[Fontinalia] Ein Fest in der Casa Germanica

  • Elissa hatte von einem der anderen Sklaven gehört man brauchen sofort Eiswasser. Wozu wusste sie nicht genau einer der Gäste hatte sich irrengend wie verletzt hatte sie gehört. Schnell delegiert sie einen anderen Sklaven eine Schüssel mit Eiswasser und ein paar Tücher holen. Als der andere Sklave endlich bei der sich Bildenden Menschentraube ankam. Verschaffte sie sich schnell einen Überblick es war die große Vestalin die sie schon mal mit Calvena gesehen hatte. Sie war offen sichtlich gegen den Türstock geprallt so entnahm sie es zumindest dem was so gesprochen wurde. Und wundern tat es sie auch nicht ging es bei ihr selbst immer knapp mit dem Türstock zu und die Vestalin war etwas größer als sie. Als die Verunglückte auf einer Kline saß und ihr das erste Tuch auf die Stirn gelegt wurde beschloss sie Calvena zu informieren, schließlich war sie heut Gastgeberin.


    Im Atrium fand sie ihre Herrin. Ruhig ging sie auf sie zu es musste ja nicht gleich Panik gemacht werden indem sie wie ein aufgeschrecktes Huhn durch die Casa lief. Als Calvena sie gesehen hatte näherte sie sich und flüstere sie ihr ins Ohr.„Die Vestalin hat sich den Kopf am Türstock gestoßen. Aber es geht ihr so weit gut und sie wird mit Eiswasser versorgt. Aber vielleicht solltest du der Höflichkeit halber nach ihr sehen sie ist dein Gast.“

  • „Arvinia, dies sind der Praefectus Urbi Vescularius Salinator, Senator Vinicius Lucianus und Senator Germanicus Avarus. Meinen Onkel Sedulus müsstest du noch von den Ludi kennen“, stellte sie die Runde kurz vor. Dann wandte sie sich an das unbekannte Gesicht. „Ich denke wir kennen uns noch nicht“, meinte sie zu Caecilia Laeva und auch Aurelius Ursus. „Ich bin Germanica Calvena, es freut mich dich kennen zu lernen!“ lächelte sie der Fremden zu, welche dann von Claudia Ofella in Beschlag genommen wurde. Zu wem das fremde Gesicht gehörte? Salinator war, soweit sie es wusste, ohne Begleitung gekommen, also musste die Frau zu jemand anderem gehören. Fast amüsiert sah sie, wie die Claudia den PU taxierte.


    Den Wirbel um Romana bekam sie gar nicht mit, sie war etwas abgelenkt von ihren Pflichten und den Gesprächen. Erst als Elissa an sie heran trat, sie kurz antippte und ihr dann leise zuraunte, was geschehen war, runzelte sie kurz die Stirn. Verstehend nickte sie Elissa zu. „Ihr entschuldigt mich doch sicherlich kurz. Es scheint ein kleines Problem zu geben!“ lächelte sie höflich in die Runde. Was für ein Problem es zu geben schien, erwähnte sie nicht. Calvena wandte sich ab und machte sich dann gemessenen Schrittes in Richtung Triclinium auf den Weg. Doch dann trat ihr Laevina in den Weg.

  • Sabina sah Romana mit großen besorgten Augen an. Auch wenn das Mädchen hin und wieder recht verwöhnt war, war sie doch recht sensibel und sie wusste wie es war wenn man sich irgendwo stieß. Das tat fürchterlich weh. Romana wurde recht schnell von einem aufmerksamen Sklaven versorgt, er brachte Tücher und eine Schale mit Eiswasser. Schließlich angelte Sabina nach einem Stück süßen Kuchen und reichte ihn Romana, ehe sie sich selbst mit einem Stück Honigkuchen wieder neben Valerian setzte.


    „Willst du auch mal probieren?“ fragte sie ihn dann. Der Schreck das die Vestalin sich gestoßen hatte, war nun völlig vergessen. Sie hielt Valerian ihren Kuchen zum probieren unter die Nase. Man konnte wirklich sagen was man wollte über Sabina, sie teilte aber gern und war nicht ganz so verzogen, wie das Kindermädchen immer behauptete.

  • Ganz offensichtlich hatte sie ihren Logenplatz perfekt ausgewählt, denn von ein paar unwichtigen Details einmal abgesehen, entging Laevina kaum etwas von dem, was sich aktuell im Atrium der Germanicer abspielte. Natürlich bekam sie nicht alle Namen und auch nicht die genauen Ränge der Männer mit, aber ihre immer noch guten Augen in Verbindung mit gesundem Menschenverstand führten auch zu so mancher Erkenntnis.


