Naumachia Augusti - Ein geheimes Date

  • Das kann ich mir gut vorstellen.


    Lächelte Sedulus und war gar nicht so weit davon entfernt dies auch zu tun.


    Solange es nicht gerade etwas ist, was sie eigentlich gar nichts angeht.


    Sedulus sah für einen Moment in den Himmel und tat so als ob er dort oben etwas suchte.


    Politik meine Liebe. Wir Männer sprechen meist über Politik. Sollte wir nicht darüber reden, dann meist Gladiatorenkämpfe oder Wagenrennen herhalten. Ansonsten gehen wir in die Thermen um dort vielliecht das ein oder andere Geschäft abzuschließen. Hin und wieder treiben wir auch Sport und üben uns am Gladius.


    Ein klein wenig verwundert sah Sedulus Serrana an.


    Wie es gibt noch keinen Termin dafür? Sollte denn nicht dieser Termin nicht vorher schon festgelegt sein?


    Er wußt ja schon immer dass der CD ein komischer Laden war. 8)

  • "Etwas, das sie gar nichts angeht? Meinst du etwa das mit uns?" fragte Serrana ein wenig irritiert nach. "Ich hab es ausser Calvena und meiner Cousine wirklich niemandem erzählt, das hab ich dir doch schließlich versprochen." Ob Sedulus ihr so wenig vertraute? Dieser Gedanke versetzte Serrana einen überraschend schmerzhaften Stich und sie wandte das Gesicht von ihm ab und schaute beim weiterlaufen angestrengt auf den Weg zu ihren Füßen.
    Trotzdem hörte sie weiterhin aufmerksam zu, denn abgesehen davon, dass sie Sedulus' Antwort interessierte, würde die sie vielleicht auch wieder auf angenehmere Gedanken bringen.


    "Das hört sich wirklich interessant an." sagte sie nachdenklich. "Politik ist eigentlich eine ganz spannende Sache, und Gladiatorenkämpfe und Wagenrennen sicher auch, obwohl beides noch nie gesehen habe. Die Thermen kenne ich natürlich, aber Erfahrungen mit einem Gladius kann ich bislang noch nicht vorweisen. Vermutlich könnte ich auch gar nichts damit anfangen, die Dinger sind doch sicher furchtbar schwer, oder?"


    Bei der Frage nach dem Termin für ihre Abschluss-Prüfung konnte Serrana nur mit den Schultern zucken. " Nun, die in Frage kommenden Pontifices haben ja noch viele andere Dinge zu tun, da muss man wohl ein bisschen flexibel sein. Und ausserdem fehlen noch ein paar Kleinigkeiten bei unserer Ausbildung, und unser Lehrer schläft ja, wie gesagt, ziemlich viel."

  • Das wäre ein Beispiel ja, aber das meinte ich jetzt gar nicht. Nein, es war mehr allgemein gehalten.


    Als sie dann von sich aus anfing das sie sonst keinem Menschen von ihnen erzählt hatte außer eben Calvena und Axilla meinte Sedulus.


    Ich glaube dir ja!


    Sonst wüßte es wohl eh schon halb Rom wenn nicht sogar ganz. Er sah zu ihr hinüber und sie schien ein klein wenig gekränkt zu sein. So gab er ihr einen kleinen Schupps.


    Es ist mitunter eine ärgerliche Sache und eine Sache mit der man sich viel Feinde schaffen kann.


    Erklärte Sedulus und verzog ein klein wenig sein Gesicht wenn er nur an so manche Gestalt denken mußte.


    In letzter Zeit gibt es auch recht wenige Gladiatorenkämpfe, es sind mehr die Wagenrennen die gefragt sind.


    Stellte Sedulus fest und ebenso das er sich dort einmal wieder blicken lassen sollte.


    Dass muß eine Frau auch nicht. Wenn sie nicht gerade aus Holz sind, und diese sind wirklich schwer, sind sie recht spitz und scharf. Also wirklich nichts für zarte Hände wie die deinen.


