Auch stille Wasser sind nass!

  • Caius bedachte den Mauren mit einem seltsamen Blick. Er schien sehr gern über seine Heimat zu sprechen, zu der aber, wie es aussah, keiner der hier Anwesenden irgendeinen Bezug hatte. Die Info über die Löwen war neu für Caius. Er hatte immer gedacht, dass man die Löwen in Africa fing. Oder lag Mauretanien in Africa? Caius zuckte innerlich mit den Schultern. War ja auch egal, am Ende waren eh die Löwen tot oder vollgefressen.


    »Keine Ahnung«, erwiderte er und zuckte diesmal auch sichtbar mit den Schultern.
    »Wir haben uns hier nur zufällig getroffen. Das war gar nicht als Nach-Rennen-Treffen geplant«, erklärte er dann zu Celsus gewandt.

  • Centho machte einladende Geste als sich der Mann nun auch mal vorstellte. Er erklärt auch sehr ausführlich wo er her kam und das es dort keine Wagenrennen gab. Was Centho etwas schade fand die Römer die dort Wohnten mussten sich zu Tode langweilen. Was den Stand in Rom an ging war er langsam auf stand.


    „Salve Vitale. Legatus Augusti pro Praetore Mauretania ist glaube ich Numerius Virginius Tricostus. Wenn ich mich richtig erinnere. Aber der ist in Thamugadi mit dem hättest du schon Zuhause sprechen sollen.“


    Centho hatte erst letzten über die wichtigsten Beamten nach gelesen wenn er in denn Senat wollte sollte er wohl immer wissen wer welchen Provinz hatte. Aber er konnte sich nicht vorstellen dass der Legatus Augusti mit einem Peregrinus Fragen der Provinz Sicherheit erörtern würde. Oder, der etwas wissen könnte was der von Rom eingesetzte Provinzverwalter nicht wusste. Aber er Würde schon wissen was er wollte. Und es war auch nicht Centho´s Sachen das jetzt hier zu erörtern so schwenkte er zu dem Besseren Thema Wagenrennen.


    „Was Wagenrennen an geht sitzen hier wie ich das sehe zwei Mitglieder der Factio Veneta. Und unser Freund hier Tiberius Celsus scheint dieser Factio auch zu getan zu sein. Kein Wunder es ist der beste Rennstall wie ich finde. Aber Archias hat recht wir hab uns nur zufällig ihr getroffen.“


    Zumindest ging er davon aus dass wenigstens Archias Mitglied der Factio Veneta war wo doch sein Verwandte des Leitete.

  • "Freut mich." sagte Celsus an Vitale gewandt und musterte diesen neugierig. Sein Bildungseifer hatte sich zeit seines Lebens leider ein wenig in Grenzen gehalten, daher erschöpfte sich sein Wissen über Mauretanien leider schon darin, dass es südlich von seiner eigenen Heimat Sicilia lag. Daher hatte er natürlich von den dortigen militärischen Gegebenheiten absolut keine Ahnung, aber die Themen Spiele und Rennen interessierten ihn durchaus.


    "Was hast du denn mit deinem Löwen vor, wenn er mal hier angekommen ist?" fragte er neugierig. "Und das mit den Kamel-Rennen hört sich auch ganz spannend an, vielleicht wäre das ja mal eine interessante Idee für die nächsten Ludi hier vor Ort." Auf Celsus hatten Spiele jeglicher Art und Größe schon immer eine geradezu magische Anziehungskraft ausgeübt, gleichgültig ob es sich nun um pompöse Gladiatorenkämpfe, Wagenrennen oder auch nur ein Würfelspiel in der Taberna um die Ecke handelte. Das hatte ihn in den letzten Jahren schon häufiger in kleinere und größere Schwierigkeiten gebracht, aber hier in Rom war er zur Zeit erfreulicherweise noch ein vollkommen unbeschriebenes Blatt.


    Dass Archias und Centho hier und heute im Grunde rein zufällig gemeinsam mit ihm im selben Becken saßen, war schon witzig, denn so furchtbar viele Bekanntschaften hatte der junge Tiberier in Rom bislang noch nicht geschlossen. Und von dem etwas unglücklichen Beginn beim Wagenrennen einmal abgesehen, waren ihm die beiden durchaus sympathisch.