    Beim Anblick der baumlangen Romana war sogar Laevina eine Sekunde lang überrascht. Du meine Güte, was für ein riesiges Weibstück! Vielleicht war es eine ganz gute Entscheidung für sie gewesen, zu den Vestalinnen zu gehen, einem potentiellen Ehemann hätte man zur Mitgift ja in jedem Fall noch eine Trittleiter dazulegen müssen... Andererseits war es zur Wahrung der dynastischen Erbfolge auch vollkommen ausreichend, wenn sich der Gatte bis zur Leibesmitte vorarbeiten konnte, und das sollte selbst bei dieser Romana machbar sein...
    Die junge Claudia war ihr derartig ins Auge gestochen, dass Laevina erst jetzt mit einiger Verspätung auf deren Begleitung aufmerksam wurde. Das war doch ganz zweifellos Ofella, ihre neue Bekanntschaft aus den Thermen...Die gute Dame hatte sich ja beflaggt, als wollte sie allein eine komplette Piratenflotte versenken....
    Mit einigem Amüsement stellte Laevina fest, dass die rothaarige Claudia sie bislang komplett ignorierte oder aber auch schlichtweg noch gar nicht entdeckt hatte, da sie offensichtlich interessantere Dinge im Auge hatte. Als Ofella plötzlich mit wehenden Fahnen auf eine ebenfalls rothaarige Dame und deren Begleiter zueilte, hob sich erstaunt eine von Laevinas Augenbrauen. Bei den Göttern, Ofella hatte doch wohl nicht ernsthaft vor, an dieser Front gegen eine zwanzigjahre Jüngere anzutreten? Fast musste sie sie für ihren scheinbar unerschütterlichen Optimismus bewundern. Was war das denn nur für ein Kerl, dass sich die Weiber so um ihn rissen? Falls sich das männliche Schönheitsideal seit ihrer Jugend nicht wesentlich verändert hatte und plötzlich Übergewicht und mangelnder Haarwuchs bei den Damen hoch im Kurs standen, musste er wohl über andere Vorzüge verfügen, die auf den ersten Blick nicht ersichtlich waren....Für einen Moment glaubte sie den Begriff "Praefectus Urbi" aufzuschnappen, das würde natürlich einen Großteil der Begeisterung erklären, den er bei einigen Damen auslöste.


    Plötzlich sah sie aus den Augenwinkeln, wie sich Calvena allein Richtung Triclinium bewegte. Die Gelegenheit, der lieben Großnichte ein paar freundliche Worte mit auf den Weg zu geben, war viel zu günstig, um sie ungenutzt verstreichen zu lassen, und so stand Laevina kurzentschlossen auf und schnitt Calvena den Weg ab.


    "Meine Liebe, darf ich dir sagen, wie wundervoll du den heutigen Abend bislang bestritten hast?" flötete sie in zuckersüßem Ton und lächelte Calvena dabei strahlend an. Auch bei dem nächsten Satz änderte sich der Tonfall nicht, aber Laevina sprach doch deutlich leiser, damit ihn ausser dem unverschämten kleinen Biest vor ihr auch niemand mitbekam.


    "Sag mal, hast du denn deine Freunde aus den bunten Wagen auch eingeladen, damit sie unseren Gästen heute abend ein paar Kunststücke vormachen, hm...?

  • Ihr Schädel dröhnte. Es war kaum zum Aushalten. Ihr Missgeschick war sofort von zwei Leuten bemerkt worden, Sabina und Septima. Sabina rang Romana ein Lächeln ab. „Ja... vielleicht hilft ja pusten... danke, Septima, danke, vielleicht versuchen wir es aber trotzdem erst einmal mit Pusten.“, lächelte sie. „Mein Kopf, ahhhh... das ist so lieb von euch, dass ihr euch um mich kümmert.“


    Sie sah den Sklaven kommen und machte sich daran, ihren Schleier vom Kopf zu nehmen, sodass der Mann nasse Tücher auf ihren Kopf legen konnte. War das kalt! „Uuuuaaaaa...“, bibberte Romana hervor. Was für eine ungute Sache! Es war ihr nun irgendwie unangenehm, die Aufmerksamkeit aller auf sich gezogen zu haben.


    Dass sie Centhos dämliches Grinsen nicht sah, war gut für ihn. Als er sie besorgt nachfragte, ob alles in Ordnung bei ihr wäre, nickte sie. „Es ist alles in Ordnung, bester Centho, wirklich, danke. Mach dir keine Sorgen. Ich bin an solche Sachen gewöhnt...“ Sie blickte auf und belegte innerlich den Türstock mit einen Fluch.