    Er griff die rechte Hand Serranas und ließ seine Finger in die ihren gleiten und sah sie dabei verliebt an.


    Ja das ihr eine Schlafmütze als Lehrer habt, erwähntest du schon. Eigentlich eine Schande.


    Und Sedulus schüttelte den Kopf.

  • Serrana seufzte erleichtert auf, dass Sedulus ihr entgegen ihrer Befürchtung scheinbar doch glaubte. Schließlich wollte sie für nichts in der Welt für nicht vertrauenswürdig gehalten werden, und schon gar nicht von ihm.


    "Na, dann bin ich ja beruhigt." antwortete sie noch ein wenig brummig, aber als er sie dann knuffte, musste sie doch wider Willen doch kichern und schuppste erst einmal zurück.


    Irgendwie fühlte Serrana sich jetzt direkt wieder besser und sie hörte Sedulus aufmerksam zu, als der sich über die Nachteile und Gefahren der Politik ausließ.


    "Ja, mag sein, dass es manchmal auch ärgerlich ist." überlegte sie laut. "Aber dafür hast du doch auch einen Platz mittem im Zentrum der römischen Macht. Es muss doch aufregend sein zu wissen, dass man Teil an so wichtigen Entscheidungen hat, auch wenn es vielleicht manchmal langweilig ist. Weißt du, neben meinem Glauben war das auch ein Grund, warum ich Priesterin werden wollte. Viele andere Möglichkeiten hat man als Frau ja sonst nicht..."


    Als Sedulus plötzlich ihre Hand ergriff, sah Serrana wieder zu ihm hoch und erwiderte lächelnd seinen Blick. "Naja, eigentlich bin ich ja ganz froh, dass ich mich nicht näher mit solchen Waffen beschäftigen muss. Und solange du mit einem Schwert umgehen kannst, reicht das ja auch."


    Bei dem Ausdruck "Schlafmütze" musste sie direkt wieder kichern, irgendwie war der im Zusammenhang mit einem Priester doch ziemlich gewagt, wenn auch nicht ganz unzutreffend.


    "Ja, soviel Spaß mir die Ausbildung auch macht, ich bin doch froh, wenn ich irgendwann mal fertig bin. Von allem anderen mal abgesehen verdiene ich dann nämlich auch mehr Geld." erzählte sie mit einem spitzbübischen Grinsen.

  • Warst du denn beunruhigt?


    Fragte Sedulus prompt nach und sah sie ein klein wenig irritiert an.


    Darüber habe ich mir ehrlich gesagt so noch gar keine Gedanken darüber gemacht. Aber jetzt wo du es erwähnst, ja, dass hat schon etwas.


    Hin und wieder sah sich Sedulus verstohlen um. Die Passanten denen sie begegneten sollten ja nicht mitbekommen das Sedulus ein Senator war der unerkannt bleiben wollte. Dies würde nur zu den wildesten Spekulationen führen und das wäre mit Sicherheit nicht unbedingt gut für ihn.


    Ja da hast du allerdings recht. Gut, du hättest vielleicht noch die Möglichkeit gehabt dein Unterhalt als Marktfrau zu verdienen oder gar als Schneiderin.


    Oder eben etwas in den vielen anderen Handwerksberufen.


    Aber wenn du eh so gläubig bist, dann ist Priesterin sicherlich der beste Beruf den du dier hast aussuchen können.


    Als sie ihm dann erzählte das sie mehr Sesterzen bekommen würde wenn sie ausgelernt hatte, mußte Sedulus unweigerlich grinsen.


    Ah so ist das also. Das liebe Geld...

  • Wie konnte er das denn überhaupt nur fragen? "Natürlich war ich das." antwortete sie und sah Sedulus dann eindringlich an. "Weißt du, wenn ich denken müsste, dass du mir nicht genug vertraust, dann....dann hätte all das hier doch irgendwie gar keinen Sinn. Dann hätte ich immer Angst, dass du nur mit mir zusammen sein willst, weil du mich vielleicht irgendwie ganz unterhaltsam findest, aber mehr auch nicht..." Serrana überlegte einen Augenblick, ob sie lieber den Mund hätte halten sollen, aber schließlich hatte sie Sedulus ja gefragt und verdiente auch eine ehrliche Antwort.


