Atrium | Nach der Wahl

  • Die Augen der Frauen ruhten auf dem kleinen Grüppchen Männer, zu dem nun auch noch Claudius Lepidus hinzu trat. Oh wie gerne wäre Septima jetzt mit dabei und würde dem Gespräch zuhören wollen. Sie wollte noch nicht mal ihre eigene Meinung, über was auch immer die Männer sprachen, kund tun, nein, sie wollte einfach nur am politischen Geschehen, zumindest mit den Ohren, teil haben. „Nein, leider nicht.“ erwiderte Septima auf Arvinias Frage, ob sie mehr Gründe für die Erkrankung des Flavia sehen konnte. „Ist vielleicht etwas schreckliches in seiner Familie geschehen? Du bist doch schon länger in Rom. Hast du nichts dergleichen aufschnappen können?“ Wenn es eine Erkrankung von innen war, dann konnte diese doch nur seelischer Natur sein, also mußte etwas vorgefallen sein, was den Mann stark belastete.


    In dem Moment drehte der Mann, der momentan der Mittelpunkt des Gespräches zwischen den beiden Tiberierinnen war, den Kopf und nickte ihnen beiden zu. Septima ließ sich davon in keinster Weise aus der Ruhe bringen, sondern ob lediglich ihren Becher ein wenig an und nickte dem Senator ebenfalls zu. Unbeirrt sprach sie weiter mit Arvinia und ließ ihren Blick immer mal wieder zu dem Flavia wandern. „Er scheint gemerkt zu haben, dass er unser Gesprächsthema ist.“ Grinsend zwinkerte sie ihrer Tante zu. „Wollen wir ein Stückchen näher gehen? Vielleicht können wir dann etwas von ihrem Gespräch aufschnappen.“ schlug die junge Tiberia begeistert vor.


    „Sag mal Arvinia, weißt du ob Flavius Furianus inzwischen verheiratet ist? In der Zeit, in der er Statthalter von Hispania war, war er es nicht. Ein Mann wie er sollte nicht so lange ohne eine Frau an seiner Seite sein.“ meinte die junge Frau altklug. Dabei spekulierte noch nicht einmal Septima selbst auf diesen Platz. Nein, es gehörte sich einfach nicht, dass ein so wichtiger Mann für sich alleine blieb. Langsam setzte sich Septima, in Richtung der Gesprächsrunde rund um Durus, in Bewegung. Ihr vermeindliches Ziel war der Sklave, der zwei Schritte von den Männern entfernt mit einem Tablett voller Essenshäppchen stand.


  • Der Flavier verstand nicht, warum man nun eine Frist einzuräumen hatte. Furianus war zwar einige Jahre fernab von Rom gewesen, doch verspürte er auch schon dort, dass Durus die Arvalbrüder seit Jahren kommissarisch leitete, wie er es ausdrücken mochte. Missmutig nickte er anschließend, denn es war ein Tag zum Feiern und eine etwaige Diskrepanz wollte er hier und jetzt wahrlich vermeiden. Dass man jedoch über den Kaiser sprechen sollte, versetzte ihn doch in ein gewisses Interesse. Der Flavier war schon lange genug in der Politik, um zu erkennen, dass hier ein einfaches "Ja" oder ein "Nein" vollkommen gereicht hätten. Also musste noch etwas vorgefallen sein, wenn Durus ihn schon um ein privateres Gespräch bat.


    Als er den Claudier zu sich rief, beugte sich der Senator leicht zu seinem Freund, um kaum hörbar zu sagen: "Er scheint wohl dein neuer Klient zu sein, so oft wie du ihn mitnimmst."
    Und diese Tatsache erinnerte ihn daran, dass er nach Flavius Piso und seinen Plänen sehen sollte. Der Junge musste früher oder später sowieso im Senat sitzen, das war schon beinahe Tradition. Oder er starb davor, wie sein eigener Bruder, was natürlich äußerst schlecht sein würde.


    Wenig später bemerkte er, dass die junge Tiberia ihm zuprostete und sich dann auch anschließend auf den Weg zu ihnen machte. Sie suchte wohl das Gespräch und der Senator würde es nicht verwehren. Besonders nicht, wenn der Gesprächspartner so gut aussah wie diese junge Blume. Gekonnt setzte er sich ein wenig von Durus und dem Claudier ab, um ebenfalls den Häppchen-Sklaven anzusteuern. Normalerweise hätte er den Sklaven ja gerufen, aber da die Tiberia sich schon die Mühe gab, diesen weiten Weg zu nehmen, würde er ihr entgegen kommen können.
    "Ich hoffe, ich kann dir alle Fragen beantworten, junge Tiberia, die du an mich zu stellen hast.", antwortete er dann frei heraus. Dass die Frauen über ihn redeten, gefiel ihm nicht - er war eher eine Person der Direktheit.