    "Na, da bin ich aber doppelt froh, dass ich hier bei euch im Becken gelandet bin und nicht bei dem Kerl da drüben." fügte er mit einem Seitenblick auf den dicken Römer im Nachbarbecken hinzu, der sich mit großer Energie im Ohr herumpuhlte und sich die Fundstücke dann mit ebenso ausgeprägtem Interesse betrachtete.

  • Vitale fühlte sich plötzlich erschöpft und müde. Er fürchtete, unhöflich zu wirken, wenn er so plötzlich ging, deswegen suchte er nach Worten, um sich zu entschuldigen:
    "Ja, Celsus, vielleicht, ließe sich ja sowas auch hier einmal organisieren, eine gute Idee..."
    Gerne wäre er auch mit Caius weiter ins Gespräch gekommen, dieser schien ihm aber leider eher abweisend. Schade eigentlich...
    Centho schien ihm recht freundlich gesinnt, doch konnte sich Vitale nun kaum noch halten und gähnte ausgiebig, so dass er sich fast am Wasser verschluckt hatte. Zum Glück waren solche Gesten unter den Römern ja üblich und galten nicht als unhöflich...
    "So Leute, ich glaube, es wird langsam Zeit, dass ich gehe. Ich wünsche euch noch ein entspanntes Baden. Vielleicht sehen wir uns ja woanders noch einmal."
    Also zog er sich aus dem Wasser, wickelte sich in ein frisches Handtuch und machte sich auf zum Umkleideraum.

  • Caius war sich der Tatsache gar nicht bewusst gewesen, dass er unfreundlich auf den Neuankömmling gewirkt haben könnte. Er konnte nur eben nicht allzu viel dazu beitragen, wenn irgendwer von seiner fremdländischen Herkunft schwärmte, war er doch selber ein Römer und hatte neben Germanien nur noch Ägypten ein wenig kennen gelernt. Insofern war er regelrecht erstaunt, dass Vitale, der kaum einige Minuten bei ihnen gesessen hatte, so plötzlich flüchtete.
    »Öhm... bis dann!« blieb ihm noch zu entgegnen, dann zuckte er mit den Schultern und wandte sich den anderen wieder zu.


    »Was hatte er denn?« fragte er in die Runde und zuckte nochmal mit den Schultern.
    »Meinst du echt, dass Kamelrennen hier ankommen würden? Ich denke eher nicht. Obwohl das mal interessant wäre, anzuschauen. Ich bin mir sicher, unser Tolimedes würde eine klasse Figur auf so einem Höckerviech machen!« Caius lachte keckernd.

  • Centho hob grüßend denn Arm.


    „Vale Vitale.“


    Dann zuckte mit denn Achseln und ging mit dem Kopf kurz unter Wasser. Als er wieder auf tauchte strich er sich das Wasser aus Gesicht und Harren.


    „Ich weis auch nicht vielleicht hat er kein Interesse denn Gesprächen von Veneta Anhängern zu lauschen das kann für nicht involvierte schon sicher recht ansträngend sein. Ich meine mich zu erinnern das eine gewisse Verwandte eines nicht näher genannten Mannes hier im Becken auch nicht das Richtig Feingefühl hatte. Vielleicht währe das bei Kamelrennen besser.“


    Mit breiten Grinsen sah er Celsus an. Im nachhinein war es recht Lustig gewesen aber direkt beim Rennen hatte er wirklich befürchte das sie Im Blauen Block Ärger bekommen würden. Natürlich zog er Celsus nur auf aber eine solche Vorlage wie die mit Septima konnte er unmöglich verstreichen lassen.

  • Celsus sah Volubilis Vitale überrascht nach, als dieser sich so plötzlich verabschiedete und aus dem Becken stieg. "Ja, mach's gut, vielleicht läuft man sich ja noch mal irgendwo über den Weg." rief er ihm dann noch hinterher und wandte sich dann wieder Archias und Centho zu. Die Bemerkung des letzteren quittierte er mit enem breiten Grinsen. "Die liebe Septima wird sicherlich entzückt sein, dass du sie mit einem Kamelrennen in Verbindung bringst. Soll ich ihr nette Grüße von dir bestellen, wenn ich heimkomme?" Jetzt tauchte auch der Tiberier einmal komplett unter und schüttelte dann wie ein nasser Hund den Kopf, so dass die Wassertropfen nach allen Seiten flogen.


