• Tolmides war erst ein wenig verdurtzt als die Iunia loslegte. Zahlen und Rechnungen, alles genau durchgeplant, entweder sie war gut oder sie suchte schon wirklich lange nach Steinen.
    Einen Moment lang schwieg Tolmides nachdem die Iunia fertig war, dann holte er zur Antwort aus,
    "Eine beeindruckende Demonstration deiner kaufmännischen Fähigkeiten." befand er erst einmal während er seine Hänge ineinander faltete, nur um sie direkt wieder zu lösen, "Nun, für deinen Bedarf an Steinen benötigt es einen größeren Betrieb. Sklaven, und dazu noch die Instandhaltung. Ich denke mit 2000 Sesterzen wäre ein wichtiger Schritt gemacht. Um den Rest kümmere ich mich."

  • Es war ja nicht so, als ob Axilla dem Mann Geld aufdrängen wollte, aber sie war sich nicht sicher, ob er sich wirklich der Größe der benötigten Ausgaben im Klaren war.
    “Wenn zweitausend Sesterzen genügen, möchte ich mich sicherlich nicht aufdrängen. Aber bist du sicher, das dies genügen wird? Soweit ich mich informiert habe – und das habe ich – kostet ein Betrieb in einer Größe, um die 48 Steine liefern zu können, schon so viel. Dazu noch genügend Sklaven für den Betrieb, was noch in etwa tausend Sesterzen betragen dürfte. Und nicht zuletzt die bereits erwähnten Werkzeuge zur Herstellung, die...“ Axilla rechnete kurz im Kopf und machte daher beim Sprechen eine merkliche Pause “ auch etwa erst einmal dreitausend Sesterzen an Vorfinanzierung benötigen. Sofern so viele Einheiten Werkzeug momentan auf dem Markt zu haben sind, meine Schmiede ist meist sehr schnell ausverkauft. Nimm es mir nicht übel, wenn ich an dieser Stelle noch einmal nachhake, aber bist du dir ganz sicher, dass zweitausend Sesterzen genügen werden?“
    Natürlich hätte Axilla nichts dagegen, mit einem sehr solventen Partner Geschäfte zu machen. Überhaupt nichts. Allerdings war ihr bei diesem Geschäft wirklich vorrangig wichtig, dass sie zuverlässig Steine würde beziehen können. Das Geld konnte sie auslegen, und ein Vertrag war ja auch so abzuschließen, dass die Rückzahlung gewährleistet wurde. Daher war das wirklich das geringste Problem.

  • Weiter wurde mit Zahlen und Fakten um sich geworfen und Tolmides gönnte sich auf die Informationsflut erst einmal einen Schluck Wein..
    "Iunia, ich wäre untröstlich dir mehr Geld abzuverlangen als ich es bereits tue." entgegnete Tolmides galant und fuhr fort "Deine Einwände sind begründet, jedoch bin ich nicht als Bittsteller zu dir gekommen sondern biete dir eine Partnerschaft an. Langfristig. Wenn du also erlaubst frage ich dich welche Summe dir vorschwebt?" hakte der Mann nach und legte sich wieder die Hände in den Schoß. Das war doch recht interessant und es entwickelte sich zu einem netten Tag hier in der iunischen Bleibe.

  • “Partnerschaften gehe ich üblicherweise nur mit Menschen ein, die ich lange kenne. Und ich bin nicht auf der Suche nach jemandem, sondern auf der Suche nach einer zuverlässigen Quelle für Steine“, stellte Axilla nochmals richtig. Und ein bisschen weckte dieses Gespräch in ihr schon die Vorsicht. Sie war sich nicht wirklich sicher, ob ihr Gegenüber sich denn informiert hatte, was da auf ihn zukam und was nötig war, um wirklich zu dieser zuverlässigen Quelle für Steine zu werden. Bislang stellte es sich für Axilla eher so dar, als hätte der Mann vor ihr bislang nur einen groben Plan, aber wenig kaufmännische Grundlage, diesen umzusetzen.
    “Und es wäre für mich kein Problem, einen kompletten Steinbruch der nötigen Größe nebst allen Vorschusskosten für die erste Produktion und zur Not auch gleich noch eine angeschlossene Schmiede mit dazu zu finanzieren. Nicht das geringste Problem. Hätte ich nicht schon das Maximum an zulässigen Betrieben, würde ich es selbst tun.
    Daher ist nicht die Frage, was ich investieren könnte oder würde, sondern eher die Frage, was du dafür bräuchtest und ob ich dir zutrauen kann, hinterher auch das besprochene umzusetzen.“

