[Triclinium] Cena Iuliana

  • Oh ha die Frau seines Cousin schien eine recht kurze Zündschnur zu haben. Das war ja nichts für Lucius der eher die Frauen mit einem ruhigen Gemüt mochte. Keine sonderlich schöne Eigenschaft. Sie antwortete ihm in einem bissigen Ton der nicht für einen gute Erziehung sprach. Aber gut Lucius war den ganzen Vormittag im Senat mit nicht enden wollend Debatten beschäftig. Da hatte er keine sonderliche Lust sich in seinem eigenen Haus auch noch einer hinzugeben. Er hob beschwichtigend die Hände. „Oh ho ho. Du verkennst die Lage ich habe dich und deine Verwandt für eure gute Erziehung gelobt und sie nicht in Abrede gestellt. Schon deine Verwandte hat bei mir mit tadelloser Erziehung bestochen und das habe ich nur auf Dich ausweiten wollen.“ Sagte er denn hier jemanden zu beleidigen noch dazu eine Anverwandte lang nicht in seiner Absicht. Denn er war nicht der Feind von Fausta oder irrgendeines Sergius. Zu ihren Aufzählungen was ihre Familie betraf sagt er gutmütig nichts. Denn es gab wohl einige Männer der Sergia die in den letzten drei Generationen Ritterposten innen gehabt hatten. Doch das war schon auch alles. Einer der Onkle von Fausta war sogar wieder in alte Familientradition gefallen wenn man so wollte und war erst vor Jahren auf Lebenszeit verbannt worden. Und das sie nicht mehr zum Patristischen Adel gehörte war nicht die Schuld der Iulia sondern die der Sergia selbst. Doch Lucius blieb sportlich und erwähnte nichts von alledem. Denn Fausta konnte ja nichts dafür und auch ihr Vater war wenn auch kein Eques immerhin Postpräfekt gewesen und hatte ein Anständiges Leben geführt.
    Statt dessen wand er sich dem Spielbrett zu und machte eine Geste mit der er ihr bedeutet das sie wählen dürfe. „Es freut mich wenn es ihr gut geht. Vielleicht können wir sie demnächst mal einladen was sagst Du?“

  • Sim-Off:

    Einspruch: Glaucia befindet sich sim-off in Exilium und wurde nicht sim-on verbannt! - Ja, er darf nicht zurückkehren. Aber auch das ist sim-off.. ;)


    Von der etwas abstusen Idee, dass erstens es eine sergische Familientradition gäbe verbannt zu werden (Warum? Weil ein Sergier vor über 150 Jahren mal zum Staatsfeind erklärt wurde?? Lächerlich!) und dass zweitens erst jüngst wieder sowas geschehen wäre (Davon war mir nichts bekannt. Und ich sollte meine Familie wohl ein bisschen besser kennen als irgendein dahergelaufener Iulius.), ahnte ich zum Glück nichts. Genauso wie ich auch zum Glück nichts davon ahnte, dass mein Gegenüber so naiv war und glaubte, dass sich der gute Lucius Sergius Catilina (Der war übrigens damals ein gewesener Prätor. Was hatte der Iulius hier vorzuweisen?) alles, was ihm geschehen war, selbst zuzuschreiben hatte. Denn mitnichten war das so! Ja, er war am damals Geschehenen nicht unschuldig. Das stimmte. Trotzdem waren es eben immer die Sieger, welche die Geschichte schrieben.. aus ihrer Sicht.. und mit ihren Übertreibungen, Dramatisierungen und kleineren wie größeren Lügen. (Und das war meiner Überzeugung nach ein ganz genereller Fakt in der Geschichtsschreibung.) Man nehme also eines der größten rhetorischen Talente der damaligen Zeit (Wer das wohl war?) und überlasse ihm die Geschichte darüber zu schreiben, wie toll er doch seine ideale Republik (die es schon damals längst nicht mehr gab) vor einen zum Sündenbock erklärten bösen, bösen Sergius Catilina gerettet habe. Wer die Geschichte schreibt....


