Ein pompeiisch flavischer Abend | Die Zweite!

  • Die Feier lief gut an und die Gäste hatten sich bereits niedergelassen, zufrieden mit mir selbst und den Vorbereitungen folgte ich den Gesprächen während dieSklaven bereits die ersten Tabletts mit Früchten herumtrugen ...


    "Piso! Ich habe darüber nachgedacht alles Empfindliche entfernen zu lassen, damit du erst garkeine Chance bekommst ... aber dann haben die Bediensteten mich darauf hingewiesen das Feiern auf kalem Marmorboden während meiner Abwesenheit aus der Mode gekommen sind! Deshalb hab ich mir gedacht das ich ganz einfach renoviere nachdem wir fertig sind ... vorausgesetzt du lässt genug von der Casa übrig das man renovieren kann!"


    Unser Ausflug in die Taverna Apicia war mir noch gut im Gedächtnis geblieben und wahrscheinlich wäre es doch besser gewesen eine Art "Flavius Piso-Versicherung" abzuschließen, immerhin bot heutzutage jeder Architekt der etwas auf sich hielt eine an ...

  • Vera begann den Leuten artig über Aegyptus zu erzählen, beziehungsweise ihre Erlebnisse dort. Piso wurde derenthalben von Imperiosus in Beschlag genommen, der ihm erzählte, wieso er wider besseren Wissens seine zerstörbaren Sachen nicht entfernen hatte lassen. „Was?“, fragte Piso? „Du denkst wirklich, ich könnte Klinen zertrümmern? Hmm, wenn der Wein gut ist... du musst dich wohl auf einiges gefasst machen.“ Er lachte. „Na ja, schick mir einfach die Rechung zu.“ Über Geld redete man ja bekanntlich nicht, man hatte es. Bei Piso war dies nicht immer der Fall gewesen, doch in letzter Zeit hatte er den einen oder anderen Notgroschen ansparen können.
    Während des Gesprächs blickte er nicht immer unentwegt Imperiosus an. Dann und wann ließ er seinen Blick auch im Zimmer herumschweifen. Fast, als ob er schon jetzt auf der Suche wäre nach einem geeigneten Objekt, mit dessen Hilfe er Schaden anrichten könnte. Und dabei war die Casa Pompeia gerade eben renoviert worden.
    Sein Blick fixierte sich wieder auf Imperiosus. „Sag, Imperiosus. Lebt denn außer dir niemand in der Casa?“ Er hatte noch niemanden hier herum gesehen...

  • »Eine allein reisende Frau... Also, das würds bei mir nicht geben«, kommentierte Caius Veras Worte.
    »Was da alles passieren kann...« Er warf Seiana einen Blick zu. Genauso wie den Umstand, dass ein Vater seiner Tochter verbieten konnte, nach Rom zu reisen. Wo doch der Großteil der Familie da wohnte! Caius schüttelte nur den Kopf darüber.


    »Oh, Moment, wie meinst du denn das, Pompeius? Hat Pi etwa schon mal randaliert?« hakte Caius nach und grinste dann anzüglich.
    »Sonst macht er das ja nur mit den Ohren der Gastgeber!« Er zwinkerte seinem Freund zu und lachte kurz. Piso wusste ja, dass er ihn nur aufzog. Denn in Wahrheit konnte Caius wohl noch schlechter singen als Piso, und spielen schon mal gar nix.

  • Ich grinste ...


    "Nunja bisher hat er sich nur an der Austattung diverser Tabernas vergriffen ... aber ich komme nicht umhin zu erwarten das sich heute auch noch eine Gelegenheit für unseren gemeinsamen Freund bieten wird. Auf diesem Gebiet scheint er nähmlich noch überzegender zu sein denn als Beamter, und es gibt nicht viele Notarii im Palast die einen pisoischen Auftritt mit trockener Hose überdauern!"


    Diesen kleinen Seitenhieb bezüglich Piso's zweiten Hobby's konnte und wollte ich mir einfach nicht verkneifen, aber ich kannte Piso und er hätte sicher genauso gehandelt ... bzw. würde die nächsten Minuten nutzen um eben das zu tun ...


    Dann fiel mir Piso's Frage wieder ein ...