  • "Eine angeschlossene Schmiede..." Tolmides kratzte sich nachdenklich am Kinn, er hatte immer schon mit Luxuswaren gehandelt, traute sich aber die herstellenden Prozesse ebenfalls zu.
    "Mit einer festen Abnehmerin und einer fairen Geldleihe spräche wohl nichts dagegen." befand er und rechnete kurz eine Summe zusammen. Mit seine Rücklagen, dem Geld seines Vaters und das weiteren Geldern die er auf der hohen Kante hatte, war sein Finanzbedarf immer noch hoch, aber nicht unmöglich hoch, sodass er sich nach kurzer Bedenkpause mit einer Summe nach vorne wagte..
    "Ich denke 5000 Sesterzen sollten den Bedarf decken. Können wir noch einmal die Konditionen dieses Geschäfts durchsprechen? Insbesondere die Rückzahlung?" erklärte der Mann, denn schließlich wollte er nicht hinterher bis zum Hals in Schulden stecken.

  • Bei den jetzigen 5000 Sesterzen, um die es ging, fragte sich Axilla doch eher mehr als weniger, ob ihr Gegenüber wirklich wusste, auf was er sich einlassen wollte. Seine ersten Äußerungen waren nicht gerade vertrauenseinflößend, wenn er mit nur 5000 Sesterzen einen Steinbruch und eine Schmiede eröffnen und führen wollte. Entweder hatte er weit mehr Geld, als wonach er aussah, oder aber er konnte nicht rechnen, was das alles kostete. Axilla zog leicht zweifelnd ihre Augenbrauen nach oben.
    “Selbstverständlich. Welche Vorschläge hierzu hast du?“ fragte sie jetzt einmal etwas ergebnisoffener, um doch zu sehen, ob Tolmides vielleicht doch etwas mehr Geschäftsmann war, als wonach er aussah und wie er sich bislang gegeben hatte. Denn wenn nicht, konnte sie sich die Mühe dann doch eher sparen und weitersuchen, ehe sie hier einen Berg Geld investierte und hinterher nur ärmer war, aber nicht weiter bezüglich ihrer Steine.

  • Dicon führte die Neuankömmlinge durchs Atrium ins Tablinum hinüber und bedeutete den Gästen sich dort zu setzen, da fiel ihm ein, dass weder der Ianitor noch die Gäste selbst ihm Namen genannt hatten. Oder hatte er es schlicht überhört oder vergessen? Nein, ganz bestimmt nicht. Stirnrunzelnd blickte er die Alte und ihre Begleiter an.
    "Ich bin nicht sicher, ob die Hausherrin Zeit hat, euch zu empfangen, aber bevor ich mich darum kümmere ... sollte ich wohl eure Namen erfahren. Und ihr wollt Iunia Axilla sprechen ... wegen der Kinder?", wollte er sich genauer informieren, bevor er sich auf den Weg machte. Dabei wusste er nicht einmal, ob Axilla gerade anwesend war, bei all den Leuten, die derzeit ein- und ausgingen, da verlor er langsam den Überblick, nachdem es jahrelang vergleichsweise ruhig in der Domus gewesen war. Immer diese unangemeldeten Besucher eben. Und dann wollten die unbedingt ganz dringend die Herren des Hauses sprechen, und er war wieder mal der Laufbursche. Dicon seufzte leise. War ja nichts neues.

  • Nysa nickte knapp. “Dies sind Marcus Iunius Crassus und seine Schwester Iunia Marsa. Ich bin Nysa, ihre Amme. Meine Patronin, Racilia Decula, ihre Mutter, hat mir aufgetragen, beide hierher zu bringen.“
    Nysa folgte Dicon und achtete genau darauf, dass sich Marcus und Marsa benahmen.


