triclinium | Das Mahl der Nuptiae Consulares

  • Natürlich hatte Durus niemals die Absicht gehabt, die Köchin der Aurelier abzuwerben - dies sollte lediglich ein Kompliment sein. Er hatte es auch wirklich kaum nötig, denn seine Köchin war ebenfalls sehr passabel.


    Als Corvinus von einem Titus sprach, musste Durus erst überlegen, welchen Titus er eigentlich meinte. Glücklicherweise deutete er jedoch auch in die Richtung und siedend heiß fiel es Durus ein, dass Ursus mit Praenomen Titus hieß. Und daneben lag Celsus - kein Wunder, dass Corvinus ihn nicht kannte!


    "Tiberius Celsus, ein entfernter Verwandter von mir. Ich habe ihn ein wenig unter meine Fittiche genommen, denn er möchte in die Politik einsteigen!"


    erklärte er, dabei aussparend, dass er ihn sogar adoptieren wollte. Doch noch nahm er sich vor, das zuerst mit der neben ihm liegenden Laevina zu klären...

  • "Du bist bereits Senator? Nun, dann kann ja nicht mehr allzu viel schieflaufen bei der Karriere, oder?" fragte Celsus mit der ihm eigenen Unbekümmertheit und auch Ahnungslosigkeit, was das durchaus übliche Hauen und Stechen innerhalb des Cursus Honorum betraf.


    Eigentlich hätte er sich ja gern ein weiteres Ei genommen, aber Celsus beschloss auf etwas zu warten, das man mit mehr Eleganz und Würde verspeisen konnte und das sich nicht in irgendeiner Form negativ auf weitere Blickkontakte auswirkte. Die Hoffnung, Septima durch Signale aller Art doch noch auf sich aufmerksam zu machen, hatte er mittlerweile aufgegeben. Unfassbar, dieses Mädchen wechselte tatsächlich im Sekundentakt die Blickrichtung! Wo schaute sie denn jetzt schon wieder hin? Celsus folgte Septimas Blick und ließ ein ärgerliches Schnauben hören. Natürlich, sie schaute sich lieber den ihrer Meinung nach Gesichtsschönsten der Feier an, als ihrem armen entwurzelten Vetter zu einer neuen Bekanntschaft zu helfen.... Nun gut, dann musste er eben selbst zur Tat schreiten und andere Mittel und Wege finden.


    "Sag mal, bist du eigentlich verheiratet?" hakte er nach, in der Hoffnung, das Gesprächsthema nun in Richtung der holden Weiblichkeit lenken zu können. Attraktive Frauen im passenden Alter schienen auf dieser Hochzeit ja zuhauf anwesend zu sein, so dass die Gefahr, dass Ursus sich durch seine Frage zu einer dicken oder hässlichen Gattin bekennen musste, eher gering war.

  • Ursus lachte. "Ich habe nicht vor, meine Karriere hiermit zu beenden. Der Cursus Honorum hält hoffentlich noch ein paar Ämter für mich bereit. Und gerade die höheren Ämter sind nicht leicht zu erringen." Trotzdem nahm er es nicht allzu schwer. Er würde sein Bestes geben. Und entweder schaffte er es - oder eben nicht. Zu tun gab es auf allen Ebenen mehr als reichlich.


    "Zu meiner Schande muß ich gestehen, daß ich noch nicht verheiratet bin. Ich arbeite aber daran, diesem unhaltbaren Umstand abzuhelfen. Das ist allerdings noch nicht spruchreif." Vor allem, da er seine Zukünftige ja leider nicht mal kannte. Er wurde immer neugieriger, was sie betraf und ließ wieder einmal seinen Blick über die Anwesenden schweifen. "Und Du? Bist Du schon verheiratet oder verlobt?", stellte er die unvermeidliche Gegenfrage, zumal ihm die Blicke, die er den Frauen zuwarf, nicht verborgen blieben. "Oder ist Dir eine schöne Dame ins Auge gefallen?" Hoffentlich nicht die schöne Unbekannte, schoß es Ursus durch den Kopf. Dabei war das doch albern, er kannte diese Frau gar nicht, vielleicht war sie eine fürchterliche Zicke.

  • Zitat

    Original von Tiberia Albina
    So steuerten sie die Kline bei Aurelius Ursus an und ließen sich nieder. Albina ließ ihren Blick schweifen und machte sowohl Furianus als auch Corvinus aus - beide, wie es schien, in Begleitung ihrer Gattinen. Sie hätte mit beiden gern gesprochen, aber wurde das Gefühl nicht los, dass sie das an diesem Abend nicht schaffen würde, ginge es hier so weiter.


    In das Gespräch zwischen Ursus und Tiberius Celsus hatte sich Macer nicht eingemischt, obwohl es um Politik ging. Erst als Ursus auf seinen Status als Unverheirateter zu sprechen kam und erwähnte, dass er daran arbeite, diesen zu ändern, warf er eine Bemerkung ein. "Manchmal geht das schneller, als man denkt."

  • Zitat

    Original von Tiberia Septima


    "Ah ja, jetzt sehe ich sie auch, bestätigte Prisca mit einem kurzen Nicken und einem Blick hinüber zu der flavischen Familie, den Hinweis der Tiberia. Damit war dieses Thema und das Sklavenkind vorerst für die Aurelia ad acta gelegt. Flüchtig lenkte Prisca ihre Aufmerksamkeit auf die Speiseplatte vor sich, fand aber im Moment nicht so recht das Passende und wollte auch nicht das Gespräch mit Septima mit vollem Mund führen.