    "Oh nunja im Moment leben hier nur ich und einige Sklaven, Mein Bruder ist vor einiger Zeit mit seiner Familie nach Alexandria gezogen ... verstarb dann jedoch samt seiner Gattin an einer, wie der Medicus es beschrieb, "interessanten" Krankheit. Mein Neffe Pompeius Serapio lebt noch dort und widmet sein Leben den Göttern ... und so die Götter wollen schreibt er hin und wieder!"


    Ein recht trauriges Thema wie mir in diesem Moment bewusst wurde, irgendwie kam ich mir plötzlich ganz allein vor ... ach so ein sensibler Blödsinn, ich war mein ganzes Leben allein zurecht gekommen warum sollte das jetzt anders werden ...


    "Aber was rede ich über die versiegenden Pompeier ... immerhin kenne ich die alle und würde viel lieber etwas mehr über euch wissen!"

  • »Wasnein.... wirklich?« machte Caius und sah verdutzt von Imperiosus zu Piso.
    »Das hat er gemacht? Welche Taverne hats denn getroffen?« erkundigte er sich, während er Piso immer noch anerkennend umsah. Das war wohl bisher nicht unbedingt bekannt gewesen, sonst hätte Caius es doch gewusst! Lobend klopfte er ihm auf die Schulter.
    »Pi, du alter Haudegen!«


    Caius überlegte eine Weile. Vor seiner Hochzeit würde Piso sicherlich drauf bestehen, dass sie diesen Junggesellenabschied feierten... Eigentlich konnte Imperiosus da auch mitmachen. Und Centho und Celsus könnten sie auch mitnehmen, dann würde das Ganze noch etwas lustiger werden!


    »Die versiegenden Pompeier? Tja, mein Lieber, dann such dir eine Frau und tu was dagegen!« Caius grinste.
    »Was willst du denn wissen?«

  • Interessiert lauschte Axilla dem sich entwickelnden Gespräch und grinste dabei einmal kurz zu Piso hinüber, als dieser von den Männern der Runde schön reihum veralbert wurde. Sie machte es sich auf der Kline bequem und fühlte sich zum ersten Mal an diesem Abend so langsam aber sicher wohl. Sowas wie das jetzt kannte sie, während ihr die Feinheiten von Kompliment und Intrige vollkommen fremd waren, und sie sich sicher war, dafür auch kein Gespür zu besitzen.
    Axilla war ganz glücklich damit, dass sie eigentlich nur es sich hier bequem machen konnte und den drei Männern zuschauen und zuhören. Es erinnerte sie an eine glücklichere Zeit, als ihr Vater noch gelebt hatte und zuhause mit einem seiner Freunde gesessen und gescherzt hatte, während sie heimlich von der Treppe aus oder hinter dem Türdurchgang versteckt gelauscht hatte. Das hier war fast so ähnlich, denn obwohl sie da war, war sie in gewisser Weise unsichtbar. Und irgendwie war dieses Gefühl schön.


    Doch dann sagte Archias etwas, dass sie einmal kurz zusammenzucken ließ. Imperiosus sollte sich eine Frau suchen? Plötzlich hoffte sie wieder, dass sie wirklich unsichtbar war. Sie fühlte sich so ein bisschen unbehaglich, da sie ja eigentlich nicht genau wusste, womit sie die Einladung des Pompeiers verdient hatte, und versuchte, es hinter ihrem Becher mit dem eigentlich viel zu starken Wein zu verstecken. Aber zum Glück fragte Archias auch gleich, was Imperiosus denn eigentlich wissen wollte, und lenkte sie damit wieder soweit ab, dass sie auch einfach nur fragend und erwartend zu ihrem Gastgeber hinübersah.

