Sklavenunterkünfte | Schäfchen zählen

  • Ihre Bedenken versuchte Cimon mit sanften Streichen über ihre Stirn zu verscheuchen. Sie hatte wirklich Angst und die wollte er ihr irgendwie nehmen. Die Geschichte mit dem Bären verstand er nur zum Teil, zeigte es aber nicht.


    "Schschsch... Deine Herrin wird zufrieden mit dir sein. Und schließlich wird es dir morgen schon besser gehen, nicht war, kleiner Wirbelwind?"


    Der Name schien ihr zu gefallen. Warum sie dann nicht weiterhin so nennen, wenn sie unter sich waren. Vor den herrschaften mussten sie sich natürlich weiter bei ihrem richtigen Namen nennen. Als sie ihn dann wieder am Kopf berührte und so unschuldig nachfragte, kamen ihm Tränen ungewollt in die Augen...ja, verloren... Ausgerissen und abgebrannt...verloren...ja, das war besser. Die Vorstellung von dicken Puscheln am Ohr ließen ihn aber wieder lächeln. Nein, wenn Marei redete konnte Cimon nicht lange traurig sein. Der Nubier merkte das sie langsam einzuschlafen drohte. So redete er leise und ruhig, um dies noch zu unterstützen. Wobei er etwas zusammen zuckte, als sie seinen nacken nahe kam. Das Zeichen brannte sich nun etwas mehr in seine Augen und er bekämpfte jeden Gedanken daran.


    "Ich friere nur wenn es sehr kalt ist. Bis jetzt habe ich keine Mütze gebraucht. Mach dir keine Sorgen, deinem starken, dunklen Löwen geht es gut. Und er wird seinen Wirbelwind immer beschützen."


    Das sie unterschiedliche Herren hatten, daran dachte Cimon nicht. Lieber dachte er daran, das Marei so schnell wie möglich gesund werden sollte. Morgen würde er sie mit in den garten nehmen oder in die Küche, damit sie sich etwas nützlich machen mochte. Das würde sie ablenken und sich gut fühlen lassen. Cimon blieb noch und wartete, ob sie wirklich einschlafen würde.

  • Wenn Cimon sagte, dass domina Celerina doch noch zufrieden mit ihr sein würde.. dann musste und sollte sie das besser zu glauben anfangen. Der Gedanke tat ganz gut.. lieber eine zufriedene Herrin als eine enttäuschte Herrin. Und ja, Marei wollte, dass es ihr wieder besser ging und gehen würde. "Geht klar, dunkler Löwe.." Cimon redete über seine Haare und warum er einen kahlen Kopf hatte und was er sonst noch für sie machen würde. Hach, tat das gut zu hören. "Marei wird Cimon immer zum Lachen bringen versuchen... und immer wieder unter Ursus Bett nach weggerollten Nüssen suchen." versprach sie schon im Halbschlaf sich befindend. Unbewusst bewegte sie ihre Hand zu der seinen und hielt seinen Daumen fest. Das war voll schön im Schlaf einen festen Halt zu haben! Der Druck ihrer kleinen Hand liess allmählich nach, um dann den Daumen wieder preiszugeben. Der Traum über den abenteuerlustigen Bauerssohn kehrte zurück. Dieser holte die Königstochter mit seinem Pferd aus dem Schloß ab. Zusammen ritten sie zu einem beeindruckenden Wasserfall und setzten sich unter einen Baum, um dem steten Wasserrauschen zuzuhören und die Regenbogenfische zubegutachten, die schwerfällig blubbernd im Wasser lebten. "Platsch... des tropft." murmelte Marei im Schlaf und atmete mit einem tiefem Atemzug ein und aus. In Wirklichkeit pinkelte sie ins Bett, weil sie nicht auf Toilette gegangen war.

  • Marei schien wirklich einzuschlafen so wagte er es nicht mehr auf ihre lieben Worte zu antworten. Das einzige was er wagte, war sehr leise eine Melodie zu summen, die seine Mutter öfters gesungen hatte. Aber da er sich weder an den Text erinnern, noch besonders gut singen konnte blieb er lieber beim Summen. Als sie dann irgendwann etwas von Nass oder Tropfen sagte, war der Nubier bereits leicht eingeschlafen. Schon als sie seinen Daumen gehalten hatte, war er immer müder geworden.