    Dann ging ihr Gespräch aber wieder in erfreulichere Bahnen über, und Serrana musste schmunzeln, als Sedulus über alternative Berufsmöglichkeiten für sie nachdachte.


    "Ja, Marktfrau wäre sicherlich eine Möglichkeit. Immerhin bin ich damals auf einem Gemüsekarren in Rom angekommen, da würde sich das vermutlich anbieten. Allerdings wäre es dann mit meinen zarten Händen wohl auch schnell vorbei, da könnte ich dann wohl doch noch mit dem Waffentraining anfangen. Und was das Priesteramt betrifft, ja, ich bin mir wirklich absolut sicher, dass es das richtige für mich ist. Das ist eins der ganz wenigen Dinge in meinem Leben, bei denen ich nie Zweifel hatte.
    Und natürlich ist es schön, ein bisschen mehr Geld zu verdienen."
    ergänzte sie dann noch und erwiderte Sedulus' Grinsen. "Aber es ist nur eine angenehme Begleiterscheinung, mehr nicht, und hat mit meiner Entscheidung für diesen Beruf nichts zu tun. Wobei ich zugeben muss, dass man mit 12 Sesterzen in der Woche wirklich keine großen Sprünge machen kann."

  • Sedulus überlegte ob er noch etwas auf Serranas Worte hin entgegen sollte und entschloss dafür. Er wollte das jetzt so nicht stehen lassen.


    Ach so. Glaubst du vielleicht ich würde dich küssen und Hand in Hand durch die Straßen Roms laufen nur weil ich dich unterhaltsam finde?


    Sedulus blieb stehen und sah Serrana genauso eindringlich an wie sie ihn.
    Das würde wohl ihre erste kleine Auseinandersetzung geben.


    Das mag schon sein ja.


    Und Sedulus wollte sich das auch gar nicht erst groß vorstellen.


    Nein, das mit dem Waffentraining ist gar keine gute Idee. Darüber hatte ich mich bei den Ludi bei euch schon mit Claudia Romana unterhalten. Wir kamen auf das gleiche Ergebnis.
    Und was waren die Anderen?
    Nein, 12 Sesterzen sind wirklich nicht die Welt, das muß ich zugeben.

  • Serranas ausgesprochen ausgeprägtes Harmoniebedürfnis meldete sich zu Wort und sie war kurz versucht, Sedulus' Frage einfach und klar zu verneinen, um einer weiteren Diskussion aus dem Weg zu gehen. Aber irgendwie hatte sie das Gefühl, dass sie ihm gegenüber lieber ehrlich bleiben sollte, auch wenn es dadurch vielleicht etwas schwieriger wurde.


    "Nun,....eigentlich glaube ich das nicht, nein." sagte sie, Sedulus weiter ansehend, und suchte fieberhaft nach den richtigen Worten. "Ich bin nur manchmal so unsicher, weil ich nicht weiß, was du eigentlich in mir siehst. Weißt du, ich hab ja im Moment im Unterschied zu dir noch nicht allzuviel vorzuweisen oder anzubieten. Mit Ausnahme meiner Loyalität vielleicht, und deshalb ist es mir auch so wichtig, dass die nicht in Zweifel gezogen wird, denn dann würde irgendwie nichts mehr übrig bleiben..." Irgendwie fiel es Serrana unendlich schwer, ihre Gefühle und Nöte mit den passenden Worten zu umschreiben und sie konnte nur hoffen, dass Sedulus irgendwie verstehen würde, was sie ihm damit sagen wollte.


    Der Gedanke an eine waffenschwingende Romana war da irgendwie eine gerufene Ablenkung und Serrana musste unwillkürlich schmunzeln. "Vermutlich hätte Romana aufgrund ihrer Größe bessere Chancen als ich, aber irgendwie passen Schwerter und Vestalinnen wohl nicht ganz so gut zusammen..."