  • Er sagte jetzt besser einmal gar nichts, denn Imperiosus hatte auf Archias‘ Frage hin schon längst das Wort ergriffen. Was er da erzählte, stimmte zwar, aber trotzdem hatte Piso das Gefühl, er müsste im Erdboden versinken. Gerade jetzt wurde das Gespräch gelenkt auf einen der zahlreichen Ausraster in seiner Vergangenheit – vor seiner Schwester! Piso hätte sich in den Hintern beißen können vor lauter Ärger, dass er das Gesprächsthema aufflackern hatte lassen. Nun galt es, das durchzustehen! Archi wollte auch sofort wissen, welche Taverne es gewesen war... und der Flavier blickte sich hastig um. Kein Fluchtweg! Er musste da durch.
    „Es war die... Taberna... Apicia...“, flüsterte er. Nun würde auch Vera wissen, wieso er sich damals so seltsam benommen hatte, als sie gemeinsam in der Taverne gewesen waren. „Aber ich glaube, jetzt ist wieder gut... der Wirt sollte meinen Namen vergessen haben... ist ja schon eine Zeit her.“ Damit war das Thema hoffentlich vom Tisch, aber vermutlich gab es da sicher jemanden, der versuchen würde, nachzubohren.
    Als Archi aber auf seine Gesangskünste zu sprechen kam, blickte er ihn kurz scheel an. „Verkannt zu sein ist das Schicksal eines jeden Künstlers.“, behauptete er und blickte Archi mit gespielter Brüskierung an, bevor er wieder grinste. Es konnte ja nicht jeder ein Kunstkenner sein.
    Als Archias aber darauf zu sprechen kam, dass Imperiosus sich eine Frau suchen sollte, entschloss sich Piso, die selbe Schiene zu fahren. „Genau! Eine Frau brauchst du! Ein Haus ohne Frau ist ein Lager, kein Heim.“, stimmte er Archias zu. „Hast du da noch niemanden in Aussicht?“ Er beugte sich vor, grinste und liess seine Augenbrauen in wahrlich bewundernswertem Tempo auf- und ab-schnellen.
    „Genau, frag uns was!“, gab Piso Archi recht. Wollte Imperiosus etwas über die Familie wissen? Die halbe Flaviersippe (welche nicht so groß war) war eh schon bei ihm eingefallen (und alle von jenen, die entweder nicht noch Kinder oder schon jenseits von gut und böse waren).

  • »Die APICIA?!« wiederholte Caius, taktvoll wie immer.
    »Gibt's ja gar nicht! Wieso stand davon nix in der Acta? Prügel-Patrizier macht Kleinholz aus Taverne! Das wär doch mal ein klasse Artikel gewesen. Seiana, warum stand das nicht drin?« fragte Caius gleich direkt an der Quelle nach.


    Kurz darauf war er allerdings schon wieder abgelenkt, weil er über Pisos Bemerkung nachdachte. Schicksal eines jeden Künstlers... Er kam zu keinem Schluss, deswegen fragte er nach:
    »Öhm. Wieso vakant?«
    Im nächsten Moment musste er Piso dann allerdings wieder mit großen Augen ansehen. Anschließend grinste er.
    »Na das musst du grad sagen, Pi! Hast selber nur ein Lager, noch dazu ein Fremdlager, und machst anderen Vorgaben. Aber ich wüsste da was! Sind nicht Vera und Axilla noch ungebunden? Hmmm?« er stichelte Piso mit dem Ellbogen in der Seite herum und lachte dann. Die zwei Damen hatten dazu sicherlich auch was zu sagen, aber war ja ohnehin nur Spaß. Zumindest was Vera und Imperiosus anging, aber das wusste ja hier noch keiner. 8)

  • Vera saß bequem in ihrem Sessel, sie hatte sich noch zwei Kissen geben lassen und so war es wirklich gemütlich. Sie hörte den Gesprächen zu und wollte auch zuerst Archis Einwand

    Zitat

    Original von Caius Aelius Archias
    »Eine allein reisende Frau... Also, das würds bei mir nicht geben«, .

    kommentieren, als es zu einem viel spannenderen kam.
    Ihr Bruder, der brave und immer etwas in sich gekehrte Bruder, hatte Gegenstände zertrümmert und das noch in einer öffentlichen Taverne?
    Nach Imperiosus Aussage war es wohl auch nicht das erste mal. Vera war entsetzt, wie konnte er sich nur so gehen lassen.
    „Ach ja die Taverna APICIA. „ kam es jetzt recht spitz von ihr in Richtung ihres Bruders. „Und da schleppst du mich einfach hin. Jetzt wird mir so einiges klar, was hast du sonst noch angestellt? Eins der Schankmädchen geschwängert?“
    Vera hatte inzwischen den Becher mit dem Wein geleert und das war GAAAR nicht gut. Zumindest jetzt erstmal für ihren Bruder.
    „Ich glaube wirklich es wird zeit das du was Anständiges zu tun bekommst“ Vera hielt einem der Sklaven den Becher hin um ihn wieder füllen zu lassen.
    Jetzt funkelte sie Archi böse an. „Wie, soll ich jetzt meinen eigenen Bruder heiraten oder was? Der Mann den ich mal heirate, der ist noch nicht geboren.“ Behauptete sie steif und fest wobei es klar war, wenn die Familie entscheiden würde, würde sie sich beugen und ein wenig Spaß zwischendurch, dagegen würde und hat sie noch nie nein gesagt doch das war hier ja nicht das Thema.