    „Also, es geht mir wirklich besser.“ Die Show war vorbei, zumindest für die anderen, bei Romana tobte sie im Kopf weiter. „Danke dir.“, meinte sie ebenfalls zum Sklaven, auch wenn jener seine Hilfe sicher nicht freiwillig ihr angeboten hatte. Sie tunkte das Tuch, dass sie auf dem Kopf hatte, ins Eiswasser und platzierte es wieder auf ihren Kopf. Sie hatte aber eindeutig zu viel Wasser erwischt. Ein Teil davon rann über ihren Nacken auf ihren Rücken hinunter. Die Claudierin biss die Zähne zusammen und rieb sich mit der linken Hand hinten, wo das kalte Wasser schon ihr Gesäß erreicht hatte.


    Sabina aber war wirklich rührend. Dankbar nahm sie den Honigkuchen entgegen. „Danke... ich danke dir.“, meinte sie und begann davon zu knabbern. Welch Hochgenuss! Ein wenig von ihren Schmerzen vergaß sie, als sie das köstliche Gebäck zu sich nahm.


    Sie beeilte sich, die Süßigkeit zu essen, nahm dann, mit der honigverpatzten Hand, ihren Schleier und legte sich auf eine Kline. Liegen war, so dachte sie, sicherlich zuträglich.

  • Sie konnte schon an dem Funkeln in den Augen ihrer Großtante erkennen, dass diese nichts Gutes im Schilde führte. Im Gegenteil, sie ahnte schlimmes, doch ihr unerschütterliches hübsches Lächeln, wich nicht von ihren Zügen, als Laevina gegenüber trat. „Liebste Tante“, säuselte sie ebenso zuckersüß wie die ältere Germanica. „Ich danke dir für dein Kompliment“, fügte sie hinzu und hielt dem eisigen Blick stand. Doch bei den nächsten Worten wich ihr jegliche Farbe aus dem Gesicht und ihr Lächeln gefror. Mit einem Blick voller Unterdrückter Wut starrte sie Laevina an. Woher wusste sie davon. Sie war sich ziemlich sicher das weder Avarus noch Sedulus ihr etwas von ihrer Vergangenheit erzählt hatten. Für den Moment war sie nicht nur Fassungslos sondern den Tränen nahe. Laevina ahnte ja nicht, welche Wunden sie mit ihren bösartigen und gehässigen Worten aufriss. Am liebsten hätte sie nun ihre liebenswürdige Großtante erwürgt.


    „Du elende alte Hexe“, zischte sie zutiefst verletzt. Da war sie nun zu weit gegangen, viel zu weit. Doch eine passende Entgegnung wollte ihr nicht einfallen, dazu hatten die Worte zu sehr gesessen und auch zu schnell ihre Mauer, welche sie zum Schutz aufgebaut hatte, durchbrochen. Sie warf der alten Dame einen giftigen Blick zu und wandte sich dann ruckartig von ihr ab. Jedes Wort an Laevina wäre verschwendet gewesen. Es wahr der Germanica gelungen ihr die Freude an diesem Fest zu verderben. Dennoch sie riss sich zusammen, während sie ihren Weg ins Triclinium fortsetze.


    Ein Sklave eilte an ihr vorbei, mit einem Tablett voller Weinbecher. Er wollte Laevina ausweichen, geriet aber direkt hinter ihr ins Straucheln und stieß sie ausversehen dabei an. Das Tablett schwankte konnte dann jedoch gehalten werden, doch die Ereignisse danach überschlugen sich.

  • Es war doch immer wieder schön zu sehen, welch große Wirkung auch eine kleine, dafür aber gut platzierte Bemerkung haben konnte. Mit großer Genugtuung beobachtete Laevina, wie Calvenas Gesicht jegliche Farbe verlor. Ihre anschließende Beleidigung beeindruckte die alte Germanica nicht weiter, sie wusste genau, dass diese Runde an sie gegangen war. Vor noch nicht allzu langer Zeit war es dem Mädchen wie kaum einer zweiten gelungen, in Laevinas alten und gut verborgenden Wunden zu rühren, jetzt endlich hatte sie sich dafür in angemessener Weise rächen können....