    Welche Gründe noch dazu geführt hatten, dass sie Priesterin geworden war? Die Frage war erfreulicherweise leicht zu beantworten.


    "Ich hab mich eigentlich immer schon dazu berufen gefühlt, in den Dienst der Götter einzutreten, aber das hab ich dir ja schon erzählt. Und vom Glauben mal abgesehen ist es einfach auch ein schöner Gedanke, ein Teil von etwas so wichtigem wie dem Cultus Deorum zu sein. Natürlich werde ich am Anfang nur ein ganz kleines Licht sein, aber das ist nicht so wichtig. Schließlich bin ich ja noch jung, und vielleicht schaffe ich es ja noch ein Stück weiter nach oben." erklärte sie mit einer Mischung aus Hoffnung, Vorfreude und Ehrgeiz.

  • Das Serrana dies nicht glaubte, beruhigte ihn schon um einiges und er war dementsprechend erleichtert.
    Hatte er ihr denn nicht schon gesagt was er in ihr sieht, bzw. das er sie zur Frau würde nehmen wollen? Er dachte schon oder? Aber dies jetzt offiziell zu machen wäre nach dieser kurzen Zeit des Kennenlernens wohl eindeutig zu früh.


    Was seh ich in dir... Ich will es einmal vorsichtig formulieren. Würdest du meine Frau werden wollen und die Mutter meiner Kinder? Bzw. könntest du dir dies vorstellen?


    Wahrscheinlich war das nicht vorsichtig genug aber andest wußte er nicht wie er es ihr hätte sagen sollen. Sicher dachte er auch an Sabina. Denn bald würd Calvena das Haus verlassen und ihre eigene Familie gründen und sie brauchte eine weibliche Bezugsperson im Haus die nicht urig alt war wie es Laevina war.


    Mir mußt du auch nichts vorweisen. Wenn ich eine solche Frau wollte, dann würde ich bei den Angesehensten in Rom um ihre Hand buhlen. Mir sind die einfacheren Frauen lieber.


    Und um dies zu beweisen hob er ihre Hand welche er noch immer festhielt und führte diese in Richtung seines Mundes und küßte diese.


    Das stimmt. Was ihre Größe angeht, so könnte sie manch Germanen paroli bieten.


    Lächelte Sedulus als er sich das bildlich vorstellte.


    Nein, das meinte ich jetzt eigentlich nicht. Du sagtest das es zu den Dingen gehört bei denen du keine Zweifel hattest. Was sind die anderen Dinge?

  • Serrana war sich selbst nicht sicher, welche Antwort sie sich jetzt von Sedulus erwartete oder erhoffte. Vielleicht irgendein Kompliment über ihr Aussehen, oder dass er sich in ihrer Gegenwart so wohl fühlte wie sie sich in seiner...Möglichkeiten, ihr eine Freude zu machen und sie ein wenig von ihren Selbstzweifeln zu erlösen gab es da so einige, aber das, was dann kam, zog Serrana für einen Moment komplett den Boden unter den Füßen weg, und sie spürte, wie ihre Beine mehr als wacklig wurden und strauchelte leicht.


    Sie als Ehefrau und Mutter? Erst gestern hatte sie über diese Dinge mit ihrer Cousine gesprochen, aber da war alles noch in weiter Ferne gewesen. Und innerhalb von ein paar Sekunden war es jetzt zum Greifen nahe, auch wenn Serrana es immer noch nicht wirklich glauben konnte.


    "Ja, ich glaube, das könnte ich mir vorstellen." antwortete sie dann und die Zuneigung in ihrem Blick vertrieb allmählich auch das letzte ungläubige Zweifeln und Staunen. Serrana fühlte sich plötzlich so unsagbar leicht und glücklich, dass alles, was Sedulus danach noch sagte irgendwie ungehört an ihr vorbeirrauschte. Mit Ausnahme von einer Sache allerdings.