    "Marcus Aurelius Corvinus, mein Onkel, ist mein Tutor und er wird bestimmt den Richtigen für mich finden!", beantwortete Prisca knapp und selbstbewusst die Frage nach der Patria Potestas. Ein klein wenig Stolz schwang in ihrer Stimme mit als sie den vollen Namen ihres Onkels nannte, als ob allein dieser Umstand sie vor einer unglücklichen Ehe bewahren würde. Prisca lächelte zuversichtlich, um gleich darauf gespielt beleidigt die Nase hoch zu ziehen.Ah sieh an Septima war anscheinend mehr für direkte Worte, was Prisca natürlich nicht ahnen, oder voraus setzen konnte. Andere Häuser, andere Sitten, hättedie Aurelia wohl gedacht wenn sie gewusst hätte, wie es bei den Tiberern zu Hause zuging. Eigentlich hätte Prisca sich selbst (und erwiesener Maßen) für alles andere als prüde bezeichnet, aber trotzdem … sie konnte sich nicht entsinnen, dass die männlichen und weiblichen Aurelier sich jemals nackt über den Weg gelaufen wären. Weder im Bad noch sonst wo in der villa. Und falls doch? Wäre Prisca trotz allem vor Scham im Boden versunken, hätte sie nackt vor ihrem Onkel oder einem ihrer Cousins gestanden - oder umgekehrt. Aber gut, solche Interna sprachen beide Frauen nicht laut aus und so blieb es bei einem vielsagenden Blick zur Antwort Natürlich kann ich auch deutlicher werden wenn du unbedingt willst.


    Der Rüffler: 'was genau sie denn wissen wolle', brachte Prisca allerdings schnell wieder zum schmunzeln. Da hatte sie wohl genau das richtige Thema angeschnitten, über das sich herrlich diskutieren ließe. Das klingt ja fast so, als ob bei ihr der Eine den Anderen ausschließt. Wobei auch für die Aurelia nicht allein das Äußerliche eine Rolle spielte. "Ich gebe zu solche Fragen sind eigentlich müßig, da wir ohnehin keine Wahl haben. Aber ich liebe eben solche Gedankenspiele. Natürlich können wir uns gerne auch über ein anderes Thema unterhalten wenn du möchtest", warf Prisca mit einem leisen Seufzer ein. Zweifellos hatte die Aurelia in diese Richtung zweideutig scherzen wollen, ohne gleich konkret an das Eine zu denken. Aber da Septima es sehr genau nahm und für klare Worte war. ...Na gut, einen letzten Versuch wollte Prisca noch wagen: "Dann sage mir bitte, wer von den anwesenden Männern dir rein äußerlich gefällt. … Nur das, nichts weiter! " Nicht das sie als nächstes von mir wissen will, in welcher Stellung denn der coitus - rein theoretisch - vollzogen werden soll, um hoffentlich mal eine Aussage treffen zu können, betonte Prisca ihre Worte ganz genau und kam nicht umhin, insgeheim die Tiberia zu belächeln (was allerdings keineswegs böse gemeint war).


    Jedenfalls beruhigte es die Aurelia ungemein, als Septima ihr gleich darauf die Umstände erklärte, weshalb sie ihrem Vetter von ihr erzählt hatte. "Ach so, na dann … er ist nicht uninteressiert, so so …,murmelte Prisca dazu leicht abwesend und bemerkte gar nicht, dass sie den Tiberer schon wieder genauer unter die Lupe nahm."Was? Ehm, wieso? ...Wie …wie tauschen wir denn Blicke? tss .., Verflixt, Septima sieht aber auch alles tat Prisca dann ganz unschuldig, als sie ertappt wurde. Andererseits fühlte sie sichdurchaus geschmeichelt, dass sie anscheinend das Interesse des Tiberers geweckt hatte.


    Ein wenig seltsam fand Prisca Septimas Verhalten allerdings schon. Schon komisch, wie sie auf das Thema Männer, Heirat reagiert und insbesondere auf meinen Cousin, … oder warum dreht sie ihm jetzt fast demonstrativ den Rücken zu? "Nein, ich will dich nicht mit meinem Cousin verkuppeln.Aber die Frage ob er dir gefällt ,… natürlich nur rein äußerlich, wird ja wohl erlaubt sein und ein einfaches ja oder nein dürfte dir doch nicht zu schwer fallen, oder?", erwiderte Prisca eindringlich, ohne dabei genervt zu klingen. Vielleicht ziert sie sich deshalb so, gerade weil er ihr gefällt…, mutmaßte Prisca einfach ins Blaue hinein. "Ja ich weiß, dass Ursus bereits Senator ist. Aber es ist auch nicht Gesetz, dass alle Senatoren bei ihrem Amtsantritt bereits verheiratet sein müssen, oder habe ich da was verpasst?…" Wem erklär ich das eigentlich? Das müsste Septima doch ebenfalls wissen.


