Bei seinen Worten sah Axilla wieder auf und verzögerte damit ihren Zug. Er ihr den Hintern versohlen? Nun, das war ein Scherz. Aber das, was er danach sagte, da war sich Axilla nicht so sicher. Oh, sie hatte ganz gewiss keine Angst, dass er seine Macht oder sonstwas ausnutzen würde, sie dachte da eher an etwas anderes, was er damit wohl meinen würde. Und auch sein 'das muss ich ja leider bleiben lassen' bestärkte sie eher noch in diesem Eindruck. Mit einem Mal fühlte sich ihr Mund ganz trocken an, und das Spiel war vollkommen vergessen. Sie wusste, wie die nächsten Züge auszusehen hatten, hatte schon oft genug gespielt, um die Lage auf dem Spielbrett abschätzen zu können. Natürlich sah sie irgendwo im Unterbewusstsein auch die Bedrohung für ihren bellator, dafür war der Angriff einfach zu offensichtlich. Aber sie war in ihren Gedanken gerade wo ganz anders.
Auch Archias' Vorschlag brachte sie da eher noch weiter aus dem Konzept, und instinktiv ging ihr Blick kurz an ihm runter zu einer sehr bezeichnenden Stelle, ehe sie sich wieder fing und blinzelte, als würde sie gerade erst wieder zu sich kommen. Mit einem “Ähm...“ wandte sie sich wieder dem Brett zu, runzelte kurz sich erinnernd die Stirn und machte dann den Zug, den sie eigentlich schon seit einer Minute hatte machen wollen. “Dann ist es ja gut, dass ich gewinne. Ich hab doch im Moment gar nicht die Kraft, den großen Kriegsfürsten so zu massieren, wie er es wohl will.“
Es war eine sehr schwache Erwiderung auf seine frechen Worte, und insgesamt war Axilla durchaus anzusehen, wie verlegen sie gerade war und versuchte, nicht daran zu denken, ob Archias mit ihr schlafen wollte. Und dennoch stellte sie sich diese Frage, schaute immer wieder fast heimlich zu ihm rüber und wusste nicht, wie sie sich fühlte. Das war so durcheinander! Er heiratete doch Seiana! Bald schon! Und, und, und sie konnte ja ohnehin gerade nicht, und sie sollten auch nie wieder. Sie hatte gerade eben erst sein Kind abgetrieben! Da sollte sie wirklich nicht darüber nachdenken, ob er sie noch immer wollte. Und erst recht sollte sie nicht in Erwägung ziehen, dass es ihr selbst ja nicht anders ging.
Bibliotheca
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»Och, das kriegst du schon hin, da wär ich mir ganz sicher«, versicherte ihr Caius schadenfroh und setzte seinen nächsten Stein. Niedlich, wie verlegen sie plötzlich war. Aber kein Grund, mit der Stichelei aufzuhören, zumindest nicht für Caius.
Als Axillas Blick über sie glitt, grinste Caius ungeniert. Er konnte das nämlich auch, sie aus dem Konzept bringen! Zufrieden drückte er den Rücken durch und hampelte kurz mit dem Oberkörper schadenfroh hin und her.
»Hach jaaaah, ganz schön war hier drinnen, was?!« bemerkte er und grinste anzüglich. Er wartete ihren Zug noch ab und offerierte dann ganz offensichtlich einen seiner vagi einem ihrer ordinarii. Für ihn war es gerade nur ein Spiel. Nicht das Spiel, sondern die Sticheleien. Was es für Axilla war und woran sie dachte, ahnte er nicht, sonst hätte er mit Sicheheit die Klappe gehalten und einfach weitergespielt. Er wollte nicht, dass sie an das Kind und all die anderen Sachen dachte. Er wollte sie nur etwas ärgern, auch wenn solche Sticheleien recht schnell in etwas anderem enden konnten, das wiederum in etwas anderem enden konnte. -
Warm? Ein wenig, ja. Axilla zumindest wurde es doch etwas wärmer, und sie geriet auch etwas mehr ins Stocken. Sie war sich einfach nicht sicher, was Archias da machte. Wollte er sie nur zurückärgern und alberte er rum, oder hatte es nicht doch ein wenig ernstere Gründe? Sie wusste es einfach nicht, und sie konnte nicht aufhören, darüber nachzudenken. Es war, als wäre dieser Gedanke in ihrem Kopf gefangen und würde jedesmal, wenn er an ihre Kopfwand stieß, wieder zurückgeworfen, um noch einmal gedacht zu werden. Sie blickte auf und sah, wie er sich gerade etwas streckte und posierte. Unter anderen Umständen hätte sie es wohl lustig gefunden und gelacht, im Moment wurde sie nur ziemlich rot dabei.