    "Naja, ich hab ja schon gesagt, dass es nur sehr wenige Dinge gibt, bei denen ich in meinem Leben keine Zweifel hatte." sagte sie dann lächelnd und fuhr dann sanft mit der Hand, die er gerade geküsst hatte, über seine Wange und seine Lippen. "Aber gerade ist wohl etwas neues dazugekommen."

  • Als Sedulus merkte das Serrana beinahe stürzte, wollte er schon ihre Hand loslassen um sie aufzufangen. Doch ehe er dies konnte, hatte sie sich schon wieder gefangen. Am Ende hätte er sie noch Nachhause tragen müssen, das hätte mit Sicherheit für Aufsehen gesort, aber es wäre bestimmt kein Negatives gewesen.


    Als er dann Serranas Antwort hörte, fiel ihm ein schon recht schwerer Stein vom Herzen. Er sah sie an und lächelte erleichtert.


    Ich bin froh dies zu hören Serrana.


    Was hätte er eigentlich getan wenn sie abgelehnt hätte? Nein, darüber wollte er jetzt eigentlich gar nicht so recht nachdenken.
    Er sah sie an und fragte sie gespielt da er sich ja denken konnte was es war.


    Ach und das wäre was?


    Und genoss ihre Berührungen.

  • Wie sollte sie das jetzt nur am besten erklären? Schließlich beruhte alles nur auf Gefühlen und Instinkten und war dementsprechend schwer in Worte zu fassen.
    Serrana betrachtete für einen Moment lang ihrer beider Hände, die nach wie vor ineinander verschlungen waren und hob dann wieder den Blick, um Sedulus in die Augen zu sehen, während sie ihm antwortete.


    "Ja, weißt du, ich hab ja eigentlich vom Leben einer Ehefrau und vom Kinderkriegen überhaupt keine Ahnung und kann nur hoffen, dass dich das nicht allzu sehr stört..." begann sie mit einem unsicheren Lächeln. "Aber ich spüre einfach irgendwie, dass...dass es mich glücklich macht mit dir zusammenzusein, und das ich es gern noch viel öfter wäre. Naja, und alles andere kann ich ja vielleicht noch lernen..."

  • Sedulus`Grinsen wurde noch breiter als Serrana meinte dass sie ja nicht wisse wie es war eine Ehefrau und Mutter zu sein. So meinte Sedi zu ihr.


    Liebste Serrana. Ich glaube das wissen die wenigsten jungen Frauen. Nein, ich behaupte sogar es weiß keine Frau die es zuvor nie gewesen ist. Aber sei beruhigt, auch wir Männer wissen nicht wie es ist Vater und Ehemann zu sein bis es so weit ist. Du solltest dir also darum die wenigsten Gedanken machen. Es kommt wie es kommt und ich denke Minerva wird dir auch weiterhin gewogen sein.


    Lächelte er.
    Was dann kam freute Sedulus zutiefst. Er sah sich wie schon so oft um und als er sah dass die Luft rein war, drückte er Serrana fest an sich.


    Wer weiß, vielleicht erfüllt sich ja dein Wunsch schneller als dir lieb ist. Aber vorher sollten wir es deiner Großmutter dem alten Drachen beichten. 8)


    Grinste Sedulus erneut.

  • Irgendwie war ihr gerade selbst aufgefallen, dass ihre Aussage ein bisschen albern gewesen war, daher biss sich Serrana vor Verlegenheit kurz auf die Unterlippe, musste dann jedoch selbst lachen.


    "Ja, das stimmt vermutlich. Am besten lass ich mich überraschen, aber wenn ich ausser Minerva auch noch dich an meine Seite bekomme, kann ja eigentlich nicht mehr viel schiefgehen."


    Als Sedulus sie dann an sich zog, schmiegte sich Serrana automatisch ganz eng an ihn und genoss den kurzen Moment absoluter Nähe. Noch vor wenigen Wochen wäre ihr ein derartiges Verhalten vollkommen unvorstellbar gewesen, aber jetzt schien es ihr plötzlich das Normalste auf der Welt zu sein. Nur ein kleines Wort aus seinem Mund störte plötzlich die Idylle und sie sah zu ihm hoch, ohne sich jedoch aus seiner Umarmung zu lösen.