    So langsam gab Prisca es auf heute noch eine Antwort auf ihre Fragen zu erhalten und nun war sie es, die leicht mit dem Kopf schüttelte. Wieso ich wissen will ob ihr mein Onkel gefällt? Himmel, wer hat denn was von verlieben gesagt?? "Ich bin eben neugierig und ich finde Männer generell interessant. … Muss ich mich da denn gleich verlieben?, seufzte Prisca augenzwinkernd und meinte weiter " Aber nun gut. Dann beschränken wir uns eben auf alle unverheirateten Männer in dieser Runde, die keine Senatoren sind und die uns nur rein äußerlich ansprechen dürfen, damit wir uns nicht gleich in sie verlieben " Hab ich noch was vergessen?, fasste Prisca alle bislang genannten Kriterien nochmals auf und sie musste darüber unwillkürlich kichern, obwohl es eigentlich traurig war"Wer bleibt denn dann noch übrig? … Ich fürchte fast, das sind nicht mehr sehr viele." Außer Celsus womöglich, aber der wäre ja nur etwas für mich - nicht für dich, stellte Prisca schadenfroh grinsend für sich fest. Ihr Blick schweifte sogleich erneut suchend über die anwesenden Gäste, blieb kurz an dem besagten Tiberer hängen, um dann weiter zu streifen auf der Suche nach noch Jemandem (einem ganz Bestimmten), der ebenfalls alle Voraussetzungen erfüllen könnte …


    "Sag mal Septima, wie hält es deine Familie eigentlich mit der Ehe zwischen Patriziern und Plebejern? … Ist es für euch undenkbar mit einem Plebejern verheiratet zu sein, so wie es seit je her Tradition war, … oder teilt ihr eher die liberale Auffassung, dass solche Mischehen eine Zukunft haben?, fragte Prisca ganz nebenbei nach, obwohl es sie durchaus brennend interessierte wie andere Patrizier dieser neumodischen Unsitte gegenüber standen.

  • Albina betrat zusammen mit ihrem Mann Purgitius Macer das Triclinium. Septima nickte den beiden freundlich zu und lächelte auf, als sie sich gar nicht so weit von ihrer und Priscas Kline entfernt nieder ließen. Was die beiden nach ihrer Ankunft noch taten, fiel leider in Septimas Rücken, da sie sich zu Prisca gedreht hatte, um nicht länger den Blicken von Aurelius Ursus zu begegnen.


    Ein kurzer Blick zu Arvina, und Septima stellte fest, dass diese glücklich mit ihrem ‚Verlobten’ am turteln war. ‚Sehr gut, dann ist sie wenigstens glücklich und vermisst Albina und mich nicht.’


    Aber was ließ sie denn ständig ihren Blick über die Anwesenden schweifen, wenn sie eine so nette Klinennachbarinnen hatte, mit der sie sich prächtig unterhalten konnte? Also konzentrierte sich Septima lieber auf ihr Gespräch mit Prisca.


    Wie es schien, setzte Prisca großes Vertrauen in die Entscheidung bezüglich eines Ehemannes von Corvinus, denn ihre Stimme strotzte nur so vor Selbstbewusstsein. „Meinst du, er würde dich mitentscheiden lassen?“ konnte sie sich nicht verkneifen, den Aurelier und auch Prisca weiter zu hinterfragen. Corvinus war um einiges jünger als Durus, so dass er vielleicht besser mit sich reden ließe, wenn er mit Prisca über ihren Zukünftigen sprechen würde. ‚Wie alt ist er überhaupt?’ fragte sie sich bei der Gelegenheit. ‚Und Ursus? Sie scheinen im etwa gleichen Alter zu sein.’ mutmaßte Septima und musste an sich halten, ihren Blick und ihre Aufmerksamkeit weiterhin auf Prisca zu halten.


    Das sie in Bezug auf Priscas Frage, nach dem Gefallen an Männern, so direkt nachgehakt hatte, schien der Aurelia nicht zu behagen. „Oh verzeih, war ich dir zu direkt?“ erkundigte sie sich führsorglich bei ihrer Liegenachbarin. Doch Prisca fuhr fort und schon lächelten sich die beiden Mädchen gegenseitig an. Ob der genauen Erläuterung, welchen mann Septima nun auswählen sollte, musste diese herzhaft lachen und hielt sich schnell die Hand vor den Mund und erstickte den Lacher in einem Giggeln.


    „So, du liebst das gedankliche Spiel mit Männern.“ wiederholte sie die Worte der Aurelia. „Welches Mädchen tut das nicht?“ fügte sie dann spitzbübisch mit einem Augenzwinkern hinzu. „Na gut, wer der hier Anwesenden würde mir am ehesten… rein äußerlich… und nur zum gedanklichen Spiel… gefallen?“ Septima rollte sich wieder auf den Rücken und fing an die anwesenden Männer der Reihe nach zu mustern. Jedem Mann schenkte sie einen gleich langen, beziehungsweise kurzen Blick. „Mhm… das ist wahrlich nicht leicht… aber… der Richtige ist nicht mit dabei.“ musste sie Prisca nach ihrer Musterung leider enttäuschen. Keiner der hier anwesenden Männer konnte dem jungen Octavius Macer das Wasser reichen. Obwohl Septima den Senator Furianus als durchaus angenehmen Gesprächspartner empfand. Dies teilte sie Prisca dann noch mit.