Sie versuchte, sich aufs Spiel zu konzentrieren. Wenn Archias gewinnen wollte, verfolgte er aber einen ziemlich seltsamen Plan. Jetzt hatte sie schon die Auswahl zwischen zwei Zielen, die sie ihm wegschnappen konnte, ohne dass er etwas tun konnte, um sie abzuhalten. Ließ er sie absichtlich gewinnen, oder hatte er einfach nur aufgegeben. Und egal welche der beiden Möglichkeiten, warum? Er könnte doch... nein, das würde sie kontern. Aber wenn er... nungut, dann würde sie ihren bellator...
Es ergab keinen Sinn.
Axilla hatte noch immer den Spielstein, mit dem sie ziehen wollte, in der Hand, hatte ihn aber noch nicht gesetzt. Sie würde ihn schlagen. In vielleicht acht, vielleicht zehn Zügen. Aber sie würde ihn schlagen. Und er musste das eigentlich auch sehen. Und trotzdem grinste er sie so an und... Axilla war einfach etwas durcheinander. Wenn er wirklich...Mit einem etwas durchschaubaren Zufall fuhr ihr Fuß nach vorne und stieß dabei gegen das Brett. Allerdings stoppte er da nicht, sondern glitt weiter vor, so dass die Steine nicht nur wackelten, sondern mit wildem Klackern auf den Boden fielen, gefolgt vom Brett, das einen dumpfen Ton von sich gab beim Auftreffen auf dem Fliesenboden.
“Huch“, machte Axilla und sah dabei auf. Ihr Blick suchte den von Archias, und sie hoffte, er bemerkte nicht, wie nervös sie bei ihren Worten war. “Hmmm... ich würde in dem Fall sagen, dass es unentschieden war. Was meinst du?“
Sie wollte es wissen. Sie wollte es einfach wissen. -
Statt zu lachen, verfärbte sich Axilla rot. Caius' gute Laune trübte das zwar nicht, dafür seinen Sinn für Blödelei. Irgendwas war anders. Er war sich sicher gewesen, dass sie einen Spruch anbringen oder wenigstens lachen würde. Aber da kam gar nichts. Sie hielt einfach nur ihren Stein und schien zu überlegen. Ihn beachtete sie gar nicht wirklich. Caius konzentrierte sich mal kurz auf das Spiel. Konnte gar nicht mehr lange dauern, bis sie gewann. Sah sie das nicht? Warum bereitete sie nicht alles für die vollumfängliche Niederlage vor? Eigentlich wollte er nämlich, dass sie wieder gewann. Wenn er gewann, würde sie am Ende noch versuchen, ihn zu massieren. Und dann konnte sonstwas daraus werden. Caius runzelte die Stirn und sah wieder Axilla an.
»Na, zauderst du vor meinem Geschick?« neckte er sie noch, dann riss Axillas Fuß die Männchen von ihren steifen Beinen und brachte sie zu Fall. Caius glotzte blöd und bewies nicht viel mehr Reaktion als ein Teekännchen.
»He!« protestierte er und fing gerade noch so einen weißen Stein auf, was überhaupt keinen Sinn machte, weil alles andere runterfiel. Caius sah, wie sich einige Steine verabschiedeten und unter den Möbeln von der Bildfläche verschwanden. Er sah grübelnd Axilla an, die in diesem Moment von einem Unentschieden sprach und dabei eine verdammt zittrige Stimme hatte. Caius' eingebauter Stimmungsdetektor allerdings war sich nicht sicher und schwankte zwischen mehreren Möglichkeiten. Punkt 1: Sie hatte gar nicht mehr spielen wollen. Punkt 2: Sie wollte verlieren, damit sie ihm was schuldete. Uh, nein, streichen. Sie hatte ja vom Unentschieden gesprochen. Neuer Punkt 2: Sie sah ein, dass sie verlieren würde und versuchte nur, das Schlimmste abzuwenden! Caius grinste. Das klang logisch.
»Hab dich ertappt«, bemerkte er und grinste breit. -
Geschickt fing er eine Figur auf ihrem Weg nach unten auf, aber die anderen verselbständigten sich unaufhaltsam. Axilla konnte schon die Sklaven leise fluchen hören, wie sie das schwere Regal denn verschieben sollten, unter das ausgerechnet der schwarze bellator gekullert war. Wohin all die Steine gerollt waren, bekam Axilla nichtmal mit, denn sie schaute eigentlich nur auf Archias. Einen Moment schien der zu zaudern, und dann grinste er sie frech an.
“Ertappt?“ fragte Axilla unschuldig nach, allerdings mit hochroten Ohren. Natürlich hatte er durchschaut, dass sie das Brett absichtlich umgeworfen hatte. Das als Versehen zu deklarieren hätte wohl selbst der charmanteste Mann von Welt nicht überzeugend gekonnt. Und Axilla besaß nicht genug Schauspieltalent, um so etwas zufällig geschehen zu lassen, so dass man es nicht als offensichtlichen Akt erkennen konnte.