  • Durus winkte Lepidus zu dem Gespräch, welches er mit Furianus führte herbei, Interessiert folgte Lepidus der Einladung und gesellte sich zu den beiden.
    "Es wäre mir eine Ehre bei den Arvales Fratres aufgenommen zu werden."
    Immerhin müsste er sich früher oder später für eine Societates oder Communitates entscheiden.
    Gespannt wartete Lepidus die Reaktion der beiden ab.

  • Noch während sie auf dem Weg zum Sklaven mit dem Essenstablett war, schaute dieser hektisch zwischen der Tiberia und dem Flavia hin und her, denn nun wußte der arme Sklave nicht, wem von beiden er entgegen gehen sollte. Oder wollten sie womöglich gar nicht zu ihm? Doch schon stoppte Septima ihre Schritte bei dem Sklaven. Ihr war nicht entgangen, das Furianus ihr mit den Augen gefolgt war – und das obwohl er der Unterhaltung mit ihrem Onkel folgte – und nun ebenfalls die wenigen Schritte zum Essen zurück legte.


    Lieblich lächelnd begegnete sie dem Senator und ihr war nicht anzumerken, wie sich der Puls der Tiberia beschleunigt hatte, denn Septima war durchaus neugierig auf diesen Mann und seine mysteriöse Krankheit.


    Seine Worte überraschten sie dann aber schon. „Soll das etwa ein Freibrief sein, werter Senator Flavius?“ erkundigte sich die junge Frau freundlich und griff sich von dem Tablett eine weitere Olive und aß diese. Derweil dachte Septima nach. 'Was meint er jetzt wohl. Ob er mitbekommen hat, das wir über ihn und seinen Gesundheitszustand geredet haben? Oh mit Sicherheit, denn wir haben die ganze Zeit zu ihm herüber geschaut.' Doch Septima drehte den Spieß um. „Mich würde schon interessieren, worüber ihr gerade redet.“ gab sie unverblümt ihr ehrliches Interesse kund. Mochte der Flavia auch denken, dass dies eine Lüge von ihr war, so traf das auf die Patrizierin nicht zu. Septima hoffte nur, nebenher noch etwas von Durus Gespräch mit Lepidus aufschnappen zu können. Wie gut das Frauen sich auf mehrere Dinge gleichzeitig konzentrieren konnten.

  • "Es tut mir Leid meine liebe, dass weiß ich leider nicht, es wäre aber unschicklich ihn danach zu fragen." entgegnete sie Septima. Aber die Frage regte die Tiberia doch schon etwas zu spekulieren an. Interessierte sie sich etwa für den Senator? War sie nicht eigentlich an Macer interessiert oder hatte sie das einfach falsch interpretiert.
    Aber jetzt wurde erstmal Septimas Plan in die Tat umgesetzt. Die beiden jungen Tiberiermädchen gingen auf den Sklaven zu, allerdings ging Arvinia etwas weiter hinter ihrer Nichte, immerhin war es Septimas Plan, und außerdem war Arvinia viel zu sehr darauf gespannt, was Septima vor hatte.


    Alle Fragen? Etwas komisch kam ihr es schon vor, dass Furianus so offen war, war das etwa ein Versuch mit ihrer Nichte zu flirten? Stillschweigend beschäftigte sie sich erst einmal mit dem Tablett voller Essenshappen und ließ die beiden erstmal die Basis ihrer Kommunikation aushandeln, bis sie dazu stieß :D.

  • Als der junge Claudier sein Interesse an den Arvalbrüdern deutlich zur Sprache brachte, nickte diesem der Senator freundlich zu. Er wäre sicherlich der letzte, welcher einem jungen und ambitionierten Mann die Teilnahme verwehren würde.