  • Armer Piso, Archias konnte wirklich gut spotten. Nichts desto trotz musste Axilla grinsen und konnte ein Kichern nur schwer unterdrücken. Wenn sie sich vorstellte, dass Piso irgendwelche Möbel zertrümmert haben sollte... nein, das war zu lustig. Und er hatte gleich Hausverbot bekommen, oder wie klang das mit dem Wirt?
    Als Vera aber auch in dieselbe Kerbe schlug, fand Axilla es nicht mehr gar so lustig. Ein Schankmädchen geschwängert? Sie lächelte zwar noch weiter, aber es war nicht mehr dieses ehrliche Lächeln, das ihre Augen erreichte. Natürlich konnte das wahr sein, und seine Schwester kannte ihn sicher besser als Axilla, aber sie wollte sowas nicht von ihm denken. Und folglich wollte sie sowas auch nicht über ihn hören, oder gar bestätigt bekommen.
    Und keine Sekunde später setzte Archias noch eins drauf und meinte, Axilla und Vera wären ja noch zu haben, ebenso wie Piso und Imperiosus. Fast wie ertappt schaute Axilla kurz auf und dann einmal zu Imperiosus hinüber. Sie beide waren ja eigentlich die einzig kombinierbare Möglichkeit, wenn sie das so überschlug. Piso war ja Patrizier, ebenso wie seine Schwester, und die Geschwister konnten ja auch nicht einander heiraten. Was Vera auch nicht unbedingt freundlich gleich an Archias gerichtet einwarf.
    “Es ist aber nicht besonders schmeichelhaft, wenn man sowas überlegt, nur weil gerade niemand anderes da ist...“ , gab Axilla noch sehr viel leiser und schüchterner dazu. Nicht, dass Archias mit seinem Einwurf hier jetzt etwas anzettelte. Axilla hatte zwar vor, sich zu verheiraten, bevor sie alt und zwanzig wurde, aber... sie hatte sich das schon ein bisschen anders vorgestellt, als aus einem Scherz heraus.

  • Das Gespräch war voll in Fahrt und kein Auge blieb trocken, das Archias und Piso sich schon länger kannten war kaum zu überhören ... sicher hätten beide sich gegenseitig die ganze Nacht hindurch ähnliche Geschichten vorhalten können. Während ich also begeistert dem Gespräch lauschte trugen die Sklaven bereits das Essen auf und schenkten fleißig Wein nach. Die Feier war großartig eine gute Idee ...


    Doch dann kam der Satz der mich für die nächsten zehn Minuten in Trance versetzte »Gibt's ja gar nicht! Wieso stand davon nix in der Acta? Prügel-Patrizier macht Kleinholz aus Taverne! Das wär doch mal ein klasse Artikel gewesen. Seiana, warum stand das nicht drin?«
    War Archias Verlobte von der Acta? Hatte sie etwas mit dem schändlichen Artikel zu tun? Hatte sie ihn vielleicht sogar geschrieben? War sie vielleicht nur hier um nochmehr Lesestoff zu bekommen? Hatten die anderen den Artikel gelesen? Gaben sie dem Autor recht? ...


    Dermaßen in erneute Selbstzweifel verstrickt vergas ich völlig die Frage an Archias und Piso. Ebenso verpasste ich Axillas Blick und Archias ersten Versuch als Heiratsvermittler ... erst als Axilla Archias dafür kritisierte kehrte ich mit meinen Gedanken in die Wirklichkeit zurück ...



    Sim-Off:

    Alles in der Wi-Sim ;)

  • Dass Axilla sich ein wenig zurückgesetzt fühlen könnte, kam Seiana nicht in den Sinn – immerhin wussten sie beide voneinander ja, dass sie in Alexandria gewesen waren, hatten sich dort sogar flüchtig getroffen. Der Erzählung Veras lauschte sie aufmerksam, wenn auch eher schweigsam. Caius’ Bemerkung hingegen hätte sie am liebsten mit einer Grimasse kommentiert – immerhin hatte es ihn nicht gestört, dass sie nur in Begleitung einer Sklavin nach Alexandria gekommen war, um ihn kennen zu lernen. Oder geblieben war. Ganz und gar nicht. Ganz davon abgesehen, dass sie persönlich nicht wirklich etwas Schlimmes daran finden konnte, dass die Flavia allein - nur in Begleitung von Sklaven, davon ging sie aus – gereist war. Aber darauf näher einzugehen, war hier nicht der richtige Rahmen, und so nippte sie nur erneut an dem Wein.


