[Triclinium] Aus vier Augen werden sechs

  • Das was Livivianus angeht würde ich jetzt so nicht behaupten. Er stand doch relativ oft in Öffentlichkeit. Einmal sogar dank mir und meiner Attacke im Senat. Ihr könnt euch vielleicht noch daran erinnern. Also mehr Aufmerksamkeit kann sich doch ein Politiker Roms nicht wünschen will ich meinen. Gut, der Zweikampf war ein klein wenig zwischen den Beiden, dass mag schon sein ja. Aber so wie es ausschaut, hat Furianus ja einige plebejische Senatoren geschmiert. Ich muß mir da nur Annaeus Modestus ansehen, der tanzt ganz nach deren Pfeife. So etwas habe ich noch nicht gesehen...

  • An Vinicius Lucianus gerichtet:


    "Nein, aber sie beschleunigt es. So hat es doch etwas Gutes, das man bei dieser Wahl sehen kann. Ich will schon länger die Heimat besuchen. Zuviel Arbeit hat mich letztes Jahr davon abgehalten und im Winter reist es sich nicht gut in den Norden. Daher wird es nun im Frühjahr sein."


    An Sedi gewandt:


    "Das ist mir auch schon aufgefallen. Ansich ist er eher unscheinbar. Kommt ab und an aus der Versenkung, um sich in eine neue Aufgabe hiefen zu lassen, um danach sofort wieder im Untergrund zu verschwinden. Wahrscheinlich hat er sich zu breit auf seinem cultischen Amt ausgeruht und befürchtet nun die Anstellung einzubüßen, wenn er nicht die Seife der Patrizier aufhebt und hält. Im Sinne seines Standes sind die Äußerungen bei weitem nicht. Es läßt sich also nur spekulieren wo der Grund zu suchen ist. Durchaus auch möglich, das es ein neues Stühlerücken im Cultus gibt. Da möchte man nicht dazwischen landen, ist man derart auf eine feste Stelle angewiesen."


    Zu Livianus enthielt er sich weiterer Spekulationen. Er würde seinen Weg noch finden. So wie jeder Römer es irgendwann tat. Und Avarus war ihm dabei ziemlich ähnlich. Vielleicht desshalb schwieg er sich extra aus.

  • "Nunja, Avarus, du wirst uns fehlen im Senat, deine Stimme und deine Wortmeldungen, aber es freut mich für dich, dass du endlich deine Heimat besuchen kannst...... lasse mir meinen Bruder schön grüßen, wenn es sich ergibt!"


    Dann wandte ich mich an Sedulus


    "Der ist mir auch schon aufgefallen..... immer wieder redet er den Patriziern nach dem Mund..... als hätte er keine eigene Meinung.... wer ist er überhaupt... woher kommt er..... er ist mir gänzlich unbekannt!"

  • Nun, er ist ein Mitglied der Germanitas, mehr weiß ich auch nicht über ihn. Ob man da vielleicht ein klein wenig nachforschen sollte? Also was er für Schwächen hat oder gar Dreck am Stecken? Es kann doch eigentlich gar nicht sein, dass ein Senator unseres Standes uns immer und immer wieder in den Rücken fällt und uns mit Füßen tritt wann es die Patrizier auch tun. Ich möchte schon fast sagen, er ist eine Schande für die Plebejer. Wie Avarus schon vermutet, vielleicht stehen da wieder einige Beförderungen an um die er sich verdient machen möchte. So kann man sich auch schmieren lassen! In den Zeiten der Republik, hätte ein Titus Annius Milo dem Modestus das Fürchten gelehrt, glaubt mir.

  • "Es ist wie es ist und es wird nie anders sein. Man kann da nur der Lethargie verfallen oder aber sich aufraffen und eine Reise machen."


    Er grinste kurz und sah die voran geschrittene Zeit.


    "Ich habe den Plausch genossen Marcus. Mit Freude werde ich deine Grüße nach Germanien tragen. Aber ich glaube für den Moment ist es Zeit sich zu verabschieden."


    Sein Blick wanderte noch einmal zu Vinicia Petronilla.

