Atrium | Nach der Wahl

  • We are the champions, my friends
    and we keep on fighting till the end!
    We are the champions!
    We are the champions!
    No time for losers,
    'cause we are the champions of the world!


    Freddy Mercury


    Aus dem Atrium erklang ein kreischendes Jodeln. Piso, der gerade aus seinem Zimmer gerannt war, wo er festgestellt hatte, dass er nun Vigintivir Electus war, schrie seine Freude heraus, er versuchte gar nicht mehr erst, zu singen, er brüllte nur noch wie am Spieß. Irgendwann ging ihm jedoch die Luft aus, und keuchend, mit schmerzender Kehle, ließ er sich nieder auf einer herumstehenden Kline. Einem Sklaven hatte er schon befohlen, Wein zu bringen. Und das tat jener auch in diesem Moment, wie Piso feststellte.
    „Ha!“, meinte er leise zu sich selber. „Bin ich gut.“ Er schüttelte grinsend den Kopf und schüttete sich Wein in die heisere Kehle.
    Jetzt mussten nur noch alle anderen kommen, dann könnte die Party starten! Er kicherte, als er seinen Wein absetzte, schnaufte und sich aufsetzte. Er war bereit zu einer großen Feier... notfalls müsste er sich alleine ansaufen. Auch egal. Andere haben sicher schon von seiner Wahl gehört, er hoffte, dass diese vorbeischauen würden, die ihn kannten.


    Sim-Off:

    Alle Verwandten, Bekannten und Sympathisanten sind eingeladen! :D Und in der Wi-Sim gibt es Wein! ;)

  • Die Villa Flavia Felix, das Haus seines eigenen Vaters, war, seit er denken konnte, ein Hort der Ruhe und des Friedens. So tönte das Geschreie, mochte es noch aus Freude sein, durch die Gänge des ganzen Hauses. Von diesem Geräuschpegel sichtlich erregt, trat auch einige Minuten später der Senator ins Atrium, da der Herd der Geräusche nicht eindeutig auszumachen war.
    Mit finsterer Miene betrat er also die Räumlichkeiten und wurde nicht durch eine große Verwunderung überrascht - um ehrlich zu sein, er vermutete schon, dass es jene Person war.
    Gerade wollte er etwas entgegen schreien, als ihm, wie vom Blitze getroffen, einfiel, dass der junge Piso die Stufe zum Curus Honorum hatte überschreiten dürfen. So quälte er sich seine Wut zu unterdrücken und kam mit einem leicht erzwungenen Lächeln dem Piso entgegen.


    "Salve, junger Flavius. Wie ich sehe, oder besser gesagt höre, scheint dein Mitteilungsbedürfnis über den Erfolg recht groß zu sein. Dem will ich also nicht entgegen stehen und dir gratulieren.", dann gab er mit einem herrischen Wink dem Sklaven zu verstehen, dass jener gefälligst einen Becher Wein dem Senator zu gereichen hatte, und klopfte dann dem jungen Piso auf die Schulter.
    "Der erste Schritt ist also getan. Nun bleibt mir nur noch übrig dir weitere schnelle und grandiose Erfolge auf diesem Wege zu wünschen, so dass du allsbald in die Hallen wirst aufgenommen, in welchen unsere Familie sich so wohl fühlt und in der wir an den Geschicken Roms unsere heilige Pflicht verrichten.", auch wenn dies eher nach einem Tempel klang, so war das Senatsgebäude für einen Flavius Furianus nichts anderes als ein heiliger Tempel, in welchem er, der großen Roma mit seiner Schaffenskraft huldigte. Er erhob den Becher, schüttete ein wenig auf den Boden, um die Götter an diesem Moment zu erquicken, und trank einen großen Schluck auf den jungen Piso und dessen Werdegang.