    Bestens gelaunt sah Laevina hinter ihrer Großnichte her und schlenderte dann zum Wasserbecken in der Mitte des Atriums, um sich die Darbietung der Feuertänzerin näher anzuschauen. Im Hochgefühl ihres gerade errungenen Triumphes ließ ihre übliche Wachsamkeit ein wenig nach und so nahm sie den strauchelnden Sklaven in ihrem Rücken erst wahr, als es bereits zu spät war. Sie konnte sich zwar noch umdrehen, aber das Weintablett traf sie mit voller Wucht vor die Brust. Die zwar rüstige aber nicht allzu stabil gebaute Germanica wurde durch den Aufprall nach hinten geschleudert, blieb mit einem Fuß am Beckenrand hängen und verlor dann das Gleichgewicht. Für den Bruchteil einer Sekunde konnte sie sich mit in der Luft rudernden Armen noch halten, aber dann forderte die Schwerkraft ihren Tribut.


    Eine von Laevinas hervorstechendsten Eigenschaften war schon von jeher die Fähigkeit gewesen, sich blitzschnell auf neue Situationen einzustellen und die half ihr auch jetzt. Der Sturz war ohnehin unvermeidbar, aber wenn sie nicht vor allen Gästen pudelnass und gedemütigt aus dem Becken steigen wollte, gab es nur eine mögliche Alternative.


    Unter Aufbringung all ihrer Selbstbeherrschung ließ sich Laevina rückwärts fallen, stieß beim Aufprall auf dem Beckenboden ein fürs Publikum beeindruckendes ersticktes Gurgeln aus (was ihr relativ leicht fiel, da sie mit dem Hinterkopf recht schmerzhaft gegen den Beckenrand knallte), fuhr ihre Atmung auf das absolute Minimum herunter und blieb dann reglos und mit geschlossenen Augen im Wasser liegen. Erfreulicherweise bekam sie durch das linke Nasenloch noch Luft, so würde sie ein Weilche aushalten können, bis hoffentlich irgendwer zu ihrer Rettung eilte. Irgendjemand aus ihrer entzückenden Verwandtschaft würde ja wohl etwas unternehmen, bevor sie hier ertrank wie eine alte Kanalratte....

  • Serrana wollte sich gerade für Mattiacus' nettes Kompliment an Prisca und sie revanchieren, als ein plötzlicher Tumult in der Mitte des Atriums ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Sie sah hinüber und bekam gerade noch mit, wie Laevina rückwärts und ungebremst ins Atriumbecken stürzte und mit einem dumpfen Knall auf dem Boden aufschlug und liegen blieb.


    Entsetzt rief sie "Oh nein,....Großmutter......!"stellte ihren Weinbecher so hastig ab, dass er auf dem Tablett umfiel und rannte dann zum Becken hinüber. Laevina war zweifellos ein alter Drachen, und an den meisten Tagen sah Serrana sie wenn überhaupt lieber von hinten als von vorn, aber sie war immerhin auch ihre letzte enge noch lebende Blutsverwandte, und die ungewohnte Reglosigkeit ihrer sonst so überaus aktiven Großmutter machte ihr große Angst.

  • Natürlich ließ sich Arvinia von Calvena mit zu der anderen großen Gesprächsrunde ziehen. Sie war ziemlich gespannt darauf die zwei Senatoren aus der Verwandschaft ihrer Freundin kennen zu lernen. Allerdings waren auch noch zwei weitere Herren und eine junge Frau bei ihnen, viele neue Kontakte!
    Bei dem Grüppchen angekommen wurde Arvinia etwas verlegen, vor allem als Calvena sie vorstellte.


    "Ich vermag es nicht auszudrücken wie sehr es mich ehrt euch kennen zu lernen. Ich habe schon viel gehört." sprach sie wie das höfflichste Mädchen aus gutem Hause. Durus war nicht zugegen, also war es ihre und Septimas Aufgabe die Familie hier gut zu repräsentieren. Sedulus kannte sie wahrhaftig von den Ludi, aber sie hatte nicht mit ihm gesprochen gehabt. Avarus kannte sie auch irgendwoher ... woher denn nur ..


    Auf einmal trat eine Frau an Calvenas Seite, der Kleidung und dem Verhalten zu urteilen war sie eine Sklavin. War sie etwa Elissa? Calvena hatte ein paar mal von ihr erzählt, sie sei so tüchtig, sehr hilfreich und aufmerksam. Arvinia erinnete sich an Crista, die Sklavin, die schon fast sowas wie eine Freundin für sie gewesen war, bevor sie mit ihrem Geliebten über alle Berge war. Natürlich freute sie sich für die beiden, doch trotzdem schmerzte sie der Abschied nach Cristas Freilassung.