  • Petronilla ließ sich bei Lucianus nieder und verfolgte die Unterhaltung der Männer ohne Kommentar. Dennoch prägte sie sich alles Gesagte gut ein - es gab immerhin keine bessere Waffe als die richtige Information zur rechten Zeit. Eine Information, die ihr jedoch so garnicht schmecken wollte, war die der Abreise der Germanicers. Entsprechend schaute sie ein wenig enttäuscht, als darauf die Rede kam. Sie hatte diesbezüglich eigentlich leicht abweichende Pläne verfolgt und ihre Chancen als nicht einmal allzu schlecht eingeschätzt.
    "Ohja, grüße Hungaricus auch von mir recht herzlich, wenn du ihn siehst." fügte sie dann an. Sie hatte ihren anderen schwager auch ewig nicht gesehen. Und dann hatte sie einen Geistesblitz - ein neuer Plan reifte in ihrem hübschen Kopf, über dessen Ausführung sie sich jedoch später Gedanken machen würde.
    "Steht schon fest, wann genau du abreisen wirst?" fragte sie dann noch einmal kurz nach. Wer weiß, vielleicht würde man ja doch noch die Gelegenheit finden, sich vorher zufällig zu treffen, dachte sie dann verschmitzt als sie den Blick von Avarus traf.

  • Sim-Off:

    Ich glaub Avarus is schon weg... 8)


    Auch Sedulus hatte sich in der Zwischenzeit erhoben um sich schließlich von seinem Gastgeber und Vinicia Petronilla zu verabschieden.


    Auch ich möchte mich für die Einladung bedanken Marcus Vinicius Lucianus. Es hat mich sehr gefreut und die Unterhaltung war recht interessant.


    Ein verschwörerisches Grinsen zeichnete sich auf Sedulus`s Gesichtszügen ab.

  • Als die beiden Germanici aufgebrochen waren, ließ sich Petronilla wieder auf einer der Klinen wieder und streckte sich genüßlich. Wie so häufig in letzter Zeit, waren sie nun, wie es schien, den Abend über allein. Petronilla fragte sich schon garnicht mehr, was Lucianus Frau eigentlich trieb, sondern nahm es umso zufriedener hin, dass sie ihr schlichtweg nicht über den Weg lief.
    Sie lächelte ihren Schwager charmant an. "Schade, dass die Germanici nun doch so früh aufbrechen mussten. Ich hoffe, es liegt nicht an mir. Ich wollte euch wirklich nicht stören, Marcus."


    Unbewusst hob sie ihre Hand ein Stück an und betrachtete ihre Fingernägel, die, wie das meiste an ihr zu jeder Zeit, gepflegt wirkten. Schönheit war, neben einem scharfen Verstand, die wichtigste Waffe der Frau und Petronilla kümmerte sich mit äußerster Hingabe darum.
    "Die Männer der Gens Germanica scheinen mir sehr angenehme Gesellschaft zu sein... im Gegenteil zu den weiblichen Familienmitgliedern." meinte sie dann lächelnd.


    Sie erinnerte sich noch an die Feier im Hause der Germanicer und auch an die Gastgeberin. Petronilla hatte nicht viel für junge, naive Frauen über - und für übertrieben freundliche ohnehin schon nicht. "Ich muss ohnehin sagen, dass ich bisher noch kaum eine wirklich interessante Frau hier in Rom getroffen hätte. Und dabei bin ich ohnehin schon so einsam, weil ich kaum jemanden kenne...". Es wäre übertrieben gewesen, zu behaupten, dass Petronilla eine "Freundin" gesucht hätte. Aber zumindest andere, ähnlich gesinnte Frauen, mit denen man sich austauschen und das ein oder andere... nunja... besprechen konnte, wären ihr durchaus willkommen gewesen.


    Sie blickte zu Lucianus hinüber und versuchte wie stets dessen Gemütszustand zu lesen, aber vermochte es nicht wirklich. Ebenso wie in ihrem Freundeskreis war es auch in ihrem Bett seit geraumer Zeit recht einsam, dachte sie dann weiter. Normalerweise hätte sie sich schon längst einen attraktiven Bettgenossen gesucht ... doch hier unter Lucianus Dach wollte sie ihn um alles in der Welt nicht vor den Kopf stoßen. Gerade, da auch zwischen ihnen eine unleugbare Spannung herrschte und ihr sowohl seine Macht als auch sein Geld von Nutzen waren. Andererseits war sie sich noch immer nicht sicher, ob er wirklich so weit gehen würde... denn, auch wenn man sie selten sah, lebte immernoch seine Frau unter demselben Dach.

  • "nein, nein, petronilla, du hast sie sicher nicht vertrieben...."


    wie konnte sie denn auch.... jedermann, der mit ihr Kontakt hatte, schien sofort hin und weg von ihr zu sein


    ".... aber Avarus hat sicher noch Einiges vorzubereiten!"


    Die Anspielung auf die Frauen im Hause Germanica liess ich unkommentiert, zumal Frauen von jeher eifersüchtig und stutenbissig waren und dies keine Neuigkeit.


    "Einsam? Haben die Feste, auf denen du mich begleitet hast denn keinerlei Bekanntschaften hervorgebracht?"


    Das konnte ich kaum glauben, so zugänglich wie Petronilla war....

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