    „Aber mit Senator Falvius Furianus kann ich mich recht gut unterhalten. Aber das würde sich eher weniger auf das Äußere beziehen.“ fügte sie schmunzelnd an. Dabei war das geflunkert von ihr, denn der Falvier gefiel ihr durchaus ganz gut, nur seine ergrauten Haare störten ein wenig. ‚Wie er wohl früher, vor seiner Krankheit ausgesehen hat?’ fragte sie sich selbst. Wie schade, dass sie in der Zeit, wo Furianus Statthalter von Hispania war, niemals in Tarraco gewesen war, sonst hätte sie sich vielleicht an einen jüngeren und gesünderen Flavier erinnern können.


    „Und, wie steht es mit dir Prisca? Kämme einer, oder gar mehrere? der hier anwesenden Männer in deinen Gedanken vor?“ stellte sie nun die unvermeidliche Gegenfrage. „Vielleicht sogar mein lieber Vetter?“ Grinsend schob sich die Tiberia ein Stück von dem Hühnchen in den Mund und kaute genüsslich. „Mhhhmmm… hervorragende Köchin. Koste doch auch etwas von dem Hühnchen.“ forderte sie Prisca auf sich ebenfalls am reichhaltigen Essen zu bedienen.


    „Na ja, ich finde schon das eine gewisse Spannung in der Luft liegt, meinst du nicht auch?“ erwiderte Septima auf die Frage nach dem Wie der Blicke zwischen Celsus und Prisca. „Nach dem Essen können wir gerne mal hinüber gehen und ich stelle dir meinen Vetter ganz offiziell vor.“ Schlug sie der jungen Frau vor. ‚Und ich beiße in den sauren Apfel und ergebe mich meinem Schicksal.’ fügte sie nur in Gedanken und auf Ursus gemünzt hinzu.


    „Mhm… ich weiß nicht ob es Pflicht ist, dass ein Mann verheiratet sein muß, ehe er Senator wird, aber ich dachte, mich an etwas in der Art erinnern zu können. Nun ja, dann…“ Septima seufzte ergeben. „Er scheint eine recht gute Figur zu machen.“ räumte sie in Bezug auf Ursus ein und warf noch einmal einen ganz kurzen Blick in Richtung des Aureliers. „Hast du ihn mal ohne seine Toga gesehen? Vielleicht sogar mal beim Sport? Oder versteckt er unter seiner Senatorentoga einen Bauch!?“ Auf ein einfaches Ja oder Nein wollte sich Septima in Bezug auf den Cousin von Prisca nicht ein lassen. ‚Egal was ich antworte, ob Ja oder Nein, es kann später zu meinem Nachteil ausgelegt werden, wenn das mit der bevorstehenden Vermählung bekannt wird. Also lieber nichts sagen.’


    Kaum sprachen die jungen Frauen über die Frau des Hausherren der Villa Aurelia, betrat auch schon Flavia Celerina das Triclinium. Sie entschuldigte damit, dass es ihr nicht gut ginge und schob die Übelkeit, oder was auch immer es war, auf das Wetter. Septima musterte die Frau neugierig, kannten sie sich bis auf wenige kurze Begegnungen kaum. ‚Ob sie schwanger ist?’ drängte sich der Tiberia die Frage nach dem Unwohlsein von Celerina auf. Ein leichtes Grinsen erschien auf ihrem Gesicht und ihr Blick wanderte kurzfristig tiefer, auf den Bauch der Flavier, um vielleicht etwas verdächtiges zu erblicken.


    „Ob du etwas verpasst hast? Außer den Eiern zum Gustum nichts.“ antwortete Septima der Falvierin. „Aber vielleicht ist dir auch nicht nach essen zu mute.“ spekulierte sie weiter. „Ist das ein anhaltendes Unwohlsein, oder war es nur vorübergehend.“ versuchte Septima mehr über die Umstände der Frau von Aurelius Corvinus in Erfahrung zu bringen.


    „Prisca und ich waren gerade dabei, über die Ehe zwischen Patriziern und Plebejern zu sprechen. Was hältst du von einer solchen Konstellation?“ band Septima Celerina sofort ins Gespräch mit ein und entging erneut einer Antwort auf Priscas Frage.

  • Das war nun also das Mahl meiner Hochzeit. Ich fühlte mich grossartig. Alle schienen glücklich, ich beobachtete wie die jungen Damen, meine liebe Cousine eingeschlossen, den jungen Herren Blicke zuwarfen und freute mich. In jedem anderen Fall wäre ich vielleicht enttäuscht gewesen, weil ich nicht mitflirten und gucken konnte, heute war ich jedoch nur unheimlich glücklich über Durus. Ich kam mir den anderen etwas überlegen vor, ich wusste nämlich schon, mit wem ich den Rest meines Lebens verbringen würde.
    Gerade jetzt, da ich nicht mehr so sehr im Mittelpunkt der Veranstaltung stand, konnte ich den Tag richtig geniessen. Es war passiert! Ich war verheiratet. Doch natürlich und unweigerlich schoß der Gedanke hinterher: Das Wichtigste, das Aufregendste kommt noch. Selbstverständlich hätte ich das nie offen zugegeben, aber der Abend machte mich weit nervöser als die Zeremonie an sich, der ich ja selbst schon ein paar Mal beigewohnt hatte, auch wenn ich mir sicher war, dass noch kein Hochzeitsfest so schön gewesen war, wie meines.
    Ich genoß die Gegenwart meines frisch-angetrauten Gatten sowie meiner Familie und die gute Stimmung und ebenso das Essen. Jedoch ohne daran allzu viel Teilhabe zu zeigen. Nur von dem köstlichen (weil süssen) Wein liess ich mir immer wieder nachschenken. Wirklich zu köstlich!