“Ich hätte ja vorgeschlagen, dass wir beide unsere Spielschulden einlösen müssen... oder willst du mich bestrafen, weil du mich ertappt hast?“
Was machte sie hier eigentlich? Sie sollte eine Ausrede erfinden und ihn heimschicken! Sofort! Sie war müde, zum Beispiel. War sie ja auch, und erschöpft. Oder dass der Arzt noch kam. Was er noch tun würde, wahrscheinlich. Oder... irgendwas. Dass sie keine Zeit mehr habe, wegen der Parentalia. Dass er ja auch nicht so lange bleiben wollte. Egal, einfach irgend etwas. Und sie saß nur da und schaute ihn mit ihrem Rehblick treuherzig an, weit davon entfernt, ihn irgendwie von sich zu weisen oder gar ganz wegzuschicken. -
»Jawohl!« Bestätigte er Axillas unschuldige Frage. Immerhin bestand kein Zweifel an der Absicht, mit der sie das Brett regelrecht weggekickt hatte, und erst recht nicht an dem Hintergrund dieser fiesen Tat! Er grinste noch breiter (wenn das überhaupt ging). Selbst Georgius Clunius hätte das nicht einfach überspielen können, und den hielten immerhin viele Frauen für den charmantesten Mann der Welt! Axilla hatte also gar keine Chance. Caius wusste das. Und sie wohl auch, denn sonst würde sie jetzt nicht ablenken.
Caius' Grinsen wankte ein wenig, dann räusperte er sich geschäftsmäßig und sah Axilla mit gerunzelter Stirn an.
»Ähm«, machte er erstmal, um Zeit zu schinden.
»Die Sache mit der Bestrafung klingt ganz nett. Du könntest deine Tunika ausziehen und auf den Knien rutschend die Steine wieder einsammeln«, schlug er vor und kratzte sich nachdenklich am Kinn. Dabei dachte er kurz an den Trösteabend in der domus Aeliana zurück. Hastig schob er die Gedanken zum Ohr heraus aus seinem Kopf.
»Aber das ist glaube ich eher eine ganz schlechte Idee. Das wär sicher ganz schön....kalt. Äh. Hm. Tja, sonst hast du wohl Glück, mir fällt nämlich gerade nichts ein, was eine angemessene Bestrafung darstellen würde...« Caius zuckte mit den Schultern.
»Dir?« Ja, klar. Sie würde sicher was Fieses für sich selber vorschlagen. Uh Mann, Caius.... -
Noch während er seinen Vorschlag unterbreitete, glaubte Axilla, gleich an Herzrasen sterben zu müssen. Ein Teil von ihr sagte ihr, dass es nur ein Scherz sei, nichts weiter, ein alberner, kleiner Scherz. Dass er Seiana heiraten würde und das hier ohnehin eigentlich nur seinem schlechten Gewissen entsprang. Dass es ganz gewiss nicht so gemeint war, ncihtmal ansatzweise.
Aber der andere Teil war größer. Und der machte sich nichts aus Logik und Vernunft, nichts aus Scherzen und Albernheiten. Der wollte einfach nur zu ihm, bei ihm sein, und das alles vergessen, was passiert war. Wollte nicht an die Abtreibung denken, nicht an die damit verbundenen Schmerzen. Der wollte nicht lernen, sich nicht ändern. Der wollte einfach nur sein. Nur empfinden. Nur schmecken, riechen, fühlen.
Als er geendet hatte schluckte Axilla kurz und sah Archias an. Er saß fast direkt vor ihr auf seinem Korbsessel. Zwischen ihnen beiden war eigentlich gar nicht so viel Platz. Er hatte den Stuhl ja auch hergerückt, damit sie auf der Kline spielen konnten. Von der Axilla grade mit sehr langsamen Bewegungen die Füße nahm und dann nach vorne rutschte. Und als sie am Rand angekommen war, rutschte sie weiter, ließ sich auf die Knie nieder, beugte sich zu ihm herüber. Ihr Oberkörper berührte seine Knie, und sie beugte sich vor. Ihre Hände lagen auf seinen Oberschenkeln, und sie sah ihm mit diesem Blick in die Augen, den er wohl schon sehr gut kannte, der im Moment so unmöglich wie sehnsüchtig war. Axilla konnte ja nichtmal, selbst, wenn sie wollte. Sie hatte nicht die Kraft dazu. Aber dennoch legte sie den Kopf diese Winzigkeit in den Nacken, um zu ihm aufzuschauen.
“Wolltest du nicht ursprünglich eine Massage?“ fragte sie ihn, und es war wohl klar, dass sie nicht zwingenderweise seinen Rücken gerade meinte. -
Caius grinste sie immer noch frech an. Hah, und nun wollte sie weglaufen. Er sah es ihr ganz genau an. Sie nahm die Füße weg und... Moment. Was machte sie denn jetzt? Das war ziemlich aktl auf den Fliesen. Wollte sie wirklich die Steine aufsammeln? Caius lehnte sich ein bisschen zurück und runzelte Axilla mit seiner Stirn an. Er wollte schon sagen, dass sie das doch die Sklaven machen lassen sollte und das nur als Scherz gemeint war. Aber da lehnte sie sich gegen seine Knie und legte ihm sanft die Hände auf die Schenkel. Caius' Mund wurde augenblicklich trocken. Das konnte doch unmöglich ihr Ernst sein?! Allein der Gedanke an die Möglichkeit war, naja, setzte Dinge in Gang. Dinge, die bei ihren Worten Ausmaße annahmen die...ihm gerade ziemlich peinlich waren. Zack, rot waren die Ohren. Caius ächzte und legte seine Hände auf ihre.
