Esther

  • So eben wollte sie sich nach weiteren Sklaven umschauen - es standen ja noch etliche auf dem Podest, die bestimmt sehnlichst darauf warteten endlich von diesem schmierigen Sklaventreiber weg zu kommen - welche sie aber nicht beabsichtigte zu kaufen, da hörte sie eine bekannte Stimme und wandte sich dieser zu. Flava Vera! Ewigkeiten hatte Arvinia sie nicht gesehen!


    "Flava Vera! Es erfüllt mich ebenso mit Freude dich wieder zu sehen!"
    entgegnete sie ihr mit einem warmherzigen Lächeln, welches sich dann aber in eine betroffene Miene wandte "Du warst krank? Deswegen habe ich nichts mehr von dir gehört .. meine Liebe dir muss es nicht peinlich sein, die Peinlichkeit ist bei mir, denn ich habe mich nicht nach dir erkundigt!" ob sie wohl auch hier war um eine Sklavin zuersteigern? Vielleicht .. aber das war jetzt erstmal zweitrangig.

  • Zitat

    Original von Titus Duccius Vala


    Caius musste bei der Frage schmunzeln. Aus den Augenwinkeln bemerkte er, dass Vera bei der Tiberia angelangt war, sich aber nicht weiter um ihn zu scheren schien. Also konnte er genauso gut hier stehen bleiben und sich nett mit dem germanischen Römer unterhalten.
    »Normal ist das ganz sicher nicht. Aber was ist schon normal, wenn der Adel einkaufen geht? Bis tausend hätte ich vielleicht noch mitgeboten, um meiner Zukünftigen eine Freude zu machen, aber das Achtfache?« Caius schüttelte den Kopf und gluckste.
    »Da finanziere ich lieber meine Hochzeit. Ah, ich bin übrigens Caius Archias von den Aeliern«, stellte er sich dann vor.
    »Singen konnte sie ja ganz nett, nicht wahr? Aber das rechtfertigt nicht das Gebot, finde ich.«

  • "Da bist du mir beim Wissen im Vorteil. Meine Erfahrungen auf den römischen Stadtadel beschränken sich auf einige wenige, und die geben sich eher gelassen im Umgang mit Reichtum. Diese Zurschaustellung..", er nickte mit dem Kopf in Richtung der Patrizierin, die mal eben eine Villa für die Sklavin geboten hatte, "..ist mir fremd. Und ich bin mir nicht sicher, ob sie jemals was anderes für mich sein wird."


    Vala wandte sich dem Römer nun vollends zu, und streckte ihm die Hand zum Gruße hin, wurde jedoch von den Geschehnissen auf der Bühne abgelenkt: "Ich bin Vala vom Stamm der Ducc.."
    Weiter kam er nicht, als der Sklavenhändler (ein Schelm, der dabei böses denkt :P) einen Mann auf die Bühne ziehen ließ, der wohl dem römischen Klischee des Germanen entsprach. Valas Lippen wurden schmal, als er das Schauspiel betrachtete, und brauchte eine Weile, um sich wieder auf seinen Gesprächspartner zu konzentrieren: "..vom Stamm der Duccii. Ein Aelius, sagst du? Meine Gastgeberin ist Aelia Vespa, vielleicht seid ihr miteinander verwandt?"
    Nicht, dass Vala wirklich daran glaubte. Immerhin gab es eine Million Menschen in Rom, und ein vielfaches davon noch im römischen Reich. Und doch hatte er die Erfahrung gemacht, dass Rom in Wirklichkeit ein Dorf war: jeder kannte jeden, und jeder war mit jedem um x-Ecken verwandt. Warum das so war, konnte er sich allerdings nicht erklären.


    "Naja, vielleicht sieht die Dame etwas in der Sklavin, das wir nicht sehen können. Oder hören..."

  • Vera winkte ab. „Ich war so krank gewesen das man sowieso niemand zu mir gelassen hätte. Ich war ja erst ein paar Tage in Rom als ich mich aufs Lager legte. Sag, hat deine Cousine geheiratet? Du warst doch auf der Suche nach einem Geschenk für sie.“
    Vera hatte Quintus Claudius Lepidus nicht bemerkt, zu sehr war sie erst mit der Sklavin beschäftigt und dann damit sich zu Arvinia zu begeben.
    „Entschuldige dies ist…..“ Sie drehte sich um zu Aelius Archias, der eben doch noch bei ihr war. Suchend gingen ihre Augen über die Menge hinter ihr und zuerst blieb sie an dem großen Germanen hängen der sich mit…nein das war jetzt nicht war.
    Caius Aelius Archias stand einfach da und unterhielt sich mit dem Riesen. Sie verzog etwas unwillig das Gesicht doch da war… Quintus Claudius Lepidus, unverschämt wie eh und jäh starre er sie an, doch diesmal wurde Vera etwas rot und senkte den Blick und drehte sich schnell zu Arvinia um.
    „ Der Kinderfreund meines Bruders, Caius Aelius Archias. Ich habe ihn hier auf dem Markt getroffen und ich wollte euch gerade vorstellen aber er scheint sich mehr für den barbarischen Riesen da zu interesieren.“
    Vera drehte demonstrativ den Männern den Rücken zu. „ Oh, ich freu mich so ein bekanntes Gesicht zu sehen. Erzähl mir doch was es so neues in Rom gibt und was machst du hier?“