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus


    "Zu meiner Schande muß ich gestehen, daß ich noch nicht verheiratet bin. Ich arbeite aber daran, diesem unhaltbaren Umstand abzuhelfen. Das ist allerdings noch nicht spruchreif." Vor allem, da er seine Zukünftige ja leider nicht mal kannte. Er wurde immer neugieriger, was sie betraf und ließ wieder einmal seinen Blick über die Anwesenden schweifen. "Und Du? Bist Du schon verheiratet oder verlobt?", stellte er die unvermeidliche Gegenfrage, zumal ihm die Blicke, die er den Frauen zuwarf, nicht verborgen blieben. "Oder ist Dir eine schöne Dame ins Auge gefallen?"


    Celsus, dessen Blick gerade mal wieder in Richtung von Septimas Gesprächspartnerin abgeschweift war, zuckte leicht zusammen, als Ursus die Frage nach seinem Familienstand zurückgab. "Wer ich? Verheiratet oder verlobt? Nein...." sagte er schnell und schüttelte ungläubig den Kopf. Allein die Vorstellung war ja schon ein Witz.


    "Ich bin gerade erst 21, da wäre es dafür vielleicht noch ein wenig zu früh. Ganz abgesehen davon, dass ich einer Braut zur Zeit auch noch nichts bieten könnnte, welche Frau würde sich das schon freiwillig antun...." Ja, so konnte man das stehen lassen. Auf diese Weise kam er einigermaßen verantwortungsbewusst und bescheiden rüber und war nicht gezwungen, den Tunichtgut heraushängen zu lassen.


    Da Ursus doch so freundlich nachfragte, wollte Celsus gerade die günstige Gelegenheit beim Schopfe greifen und sich nach der schönen Prisca erkundigen, als ihr Nachbar sich plötzlich ins Gespräch einschaltete. "Ach, ist das so? Sprichst du da aus Erfahrung?" hakte er neugierig bei dem Unbekannten nach. "Mein Name ist übrigens Aulus Tiberius Celsus, freut mich deine Bekanntschaft zu machen." schob er dann schnell noch hinterher. Der junge Tiberier war zwar alles andere als ein Meister der Etikette, aber schließlich machte es ja schon Sinn, sich einem anderen erstmal vorzustellen, bevor man sich nach dessen Eheleben erkundigte.

  • Der Gesichtsausdruck von Celsus war wirklich urkomisch. Ursus mußte lachen und schüttelte leicht den Kopf. "Mit einundzwanzig ist man doch nicht zu jung! Aber gut, ich lasse mir ja auch ziemlich lange Zeit, wenn auch nicht ganz freiwillig. Und Du bist Patrizier mit einer einflußreichen und auch reichen Verwandtschaft. Ich glaube, es gibt eine Menge Frauen, die sich darauf einlassen würden."


    Als Purgitius Macer sich doch noch an dem Gespräch beteiligte, wandte sich Ursus ihm zu. "Ich hoffe das sehr, daß es schnell geht. Ich habe schon viel zu lange gezögert, diesen Schritt zu gehen. Es wird allerhöchste Zeit." Oh, Celsus kannte Purgitius Macer noch nicht? "Bitte verzeiht, ich wußte nicht, daß ihr einander nicht kennt." Gut, er hatte Tiberius Celsus auch gerade erst kennen gelernt, da hätte er es sich eigentlich denken können. "Wenn ich vorstellen darf? Senator Purgitius Macer." Celsus hatte sich ja bereits selbst vorgestellt.

  • AUf die Frage des Tiberiers hin blickte Macer grinsend zu Albina und dann wieder zurück. "Ja, man könnte sagen, dass ich aus Erfahrung spreche", bestätigte er. Da Daraufhin Aurelius Ursus die Aufgabe übernahm, ihn vorzustellen, könnte er wiederum Albina vorstellen. "Tiberia Albina, meine Frau", erklärte er also kurz und deutete auf sie. "Wie sie und du verwandt sind, müsst ihr aber selber klären", sagte er dann und war gespannt, wie kompliziert diese Verwandtschaftsbeziehung am Ende sein würde. Allzu eng würde sie wohl nicht sein, wenn sie sich bisher nicht kannten.

  • Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    ...


    "Ah, interessant! Dann wird er zu den nächsten Wahlen bereits kandidieren?" fragte ich nach. Es konnte schließlich auch sein, dass er sein tirocinium fori bereits absolviert hatte. Ich warf einen weiteren Blick in Richtung der beiden Männer, zu denen sich inzwischen auch Macer und seine Frau gesellt hatten. Vielleicht bot sich später noch eine Gelegenheit, mit Albina zu reden. Sie war oft sehr beschäftigt, wie ich in Erfahrung hatte bringen können, und gepaart mit dem Umstand, dass es mir nicht anders erging, war es nach ihrem Brief noch nicht zu einem Treffen gekommen.