    "Achja, Großmutter....ich wünschte wirklich, wir könnten diesen Teil irgendwie auslassen...."

  • Sedulus lächelte.


    Na das will ich doch hoffen. Allerdings bin ich nur ein Mensch, Minerva hingengen eine Göttin und über alles erhaben.


    Naja mehr oder weniger. Denn auch Götter waren nicht unfehlbar. 8)


    Sedulus hätte Serrana am liebsten gar nicht mehr losgelassen. Doch als sie dann meinte dass sie den Teil mir ihrer Großmutter am liebsten auslassen würde, sah Sedulus sie mit gemischten Gefühlen an. Ihm ging ja im Grunde nicht viel anderst.


    Tja, wenn dass so einfach wäre. Aber sie ist schließlich deine Großmutter und meine was auch immer... Sie hat also mehr oder wenig das Recht es zu erfahren.

  • Serrana fühlte sich in Sedulus' Armen ausgesprochen wohl und ein kleiner Seitenblick auf den Weg vor und hinter ihnen zeigte ihr, dass sie im Moment noch ungestört waren. Vielleicht ließen sie so ja noch ein paar Augenblicke herausschlagen. "Ja, das ist sie allerdings." antwortete sie lächelnd, aber ihr Gesichtsausdruck wurde gleich wieder etwas ernster, als sich das Gespäch ihrer Großmutter zuwandte. "Auch wenn es manchmal ziemlich schrecklich gewesen ist, hat Großmutter Laevina immerhin zehn Jahre lang für mich gesorgt, deshalb hast du vermutlich Recht." murmelte sie nachdenklich und malte geistesabwesend mit dem Finger ein kleines Muster auf seine Brust. "Und ich kann leider überhaupt nicht abschätzen, wie sie auf diese Neuigkeit reagieren wird, in dieser Hinsicht ist sie wirklich unberechenbar."

  • Siehst du, schon alleine dass ist schon Grund genug es ihr mitzuteilen. Wie sie dann darauf reagiert, dass wiederum ist eine andere Sache. Wobei ich ja eigentlich kein Problem dabei habe ihr gegenüberzutreten. Wie meinte sie doch noch letztens... Sie würde für dich eine gute Partie suchen. Hallo, welche Partie wäre denn besser als ein Senator der einige Ländereien sein Eigen nennt und noch dazu Curator der Stadt Rom ist. Das sollte sie doch eigentlich ruhig stellen, oder meinst du nicht auch?


    Grinste Sedi jetzt noch breiter.


    Da mache ich mir mehr um meinen Onkel Avarus sorgen. Er ist ja der Auffasssung ich sollte mir wohl lieber eine Frau aus bedeutenem Hause suchen. Also quasi eine Senatorentochter wenn es nach ihm ginge. Um unseren Einfluss noch ein klein wenig zu mehren.


    Sedulus spürte das Serrana etwas auf seine Brust malte, konnte aber nicht bestimmen was es war.


    Was machst du da?


    Fragte er also neugierig.


    Ach das wird schon, nur keine Angst.


    Winkte er lässig ab.

  • Eigentlich bezweifelte Serrana stark, dass es irgendetwas gab, das ihre Großmutter wirklich ruhigstellen konnte. Aber an Sedulus' Argumenten war natürlich etwas dran, und sie konnte nur hoffen, dass er damit Recht behielt. Im Gegensatz zu ihr selbst, die Ämterbezeichnungen wie Senator oder Curator eher ein wenig einschüchterten, würde Laevina von ihnen vielleicht tatsächlich besänftigt werden.


    Und was das Wörtchen "einschüchternd" betraf: Sedulus' Onkel hatte Serrana bei den Fontinalia zwar nur sehr kurz und eher aus der Ferne gesehen, aber irgendwie fiel der auch unter diese Kategorie.


