Ernennung der Magistrate im Cursus Honorum [Wahlen 01/10]

  • Heute war es so weit: Durus musste seine letzte Amtshandlung als Consul des Volkes der Quiriten vollziehen. Natürlich war er ein wenig melancholisch, während er am frühen Morgen ein letztes Mal Auspizien einholte und sich dann auf das Forum Romanum begab, wo die neuen Magistrate vereidigt werden würden.


    Anschließend würde der Tiberier wieder ein gewöhnlicher Bürger Roms sein - zumindest beinahe, denn fortan würde auch der Ruhm, das Consulat bekleidet zu haben, nicht mehr vor ihm zu trennen sein. Seine Wachsmaske würde für alle Ewigkeit im Atrium der Villa Tiberia stehen und seine Nachkommen würden andächtig seiner gedenken.


    Nun jedoch galt es, Geschäftliches zu erledigen, weshalb er gemeinsam mit Vitorius Marcellus, seinem Amtskollegen, auf die Rostra trat und begann, die Verlautbarung zu verlesen, die diesen Dienstwechsel besiegelte:



    IN NOMINE SENATUS
    POPULIQUE ROMANI


    Ernennung der Magistrate der Stadt Rom


    Hiermit ernennen wir im Namen des Senates und des Volkes von Rom folgende Bürgern zu Magistraten der Stadt Rom:


    Zu Consuln
    Lucius Licinius Sura und Quintus Sosius Senecio


    [...]


    Zum Aedilis Curulis
    Marcus Aurelius Corvinus


    [...]


    Zum Quaestor Urbanus
    Manius Aurelius Orestes


    Zu Decimviri litibus iudicandis
    Lucius Iulius Centho
    [...]


    Zu Tresviri Capitales
    Aulus Flavius Piso
    [...]


    Sie mögen hiermit öffentlich ihren Amtseid sprechen.


    gez.
    Manius Tiberius Durus et Marcus Vitorius Marcellus



    NON FEB DCCCLX A.U.C.
    (5.2.2010/107 n.Chr.)



    Anschließend eilte der Herold der Consuln hinab und trat zu jedem der neugewählten Magistrate, um ihnen den altbekannten Amtseid vorzusagen, damit sich niemand versprach.


    - IVS IVRANDVM -


    EGO, -NOMEN- HAC RE IPSA DECUS IMPERII ROMANI
    ME DEFENSURUM, ET SEMPER PRO POPULO SENATUQUE
    IMPERATOREQUE IMPERII ROMANI ACTURUM ESSE
    SOLLEMNITER IURO.


    EGO, -NOMEN- OFFICIO -AMT- IMPERII ROMANI ACCEPTO,
    DEOS DEASQUE IMPERATOREMQUE ROMAE IN OMNIBUS MEAE VITAE
    PUBLICAE TEMPORIBUS ME CULTURUM, ET VIRTUTES ROMANAS
    PUBLICA PRIVATAQUE VITA ME PERSECUTURUM ESSE IURO.


    EGO, -NOMEN- RELIGIONI ROMANAE ME FAUTURUM ET EAM
    DEFENSURUM, ET NUMQUAM CONTRA EIUS STATUM PUBLICUM ME
    ACTURUM ESSE, NE QUID DETRIMENTI CAPIAT IURO.


    EGO, -NOMEN- OFFICIIS MUNERIS -AMT-
    ME QUAM OPTIME FUNCTURUM ESSE PRAETEREA IURO.


    MEO CIVIS IMPERII ROMANI HONORE, CORAM DEIS DEABUSQUE
    POPULI ROMANI, ET VOLUNTATE FAVOREQUE EORUM, EGO
    MUNUS -AMT- UNA CUM IURIBUS, PRIVILEGIIS, MUNERIBUS
    ET OFFICIIS COMITANTIBUS ACCIPIO.


    Sim-Off:


    ZUR INFORMATION: AMTSEID


    Ich, ____________________ (VL-Name), schwöre mit diesem Eid feierlich, die Ehre des Imperium Romanum zu verteidigen und immer zum Wohle des Volkes, des Senates und des Kaisers des Imperium Romanum zu handeln.


    Ich, ____________________ (VL-Name) nehme das Amt als ____________________ (Amtsbezeichnung) des Imperium Romanum an und schwöre die Götter und Göttinnen Roms, sowie den Kaiser, in meinem ganzen öffentlichen Leben und all meinen öffentlichen Handlungen zu ehren und die römischen Tugenden sowohl im privaten als auch öffentlichen Leben zu befolgen.