    Und dann kam die Unterhaltung der Männer so richtig in Fahrt. Um Seianas Mundwinkel spielte ein Lächeln, das sich zu einem Grinsen erweiterte, als Caius sie ansprach. „Das wirst du den Auctor fragen müssen. Ich war da noch in Alexandria… Aber man könnte ja für einen, eh, eine Art Nachberichterstattung sorgen. Gespickt mit Kommentaren der Beteiligten.“ Vera schien allerdings wenig begeistert zu sein, weder von der Information über das, was auch immer in der Taverna Apicia geschehen war, noch über die Spekulationen Caius’ über mögliche Bindungen. Und Axilla schien regelrecht verlegen zu sein – aber vielleicht fiel Seiana das auch nur auf, weil sie sich erst vor wenigen Tagen über genau dieses Thema unterhalten hatten. Und genau deshalb, weil Vera erzürnt schien und Axilla und peinlich berührt, tat Seiana nun etwas, was sie normalerweise eigentlich nicht getan hätte – sie versuchte das Thema auf ihre und Caius’ Hochzeit zu lenken. Was sie in Verlegenheit brachte, weil es sie irgendwie nervös machte, dass sie so unaufhaltsam immer näher rückte, aber es stand nun einmal fest, und das war immer noch besser, als mit irgendwelchen fehlgeleiteten Scherzen die Hälfte der Anwesenden zu brüskieren. „Caius, vielleicht solltest du erst mal abwarten, wie der Wechsel von Lager zu Heim wird, bevor du dazu drängst. Woher will denn auch nur einer von euch wissen, wie das Zusammenleben mit einer Frau tatsächlich ist – und in jeder von uns steckt doch irgendwo eine Xanthippe, zu Recht, möchte ich meinen. Ein Zuckerschlecken wird das jedenfalls ganz sicher nicht.“ 8)

  • Caius grinste noch, aber es ging ihm genauso wie Axilla. Dass Vera das mit dem Schankmaderl erwähnte, fand er auch nicht lustig. Und als sie ihn dann so anfauchte, rollte er, nun nicht mehr lächelnd, mit den Augen. Die hatte sich eben doch nicht geändert! Wie gern hätte er sie jetzt noch mal an den Haaren gezogen... Sehnsüchtig seufzte er.
    »Ich dachte eher an Impi«, murmelte er noch halb zu Vera gewandt und ging dann demonstrativ auf Axilla ein, die an seiner Seite lag. Er zwinkerte ihr grinsend zu und rollte dann übertrieben auffordernd mit den Augen in Pisos Richtung. Ihr Kommentar ließ ihn beleidigt mit der Zunge schnalzen.
    »Na! Als ob ich das nur deswegen gesagt hätte!« konterte er und nahm dann einem Sklaven den Teller ab, den er ihm reichte.
    »Mmh, das sieht gut aus! Lohnt sich das überhaupt, für so wenig Leute nen Koch zu beschäftigen?« fragte er dann Imperiosus, der die Fragen von eben vergessen zu haben schien. Machte aber auch nichts weiter, denn Caius waren sie auch längst entfallen.


    »Wieso muss ich eigentlich diesen Kerl fragen? Du bist seine Klienten, da kannst du das ruhig mal ansprechen, finde ich«, gab er auf Seianas Worte hin zurück und stopfte sich ein Stückchen Fleisch in den Mund.
    »Genau dasch mein isch«, fuhr er bei Seianas Vorschlag mit vollem Mund fort und nickte beifällig. Im nächsten Moment musste er husten, weil er sich schockiert verschluckt hatte. Er ließ sich seinen Becher reichen und spülte das hängen gebliebene Essesstückchen schnell hinunter, dann sah er Seiana entsetzt an.
    »Das sagst du eh nur so. Du kannst gar nicht xanthippisch veranlagt sein, das wär ein Widerspruch in sich. Außerdem weißt du auch nicht, wie das Leben mit einem Aelier so ist...« Er grinste nun wieder und schob sich den nächsten Bissen in den Mund.