  • Seine Kehle schmerzte vom Schreien, und tief in ihm kam das Gefühl auf, dass solch sinnloses Herumjohlen wohl nicht unbedingt den höchsten Ansprüchen der Ästhetik genügt hatte. Er schnaubte und wischte den Gedanken mit einer wegwinkenden Handbewegung weg. Alles, was er tat, war ästhetisch! Er konnte nichts tun, ohne dass es künstlerisch hochwertig war! Mit diesem selbstzufriedenen Gefühl im Magen lehnte er sich leicht zurück und trank ein bisschen aus seinem Wein.
    Aber es war schon komisch. Irgendwie brachte alles, was Piso tat, Furianus auf die Palme. Dieses Mal konnte er es aber sogar noch verstehen.
    „Salve, Vetter!“, begrüßte er jenen, als der ältere Flavier ins Atrium trat. Furianus hielt sich direktgehend bewundernswert zurück, was seine Emotionen im Innersten betraf, selbst Piso konnte das sehen. So lächelte er leicht schuldbewusst, wie ein Sohn hin zu seinem Vater, dessen Spiegel er zerdöppert hatte durch ein hirnrissiges Ballspiel.
    „Es tut mir Leid, wenn der Lärm dich verstört hat... aber sag bloß, du hast die Wahl zu deinem ersten Amt nicht auch ausgibig genossen.“, unterstellte Piso Furianus. „Wie dem auch sei, es kommt nicht mehr vor – bis zum nächsten Wahlerfolg.“ Was war das bloß für ein gutes Gefühl. Furianus‘ Arm auf seinen Schultern, seine Gratulation im Ohr – alleine dies war den Wahlerfolg wert gewesen. Wenn Furianus ihm auch bloß noch gesagt hätte, er wäre stolz auf ihn. Das hätte Piso zu einem wunschlos glücklichen Menschen gemacht.
    Aber auch das, was momentan geschah, war wie der Himmel. Furianus wünschte auch weiterhin ihm alles Gute, und Piso lächelte. „Ich danke dir vielmals.“ Auch er erhob einen Becher und ließ etwas davon auf den Boden plitscheln. Er rief: „Dir, Iuppiter Victor.“, bevor er ebenfalls trank.
    Piso senkte seinen Becher wieder, wischte sich dezent mit dem Handrücken seiner Rechten den Mund ab und strahlte wie ein Honigkuchenpferd. „Der erste Wahlsieg... das ist etwas ganz besonderes...“ Er schüttelte den Kopf, als könnte er es gar nicht fassen.
    „Sag...“, machte er, ein bisschen zögerlich, doch er hielt den Zeitpunkt für richtig. „Wir sind Vetter, aber nennen uns bei Cognomen, als wären wir alte Leute oder bessere Bekanntschaften. Sollen wir uns vielleicht beim Praenomen nennen? Also ich dich Lucius und du mich Aulus? ich meine... es bleibt in der Familie...“ Das hatte er schon einige Zeit fragen wollen, doch er schätzte die Chance, nun eines dafür auf den Deckel zu bekommen, auf ein bisschen geringer ein als zu sonstigen Gelegenheiten.

  • Nach gefühlt ewig langer Zeit, hatte ich in Begleitung meines Mannes die porta zur Villa Flavia einmal wieder erklommen und durchschritt nun das vestibulum der einst heimischen Villa. Der Zweck dieses Besuches diente allein nur einer kleinen Feierstunde annläßlich des Wahlsieges eines meiner Verwandten. Aulus Piso hatte es doch tatsächlich geschafft zum Septemviri gewählt zu werden! Nun, besagter Piso war nicht unbedingt das, was man als seinen Lieblingsverwandten bezeichnete. Vielleicht lag das nur daran, daß ich bisher nicht sehr viel Zeit hatte, ihn näher kennenzulernen. Doch jenes, was ich von ihm bereits wußte, war durchaus ausreichend, um mit ihm nur so viel Zeit als nötig verbringen zu müssen. Wollten wir heute nur auf das Beste hoffen, damit er nicht zu singen begann! Eine schauerhafte Vorstellung! Zum Glück hatte ich Marcus dabei. Er konnte mich notfalls gebührend vertreten, falls mir übel wurde.
    Ich legte ein leicht gestelltes Lächeln auf, als er in Sichtnähe kam.
    "Salve Aulus, mein Lieber! Welch eine Leistung! Herzlichen Glückwunsch!", rief ich übertrieben freundlich. Eigentlich hatte ich ihn nie beim Pränomen genannt, aber heute, nun ja, es mußte ja nicht jeder gleich wissen, wie ich über ihn dachte…