    "Überhaupt könnt ihr froh sein, dass ich Septima dabei hatte, und nicht meine Cousine Vitula vom servilischen Teil meiner Familie. Wenn die beim Rennen einmal geschrieen hätte, dann wären vermutlich alle Pferde gleichzeitig scheu geworden. Wobei das natürlich auch ganz spannend hätte sein können...."


    Jetzt erst fiel ihm auf, dass er Archias' Frage noch nicht beantwortet hatte. "Ich glaube schon, dass genug Zuschauer für ein Kamelrennen zusammen kommen würden. Rennen ist schließlich Rennen und die meisten Leute sind für ein bisschen Abwechslung immer dankbar, ganz wie in anderen Bereichen des Lebens. Ich würde es mir auf jeden Fall anschauen."


    Dann fiel ihm noch etwas ein. "Meine etwas anstrengende aber durchaus liebenswerte Cousine kennt ihr ja jetzt schon, aber wie sieht es denn eigentlich mit euren Familien aus? Ich bin ja erst seit einigen Tagen in Rom und habe überhaupt noch keinen Durchblick, was die Leute hier angeht. Gibt es über eure bucklige Verwandschaft auch irgendetwas spannendes zu berichten?"

  • Bei Centhos Kommentar musste Caius lachen.
    »Hahahaa, Centho, lass sie das lieber nicht hören, ich glaube, das würde ihr gar nicht gefallen«, grinste er und sah in eine andere Richtung, weil Celsus Wassertropfen en masse verteilte.
    »Ich glaub, wenn du das mit den Grüßen lässt, wäre das für alle Beteiligten besser... Hinterher wird unser guter Centho nur deswegen nicht gewählt, weil er eine Patrizierin mit einem Kamel verglichen hat!« Wieder musste Caius grinsen. Celsus schien es nicht so sehr was auszumachen, er sprach ja selbst ein wenig witzig von Septima, und es war ihm sicherlich klar, dass Caius an und für sich auch gar nichts gegen sie hatte. Abgesehen davon vielleicht, dass sie den Goldenen zugejubelt hatte.


    »Tatsächlich? So eine Sirene hab ich glücklicherweise nicht in meiner Verwandtschaft, wobei... Das mit dem Scheuwerden können wir beim nächsten Rennen mal versuchen, dann sag ich Piso einfach, er soll seine Klampfe mitbringen und eine Ode anstimmen.« Caius blinzelte scheinbar verzückt und grinste dann boshaft. Glücklicherweise hörte sein Freund das nicht.


    »Hm, wirklich keine schlechte Idee. Ich könnte meine Verlobte mal drauf ansetzen, deren Patron will zum Ädil kandidieren, da muss er ja auch Spiele ausrichten. Vielleicht wird das ja was mit den Kamelen«, erwiderte er und fand die Idee eigentlich immer lustiger.


    Beim aufkommenden Thema nach der Verwandtschaft allerdings kehrte wieder ein wenig Ernst ein bei Caius. Er dachte an seine Verwandtschaft hier in Rom und sah dann zu Centho, der noch keine Anstalten machte, darauf etwas zu erwidern. Also warum nicht, dachte sich Caius.
    »Naja, meine Ollen wohnen in Ravenna. Hier in der donum Aeliana wohnen momentan nur Quarto und ich. Ähm, Quarto ist Senator und Consular«, erklärte er.
    »Und mein Vetter zweiten Grades. Vespa wohnt bei ihrem Mann, der ist praefectus praetorio, und Paulina wohnt auch bei ihrem Mann. Dem Senator Vinicius Lucianus. Tja...« fehlte nur noch einer.
    »Und der Kaiser ist ja seit einer Weile schon in Misenum... Valerianus ist auch mein Vetter zweiten Grades.« Mehr gab es dazu ja eigentlich nicht zu sagen, und Caius zuckte mit den Schultern.
    »Ahja, ich bin verlobt. Mit Decima Seiana. Sie ist die Nichte von Meridius, dem Feldherrn.« Ob er damit jetzt Celsus total eingeschüchtert hatte oder nicht, wusste Caius nicht, aber es war zumindest nicht beabsichtigt. Er brüstete sich ja nicht gern mit den Verdiensten der Verwandtschaft.