  • Das Mahl zog sich hin und Durus spürte, wie er immer satter wurde. Seine Gattin sprach unterdessen offenbar besonders dem Wein zu - da sie jedoch nichts sagte und damit auch nicht unangenehm auffiel, ließ er sie gewähren. Schließlich wurden die Platten des Hauptganges abgetragen und die Sklaven warteten mit dem Nachtisch auf:


    Eine riesige Platte voll mit aufgerollten und sternförmig angeordneten Omelettes wurde nun hereingetragen. In ihnen wartete eine Füllung su Pfirsich, Honig und Nüssen auf die Gäste. Um sie bereits darauf vorzubereiten hatten man jedoch auch die Platte selbst mit selbigem garniert. Die zweite Nachspeise trug den klangvollen Namen 'Patina de Piris', wie man verkündete. In diesem Fall war es ein Birnenauflauf mit Rosinen und Feigen, der an den Tischen angekommen, sorgfältig zerteilt und den einzelnen Gästen gereicht wurde.


    Durus aß von allem und wandte sich dann wieder an Corvinus, den eigentlichen Hausherrn, der dies alles hier auch noch zu bezahlen hatte ;)


    "Wie geht es eigentlich der Factio Aurata? Das war doch deine Factio, nicht wahr?"

  • Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    ...


    Der Nachtisch unterbrach unser Gespräch einen Moment, und ich hoffte, dass Durus meine Frage nicht vergessen haben würde. Kurz darauf hielten fast alle Gäste einen weiteren Teller in der Hand. Ich mochte Birnen, ließ mir daher auch ein wenig mehr auftun und auch vom Wein nachschenken. "Die Goldenen... Nun ja, ich muss gestehen, dass es da sehr lange keine angenehme Überraschung mehr gegeben hat bei den Rennen. Aber ich bin schon vorher aus der factio ausgeschieden. Ich finde einfach nicht mehr die Zeit, und davon abgesehen haben sich meine Interessen verschoben, sodass ich mich nun eher anderen Dingen zuwende als dem circus", erwiderte ich und aß ein weiteres Birnenstück. "Mein Neffe leitet die Geschicke der Goldenen, seitdem Merdidius sich aus Rom zurückgezogen hat. Aber das wirst du als Kopf der Blauen sicherlich wissen. Ich hörte, ihr habt bei deinen Rennen ganz gut abgeschnitten."

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    AUf die Frage des Tiberiers hin blickte Macer grinsend zu Albina und dann wieder zurück. "Ja, man könnte sagen, dass ich aus Erfahrung spreche", bestätigte er. Da Daraufhin Aurelius Ursus die Aufgabe übernahm, ihn vorzustellen, könnte er wiederum Albina vorstellen. "Tiberia Albina, meine Frau", erklärte er also kurz und deutete auf sie. "Wie sie und du verwandt sind, müsst ihr aber selber klären", sagte er dann und war gespannt, wie kompliziert diese Verwandtschaftsbeziehung am Ende sein würde. Allzu eng würde sie wohl nicht sein, wenn sie sich bisher nicht kannten.


    Albina hatte das Gespräch nicht verfolgt und horchte erst auf, als Macer sich daran zu beteiligen begann. Sie lächelte dem Aurelier und dem Fremden zu, davon ausgehend, dass die beiden sich sowohl wussten, wen sie vor sich hatten, als auch, dass sie noch nicht allzu lange verheiratet waren.
    Als der Fremde vorgestellt wurde, wurde bei seinem Namen jedoch ihr Interesse geweckt.
    "Tiberius Celsus? Es freut mich dich kennenzulernen. Aber nimm es mir nicht übel, wenn es mich ein wenig überrascht. Lebst du schon lange in Rom? Bzw. lebst du in der Villa der Familie?" fragte sie dann, überrascht davon, dass weder Durus noch Arvinia ihr von dem ihr noch Unbekannte berichtet hatten.

  • Würde er? Bestimmt würde er! … oder? ... "Nun warum sollte er nicht? … ", gab Prisca lapidar auf Septimas Frage hin zurück. Was die Tiberia konnte, konnte die Aurelia auch und so blieb eine weitere Frage einfach im Raume stehen. Nein, ganz so selbstverständlich war das mit dem Mitspracherecht zweifellos nicht, wobei ihrem Onkel wirklich viel an dem Wohl und Glück seiner Nichte lag. Das spürte Prisca immer wieder und dafür warf sie Marcus einen dankbaren Blick zu, ehe sie von Septimas Stichelei wieder abgelenkt wurde und beide Frauen ausgelassen zu kichern begannen.


    Na Endlich wurde Septima mal konkreter was das gedankliche Spiel mit Männern anging und sie begann die anwesenden Männer genauer unter die Lupe zu nehmen. Ziemlich genau … sehr, nein, sogar seeeehr genau. Wenn du so weiter machst, sind wir beide alle alt und grau bis dir Einer gefällt, wollte Prisca gerade neckend einwerfen, als Septima endlich zu dem Schluss kam, dass ... "Wie jetzt? Dir gefällt tatsächlich kein einziger von den anwesenden Männern hier?, fragte Prisca ungläubig nach. Ob sie am Ende gar ...? … Nein, eher hat sie bereits einen ganz Bestimmten im Auge und ist vielleicht sogar in ihn veliebt??, mutmaßte Prisca für sich und versuchte zu ergründen, woher der Hase lief …