  • »So ganz unter uns gesagt, glaube ich nicht, dass da irgendein Patrizier eine Ausnahme bildet... Außer Piso vielleicht. Also, Flavius Piso. Ansonsten wird geprahlt und geprotzt ohne Ende. Es gibt vielleicht auch welche, die zumindest so tun, als ob sie sich auf eine Stufe mit dem gemeinen Volk begeben wollen, aber das ist ja noch scheinheiliger als so einen Batzen Geld für eine Sklavin zu bieten, die nichts kann. Oder aber die Tiberia da bekommt zu viel Taschengeld.«


    Caius wandte sich auch wieder der Bühne zu, als das nächste Exemplar auf die Bretter geführt wurde.
    »Oh, ein Duccier? Ich bin während meiner Zeit in Brigantium ein paar Leuten mit deinem Namen begegnet. Vespa? Ach du je, frag mich nicht, wie viele Ecken das sind, über die wir miteinander verwandt sind. Kennst du Quarto? Der ist mein Vetter zweiten Grades, und Vespa ist seine Nichte. Dann ist sie vermutlich meine...äh, Cousine dritten Grades? Ich habe wirklich keine Ahnung. Aber diese Stammbäume sind mir eh ein Buch mit sieben Siegeln.« Caius zuckte mit den Schultern.
    »Dann wohnst du momentan bei Prudentius Balbus«, schlussfolgerte er, als er seinen Namen hörte. Er wandte sich zu Vera und ihrer reichen (oder nun armen?) Bekanntschaft zu und nickte grüßend.
    »Salve, freut mich!« So weit standen sie ja schließlich nicht voneinander entfernt.


  • Flavia Vera schien Lepidus erst nicht gesehen zu haben. Vielleicht wollte sie ihn auch nicht sehen. Lepidus hingegen blickte sie mit einem Lächeln an. Und doch, da trafen sich für einen kurzen Moment die Blicke von Lepidus und Flavia Vera. Er merkte, wie ihr doch ein wenig die Röte ins Gesicht stieg. Schon aus diesem Grund schien sie sich wegzudrehen. Lepidus meinte für sich, vielleicht doch ein wenig Eindruck letztens auf dem Markt hinterlassen zu haben. Auch wenn Flavia Vera sein Angebot dankend ablehnte.
    Gemütlichen Schrittes bewegte sich Lepidus auf die Gruppe von Menschen zu und sprach Flavia Vera von der Seite an. "Einen wunderschönen Tag Flavia Vera. So schnell sieht man sich wieder?!"

  • Arvinia nickte verständnisvoll. "Ja das hat sie, sie ist mit Purgitius Macer verheiratet." gab sie preis, aber das hatte die Flavier bestimmt schon gehört, oder vielleicht doch nicht? Immerhin war sie ja krank gewesen, daher war ihr bestimmt viel entgangen was in Rom so passiert war..


    Dann stellte die Flavierin ihr Aelius Archias vor und lächelte dann mit einer hochgezogenen Augenbraue "..vermutlich findet er seine Größe beeindruckend." wenn sie wirklich in sich ging und nachdachte, empfand sie ebenfalls die größe des langhaarigen Barbaren interessant. Ihr Orestes war viel kleiner und auch schmaler, was sie aber gar nicht schlimm fand, denn mit so einem Riesen verheiratet zu sein könnte sie sich nie und nimmer vorstellen.


    "Eigentlich hast du nicht viel verpasst meine Liebe, ich wüsste auc.." da wurde sie unterbrochen. Der Aelius hatte sich vorgestellt und vergrößerte die Gesprächsrunde. Arvinia nickte ihm zu, auch dem Riesen. Gerade wollte sie fortfahren da kam auch noch ein weiterer Mann mit kahlgeschorenem Kopf hinzu. Lepidus! Was machte er hier? Hatte Durus ihn geschickt? Das er nur Vera ansprach emfpand die Tiberia ziemlich unhöflich.. so kannte sie ihn gar nicht.