    Was war das? Ein dumpfer Laut war zu hören und ein erbärmliches Gurgeln, schnell drehte die junge Tiberia sich um und sah eine alte Frau im Wasserbecken liegen. Arvinias Hand schnellte vor ihren Mund, hoffentlich war der alten Dame nichts passiert, da schon einige zur Hilfe eilten tat sie erstmal nichts.

  • Die Tiberia kannte er nur vom sehen her. Namentlich wurden sie sich bei den Ludi nicht vorgestellt. Zumindest konnte sich wenn Sedulus nicht mehr daran erinnern.


    Freut mich dich kennen zu lernen Arvinia. Und dies hier ist mein Freund Aurelius Ursus.


    Stellte der Onkel seinen Freund den beiden Mädels vor.


    Sie unterhielten sich kurz als sich Calvena mit Laevina unterhielt und etwas Unfassbares geschah. Laevina wurde von einem Mietsklaven wenn auch nicht mit Absicht ins Becken gestoßen. Anstatt er gleich zu Hilfe kam, stand er nur verwirrt herum.


    Ihr entschuldigt mich kurz.


    Meinte Sedi zu den Anwesenden und deutete zu Laevina welche nun wie der Hecht im Karpfenteich im Becken schwamm um ihr zur Hilfe zu eilen. Er mochte sie zwar nicht, aber es mußte an diesem Abend und in diesem Hause ja Niemand zu Schaden kommen, es sei denn wegen zu viel Alkohols. :D


    So rannte er zum Becken hin und hüpfte hinein um die Alte aus ihrem Elend zu erlösen.


    Laevina, geht es dir gut?


    Fragte er die alte Germanica als er sie aus dem Becken fischte. Sie war klatschnass wie ein alter Sack. Gut er nun auch.

  • Es gibt Momente die scheinen wie in Zeitlupe abzulaufen, gerade wollte sie durch die Stoffbahnen ins Triclinium treten, als das Geräusch von zerbrechenden Bechern ihre Aufmerksamkeit zurück ins Atrium lenkten. Sie wirbelte herum, sauer, weil Laevina sie wirklich kalt erwischte hatte und nun auch noch ein Skalve sich so tollpatschig anstellte. Doch ihr Blick wurde nicht von dem unvorsichtigen Sklaven angezogen, sondern von Laevina, sie stand direkt am Wasserbecken, schwankte und stürzte dann mit einem leisen Aufschrei genau in das Becken hinein. Man konnte die Herzschläge zählen, während sie stürzte und um Gleichgewicht kämpfte. Es heißt Kleine Sünden bestrafen die Götter sofort und so schien es auch zu sein. Welcher Gott auch seine Finger im Spiel hatte, er meinte es wohl mit ihr gut und wollte nicht, dass sie sich ihre Laune durch Laevina verderben ließ. Oder es war Fon selbst, schließlich war ihm zu Ehren dieses Fest ausgerichtet.
    Die ältere Germanica stürzte Kopfüber ins Wasser. Kerzen und Blütenblätter ergossen sich mit kleinen Wassertropfen über den Boden. Die Feuertänzerin hielt mitten in ihrer Bewegung inne und starrte ebenso fassungslos auf die Szene, wie die Gastgeberin. Das sich Laevina den Kopf dabei gestoßen hatte, bekam Calvena nicht mit. Sie versuchte eher das Gefühl der Genugtuung zu unterdrücken, welches in ihr Aufstieg, glücklicherweise zeichnete sich kein gehässiges Grinsen auf ihren Zügen ab, sie wirkte vielmehr schockiert und fassungslos. So sehr sie auch Laevina nicht ausstehen konnte, das musste ja nicht sein. Aber verdient hatte sie es alle mal.


    „Domina!“ murmelte der Sklave völlig entsetzt, durch sein Ungeschick war die Germanica im Wasserbecken gelandet. Er eilte zu ihr und er war nicht der Einzige, welcher zur Hilfe kam. Auch Nayyirah legte ihre Fackeln beiseite, ehe sie barfüßig durch das Knietiefe Wasser watete. Dabei schüttelte sie leicht den Kopf. „Solch ein Ungeschick!“ murmelte sie dabei. Der Sklave der dieses Unglück herbeigeführt hatte, würde garantiert eine gewaltige Strafe bekommen, so viel war sicher. Zerbrochene Becher und vergossener Wein waren das Eine, aber ein Mitglied des Hauses Germanica ins Wasserbecken zu schuppsen, selbst wenn es ausversehen war, war ein Skandal und Unverzeihlich. Über dieses Ereignis würden sich wohl die Klatschmüler Roms wirklich zerreißen, so einen handfesten Skandal gab es selten. Mit Ausnahme wohl von einem Ehebruch. Jedenfalls senkte sich Stille über den Raum und alle Blicke wandte sich auf das Wasserbecken.


