Grundausbildung | Lucius Annaeus Gratus

Wieder einmal war es Zeit für neue Probati die Grundlagen ihres handwerks zu lernen und wieder watschelte Posca auf den Exe um diese Aufgabe zu übernehmen. Bei den Göttern er hoffte seine jahre sein schon vorbei. So also wartete er auf die Probati.

Es war schon früh am Morgen, als Gratus vom Centurio zum Ex Platz Kommandiert wurde. Etwas Aufgeregt jedoch mit voller stolz bald ein teil der glorreichen Legion anzugehören, spurtete er sich um dem Centurio nicht zu enttäuschen.

"Centurio, Probati Gratus melde mich wie befohlen!"

"Ich grüße euch Probati in der römischen Legion! Gut zwei Jahrzehnte liegen vor euch und die meisten von euch werden nicht alt. Aber ihr sterbt in der Gewissheit Eure Familien, Rom und den Kaiser vor den Babaren geschützt zu haben. Das ist immerhin mehr als die meisten von sich behaupten können. Einige von euch, die, die besonders gut sind werden Optio oder gar Centurio. Also strengt euch an! Er räusperte sich kurz:" Das erste was wir machen werden ist Laufen. Besser ihr werdet es. Und zwar mit eurer vollen Ausrüstung und einigen Holtwaffen. Die sind nämlich schwerer als eure richtigen. Und dann werdet ihr laufen, bis ihr entweder umfällt oder ich euch Befehle aufzuhören. Also los!"

Nach dieser Ansprache wurden den Probatis und besonders mir klar, dieses wird kein Zuckerschlecken. Zum glück, hatte ich im vorfeld vorher viel Trainiert und sah dem Lauf nicht so schockiert entgegen wie einige andere Rekruten. Wir machten uns auf den weg, die Strecke abzureißen die der Centurio und befahl. Schnell merkten wir, das dieser Lauf erst enden wird, wenn der Centurio es für richtig hielt. Dieses konnte also noch sehr lange dauern, doch jetzt schon zeigte sich uns, das wir als eine Einheit Arbeiten mussten und die schwächeren mit durch zu ziehen. Die Stunden vergingen und die miles wurden mehr und mehr.....

Nach gut einer halben Stunde ließ Posca die Probati wieder antreten. Das war zum eine nnatürlich Schinderei. Zum anderen aber mußten die Legionäre belastbar werden. Sie maschierten im Krieg dutzende Meilen am Tag mit voller Ausrüstung und sowas mußte man Trainieren.
"Gut Probati etwas Theorie zur Abwechslung. Kann mir einer von euch einige Formationen sagen, welche die römische Legion benutzt? Und zu welchem Zweck sie da sind?!"

Gratus, war nach dem Lauf mit schwerer Ausrüstung noch leicht auser Atem als der Centurio nun den Theoretischen Unterricht begann.....

"Gut Probati etwas Theorie zur Abwechslung. Kann mir einer von euch einige Formationen sagen, welche die römische Legion benutzt? Und zu welchem Zweck sie da sind?!"

Gratus, hob die Hand und Meldete sich zur Antwort....

Centurio, in der Legion gibt es folgende Formationen:

Standart Marschaufbau der Legion:

1=Vorhut/Erkundung (Auxiliareinheiten) 2=Vorhut (Legionseinheiten) 3=Legionäre mit Lagerbaugerätschaften 4=Pioniere 5=Offiziersgepäck 6=Legat mit Leibgarde 7=Reiter 8=Kriegsmaschinen 9=Tribunen und Offiziere 10=Truppeneinheiten 11=Nachhut

1. die Testudo (Schildkrötenformation) sie dient dazu zum Schutz vor starkem Beschuss und zum geschützten Vorrücken auf befestigte, vor allem überhöhte Stellungen. Die „Schildkröten“ ist sehr stabil und nur mit dem Scutum möglich.

2. Die Phalanx (Manipular-Phalanx) Kampf in einer beweglichen, geschlossener Schlachtlinie.

Gratus, hoffte nun das er dieses noch richtig wusste und es dem Centurio diese Auflistung reichte?!

Posca war zugegebener Maßen beeindruckt:"Nicht übel Probatus! Hast du schon Bildung genossen wie?! Dann erzähl mir mal was über den Aufbau der Legion, die Kommandostruktur und die Besonderheit der Legion hier in Ägypten!"

Gratus, überlegte kurz und faste alles zusammen was er von der Legion gehört und gelesen hatte.....

Centurio, die Legion ist wie folgt Aufgebaut:
1. Kohorte:
800 Mann und besteht aus 5 Centurien zu je 160 Mann
sog. Doppelcenturien...

2. bis 10. Kohorte:
480 Mann und besteht aus 6 Centurien zu je 80 Mann
je Kohorte 3 Manipel zu je 2 Centurien...

Kavallerie:
120 Mann und besteht aus 4 Turmae zu je 30 Mann...

