Caius bekam erstmal nicht mit, dass Axilla wach war. Erst als sie sich bewegte, ging ihm das auf. Und da war es schon zu spät, weil sie erst sein empfindlichstes Teil berührte und dann das Bein auf seine Blase legte. Er spannte sich an und musste leise aufstöhnen - verdammt noch eins, er musste wirklich dringend! Aber scheinbar schien sie das falsch aufzufassen, denn nun begann sie, ihn zu küssen. Caius verzog die Lippen leicht gequält und hoffte, dass sie sich nicht weiter bewegte. Was sie dann aber doch tat, und da hielt er es nicht mehr aus und schob den Teil ihres Körpers, der halb auf ihm drauf lag, mit einem Ächzen seitlich von sich runter.
»Komm gleich wieder«, murmelte er nur, dann raschelte es, knisterte und rieselte, bis Caius in seiner Eile leise fluchend irgendwo gegen stieß. Und kurz darauf war Axilla allein in seinem Zimmer.
Domus Aeliana - Cubiculum Archias
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Gerade wanderte Axillas Zunge in Richtung von seinem Ohr, als er sie auf einmal von sich runterschob und flüchtete. Axilla war im ersten Moment zu perplex, um etwas zu sagen, und dann war Archias auch schon weg, und sie konnte ihm nur verschlafen hinterherschauen. Hatte sie etwas falsch gemacht? Warum war er denn jetzt geflüchtet vor ihr? Sie hatte doch sehr deutlich körperlich zu spüren bekommen, dass er sie wollte. Und jetzt doch nicht? Hatte sie das falsch interpretiert?
Noch nicht richtig wach ließ sie sich ins Bett zurückfallen und starrte zur Decke hoch. War er ihr böse jetzt? Sie hätte das ja eigentlich nicht tun sollen, das wusste sie auch. Eigentlich sollten sie beide ihre Finger voneinander lassen, ganz und gar. Vor allem, wenn Axilla wirklich für ihn arbeiten wollte. Da konnten sie ja auch nicht schnell eine Turnstunde auf seinem Schreibtisch einschieben, nur weil ihnen danach war. Eigentlich war es ja sogar richtig, dass er gegangen war, und damit ein deutliches Zeichen gesetzt hatte. Da war er offensichtlich willensstärker als sie.Axilla seufzte einmal und verdrehte die Augen. Verdammt, jetzt war ihr Körper bereit für mehr. Mehr als nur bereit für mehr. Im Geist war sie immernoch in ihrem Traum, wo Archais alles mögliche gemacht hatte, aber nicht herausgestürmt war. Sie fuhr sich einmal mit der Hand über ihren Körper, und schaute zur Tür. Nein, Archias würde gleich zurückkommen, sie sollte nichtmal daran denken.
Frustriert wälzte sie sich auf die Seite und deckte sich nochmal zu. Ihr fiel ein, dass sie hier im Raum gar nichts zum anziehen hatte, ihr Kleid lag noch im Gästezimmer. Ihr blieb gar nichts übrig, als hier liegen zu bleiben und zu warten. -
Aaaaaaaah! Was für eine Erleichterung. Caius blieb gleich noch zwei Minuten länger auf der Latrine, um selbige auszukosten. Auf dem Rückweg durch die Gänge ger domus überlegte er, ob das sonderlich klug war, gleich postwendend wieder zurückzugehen in sein Zimmer und zu Axilla. Vermutlich nicht. Allerdings, wenn er gewusst hätte, mit welchem Gedanken sie soeben gespielt hatte, dann hätte er vermutlich noch nen Zahn zugelegt, um möglichst schnell wieder bei ihr zu sein. Zum Zuschauen und Mitmachen. So aber...führte ihn sein Weg (natürlich!) erstmal in die Küche. Und Axilla musste noch ein Momentchen länger warten.
Der Koch hatte ihm glatt ein zweites Tablett gegeben und ihn ermahnt, das vom Vortag samt dem dreckigen Geschirr doch bitte einem Sklaven zu geben. Und so war er jetzt mit Frühstück unterwegs in sein Zimmer. Die Götter allein mochten wissen, was Axilla inzwischen so alles unternommen haben mochte. Caius spekulierte darauf, dass sie entweder wieder eingeschlafen war oder sich angezogen hatte. Vorsichtig balancierte er sein Tablett bis zu seiner Tür und machte sie dann mit dem Ellbogen auf.
