Naumachia Augusti - Ein geheimes Date

  • In welchen Situationen denn?


    Wollte Sedulus wissen. Natürlich konnte es sein, das Serrana es ihm gegenüber schon einmal erwähnt hatte doch hatte Sedulus in letzter Zeit einiges zu tun gehabt, das es wohl nicht hängen geblieben war wenn es denn so gewesen wäre. Aber er glaubte es nicht.


    Und welches Tier wäre es in Falle der Minerva? Ich nehme einmal an das es kein all zu Großes sein wird oder? Ja, die Göttern soll man nicht zürnen.


    Sedulus nickte und lächelte dabei.


    Gerne doch.


    Er nickte erneut.


    Ja habe ich!


    Bestätigte Sedulus recht kühl.


    Warum? Er ist genauso ein Mensch wie du und ich. Nicht mehr und nicht weniger. Und ich bin nicht der Einzigste der so über ihn denkt. Gut, Andere mögen es nicht aussprechen, aber ich bin da nicht so penibel. :D


    Grinste Sedulus breit.


    Er kann ruhig wissen was ich von ihm halte.


    Genau, das hatte damit zu tun.


    Machte es Sedulus kurz. Es gab doch wahrlich schönere Themen die man besprechen konnte.

  • Minerva besaß einen derartig wichtigen Platz in Serranas Denken und Handeln, dass es ihr schwer fiel einzelne Aspekte herauszupicken und zu beschreiben.


    "Nun, ich weiß zum Beispiel genau, dass sie mir geholfen hat aus Nola wegzugehen und nach Rom zu kommen."erzählte sie und ein dankbarer Ausdruck huschte über ihr Gesicht. "Ich hab irgendwie gespürt, dass sie mit meiner Entscheidung einverstanden war und mir helfen würde, sonst hätte ich mich vermutlich nie getraut. Und in ein paar anderen Situationen war es ähnlich, aber die waren nicht ganz so wichtig..." In den Ohren eines nicht sehr gläubigen Menschen musste sich das vermutlich ziemlich naiv und weltfremd anhören, aber Sedulus hatte schließlich nachgefragt, also sollte er auch eine ehrliche Antwort bekommen. "Ich kann es nicht wirklich gut erkären, aber ich habe mich von klein auf an die Göttin gewandt, wenn ich mich einsam oder unglücklich gefühlt habe, und danach geht ist es mir immer sofort besser gegangen."


    Die Frage nach dem passenden Opfertier war da schon deutlich leichter zu beantworten. "Das Tier muss auf jeden Fall weiblich sein und weiss, weil Minerva zu den überirdischen Göttern gehört. Optimal wäre eine weisse Kuh, aber das wäre tatsächlich ein ziemlich großes Tier und auch nicht leicht zu finden."


    In einem ihr vorgesetzten Pontifex einen ganz normalen Menschen zu sehen, wollte Serrana noch nicht so wirklich gelingen aber sie nickte trotzdem nachdenklich. Viele Dinge, die sie vor und kurz nach ihrer Ankunft in Rom noch furchtbar eingeschüchtert hatten, hatten mittlerweile einen Großteil ihres Schreckens verloren und auch ihre Sicht von hohen Ämtern und den damit verbundenen Personen war nicht mehr ganz so blauäugig.


    Als Sedulus auf ihre letzte Frage nur sehr kurzangebunden reagierte, biss sich Serrana verlegen auf die Unterlippe. Ganz offensichtlich hatte er keine Lust, über dieses Thema weiter zu reden, und das hätte sie sich eigentlich auch selbst denken können. Aber irgendwie war sie so froh gewesen, trotz ihres sehr lückenhaften Wissens über die aktuellen politischen Verwicklungen einen Zusammenhang herzustellen, dass sie ohne groß nachzudenken mit ihrer Frage herausgesprudelt war. Serrana sah Sedulus ein wenig unsicher von der Seite an und entschied dann, lieber ihm die Wahl des nächsten Themas zu überlassen um nicht direkt in das nächste Fettnäpfchen zu greifen.