Die Legion kommandierte stets der legatus legionis aus dem Ordo Senatorius.
Stellvertreter in der Legion diente der praefectus castrorum.
Weiterhin gehörten ein senatorischer tribunus laticlavius sowie 5 ritterliche tribuni angusticlavii als weitere Offiziere zum Stab.

Kommandostruktur bzw. Dienstgrade:
Legatus legionis
Kommandant einer Legion. Dem senatorischen Adel angehörend und durch den Kaiser zu diesem Amt berufen. Meist zugleich Statthalter der Provinz.

Tribuni militum
1 Tribunus laticlavius
Mit breitem Purpurstreifen an der Tunika. Ranghöchster Tribun mit senatorischem Rang. Stellvertreter des Legionslegaten.

5 Tribuni augustoclavii
Mit schmalem Purpurstreifen an der Tunika. Stabsoffiziere mit Verwaltungsposten in der Legion und meist ritterlichem Rang.

Praefectus castrorum
Lagerpräfekt, welcher als zweiter Stellvertreter des Legionslegaten fungiert.
Entstammt meist dem Centuriat und hat oft den Grad eines Primus pilus innegehabt.

Centuriones
1. Kohorte mit 5 Doppelcenturien:
Stehen jenen der 2. bis 10. Kohorte rangmässig vor. Werden als Primi ordines bezeichnet. Diese Position ist mit Prestige verbunden.

Primus Pilus
Ranghöchster Centurio innerhalb der Legion. Amt in der Regel auf ein Jahr beschränkt. Danach folgt der Ruhestand oder ein Aufstieg in der militärischen Laufbahn (z.B. als Praefectus castrorum oder in der Beamtenlaufbahn)
Danach folgen die Bezeichnungen (absteigende Reihenfolge):
Princeps / Princeps posterior / Hastatus / Hastatus posterior

2. bis 10 Kohorte mit je 6 Centurien:
Pilus prior / Pilus posterior / Princeps prior / Princeps posterior / Hastatus prior / Hastatus posterior

Daneben gab es noch weitere Funktionen bzw. Bezeichnungen wie:
Primipilaris (ehem. Primus pilus)
Primus ordo (Centurio der ersten Kohorte, in dem das Feldzeichen geführt wird)
Princeps praetori (Centurio, der zu einem Stab abgestellt ist)
Praefectus cohorti (Kommandeur einer Kohorte)
Centurio supernumerarius (Centurio mit speziellen Aufgaben ohne Einheit)

Aquilifer
Ranghöchster Feldzeichenträger, welcher den Legionsadler trägt.
Rangmässig gleich unterhalb des Centurio anzusiedeln, obwohl er nur selten dessen Dienstgrad erreicht.
Ehrenposten für einen kurz vor der ehrenvollen Entlassung stehender Unteroffizier.

Cornicularius
Stabsadjutant, welcher dem Tabelarium legionis (Schreibstube und Archiv) der Legion) vorsteht
Ist neben dem Aquilifer der höchste Unteroffizier der Legion.

Beneficarius
Sekretär, welcher im Officium (Stab / Büro) des Legatus legionis, Praefectus castrorum oder Tribunen dient.
Rang unterscheidet sich nach dem Officium, in dem er dient.
Wird oft auch für eine Vielzahl von anderen Aufgaben herangezogen wie Steuererhebung, Strassenpolizeidienst etc.

Optio
Leutnant, der als Stellvertreter des Centurio.
Optio ad spem (Zur Beförderung zum Centurio heranstehender Optio)
Optio valetudinarii (Verwalter des Lazaretts)
Optio carceris (Verwalter des Militärgefängnisses)

Signifer
Feldzeichenträger, welcher das Feldzeichen einer Centurie trägt. Führt die Kasse der Einheit.
Rangmässig über dem Optio, aber nicht sein Vorgesetzter.

Tesserarius
welcher den Centurio in der Beaufsichtigung des Wacht -und Innendienstes unterstützt.
Gibt die Parole (Tessera) aus.

Immunes
Aufgrund ihrer Fähigkeiten und Qualifikationen im Gegensatz zu den gemeinen Legionären (Miles gregarii) vom unbeliebten Routinedienst (Munera) befreit. Sie haben aber keine Funktion als Vorgesetzte und bekommen den gleichen Sold wie die Mannschaften.

Es gab für sie verschiedene Bezeichnungen, die sich im Laufe der Zeit auch ändern können. Beispiele sind:

Cornicen (Hornbläser)
Custos armorum (Waffenwart)
Capsarius (Sanitätsgefreiter)
Librarius horreorum (Schreibstubengefreiter / Getreide)
Librarius caducorum (Schreibstubengefreiter / Nachlass)

Der Unterschied zwischen der Legion ausserhalb von Aegyptus ist dieser,das die Legionen in Aegyptus an Stelle des legatus legionis von einem nichsenatorischen Lagerpräfekten (praefectus castrorum) kommandiert wird.

Gratus, war nervös als er seine Auflistung abschloss...Ob dies alles richtig war oder der Centurion vor lachen tot Umfällt....

