Atrium | In Sachen Factio Purpurea

  • Phoebus führte den Besucher gemächlich zum Atrium. „Setze dich, Herr! Ich werde Herrn Furianus Bescheid geben, wer hier ist.“, wies er Lepidus in seiner wie üblich sehr quäkenden Stimme an, bevor er das Atrium verließ, um den Herrn Furianus Bescheid zu geben.

  • Der Ianitor führte Lepidus ins Atrium, wo er ihm auch umgehend einen Sitzplatz anbot, welchen Lepidus dankend annahm.
    Und wie an der Porta bedankte sich Lepidus mit einem Nicken und einem Lächeln, was man sonst nie von ihm gewöhnt war.

  • Wenige Minuten später kam der Flavier, schlicht in einer Tunika gekleidet und mit einem Becher Weinwasser in der Hand, in das Atrium, wo ihn der Gast bereits erwartet hatte.


    "Salve Claudius. Man sagte mir, du wolltest mich in Factioangelegenheiten sprechen?", grüßte er dann und kam wie so oft, gleich auf den Punkt.

  • Nach einer kurzen Wartezeit wurde Lepidus auch empfangen. Er erhob sich zur Begrüßung.
    "Salve Senator, ich komme im Auftrag von Senator Tiberius Durus. Es geht um ein Wagenrennen was er anlässlich der Feriae Latinae ausrichtet. Ich komme um die Einladung abzugeben."
    Natürlich war Lepidus nicht nur hier um die Einladungen auszutragen. Dann hätte er sie alle in die Briefkästen werfen können.
    Lepidus lag viel daran, das sein Name nicht weiter ein großes Unbekanntes war.

  • Furianus befand es nach dem Ausspruch des Claudiers für ein wenig übertrieben. Schließlich hätte Durus auch einen Sklaven schicken können und keinen seines Standes.
    Doch er ließ sich dies nicht anmerken und nickte freundlich.


    "Ich bin mir sicher, dass die Purpurea vertreten sein wird.", war schließlich von ihm zu hören und er nahm einen Schluck, um sogleich darauf dem Claudier zu bedeuten, dass er auch gerne etwas zu trinken bekommen könnte.
    "Gibt es sonst noch etwas?"

  • Lepidus rollte die Einladung aus und reichte sie dem Flavier. "Hier ist die Einladung." Merkte Lepidus an, während Furianus einen Schluck aus zu trinken zu sich nahm.




    An den
    Princeps Factionis der Factio Purpurea
    Lucius Flavius Furianus
    Villa Flavia Felix
    Roma





    Salve Lucius Flavius Furianus!


    Zur Feier der Feriae Latinae, dem Fest zur Bekräftigung des Bundes der Latiner, werde ich ANTE DIEM IX KAL DEC DCCCLIX A.U.C. (23.11.2009/106 n.Chr.) ein Wagenrennen im Circus Flaminius ausrichten.
    So will ich die Tradition des sportlichen Wettstreits auf der Rennbahn pflegen und dem römischen Volk Unterhaltung und Zerstreuung bieten.
    Alle römischen Factiones sind herzlich dazu eingeladen, mit ihren Gespannen an diesen Rennen teilzunehmen, auch die Factio Purpurea, der Du vorstehst.


    Gefahren wird mit Vierspännern über sieben Runden, so wie es üblich ist. Jeder Factio steht es frei, so viele Teilnehmer zu benennen, wie es ihr beliebt. Sollte die Höchstzahl von zwölf Teilnehmern überschritten werden, wird es mindestens zwei Ausscheidungsrennen für das Finale geben.


    Wir bitten um die Nominierung eurer Gespanne bis spätestens


    ID NOV DCCCLIX A.U.C. (13.11.2009/106 n.Chr.)


    ich würde mich über eure Teilnahme freuen.


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    ROMA - ANTE DIEM VII KAL NOV DCCCLIX A.U.C. (26.10.2009/106 n.Chr.)


    Eine positive Antwort bezüglich der Teilnahme der Purpurea gab es jetzt schon.
    "Nein, das wäre eigentlich alles vorerst."

  • Der Flavier nahm das Schreiben entgegen, überflog es und kommentierte dieses mit einem einfachen "Hmmm.", um es sogleich darauf zur Seite zu legen.