  • Axilla versuchte, so wenig Wein wie irgendwie möglich zu trinken. Sie merkte, dass ihre Wangen nach den wenigen Schlucken schon langsam aber sicher eine rötliche Färbung annahmen, und einer der Sklaven schenkte ihr schon nach, ehe sie Einspruch erheben konnte. Zum Glück wurde aber auch gleich etwas zu Essen aufgetragen, was hoffentlich verhindern würde, dass sie nachher nach Hause torkeln würde. Sie nahm sich gerade einen kleinen Happen, als sie Archis Kommentar zu Vera ein wenig verwundert hörte und dann auch gleich selber ein doch recht eindeutiges Augenrollen von Archias bekam. Ein bisschen verwirrt sah sie an ihm vorbei zu Piso, und dann wieder zurück.
    “Piso ist doch Patrizier, der darf mich doch gar nicht heiraten“, raunte Axilla Archias zu. Ob er es allerdings verstanden hatte, wusste sie nicht, denn Seiana brachte das Thema auf ihre und Archias Hochzeit, und damit war sie auch erstmal aus der Schusslinie.
    Axilla sah sich die beiden einmal an, wie sie miteinander scherzten und sich angrinsten. Sie lächelte den beiden zu, aber es war nicht ihr ehrlichstes Lächeln. Irgendwie war es komisch. Oh, sie freute sich für Archias, er liebte sie. Und Seiana war wirklich nett und hilfsbereit und gut erzogen und aus gutem Hause... Und trotzdem war es ein etwas komisches Gefühl, daran zu denken, dass er bald schon verheiratet sein würde. Ein ganz komisches Gefühl.
    Sie widmete ihrem Teller wieder mehr Aufmerksamkeit und aß ohne rechten Appetit ein paar Bissen, und griff auch wieder nach ihrem Weinbecher, um doch ein paar Schlucke mehr zu trinken. So schlecht schmeckte der Wein ja gar nicht, und sicher konnte sie ein wenig vertragen, ehe sie anfing, zu singen.

  • "Es sind drei Köche Archi! Und da sie normalerweise nur für mich und die anderen Sklaven kochen, ist das heute schon so etwas wie eine besondere Herausforderung!"


    Antwortete ich Archi als dieser nach den Köchen fragte, aber er hatte recht mittlerweile ging recht viel meines Geldes für Essen drauf, wobei ich mich eigentlich nicht beschweren durfte meine drei Köche waren Experten in ihrem Fach und jeder von ihnen hatte sein eigenes Spezialgebiet auf dem er die anderen sogar noch übertraf ... ein Wunder das ich nicht längst ein Kloß von einem Mann war ...


    "Lasst es euch nur schmecken alles kommt mit bester Empfehlung aus Alexandria, ich habe mir da nähmlich das ein oder andere Rezept mitgeben lassen!"

