Einen kleinen Moment war der junge Mann unaufmerksam gewesen und schon waren ihm, in anderem Umfeld durchaus potentiell gefährliche, Worte über die Lippen gekommen. Er hatte Republik gesagt, und formal mochte diese Bezeichnung auch stimmen, schließlich war der Staat noch immer Sache des Volkes. Der Senat tagte noch immer unter dem Vorsitz der Consuln, die Ämter des Cursus Honorum bestanden unangefochten. Und doch war natürlich hinter dieser bröckeligen Fassade nichts mehr wie früher, der Kaiser, auch wenn er schwach und krank gleichsam im Exil außerhalb Roms weilen mochte, hatte die Fäden und mit ihnen die tatsächliche Macht im Staat in seine Händen. Obwohl Flavius Flaccus selbst drei Kaiser seine Vorfahren nannte, hatte er die Zeit der Republik, die er selbst natürlich lange nicht mehr erlebt hatte, gleichsam zu einer goldenen, einer besseren erklärt und in vermutlich verklärender Weise, zumindest in seiner Phantasie zu etwas gemacht, das weit glorreicher als die Gegenwart erschien. Auf die Worte des Senators hin nickte Flaccus bedächtig und hütete sich, noch weitere Kommentare abzugeben, zu verstört war er noch durch seine eigene Unaufmerksamkeit von kurz zuvor. Er war es gewöhnt sich selbst, seinen Körper und seinen Geist ständig gänzlich unter Kontrolle zu haben, sodass solche Momente der Unachtsamkeit ihn hart trafen. Dann blickte er den greisen Matinier jedoch wieder an. "Ich hoffe meine Anwesenheit hält dich nicht von wichtigeren Dingen ab, ich möchte dir keinesfalls deine kostbare Zeit stehlen ...", meinte er in ehrlich besorgtem Ton.
Im Garten
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Er nickte. "Ich sollte mich wirklich wieder meinem Tagewerk zu wenden, wie sagte doch mein alter Freund Octavius Anton immer, Zeit ist Geld. Wenn du sonst noch etwas besprechen möchtest?"
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Flaccus schüttelte leicht den Kopf. "Nein, ich danke dir für deine Zeit. Das Schreiben bezüglich der Informationen erwarte ich einfach in den nächsten Tagen in der Villa, doch sei unbesorgt, es drängt keineswegs.", meinte der junge Flavier dann, ehe er sich erhob, "Die Götter mögen dir und den Deinen wohlgesonnen sein. Vale.", verabschiedete er sich anschließend freundlich von dem greisen Senator.
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"Das wünsche ich dir auch, aus wiedersehen, Flavius Flaccus."
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