    Die Zwillinge sahen sich neugierig um, wurden von ihrer Amme trotzdem sanft aber bestimmt vorangetrieben.
    Im Tablinum zögerte Nysa kurz, ließ dann zuerst die Kinder Platz nehmen und setzte sich dann.
    “Marcus, Marsa... benehmt euch und sitzt grade.“ raunte sie den Beiden mit strengem Unterton zu und holte eine Wachstafel hervor.
    Der Inhalt: ein kurzer Brief ihrer Patronin.


    Marcus langweilte sich jetzt schon... warum musste man immer ruhig sitzen? Schweigen, zuhören....? Wo war der Spaß?
    Marsa's unterdrücktes Gähnen entging ihm nicht und er musste leicht grinsen. Offensichtlich ging es ihr ähnlich... zum Glück hatte Nysa es nicht mitbekommen.

  • Soso. Zwei neue Iunii, die wohl der Mutter in Baiae nicht mehr auf den Geist gehen sollten und deshalb hier abgeladen wurden, und er dürfte sich dann vermutlich um das Einrichten weiterer Zimmer und das Organisieren eines Hauslehrers und Custodes kümmern. Dicon behielt sein ohnehin nur halbherziges Lächeln gekonnt im Gesicht.
    "Gut … ich bin gleich wieder da … vermute ich", bemerkte er und wandte sich ab. Bevor er sich auf den Weg zu Axillas Officium machte, trug er allerdings noch einer Sklavin auf, Getränke vorzubereiten und sich solange um die Gäste zu kümmern.
    Die trat nun ins Tablinum, brachte verdünnten Wein mit und merkte erst jetzt, dass erstens zwei Drittel der Besucher aus Kindern bestanden und zweitens die Hausherrin selbst ja gar keinen Wein trank. Folglich blickte die Sklavin ein wenig unschlüssig in die Runde. "Ähm … verdünnter Wein?", bot sie der Amme gezwungenermaßen und ein wenig wortkarg an. "Und für euch zwei? Honigwasser? Posca?" Oder erlaubte die Amme den Kindern dasselbe? Hoffentlich nicht. Kleine Kinder waren auch so schon anstrengend genug. Dennoch schenkte sie den beiden Kleinen ein schmales Lächeln.

  • “Danke, aber ich denke wir drei nehmen lieber alle Honigwasser.“ antwortete Nysa freundlich lächelnd - ja, sowas konnte sie entgegen anderslautender Meinung doch - und sah kurz zu den Kindern.


    Marcus horchte auf - Wein? Ob er dieses sagenumwobene, magische Getränk der Erwachsenen hier probieren durfte?


    Nysa hatte das Funkeln in seinem Auge gesehen und schüttelte leicht den Kopf. Nein, definitiv kein Wein für die Zwillinge.


    Und so hörte Marcus, wie Nysa Honigwasser bestellte, sah das Kopfschütteln und lehnte sich leise seufzend zurück.


    Marsa nahm das ganze ohne sichtbare Regung auf.
    Sie war einfach nur müde.