  • Piso tat gar nichts, als Archi seine Schlagzeile vortrug, außer seine Hände an den Kopf zu schlagen und grunzend zu stöhnen. „Ach Himmel! Bist du grausam! Das, meine Freunde, ist wohl das, was sie die Hybris des Künstlers nennen.“ Seine Hände glitten hinunter von seinem Gesicht und eine groteske Grimasse kam zum Vorschein, bevor er wieder gequält grinste. Gute Miene zum bösen Spiel machen war das, was er nun musste. Verflixt. Seine Schwester schien nicht allzu happy zu sein, einen entschuldigungsheischenden Blick warf er ihr hin. „Nein, keine Sorge...“, aber ich hätte es getan, wenn ich physisch dazu in der Lage gewesen wäre, musste er innerlich hinzufügen. Axilla war wohl die einzige, die noch Mitgefühl zeigte, was sie darin zeigte, indem sie das Geschenis nicht kommentierte. Über den ganzen Trubel hinweg hörte er Archis Nachfrage nach seinem Spruch, und er war erst wieder in der Lage, sich ins Gespräch einzuklinken, als die Sprache aufs Heiraten kam.
    „Was sagst du da Vera? Du willst wohl erst heiraten, wenn du eine alte Hexe mit Buckel bist.“, bemerkte er spitzfindig und ein bisschen spaßig-respektlos, während er sich zu seiner Schwester hinbeugte und ihr zärtlich in die Wange kniff. „Echt, du heiratest, wenn du willst.“ Nur bei der Frage, wer es wird, habe ich hoffentlich noch was mitzureden, dachte er sich insgeheim, aber er war sich sicher, wen seine Schwester mochte, konnte er nicht abgeneigt sein.
    „Himmel, Seiana, du willst meine Zukunft zertrümmern!“, rief er aus, Hände ringend und schwer schnaufend. „Wenn ich im Zuge dessen dann aus meiner Familie geworfen werde, hoffe ich wenigstens, ich kann mich in der Domus Aeliana in einem Notquartier einquartieren.“, fügte er jämmerlich hinzu. Die Welt war so böse!
    Ihm entging aber nicht, was Archi zu Vera sagte. War es Archias wirklich ernst? Piso zog eine Augenbraue marginal hoch und linste zuerst zu Imperiosus, dann zu Axilla. Er fände sie schon schnuckelig... aber aus Gründen, die so komplex waren, dass sie ein anderes Mal erzählt werden müssten, konnte er nicht. In diesem Moment kam ihm aber ein anderer Gedanke. Ein sehr Guter. Einer, der eines Mannes von adeligem Blut würdig war. Es bedurfte noch ein bisschen Ausarbeitung... aber er war schon am Denken, als er aus seinem Weinbecher sürfelte.
    Zu Archi und Seiana hin gewandt nickte er starr grinsend hin, beipflichtend, als Archi meinte, Seiana konnte keine Xanthippe sein. Er war sich da noch nicht sicher, hatte sie ihm doch eben damit gedroht, seine Karriere abzuwürgen vermittelst eines Artikels. Axilla flüsterte was zu Archi hin, was er aber nicht hörte, denn gerade jetzt kündigte Imperiosus sein mahl an.
    „Mensch, Impi!“ So hatte Piso ihn noch nie genannt, aber es wurde nun Zeit dafür. „Danke! Vielen Dank! Aber gleich 3 Köche? Du lebst hier wirklich wie Iuppiter in Gallien. Hast du eine Schatzkarawane des Großkönigs von Parthien überfallen?“, fragte er, als er staunend auf die Köstlichkeiten blickte. Sie sahen so schön aus, dass er es gar nicht wagte, sie anzufassen.

  • Caius hatte da weniger bedenken und griff beherzt zu. Er zerstörte das gesamtvollendete Kunstwerk und schob sich ein paar Leckereien in den Mund. Während er kaute, konnte er nicht reden, dafür aber hören. Als hörte er Axilla zu und sah sie zur Reaktion zweifelnd an. Er schluckte.
    »Klar darf der. Er muss nur wollen. Also ran an die Buletten"« erwiderte er leise zu ihr und nahm sich dann auch gleich eine solche.


    »Drei! Für dich alleine! Das ist ja nen Ding, so viel hat's nicht mal bei den Flaviern, und die können sich das sicher eher leisten als... Öh. Tschuldigung«, entfuhr es ihm dann kleinlaut und er sah ganz bedröppelt aus, als er das sagte. Schließlich hatte er Imperiosus nicht sagen wollen, dass er sich finanziell nicht in einer Liga befand mit ihnen. Nun galt es also, schnell das Thema zu wechseln.
    »Sag mal, Pi... Was ist ein Hybride eines Künstlers?« fragte er wissbegierig und kaute dann auf einer Sardelle herum.
    »Mach dir mal keine Sorgen, du bist immer willkommen bei uns. Du musst dann allerdings damit vorlieb nehmen, dass die Xanthippe auch da wohnt«, kommentierte er Pisos Bemerkung, sah zu Seiana und grinste frech.