  • Vera konnte ihn ja jetzt nicht mehr ignorieren und eigentlich wollte sie es auch nicht. Das letzte mal war sie richtig schlecht drauf gewesen und heute schämte sie sich dafür. Sicher hatte er es nur gut gemeint doch irgendwie waren sprichwörtlich die Gäule mit ihr durchgegangen und sie hatte die eingebildete Zicke raushängen lassen.
    Vera war launisch und es kam ganz drauf an wie und wo man sie gerade erwische.
    „Salve, Claudius Lepidus. Ja Rom ist ein kleines Dorf. Kennst du Tiberia Arvinia? Wir waren gerade dabei die neusten Nachrichten auszutauschen. Arvinia dies ist Claudius Lepidus. Er hat mich erst vor ein paar Tagen, auch hier auf dem Markt, im Dreck liegen gesehen.“
    Vera lachte, jetzt im Nachhinein fand sie das ganze eigentlich lustig. „ Irgend so ein Tölpel hat ein Fass mit Äpfeln umgeworfen und mir die Tunika bespritzt. Claudius Lepidus war so aufmerksam und wollte mich sogar mit seiner Sänfte nachhause bringen.“
    Vera schenkte ihm jetzt ein entwafendes Lächeln und ihre Augen blitzen verschmitzt auf.
    „Die römischen Märkte sind so eng und voll, ich war das letzte mal in Damaskus auf dem Markt und dort wäre so was sicher nicht vorgekommen aber die Stände haben auch nicht so eine hervorragende Auswahl.“
    Veras warf noch einmal einen Blick zu Archi doch der war noch immer mit dem, nicht uninteressanten, Barbaren beschäftigt.

  • Mit genervtem Blick und leichtem Bauchgrimmen drängte sich Valens durch die Menschenmassen, die den Sklavenmarkt um diese Zeit bevölkerten. Dieser Pöbel! Er irrte jetzt schon Stunden durch Rom, ließ sich ziellos von der Menge treiben, doch sein Kontakt mit der Stadtbevölkerung hatte sich bislang fast ausschließlich auf die unflätigen Schimpftiraden eines grobschlächtigen Glatzkopfes und einige sehr direkte Angebote freizügiger Dirnen beschränkt.


    Nicht dass Valens der holden Weiblichkeit abgeneigt gewesen wäre. Das Gegenteil war der Fall. Doch mit den paar lächerlichen Münzen, die er noch sein Eigen nannte wäre er da ohnehin nicht weit gekommen, schon gar nicht hier in Rom, wo ihm bei den Preisen regelmäßig die Augen übergingen. Höchste Zeit, dass er seine Verwandtschaft aufsuchte. Valens drängte sich an einem Greis mit Hakennase, zwei Sklaven und einer faltigen Matrone vorbei und holte tief Luft. Er erspähte ein kleines Grüppchen, das neben einem Stand mit bärbeißig dreinblickenden Numidiern stand, anscheinend in rege Konversation vertieft. Die konnte er doch ansprechen. Valens erkannte auf Anhieb an der Kleidung der Personen, dass es sich um Angehörige der besseren Kreise handeln musste, um wichtige Kaufleute vielleicht, oder gar auch um Patrizier? Schnellen Schrittes trat er hinzu setzte den Anflug eines Lächelns auf und fragte den Erstbesten in freundlichem Tonfall:


    „Salve, Freund! Könntest du mir vielleicht sagen, wo ich die Villa Tiberia finde?“


    Sim-Off:

    Wer will darf gerne die Wegbeschreibung geben. :)

  • Weil Vala noch eine Weile brauchte, war es Caius, der sich dem Mann zuwandte, der sie gerade von der Seite ansprach. Und wie! Caius hob erstaunt eine Augenbraue bei der Anrede. War er sein Freund? Das kaum, aber der Bürger schien von außerhalb zu kommen, da wollte er mal nicht so sein.
    »Ehm. Salve... Die villa Tiberia schst du? Da bist du hier aber ganz falsch. Du musst zum Viellenviertel auf dem Esquiliun. Du gehst von hier aus zum forum romanum bis zum forum pacis, und da biegst du nach Osten ab und läufst bis zum porticus Liviae. Von da aus kannst du es gar nicht mehr verfehlen, die villa steht eine Querstraße weiter«, beschrieb Caius den Weg, als wäre er sihn selbst schon zigmal gelaufen. Da fiel ihm etwas auf: Der Fremde schien keine Sänfte dabei zu haben. Und einen Sklaven sah Caius auch nicht.
    »Glaubst du, dass du es findest?« fragte er vorsichtshalber mal nach, denn irgendwie sah er nicht danach aus.