    Sedulus zog schließlich die pitschnasse Laevina wieder aus dem Becken heraus. Auch sie schüttelte nun ihre Starre ab und eilte zum Wasserbecken. Auch wenn sie Laevina nun überhaupt nicht mehr ausstehen konnte, war es nicht gut, wenn an dem Abend eine Leiche das Wasser zierte. Das würde Fons sicherlich nicht besänftigen, es sei denn er hatte sich dieses Menschenopfer selbst geholt.

  • Wenn man im vollen Festtagsornat und mit brummendem Schädel bis zur Nase im kalten Wasser lag, dann konnten ein paar Augenblicke schon sehr lang werden. Laevina wartete ungeduldig aber natürlich nach wie vor reglos eine Statue auf Hilfe und malte sich derweil aus, was sie alles mit dem ungeschickten Sklaven anstellen würde, dem sie dieses Desaster zu verdanken hatte. Wenn sie mit ihm fertig war, würde er sich zweifellos nach den gemütlichen Umständen einer Kreuzigung sehnen....


    Nach einer gefühlten Ewigkeit spürte sie, wie jemand ins Wasser sprang und sie dann aus dem Becken zog, und identifizierte ihn erst dann anhand seiner Stimme als Sedulus. Ob es ihr gut ging? Was für eine dämliche Frage war das denn????


    Zu gern hätte sie ihm die passende Antwort darauf gegeben, aber dann hätte sie ja aus ihrer so rettenden Bewusstlosigkeit erwachen müssen. Und das hatte sie nun ganz bestimmt nicht vor!
    Also blieb sie einfach weiterhin regungslos und mit flachem Atem und geschlossenen Augen liegen und wartete, wie es weitergehen würde.

  • Boah war die Alte schwer. Dachte sich Sedulus so bei sich. Und das konnte nicht nur die Kleidung sein welche sich mit Wasser vollgesogen hatte.
    Um das Becken hatte sich in der Zwischenheit ein kleine Traube von Gästen, Sklaven und anderen Bediensteten gebildet welche dieses Szenario verfolgten.


    Macht Platz!


    Rief Sedulus in die Menge und suchte nach einer Gelegenheit das Tantchen wieder loszuwerden, sprich sie auf eine Liege zu deponieren ähm abzulegen.
    Zum Glück fand er eine Solche und legte Laevina behutsam darauf ab.
    Dann gab er ihr je links und rechts eine leichte Ohrfeige um sie aus ihrer Starre zu erlösen. 8)
    Zu einem Sklaven welcher gerade da stand meinte er.


    Du! Besorge uns ein paar Handtücher aber ein wenig zackig.


    Zu einem Anderen.


    Und du bring uns ein Kohlebecken her! Aber flott!


    So warm war es nun ja auch nicht mehr. Dann überlegte er sich ob es nicht das Beste wäre auch noch gleich nach einem Arzt zu schicken...

  • Dankbar beobachtete sie, wie Calvenas Onkel Sedulus sofort ins Becken sprang und Laevina hinauszog. Sie lief auf die beiden zu, aber ihre Erleichterung verschwand sofort wieder, als sie sah, dass ihre Großmutter sich nach wie vor nicht rührte und nicht einmal auf die Ohrfeigen irgendeine Reaktion zeigte. Zunehmend besorgt hockte Serrana sich neben Laevina auf den Boden, versuchte irgendein Lebenszeichen an ihr zu erkennen und sagte dann verzweifelt an Sedulus gewandt:


    "Was ist denn nur mit ihr? Ich glaube, sie atmet kaum noch...."

  • So ganz verstand Prisca nun nicht warum Ofella sich so plötzlich von ihr abwandte. Hatte sie der Claudia etwa zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt? Oder lässt am Ende schon ihr Gehör nach?, überlegte Prisca kurz. Allem Anschein nach hatte die Claudia im allgemeinen Stimmengewirr das Geflüsterte schlichtweg überhört. Wie auch immer. Die Claudia steuerte den Präfekten nun direkt an und die Aurelia sah ihr flüchtig nach, ehe sie sich wieder den beiden Decimern und Serrana zu wandte.


    Die schmeichelnden Worte von Mattiacus quittierte Prisca mit einem dankbaren Lächeln ehe sie sich auf seine Erklärung hin, dass die beiden gentes zwar per Heirat miteinander verbunden seien - er aber Calvena auch noch nicht gekannt hatte, wie so oft darüber wunderte wie groß doch die Welt und die Familienbande sein konnten.