  • Imperiosus hatte wirklich 3 Köche, nur für sich alleine? Offenbar verdiente man als Angestellter der Kanzlei ganz ordentlich. Die Iunier hatten in Alexandria nur eine Köchin, und hier in Rom... sie wusste es gar nicht, fiel ihr da auf. Sie sollte mal einfach in die Küche gehen und nachfragen, um...
    Archias stieß sie gerade leicht an, um ihr eine Antwort zu geben auf Piso. 'Er muss nur wollen'? War das sein Ernst? Axilla sah ihn fragend an, und dann an ihm nochmal vorbei zu Piso. Ran an die Buletten? Wie stellte Archias sich das vor? Sollte sie rübergehen, ihn auf der Kline zurückdrücken und ihn küssen, bis ihm schwindelig wurde? Sie sah nochmal zu Archias zurück, immernoch kritisch, bis ihr aufging, dass er sie wohl nur veralberte. Gespielt böse kniff sie ihn einmal in die Seite. “Es ist nicht nett, andere Leute so zu veralbern, Caius“, raunte sie ihm zu und sah ihn nochmal streng an, ehe sie grinsen musste.
    Jetzt war die Platte mit dem Essen ohnehin zerstört, also griff Axilla auch nochmal zu. Wirklich Hunger hatte sie immernoch nicht, aber es roch alles sehr gut. Und sie wollte testen, ob es auch wirklich alexandrinisch hier schmeckte. Die Sachen in Rom waren zwar auch gut, aber irgendwie so.... unwürzig.
    Der Kommentar bezüglich des Geldes ließ Axilla nochmal kurz aufhorchen. Die Flavier konnten sich das eher leisten als was? Die Pompeier? Die Iunier? Axilla merkte gerade nur für einen kurzen Moment, unter welch wichtigen und einflussreichen Persönlichkeiten sie doch im Moment hockte. Auch wenn Archias sich gleich für die gedankenlose Bemerkung entschuldigte und sie ja auch wusste, dass er eigentlich ganz normal war und sich nichts auf seinen Namen oder sein Geld einbildete, brachte es sie doch zum Nachdenken. Vermutlich war sie hier in diesem ganzen Raum die unwichtigste von allen, und irgendwie war das ein ziemlich bedrückendes Gefühl.


    Axilla beschloss, dieses Gefühl mit etwas zu Essen zu vertreiben. Während sie also selber eine kleine Bulette gerade vernichtete, glitt ihr Blick doch wieder zu Piso. Er sah ja schon ganz schnieke aus. Und sie hatte ihn ja auch gern. Aber... nein, das war zu albern. Wie stellte sich Caius das vor? Seine Familie würde ihn doch sicher vierteilen, wenn er mit einer Plebejerin ankam. Und außerdem...
    Axillas Blick glitt wieder zu Archias und Seiana. Sie beobachtete ihn und seine 'Xanthippe' einen Moment, und griff wieder nach dem Weinbecher. Der Wein war wirklich ziemlich gut, wenngleich ein wenig stark. Nein, sie wollte jetzt nicht über Männer nachdenken. Über gar keinen von ihnen allen.

  • Ich lachte herzlich über Archis Entschuldigung ...


    "Ach du brauchst dich nicht entschuldigen, ich weiß wie du es gemeint hast! Die Köche sind Sklaven wie all die anderen Bediensteten auch! Sie machen die Arbeit die sie am besten können und so teuer waren sie auch nicht! Noch dazu muss ich mir keine Stallburschen und Pferde-Pfleger leisten, die ihr doch aber mit Sicherheit zu Hause habt oder?"


    Außerdem war ich mir sicher das drei Köche nicht wirklich viel waren, die meisten Familien Roms hatten Sklaven in Gruppen eingeteilt und beherbergten sie in den jeweiligen Wohnsitzen ... so das eine Familie wie die Flavier, mit Sicherheit, auf ihre verschiedenen Wohnsitze verteilt, 20 oder noch mehr Köche hatte ... immerhin gab es da auch eine Menge Leute zu bekochen ...

  • „Keine Sorge“, schmunzelte Seiana, zu Piso gewandt. „Ich habe nicht vor, irgendetwas zu zertrümmern. Ganz davon abgesehen ist die Sparte Klatsch und Tratsch ohnehin eher weniger mein Thema.“ Das Thema Hochzeit – das auch nicht so ganz das ihre war, und das nicht nur, weil es wohl am ehesten in eben genannte Spalte gehörte – verschwand zu ihrer Erleichterung eher in der Versenkung, was wohl mit daran lag, dass die Sklaven nun das Essen auftischten – das in der Tat nicht nur reichhaltig, sondern auch sehr köstlich aussah, wie an den Kommentaren ringsum zu merken war. „Es sieht wirklich hervorragend aus“, wandte sie sich an ihren Gastgeber und lächelte ihm zu, dann akzeptierte sie einen Teller von einem der Sklaven und erwiderte Caius’ Grinsen. „Meinst du?“ fragte sie ihn, während sie sich eine gefüllte Olive von ihrem Teller nahm. „Dann erzähl mal. Wie ist das Leben so mit einem Aelier?“ Un die Olive verschwand in ihrem Mund.

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