    Aber weil ich ja nicht ahnen konnte, was der Iulius dachte, konnte ich ihn natürlich auch nicht anregen, das bloße Auswendiglernen der Meinungen anderer mal abzulegen und sich durch kritisches Hinterfragen von Absichten und Motiven stattdessen selbst mal ein Bild von der Sache zu machen. Was ich hingegen konnte, das war auf seine Antwort einzugehen: "Das, Iulius, beantwortet leider meine Frage nicht. Denn es lässt mich nur weiter fragen: Warum fühlst du dich verpflichet, dazu berufen oder was auch immer, dein "Kompliment" so speziell auf mich auszuweiten? Was heißt das, "gerade wenn man meinen Rang bedenkt"? Das würde ich wirklich gerne wissen." Ich konnte den Finger (noch) nicht darauf legen, aber irgendetwas unterstellte er mir oder meiner Familie damit doch. Schwang da sowas mit wie, dass ich es besonders nötig hatte? Wollte er mir zwischen den Zeilen sagen, dass meine Erziehung für eine Ritterin in Ordnung war, aber die Erziehung der Sergier im Allgemeinen nicht? Ich war mir nicht sicher. Ich wusste nur: Ich fühlte mich durch diese Worte einmal mehr angegriffen. (Und weil ich zu Leuten, von denen ich mich angegriffen fühlte, in der Regel kein freundschaftlich vertrautes Verhältnis hatte, passte sich auch meine Anrede hier prompt wieder den Gegebenheiten an. Der Iulius hatte mir den Gebrauch seines Cognomen ja auch ohnehin bislang nicht ordentlich angeboten. Und aufdrängen ließ ich mir sowas schon aus Prinzip nicht.)


    Vielleicht können wir sie demnächst mal einladen? "Wenn du meine liebe Base gerne hierher einladen möchtest, dann kannst du das gerne tun." Wir. Tze. Der Iulius schien ja wirklich ganz krampfhaft zu versuchen, hier ein engeres Verhältnis herzustellen.. und machte die ganze Chose damit nur noch schlimmer. Denn damit ignorierte er ja ganz offen meine Kritik. Er nahm mich also nicht ernst. Und das verhärtete nur meine Front. (War es wirklich so schwer zu sagen: "Du, Sergia, ich glaube wir haben auf dem falschen Fuß miteinander begonnen. Ich bitte dich, lass mich also nochmal einen Schritt zurücktreten und uns von vorne beginnen. Ich bin Senator Iulius, der Vetter deines Mannes, du darfst mich aber gerne bei meinem Cognomen Centho nennen." War das so schwer?) "Ich kann dir nach meinem letzten Brief allerdings sagen, dass sie wahrscheinlich erst bei etwas wärmeren Temperaturen ihre Freunde und Verwandten besucht." So hatte sie mir geantwortet. Ich ließ eine kleine Kunstpause, dann lächelte ich schmal. "Black is beautiful.", erklärte ich dann in piekfeinem Griechisch und wählte damit also die schwarzen Spielsteine....

  • Heidenei war die Frau seines Cousin kratzbürstig. Dabei verstand Lucius die ganze Aufregung nicht. Hatte er ihr nicht alle Brücken gebaut um hier ein gutes Auskommen mit einander zu haben? Jetzt fing sie schon wieder mit der förmlichen Anrede an. Das war ja nicht zu aushalten, wie als wenn man auf der Straße mit Fremden sprach. Nagut dann eben die distanzierte Nummer, Er bei Sergia und sie bei Senator Iulius. Lucius verstand zwar nicht warum sie zum Cousin ihres Mannes er derart distanziertes Verhältnis pflegen wollte aber gut. „Werte Sergia ich habe damit gemeint das es bei einer Frau deines Rangs keines falls verwunderlich ist das sie gut erzogen ist. Noch dazu, dass ich es aus deiner Familie gar nicht anders kenne.“ Erklärte er nun nochmals sehr formell. Aber nun schon etwas angefressen von diesem Anredehickhack in seinen eigenen vier Wänden. Selten hatte sich eine Frau über ein Kompliment ihre Erziehung betreffend so unleidlich gezeigt. Dabei war es doch schön wenn man gesagt bekam das man gut erzogen war. Grade für Frauen war das doch das höchste Lob.
    „Oh das werde ich wohl in kürze mal tun wenn es wieder wärmer ist.“ Kommentiert er die Aussicht Sergia Severa ein Mal einzuladen. Mit dieser Einladung hatte er zwar gehofft ihr etwas entgegen zu kommen aber Sie schien auf Distanz bleiben zu wollen. Warum wussten nur die Götter selbst.


    Sie wählte die schwarzen Steine so dass für Lucius die weißen blieben. Gut gut den ihm war die Farbe egal. „Du beginnst.“ Sagte er unbewusst auf Koiné und deute mit der Hand auf das Brett. Das sie auf Griechisch gewählt hatte war ihm so nicht wirklich aufgefallen. Er hatte wie automatisch auf Koiné geantwortet.