    Aber alsbald nahm die hübsche Tiberia sein Interesse vollkommen ein. Schlagfertig war sie auch noch, so dass der Senator bei ihrer Frage nach dem Freibrief nur lächelte und einen Schluck aus dem Weinkelch nahm. Sie würde es schon verstehen.
    Als sie ihn dann doch etwas konkreter ausfragen wollte, musste der Senator abermals lächeln.
    "Wir sprechen über etwas, was solch junge und schöne Damen nicht tangieren sollte.", antwortete er dann freundlich. Er wusste selbst nicht, ob es eine in Komplimenten verpackte Zurechtweisung war oder schlicht und einfach die latente Antwort, dass er darüber, besonders darüber, nicht mit Frauen sprach.
    Flavius Furianus war schon seit anbeginn seiner politischen Tage konservativer Gesinnung und diese verstand es unter anderem die Politik nur den Männern zu überlassen, den Frauen jedoch die Familie und das Heim anzutragen. So hatte es schon immer funktioniert, so war Rom groß geworden und Frauen, die sich in Männersachen einmischten, hatten nicht selten das gleiche Ende wie die ehrenwerte Mutter des Nero - unter anderem. ;)

  • Zitat

    Original von Quintus Claudius Lepidus
    Durus winkte Lepidus zu dem Gespräch, welches er mit Furianus führte herbei, Interessiert folgte Lepidus der Einladung und gesellte sich zu den beiden.
    "Es wäre mir eine Ehre bei den Arvales Fratres aufgenommen zu werden."
    Immerhin müsste er sich früher oder später für eine Societates oder Communitates entscheiden.
    Gespannt wartete Lepidus die Reaktion der beiden ab.


    "Er absolviert bei mir ein Tirocinium fori. Aber er ist auch mein Klient, ja."


    erklärte Durus, als Furianus sich auch schon von ihm ab- und den Mädchen zuwandte. Erst dann kam Lepidus auf ihn zu und erklärte seine Bereitschaft - etwas anderes hatte Durus auch gar nicht erwartet!


    "Dann werden wir das Notwendige in die Wege leiten!"


    bestätigte er und nahm einen Schluck Wein. Langsam bekam er Hunger!

  • Wie nicht anders zu erwarten, verwehrte ihr der Flavia, auf recht charmante Art und Weise, eine Auskunft über die politischen Belange, welche gerade Gesprächsthema unter den Männern gewesen waren.


    Dann würde Septima wohl doch auf ein etwas weniger politisches Thema zu sprechen kommen. „Schade, dann wohl doch kein Freibrief.“ erwiderte sie und nahm noch ein Stück Käse. Ihre Augen funkelten den Mann frech an.


    „Mein Onkel erwähnte, dass du nicht zum Consul kandidieren wolltest, da es dir nicht so gut ginge. Jetzt, wo ich dir gegenüber stehe, muß ich seine Worte hinterfragen, denn besonders krank erscheinst du mir nicht.“ wechselte Septima das Thema und erneut verschwand eine der Oliven zwischen ihren roten Lippen. „Magst du mir hierrüber Auskunft geben?“ Ihre Augen versuchten in denen Furianus' zu lesen. Gespannt warte sie, ob der Flavia wieder so ausweichend antworten würde.


    Sehr zum Leidwesen der jungen Frau, konnte sie vom Gespräch zwischen Durus und Lepidus nichts interessantes aufschnappen. Die Männer schienen ihr Gespräch unterbrochen zu haben. 'Na egal, ich komme schon noch an meine Informationen.'

  • Den Freibrief hatte er charmant beschnitten und das gefiel ihr wohl nicht. Es war wohl eine dieser jungen Dinger, die im Geiste einer Agrippina versuchen würden hinter einem starken Mann die Fäden der Politik zu spinnen. Auch wenn er öffentlich einen ganz anderen Kurs verfolgte, gefiel ihm die Vorstellung einer starken Frau hinter ihm, die nicht nur ihre, sondern auch noch seine mitverfolgen würde. So wäre Politik vielleicht durchaus einfacher.


    "Vielleicht zeige ich mich in Anwesenheit charmanter Damen nicht so krank?", säuselte er dann mit einem Lächeln und nahm noch einen Schluck zu sich.
    Da die Unterhaltung nicht auf solch einer niveaulosen Konversation bewegt werden sollte, erklärte er es doch ein wenig umfassender.
    "Es begann in der zweiten Amtszeit meiner Statthalterschaft in Hispania. Ich fühlte ich plötzlich schwach, physisch natürlich, dann folgte wohl ein Ungleichgewicht der Säfte und darauf hin folgte eine Disfunktion der Lunge.
    Nach meinen Aufenthalten in Achaia und Aegyptus schien es so, als würden mich die Götter verschonen, doch vor ein paar Monden hat es wieder angefangen mich zu schwächen."