    … zumindest vorbeigetragen wurde zufälligerweise just in dem Mmoent ein Hase, hübsch drapiert, in einer Salbei-Pfefferminzsoße. Nicht ganz der Geschmack der Aurelia, weshalb sie Septimas Empfehlung folgte und ebenfalls ein kleines Stück von dem Hühnchen verspeiste. Köstlich! Die Köchin war wirklich ihr Geld wert. Gleichzeitig überblickte die Aurelia noch einmal schnell die Runde und musterte kurz Flavius Furianus, mit dem sich die Tiberia zumindest gut unterhalten konnte. Naja, so schlecht sieht er ja nicht aus, nur die grauen Haare … "Ach ja ich weiß. Mehr wie unterhalten wäre auch nicht drin, zumal jener Flavier ebenfalls verheiratet ist. Aber das weißt du sicher. Nicht, dass du dich am Ende noch verliebst ...", zwinkerte Prisca ihrer Klinennachbarin süffisant grinsend zu. Sie liebte dieses gegenseitige Necken, hatten sie doch beide anscheinend den gleichen Humor und schließlich musste auch sie die kleinen Sticheleien über sich ergehen lassen, die Septima so charmant anbrachte.


    "Von welcher Spannung in der Luft redest du denn da?", tat Prisca ganz unschuldig , so als ob sie von nichts wüsste. Natürlich war sie neugierig darauf den Tiberer endlich kennen zu lernen. "Aber ich geb zu, er sieht ziemlich attraktiv aus dein lieber Vetter" Herrje ich sollte vielleicht nicht immer so offen sagen, was ich gerda denke, denn - im Gegensatz zu Septima - gefielen der Aurelia durchaus noch andere Männer hier. Nur gedanklich gespielt natürlich! "Die einzige Spannung die ich spüre ist die spannende Frage, wann du mich endlich deinem Vetter vorstellst? …Ich hatte ja schon vor einer halben Stunde vorgeschlagen, dass wir zu den Beiden rüber gehen könnten, aber da wolltest du nicht", neckte Prisca ihre Bekannte weiter auch auf die Gefahr hin, dass Septima ihr sogleich ein ernstes Interesse an ihrem Vetter unterstellen würde. Dabei will ich ihn wirklich nur kennen lernen. … weiter nichts


    "Bitte was?...", verschluckte sich Prisca dann fast an einem Schluck verdünntem Wein, als Septima von ihr wissen wollte, ob … ich Ursus schon mal ohne Toga gesehen habe und ob er einen Bauch darunter versteckt?? Ein ersticktes Glucksen folgte hinter vorgehaltener Hand. Herrlich was sie für Fragen stellen kann Natürlich hatte die Aurelia ihren Cousin schon ohne Toga gesehen. Aber ob und wann sie dabei auf seinen Bauch geachtet hatte, daran konnte sich Prisca beim besten Willen nicht erinnern. "Nun, eines kann dir versichern Septima. Mein Cousin achtet sehr auf seinen Körper und seine Kondition! Er besucht regelmäßig die Thermen und die Sportstätten. Da würde es mich wundern, wenn er ein Bäuchlein verstecken müsste" Höchstens in den Tagen nach solchen Feiern wie diesen, bei denen das gute Essen zur Völlerei verleitete.


    Mittlerweile war auch Celerina endlich aufgetaucht und erschien überraschend neben den beiden Frauen. Prisca begrüßte sie mit einem herzlichen Lächelen und da Septima die letzte Frage nach den Mischehen spontan an die Flavia weiter gab, machte Prisca dazu eine einladende Geste: "Salve Celerina! Geht es dir jetzt wieder besser? Komm leg dich doch zu uns! … Wir unterhalten uns gerade sehr angeregt über das Thema Männer … " Sicher war die Flavia diesem Thema weit weniger abgeneigt wie vielleicht dem Essen. Wenn ich daran denke, wie sie diesen Minos damals in den Thermen für sich beansprucht hat, schmunzelte Prisca für sich ...

  • Marei schreckte mit blinzelnden Augen auf.. sie musste eingeschlafen sein. Wie peinlich! Hoffentlich hatte keiner das bemerkt!! Ach und wenn, dann hätte man sie schon längst geweckt. Hinter vorgehaltener Hand gähnend betrachtete sie die plaudernde Gesellschaft. Und jetzt? Das murmelnde Stimmengewirr machte sie dösig. Dann konnte sie sich doch in die Sklavenräume davon schleichen, während die Großen miteinander redeten. Mehr als einmal gähnend rang sie mit der Entscheidung, die schliesslich zum Vorhaben 'auf und davon und ins Bett' fiel. Langsam richtete sie sich auf, strich die leicht zerknitterte Kleidung glatt und machte sich auf zum Ausgang.


    Mit müden Augen blickte sie sich um, suchte nach bekannten Gesichtern. Ach sowas.. da war ja ihre Herrin! Sollte sie diese lieber vor ihrem Vorhaben um Erlaubnis bitten? Celerina befand sich bei der Aurelierin, die sie vorhin wegen dem Weinglas angesprochen hatte. Marei brauchte noch etliche Schritte bis zu ihr und scharrte mit den Füßen, um ihre Aufmerksamkeit für ein paar Augenblicke zu ergattern. "domina, darf ich ins Bett gehen?" fragte Marei gerade aus und demonstrierte ein herzhaftes Gähnen, natürlich hinter brav vorgehaltener Hand. Und ja.. Marei wollte freiwillig ins Bett gehen anstatt sich ins Bett bringen zu lassen. Entschuldigend blickte sie Prisca und die andere Frau kurz an, senkte den müden Blick zu Boden und wartete auf Celerinas Antwort.