  • Vielleicht war es meiner Frau nicht so bewusst in diesem Moment, aber wir waren hier, weil er zum vigintivir gewählt worden war. Ein septemvir war er inzwischen zwar auch, allerdings war das schon ein kleines Weilchen her und sicherlich nicht der alleinige Grund für diesen kleinen Empfang nach der Feier. An Celerinas Seite - sie hatte mich zuvor überredet, selbst mitzukommen, statt meine Glückwünsche nur ausrichten zu lassen - hatte ich also die villa betreten.


    Flavius Piso kam recht bald in Sicht, und kurz darauf standen wir vor ihm und dicht bei Furianus. "Salvete", grüßte ich zunächst und ließ Celerina voranpreschen. Ich selbst fügte hernach meine eigenen Glückwünsche hinzu. "Ich schließe mich gern an und gratuliere zum Wahlerfolg." Ein Lächeln unterstrich die Wünsche.

  • Gäste. Piso wurde ihrer erst gewahr, als Celerinas freudige Stimme ihm durchs Atrium ans Ohr klang. Piso drehte sich von Furianus weg und strahlte die beiden unerwarteten Gäste an. „Celerina! Senator!“ Na, das war eine Überraschung. Ohne zu wissen, dass Celerina wohl ein paar politische und priesterliche Ämter durcheinandergebracht hatte – was ja kein Ding war, hatte er auch schon getan – und außerdem keine allzu positive Gedanken über ihn hegte (was sich ihm überhaupt nicht erschloss, war er doch der festen Meinung, alles liebte ihn), trat er ein paar Schritte auf sie zu. Zum einen hatte sie ihm beim Praenomen genannt, was ihm enorm gefiel, implizierte es doch Nähe und ein Maß an Verbundenheit, und zum anderen war sie hier, zusammen mit ihrem Mann. „Celerina, es freut mich so, dass du es einrichten konntest...“ Seine überquellende Freude war nicht einmal gespielt, zumindest heute nicht. Er umarmte sie und küsste sie sanft auf beide Backen, wie in der römischen Oberschicht, besonders der affigen solchen, üblich.
    Er ließ von ihr ab und wandte sich ihrem Göttergatten zu. „Ich danke dir recht herzlich!“, meinte er stolz. „Und gratuliere dir hiermit ebenfalls, Senator Aurelius... wobei ich dich wohl eher Aedilis Electus nennen sollte.“ Sein freudestrahlendes Grinsen zog sich über sein Gesicht. Früher hatte ein solches ganz offensichtlich falsch und gekünstelt gewirkt, mittlerweile hatte er es aber schon so lange trainiert, dass es halbwegs überzeugend wirkte, und auf jeden Fall ein großes Ausmaß an Enthusiasmus implizierte. „Ich freue mich schon so auf den Amtsantritt...“ Obwohl, nervös war er schon, nervöser sogar als damals, als er zu den Septemviri kooptiert wurde. Aber damit würde er sicher nicht hausieren gehen. Zuerst einmal würde er sich entspannen, bevor es zum großen Tag käme.

  • Ich lächelte ein wenig schief und ließ erneut Celerina den Vortritt. "Danke", eriwderte ich schlicht und nickte ihm dankend zu. "Vielleicht bietet sich die Gelegenheit zur Zusammenarbeit", fügte ich höflich hinzu, auch wenn ich kaum glaubte, dass das der Fall sein würde. Damit war auch schon der nächste an der Reihe, ganz offensichtlich ein flavischer Klient, der sich nun regelrecht auf Piso stürzte. Ich führte Celerina ein wenig zur Seite hin, und nachdem wir noch kurz die Gelegenheit bekommen hatten, ein paar weitere Worte mit Piso zu wechseln, verabschiedeten wir uns wieder und strebten Momente später wieder der aurelischen villa zu.

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