  • Hm. Die Antwort des Iulius klang eigentlich ganz glaubwürdig. (Auch weil er seine Anrede jetzt anpasste und mir damit signalisierte, dass er also doch merkte, dass man Vertraulichkeit und eine vertrauliche Anrede nicht erzwingen oder einfach voraussetzen konnte. Denn wie man sich anredete, das konnte eben nicht einfach einer allein für beide Gesprächsteilnehmer entscheiden. Da waren in der Regel immer beide Meinungen der Beteiligten gefragt. - Und überging jemand meine Meinung (egal ob ich eine zustimmende oder eine ablehnende Ansicht dazu hatte), dann reagierte ich darauf eben etwas empfindlich, weil ich mich nur ungern bevormunden ließ.) Aber zurück zur Sache: Dieser komische Nebensatz, auf den ich hier so angesprungen war, bereitete mir auch weiterhin ein unbehagliches Gefühl. Oder sollte sich der Senator am Ende einfach nur etwas unglücklich ausgedrückt haben? "Gut. Vergessen wir das.", lenkte ich ein. Warum, das wusste ich selbst nicht so genau. Vielleicht lag es daran, dass der Mann ein Senator war. Vielleicht lag es daran, dass ich glaubte, dass er einen größeren Einfluss auf meinen Mann hatte. Vielleicth lag es daran, dass ich einfach nur einen Anflug von Gutmütigkeit verspürte. Wie auch immer. Ich war bereit, vorerst einen Haken an die Sache zu machen.


    Du beginnst. Bei dieser bestimmenden Anweisung regete sich anschließend gleich wieder der Widerstand in mir. Konnte er nicht sagen, "du darfst beginnen" oder fragen "willst du beginnen"? Musste er wieder so uncharmant seine Männlichkeit raushängen lassen?! Vielleicht wollte ich ja gar nicht anfangen.. (Ja, ich wollte. Aber das war nicht der Punkt.) "Your wish.. is my command.", antwortete ich ihm also mit einem freundlichen Lächeln trotzdem leicht unzufrieden. Nur kurz überlegte ich, dann setzte ich meine ersten beiden Steine.. weit drüben in die Bretthälfte des Iuliers. Denn ich war schließlich kein kleines Mäuschen, sondern verfügte über einiges Selbstbewusstsein und war auch bereit, das offen zu zeigen. "Severa 'nd you, wherefrom do you know each other?", fragte ich nebenher. Dann war der Iulius am Zug, seine ersten beiden Steine zu platzieren....


    Sim-Off:

    Englisch entspreche griechisch. Zu deutsch:
    1. Dein Wunsch.. ist mir Befehl.
    2. Severa und du, woher kennt ihr euch eigentlich?

  • Nun gut dass Sie sein Lob so einfach abschmetterte zeigte nur, dass sie wohl auch in Zukunft keines erwarte. Auch für ihn war das Thema von Tisch wie man so schon sagte. Lucius war klar das man nicht unbedingt um der Liebe willen heiratet. Sicher hätte ihm eine Heirat mit einer Einflussreihern Frau als Calli mehr eingebracht. Doch fragte er sich ernsthaft was Marcus an dieser Frau so schätzt. Er hatte ihn gar nicht so eingeschätzt sich eine solch spröde Frau zu nehmen. Aber gut er selbst war nicht da gewesen und war auch nicht gefragt worden. Und musst ja auch von Marcus nicht gefragt werden.


    Sie began also die ersten Steine zu setzen und Lucius setzte seine zwei direkt an einen der beiden und zwar hintereinander. So das leicht mit einem Zug einen der beiden Schwarzen Steine blockieren konnte wenn sie zur Seite ziehen wollte. „Ich habe kurzzeitig in der Casa Sergia gewohnt bis mir die Erbschaft über dieses Haus zufiel. Außerdem hat Sergia Chaerea meine Frau bei den Hochzeitsvorbereitungen unterstütze.“ Erklärte er während er seine Steine setzte.


    Sim-Off:

    Alles kursive ist Koiné

  • Sergia Chaerea.. sagte mir nichts. Nada. Pi mal Daumen lag die Wahrscheinlichkeit also ungefähr bei 2:1, dass diese Chaerea nicht aus dem guten Familienzweig des Sergius Prior, sondern nur aus dem.. anderen des Sergius Asina stammte. Ich enthielt mich also eines Kommentars zu dieser Frau. Viel interessanter war eh eine ganz andere Information: "I don't understand. Why did you live in our Casa Sergia.. for rent I suppose?" Denn da hatte mein Cousinchen ein sehr pfiffiges Näschen fürs Geschäft. "..when you could have all along lived here, in this house?" Spontan würde ich ja sagen: Wahrscheinlich hatte sich der Voreigner nicht mit diesem Iulius hier verstanden. Aber wenn der Iulius sogar als Erbe für diese Casa eingesetzt wurde, dann konnte das Verhältnis zwischen den beiden so schlecht ja eigentlich nicht gewesen sein, oder? Ich setzte meine nächsten beiden Steine und sicherte damit meine ersten beiden ab. Dann warf ich dem Iulius einen interessierten Blick zu.. weil mich diese seltsame Wohnkonstellation wirklich irgendwie neugierig gemacht hatte.


    Sim-Off:

    Englisch entspreche griechisch. Zu deutsch:
    1. Das verstehe ich nicht. Warum hast du in der Casa Sergia gewohnt.. zur Miete nehme ich an?
    2. ..wenn du auch hier, in diesem Haus, hättest leben können?

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