    Da er unmöglich auf solch einem fatalen Thema für einen potenten Mann stehen bleiben konnte, versuchte er die Konversation mehr auf die Dame zu richten.
    "Tiberia, sag, wer ist denn dein Vater? Womöglich kennen wir uns."


  • Lepidus nahm einen schluck aus dem Becher, welchen er schon die gesamte Zeit in der Hand hielt und lauschte interessiert der Sache um die Arvales Fratres.
    "Zwar hatte ich mich seit meiner Ankunft hier in Rom noch nicht zu sehr den Kopf deswegen zerbrochen aber es wäre eine gute Sache für mich wie auch für die Arvales Fratres."
    Durus nahm sich der Sache auch gleich an und würde alles notwendige in die Wege leiten.

  • "Hervorragend."


    Inzwischen wuchteten Sklaven Klinen in das Atrium und stellten sie zusammen, sodass Durus nun direkt darauf zuhalten konnte und sich niederlegte. Er bedeutete Lepidus, den Platz an seiner Seite zu nehmen.


    Dann ließ er sich seinen Becher wieder füllen und gab den Sklaven zu verstehen, dass seine übrigen feiernden Klienten nun anderswo weiterfeiern durften, da er in einigermaßener Ruhe essen wollte.

  • Das Lepidus spontan zusagte, bei den Arvales Fratres zusagte, schien bei Durus einen Hauch von Begeisterung hervorzurufen.


    So langsam wurden auch die Klinen ins Atrium gebracht, Durus nahm gezielt diese in Beschlag und winkte mich schließlich zu ihm hin.
    Lepidus ließ sich Wein nachgießen und nahm schließlich an der Seite von Durus auf einer der Klinen Platz um das Essen, welches gerade angerichtet wurde einzunehmen.

  • Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus


    „Wenn alleine die Anwesenheit einer weiblichen Person deinen Gesundheitszustand bessern läßt, dann solltest du öfters unsere Gesellschaft suchen.“ erwiderte Septima charmant. 'Vielleicht läßt er sich auf eine Einladung zu einem Spaziergang oder einem Treffen auf dem Forum ein.' überlegte die junge Tiberia still für sich während eine weitere Olive verführerisch zwischen ihren roten Lippen verschwand. Innerhalb kürzester Zeit hatte es Septima gelernt, dass sie mit ihrem Aussehen die Männer verwirren oder auf ihre Seite bekommen konnte.


    Mit betroffener Miene lauschte sie Furianus Erklärung seines Gesundheitszustandes. „Wurdest du auch zur Ader gelassen?“ erkundigte sie sich mitfühlend. „Das Meer soll sehr gut sein, wenn du ein Lungenleiden hast, aber wie ich vorhin schon erwähnte, stelle ich mich gerne als Unterstützung deines Medicus zur Verfügung.“ Ein kurzes Zwinkern folgte, denn Septima wollte nicht, das der Flavia dachte, sie würde sich hier öffentlich an seinen Hals werfen, oder er könne mit ihr in einem der vielen Gänge des Domus Tiberia für ein Weilchen verschwinden. Nein, eine solche Frau wollte sie nicht in seinen Augen sein, aber seine Gesellschaft war durchaus angenehm.


    Leider entfernten sich Durus und Lepidus weiter von ihnen, denn die Sklaven brachten ein paar Klinen in Atrium, damit sich die Gäste legen konnten, um das Essen zu genießen. „Ich denke nicht das du meinen Vater kennen wirst. Wir lebten schon seid meinem fünften Lebensjahr in Hispania, und er hat sich nie sonderlich für die Politik interessiert. Das war immer schon Durus Ziel.“ Mit Absicht vermied es Septima, den Namen ihres Vaters zu nennen. Bereits in Rom hatte er viel zu häufig den Freuden des Bacchus gefrönt und sich einen recht zweifelhaften Ruf erworben. Wer Lust zum feiern hatte, der war in der Gesellschaft von Gracchus gut aufgehoben, aber auch seinem Spot ausgeliefert, der immer gemeiner wurde, je mehr er dem Wein zusprach.