»Das... Ähm, äh«, machte er und sah dabei vermutlich alles andere als intelligent aus.
»Ja. Ich meine...« Ein Teil von ihm wollte das, und zwar unbedingt. Derselbe Teil war sich auch der sehr kurzen Entfernung zu Axilla verdammt bewusst. Aber Axilla hatte gerade eine Abtreibung hinter sich. Eine A-b-t-r-e-i-b-u-n-g! Caius kniff die Augen zusammen, bis mehr Sternchen sah als nackte Axillas, dann machte er sie wieder auf und ließ seine Hände zu ihren Unterarmen wandern. Seine Stimme klang tiefer, als er wieder mit ihr redete und sie gleichzeitig nach oben zog, obwohl er das gar nicht wollte.
»Axilla«, sagte er und sah sie an.
»Das wäre... Ich meine...« Er sah an sich hinunter und zuckte die Schultern, dann blickte er ihr wieder in die Augen.
»Es wär gelogen, wenn ich sagen würde, dass das keine gute Idee ist. Aber das ist keine gute Idee. Ich...und du...ich meine: Wir. Wir sollten das vielleicht...« Er zuckte mit den Schultern. Dea Dia, wie gern hätte er sie vernascht! Caius gab auf. Gegen sich selbst hatte er keine Chance. Er war einfach zu gut.
»Zumindest nicht hier«, flüsterte er und versuchte, nicht auf ihre Lippen zu starren. -
Noch bevor er zu einer Antwort ansetzte, fühlte Axila, was sie bei ihm auslöste, und der animalische Teil in ihr jubilierte. Er wollte sie, und egal, was er sagen würde, egal, welche Vernunftsgründe er anführen würde, er wollte sie, und das konnte er nicht verheimlichen. Gleichzeitig aber jaulte eben jener vernünftige teil in Verzweiflung auf und betete darum, dass wenigstens er soviel Vernunft und Weitblick besaß, das ganze nun abzubrechen, am besten, ihr dabei weh zu tun, damit sie nie, nie, nie, nie, nie wieder auf solch furchtbare Ideen kam. Wenn nichtmal dieser Schmerz hier reichte, um bei ihr ein nachhaltiges Lernen auszulösen, dann musste er ihr eben seelisch weh tun, und ein kleiner Teil von Axilla hoffte das sogar, damit sie von ihm loskam. Damit es nicht so schwer würde, wenn er Seiana heiraten würde. Damit sie an etwas anderes denken konnte und vielleicht endlich einmal etwas beginnen würde, was Zukunft hatte.
Allerdings war dieser Teil von ihr eindeutig in der Unterzahl und ging erst recht unter, als Archias sie zu sich weiter hoch zog und sie seine Worte hörte. Mehr ncoh als seine Worte aber waren es seine Augen, die ihn verrieten, denn wenngleich er sagte, dass es keine gute Idee war, sagten seine Augen etwas anderes. Und als er dann noch relativierte und nur noch den Ort als unangemessen befand, ging auch das letzte bisschen Widerstand gegen sich selbst in Axilla zugrunde. Sie ließ sich einfach nach vorne fallen, gegen ihn. Ihr Körper verbog sich zwar leicht, aber sie schmiegte sich gegen ihn, sie fühlte seine Erregung an ihrem Bauch und sie küsste ihn. Einfach, weil sie es wollte, und weil sie instinktiv wusste, dass er es wollte.
“Gehn wir in mein Zimmer“, schlug sie atemlos zwischen zwei Küssen vor. Sie wollte einfach bei ihm sein. Sie wollte nicht darüber nachdenken, wie falsch es war. Und erst recht wollte sie nicht, dass er darüber nachdachte.
Nur ein klein wenig ihres Verstandes meldete sich dann doch noch einmal in Form von Angst, die ihr die Schönheit des Moments ein wenig vergrätzte. Vorsichtig löste sie sich etwas von ihm, um ihm in die Augen zu schauen. Ein wenig zitterte sie schon, weil sie nicht wollte, dass sein Verstand sich womöglich ebenso noch einmla zu Wort meldete und nun nein sagte. Aber sie musste es einfach sagen. “Aber ich weiß nicht, ob ich... also richtig, ich meine...und wir müssen vorsichtig sein, ja?“ -
Caius war kein Kind von Traurigkeit. War er nie gewesen und würde er nie sein. Er dachte in solchen Situationen auch nur halb so viel nach wie es eigentlich wichtig gewesen wär. Allerdings war er sich der Brisanz dieses Moments durchaus bewusst. Nicht nur, als Axilla sich gegen ihn lehnte und Caius sich auf die Unterlippe beißen musste, um die Berührung nicht mit einem langen Seufzer zu quittieren. Er ließ sie trotzdem machen. Er würde sie alles machen lassen, was sie wollte. Und er würde es genießen. Die Küsse waren scharf. Das war das Schlimmste. Caius fand seine Hände irgendwo auf Axillas Hintern wieder. Wie waren sie da hingekommen? Er hatte keine Ahnung. Er drückte sie nur ganz dicht an sich.
