Übrigens sollten wir uns bald etwas einfallen lassen, wie wir den Hortus kindersicher machen. Viele junge Ehen bedeuten im Normalfall auch viele kleine Kinder. Und kleine Kinder unterscheiden leider nicht zwischen einem gewöhnlichen Veilchen und einer Orchidee.
So Unrecht hatte Ursus damit gar nicht. Andererseits erwartete ich von den Erziehern und Ammen, dass sie ein Auge auf ihre Schützlinge haben würden. "Kindersicher" war damit ein dehnbarer Begriff. Man durfte die Kinder eben nur nicht allein in den Garten lassen. Eine der Grasflächen war groß genug für allerlei Unsinn. Man konnte Ballspielen und sich dort sogar verstecken, denn der Pflanzenbestand war nicht allzu empfindlich in jener Ecke des Gartens. Diejenigen Rabatten allerdings, die die exotischen Vertreter der Pflanzenwelt beherbergten, mussten kinderfrei gehalten werden.
Gegenwärtig stand ich mit nachdenklich ans Kinn gelegter Hand in einen warmen Umhang gehüllt an der Schwelle zwischen Oriental- und typisch römischem Garten und überlegte, ob die Anpflanzung einer Hecke wohl sinnvoll war oder nicht. Sicherlich würde sie das Auge stören und unästhetisch wirken. Ich zog eine Grimasse. Ein generelles Verbot, den Garten zu betreten, machte auch keinen Sinn, denn Verbote schürten bekanntlich nur die kindliche Neugier.