  • Er verstand das jetzt zwar nicht genau was ein Gott oder eine Göttin damit zu tun hatte ob ich von A nach B reise bzw. mich dafür entschließe, aber gut wenn Serrana meinte das Minerva dazu beigetragen hatte, bitte.
    So meinte Sedulus nur.


    Aha. Du bist Minerva also sehr verbunden wie ich sehe. Sollte ich das denn dann auch sein? Schließlich habe ich ja mehr oder weniger durch sie dich kennengelernt. Wie du ja sagtest, wärest du ohne sie nicht in Rom.


    Sollte Sedulus ihr jetzt dafür ein Opfer bringen? So sicher war er sich nun nicht und das wurmte ihn schon ein klein wenig.


    Aha. Und die dunklen bekommen dann Götter wie z.B. Vulcanus und Pluto.


    Das verstand Sedulus jetzt zwar nicht, aber wenn es so war, dann war`s halt so... :D


    Vielleicht findet sich ein Kaninchen oder so was für den Spaß. Wir können auch gerne eines besorgen gehen.


    Ups, nun war er wieder ein klein wenig zu vorschnell gewesen. Das würde bedeuten sie müßten auf den Markt und das wiederum würde bedeuten man könnte ihn eventuell erkennen. Gut, eigentlich war es ihm ja egal, aber er wollte diesem Durus keine Munition gegen ihn liefern.


    Und was hast du sonst so gemacht in den letzten drei Tagen?


    Fragte dann Sedulus neutral nach um das Thema Politik erst einmal zu den Akten zu legen.

  • Sedulus' Frage war gar nicht so leicht zu beantworten und Serrana sah ihn eine Weile nachdenklich an, bevor sie antwortete.


    "Naja, ich bin sicher, Minerva würde sich darüber freuen, aber du solltest dich dazu nicht verpflichtet fühlen. Ich glaube, dass die Götter spüren ob man sich wirklich für sie und ihre Hilfe interessiert oder nicht, und da ist es sicher besser, einfach ehrlich zu sein."


    Das nächste Thema war da schon deutlich einfacher und Serrana nickte zustimmend. "Ja genauso ist es." antwortete sie lächelnd und zwinkerte Sedulus zu. "Für einen Laien, der nichts mit dem Cultus Deorum zu tun hat, kennst du dich ja ganz gut aus, vielleicht solltest du auch noch eintreten.."


    Sein Angebot mit ihr zusammen ein geeignetes Opfertier zu kaufen, freute Serrana sehr, auch wenn sie über das Kaninchen kichern musste. "Ich fürchte, ein Kaninchen wäre dann doch ein wenig zu klein für so ein wichtiges Opfer. Vielleicht lässt sich ja irgendetwas weißes finden, dass kleiner als eine Kuh und größer als ein Kaninchen ist. Und um ein solches Tier zu kaufen, müssten wir ja zusammen in die Stadt gehen. Ist das nicht ein bisschen zu riskant?" fragte sie ein wenig besorgt nach. Sie selbst war zwar in Rom nach wie vor nicht besonders bekannt, aber die Wahrscheinlichkeit, dass ein amtierender Senator erkannt würde, war da schon deutlich größer. Dann kam Serrana plötzlich eine Idee und ihr Gesicht erhellte sich. "Oder aber wir nehmen Calvena auch mit. Die braucht schließlich auch ein Opfertier, und es wird sicher niemand etwas dabei finden, wenn du mit deiner Nichte und deren Freundin einkaufen gehst."


    Was genau hatte sie eigentlich in den letzten drei Tagen gemacht ausser sich auf dieses Treffen zu freuen? "Nun, am Tag nach..ähm...deinem Besuch hab ich den ganzen Tag im Tempel ausgeholfen. Das war zwar anstrengend, aber ich habe auch eine Menge dabei gelernt. Und gestern hab ich mich erst eine ganze Weile mit meiner Cousine Axilla unterhalten, sie ist wirklich sehr nett, weißt du? Und danach hab ich Calvena besucht, aber das weißt du ja schon." zählte Serrana auf und ihre Wangen verfärbte sich bei der Erinnerung an ihr kurzes Wiedersehen im Zimmer ihrer Freundin leicht rosig. "Und wie war es bei dir?" fragte sie mit echtem Interesse, schließlich wollte sie nach wie vor so viel wie möglich über Sedulus erfahren.