Aber das war nicht richtig! Caius kniff die Augen wieder zusammen.Er versuchte sich vorzustellen, dass Axilla gar nicht wollte. Das half nicht.
Er versuchte sich vorzustellen, dass Axilla vor Schmerzen weinte. Das half ein winziges Bisschen.
Er versuchte sich vorzustellen, wie Axilla in ihrem eigenen Blut lag. Das half ganz passabel.Jetzt war er es, der atemlos etwas vorschlug. Er fasste Axilla bei den Schultern und sein Blick strafte seine Worte Lügen. Trotzdem sagte er sie.
»Axilla.« War das seine Stimme? Caius räusperte sich und sah sie ernst an.
»Ich will dir nicht weh tun.« Ihr Götter, wie abgedroschen klang das denn!
»Ich sollte gehen. Jetzt.« Ehe er nicht mehr konnte. -
Mitten in diesem aufregenden durcheinander von Händen und Lippen drückte er sie plötzlich ein wenig von sich weg. Axillas Kopf ging noch vor, um ihn doch weiter zu küssen, aber sein Griff hatte etwas so bestimmtes, dass sie in ihrer Bewegung innehielt. Sie hätte auch nicht wirklich die Kraft gehabt, sich zu ihm zu drücken, wenn er sie nicht lassen würde. Vermutlich hatte sie die nichtmal, wenn sie gesund gewesen wäre, so aber erst recht nicht.
Wie verträumt öffnete sie die Augen und sah ihn fragend an, als er ihren Namen genannt hatte. Sie sah in seine Augen, die nur schwarze Pupillen zu sein schienen. Sie sah, wie er atmete, wie schwer sein Brustkorb dabei ging. Sie musste nicht nach unten schauen, um zu wissen, dass seine Erregung wohl noch da war, allein sein Blick verriet es. Und doch war es nicht die Lust, die aus ihm sprach, das hörte sie schon bei der Art, wie er ihren Namen sagte. Nein, es war der Verstand, und tief in ihr wusste Axilla, was kommen würde, und noch viel tiefer in ihr wusste sie, dass er recht hatte.Sie hasste, wenn er recht hatte.
Sie hasste, wenn sie recht hatte.“Du kannst mir gar nicht weh tun“, war der letzte, kleine, atemlose Versuch, zu leugnen, was wahr und richtig war. Und trotzdem war das auch eine Wahrheit, nur eben ein anderer Teil davon. Er konnte ihr nicht wirklich weh tun, denn trotz allem hatte sie ihn sehr gern. Und das würde wohl nichts zu ändern vermögen, so sehr sie sich das auch irgendwo wünschte. Das würde es leichter machen. Viel leichter.
“Ich...“ Es tat ihr leid. Bei allen Göttern, es tat ihr furchtbar leid, ihn in diese Situation gebracht zu ahben. Ihn schon wieder in so eine Situation zu bringen. Und zu wissen, dass sie es wohl wieder tun würde, wenn er sie nicht abwies. Es tat ihr so unendlich, unendlich leid. Und trotzdem konnte sie es nicht sagen, konnte es noch nicht einmal so richtig denken. Denn dass das zwischen ihnen beiden war, das tat ihr nicht leid. Das konnte ihr gar nicht leid tun, trotz aller Konsequenzen.
“Wir sehen uns dann in drei Tagen, nicht?“ Ihr Blick war irgendwann nach unten gewandert, weg von seinen Augen. Sie konnte ihm jetzt nicht in die Augen sehen, weil er dort die stumme Bitte und das Verlangen sehen würde. Sie wollte es ihm nicht noch schwerer machen. Und sie wollte es sich selbst auch nicht noch schwerer machen. “Ich... kann dann einfach zum Palast, oder...?“ Eigentlich interessierte sie das jetzt alles gar nicht. Nicht die Bohne. Aber es lenkte ab, zumindest genug, um ihn nicht an sich zu ziehen und weiterzumachen. Nur, dass sie noch halb auf ihm saß, diese Verbindung konnte sie nicht ganz auflösen. Nicht jetzt. -
Ohweia. Wie sie ihn ansah. Caius musste wegschauen. Er war ja auch nur ein Mann. Mit seiner Willenskraft war es nicht allzu weit her. Es hatte ihn schon einiges gekostet, da jetzt einen Punkt zu setzen. Axillas Blick machte fast ein Komma draus. Caius biss sich auf die Unterlippe. Der leichte Schmerz half ihm ein bisschen. Und ihre Worte ließen ihn Axilla liebevoll anschmunzeln.
Moment. Liebevoll?