    Dafür kannte Serrana die Gastgeberin anscheinend schon länger und dazu sehr gut, was auch erklärte warum die Iunia damals in den Thermen so Partei für die Germanica ergriffen hatte"Oh, ihr beide gehört dem cultus deorum an?! Das ist ja interessant … Ich hatte vor einiger Zeit auch vor dem cultus beitreten ", zeigte sich die Aurelia sehr interessiert ohne weiter darauf eingehen zu wollen, warum sie es dann doch nicht getan hatte und deshalb fragte sie im selben Atemzug weiter nach:"Welcher Gottheit habt ihr euch denn verschrieb ...en? ..."


    Recht viel weiter kam Prisca allerdings nicht, da sich die Ereignisse erst einmal überschlugen. Allem Anschein nach war jemand ins impluvium gefallen und drohte zu ertrinken. Somit verfolgte die Aurelia erst einmal - wie die meisten anderen auch - was darauf geschah.

  • Noch während sie zum Triclinium gingen, begenete Septima der bereits erwähnten Tante von Romana. Ein liebreizendes Lächeln aufsetzend, erwiderte sie den freundlichen Gruß der Caudia. „Es freut mich ebenfalls sehr deine Bekanntschaft zu machen, Claudia Ofella.“ Von den Küsschen war die junge Tiberia nicht begeistert. ‚Immer dieser neumodische Kram.’ Dachte sie still für sich, machte das Theater aber brach mit. Noch bevor Septima eine freundliche Einladung aussprechen konnte, ob Ofella sie nicht ins Triclinium begleiten wolle, rauschte diese bereits weiter in Richtung einer Gruppe Senatoren. Septima registrierte erneut den in dunkel gekleideten Mann.


    Romana wurde von Calliphana und Dentatus, dem Schauspieler, zu einer der Klinen begleitet, wo sofort ein Sklave mit einer Schale kaltem Wasser und mehreren Tüchern erschien. Die Vestalin ließ sich beherzt das kühlende Nass auf den Kopf legen und erneute sogar selbst noch einmal das Tuch. „Brauchst du sonst noch etwas, Romana? Wenn du es so gewohnt bist, warum hast du dann nicht den Kopf eingezogen?“ konnte sich Septima die Frage nicht verkneifen.


    „Das Glück? Welches Glück, Macer?“ fragte sie anschließend verwirrt den Octavia und schaute ihn irritiert an. In dem Moment erschien Calvena im Durchgang zum Triclinium, drehte sich jedoch noch einmal Richtung Atrium um. „Cal….“ Und verschwand sofort wieder.


    Noch mehr irritiert schaute Septima in die Rund. „Was ist denn da los?!“ fragte sie und da sie sich noch nicht wieder gesetzt hatte, trat die junge Frau an Macer vorbei und ging zum Durchgang Richtung Atrium. Da sich bereits mehrere Menschen um das Impluvium versammelt hatten, konnte Septima nicht erkennen was genau geschehen war. Abwartend stand sie zwischen den blauen Stoffen und schaute dem Treiben im Atrium zu, um heraus zu finden, was vorgefallen war.

  • Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus


    So warm war es nun ja auch nicht mehr. Dann überlegte er sich ob es nicht das Beste wäre auch noch gleich nach einem Arzt zu schicken...


    Mattiacus war so in das Gespräch mit den Damen vertieft, dass er zuerst gar nicht mitbekam, was überhaupt geschehen war. Er hörte nur das Geräusch eines ins Wasserfallenden Gegenstandes und Geschrei.


    Als er dann näher hinsah, erkannte er, dass eine ältere Dame ins Wasser gefallen war. Er wollte sich schon zur Rettung aufraffen, da war ihm aber jemand zuvor gekommen.


    Dennoch verpflichtete ihn sein hypokratischer Eid als Medicus zu helfen.


    "Entschuldigt mich bitte für einen Moment meine Damen." verabschiedete er sich kurz und ging dann zu der nun pitschnassen Dame und ihrem Retter.


    Er zwänge sich mit den Worten: "Lasst mich durch, ich bin Arzt!" durch die versammelte Menge.


    Als er angekommen war, kniete er sich neben die Gerettete. "Ich bin Medicus. Kannst du mich hören? Hast du irgendwo Schmerzen?" fragte er die Dame um erstmal eine Diagnose zu erstellen.