    "Meinst du, dass er mich vielleicht nicht haben will?" fragte sie daher mit neu aufkommender Nervosität, die jedoch einen Augenblick später durch etwas anderes verdrängt wurde. "Hey, ich selbst mag ja vielleicht nicht besonders bedeutend sein, aber meine Familie ist es durchaus!" protestierte Serrana empört und straffte sich automatisch. "Wir Iunier haben vielleicht schon bessere Zeiten gesehen, aber das heißt noch lange nicht, dass wir unwichtig wären. Oder zählen für deinen Onkel nur Geld und Macht?"


    Während sie auf Sedulus einsprach, hatte sie automatisch das Malen eingestellt, doch als er jetzt deswegen nachhakte, wurde Serrana ein wenig rot. Bereits vor einiger Zeit war ihr aufgefallen, dass die ersten beiden Buchstaben ihrer jeweiligen Namen identisch waren, und seitdem bemalte sie alles mit einem SE und dessen gespiegelter Version. Aber solche Kindereien einem erwachsenen Mann zu erklären, war der Iunia dann doch ein bisschen zu peinlich.


    "Ähm, nichts weiter, das sind nur Buchstaben." Und mit diesen Worten wedelte sie ein wenig über seine Brust, als wolle sie Kreide von einer Tafel wischen.

  • Sedulus zuckte mit den Schultern.


    Was heißt nicht haben will? Ich bin es doch der dich heiraten möchte und nicht er. Avarus kann allerhöchstens etwas gegen unsere Verbindung haben wollen, aber dass war es dann auch schon.


    Gab Sedulus als Antwort und er wußte dass genau dies eintreffen würde.


    Dass ist es ja. Ihr wart es einmal, zur Zeit Iulius Caesars. Aber wie lange ist dies nun schon her? Die Zeiten ändern sich eben. Geld wohl eher weniger, dass hat er glaube ich genug. Macht weiß ich nicht. Ihm reicht glaube ich schon der Einfluss welchen er auf wen haben kann...


    Das Serrana rot wurde bemerkte Sedulus sofort und er lächelte.


    Was ist mit dir? Warum wirst du schon wieder rot? Habe ich etwas falsches gesagt oder gefragt?


    Wahrscheinlich würde seine Frage ihr noch ein klein wenig mehr Farbe bescheren was ihn aber nicht wirklich störte.


    Aha, Buchstaben also. Und welches sind das wenn ich fragen darf?

  • "Hm, wenn du meinst....dann denke ich am besten einfach nicht mehr darüber nach. Ich werde ja noch früh genug merken, wie dein Onkel reagiert." antwortete Serrana, um dann jedoch noch einmal etwas unsicher nachzuhaken. "Und was ist, wenn er es absolut nicht will? Musst du dich dann nicht seiner Entscheidung beugen? Schließlich ist er doch dein Onkel..."


    Und dass ihre Familie plötzlich nicht mehr wichtig für Rom sein sollte, wollte Serrana immer noch nicht auf sich sitzen lassen. "Es ist doch vollkommen egal wie lange das her ist." entgegnete sie trotzig. "Den Namen meiner Gens wird man immer kennen, schließlich hat sie den ersten Consul der Republik gestellt. Und das ist genauso wichtig wie Geld oder Einfluss." Im Grunde war ihr selbst klar, dass das, was sie da gerade von sich gab ein wenig weltfremd war. Aber wenn Serrana auf eine Sache nichts kommen ließ, dann war es der Name ihrer Gens.


    Und jetzt hakte Sedulus auch noch einmal wegen der Malerei nach... Serrana spürte, wie sich die Röte auf ihren Wangen noch ein wenig vertiefte, aber dummerweise fiel ihr auch keine weniger peinliche Erklärung ein.


    "Fragen darfst du ruhig, aber ich werd es dir nicht verraten." antwortete sie dann schließlich und sah mit einem spitzbübischen Lächeln zu ihm hoch. "Aber wenn du willst, dann schreibe ich es nochmal, vielleicht kommst du dann von alleine drauf."

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