    "Natürlich gibt es noch etwas.", sagte er anschließend mit einem Lächeln und ergriff den Claudier, um ihn an der Schulter führend in eine bestimmte Richtung zu dirigieren, nämlich die der Klinengruppe.
    "Bring meinem Gast was zu Trinken.", herrschte er im Vorübergehen einen nichtsnutzig dastehenden Sklaven an und war zu Lepidus wieder schlagartig freundlich.
    "Wie ich sehe bist du quasi in der Lehre bei meinem besten Freund und wohl für dich fähigsten Lehrer. Das, dies muss ich zugeben, erfreut mich sehr.", dann folgte eine nichtssagende Pause, der Flavier nahm einen Schluck des Weinwassers und fuhr dann im Plauderton fort.
    "Ich hoffe doch stark, dass du nicht der Jurisprudenz wegen die Dienste deines Lehrers benötigst, sondern aufgrund der politischen Thematik. Verstehe mich nicht falsch, Durus ist ein großartiger Jurist, vermutlich der Beste von allen, doch ich hoffe einfach nicht, dass du diesen ausweglosen Weg wirst einschlagen wollen.
    Ich bin sehr daran interessiert, dass du so bald wie nur möglich deine erste Kandidatur zum Cursus Honorum bekannt gibst, Claudius. Schließlich kann ich meinen Schwager dort besser unterstützen."

    Ein schelmisches Lächeln war auf seinen Gesichtszügen abgezeichnet.

  • Die Sache war für Lepidus eigentlich erledigt. Zumal er heute noch einen Termin hatte. Doch Furianus schien ein wenig mehr vorzuhaben.
    Er ergriff Lepidus an dessen Schulter und lenkte ihn direkt auf eine Gruppe von Klinen hin. Auf dem Weg dorthin, der wahrlich recht kurz war, herrschte er einen umherstehenden Sklaven bezüglich einer Erfrischung für Lepidus an.
    Bei den Klinen angekommen, sprach Furianus Lepidus auf dessen Lehre bei Durus an.
    Ein wenig innerlich fragend blickte Lepidus zu Furianus. So richtig konnte er sich noch nicht denken, auf was er hinaus wollte.
    "Das ist richtig Furianus, ich muss sagen, Durus nimmt mich überall mit hin. Sei es eine Verhandlung oder wie kürzlich vor der Wahl zum Gespräch bei Vitorius. Er deckt mich regelrecht mit Arbeit ein."
    Schmunzelte Lepidus bei ein paar Episoden von seiner Arbeit.
    "Weil du fragst." Fuhr Lepidus fort. "Ich habe vor, bei der nächsten Wahl meine Kandidatur zum Cursus Honorum bekannt zu geben."
    Lepidus gab ein wenig über seine Pläne in der Zukunft einen Einblick und hatte schon wieder ganz vergessen, wieso ihn Furianus eigentlich über dessen Zukunft ausfragte und über Durus und überhaupt.


    Moment...., hatte Lepidus gerade das Wort Schwager vernommen.
    "Schwager?????" In Lepidus´ Kopf spulten sich gerade Bilder ab. Moment, er hatte zwei Schwestern, Catilina und Sisenna. Sisenna fiel schon mal weg, sie war noch ein Kind.
    "Entschuldige Furianus aber du nimmst mich nicht auf den Arm?" Catilina war doch in Athen, Lepidus´ Wissen nach. Sie konnte unmöglich hier in Rom sein. Oder doch, oder vielleicht war Furianus auch in Athen? Nun wusste Lepidus garnichts mehr.
    Furianus machte es sichtlich Spaß zu sehen, wie Lepidus hin und her grübelte.
    "Bist du etwa mit Catilina verheiratet?" Nicht das Lepidus dies nicht gern gesehen hätte aber er hatte lange nichts von seiner großen Schwester gehört und nun sollte sie womöglich schon in Rom sein, verheiratet und womöglich noch ein Kind haben. Das konnte sich Lepidus unmöglich vorstellen. Oder doch.....

  • "Das freut mich zu hören, Lepidus. Wir brauchen mehr Patrizier im Senat.", und das besonders, seitdem dieser Emporkömmling statt des Kaisers an der Macht war.
    Belustigt von der erstaunten Mine des Claudiers, ließ sich Furianus auf eine der Klinen fallen und lachte auf.
    "Mitnichten will ich dich auf den Arm nehmen."


    Nun kam endlich der Sklave mit einem gemischten Wein und überreichte den Becher dem Claudier.