    „Wollen wir uns ebenfalls zu Manius und Claudius Lepidus begeben?“ fragte Septima galant und hoffte ein wenig darauf, dass Furianus sie zur Kline geleiten würde. Selbst mit dem ergrauten Haar hatte er kaum etwas von seiner Attraktivität eingebüßt, und Septima umgab sich sehr gerne mit schönen Menschen. „Wie sieht es bei dir mit einer eigenen Familie aus? Gedenkst du dir eine Frau zu ehelichen, sobald es deine Gesundheit wieder zu läßt?“ Dies war eine typisch weibische Frage, aber Septima hatte nicht vergessen, wie Furianus sie hatte abblitzen lassen, als sie sich nach dem Gespräch mit Durus erkundigt hatte. „Oder was planst du für deine weitere Zukunft?“ fügte sie noch etwas umgänglicher hinzu und versuchte somit nochmal in Richtung Politik zu kommen, denn selbst wenn Flavius Furianus nicht für das Amt des Consuls kandidieren wollte, so mußte er weitere Pläne für seine politische Zukunft haben. Sollte sie keine Antwort von ihm erhalten, würde sie eben ihren Onkel mit Fragen löchern müssen.

  • "Das sollte ich wohl. Die junge Tiberia scheint ein guter Medicus zu sein.", entgegnete er mit einem eindeutigen Lächeln, welches viel mehr ein Grinsen war, und nippte kurz an seinem Wein.
    Er bemerkte, wie das Verlangen nach diesen roten Lippen in ihm wuchs, aber es galt nichtsdestotrotz die Contenance zu wahren. Nicht hier, nicht vor seinem besten Freund und auch nicht in dieser Umgebung.
    Zu lange, das bemerkte er nun selbst, hatte er den Versuchungen des Fleischlichen stand gehalten, zu lange nicht auf Frauen geachtet, zu lange war er versessen in seine Arbeit gewesen - und das, obwohl er sein Äußeres stets pflegte.


    "Nein, zur Ader gelassen wurde ich nicht. Es war viel mehr ein Lungenleiden, welches solcher Prozedur nicht bedarf.", antwortete er beiläufig. Sie hatte wohl Interesse an Medizin. Durus musste wohl aufpassen, um sie nicht irgendwann in einem dieser Kurse unter Männern zu erwischen oder bei sonstwelchen Abartigkeiten, welche sich für eine Frau nicht ziemten.
    Auf diese eindeutige Anspielung, und sie war es wahrhaftig, ging er mit einem verschmitzten Lächeln ein und nickte leicht. Sie war ein Mädchen, welches wohl nicht viel "anbrennen" ließ und der Flavier war durchaus versucht mit ihr einen der dunklen Gänge zu erforschen. Wäre da nicht diese Krankheit, die ihn so schwächte. Vermutlich reichte es nicht einmal, um die Aufgabe seiner männlichen Natur zu vollziehen.


    Auf ihren Vater wollte sie nicht eingehen und auch wenn der Flavier dieses Thema gerne vertieft hätte, so beließ er es dabei. Wüsste er, dass er es war, der ihren Vater zum Aquarius in Hispania ernannte, wäre er um einiges schlauer gewesen. Aber das war, wie erwähnt, ihm nicht hinlänglich bekannt.
    Auf ihre Frage hin musste er nur lächelnd nicken und reichte ihr seine Hand, damit er sie zu der Klinengruppe in all seiner Würde, respektive dem Quentchen, welches er aufgrund seinem miserablen Gesundheitszustand einbüßte, geleiten konnte.
    Beiläufig stellte sie dann Fragen, auf die er nicht gerne antwortete. Nicht, weil sie diese stellte, aber bei ihr war es ihm noch unangenehmer, da er doch das Gewisse spürte und es doch gerne ausgebaut hätte. Diese Frage schien das jähe Ende einzuleuten, so dass er beschloss dies einfach zu überhören und auf den politischen Aspekt zu achten.
    "Meine Zukunft, Tiberia Septima, hängt vom Wohlwollen der Götter ab. Ich bin gerne politisch tätig und habe auch vor dies weiterhin in meinen Möglichkeiten zu sein. Mit deinem Onkel als Consul bin ich zwar beruhigt, aber ich werde mich nicht zurück lehnen. Die Politik ist wie ein nicht still stehendes Rad, welches sich so schnell dreht, dass man stets befürchten muss den Anschluss zu verpassen. Ich war schon froh, dass ich die immense Wissenslücke, die ich aufgrund meiner Genesungsreisen bekam, innerhalb einiger Monate in Rom schließen konnte.
    Ausruhen werde ich mich gewiss nicht, schließlich wird dein Onkel nicht ewig Consul bleiben - andere werden nachrücken."
    , und er ließ offen, ob er es sein würde, der dies tat. Mit dem Gedanken hatte, das wusste bloß niemand, schon häufig gespielt. Aber es kam, wie bei so vielem, auf seine Gesundheit an...