    Nun sah er langsam im dunkler gewordenden Raum um. Seine Augen gewöhnten sich daran und er sah das schlafende Gesicht des Kindes an. Dann stutzte er und ahnte etwas. Er erinnerte sich an seine eigenen Träume und 'Geschehnisse' als er jung war. Vorsichtig sah er nach und atmete tief durch. Wie nur würde er der Kleinen nun helfen können? Einen Vorwurf wollte er ihr nicht machen. Auch wecken wollte er sie nicht. So stand er langsam auf und holte neue Bettwäsche sowie neue Kleidung für Marei. Mit langsamen, ruhigen Bewegungen fing er an, das Bett neu zu beziehen und dabei Marei soweit es ging auch ruhig im Halbschlaf umzuziehen. Dabei würde er sie mit Leichtigkeit auf den Arm nehmen und auf ein freies Schlaflager legen. Mit frisch gemachtem Bett und umgezogen würde er sie wieder hineinlegen und ordentlich zudecken.
    Sollte sie aufwachen würde er nur leise und beruhigend mit ihr reden. Das es nicht schlimm sei, und der dunkle Löwe sich schon um alles kümmern würde. Hauptsache sie würde rasch weiterschlafen.


    Cimon machte sich zwar nun noch mehr Sorgen als zuvor, wusste aber auch, aus seinem eigenen Leben, das soetwas geschehen konnte. Vorallem bei diesem Leben, das sie führten. Dabei würden ihrer beiden Herrschaften ihnen sicher helfen, das eigene Leben lieben zu lernen. Ja, hier ging es ihnen gut und dies wollte Cimon auch Marei zeigen.

  • Sie bemerkte nichts von Cimons Bemühungen, den Aufenthalt im Bett so angenehm wie möglich zu machen und murmelte unverständliches, als ihre Haut unangenehme Gänsehautschauer bekam. Aber dies ging so rasch vorbei, dass sie deswegen nicht mal mehr wach wurde. Marei schlief in Gegenwart Cimons ziemlich ruhig im Gegensatz zu dem vorherigen einsamen Schlafversuch. Die Symptome des unfreiwilligen Entzuges wie zittrige Hände und hohe Körpertemperatur waren ihr leider immer noch anzumerken. Ein Opium Entzug ist ungefährlich, da die Entzugserscheinungen "nur" einer starken Grippe ähneln, aber nach wenigen Tagen vorüber gehen. Opiumentzüge sind zum Glück und in der Regel nicht gefährlich.


    Die 'nubische' Milch verblieb in Mareis Magen und steillte den Durst. Wobei sie aber wegen dem Durstgefühl Stunden später aufwachte und sich bei Cimons Körper liegend wiederfand. Mit müden Augen betrachtete sie das Gesicht des schlafenden dunkelhäutigen Riesen und streichelte dessen Nase mit der Fingerkuppen des linken Daumens. "Cimoonn.. bist du waccchaaccch?" brummelte Marei leise und war versucht ihm die Nase zuzuhalten, aber das war sicher nicht nett von ihr, also unterliess sie es lieber. Mit langsamen Bewegungen wanderte der linke Daumen weiter zu Cimons Augenbrauen und brachte diese imaginär kämmend in Ordnung.

  • Da Marei genügend schlief, um von der ganzen Sache nicht viel mit zu bekommen, konnte Cimon danach um so besser schlafen. Er wusste nicht wie spät es war, als sie seine Nase berührte und er dabei nur halb erwachte. DDann die Augenbrauen und er sah Bilder im Schlaf...der Traum wurde wirklichkeit und er ruckte heftig auf. Mit schreckgeweiteten Augen sah er sich schwer atmend um. ... Nein, hier war doch niemand, der ihm die Haare ausreißen oder verbrennen wollte.


    Dann erst sah er Marei und fixierte sie mit seinen grauen Augen. Einige Fragen standen darin, doch er schaffte es kaum sie zu formumlieren. Sachte legte er eine Hand auf ihre Stirn und merkte das es ihr, so hoffte er, besser zu gehen schien.


    "M...Marei? Was...was ist denn geschehen?"

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