    "Deine Schwester nahm ich in Athen zur Frau, ja, das stimmt. Vor den Göttern ist es offiziell, aber noch nicht vor dem Recht. Wir werden das die nächsten Tage zu erledigen wissen, Schwager."
    Das Wort gefiel dem Flavier, denn so spannte sich der Bogen familiärer Bande auch noch weiter zu den Claudiern. Seine Mutter war ebenfalls eine.

  • Das Patrizier im Senat gebraucht werden, stand außer Frage. Schon zu sehr hatte sich der Plebs dort breit gemacht.So etwas wie die letzte Verhandlung, der Lepidus beiwohnte war das Endergebnis. Diesem galt es durch eine stetige Patrizierschicht im Senat entgegen zu wirken. Doch bis Lepidus dieses Ziel erreicht, fließt noch viel Wasser den Tiber hinunter.
    "Das ist mein großes Ziel Furianus. Wie ich eben schon erwähnt habe, möchte ich bei der nächsten Wahl mit diesem Vorhaben beginnen."


    Und tatsächlich schien hier eine Verbindung zum Hause der Claudier in Form von Catilina zu bestehen nachdem sich Lepidus abermals bei Furianus versicherte.
    Inzwischen wurde Lepidus vom Haussklaven auch ein Becher mit gemischtem Wein gereicht.
    "Schwager....." Das war ja eine ganz neue Erfahrung von Lepidus. Sicher würde er sich erst einmal an die Wortwahl gewöhnen müssen aber so wie er Catilina in Erinnerung hatte, war dies nicht die schlechteste Wahl, die sie getroffen hatte.
    "Dann würde ich sagen, auf euch zwei." Lepidus erhob den gerade gereichten Becher und hielt diesen Furianus zum Anstoßen hin.
    "Ich schließe aus deiner Aussage, die Verbindung in den nächsten Tagen als offiziell zu machen, das Catilina auch in Rom weilt?" Das wäre ja was. Seine große Schwester nach langer Zeit wiederzusehen.

  • Bereitwillig erhob auch der Flavier seinen, fast schon leeren, Becher, streckte sich dem Claudier entgegen und stieß mit diesem an. Ein dumpfer Klang erhellte das Zimmer und mit einem marginalen Lächeln auf den Lippen trank der Flavier bis auf den letzten Schluck.


    "Danke für den Glückwunsch.", denn als solchen sah er diese Geste auch an.
    Es war schon etwas vage sich nun so heraus zu lehnen und für seine Ehefrau zu sprechen - wollte sie denn eigentlich in Rom als schon angekommen betrachtet werden?
    Er riskierte es, schließlich saß ihm hier ihr eigener Bruder gegenüber. Diesen nicht sehen zu wollen war nicht die Natur seiner Frau. Diese, bisher recht unbeschwert und des Lebens froh, hegte sicherlich keinerlei Aversionen gegenüber nahen Verwandten.


    "Ja, sie weilt derzeit in meinem Haus in Ostia und wird die nächsten Tage offiziell in Rom ankommen. Vorab müssen noch Dinge erledigt werden.", hielt er dennoch offen und erlog sich einen kleinen Teil dazu. Catilina war nur einige Zimmer weiter mit irgend etwas beschäftigt, das war sicher, nun durfte sie nur nicht in adulescenter Freude heraus stürmen und ihren Bruder umarmen. Er wäre dann in einer sehr peinlichen Situation.
    "Und du, hast du bereits ein Eheweib oder etwas in Aussicht?", fragte der Flavier unverhofft, um bloß auf ein anderes Thema zu schwenken.

  • Lange war es her, als Lepidus Kontakt zu seiner Schwester hatte. Das lag einfach daran, das Lepidus zum Studium weilte und sicherlich auch Catilina ihren Interessen nachging.
    Schlecht schien es sie auf jeden Fall nicht getroffen zu haben mit Furianus waren so Lepidus´ Gedanken, während die Becher zum anstoßen aufeinander trafen.
    "In Ostia?" Meinte Lepidus erstaunt. Und war voller Vorfreude vielleicht bald seine Schwester wiedersehen zu können. Auch wenn er dies nicht zu sehr zeigte. "Wie geht es ihr?"
    "Ich, ein Eheweib?" Returnierte Lepidus die Frage und merkte selber mit erstaunen, dafür bis jetzt überhaupt noch keine Zeit gefunden zu haben. "Ich denke, als Patrizier ist es etwas schwieriger den entsprechenden Partner zu finden. Dazu hatte ich bis jetzt noch zu wenig Zeit und auch keine Nerven."
    Das Grinsen von Lepidus sagte jedoch, das dies ganz und gar nichts mit Nerven zu tun hatte.
    "Vielleicht ergibt sich ja etwas in Naher Zukunft."