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Es dauerte. Und dauerte. Archias kam nicht. Axilla schaute zur Tür, aber er kam nicht. Nichts regte sich. Absolut gar nichts. Und das Verlangen ihres Körpers wurde auch nicht besser. Vielleicht könnte sie... also, nur kurz... dauerte ja nicht lange... Nein, nein, sie sollte standhaft bleiben. Sie war ein vernunftbegabter Mensch, nicht unterworfen ihren tierischen Trieben! So!
Wieder ein Blick zur Tür, an der sich nichts regte. Sie musste es wirklich falsch gemacht haben. Ganz entsetzlich falsch. Er kam ja gar nicht mehr wieder! Wie weit war er geflüchtet? Oder aber... er brauchte eben auch einen Moment, um die Triebe seines Körpers unter Kontrolle zu bringen... sein Körper hatte ja doch recht eindeutig reagiert... War es da nicht unfair, dass sie nicht...? Doch, war es!
Axilla wälzte sich wieder herum, auf den Rücken, und starrte zur Decke hoch. Wenn sie daran dachte, was sie geträumt hatte. Küsse, die ihren Hals entlang wanderten, und tiefer... ihre Hand fuhr die stellen nach. Sie seufzte leise und schloss die Augen. Kurz blickte sie nochmal zur Tür, aber da rührte sich nichts. Warum also nicht? Ihre Hand glitt tiefer...Axillas Körper war gerade dabei, sich in süßer Verzückung zu winden und zu verbiegen, als doch leise die Tür aufging und die Iunia völlig aus ihrer Entspannung zu reißen. Hektisch riss sie sich die Decke wieder über den Körper, der gerade doch wegen diverser Wärmeentwicklungen aufgedeckt gewesen war und schaute schwer atmend und mit hochrotem Kopf zur Tür, wo Archias gerade eintrat.
“Ähm... es... du hast Frühstück?“ versuchte sie von dem abzulenken, was er wohl gerade gesehen hatte. Am liebsten wollte sie sich in Rauch auflösen. -
Caius trat schräg ein, um nicht mit dem Tablett irgendwo anzustoßen. Und als er dann zu Axilla sah, die mit hochrotem Kopf und schnellem Atem nun wieder halbwegs bedeckt im Bett saß und ihn ansah, als hätte sie eben was Verbotenes gemacht, musste er sie argwöhnisch anschauen. Caius machte die Tür zu und stellte das Tablett auf eine Kiste.
»Ähm...« begann er und sah sie argwöhnisch an. Dann setzte er sich neben sie auf die Bettkante.
»Ja, also...hast du keinen Hunger?« Sicher war er sich nicht, und eigentlich glaubte er auch nicht daran, dass Axilla gerade nette Erfahrungen mit sich selbst gehabt hatte. Also beschloss er, ehe er darüber näher nachdachte und vielleicht Gefahr lief, mitmachen zu wollen, vom Frühstück zu reden. War sicher eh nur ein Streich, den ihm seine Augen spielten. Prüfend betrachtete er sie noch mal von der Seite. -
Verdammt, hätte er nicht noch ein paar Minuten länger brauchen können? Vorhin war Axilla ja schon unausgeglichen gewesen, aber das jetzt, das war in einem Wort zusammengefasst schlicht und ergreifend gemein. Und er schaute sie so streng an, dass sie gleich noch viel roter wurde.
“Hunger?“ echote sie noch immer etwas außer Atem und sah erst ihn ziemlich lange dabei an. Oh, sie hatte Hunger, brennenden Hunger sogar. Er wusste ja gar nicht, wie ausgehungert ihr ganzer Körper im Moment war. Nur nicht nach Essen.