Caius blinzelte irritiert. Unnötig, zu erwähnen, dass er nicht mal auf die Idee kam, irgendwem irgendwas leichter zu machen, indem er ihr wie auch immer weh tat.Caius atmete tief durch. Das ging jetzt besser. Axilla war nicht mehr allzu nah. Es war eine sehr, sehr, sehr, sehr dumme Idee gewesen, sie so anzusticheln. Das war seine eigene Schuld, dass sie da jetzt so reagiert hatte. Auch wenn das seltsam war, wie ihm jetzt aufging. Immerhin hatte sie wegen ihm das alles durchgemacht. Er war schuld. Er ganz allein. Als er sie das nächste Mal ansah, sah sie weg. Caius zog die Brauen zusammen. Er konnte nicht anders, er musste ihr Zeige- und Mittelfinger unters Kinn legen und sie zwingen, sie anzuschauen. Wie dumm. Da lagen ihm doch tatsächlich total unsinnige Worte auf der Zunge. Nichts passierte, die Zeit verging einfach, ohne dass etwas geschah. Caius sagte nichts, dann küsste er sie sanft auf die Lippen und ließ sie gleich darauf wieder los, um zurückzurutschen und sich damit erstmal außer Gefahr zu begeben. Und um sie freizulassen.
»In drei Tagen«, bestätigte er und versuchte, betont unbefangen zu wirken. Das ging aber gründlich in die Tunika, das merkte er selber auch.
»Wenn du möchtest, komm ich auch wieder her. Du schuldest mir noch eine Partie Soldatenspiel.« -
Sie fühlte seine Finger unter ihrem Kinn, und ganz sanft ließ sie sich von ihm dirigieren. Erst nur hob sich ihr Kopf, dann schließlich ihr Blick, bis sie ihm in die Augen schaute. Er sah sie einfach nur an und sagte nichts. Und Axilla sagte auch nichts. Und schließlich küsste er sie, sanft und zärtlich, ehe er sie losließ und sich zurückzog. Axilla saß noch einen Moment einfach nur da, noch mit vom Kuss geschlossenen Augen. Noch nie hatte sie jemand so geküsst, nicht auf diese Weise. Sie kannte flüchtige Küsse ohne Bedeutung, begierige Küsse, leidenschaftliche Küsse, verspielte und neckische Küsse. Aber so einen sanften Kuss völlig ohne Besitzanspruch an sie, den kannte sie nicht. Erst, als Archias zu sprechen anhob, merkte sie, dass sie die Augen noch geschlossen hatte, und verwirrt blinzelte sie ihre Gedanken weg.
Peinlich berührt räusperte sie sich kurz und setzte sich endgültig wieder auf ihre Kline. Die Stellen, wo Archias sie eben noch berührt hatte, fühlten sich nun plötzlich besonders kalt an, als seine Wärme wegfiel, und sie rieb sich leicht die Unterarme, um sich selbst etwas mehr zu wärmen. Ihre Gedanken waren in einem noch schlimmeren Durcheinander als gewöhnlich, und sie brauchte eine Weile, in der sie nur blinzelte und sich die Arme rieb, bis sie sie so weit geordnet hatte, um ihm eine Antwort zu geben.
“Ja, ähm, ich meine, nein. Du musst ja aufräumen, und... also, ich bin noch wo eingeladen, wo ich hinmuss, und... dann ist es ja auch schon so weit. Und ich kann dich ja nicht die ganze Zeit für mich beschlagnahmen.“
Axilla hörte, wie sie es sagte, auch wenn sie es nicht ganz glauben konnte. Sie wollte ihn für sich beschlagnahmen. Sie wollte, dass er wiederkam. Was interessierte sie die doofe Hochzeit von einem Aurelier und einer Tiberia, die sie kaum kannte? Den Bräutigam kannte sie sogar gar nicht. Der einzige Lichtblick daran war, dass sie mit Vala dahin gehen würde. Sie schloss kurz die Augen und versuchte, sich seine Gestalt ins Gedächtnis zu rufen, wie er am Hafen stand und seine Tunika auswrang. Ja, bei ihm musste sie nicht an Archias denken. Es könnte gehen. Es war gemein, aber reichte es nicht, verliebt zu sein und zu begehren? Musste da denn mehr sein? Bei Timos war es ja auch nicht mehr, als sie Liebeskummer wegen Silanus gehabt hatte...
Sie fühlte sich gräßlich, sowas auch nur zu denken. Und sie fühlte sich sehr merkwürdig, wenn sie jetzt Archias mit Silanus verglich. Zum einen war sie in Silanus wirklich verliebt gewesen, und Archias... sie wusste nicht, was sie für ihn fühlte. Er war ihr bester Freund, er hatte ihr volles Vertrauen, er war der beste Liebhaber, er war... perfekt. Sie mochte seinen Witz, sie mochte seine Nähe, sie mochte seine vielen, kleinen Unzulänglichkeiten, mochte seine Unordnung, seine Hilflosigkeit angesichts von Papierkrieg, die Art, wie seine Augenbrauen zusammenwanderten, wenn er nachgrübelte. Sie mochte es, wie er sie neckte. Sie mochte es, ihn zu necken. Sie...