  • „Medicus ist ein wenig übertrieben, aber ich helfe gerne wo ich kann.“ erwiderte Septima lächelnd. Dann fiel ihr doch noch eine Möglichkeit ein, wie sie zu einem weiteren, zwanglosen Treffen mit dem Flavia kommen könnte, auch auf die Gefahr hin, dass er dies als aufdringlich empfinden könnte. 'Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.' dachte sich Septima. „Wenn du bei einem Spaziergang, oder ähnlichem zur Kräftigung deiner Gesundheit, Unterstützung in Form von Gesellschaft gebrauchen kannst, so würde ich mich durchaus zur Verfügung stellen und mein Onkel würde diesem Wunsch gewiss nicht ablehnend gegenüber stehen.“ Zumindest hoffte Septima, dass Durus einem solchen Unternehmen zustimmen würde, doch sie hatte den Eindruck, dass der Flavia und ihr Onkel sich recht gut verstanden.


    Aufmerksam registrierte die junge Frau, wie die Augen des Mannes ihrer Handbewegung folgten und er einen Moment länger auf ihren Mund schaute, in dem soeben die Olive verschwunden war. ‚Ja, genau so soll es sein.’ freute sie sich still und heimlich. Es bereitete ihr immer mehr Freude, zu sehen wie die Männer im Allgemeinen auf ihre Weiblichkeit reagierten.


    Wenn er nicht zur Ader gelassen wurde, was genau meinte der Flavia dann mit dem ‚Ungleichgewicht der Säfte’? Er hatte doch nicht etwa noch ein anderes, rein männliches ‚Problem’? Nun gut, dies erschien Septima nicht gerade als das beste Gesprächsthema zum Essen, somit ließ sie seinen Gesundheitszustand vorerst ruhen.


    Zu ihrem Glück, ließ der Senator seinerseits die Frage über ihren Vater ruhen und gab sich mit ihrer ausweichenden Antwort zu frieden.


    Galant hielt ihr Furianus die Hand hin, um sie zu den gerade angeordneten Klinen zu führen. Erfreut registrierte die Tiberia, wie warm und weich seine Hand war, während ihre sanft, wenn nicht gar streichelnd, in die seine glitt. Wenn sie weiterhin so willige ‚Opfer’ zum üben fand, würde sie ihre Art des Reizens in kürzester Zeit perfektionieren können. Ihre Augen ruhten für den Moment der Zusammenführung ihrer Hände auf denen des Flaviers. Das Bild eines Brautpaares drängte sich in ihren Geist und Septima schaute langsam in Richtung ihres Onkels. Mit einem strahlenden Lächeln und ihrer Verwandten Arvinia im Schlepptau, ging sie gemeinsam mit Furianus zu Durus und Lepidus.


    Während sie zu den Klinen gingen, erhielt Septima nur auf ihre zweite Frage, nach der Zukunft des Flaviers, eine Antwort. Wieso reagierte er auf die Frage nach einer Frau nur mit einem Lächeln? Dies konnte mehrere Gründe haben. Entweder er hatte schon eine Kandidatin ins Auge gefasst, aber wollte nicht darüber sprechen, oder er war einer der Männer, die sich lieber mit Knaben umgaben, oder er blieb schlichtweg lieber alleine, weil… Dazu fiel Septima kein guter Grund ein. Oder aber, er hatte in der Kürze der Zeit, die sie sich nun unterhielten, Gefallen an ihr gefunden?!


    Trotz ihrer Überlegungen, hörte sie Furianus aufmerksam zu. Wie gut das Frauen in der Lage waren, ihre Aufmerksamkeit zu teilen, so dass sie nichts verpasste. „Was für Möglichkeiten wären denn das?“ hakte sie sofort nach und wollte genaueres über die Pläne des Senators erfahren. „Wenn du die Kandidatur zum Consul schon ausgelassen hast, welch höheres Ziel gäbe es denn noch zu verfolgen?“ Nun war sie wirklich gespannt auf die Antwort. Sie trafen bei ihrem Onkel und seinem Scriba ein und Septima löste ihre Hand aus der des Flaviers um es sich auf der …. Kline gemütlich zu machen.


    Sim-Off:

    Ich gehe davon aus, dass Septima weiß, auf welche Kline sie sich setzten darf, aber ich weiß es leider nicht.