  • Centho stutzte gleichsam aber damit musste man eben rechen wenn man schon selbst mit dem Sticheln anfing. Es kam wie es kommen musste die beiden hatten sein Vorlage genutzt und das ganze schön gegen ihn aufgebaut. Erst Celsus der sagt er habe Septima mit einem Kamelrennen in Verbindung gebracht habe was ja der Fall war. Und dann Archias der gleich behaupte er habe Septima mit einem Kamel verglichen. Abwehrend hob er die Hände zu denn Männern.


    „Da hab ich mich ja schön reingeritten! Mir wehre es nicht wirklich nicht recht das Septima gesagt bekommt das ich sie lieber bei einem Kamelrennen sehen würde. Auch wenn ich nicht glaube das mir deshalb ein Senator seine Zustimmung verweigern wird. Und wenn kann es kein Mann von sonderlicher Integrität sein aber ich will mal lieber nichts riskieren.“


    Dann machte er eine um Gnade bittend Geste indem er die Handflächen ausstreckt und nach oben hielt.


    „Was meine Verwandtschaft an geht sind sie fast alle bis auf ein paar Ausnahmen beim Militär. Nur Iulius Proximus ist Duumvir von Misenum. Ein weiter Iulius Saturninus will dort Magistratus werden und Iulius Catulus ist Scriba Personalis von deinem Onkel Aelius Quarto meinem Patron. Die anderen sind fast alle Soldaten.“


    Bei dem Kommentar zu Iulius Catulus verbeugte er sich scherzend zu Archias.


    „Ja was die Verlobte angeht die auch schon mein Vorredner erwähnt hat. Ich bin mit Furia Calliphana verlobt.“


    Ein wenig Stolls war er irgendwie schon das er das jetzt sagen konnte. Auch wenn er selbst sich noch nicht für Alt hielt aber normal war es ja nicht das man in seinem Alter noch ungebunden war.

  • Celsus genoss es mit einem breiten Grinsen Cento für einen kleinen Augenblick zappeln zu lassen aber dann winkte er ab. "Das war nur ein Spaß, mach dir mal keine Gedanken. Mir persönlich ist eine gutgelaunte Septima auch lieber..."


    Während die anderen beiden Männer über ihre jeweilige Familie berichteten, hörte Celsus aufmerksam zu, schließlich war es ja nicht ganz unwichtig, wer mit wem in besonders enger Verbindung stand. Was Archias dann allerdings an Verwandten aus dem Hut zauberte, übertraf tatsächlich sein kühnsten Vermutungen.


    "Meine Herren, ich bin wirklich beeindruckt." sagte er dann aufrichtig aber ohne den Hauch von Anbiederei zu dem Aelier. "Vermutlich hätte ich bei dem Namen deiner Gens schon früher schalten müssen, aber in diesen Dingen war ich leider noch nie besonders gut. Ich bin ja schon versucht, zuhause auf Zehenspitzen durch die Gegend zu laufen, weil da ein Consul schaltet und waltet, aber der ist ja verglichen mit deinen Leutchen schon fast ein kleines Licht."


    Und Centhos Familie schien auch über eine bemerkenswerte Besonderheit zu verfügen. "Sag mal, kann es sein, dass deine Familie nur aus Kerlen besteht?" hakte Celsus sicherheitshalber nochmal nach. "Wo habt ihr denn die ganzen Frauen gelassen?"


    Und ganz offenbar waren beide Jungs auf dem besten Weg, in absehbarer Zeit brave Familienväter zu werden...


    "Ihr seid beide verlobt? Na, dann kann ich euch ja beide nur zu eurem künftigen Glück beglückwünschen!" Celsus lehnte sich wieder bequem zurück und genoss noch ein wenig die wohlige Wärme un ihn herum. Verlobt und damit schon so gut wie verheiratet....naja, besser die Zwei als er selbst!