Sie musste dringend damit aufhören, zu erforschen, was sie für ihn fühlte. Es würde nur umso schmerzhafter sein, wenn er Seiana heiratete. Axilla wusste das, und daher traute sie sich nicht, weiter darüber nachzudenken.
“Aber wir können ja mal nächste Woche vielleicht, also, nach der Arbeit. Wenn du vorbeikommen willst oder... mal schauen.“ Lass ihn gehen. Sag einfach 'Vale' und lass ihn gehen... -
So ein Blödsinn. Tz. Sie waren sich schließlich einig, dass sie Freunde waren und sonst nichts. Und Freunde küssten sicht nicht liebevoll und dachten erst recht nicht in rosanen Wattewolken wie sie ihm gerade im Kopf herumschwebten. Und überhaupt, er hasste Rosa!
Caius' Stirn zog sich kurz nachdenklich zusammen, entspannte sich aber wieder, als er merkte, dass Axilla immer noch die Augen geschlossen hatte. Kam das noch von dem Küsschen? Bestimmt nicht. Caius war zwar ein passabler Küsser, wie er fand, aber er schläferte die Frauen nicht ein damit. Und da machte Axilla die Augen wieder auf und sah ihn ziemlich durcheinander an. Caius schmunzelte. Er mochte das, wenn sie so verklärt aussah. So, als hätte sie gerade geschlafen und man hätte sie geweckt. Ganz offensichtlich war ihr kalt. Caius sah automatisch hin zu dem wärmenden Stoff, der inzwischen neben dem Spielbrett auf dem Boden lag und eine einzige große Falte zu sein schien. Aber er nahm ihn nicht und legte ihn ihr nicht um die Schultern. Er musste gehen. Sonst blieb er doch wieder nur hängen, und das war einfach nicht gut. Sie brauchte Ruhe. Und Caius hatte sich inzwischen wieder soweit unter Kontrolle, dass er ihr diese Ruhe auch lassen konnte.
Er wollte widersprechen, dass das Aufräumen ja gar nicht so lange dauern musste und er auch nur das Nötigste machen könnte. Oder dass er vielleicht früher zur Arbeit gehen könnte und dann vor der cena eine Stunde herkommen konnte. Aber er sagte nichts, sondern lächelte nur ein wenig. Und dann stand er auf.
»Ist gut. Wir treffen uns einfach, wenn es dir wieder besser geht, ja?« sagte er zu ihr. Er konnte es nicht lassen und fuhr ihr mit dem Handrücken kurz über die Wange.
»Schön ausruhen«, ermahnte er sie noch. Dann ging er, auch wenn er eigentlich gar nicht wollte. Und zurück blieb der Stoff auf dem Boden, der ihm am Anfang noch über der Schulter gelegen hatte.Zu diesem Zeitpunkt wusste Caius nicht, dass er Axilla früher als angenommen und unter anderen Umständen als erwünscht wiedersehen würde.
-
Und dann ging er. Eben hatte sie seine warme Hand nochmal auf ihrer Wange, und dann war er im nächsten Moment auch schon weg und Axilla konnte ihm nur noch hinterherschauen. Ein Teil von ihr wollte ihn zurückrufen, ihm noch irgendwas sagen, aber sie ließ es. Sie saß einfach da und wartete, bis er gegangen war. Sie wartete sogar dann noch, aus Angst, sie würde ihm hinterherlaufen, bestimmt war er noch nicht aus der Porta. Oder wenn, die Straße hinunter konnte er unmöglich schon sein. Sie könnte ihn noch erwischen, wenn sie nur aufstehen würde und ihm hinterherlaufen würde.
Aber was würde sie dann sagen? Geh nicht? Bleib bei mir? Vergiss die Welt? Vergiss dein Leben? Vergiss die Ehre? Nein, das kontne sie nicht sagen. Auf welcher Grundlage sollte sie das sagen? Oh, sie konnte Archias verführen, inzwischen hatte sie das bemerkt. Sie konnte ihn dazu bringen, mit ihr ein paar schöne Stunden zu verbringen. Aber mehr? Er liebte sie nicht, er liebte Seiana. Wollte sie denn wirklich nur der Schatten im Hintergrund sein?Axilla starrte vor sich auf den Boden, eine ganze Weile, bis irgendwann ein Sklave herein kam. Er hatte etwas gefragt, und verwirrt blinzelte Axilla und sah ihn an, als wache sie gerade auf. “Herrin, geht es dir gut? Ist etwas passiert?“
Axilla blinzelte nochmal verwirrt, ehe sie sich des Chaos' im Raum wieder bewusst wurde. “Ähm, nein, nein, mir geht es gut. Ich war nur etwas ungeschickt.“ Und sie bückte sich auch gleich nach dem Spielbrett und den Figuren, die nicht nach sonstwohin gerollt waren.