    Ich, ____________________ (VL-Name) schwöre, dass ich die Religio Romana als Staatsreligion beschützen und befolgen werde und niemals öffentlich dagegen verstossen werde, damit sie keinen Schaden erleide.


    Ich, ____________________ (VL-Name) schwöre ausserdem, das Amt als ____________________ (Amtsbezeichnung) und alle seine Verpflichtungen mit all meiner Kraft und nach bestem Wissen und Gewissen auszuführen.


    Auf meine Ehre als Bürger des Imperium Romanum, und vor allen Göttern und Göttinnen des römischen Volkes, und durch deren Willen und Güte, nehme ich das Amt als ____________________ (Amtsbezeichnung) mit allen damit verbundenen Aufgaben, Rechten, Pflichten und Verantwortungen an.

  • Brav natürlich wartete Piso ab, bis alle ihre Eide geleistet hatten, alles andere wäre ein Verstoß gegen die Gesetze gewesen. Zuerst kamen die Consule dran, und erst zum Schluss die Vigintiviri. Die Decemviri durften zuerst ihren Eid schwören, dann kamen die Tresviri Capitales dran. Piso war der erste des Dreimännerkommittees, der nach vorne trat und mit klischeehaft feierlicher, vibrierender, lauter Stimme seinen Eid ablegte.


    "EGO, AULUS FLAVIUS PISO HAC RE IPSA DECUS IMPERII ROMANI ME DEFENSURUM, ET SEMPER PRO POPULO SENATUQUE IMPERATOREQUE IMPERII ROMANI ACTURUM ESSE SOLLEMNITER IURO.


    EGO, AULUS FLAVIUS PISO OFFICIO TRESVIRI CAPITALIS IMPERII ROMANI ACCEPTO, DEOS DEASQUE IMPERATOREMQUE ROMAE IN OMNIBUS MEAE VITAE PUBLICAE TEMPORIBUS ME CULTURUM, ET VIRTUTES ROMANAS PUBLICA PRIVATAQUE VITA ME PERSECUTURUM ESSE IURO.


    EGO, AULUS FLAVIUS PISO RELIGIONI ROMANAE ME FAUTURUM ET EAM DEFENSURUM, ET NUMQUAM CONTRA EIUS STATUM PUBLICUM ME ACTURUM ESSE, NE QUID DETRIMENTI CAPIAT IURO.


    EGO, AULUS FLAVIUS PISO OFFICIIS MUNERIS TRESVIRI CAPITALIS ME QUAM OPTIME FUNCTURUM ESSE PRAETEREA IURO.


    MEO CIVIS IMPERII ROMANI HONORE, CORAM DEIS DEABUSQUE POPULI ROMANI, ET VOLUNTATE FAVOREQUE EORUM, EGO MUNUS TRESVIRI CAPITALIS UNA CUM IURIBUS, PRIVILEGIIS, MUNERIBUS ET OFFICIIS COMITANTIBUS ACCIPIO."

  • Mit Unterstützung war ich auf das forum romanum gekommen. Familie und Klientenschar wohnten der Ablegung des Amtseides bei, zumal auch Orest gewählt worden war. Als ich an der Reihe war, trat ich vor und leistete den Eid.


    "EGO, MARCUS AURELIUS CORVINUS HAC RE IPSA DECUS IMPERII ROMANI ME DEFENSURUM, ET SEMPER PRO POPULO SENATUQUE IMPERATOREQUE IMPERII ROMANI ACTURUM ESSE SOLLEMNITER IURO.


    EGO, MARCUS AURELIUS CORVINUS OFFICIO AEDILIS CURULIS IMPERII ROMANI ACCEPTO, DEOS DEASQUE IMPERATOREMQUE ROMAE IN OMNIBUS MEAE VITAE PUBLICAE TEMPORIBUS ME CULTURUM, ET VIRTUTES ROMANAS PUBLICA PRIVATAQUE VITA ME PERSECUTURUM ESSE IURO.


    EGO, MARCUS AURELIUS CORVINUS RELIGIONI ROMANAE ME FAUTURUM ET EAM DEFENSURUM, ET NUMQUAM CONTRA EIUS STATUM PUBLICUM ME ACTURUM ESSE, NE QUID DETRIMENTI CAPIAT IURO.