  • Tja das glaube ich auch. Aber du könntest ja vielleicht in meinem Namem opfern.


    Schlug Sedulus auch schon prompt vor. War ja immer hin besser als nix. :D


    Nein nein, das muß jetzt nicht wirklich sein, glaube mir. Und etwas weiß man eben doch.


    Wimmetle Sedulus gekonnt ab. Mit dem CD wollte er nun wirklich nichts zu tun haben, zumindest noch nicht.


    Das wäre dann ein Lamm, eine Katze oder ein Hund. Es muß ja keine bestimmte Sorte an Tieren sein, oder doch?


    Bei den Göttern wußte man ja auch nie wo man dran war. War das Vieh zu klein konnte das ganze Spektakel auch schon für die Katz gewesen sein... :D


    Hmm Calvena...?


    Überlegte Sedulus ein wenig lauter als gewollt.


    Du weißt aber schon das wir dann nicht mehr unter uns wären? Ich weiß nicht ob du das unbedingt so willst meine liebe Serrana. Aber entscheide du. :D
    Wie war es denn bei mir? Auf alle Fälle habe ich mich nach diesem Treffen gesehnt. Ansonsten war ich meinem Officium und habe Sachen bearbeitet und untersuchen lassen ob man denn etwas an diversen Gebäuden machen muß oder ob es noch ein wenig Zeit hat. Also nichts wirklich aufregendes.

  • "Ja, warum nicht. Das mache ich gern." ging Serrana lächelnd auf seinen Vorschlag ein. Auf die Weise konnte Minerva wirklich ganz sicher sein, dass das Opfer von ganzem Herzen kam.


    "Lamm hört sich schon ganz gut an." sagte sie und schob, während sie nachdachte eine Haarsträhne, die sich schon vor geraumer Zeit selbstständig gemacht hatte, hinter ihr Ohr. "Aber sicherheitshalber werde ich lieber noch mal genau nachfragen, schließlich möchte ich ja, dass Minerva zufrieden mit mir ist und mich auch als ihre Priesterin akzeptiert."


    Die Aussicht mit Sedulus nicht länger allein zu sein, war in Serranas Augen alles andere als verlockend, andererseits gab es aber auch keinen Grund, dass Opfertier schon an diesem Tag zu kaufen.


    "Wenn ich ganz ehrlich bin, wäre ich am liebsten wieder mit dir in unserer Bibliotheca." rutschte es der Iunia heraus und sie lächelte Sedulus ein wenig verlegen an, bevor sie weitersprach. "Aber hier ist es auch sehr schön, und meinentwegen können wir noch sehr lange hierbleiben. Das Opfertier läuft uns ja nicht weg, das können wir auch noch an einem anderen Tag kaufen. Und welches Tier es auch immer sein wird, es wird uns sicher für jede weiteren Tag dankbar sein..."


    Und so sehr sie sich auch darum bemühte, ihm bis zum Ende wirklich gut zuzuhören, fiel ihr dies nach einem bestimmten Satz zunehmend schwer.


    "Ich hab mich auch danach gesehnt dich wiederzusehen." sagte sie dann leise.

  • Sedulus lächelte.


    Fein. Dann danke ich dir schon einmal dafür.


    Dann nickte er zustimmend.


    Ja tu das. Aber ich denke mit einem Lamm kann man eigentlich nicht viel flasch machen oder? Was ich weiß, werden häufig Lämmer für derartige Zeremonien hergenommen.


    Das hörte sich jetzt wohl eher großkopfert und besserwissend an sollte es jedoch nicht.
    Dann staunte Sedulus nicht schlecht als Serrana ihm anvertraute das sie mit ihm jetzt lieber wieder in der Bibliothek im Hause der Iunier wäre. Allerdings freude es ihn dies zu hören was man ihm auch ansah.


    So? Wolltest du mir denn ein Buch vorlesen oder warum?


    Fragte er scheinheilig und unschuldig lächelnd.


    Aber du hast recht, hier kann man es auch gut aushalten und es ist relativ weg vom Schuß. Und nein, das Tier läuft uns geweiss nicht weg und selbst wenn gibt es ja zum Glück noch Andere.


    Als Serrana dann recht leise den letzten Satz aussprach mußte Sedulus schon genauer hinhören nicht das er sich am Ende noch verhört hätte, doch dem war nicht so. Er blieb stehen, nahm Serrana bei der Hand und sah sich kurz verstohlen um. Als er sich sicher war das sie mehr oder weniger gerade ungestört und unbeobachtet waren, nahm er ihren Kopf in seine Hände und küßte sie.

  • "Ja, das ist wahr." stimmte Serrana Sedulus' Äusserung über die Verwendung von Lämmern als Opfertiere zu. Für einen winzigen Augenblick fiel sie dann auf seinen unschuldigen Gesichtsausdruck herein, dann jedoch begann sie zu kichern und ging auf sein Spiel ein.


    "Nun, eigentlich hatte ich da eher an etwas anderes gedacht, aber wenn du das so gern magst, dann lese ich dir bei deinem nächsten Besuch auch gern mal etwas vor."


    Und so sehr sie der Gedanke an die bald bevorstehende Abschlussprüfung Serrana auch beschäftigte, war diese doch sehr erleichtert, als Sedulus den Gedanken jetzt gleich zum überfüllten Markt aufzubrechen wieder verwarf. Zumal es ihr heute an der Naumachia mittlerweile fast schon besser gefiel als seinerzeit während der aufregenden Seeschlacht..
    Aufregend war dieses Treffen schließlich auch, wenn auch auf ganz andere Weise. Serrana freute sich über das mittlerweile vertraute Kribbeln, als Sedulus ihre Hand nahm, und nutzte die Gelegenheit während des darauffolgenden Kusses, um diese kurz auf seine Brust zu legen.

  • Sedulus wußte wohl ganz genau an was Serrana gedacht hatte und grinste nur, meinte allerdings dann noch.


    Nun, dass können wir ja dann gerne anschließend machen. ;)


    Und zwinkerte Serrana zu.
    Als sie sich dann küssten und Serrana ihre Hand auf seine Brust legte war Sedulus froh, dass er nur eine einfache Tunika an hatte. So spürte er sie um einiges deutlicher als wenn er mit Stoff nur so zugewickelt war. Er nahm ihre Hand und fuhr sanft mit der seinen über diese.
    Am liebsten würde er eine ganze Weile so stehen bleiben, doch ausgerechnet jetzt kam eine Meute von Kindern des Wegs und als diese das Paar passierten, fingen sie an rumzukichern und Fachsen zu machen.
    Sedulus seufze und meinte nur zu Serrana.


    Obwohl es hier recht schön ist, glaube ich, dass es in eurer Bibliothek weitaus ruhiger zugeht...


    Lächelte alllerdings dabei.

  • Für eine kleine Weile vergaß Serrana völlig, dass Sedulus und sie sich an einem öffentichen Ort aufhielten und blendete alle anderen Menschen in ihrer Nähe einfach aus. Erst das Gekicher um sie herum brachte sie in die Realität zurück und sie betrachtete die Kinder mit einer Mischung aus Bedauern und Belustigung.


    "Ja, das glaube ich auch." sagte sie und strich mit der Hand noch leicht über seinen Unterarm, bevor sie sie endgültig wieder zurück zog. "Aber du weißt ja, dass du in der Casa Iunia jederzeit willkommen bist. Und so schnell wird uns der Lesestoff in der Bibliotheca sicher nicht ausgehen..."


    Bei dem Gedanken an das Wohnhaus ihrer Familie fiel Serrana noch etwas anderes ein und sie wurde wieder ein wenig ernster. "Ich habe übrigens mit Axilla gesprochen und sie hat mir versprochen, dass sie nichts von uns verraten wird. Ich mag sie wirklich sehr gern, sie ist irgendwie so....so lebendig, finde ich. Und Calvena hab ich es auch erklärt, ich glaube, sie war ziemlich überrascht aber sie hat mir keinerlei Vorwürfe gemacht. Stell dir nur vor, am Anfang hat sie geglaubt, ich hätte mich in Valerian verliebt und wir hätten uns um ein Haar ganz furchtbar gestritten..."

  • Sedulus mochte die Berührungen Serranas auf seiner Haut. Am liebsten würde er sie nicht mehr von sie fort lassen.


    Das freut mich zu hören.


    Antwortete er mit einem Lächeln.


    Allerdings glaube ich, dass dies dann doch mit der Zeit ein klein wenig zu auffällig ist, es sei denn ich schleiche mich bei Nacht zu dir. Und ganz ehrlich, lesen kann ich bei uns in der Bibliothek auch.


    Grinste er schelmisch wie ein Lauser. Dann wurde er auch sogleich wieder ernst als Serrana ihm erzählte das Axilla und Calvena nichts sagen würde. Würden sie es wirklich?


    Das tut mir leid zu hören aber es freut mich dass ihr euch dann doch wieder vertragen habt. Schau an. Ich wußte ja gar nicht das sie so reagieren kann. Aber wie kam sie nur darauf?


    Wollte Sedulus dann doch wissen.

  • "Bei Nacht? Oh....." Serrana war in den letzten Tagen in Liebesdingen ja schon deutlich forscher geworden, aber jetzt wurde sie doch wieder ziemlich rot. Um sich und auch ihn ein wenig davon abzulenken, konzentrierte sie sich schnell auf seine nächste Bemerkung und stemmte in gespielter Empörung die Hände in die Hüften. "Ach ja? Nun, das freut mich für dich. Schließlich will ich dir unsere Bibliotheca ja nicht aufdrängen!" Fast schaffte sie es ernst dabei zu bleiben, aber ein klein wenig zuckten ihre Mundwinkel doch.


    Bei der Erinnerung an den Streit, der beinahe zwischen ihr und ihrer besten Freundin ausgebrochen wäre, wurde Serrana jedoch wirklich wieder ernst. Für einen Moment lang hatte sie wirklich befürchtet, Calvena verloren zu haben, ganz abgesehen davon, dass diese Episode nicht gerade ein tolles Licht auf ihre Redekünste warf...


    "Im Grunde war es nur ein großes Missverständnis. Sie wollte wissen, in wen ich...ähm... verliebt bin und weil ich nicht wusste, wie ich ihr das mit uns erklären sollte, hab ich ein bisschen um den heissen Brei herumgeredet. Aber das hat das Ganze nur noch schlimmer gemacht, denn Calvena hat irgendwann geglaubt, dass ich von Valerian rede. Und dann ist sie ganz furchtbar böse geworden. Im nachhinein kann ich gut verstehen warum, aber gestern hab ich mich im ersten Moment ganz furchtbar erschrocken..."

  • Naja...


    Meinte Sedulus kurz und grinste.
    Doch als Serrana die Empörung in Person zu spielen versuchte, wurde er wieder etwas ernster.


    Ach, du weißt doch wie ich es gemeint habe...


    Er wollte sie noch ein wenig knuffen doch unterließ er es da er nicht wußte wie sie darauf reagieren würde.


    Ja so etwas dachte ich mir schon. Und was sagt uns das? Immer gleich reinen Wein einschenken und das ohne große Umschweife. Was hättest du denn getan wenn Calvena so sauer gewesen wäre und dich hätte nicht mehr sehen wollen und aus dem Haus gejagt?


    Dies interessierte ihn jetzt doch.

  • "Ja, natürlich weiß ich das." antwortete Serrana, und weil er sie ein wenig ernst anschaute, fühlte sie nun ihrerseits das Bedürfnis Sedulus ein wenig zu knuffen, so wie sie es vor einigen Tagen in der Bilbiotheca bereits getan hatte. Aber da sie sich ja heute in der Öffentlichkeit befanden, verkniff sie es sich schweren Herzens und zwinkerte ihm stattdessen nur zu.


    Als er darüber sprach, dass es immer besser war direkt die Wahrheit zu sagen, nickte Serrana nachdenklich und mit gerunzelter Stirn. Natürlich hatte er in diesem Punkt recht, aber dennoch...


    "Natürlich stimmt es, was du sagst, aber es gibt manchmal einfach Situationen, in denen es viel schwerer ist ehrlich zu sein. Es war einfach alles so furchtbar peinlich, weil...weil du doch Calvenas Onkel bist, und mir sind beim besten Willen nicht die richtigen Worte eingefallen um das alles zu erklären..." Sie sah ein wenig entschudigend zu Sedulus hoch und fuhr dann fort:


    "Ehrlich gesagt möchte ich mir das gar nicht vorstellen. Weißt du, Calvena ist meine beste Freundin, und ich möchte sie beim besten Willen nicht verlieren. Es wird ohnehin schon komisch genug sein, wenn sie demnächst verheiratet ist. Aber ich hoffe doch, dass wir uns dann trotzdem weiterhin sehen werden..."

  • Sedulus wußte das es schwar. Er selbst hatte ja hin und wieder auch damit zu kämpfen und versuchte es eher mit inderekten Andeutungen.


    Warum denn peinlich? Was ist daran peinlich was es bei anderen Liebespaaren nicht ist? Ist es das Alter?


    Wenn es das war, so sah Sedulus keine große Hoffnung was er natürlich nicht hoffte und eigentlich auch nicht glaubte.


    Anderseits mag es wirklich ein wenig komisch sein, ja. Aber das ist doch in Rom eigentlich die Regel und nichts Ungewöhliches.


    Sedulus nickte denn er konnte Serrana recht gut verstehen.


    Ja das glaube ich dir gerne, wer will das schon. Hmm, warum sollte es denn komisch werden? Ihr trefft euch weiterhin und macht das was ihr immer macht, reden und was sonst noch. Ich glaube eh nicht das Valerian viel Zeit hat als Offizier der Garde, schließlich hat er ja Verpflichtungen welchen er nachkommen muß.

  • Das Alter? Wieso das Alter? Serrana sah Sedulus einen Moment lang verständnislos an dann schüttelte sie vehement den Kopf.


    "Oh nein, mit dem Alter hat das nichts zu tun, das stört mich nicht, im Gegenteil..." sagte sie schnell, um ihn von seiner falschen Fährte wieder abzubringen. "Es ist nur so, dass Calvena dich nur als ihren Onkel kennt und dich deswegen gern hat. Und ich bin nun mal ihre beste Freundin und ich mag dich auch..aber...aber...nun mal nicht als Onkel." Hoffentlich verstand Sedulus, was sie ihm damit sagen wollte. Schließlich änderte es ja nichts an ihren Gefühlen für ihn, dass es ihr ein wenig peinlich gewesen war, Calvena darin einzuweihen.


    Serrana musste schmunzeln als sie hörte, wie er sich ein typisches Treffen unter jungen Mädchen vorstellte. "Nun, wir machen tatsächlich auch noch andere Dinge als reden." entgegnete sie mit einem Lächeln. "Aber es wäre natürlich schön, wenn alles so weitergehen könnte wie bisher, auch wenn Calvena dann eine ehrwürdige Matrone ist." Diese Bezeichnung passte irgendwie so gar nicht zu der temperamentvollen jungen Germanica und Serrana musste unwillkürlich kichern, als sie sich ihre Freundin in langweiligen und biederen Kleidern über ihren Webrahmen gebeugt vorstellte.

  • Sedulus war sichtlich beruhigt als Serrana erwähnte das es nichts mit seinem Alter zu tun hatte. Und als sie dann meinte sie würde ihn auch mögen aber nicht als Onkel grinste er und wollte schon nachfragen wie sie ihn denn dann mocht. Doch im letzten Moment entschied er sich dagegen da es doch wohl zu kindisch gewesen wäre.


    Ich glaube ich weiß was du mir sagen möchtest.


    Nickte Sedulus von daher.


    Es ist nicht immer einfach bei solchen Angelegenheit die richtigen Worte zu finden, schon gar nicht wenn es Familie bezogen ist.


    Das sie nicht nur quasselten war Sedulus schon klar, aber doch wohl die meiste Zeit.


    Ach nicht? Was denn sonst noch, jetzt mal von einkaufen abgesehen. Ich glaube bis Calvena eine ehrwürdige Matrone wird, wird noch einiges an Wasser den Tiber hinunterlaufen hoffe ich. Du kannst glaub ich froh sein, dass sie das eben nicht gehört hat.