  • Forum pacis, porticus Liviae… Valens gab sich alle Mühe, sich die Wegbeschreibung des Fremden einzuprägen, auch wenn ihm die meisten diese Plätze weniger als gar nichts sagten. "Tja, das ist eben Rom. So läuft das nun mal in der Großstadt" schoss es ihm unwillkürlich durch den Kopf. Wenigstens der Esquilin war ihm ein Begriff, hatte er doch die Stadt durch die Porta Esquilina betreten. Esquilin und porticus Liviae also. Er nickte.


    „Ich denke schon. Auf jeden Fall danke ich dir vielmals für deine Hilfe.“


    Er musste wirklich einen erbärmlichen Eindruck auf seinen Gesprächspartner machen, schlecht rasiert und noch ganz von den Strapazen der vergangenen Reise gezeichnet. Höchste Zeit, wieder die Annehmlichkeiten der Zivilisation zu genießen. Ein guter Barbier, ein ordentlicher Wein und vielleicht ein Thermenbesuch und die Welt sähe sicher schon wieder ganz anders aus. Valens bedankte sich noch einmal bei dem Fremden, der ihn - so kam es ihm zumindest vor - leicht spöttisch beäugte und drängte sich wieder in die Menschenmenge, in Richtung Forum Romanum.

  • Vera warf einen kurzen Blick auf den zerzausten Mann der kurz mit Archias sprach und fragte sich was er wohl von ihm gewollt hatte. Doch dann wand sie sich wieder der Tiberia zu.

  • Zitat

    Original von Caius Aelius Archias
    »So ganz unter uns gesagt, glaube ich nicht, dass da irgendein Patrizier eine Ausnahme bildet... Außer Piso vielleicht. Also, Flavius Piso. Ansonsten wird geprahlt und geprotzt ohne Ende. Es gibt vielleicht auch welche, die zumindest so tun, als ob sie sich auf eine Stufe mit dem gemeinen Volk begeben wollen, aber das ist ja noch scheinheiliger als so einen Batzen Geld für eine Sklavin zu bieten, die nichts kann. Oder aber die Tiberia da bekommt zu viel Taschengeld.«


    Caius wandte sich auch wieder der Bühne zu, als das nächste Exemplar auf die Bretter geführt wurde.
    »Oh, ein Duccier? Ich bin während meiner Zeit in Brigantium ein paar Leuten mit deinem Namen begegnet. Vespa? Ach du je, frag mich nicht, wie viele Ecken das sind, über die wir miteinander verwandt sind. Kennst du Quarto? Der ist mein Vetter zweiten Grades, und Vespa ist seine Nichte. Dann ist sie vermutlich meine...äh, Cousine dritten Grades? Ich habe wirklich keine Ahnung. Aber diese Stammbäume sind mir eh ein Buch mit sieben Siegeln.« Caius zuckte mit den Schultern.
    »Dann wohnst du momentan bei Prudentius Balbus«, schlussfolgerte er, als er seinen Namen hörte. Er wandte sich zu Vera und ihrer reichen (oder nun armen?) Bekanntschaft zu und nickte grüßend.
    »Salve, freut mich!« So weit standen sie ja schließlich nicht voneinander entfernt.


    "In Brigantium, sagst du?", überlegte Vala laut vor sich hin, brauchte allerdings keine Sekunde, um festzustellen, dass dieser Mann wohl keinem der seinen über den Weg gelaufen war. Immerhin war der Stamm seiner Familie, die den Namen der Duccii trugen nicht so groß, als wüsste man nicht zwangsläufig wo die einzelnen Familienmitglieder sich herumtrieben, "Interessant... wird aber wohl eine andere Gens gewesen sein, zumindest kommt mir niemand von uns in den Sinn, die sich für längere Zeit in Brigantium aufgehalten haben. Und so viele sind wir nicht."


    Bevor Vala auf die aelischen Verwandtschaftverhältnisse antworten konnte, oder auf die Frage ob er bei Prudentius Balbus wohnte, wurde der Aelier von der Seite angesprochen und nach irgendeinem Weg gefragt. So schnell wie der Kerl aufgetaucht war, war er dann auch wieder verschwunden, und Archias wandte sich den sich nahe bei befindenden Damen erkennbar edler Herkunft zu, vergaß dann aber, Vala vorzustellen, so dass dieser sich gezwungen sah das selbst zu erledigen, um die peinliche Lücke zu füllen: "Den edlen Damen meinen Gruß. Mein Name ist Titus Duccius Vala, ein Niemand aus der Menge in Sicht zur der euren Erscheinung."

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