Ihr Blick glitt kurz an ihm runter, zu einer recht eindeutigen stelle, ehe sie es merkte und beschämt beiseite schaute. Ihr war schon wieder leicht übel, und von der Tätigkeit gerade eben war ihr Mund wie ausgetrocknet. “Ich... möchte nichts essen, danke.“ Vorsichtig und verstohlen schaute sie noch einmal zu ihm herüber. Ihr Blick blieb wieder auf seiner Brust haften, und ihr Atem beschleunigte sich nochmal ein wenig. Konnte sie ihn nicht einfach fragen? Konnte er es nicht einfach sehen? “Caius...?“ fragte sie ganz vorsichtig und blickte zu ihm auf. Bitte, sieh es... flehten ihre Augen und sie hatte wieder Angst, er könnte gleich nochmal hinausstürmen. -
Caius wusste nicht so recht wohin mit seinen Händen, deswegen faltete er sie einfach mal in seinem Schoß. Axilla schien ja nun nicht unbedingt Hunger zu haben, bemerkte er. Zumindest nicht auf Brot und Honig und Brei... Caius räusperte sich und richtete dann den Blick von ihr weg auf die Unordnung in seinem Zimmer, die nun allmählich von der Sonne beschienen wurde und selbst den entlegendsten Winkel seines unaufgeräumten Zimmers offenlegte.
»Also...« machte er unbeholfen und wagte dann wieder einen Blick Richtung Axilla, die gerade ihren Blick von einer Stelle losriss, die Caius sich nun selbst mal ansah. Nichts, alles in Ordnung. Kein Fleck, kein Zelt, alles bestens. Er sah Axilla wieder an und schluckte.
»Mh...?« machte er langgezogen, äußerst arglos und ahnte Schreckliches. -
Er saß nur da und schaute sie an. Wie sehr hätte sie sich gewünscht, dass er einfach zu ihr rüberkommen und sie aufs Bett zurückdrücken würde. Das hätte das ganze so viel leichter gemacht. Vor allem hätte es ihr gesagt, dass er es wollte, und sie ihn nicht dazu überredete. Sie hatte ihn am gestrigen Tag schon überredet, und heute Nacht hätte sie es auch, wäre da nicht die Verwechslungsgeschichte dazwischengekommen – oder sein Einschlafen.
Unsicher zog Axilla die Beine an und umschlang ihre Knie mit ihrem rechten Arm. Ihre Decke rutschte wieder runter, aber nun verdeckten ihre Beine ja alles wesentliche. Sie kaute sich wieder auf der Unterlippe herum, wie immer, wenn sie unsicher war und etwas wollte, es aber nicht zu sagen traute. Kurz glitt einer ihrer Füße leicht vor und stupste so leicht gegen Archias' Knie, ehe sie ihn wieder zurückzog und ihn mit diesem Rehblick anschaute, der wohl deutlich sprach, was sie fühlte.
“Mir ist ein bisschen kalt...“ sagte sie schließlich leise, weil sie irgendwas ja sagen musste. -
Sicher. Er hätte ihre Decke nehmen und sie wieder zudecken können. Machte er aber nicht. Den Blick kannte er nämlich. Kurz zuckte sein Mundwinkel. Das war so dermaßen daneben, was er hier veranstaltete... Andererseits war das Kind ja nun schon in den Brunnen gefallen. Er schaute auf Axillas Knie. Betrachtete ihre glatten Schienbeine. Die kleinen Füße mit den noch kleineren Zehen dran. Und dann atmete er betont langsam ein und aus. Dea Dea! Keine zehn Sekunden später lag ihre Decke irgendwo auf dem Boden zwischen Sand und Muscheln und Caius auf ihr.
Irgendwann später lag Caius auf dem Rücken und schwitzte.