  • Zitat

    Original von Marcus Aurelius Corvinus
    Der Nachtisch unterbrach unser Gespräch einen Moment, und ich hoffte, dass Durus meine Frage nicht vergessen haben würde. Kurz darauf hielten fast alle Gäste einen weiteren Teller in der Hand. Ich mochte Birnen, ließ mir daher auch ein wenig mehr auftun und auch vom Wein nachschenken. "Die Goldenen... Nun ja, ich muss gestehen, dass es da sehr lange keine angenehme Überraschung mehr gegeben hat bei den Rennen. Aber ich bin schon vorher aus der factio ausgeschieden. Ich finde einfach nicht mehr die Zeit, und davon abgesehen haben sich meine Interessen verschoben, sodass ich mich nun eher anderen Dingen zuwende als dem circus", erwiderte ich und aß ein weiteres Birnenstück. "Mein Neffe leitet die Geschicke der Goldenen, seitdem Merdidius sich aus Rom zurückgezogen hat. Aber das wirst du als Kopf der Blauen sicherlich wissen. Ich hörte, ihr habt bei deinen Rennen ganz gut abgeschnitten."


    Tatsächlich hatte Durus die Frage über den Köstlichkeiten vergessen. Stattdessen lauschte er der Antwort Corvinus' und stellte erstaunt fest, dass dieser nicht mehr Princeps Factionis war. Aber offenbar ging es diesem ebenso!


    "Ich habe mein Amt ebenfalls aufgegeben - bin aber noch Mitglied der Veneta. Aelius Quarto führt die Blauen jetzt an - ich habe auch einfach zu wenig Zeit dafür, gerade als Pontifex pro Magistro..."


    Auch Durus nahm sich ein Stück Birne und schob es sich in den Mund. Dann griff er nach einem Stück süßem Omelett - hervorragend! Durus blickte zu seiner Gattin und deutete auf die Eierspeise auf seinem Teller.


    "Das solltest du unbedingt versuchen, Aurelia!"


    Dann wandte er sich wieder Corvinus zu.

  • "Freut mich sehr." wandte sich Celsus mit einem Lächeln gleichermaßen an Purgitius Macer und dessen Gattin, wobei er letztere ein wenig neugierig betrachtete, da sie offenbar zu seiner Familie gehörte.


    "Ich hab bis zu meinem elften Lebensjahr in Rom gelebt, danach bin ich mit meiner Mutter nach Sicilia gezogen." erklärte er Albina auf deren Nachfrage hin. "Und ja, ich lebe seit einigen Tagen in der Villa Tiberia, der Consul war so freundlich mich dort aufzunehmen." Ob Albina wohl schon lange verheiratet war? Irgendwie wirkte sie noch recht jung.


    Und Ursus schien tatsächlich sehr an einer baldigen Eheschließung interessiert zu sein, was Celsus nicht wirklich so ganz nachvollziehen konnte. "Warum hast du es denn auf einmal so eilig mit dem Heiraten? Gibt es dafür einen bestimmten Grund?"


    Während er auf Ursus' Antwort wartete, ließ Celsus wieder den Blick über die anwesenden Gäste schweifen, bis dieser, welch Überraschung, zum wiederholten Male an Aurelia Prisca hängen blieb. Über was sie und Septima sich wohl die ganze Zeit so angeregt unterhielten? Vermutlich über irgendeinen langweiligen Weiberkram wie Schuhe, Pallas oder Kosmetika...

  • "Solange es sich um eine glückliche Verbindung handelt, kann es doch ruhig schnell gehen", meinte Ursus zu Macer und Albina gewandt, die auf ihn einen recht zufrieden Eindruck machten. Jedenfalls wirkten sie nicht so, als würden sie sich unentwegt angiften. Eine gute Ehe. Und die brauchte nach Ursus' Ansicht nicht mit einer Liebesheirat zu beginnen. Das war romantischer Schnickschnack, fern jeder Realität. Nicht umsonst kam sie höchst selten vor. Und war keinesfalls ein Garant für eine glückliche Ehe.


    "Eilig?" Ursus mußte lachen, als Celsus diesen Ausdruck gebrauchte. "Im Gegenteil habe ich mir doch schon viel zu viel Zeit gelassen. Meine Kinder sollen einen Vater haben, der jung genug ist, um mit ihnen Schritt zu halten. Und der sich auf der Höhe seiner Karriere befindet, wenn sie in das öffentliche Leben eintreten. - Du hast natürlich noch Zeit, Du bist ja auch jünger als ich." Er lachte und nahm sich etwas von den Omeletts, die wirklich herrlich dufteten.

  • "Ein gutes Ziel", warf Macer ein. "Ich fürchte, diese Freude werde ich meinen Kindern nicht machen können. Das mit dem Schritt halten könnte bis zu einem gewissen Alter ja noch halbwegs klappen, aber für den Höhepunkt der Karriere bin ich wohl auch eindeutig zu spät dran", fasste er seine Lage zusammen. "Aber deine Chancen stehen da ja noch etwas besser", wandte er sich dann an Ursus und von dort weiter an Celsus. "Und deine erste Recht. Das Ziel hast du ja jetzt vor Augen."

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