“Der von Praetor Urbanus Purgitius Macer genannten Reihenfolge kann ich zustimmen.
Aber deine Formulierung eines neuen Absatzes (3) des § 52 Codex Iuridicalis, Consul, nun, ich muss gestehen, ich verstehe sie nicht. Eine Freiheitsstrafe entspricht in seiner Ausführung dem Opus Publicum. – was soll das bedeuten?“
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Strafformen
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- Diskussion
- Manius Tiberius Durus
- Geschlossen
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Die Organisation verwirrte Durus zunehmend und so ließ er sich eine Tabula von den Senatsschreibern reichen, die alle Änderungen notiert hatten. Richtig, die Geldstrafe lag ja zwischen Freiheits- und Exilstrafe! Das erklärte einiges!
"Ich versuche noch einmal den Stand zusammengefasst vorzutragen:
§ 52 Geldstrafe - unveränderte Übernahme des bisherigen § 53.
§ 53 Opus Publicum
(1) Als Opus Publicum hat der Verurteilte für einen befristeten Zeitraum eine vom Gericht zugewiesene, der Schwere seiner Tat angemessene körperliche Arbeit zu verrichten, die dem Gemeinwohl nützlich ist. Nach Bedarf ist diese Strafe in der Stadt zu verbüßen, in der der Tatort liegt.
(2) Der Verurteilte ist von der Gemeinde, in der er das Opus Publicum ableistet, zu verpflegen.
(3) Kommt der Verurteilte seinen vorgeschriebenen Aufgaben nicht nach, ist der Verurteilte anzuketten. Zusätzlich können ihm in diesem Fall von der Stadt, in der er das Opus Publicum ableistet, schwerere Arbeiten zugeteilt werden.
(4) Übersteigt die Schuld einen Betrag von 600 Sz., so kann der Delinquent zu deren Begleichung als Sklave verkauft werden, jedoch frühstens drei Wochen nach Urteilsverkündung.
(5) Für eine Verurteilung zu Opus Publicum kann ersatzweise eine Relegatio gleicher Dauer angeordnet werden.
(6) Eine Freiheitsstrafe wird in Opus Publicum umgewandelt.Letztere Formulierung deshalb, da es nach dieser Reform keine Regelung zu Freiheitsstrafen gibt, weshalb es schwerlich als Kann-Vorschrift formuliert werden kann, da es keine Alternative gibt. Möglicherweise ist diese Formulierung klarer.
§ 53.1 Ersatzfreiheitsstrafe
(1) An die Stelle einer uneinbringlichen Geldstrafe tritt das Opus Publicum.
(2) Für diese hat die zuständige Stadt täglich 2 Sesterzen an den Empfänger der Geldstrafe zu entrichten. Der Delinquent ist so lange zu Opera Publica heranzuziehen, bis die Stadt die Schuld abgegolten hat.
(3) Eine Ersatzfreiheitsstrafe kann nicht in eine Relegatio umgewandelt werden.§ 54 Relegatio und Exilium
(1) Die Relegatio ist eine zeitige Verbannung. Das Mindestmaß der Relegatio beträgt 1 Jahr. Den Ort der Verbannung im Rahmen einer Relegatio bestimmt das Gericht, jedoch muss dieser außerhalb Italias liegen. In der Zeit seiner Relegatio darf der Verbannte weder für ein öffentliches Amt kandieren, noch kann er in ein solches gewählt werden.
(2) Das Exilium ist eine lebenslängliche Verbannung an einen gerichtlich bestimmten Ort außerhalb Italias, verbunden mit dem unbefristeten Verlust aller römischen Bürgerrechte. Wer den gerichtlich bestimmten Ort verlässt, oder ohne vorhergehende Begnadigung durch den Imperator Caesar Augustus zurückkehrt, wird mit dem Tode bestraft.§ 55 Todesstrafe
(1) Die Todesstrafe kann nur in Fällen verhängt werden, in denen sie ausdrücklich gesetzlich zulässig ist.
(2) Die Art der Vollstreckung bestimmt das Gericht. Es kann die Strafe auch in lebenslange Sklaverei in staatlichen Bergwerken oder Steinbrüchen umwandeln.
(3) Angehörigen des Ordo Senatorius, Equites und Decuriones ist es gestattet, statt einer Todesstrafe das Exilium zu wählen. In diesem Fall fällt ihr gesamtes Vermögen der Staatskasse zu.Diese Reihenfolge wäre meines Erachtens sinnvoll, wie Du es auch vorgeschlagen hast, Purgitius."
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“Mit § 53 (6) wird also jegliche Freiheitsstrafe abgeschafft und in Opus Publicum umgewandelt, auch wenn andere Gesetze noch eine Freiheitsstrafe vorsehen – das ist damit beabsichtigt, ja?“
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"Das wäre meine Intention. Andernfalls müssten wir genauere Regelungen zur Freiheitsstrafe erlassen, was seine Dauer etc. betrifft. Da ich die aktuelle Form der Freiheitsstrafe für schwierig halte, würde ich sie daher generell umwandeln.
Im Übrigen würde ich auch auf eine zeitliche Begrenzung des Opus Publicum verzichten, da sich diese wie gesagt aus dem Verkauf in die Sklaverei ergibt. Ansonsten möchte ich auch ein wenig in die Gerichte vertrauen, dass diese durch ihre Urteile nicht die Stadtverwaltungen zu sehr belasten, indem sie sehr hohe Strafen erlassen - zumal diese ohnehin in den Einzelgesetzen zu den Delikten definiert sind."
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“Ja, gut, ich finde das sinnvoll.“, meinte Aelius Quarto und nickte zustimmend.
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Macer war dagegen nicht zufrieden, auch wenn er es völlig verständlich fand, dass dem Consul in der Menge der Änderungen und Neuformulierung wieder einmal etwas durchgegangen war.
"Die Begrenzung des Opus Publicum auf eineinhalb Jahre fehlt noch", warf er daher ein. "Außerdem sehe ich überhaupt keinen Sinn darin, einen §53.1 zu verfassen. Die dort formulierten Bestimmungen können genauso gut auf die Paragraphen 52 und 53 verteilt werden."
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"Wie bereits gesagt halte ich eine Begrenzung des Opus Publicum nicht für sinnvoll, aus eben genannten Gründen."
erklärte Durus geduldig, denn offenbar hatte Macer seinen vorherigen Einwand überhört.
"Den § 53.1 aufzuteilen, halte ich hingegen für möglich. Absatz (1) und (2) könnten zwischen die Absätze (4) und (5) von § 53 geschoben werden, (3) in das neue (6) eingefügt werden, etwa mit folgendem Wortlaut:
(5) An die Stelle einer uneinbringlichen Geldstrafe tritt das Opus Publicum, für das die zuständige Stadt täglich 2 Sesterzen an den Empfänger der Geldstrafe zu entrichten hat. Der Delinquent ist so lange zu Opera Publica heranzuziehen, bis die Stadt die Schuld abgegolten hat.
(6) Für eine Verurteilung zu Opus Publicum kann mit Ausnahme des Falles nach Absatz (5) ersatzweise eine Relegatio gleicher Dauer angeordnet werden." -
Einige Augenblicke, die Durus ewig vorkamen, verstrichen, ehe er beschloss, etwas Neues zu versuchen:
"Da die Zeit drängt, werde ich die Debatte bereits jetzt schließen und eine Abstimmung einleiten, sodass dieses Thema noch heute abgehakt werden kann."
Er erhob sich, um die Modalitäten zu klären.
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