  • Centho grinste und deute eine kleine Verbeugung an.


    „Na da schein ich noch mal Glück gehabt zu haben. Ich kenne Septima schon eine Weile, als ich sie das erste Mal gesehen habe hatte sie einem Entflohenen Bären Kuchen hinterher geworfen um ihn ab zu lenken. Es ist nicht sehr Schlau ist sie gegen sich zu haben.“


    Er erinnerte sich noch gut auch wenn er es für sehr Fahrlässig hielt das sie sich so in Gefahr gebracht hatte. Aber mutig war es alle mal und es hatte klar gemacht das sie nicht gleich klein bei geben würde. Aber die Anmerkung das seine Familie nur aus Männern konnte er nicht ganz Nachvollziehen.


    „Das das kann ich dir gar nicht so genau sagen die Familie ist auch das ganze Imperium verteilt es ist unmöglich da den Überblick zu behalten. War ist das in letzter Zeit ein paar Männer der Familie in Rom Angekommen sind ob die Frauen bei ihren Eltern bleiben und somit nicht nach Rom kommen kann ich dir nicht sagen. Aber würdest du deine weilblichen Verwandten allein im Imperium rumreisen lassen? Und wenn mir keiner schreibt so das ich das Archiv auf stand halten kann wird es wohl weiter so bleiben das immer Iulia auftauchen die vorher nicht da waren.“


    Centho dachte an die dicken Rollen im Archiv in der Casa. Er hatte sich wochenlang durch Stammbäume gearbeitet und doch kamen Männer hier an wo er erst nicht wusste wo er sie einsortieren sollte. Aber er hatte schon recht viele Frauen hatte er in letzter Zeit nicht eingetragen.



    Sim-Off:

    Ja es ist so traurig :( wir bräuchten mal ein paar Mädels!!! Also wer noch ne ID offen hat ich sag sicher nicht nein.
    WERBUNG IN EIGENERSACHE IS SO SCHÖN.

  • Furia, Furia... Sas sagte Caius mal gar nichts. Deswegen sah er Centho auch nur ein wenig fragend an.
    »Na, das macht nichts. Ich seh das eh nicht so eng«, versicherte er stattdessen Celsus, als der recht beeindruckt schien, und zuckte mit den Schultern. Caius ruhte sich ja nicht gern auf dem Namen seiner Familie aus, insofern...


    Bei Celsus Bemerkung zu Centhos Familie musste Caius keckernd lachen.
    »Naja, bald nicht mehr. Bin mir sicher, dass Centho ganz besonders hübsche Töchter zeugen wird«, stichelte Caius und grinste anzüglich.


    »Wie sieht denn das bei dir aus, Celsus? Der consul ist dein...Onkel? Vetter? Und Septima deine...Nichte? Cousine? Schwester? Eigentlich weißt du nun eine Menge über uns und wir so gar nichts über dich... Also: Schieß mal los!« forderte Caius den Tiberius auf und lehnte sich im warmen Wasser zurück.

  • Da Centho eher der markante Männertyp war, wollte es Celsus nicht so recht gelingen sich von diesem eine weibliche Version mit langen Haaren und sonstigen fraulichen Attributen vorzustellen und stellte den Versuch ziemlich schnell und grinsend wieder ein. Naja, schließlich gab es ja auch noch die ihm unbekannte Furia, die einiges zur Schönheit ihrer Töchter beitragen konnte. Dann wandte er sich Archias zu, und machte sich daran, seine Verwandtschaftsverhältnisse zu Durus und Septima zu erklären, wobei er selber ganz schön grübeln musste, da er den tiberischen Familienstammbaum immer noch nicht allzu gut vor Augen hatte.