  • Dass sie ambitioniert war seine Gesellschaft auszukosten oder vielmehr zu intensivieren, das sah auch ein recht kühler Flavius Furianus schon recht bald. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Züge, als sie ihm eine eindeutige Offerte zuwarf.


    "Gewiss ließe sich das ermöglichen und es wäre mir eine Ehre eine so angenehme Begleitung zu erhalten.", sagte er bewusst recht neutral, denn sie näherten sich den beiden Männern. Durus würde dies sicherlich nicht gut heißen. Auf der anderen Seite war dieser schließlich auch nur ein Mann. Dass die junge Tiberia auf der anderen Seite schon Hochzeitsgeläut in den Ohren hatte, nun das konnte er sicherlich nicht registrieren, doch ihr Feuer behafteter Blick reichte durchaus aus, um das seinige zu entfachen.
    Er fühlte sich wieder jung. Wie damals, als er keine Gelegenheit ausgelassen hatte, kein einziges Bad alleine zu nehmen pflegte und mit den vielen hübschen Sklavinnen im flavischen Haushalt als Jüngling zu üben pflegte.
    Diese Zeiten waren schon lange vorbei, doch der ureigene Instinkt würde wohl niemals aus ihm entweichen - zum Glück.


    "Möglichkeiten gäbe es genug, besonders in der Politik. Ich könnte durchaus in Erwägung ziehen noch einmals die Praetur zu bekleiden.", log er, damit ihr Wissensdurst gestillt wurde. Niemals würde er wieder ein Jahr seiner doch recht knapp bemessenen Zeit opfern wollen.
    Wenn er kandidierte, dann als Consul.
    So gelangten sie an die Klinen und die Tiberia legte sich auf die Kline zur Linken, denn die Rechte war wie stets dem Ehrengast vorbehalten. Dorthin platzierte sich der Flavier. :D
    Anschließend zupfte er sich einige Trauben von der Reebe in der Schale auf dem Tisch und legte sie sich mit einem verschmilzten Lächeln in den Mund. Die zweite fand auf die gleiche Art und Weise den Weg in seinen Mund, während seine Augen unablässlich auf der Tiberia haften blieben. Ein kleines Lächeln folgte.

  • Der Senator lehnte ihre Aufforderung zu einem Spaziergang nicht ab. Leider waren sie inzwischen bei den Klinen angekommen, so dass Septima ihre Antwort auf später verschob. 'Oder ich halte einfach mal auf dem Forum nach ihm Ausschau.' dachte sie still grinsend bei sich und sprach Durus sowie Lepidus an.


    „Bitte entschuldigt, dass ich euch Senator Flavius entführt habe. Worüber habt ihr gerade gesprochen?“ erkundigte sie sich bei Durus und versuchte somit, in ein eventuelles, politisches Gespräch integriert zu werden. Da es leider nichts politisches war, worüber der Consul und sein Sekretär gesprochen hatten, war Septima ein, was Furianus ihr anvertraut hatte. „Senator Flavius überlegt, erneut für das Amt eines Praetors zu kandidieren. Sind das nicht erfreuliche Neuigkeiten?“ Septima wußte, dass ihre Onkel sehr enttäuscht gewesen war, als Furianus wegen seiner Krankheit die Kandidatur zum Mitconsul von Durus abgelehnt hatte. Sie erhoffte sich mit ihrer Aussage, dass das Gespräch ein wenig in Schwung kommen würde.


    Septima spürte die Augen des Flaviers auf sich ruhen und schaute zu ihrer Rechten, um in anzusehen. Sie bekam gerade noch mit, wie eine Weintraube in seinem Mund verschwand und sein anschließendes, verschmitztes Lächeln. Sie war sich ziemlich sicher, dass sie, wenn sie nicht noch unberührt gewesen wäre, diesen Mann ohne weiteres in eines der vielen Zimmer der Villa hätte schleifen können. Er würde ihr folgen wie ein treues Hündchen. ;)


    Sie erwiderte sein Lächeln recht offen und ließ sich einen Teller von einem der Sklaven geben. Darauf legte sie eine Auswahl der Leckereien, welche auf silbernen Platten auf dem kleinen Tisch standen. Genüsslich biss sie in einen Fleischspieß. „Du solltest die Lammspieße kosten, Senator Flavius. Sie sind sehr verführerisch.“ Erneut verschwand der Spieß in Septimas Mund. Nur ein Mann mit nicht reinen Gedanken konnte sich bei diesem Anblick durchaus etwas anderes vorstellen.