»Immer noch...kalt?« keuchte er. Ihm war's nämlich nicht mehr. Und allmählich begann er auch, abzustumpfen, was das Empfinden bezüglich Seiana anging. Das hier machte Spaß, das hier tat gut, und sie wollte ja einfach nicht, so! Außerdem mochte er Axilla. Sehr sogar. Und er hatte das Gefühl, dass sie sie sich nicht nur auf intellektueller Basis gut verstanden, sondern auch körperlich. Und obendrein fand er sie hübsch und liebenswürdig. So! -
Keuchend öffnete Axilla ihre Augen und sah auf Archias hinunter. Kalt? Nein, ganz sicher nicht. Ganz bestimmt nicht. Statt einer Antwort bekam Archias aber nur ein etwas unbestimmtes Stöhnen, als sie nochmal ihre Hüfte neckisch etwas bewegte, um ihn zu ärgern, ehe sie sich zu ihm herunterbeugte und ihn sehr begehrlich küsste. Ihretwegen könnten sie das auch den ganzen Tag lang machen, immer und immer wieder. Es war verrückt, je öfter sie beieinander waren, umso schöner wurde es. Inzwischen wusste Axilla schon sehr genau, wie sie ihn halten, wie ihm über den Rücken kratzen durfte, um ihn anzustacheln. Und im Gegenzug wusste er Dinge von ihr, die sie selbst nicht gewusst hatte, bis er sie mit ihr getan hatte.
Mit einem leicht bedauernden Laut rutschte sie von ihm herunter und legte sich erstmal leicht neben ihn, um ihren Körper kurz ein wenig auskühlen zu lassen, ehe sie doch wieder näher zu ihm kam und damit fort fuhr, seinen Oberkörper mit Küssen zu bearbeiten. Dabei schnurrte sie ganz leise vor sich hin und konnte nicht damit aufhören, zu grinsen. Sie wusste, dass es falsch war, ganz entsetzlich falsch sogar, aber... es tat so verdammt gut. Und sie hatte Archias so gern und vertraute ihm so sehr. Und ihr Körper brauchte es! Bevor sie in Alexandria miteinander geschlafen hatten, hatte so endlos lange kein Mann mehr ihren Körper auf diese Weise berührt. Über ein halbes Jahr. Viel zu lange. Und bei Archias passte es einfach, er wusste genau, was sie brauchte. Sie wollte es nicht missen.
“Nein, nicht mehr“, schnurrte sie an seiner Brust und wanderte mit ihren Küssen wieder nach oben, um nun diese Aufmerksamkeit seinem Mund zu schenken. “Und auch sonst ist grad alles sehr schön.“ -
Caius fühlte sich herrlich entspannt. Und Axilla fühlte sich herrlich entspannt an. Zumindest, bis sie ihn ärgerte und dann floh. Caius überlegte kurz, sie zurückzuärgern, verschob das dann aber, als sie zu ihm rutschte und sich an ihn kuschelte. Ein wohliger Laut entglitt seiner Kehle, und kurz manifestierte sich in seinem Kopf die bedauerliche Feststellung, dass Bigamie offiziell nicht geduldet wurde in Rom. Abgesehen davon, überlegte er, hätte das keine der beiden Damen verdient (wobei sie genaugenommen auch das hier jetzt nicht verdienten), obwohl die Vorstellung doch schon was für sich hatte.
Axilla kam näher und Caius grinste. Er nagte sanft an ihrer Lippe und seufzte dann zufrieden. Bis ihm der Gedanke wieder kam, der ihn gerade in einer solchen Situation einfach nicht losließ.
»Sag mal... Wieso hast du eigentlich Seiana geküsst? Bei Impis Fete?« fragte er ganz ungeniert und sah Axilla von schräg oben an. Weil er dabei sein Kinn an die Brust drückte, schlug sein Hals dabei viele kleine Falten und seine Stoppeln kratzten über Axillas Gesicht. -
Im Moment war einfach alles wundervoll. Er gehörte ihr, und nur ihr. Zumindest jetzt. Nachher, wenn sie aufstanden, war es wieder anders, und Axilla wusste das auch. Sie wollte sich ja auch wirklich nicht zwischen ihn und Seiana drängen, nie im Leben würde sie daran auch nur denken. Auf komisch verdrehte Art mochte sie Seiana sogar, auch wenn es ein sehr seltsames Gefühl war, zu wissen, dass sie bald Archis Frau sein würde. Es war nicht so, dass Axilla eifersüchtig wäre. Nein, bestimmt nicht. Sie gönnte ihrem Freund ja sein Glück, wirklich. Sie wollte, dass er glücklich war, rundum, dass er mit der Frau zusammen war, die er liebte. Das wünschte sie sich für ihn wirklich aus ganzem Herzen. Aber... sie wollte ihn nicht hergeben. Nicht so ganz. Sie genoss diesen Moment so sehr, eben weil sie ihn jetzt gerade nicht hergeben musste, sondern er bei ihr und nur bei ihr war.