    "Öhm, lass mich mal überlegen. Septima und ich gehören auf jeden Fall zur selben Generation, denn unsere Urgroßväter waren Brüder. Im Fall des Consuls waren es sein Groß- und mein Urgroßvater. Mein Vater war Aulus Tiberius Celus, der vor etlichen Jahren mal das Amt eines Quästors innehatte. Allerdings ist der schon seit etlichen Jahren tot, und ich bin bei der servilischen Familie meiner Mutter in Sicilia aufgewachsen und erst vor kurzem nach Rom zurückgekehrt. Naja, und der Consul war so nett, mich in seinem Haus aufzunehmen..." Durus' weitere Pläne für ihn behielt Celsus wohlweislich erstmal für sich, schließlich waren das ja noch ungelegte Eier und er selbst zog es ohnehin vor, nicht allzuviel darüber nachzudenken.
    "Naja, und ansonsten gibt es eigentlich noch nicht allzuviel zu berichten. Im Moment kennt mich in dieser Stadt noch kein Mensch und ich bin gerade erst dabei, mich ein wenig einzuleben. Vielleicht habt ihr zwei ja auch ein paar Tipps, was ich mir in absehbarer Zeit mal anschauen sollte." Diese Aufforderung war absichtlich ziemlich schwammig gehalten, denn Celsus hoffte doch sehr auf die eine oder Anregung, die nichts mit Kultur oder Politik zu tun hatte.

  • Die Erklärung mit der Verwandtschaft zum consul verstand Caius zwar nicht ganz, aber er nickte trotzdem, als wäre alles klar. Immerhin war er irgendwie mit dem Tiberier verwandt.
    »Hat der consul nicht vor kurzem geheiratet?« wollte er dann wissen. Er meinte, sowas irgendwo aufgeschnappt zu haben - oder hatte er das in der Acta gelesen? War ja auch egal.


    »Ansehen... Naja, ich bin nicht so der Freund von Theateraufführungen. Bei mir sind es eher die Rennen«, erzählte er und grinste.
    »Zum Capitol solltest du aber vielleicht mal gehen. Das ist riesig! Und auf dem forum romanum warst du sicher schon. Wie sieht es mit den Märkten aus? Die haben da ganz interessantes Zeug«, sagte Caius und dachte daran, dass er dort mal Nachfüllsand von parthischen Schlachtfeldern für Sanduhren gekauft hatte.

  • Centho hörte Celsus zu und verbuchte alles fein säuberlich für sich selbst. Dann hackte er sich beim Thema Capitol und was es auf denn Märkte so gab ein. Er war ja da Aquarius und kannte sich da bestens aus.


    “Da hat Archias recht im Bereich von Capitol ist immer was los. Und grade beim Forum Romanum sind gut Händler. Die kann ich nur empfehlen. Und es gibt einen Schneider dort wo die alte Stadtmauer auf die Via Flaminia trifft der kann so ziemlich alles schneidern und ist da bei auch noch unschlagbar günstig.”

  • "Wie? Oja, das hat er." antwortete Celsus auf Archias' Frage. "Seine Frau ist eine Aurelia, und sie macht einen netten Eindruck, allerdings habe ich sie bislang noch nicht allzu oft zu Gesicht bekommen. Vermutlich ist sie damit beschäftigt, sich mit der Villa Tiberia vertraut zu machen, oder was Frauen auch sonst immer den lieben langen Tag tun." Nein, auf diesem Gebiet kannte sich Celsus wirklich nicht aus. Er hatte ja manchmal schon Mühe, sich für seine eigenen zur Zeit mehr als überschaubaren Aufgaben zu motivieren, warum sollte er sich da auch noch mit denen anderer Leute beschäftigen...


    Die Tipps der beiden Männer hörten sich auf jeden Fall schonmal gut an, daraus ließ sich sicher ein ganz nettes Programm für die nächsten Tage zusammenstricken. "Für mich ist Theater auch nichts." gab er offen zu."Das hatte ich früher schon oft genug zuhause, da muss ich nicht auch noch Geld bezahlen, nur um nach ein paar Minuten vermutlich einzupennen. Aber das mit dem Capitol und den Märkten klingt gut. Und deinen Schneider werde ich sicher mal austesten." sagte er an Centho gewandt. "Ich fürchte, meine Garderobe lässt für den Verwandten eines Consuls ein wenig zu wünschen übrig." Jetzt musste er sich nur noch nach einer geeigneten Abendunterhaltung umsehen. Ach, was würde Celsus nicht alles für ein paar Stunden in der verdreckten kleinen Hafenkneipe daheim in Syracusae geben, mit der schönen, schwarzgelockten Deidamia auf dem Schoß und seinen geliebten Würfeln in der Hand...Wie er allein schon das Geräusch vermisste, wenn diese klackernd über den Tisch rollten....Im Tausch dafür würde er sofort und ohne Bedauern jedes elegante Fest in Roms höchster Gesellschaft links liegen lassen!