    EGO, MARCUS AURELIUS CORVINUS OFFICIIS MUNERIS AEDILIS CURULIS ME QUAM OPTIME FUNCTURUM ESSE PRAETEREA IURO.


    MEO CIVIS IMPERII ROMANI HONORE, CORAM DEIS DEABUSQUE POPULI ROMANI, ET VOLUNTATE FAVOREQUE EORUM, EGO MUNUS AEDILIS CURULIS UNA CUM IURIBUS, PRIVILEGIIS, MUNERIBUS ET OFFICIIS COMITANTIBUS ACCIPIO."

  • Selbstverständlich war auch Ursus anwesend, um bei der Ablegung des Amtseides dabei zu sein. Immerhin waren zwei seiner Verwandten gewählt worden. Wie schade, daß es Imbrex nicht auch geschafft hatte. Doch bei der nächsten Wahl würde er gewiß genug Stimmen erhalten, daran zweifelte Ursus nicht im Geringsten. Seine Klienten hatte er natürlich auch mitgebracht, man konnte nicht genug demonstrieren, wieviel Unterstützung die Aurelier hatten. Marcus war der erste der Aurelier, die heute ihren Amtseid leisteten. Für ihn war das vermutlich inzwischen schon fast Routine. Das zweite mal schon würde er Rom als Aedil dienen.

  • Centho war gleichsam mit Freunden und Familie auf das Forum gekommen um hier denn Amtseid ab zu legen. Er war aufgeregt aber auch in sehr freudiger Erwartung.


    "EGO, LUCIUS IULIUS CENTHO HAC RE IPSA DECUS IMPERII ROMANI ME DEFENSURUM, ET SEMPER PRO POPULO SENATUQUE IMPERATOREQUE IMPERII ROMANI ACTURUM ESSE SOLLEMNITER IURO.


    EGO, LUCIUS IULIUS CENTHO OFFICIO DECIMVIRI LITIBUS IUDICANDIS IMPERII ROMANI ACCEPTO, DEOS DEASQUE IMPERATOREMQUE ROMAE IN OMNIBUS MEAE VITAE PUBLICAE TEMPORIBUS ME CULTURUM, ET VIRTUTES ROMANAS PUBLICA PRIVATAQUE VITA ME PERSECUTURUM ESSE IURO.


    EGO, LUCIUS IULIUS CENTHO RELIGIONI ROMANAE ME FAUTURUM ET EAM DEFENSURUM, ET NUMQUAM CONTRA EIUS STATUM PUBLICUM ME ACTURUM ESSE, NE QUID DETRIMENTI CAPIAT IURO.


    EGO, LUCIUS IULIUS CENTHO OFFICIIS MUNERIS DECIMVIRI LITIBUS IUDICANDIS ME QUAM OPTIME FUNCTURUM ESSE PRAETEREA IURO.


    MEO CIVIS IMPERII ROMANI HONORE, CORAM DEIS DEABUSQUE POPULI ROMANI, ET VOLUNTATE FAVOREQUE EORUM, EGO DECIMVIRI LITIBUS IUDICANDIS UNA CUM IURIBUS, PRIVILEGIIS, MUNERIBUS ET OFFICIIS COMITANTIBUS ACCIPIO."

  • Auch Macer stand unter den Zuschauern. Zum einen waren schließlich Klienten von ihm unter den vereidigten neuen Magistraten und zum anderen bedeutete die Vereidigung der Neuen gleichzeitig auch das nahende Ende seiner eigenen Amtszeit. Nun konnte er damit beginnen, die Übergabe seiner Amtsgeschäfte an seinen Nachfolger zu organisieren, seinen Abschlussbericht vorzubereiten und von den scheidenden Vigintiviri Rechenschaft über ihre Amtszeit einzufordern.

  • Bei den Schwörenden achtete Quintilius Sermo, der wie immer im Gefolge des Praetors zugegen war, besonders auf einen ganz speziellen der patrizischen Magistrate. Aulus Flavius Piso war ebenfalls Macers Klient und Sermo wollte so bald wie möglich engeren Kontakt zu diesem Mann aufbauen. Angestrengt überlegte der Quintilier bereits, was für Vorlieben, Eigenarten oder sonstiges Interessantes dieser Mann vorzuweisen hatte. Mit solcherlei Wissen konnte man schnell ins Gespräch kommen und mit Komplimenten beispielsweise über die Dichtkünste eines Mannes oder seine neueste politische Meisterleistung zügig Pluspunkte sammeln. