...“ Nun würde Macer wohl wissen, welches Verwandtschaftsverhältnis bestand. “...hierher gebracht aufgrund eines Gespräches, das wird jüngst in der Villa Flavia hatten. Es ist so, dass er ein Anliegen hat, welches darob auch meines ist.“ Er löste seine Hand wieder von Flaccus und hüstelte leise. “Ich möchte dich bitten, dass Flaccus, in diesem Jahr deines Consulates, ein Tirocinium Fori machen kann bei dir. Es wäre nicht nur er, dessen Vorteil dies wäre – Flaccus ist ein gebildeter, begeisterungsfähiger junger Mann, der zu harter Arbeit bereit ist und nicht ruht, ehedem er nicht zu vollster Zufriedenheit jegliche Aufträge, die man ihm gegeben hat, erfüllt.“ Piso wusste das nicht durch Wahrsagerei, sondern, weil er als Septemvir genaueste Einsicht in die Ausbildung der Discipuli hatte – und was er über Flaccus hörte, das stellte mehr als nur zufrieden. Und dass Flaccus sein Dasein als Discipulus und das Tirocinium Fori zusammen schaukeln würde, daran hatte Piso keine Zweifel. Denn Flaccus war Flavier, und somit zwangsläufig ein Genie! Das lag im Erbgut (genauso wie der flavische Wahn)!

  • Macer war durchaus überrascht darüber, dass ihm sein Klient einen Verwandten für ein Tirocinium Fori andiente. Zum Ersten war Flavius Piso in der politischen Karriereleiter nun noch nicht so hoch geklettert, dass er sich besonders gute Aussuchten machen konnte, der wichtigste Mann zu sein, der ein solches Angebot machte. Zum Zweiten hatte Macer nach wie vor den Eindruck, dass Patrizier durchaus gerne unter sich blieben, zumindest was die Ausbildung anging. Aber da schien sich zumindest bei einigen Gentes das Bild inzwischen gewandelt zu haben. Bei den Flaviern schien ein bestimmter Zweig sogar richtiggehend von Macer begeistert zu sein, wenn er es sich richtig überlegte. Damals, mit Flavius Milo hatte es angefangen und war leider zu schnell wieder vorbei gewesen, dann kam Flavius Piso und machte sich prächtig, jetzt brachte er den nächsten Flavier mit. Aber Macer konnte sich dadurch wohl geschmeichelt fühlen. "Ein interessantes Angebot, das du machst", kommentierte Macer und betrachtete dann den jungen Mann nochmal genauer. "Wie sah denn deine bisherige Ausbildung aus?" erkundigte er sich dann direkt bei diesem.

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