  • "Genau, in Ostia.", log er abermals, aber das fiel ihm nach vielen politischen Jahren auf seinem Rücken nicht besonders schwer. Es war niemals hinderlich ein wenig die Wahrheit zu verbiegen, wenn man den größeren Nutzen darin sah. Und den sah der Flavier stets gegeben.
    "Ihr geht es gut, denke ich. Die Reise wird beschwerlich gewesen sein.", entgegenete er, denn mehr wusste er selbst nicht. Sie schrieben sich sporadisch und die Tatsache, dass sie schon da war, verwunderte ihn bis heute. Sie hatten eigentlich andere Vereinbarungen.
    Als die Sprache auf die Zukünftige des Claudiers kam, konnte sich der Flavier ein leichtes Lächeln nicht verwehren.
    "Hmmm, ich würde darin nicht so zaghaft sein. Es ist gut schon früh Bande zu knüpfen, rein politischer Natur. Eine Ehe ist hierfür vortrefflich.", was eigentlich gleich aussagen sollte, unter welchen Bedingungen der Flavier seine eigene Ehe eingegangen war. Doch bei ihm war es ein wenig difficiler, schließlich war das vielmehr die Pflicht auf einen Erben, als politische Verbindungen.

  • Es wäre gelogen gewesen zu behaupten, Lepidus sei ein Stein vom Herzen gefallen, als er von Furianus vernahm, das es seiner Schwester gut geht. Doch erfüllte ihn diese Aussage mit Zuversicht.
    "Na dann hoffe ich, das sie die letzte Strecke auch noch wohlbehalten zurücklegt."
    Meinte Lepidus zu der Tatsache, das seine Schwester noch in Ostia weilte.


    Die nächste Sache, die Furianus ansprach, ließ Lepidus mehr und mehr nachdenken, umso mehr die beiden darüber sprachen.
    "Du hast Recht Furianus. Nur die Bekanntschaften die ich in der kurzen Zeit bis jetzt gemacht habe, sind nichts worüber man sich den Kopf zerbrechen sollte."
    Entweder waren die Plebejer oder hatten einfach einen zu schlechten Ruf. Von daher wollte Lepidus auch nichts überstürzen.


    "Es ist auch nicht ganz einfach für mich. Die meisten Patrizierinnen sind bereits vergebe, versprochen oder sind einfach nicht der Rede wert."


    Vielleicht war er derjenigen, die für ihn angemessen war einfach noch nicht begnet.

  • Die Sache mit seiner Anvermählten schien für den Flavier nun vom Tisch zu sein und er würdigte diese Thematik mit keinem weiteren Gedankengang.
    Leicht angetrunken und bespaßt, ließ er seinen Becher in der Hand spielerisch hin und her wackeln, bis er schlussendlich einen weiteren Schluck nahm.


    "Du bist doch nun quasi Stammgast bei Tiberius Durus. Wenn ich mich nicht täusche, so hat er viele Nichten, Cousinen oder Dergleichen. Du solltest dich ein wenig weiter gehender bei ihm umsehen.
    Und wenn du darin Hilfe brauchst, so zögere nicht mir einen Wink zu geben, worauf ich das Thema bei Durus anschneiden werde. Alles kein Problem."
    , riet ihm der Flavier und ließ seinen Becher nachfüllen.

  • Es entwickelte sich ein recht angenehmes und erheiterndes Gespräch wobei der Wein auch nicht zu verachten war.


    "Nun, bis in diese Gefilde bin ich bei Tiberius Durus noch nicht vorgestoßen. Doch das ein oder andere wird sich sicherlich ergeben."


    Fügte Lepidus lapidar hinzu. Denn er hatte nicht vor, diese Verbindung so schnell wie möglich zu beenden. Als Furianus Lepidus seine Hilfe bei der Brautschau anbot, schmunzelte dieser.
    "Wenn es nötig ist, werde ich sicher auf dein Angebot zurückkommen."

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