    Da wäre wohl ihre Freundschaft schon wieder ins Wanken geraten.

  • Minerva sei Dank hatte Sedulus jetzt doch verstanden, warum es ihr so schwer gefallen war mit Calvena über ihre Gefühle zu ihm zu reden. Serrana seufzte vor Erleichterung leise auf, irgendwie hatte sie bereits Angst gehabt, dieses Missverständnis nicht vernünftig aus der Welt schaffen zu können.


    "Nun, natürlich reden wir schon viel miteinander, schließlich sind wir ja Freundinnen." antwortete sie dann auf seine Frage, womit Calvena und sie sich beschäftigten wenn sie zusammen waren. "aber wir lernen zum Beispiel auch zusammen für unseren Unterricht, oder Calvena spielt mir etwas auf ihrer Lyra vor oder singt. Oder aber wir schauen uns gemeinsam irgendeine Aufführung an oder gehen spazieren. Einkaufen gehen wir natürlich manchmal auch, aber nicht annähernd so oft wie du scheinbar denkst." fügte sie mit einem Seitenblick auf Sedulus hinzu und diesmal konnte sie sich ein kleines Knuffen nicht verkneifen.


    Aber mit der Bemerkung über Calvenas möglich Reaktion hatte er vermutlich recht. "Ja, wahrscheinlich würde sie es mir ein wenig übelnehmen, wenn ich sie so bezeichnen würde." Serrana runzelte nachdenklich die Stirn. "Aber eigentlich bedeutet Matrone ja nur, verheiratet zu sein und vielleicht Kinder zu haben. Und das ist ja nichts schlimmes. Und man wird ja hoffentlich nicht automatisch unattraktiv und langweilig, wenn man verheiratet ist. Bei Calvena kann ich mir das auf jeden Fall nicht vorstellen."

  • Jetzt hätte Sedulus auch noch nachfragen können über was sie sich denn so unterhielten, aber auch dies konnte er sich verkneifen. So nickte er nur bei den Ausführungen Serranas.


    Ich verstehe. Und natürlich trefft ich euch sicherlich auch mit anderen Frauen eures alters nehm ich an.


    Ja da hast du recht. Und nicht nur vielleicht sondern gewiss, also Kinder zu haben. Gut, es hat auch noch andere Bedeutungen aber lassen wir das.


    Sedulus wollte jetzt nicht wirklich über ein Wort und dessen Bezeichnungen philosophieren. Nein er wollte einfach nur Serranas Nähe geniesen so wie die Zeit in der sie beieinander waren.


    Wann wird eigentlich diese Prüfung stattfinden?


    Fragte er dann doch noch einmal nach.

  • "Oja, das tun wir natürlich auch." bestätigte Serrana Sedulus' Vermutung und nickte bekräftigend mit dem Kopf. "Seit den Ludi Romani und dem Fest bei euch daheim haben wir ja jetzt eine Menge gemeinsame Bekannte, und mit denen kann man eine Menge unternehmen. Es ist ein schönes Gefühl, ein paar gute Freundinnen zu haben mit denen man sich gut versteht, und denen man auch mal etwas anvertrauen kann. Was machen Männer eigentlich so, wenn sie ohne Frauen aufeinander treffen oder etwas unternehmen?" fragte sie dann neugierig nach. Das war schließlich eine Welt, von der sie bislang wenig mitbekommen hatte.


    Was war das doch für ein schöner Tag! Doch obwohl die Sonne schien und es links und rechts des Weges durchaus einige Dinge zu bestaunen gab, die Serrana bislang noch nicht zu Gesicht bekommen hatte, bekam sie kaum etwas davon mit denn ihr Gesprächspartner interessierte sie weit mehr.


    "Nun, es gibt noch keinen festen Termin." sagte sie dann und spürte, wie bei diesem Thema wieder die übliche Aufregung über sie kam. "Calvenas und meine Ausbildung ist fast abgeschlossen, jetzt müssen wir nur noch mit einem Pontifex einen Tag ausmachen. Ich bin schon ziemlich gespannt, wer von denen mein Prüfer sein wird."

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