  • Erst begegnete Avianus auf seinem Weg nach unten einem leicht entnervten Dicon und kurz darauf im Atrium der Sklavin, die die Getränke ins Tablinum schaffen sollte und nun unglücklich auf ihrer Lippe kauend den Wein wieder zurück in die Culina tragen wollte. Nur Honigwasser. Trank denn etwa keiner mehr verdünnten Wein? Doch, der Dominus Avianus.
    "Haben wir Besuch?", fragte der sie auch gleich ein wenig überrascht, als sie ihm fast über die Füße stolperte. Schlagartig blieb die gerade eben noch in Gedanken versunkene Sklavin stehen, wobei glücklicherweise der Wein nicht aus der Kanne schwappte, und wandte sich zu ihm um.
    "Äh … ja, Dominus", antwortete sie überrumpelt und blickte erst zu Avianus, dann hinunter in die Kanne und auf ihre Füße. Nichts verschüttet, Schwein gehabt. "Eine ältere Dame …" Wie hatte Dicon gleich noch gesagt? "Ny … Nysa? Und zwei iunische Kinder. Sie sind im Tablinum und wollen Axilla sprechen. Glaub ich. Dicon sucht sie gerade."
    Wenn das so weiterging, platzte die Domus bald aus allen Nähten, stellte Avianus belustigt fest. Gleich zwei iunische Kinder? Aber gut, musste ja nicht sein, dass die auch blieben. Auf alle Fälle war er aber neugierig und wollte selbst einen Blick ins Tablinum werfen. Immerhin wohnte er mindestens genauso hier wie Axilla und hatte sich an seine Pflichten als einziger iunischer Mann im Haus inzwischen gewöhnt. Da stellte sich dennoch eine Frage:
    "Und warum trägst du den Wein vom Tablinum weg?"
    "Sie wollen keinen … lieber Honigwasser." – Und somit sollte der Wein zurück in die Culina wandern. Avianus biss sich einen kurzen Augenblick lang nachdenklich auf die Unterlippe und grinste schließlich schief.
    "In Ordnung, hol das Honigwasser, aber bring auch den Wein zurück, ja?"
    "Natürlich Dominus", bestätigte die Sklavin und tänzelte mit dem Wein davon.
    Avianus hingegen trat ins Tablinum musterte neugierig die drei Gäste. "Salve", grüßte er freundlich, während er ein paar Schritte weiter in den Raum machte. "Ihr wollt mit Iunia Axilla sprechen? Sie ist sehr beschäftigt in letzter Zeit, aber unser treuer Sklave Dicon wird sehen was sich machen lässt. Nun … ich bin ihr Cousin Aulus Iunius Avianus. Vielleicht kann auch ich euch weiterhelfen, wenn euch das recht ist?" Je nachdem worum es eben ging. Denn natürlich fragten die meisten als erstes nach Axilla, in der Vergangenheit sehr viel öfter in der Domus anzutreffen gewesen war als er. Wer, der nicht selbst hier wohnte, konnte auch ahnen, dass sich daran inzwischen so einiges geändert hatte, und ganz davon abgesehen kannte ihn der Großteil der Verwandtschaft nicht einmal.

  • Nysa stand auf als der ihr noch unbekannte Mann eintrat und neigte leicht den Kopf. "Salve, Aulus Iunius Avianus. Ich bin die Liberta Nysa, Amme von Marcus Iunius Crassus und seiner Schwester, Iunia Marsa. Meine Patronin, Racilia Decula, hat mich hergesandt, um das Stammhaus der Iunii zu ersuchen, die Bildung und Erziehung der Kinder zu übernehmen. Meine Patronin ist der Meinung, dass ihnen hier bessere Möglichkeiten offenstehen als in Baiae. Ausserdem möchte sie sich nochmals für die Aufnahme von Iunia Diademata bedanken."


    Marcus und Marsa waren ebenfalls - nunja - regelrecht aufgesprungen. Nun standen beide recht ratlos und etwas nervös da.

  • "Iunia Diademata?", wiederholte Avianus gleich in fragendem Ton und kramte in seinem Gedächtnis nach, in welcher Beziehung die drei wohl zu Diademata stehen könnten. Racilia Decula? Diadematas Mutter? Interessiert musterte er erneut die beiden, die bei seinem Eintreffen hastig aufgesprungen waren, um vielleicht irgendeine Ähnlichkeit zu ihrer Schwester zu entdecken. "Ihr könnt euch wieder hinsetzen. Ihr seid dann wohl … die Geschwister? Also Diadematas?", wandte er sich an Crassus und seine Schwester. Für ihn war das Eis damit schon mehr oder weniger gebrochen. Wie es Diademata wohl ging? Er hatte sie eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr gesehen. Die schuldete ihm ja noch einen gemeinsamen Besuch im Circus Maximus. Schade, dass sie damals nie die nötige Zeit dazu gefunden hatten. "Ha! Wie schön! Ich kenne eure große Schwester. Ich habe sie vor Jahren hier in der Domus kennengelernt", meinte er gut gelaunt, suchte sich ebenfalls eine freie Sitzgelegenheit und ließ sich auf einem der gepolsterten Sessel nieder. Das von der Amme überbrachte Dankeschön quittierte er lediglich mit einem Lächeln. Es war für ihn eigentlich selbstverständlich, dass ehrliche, pflichtbewusste Familienmitglieder auf die Unterstützung ihrer Verwandten zählen konnten.
    "Das heißt also, ihr möchtet ebenfalls euer Glück hier versuchen? Na hoffentlich kommt nicht ein weiterer Bürgerkrieg daher, der euch wie eure Schwester wieder nach Baiae treibt", scherzte er eher nebensächlich und gleichzeitig mit einem leichten Lächeln auf den Zügen. So weit würde es hoffentlich nicht mehr kommen und die derzeitige Lage ließ ihn glücklicherweise auch nichts Derartiges befürchten. "Also hier in Rom gibt es definitiv einige gute Schulen oder, was fast noch besser wäre, Privatlehrer. Bestimmt weiß Axilla mehr", sagte er mehr an die Amme gewandt. Axilla wäre definitiv die größere Hilfe. Die hatte sich bei ihren zwei Söhnen bereits um Lehrer kümmern müssen, bei ihm würde es hingegen noch einige Jahre dauern. "Wie alt seid ihr denn?", fragte er wiederum Marsa und Crassus, "Ihr dürftet ja langsam in das Alter kommen, um bei einem Grammaticus unterrichtet zu werden. Ein guter Zeitpunkt also, um nach Rom zu ziehen."
    Unterdessen trat die Sklavin erneut ins Tablinum, schenkte den beiden Kindern und ihrer Amme Honigwasser ein und anschließend Avianus den verdünnten Wein.