Sogleich war der Sklave aber da und meinte pflichtschuldig “Das kann ich doch machen, Herrin.“ Axilla übergab ihm also das Brett und die Figur, die sie in der Hand gehabt hatte, und setzte sich wieder richtig auf die Kline. Sie hätte im Moment lieber selber aufgeräumt, auch wenn ihr dabei die Puste ausgegangen wäre. Aber wenigstens hier räumliche Ordnung zu schaffen hätte vielleicht das Durcheinander in ihrem Kopf geschmälert.
Der Sklave griff gerade nach dem blauen Überwurf, um ihn erstmal wegzuräumen, als Axilla ihn kurz, aber bestimmt, am Arm griff. “Nein, den nicht, den brauch ich.“ Sie ließ sich das blaue Stück Stoff übergeben und hielt es einfach nur an sich. Sie sollte es ihm zurückbringen, immerhin gehörte es ja ihm. Aber irgendwie wusste Axilla jetzt schon, dass sie das nicht machen würde.
Sie blieb noch eine Weile sitzen, ehe sie aufstand und den Überwurf in ihr Cubiculum brachte. Die Cena würde nicht mehr lange auf sich warten lassen, und sie wollte nicht, dass das Tuch am Ende doch weg war. -
Kaum war das Gespräch mit Silanus beendet und der Hausherr verabschiedet, als Serrana auch schon Sedulus' Hand ergriff und ihn hinter sich her in die Bibliothek zog. Da die beiden jetzt offiziell miteinander verlobt waren, hätten sie sich genauso gut, wenn auch nicht in Serranas Cubiculum, so doch zumindest in jeden anderen für alle zugänglichen Raum der Casa Iunia begeben können. Aber aus irgendeinem Grund zog es sie wieder in die kleine aber gemütliche Bibliotheca.
Serrana öffnete die Tür, ließ ihn zuerst den Raum betreten, schlüpfte hinterher und schloss sie dann wieder hinter sich.
"Da sind wir wieder." sagte sie mit von den Aufregungen des Tages leicht geröteten Wangen und lächelte Sedulus an.
-
Sedulus hatte schon fast Probleme seiner Verlobten zu folgen so zog sie ihn hinter sich her. Er ahnte schon wo die Reise hinging. In die Bibliothek. Es war ein schöner ruhiger Ort gewesen, schon alleine die Erinnerung was sie beim letzten mal dort erlebt hatten, ließ ein Lächeln auf seinen Zügen erscheinen.
In der Bibli angekommen zog Serrana die Türe hinter sich zu, fehlte nur noch dass sie diese abschloss...
Ja da sind wir wieder. Und dieses mal als Paar.
Er lächelte Serrana an und zog sie an sich um sie zu küssen.
-
Als Paar? Ja, das stimmte wohl, auch wenn Serrana nach wie vor manchmal Schwierigkeiten damit hatte, das in seiner ganzen Konsequenz zu realisieren. Aber im Grunde war ihr das in diesem Moment auch alles ganz gleichgültig. Alles was zählte, war dass sie jetzt endlich wieder allein miteinander sein konnten, ja sogar durften, und Serrana hatte nicht die geringste Lust, auch nur eine Minute dieser kostbaren Zeit zu verschwenden. Sedulus brauchte sie kaum zu ziehen, wie von selbst glitt sie in seine Arme, zog seinen Kopf ein wenig zu sich hinunter und erwiderte mit für sie noch recht ungewohnter Zielstrebigkeit seinen Kuss. War das letzte Mal wirklich bei ihrem gemeinsamen Spaziergang an der Naumachia gewesen? Das war ja schon endlos lange her!
-
Holla ging es Sedulus durch den Kopf als Serrana seinen Kuss ohne große Scheu erwiederte. Aber er freute sich auch darüber.
Dann wedelte er kurz mit der Schriftrolle welche er noch immer in der Hand hielt.Lass mich bitte erst die Schriftrolle beiseite legen, nicht dass dem guten Stück noch etwas zustößt. Mein Onkel würde mir sonst den Kopf noch vor unserer Hochzeit abreißen und den brauche ich ja noch zum Küssen.
Bei seinen letzten Worten grinste Sedi breit.
-
Serrana gingen in diesem Augenblick alle möglichen Gedanken durch den Kopf, aber eine Schriftrolle war ganz sicher nicht dabei.
Reichlich widerwillig löste sie sich wieder von ihm und sah Sedulus einen Moment lang verwirrt an, doch die Erwähnung seines gestrengen Onkels Avarus erfüllte ihren Zweck und wirkte dann doch ein wenig ernüchternd."Oh, ähm, ja..., natürlich." murmelte sie ein wenig verlegen und sah sich dann suchend in dem kleinen Raum um. "Leg sie doch einfach dort auf den Tisch, da kann ihr nichts passieren." Ihr Blick glitt wieder zurück zu der Rolle in seiner Hand und ihre Augen blitzten neugierig auf. "Ist das die Abhandlung von Cornelius Sisenna? Oder hast du etwas anderes mitgebracht?"
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