Nunja, bis er seine Frage stellte. Kurz zuckte Axilla leicht zusammen, ehe sie damit weitermacht, ihn zu streicheln und sich ein wenig anders hinlegte. Sie zögerte mit der Antwort und sah dann zu ihm hoch. “Ich weiß nicht. Ich war betrunken und hab nicht darüber nachgedacht, schätze ich.“
Es war eine ehrliche Antwort, aber sie meinte, dass Archias etwas anderes hören hatte wollen. Sie kitzelte ein wenig frech mit ihren Fingern in seine Seite. Sie wollte ihn jetzt nicht schon verlieren. Sie wollte ihn noch ein wenig für sich. “Wieso, hat es dir gefallen?“ fragte sie keck und küsste ihn wieder leicht. -
Es war Caius wohl bewusst, dass Axilla die Frage ein wenig aus dem Konzept zu bringen schien, aber er ahnte nicht im Traum, warum das so war. Immerhin hatten sie sich in Alexandrien damals einvernehmlich gestanden, sich eben nicht zu lieben, also war Eifersucht ganz sicher kein Problem.
Obwohl...
...er erinnerte sich schon daran, wie wenig es ihm plötzlich gefallen hatte, dass Piso sie so seltsam ansah. Hm... Seltsame Sache. Dabei hatte er die beiden doch eigentlich verkuppeln wollen. Allerdings hatte er in letzter Zeit eher weniger darüber nachgedacht, musste er sich eingestehen. Caius seufzte leise, und Axilla gestand, dass sie einfach nur besoffen gewesen war. Caius sah sie skeptisch an und seufzte noch mal. Als sie ihn dann kitzelte, keuchte er kurz und hielt dann ihre Hand einfach fest.
»Ja«, sagte er schlicht und ebenso ehrlich wie sie zuvor.
»Mal ehrlich, wem würde sowas bitte nicht gefallen?« fragte er sie mehr rethorisch als tatsächlich ernst gemeint. Nur dass Seiana da mitgemacht hatte, das verwunderte ihn heute noch. Er drehte sich zu ihr hin und schnappte sich auch noch ihre andere Hand.
»Ich fand es schade, dass es nur einer war, um ehrlich zu sein«, sagte er dann und grinste sie frech an, ohne ihre Hände dabei loszulassen. -
Und plötzlich war sie gefangen. Sie wand sich ein wenig in seinem Griff, allerdings nicht ernsthaft. Es hatte etwas sehr, sehr reizvolles, ihm unterlegen zu sein, und ihr freches Grinsen zeigte auch deutlich ihren Gedankengang. Neckisch schnappte sie nach seiner Nase, als wolle sie ihn beißen.
Und es ließ ihn wohl wirklich nicht los. Es hatte ihm wohl sehr gefallen, mehr als nur ein wenig. Axilla erinnerte sich verschwommen noch an die Erkenntnis, dass man damit Männer um den Finger wickeln konnte, eben weil es ihnen so sehr gefiel, warum auch immer. Axilla konnte nicht ganz begreifen, was daran so erregend war. Sie brauchte einen Mann, einen richtigen Kerl. Eine andere Frau war im Grunde uninteressant.
“Na, meinst du denn Seiana hätte mehr Küsse von mir gewollt?“ fragte sie also nach und grinste ihn frech an. Eigentlich wollte sie jetzt nicht über die Decima sprechen. Sie wollte ihn noch ein wenig ungeteilt haben. Aber das ging auch nur, wenn sie sich mit Archias unterhielt, auch wenn sie nicht verstand, worauf er hinaus wollte. “Oder würde sich nochmal von mir küssen lassen?“ -
Caius zuckte zurück und brachte seinen Riechkolben damit in Sicherheit. Das konnte er sich natürlich nicht gefallen lassen, also kniff er ihr mit den Zähnen kurzerhand in die weiche Brust.