  • Marcus und Marsa setzten sich vorsichtig wieder. Der Mann, Avianus oder so, schien Marcus sympathisch - Marsa schien noch etwas skeptisch, lächelte aber erfreut, als das Honigwasser kam.
    Die Reise hatte beide durstig gemacht.


    "Finanziell wird meine Patronin natürlich die Ausgaben tragen - sollte es nötig sein, könnten wir auch einen Sklaven erübrigen. Wenn ich es richtig verstanden haben, hättet Ihr bei der Bildung und Erziehung freie Hand. Wie sollte es auch anders gehen."
    Nysa nahm einen Schluck, nachdem die Zwillinge ebenfalls getrunken hatten.


    "Ja, sie ist unsere Schwester - und sie war also hier? Dann hatte sie es aber sehr schön!"
    Meinte Marsa, nachdem sie ihr Gefäß abgesetzt hatte.
    "Bürgerkrieg? Darf ich dann auch ein Gladius haben?" fragte Marcus mit dem erneuten Funkeln in den Augen.
    Hier war offenbar wirklich viel mehr los - Prima!


    Nysa seufzte leise - momentan schien Marcus sich für solche Dinge sehr zu interessieren... zu sehr in ihren Augen.


    "Wir sind 10 - aber ich bin etwas älter als Marsa!" gab Marcus noch zwischen zwei Schlücken bekannt - was Marsa mit einem Augenrollen und Zunge rausstrecken in seine Richtung bedachte.
    "Dafür kann ich besser schreiben!"


    "Jaaa, aber bei Nummern musst du immer noch nachschauen!"
    Marcus tat es Marsa gleich und grinste dabei.


    "Marsa! Marcus!" Nysa warf einen strengen Blick auf Beide- die Zwillinge zogen leicht den Kopf ein und sahen betont unschuldig auf ihre Honigwassergefäße.


    "Sofern ihr sie aufnehmt hoffe ich, sie werden euch nicht zuviele umstände machen, Dominus*."


    Sim-Off:

    * =Domestos war definitiv falsch ;)

  • Avianus nickte, trank von seinem verdünnten Wein. "Axilla hat selbst zwei Söhne, bei denen sie sich bereits um Bildung und Erziehung kümmern musste. Darüber sprecht ihr also am besten mit ihr."
    Bei der Begeisterung, die Crassus zeigte, nachdem er den Bürgerkrieg erwähnt hatte, konnte Avianus nur leicht amüsiert lächeln, einerseits, weil der Bürgerkrieg eigentlich kein angenehmes Thema war, wenn er inzwischen auch versuchte, das geschehene etwas lockerer zu sehen, aus Selbstschutz vermutlich, andererseits weil ein Gladius in ungeübten, übereifrigen Kinderhänden auch ganz schnell für selbige gefährlich werden konnte. "Kannst du denn schon mit dem Gladius umgehen?", fragte er deswegen zurück. Mit zehn Jahren schien ihm der Knabe etwas jung für ein scharfes Schwert und richtige Kampfübungen, aber ein paar kleine Tricks könnte er dem Jungen vielleicht zeigen, wenn er sich gut anstellte. Zwar schienen die beiden Geschwister gerne zu zanken, aber zumindest wusste die Amme, wie sie die beiden gekonnt wieder zum Stillsitzen brachte. Dass Kinder auch mal lästig sein konnten, daran zweifelte Avianus nicht, die Bedenken der Amme schienen ihm allerdings unbegründet. Die Domus war groß genug, es gab genug Bedienstete und den Großteil des Tages verbrachte er in den Castra. Solange die beiden nicht Abends in sein Arbeitszimmer platzten und ein Theater veranstalteten, war die Sorge der Amme unbegründet, so dachte er.
    "Ach, mir werden sie keine Umstände machen, ich bin tagsüber fast nie zu Hause", winkte Avianus scherzhaft ab, "Ich denke nicht, dass etwas dagegen spricht, dass die beiden hier untergebracht werden. Und du wirst wohl gemeinsam mit den Kindern hier bleiben?"

  • Nach der Nachricht über Gäste im Tablinum, hatte Axilla nur schnell ihre Sachen beiseitegepackt und war dann auch schon auf dem Weg nach unten. Schon im Atrium hörte sie die Stimmen im Tablinum, konnte aber nur bruchstückhaft verstehen, was sie sagten. Allerdings erkannte sie auch schon Avianus' Stimme, der sich offenbar mit einer Frau unterhielt. Und dazwischen die lauten, hellen stimmen zweier Kinder, die sich – wie alle Kinder das so taten – wohl kabbelten und gegenseitig aufzogen.
    Also betrat sie das Tablinum und bekam gerade noch die Frage von Avianus mit, ob die mitgereiste frau mit den Kindern hierbleiben würde.
    “Salvete. Ich hörte, wir haben Gäste?“ begrüßte Axilla alle einfach schlicht mit einem Lächeln und hoffte einfach, jetzt nicht störend irgendwo dazwischengegangen zu sein. Aber so oder so würde sie ja ohnehin dieselben Fragen wohl wie Avianus stellen, und vor allen Dingen, auch dieselben Antworten benötigen.

  • Marcus wollte gerade antworten, da kam diese Frau herein... er stoppte und sah fragend zu Marsa - dann zu Nysa.
    Nysa neigte sich leicht. Marcus und Marsa taten es ihr gleich, als sie sich aus ihrer Überraschung befreit hatten.
    "Salve, Ich bin Nysa, die Amme von Marcus Iunius Crassus und Iunia Marsa. Mir wurde von meiner Patronin aufgetragen, die Kinder hierher in ihre Obhut zu bringen. Meine Patronin, Racilia Decula, Gemahlin des Manius Iunius Laevinus, ist der Meinung, dass ihren Kindern in dieser Umgebung bessere Möglichkeiten geboten werden als im heimischen Baiae. Ausserdem dankt sie Euch für die damalige Aufnahme ihrer ältesten Tochter, Iunia Diademata."
    Die Amme reichte Iunia Axilla die Wachstafel, auf der genau dies zu Lesen war. Zusammen mit dem Angebot, Kosten zu übernehmen und wenn nötig einen Sklaven beizusteuern.


    Nysa wandte sich an Avianus.
    "Ich würde gerne bleiben, Herr, aber ich bin bei weitem nicht mehr die Jüngste und meine Patronin benötigt mich in Baiae. Ich helfe natürlich gerne bei der Suche nach einer Amme."

  • "Salve, Axilla", grüßte Avianus seine Cousine und erinnerte sich daran, dass ihn eigentlich niemand hergebeten sondern er einfach kurzerhand entschlossen hatte, sich zu den Besuchern zu gesellen. Sollte er jetzt aus irgendeinem Grund stören, hatte er nichts dagegen von seiner Verwandten aus dem Tablinum geschickt zu werden.
    "Diadematas Geschwister … eine angenehme Überraschung, oder? Bildung und Erziehung der beiden sollen wohl hier fortgesetzt werden. Ich denke, du kennst dich mit Hauslehrern und Schulen bestimmt besser aus als ich."
    Sein Blick ging wieder zu Marcus' und Marsas Amme. Die wollte entgegen seiner Erwartungen doch nicht hier bleiben.
    "Nun, um auf das vorherige Thema zurück zu kommen … eine Amme werden die zwei wohl nicht mehr brauchen. Ein einfaches Kindermädchen wird genügen. Auch wenn ich es natürlich besser fände, wenn zumindest ein Mensch im Haus den beiden nicht fremd wäre", gab er zurück. Die zwei waren ja noch jung, und nicht nur wurden sie in eine fremde Stadt in ein fremdes Haus voller fremder Leute gesteckt, ihre Amme, mit der sie aufgewachsen waren, mussten sie auch noch gegen eine Fremde eintauschen. Außerdem hatte Nysa die beiden gut im Griff. Wer wusste, ob das bei einem neuen Kindermädchen genauso wäre. Aber gut, wenn es anders nicht ging, würde man sich damit arrangieren müssen.

  • Man konnte sehen, wie es hinter Nysa´s Stirn arbeitete....
    "Nuuun... vielleicht kann ich ein paar Monate noch bleiben - bis zur Erntezeit. Dann müsste ich aber definitiv zurück."


    Marcus und Marsa sahen sich kurz an. Die paar Monate würde man überstehen können.
    Und wer wusste schon, wie das neue Kindermädchen sein würde.
    Größere Freiheiten als unter den Adleraugen von Nysa schienen zum Greifen nahe.
    Aber vielleicht konnte man die Lage ja noch mehr in Richtung einer frühen Abreise der Amme verändern...
    "Wir werden schon zurechtkommen."
    meinte Marcus mit etwas zu überzeugt wirkender Mine.
    "Genau! Wir sind ja keine kleinen Kinder mehr."
    pflichtete Marsa ihm hastig bei und knetete dabei nervös ihre Hände durch.


    Nysa sah noch zu den beiden Domini, konnte sich ein wissendes Lächeln nicht verkneifen - die Zwillinge hatten wohl die Hoffnung, dass sie sofort abreisen würde - diese Gefühlsregung sahen die Zwillinge nicht. Zum Glück, denn Nysa wollte ihren strengen Ruf ja nicht verlieren.

  • Es dauerte einen kurzen Moment, bis Axilla sich wieder ganz erinnerte und alle Namen zuordnen konnte. Diademata! Wie lange war das jetzt her? Axilla hatte das junge Mädchen kaum kennen gelernt, ehe sie wieder zurück nach Baiae gegangen war. Und nun schickte die Mutter ihre jüngeren Geschwister hierher? Für Bildung und Erziehung?
    “...oder gleich einen Hauslehrer?“ ergänzte Axilla auf Avianus' Einwand hin, dass die beiden wohl keine Amme mehr im eigentlichen Sinne brauchen würden. Wenn Axilla das Alter der beiden Kinder schätzen würde, würde sie wohl sagen, dass sie etwa acht Jahre alt sein dürften. In diesem Alter sollten Kinder doch schon abgestillt sein, selbst jene, die lange gestillt wurden.


    “Nein, klein seid ihr wirklich nicht mehr. Ihr geht mir ja schon fast bis zur Brust“, stimmte Axilla den beiden freundlich zu. “Aber ich bin mir sicher, dass eure Mutter auch wissen will, ob es euch hier gut geht und ihr euch gut eingelebt habt. Und wer könnte ihr das besser schildern, als eure Nysa?“
    Axilla hatte durch ihre eigenen Kinder doch schon etwas Übung im Umgang mit dem Jungvolk, und sie wusste, wie nervig es für Kinder war, nicht für voll genommen zu werden. Folglich fand sie den besten Weg, den Kindern durchaus die ein oder andere logische Erklärung zukommen zu lassen, und nicht nur über ihre Köpfe hinweg irgendwas zu entscheiden. Und bei diesem Argument konnten sie wohl nur schlecht Gegenargumente finden.
    “ Aber sagt lieber mal: Wie alt seid ihr beiden denn? Und hattet ihr schonmal Unterricht?“

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