    Der junge Tiberier seufzte wehmütig auf und lehnte sich mit dem Hinterkopf gegen den Beckenrand. In Rom gab es sicher auch die eine oder andere Möglichkeit, sich gut zu unterhalten, nur musste er erstmal die richtigen Ecken ausfindig machen.


    "Und wo kann man hier sonst noch gut hingehen? Wenn man sich mal ohne Kultur unterhalten will, meine ich." Einen Versuch war es immerhin wert, denn irgendwie machten weder Archias noch Centho den Eindruck, als würden sie in ihrer Freizeit stundenlang literarische Werke studieren oder Sehenswürdigkeiten bestaunen.

  • Irgendwie schienen die überall zu sein, dachte sich Caius. Seianas Patron war auch ein Aurelier. Er musste grinsen.
    »Naja, sticken und sowas, vielleicht. Oder tratschen«, erwiderte er und zuckte mit den Schultern. Er konnte sich jedenfalls nicht vorstellen, dass ein so vornehmes Fräulein so tatkräftig anpacken konnte (und würde!) wie Seiana, die mehrere Betriebe besaß und ihre Zeit ganz sicherlich nicht mit weben und solchen Sachen verbrachte.


    Wegen der Klamotten konnte Caius gerade nicht wirklich was sagen. Immerhin saßen sie hier in den Thermen, und daran, was Celsus beim Rennen angehabt hatte, erinnerte er sich nicht mehr. Da war Celsus' nächste Frage schon weitaus interessanter. Caius plätscherte ein wenig herum.
    »Och, da gäb es schon die ein odere andere Möglichkeit«, sagte er und sah Celsus dann verschwörerisch an.
    »Aber ob das für einen Verwandten eines consul so prestigeträchtig wäre...? Wenn, dann sicher nur inkognito.« Er lehnte sich näher zu Centho und Celsus hin.
    »Wart ihr schon mal bei nem Hahnenkampf?« fragte er.
    »In der subura machen die das häufiger. Da gibt es auch Rattenkämpfe und sowas. Ist ganz interessant, eigentlich. Ansonsten könnten wir auch mal zu einem Bekannten gehen, der hat einen Raum in seiner Taverne, in dem regelmäßig Würfelrunden stattfinden. Macht mich noch arm, der Kerl.«

  • Centho kannte die subura zwar war er schon länger nicht dort gewesen aber er kannte diese ecken nur zu gut. Er war schon als Jugendlicher dort gewesen bevor er Rom verlassen hatte. Solche Spielunken gab es überall im Imperium.


    „Du hast recht Archias wir sollten alle nicht bei einer solchen Veranstaltung gesehen werden. Ich will Magistrat werden Celsus ist ein enger Verwandter eines Consul und du bist ein Verwandter des Kaisers. Aber ich wehre durchaus für solch einen Spaß zu haben.“


    Sagte er mit einem hämischen Lächeln im Gesicht und planscht eben so unauffällig im Wasser als wenn nichts währe.

  • Wie es aussah, waren seine Gebete erhört worden, und das Gespräch wandte sich nun endlich interessanteren Dingen zu. Hahnen- und Rattenkämpfe, Würfelrunden....wenige Worte hätten eine ähnlich positive Wirkung auf ihn gehabt. Celsus spürte, wie mit dem hochschießenden Adrenalin sein Haut zu prickeln begann, und er beugte sich aufgeregt nach vorn, um die beiden Männer besser verstehen und zu können und selbst nicht allzu laut reden zu müssen. Irgendwie bot sich das beim aktuellen Gesprächsinhalt, so reizvoll der auch sein mochte, nicht an.


    "Naja, was das Prestige angeht, würde ich sagen: was der Consul nicht weiss, macht den Conusl nicht heiss." entgegnete er mit einem breiten und mehr als erfreuten Grinsen. "Ich wäre auf jeden Fall dabei, und wir kriegen das bestimmt auch hin, ohne dass uns jemand erkennt."

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