»Ich glaub nicht«, sagte er unbestimmt und merkte, wie das Thema ihm unangenehm wurde. Das war schon seltsam, da hatte er selbst davon angefangen, aber direkt über Seiana wollte er sich mit Axilla jetzt nicht unterhalten (sonst kam das Gewissen wieder). Viel eher über das, was da passiert war an diesem Abend!
»Ich hab keine Ahnung, echt nicht. Manchmal glaub ich, dass sie selbst mich nicht küssen will«, sagte Caius dann und sah ein wenig frustriert aus. Das Gespräch driftete in eine Richtung, die ihm nicht behagte, und Axilla selbst würde es sicherlich auch nicht so gut gehen dabei. Also beschloss er, sich wieder der Brust zu widmen. Diesmal allerdings, ohne zu kneifen.
»Also, ich würd mich schon noch mal küssen lassen von dir...« nuschelte er zwischendrin und grinste sie frech an. -
Ihr Körper bog sich ihm entgegen und kleine Laute ließen Archias nur zu deutlich wissen, dass Axilla seine Behandlung sehr gefiel. Sie wand sich ein wenig, um ihn dazu zu reizen, wieder über sie zu kommen. Ihr Bein fuhr neckisch an seinem entlang, und ihr Atem beschleunigte sich wieder ein wenig. Seine Liebkosungen taten so unendlich gut.
“Wie kann man... hmmm.... dich nicht... aaaah, küssen wollen. Ja, da da!“ Sie verbog ihren Körper, so weit sie nur konnte, um sich ihm entgegenzurecken. Und einen Moment war sie nur damit beschäftigt, zu genießen und nicht zu laut dabei zu werden. “Wenn ich an … hmmm... ihrer Stelle wäre, ich würde.... gar nicht mehr damit aufhören, dich zu küssen, und... zu liebkosen.“
Sie umfing ihn mit ihren Beinen und zwang ihn mit sanftem Druck etwas höher, was dazu führte, dass er seine Tätigkeit kurz unterbrechen musste. Sie wusste, dass ihre Augen vor Lust wahrscheinlich nur noch schwarze Pupillen waren, aber sie wollte ihm dennoch einmal in die Augen sehen. “Und ich würd gerne noch was ganz anderes machen, als dich zu küssen“, meinte sie neckisch. “Und das, obwohl du ein ausgezeichneter Küsser bist...“ -
»Weiß auch nich«, nuschelte Caius, dessen Kopf langsam aber sicher in tiefere Gefilde rutschte, ehe er zur Umkehr gezwungen wurde. Er sah Axilla an und seufzte, dann stützte er sich mit dem Ellbogen auf, um sie ohne Mühe weiterhin anzusehen.
»So«, sagte er.
»Würdest du. Und was, wenn ich dich nicht lasse?« Er ließ die Frage allerdings nicht lange im Raum stehen, sondern rutschte küssenderweise wieder tiefer. Immerhin war er ein ausgezeichneter Küsser, wie sie eben behauptet hatte. Und während der folgenden zehn Minuten versuchte er, keinen Zweifel daran zu lassen.Schließlich setzte er sich auf und beäugte seitlich das Tablett, das er vorher mitgebracht hatte.
»So. Ich muss jetzt erstmal was essen, ich verhungere sonst. Und dann....äh...« Caius machte große Augen.
»Willst du Quarto immer noch danke sagen?« fragte er Axilla leicht zweifelnd. -
“Du lässt mich doch nicht etwa betteln?“ meinte sie noch schelmisch, ehe er wieder tiefer rutschte, ihre Hände weiterhin an den Handgelenken festhielt und ihr ein paar Küsse etwas anderer Art zeigte. Und er ließ sie nicht nur betteln. Sie flehte, jauchzte, bebte. Auch, wenn es bei dieser Behandlung eigentlich zweitrangig war, er ließ sich davon nicht erweichen.
Irgendwann hörte er auf und Axilla lag nur schwer atmend da. Ihr war noch furchtbar schwindelig, und ihr ganzer Körper kribbelte. Sie schaute hoch zur Decke und wand sich noch ein wenig wohlig, als Archias auf einmal wieder zu reden anfing. Essen? Wie konnte er jetzt essen? Männer! Die verstehe, wer will.