  • Lepidus beobachtete von einer der Klinen, auf der er es sich gemütlich gemacht hatte das Treiben ringsherum. Tiberia septima hatte sich ein wenig an Furianus gehängt. Der, so erfuhr er erst kürzlich mit dem Schwesterherz von Lepidus verheiratet war. Lepidus stutzte kurz. Waren die beiden eigentlich schon verheiratet oder wollten sie das noch tun.
    Irgendwie war Lepidus das schon wieder entglitten. Lepidus wischte die Gedanken beiseite und ließ sich einen Teller reichen. Die Lammspieße, die Septima eben Furianus als verführerisch geprießen hat, wollte er probieren. Lepidus biss ein Stück ab und er konnte Septima nur beipflichten.
    "Du hast Recht Septima, die Spieße sind vorzüglich."
    Nach ein paar Bissen war der erste Spieß, dem man Lepidus auf seinem Teller serviert hatte aufgebraucht und er spülte mit etwas verdünntem Wein nach.

  • Durus hatte sich ebenfalls den Lammspießen zugewandt und spülte sie mit dem Becher Wein hinunter. Es schmeckte wirklich hervorragend, der Consul Designatus zu sein!


    Dann kamen auch Furianus und Septima nach, die sich offensichtlich angeregt unterhalten hatten. Er schluckte rasch hinunter und beantwortete die Frage mit einem knappen


    "Über nichts. Wir sind zu sehr mit Essen beschäftigt!"


    Dann aß er noch einen Bissen, denn aus unerfindlichen Gründen verspürte er plötzlich einen ungehemmten Hunger, den er nicht mehr gehabt hatte, seitdem er seine Kandidatur bekannt gegeben hatte.


    Sim-Off:

    Sry, werde hier etwas einsilbig sein, da ich so viele andere Baustellen hab!

  • Und in diesem Augenblick verfluchte der Flavier heute erschienen zu sein und diesem Weib zu gefallen. Prompt sprach sie seine kleine Notlüge aus. Hoffentlich nahm Durus das nicht zu ernst und glücklicherweise, nach ein paar scheuen Blicken in die Runde, schien man Tiberia Septima wohl nicht gehört zu haben.
    Zum Glück segneten die Götter das Weib mit einer dünnen und hohen Stimme, sowie das männliche Gehör mit einer Neigung zu tiefen Tönen. Den Göttern sei Dank!


    So stopfte er sich eine weitere Weintraube in den Mund und blickte ab und an in das üppige Dekolettee der Tiberierin. Die neue römische Mode kam ihm dabei entgegen, denn laut den neusten Aussagen seiner Schneiderin war die Jugend heutzutage etwas freizügiger, als zu seinen Zeiten. Aber das hieß wiederum auch nichts, auch damals hatte man Spaß.


    Die Spieße wiederum quitierte der Flavier keines Blickes, denn als sie diese genüsslich in ihren Mund einführte, musste der Flavier gedrungener maßen eher an Lanzen denken. Dies entbehrte jeglichen Gedanken an die Köstlichkeit, rief vielmehr ein anderes Verlangen hervor. Man nannte es Wollust.
    "Ich werde diesem Ratschlag gerne folgen.", erwiderte er mit einem ebenso undurchdringlich süffisanten Lächeln und bemerkte zum ersten Mal, dass ihm recht warm wurde. Es musste am Wein liegen, dem er in letzter Zeit doch recht oft gefrönt hatte. Eine lästige Eigenschaft vor Frauen etwas Mut antrinken zu müssen. Besonders in Gegenwart solcher Exemplare.
    Ruhig nahm er einen der Spieße und ließ die einzelnen Fleischstücke auf seinen Teller gleiten. Er würde es ihr sicherlich nicht gleich tun, nahm er sich vor. Er war schließlich, durch seine Vorstellungskraft verstört, schließlich ein Mann mit Stolz.


    "Was hat denn eine so junge und bildhübsche Dame in Rom den ganzen Tag lang zu tun? Ich hoffe der Onkel sorgt für genug Zerstreuung."


    Sicherlich hatte sie die. So, wie sie mit ihm umzugehen pflegte. Sämtliche Sklaven würden ihm wohl recht viel von ihr erzählen können. Langsam verfestigte sich ein Bild in seinem Kopf, welches alles andere als dem der römischen Matrone entsprach.

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