    Sim-Off:

    Diesen Satz wollte ich schon immer mal sagen ;)

  • Ach, war das spannend! Es kostete Laevina schon einiges an Willenskraft, regungslos wie ein toter Marienkäfer liegenzubleiben und mit keiner Wimper zu zucken. Zu gern hätte sie einen kleinen Blick riskiert, um die Reaktionen der anwesenden Familienmitglieder und Gäste zu beobachten. Die liebe kleine Calvena freute sich bestimmt schon heimlich auf den zu erhoffenden Exitus der lieben alten Tante, aber den Gefallen würde ihr Laevina gewiss nicht tun.
    Mit einiger Befriedigung und auch einer gewissen Rührung hörte sie dann, dass ihre Enkelin Serrana an ihre Seite geeilt war und sich tatsächlich Sorgen zu machen schien. Vielleicht hatte sie das Mädchen ja noch nicht ganz an diese verkommene iunische Sippschaft verloren...


    Als sich dann wieder eine männliche Stimme näherte, spitzte Laevina erneut die Ohren. Die Stimme war ihr gänzlich unbekannt, aber er gab sich vor den anderen als Arzt zu erkennen. Nun, dann wollte sie dem Herrn mal ein bisschen was zu tun geben.


    Um es ein bisschen interessanter für ihn zu machen, blieb sie weiterhin mit geschlossenen Augen regungslos liegen und beschränkte sie sich auf seine Fragen hin auf ein kaum hörbares Röcheln.

  • Fast konnte man meinen, dass man in ein Hornissenest gestochen hatte. Eilig kamen die Sklaven den Anweisungen nach. Der arme Tropf eines Mietsklaven stand mit bleicher Miene etwas unsicher herum und wusste nicht, was nun geschehen würde. Kurzerhand winkte Calvena Elissa zu sich und redete sie leise auf sie ein. „Bring den Sklaven in die Culina und dann sorg dafür, dass er dort sich still verhält. Sobald das Fest zu Ende ist, schaffst du ihn fort. Ich will mir nicht ausmalen, was passiert, wenn Laevina ihn in den Finger bekommt!“ Ein wenig Mitleid hatte sie schon mit dem Sklaven, zumal sie ihm nicht Böse sein konnte, er hatte Laevina eine Strafe zugefügt, die sie wohl verdient hatte. Dennoch zeigte sie nur eine betroffene Miene.


    Eilig brachte ein Sklave das gewünschte Kohlebecken und die Handtücher, sprang dann auch beiseite, als sich ein Arzt unter den Gästen erkennbar machte. Mit nachdenklicher, aber aufmerksamer Miene blieb sie etwas Abseits stehen. Irgendwie bezweifelte sie, dass Laevina wirklich so sehr litt, wie es den Anschein machte. Sicher es war reichlich unangenehm ins Wasser zu stürzen und sich den Kopf anzustoßen, aber erstens hatte sich die Alte nicht einmal eine Platzwunde geholt und zweitens war höchstens der Schreck darüber größer, als das es die Ohnmacht rechtfertigte. Sie wandte sich um, als sie Septima neben sich entdeckte.


    „Meine Großtante hat soeben ein recht unfreiwilliges Bad im impluvium genommen“, klärte sie die Tiberia auf. Sie klang völlig gelassen. „Anscheinend hat sie sich dabei den Kopf angestoßen“, fügte sie seufzend hinzu. Immer noch verkniff sie sich jegliche Gehässigkeit. Was sie jedoch einiges an Selbstbeherrschung kostete. Es würde nichts bringen, wenn sie sich nun auch noch um LAevina kümmerte, schließlich tauchte Decimus Mattiacus neben der Großtante auf und kümmerte sich sorgenvoll um sie. Im Hintergrund beseitigte ein weiterer Sklave die Scherben und den vergossenen Wein.

  • Mattiacus erhielt keine Antwort, sondern nur ein Röcheln: Also lebte die ältere Dame noch. Aber irgendwie kam ihm das ganze nicht so geheuer vor. Von einem einfachen unfreiwilligen Bad in einem Impluvium wird man nicht gleich zum Ertrinkenden. Naja egal, dachte sich Mattiacus, sie ist ja auch nicht gerade die Jüngste.


    "Sie hat wahrscheinlich ein wenig zu viel Wasser geschluckt und sich den Kopf gestoßen, kein Grund zur Panik." sagte Mattiacus um die Situation etwas zu entspannen.


    Er legte seine Hände vorsichtig auf den Brustkorb und drückte sanft, damit eventuell verschlucktes Wasser ausgspuckt wurde.


    Wenn das nicht half musste dann doch Mund-zu-Mund-Beatmung ran.

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