Sie drehte sich leicht auf die Seite und schnurrte dabei einen Augenblick wohlig wie eine Katze, ehe Archias noch einen zweiten Satz sagte, und Axilla erstmal kurz zusammenzuckte. Das verpasste ihrer Stimmung doch einen kleinen Dämpfer. An den hatte sie ja gar nicht mehr gedacht.
“Naja, wäre schon angebracht, oder? Aber erstmal müsstest du mein Kleid aus dem Gästezimmer holen, oder soll ich ihn so begrüßen?“
Dass sie genau das in gewisser Weise schon getan hatte, konnte sie ja nicht wissen. Sie hatte ja keine Ahnung, wer der Bartträger von der vergangenen Nacht gewesen war. Archias hatte ihr seinen Verdacht nicht verraten. -
Caius kaute gerade auf einem abgebissenen Stück Fladenbrot herum, was er in Honig getaucht hatte. Dann schluckte er und seufzte zufrieden. Schon fand der nächste Bissen seinen Weg. So, Axilla wollte tatsächlich Quarto sehen? Freiwillig? Caius maß sie mit einem stirnrunzelnden Blick. Außer ihm und Quarto wohnte doch niemand hier, deswegen war es ihm auch sofort klar geworden, neben wem Axilla da gelegen hatte, ehe sie in sein Zimmer gekommen war. Allerdings vergaß er, dass Axilla das nicht wusste, und zuckte also nur mit den Schultern.
»Gut, wenn du willst...«, meinte er und steckte sich den Rest der Stulle in den Mund. Mit etwas Milch spülte er nach, dann rülpste er laut und klopfte sich dann mit den Knöcheln einer Hand auf die Brust. Anschließend maß er Axilla mit einem Blick.
»Nein, angezogen ist sicher besser«, sagte er langsam. Sonst hatte Quarto noch ein Déjà-Vu.
»Ich hol's gleich nach dem Frühstück, ja? Und du willst wirklich nichts? ganz sicher?« -
Hätte Axilla gewusst, dass Quarto derjenige welche war, der Zeuge ihres nächtlichen Spazierganges geworden war und in dessen Armen sie, wenngleich nur kurzzeitig, gelegen hatte, sie hätte wohl nicht so leichtfertig gesagt, sie wolle ihn kennenlernen. Vermutlich hätte sie sich von Archias statt ihrem Kleid einen Umhang mit sehr großer Kapuze bringen lassen, damit sie diese weit ins Gesicht ziehen konnte und so ihre Identität verbergen konnte, während sie leise wie ein Schatten entschwunden wäre. Hätte... aber sie wusste es nicht.
Und so setzte sie sich nun nur auch im Bett richtig auf und räkelte und streckte sich einmal ausgiebig. Sie fühlte sich entspannt. Noch immer hatte sie diese Schwermut wegen Urgulania in sich, noch immer verspürte sie ein schlechtes Gewissen Seiana gegenüber, und noch immer meinte ihr Magen, dass diese verflixte Seereise nicht lange genug her war, aber dennoch fühlte sie sich sehr entspannt.
“Mir ist grad ein wenig übel. Das legt sich gleich, ist meist nur eine Weile und dann wieder weg. Mir steckt nur die Seereise noch ein wenig in den Knochen“, meinte sie, ehe sie sich direkt neben Archias setzte und die Arme einmal um ihn legte, um noch einen Moment an ihn zu schmusen. Es war nur ein kurzer Augenblick, aber sie brauchte es einfach. Sie mochte seinen Geruch, dabei fühlte sie sich so wohl, und sie nahm einen tiefen, ruhigen Atemzug davon.
Als sie ihn wieder los ließ, fand sie sich langsam damit ab, dass jetzt wohl der Morgen wirklich gekommen war und sie langsam würde aufstehen müssen. Es nützte ja nichts, sie konnten ja nicht wirklich den ganzen Tag im Bett verbringen. Nicht auszudenken, wenn jemand reinkam und sie inflagranti erwischte.
“Und ich brauch auf jeden Fall eine Haarbürste. Meine Frisur sieht doch sicher aus, als wäre ich durch einen Sturm gelaufen. Oder meinst du, ich kann mir eure Ornatrix borgen?“
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