Nicht schlecht Probatus. Nun da euch ja unser helles Köpfchen hier regelrecht deklassiert hat geht es weiter mit dem Praktischen. Und wie bei jeder neuen Centurie fangen wir auch hier mit dem Schwertkampf an. Irgendjemand von euch darin schon Erfahrung?!"

Gratus war froh, das seine Auflistung wohl dem Centurio reichte....
Jawohl Centurio. Ein wenig übung habe ich schon mit dem Gladius....

"Nun dann fangen wir mit der Grundstellung an! linkes Bein vor. Rechtes ist euer Standbein.
Das Gladi führt ihr mit der rechten Hand als Stichwaffe. Bevorzugte Trefferzonen beim Gegner sind Gesicht, Hals und alle anderen Körperzonen die nicht Von Panzerung oder Schild bedeckt sind. Eure Stiche führt ihr im Normalfall am Scutum vorbei oder von oben herab.
Da es eine Stichwaffe ist, sollte man außer in Notfällen mit Hieben sparen oder wenn ihr jemanden bewußtlos machen wollt, dann natürlich mit der stumpfen Seite.
Vor euch seht der Palus. An diesem Pfahl werdet ihr jetzt das Zustechen üben. Also los!"

Gratus, nahm wie Waffe auf, und fing an so wie er es gelernt hatte, den Palus zu bearbeiten.

Gut Probati! Wenden wir uns dem Pilum zu! Ein Speer welcher vorne eine weiche Spitze hat, die sich beim Aufprall verformt, muß dann der Gegner entweder ohne Schild kämpfen oder halt mit dem Speer im Schild. Zwei Sachen die eurer Formation jedenfalls helfen werden den Gegner zu besiegen."

Er zeigte auf einige Puppen:" Ihr werdet heute das Werfen üben. Die Puppen stehen in einer Entfernung von 30, 40 und 50 Metern. Wollen wir mal schauen wie eure Wurftechnik ist und wie weit ihr kommt. Das Pilum wird übrigens in dieser Spannweite von der Legion auf den Gegner geworfen. Ausführen!"

Danach würde es dann zu den Maschinen gehen

Die Probati reihten sich zu je vier Mann nebeneinander auf und fingen an, den Pilum auf die erste Zielmarkierung zu werfen. Nach einer weile war Gratus an der reihe und warf mit geschultem Auge den Pilium auf die Puppe in der 30er Makierung. Danach ging es zur 40 Meter entfernten Puppe und schliesslich zur größten herausforderung, der Puppe in den 50ig Meter entfernung. Als Gratus an der reihe war, nahm er sein Pilum und warf mit voller wucht dieses der Puppe entgegen. Die Puppe traf er im bereich des Oberkörpers. Die Probatis wiederholten dieses je 3 mal bis Gratus nach beendigung der Übung dem Centurio vollzug Meldete.

Centurio, Probati Gratus meldet Ziele in 30,40 und 50 Meter zu je 3 Angriffe erfolgreich Absolviert.
Alle Probatis haben mindestens 2 von 3 Würfen in die Ziele gebracht.

Als nächstes der Bogen und die Belagerungsmaschinen. Fangen wir mit ersterem an! Der Bogen ist normalerweise die Waffe unserer Hilfstruppen, aber ihr lernt es trotzdem für den unwahrscheinlichen Fall, daß ihr ihn mal benutzen werdet! Kennt sich einer von euch damit aus?"

Wahrscheinlich so wie er die Truppe vor sich einschätzte.

Einige Probatis meldeten sich per Handzeichen.... Sie nahmen den Bogen auf und schnallten sich den Köcher mit den Pfeilen an. Gratus, überlegte sich es diesesmal sich zu melden und machte es den anderen Probatis es nach. Er wusste schon wie man mit dem Bogen umgehen muss, da er ja schon seit seiner Kindheit auch mit dem Bogen Jagte und geschuld wurde. Alles nur um später zur Legion zu kommen und ein guter Legionär zu werden. Man sagte Ihm als Kind schon wer ein guter Römer und Legionär sein will, der muss das Handwerk des Legionärs auch beherrschen, den nur so überlebte man die Legion und macht Karriere. Die Probatis fingen mit der gleichen Übung an wie vorhher mit dem Pilium, nur das die Entfernungen erhöht worden waren........

"Ich sehe wir haben hier wahre Bogenschützen bei uns. Vielleicht wärt ihr zu den Hilfstruppen gegangen, da hätte man euch sicher mit offenen Armen empfangen. Nungut wer von euch Genies kann mir die Belagerungswaffen der Legionen sagen?"

Gratus, überlegte kurz und meldete sich dann mit den Worten:

"Centurio, es gibt folgenden Belagerungswaffen in der Legion"....

Katapulte, Ballistae (Skorpion ), Onager, Belagerungstürme

"Richtig und mit dem Scorpion werden wir heute etwas üben. Denn jeder Legionär sollte zumindestens in der Theorie mal was davon gehört haben und wenn wir es in der Praxis üben können um so besser. Leider ist der Onager zu groß für das Lager.
Als erstes beginnen wir mit dem Aufbau. Also Probati ab dafür!"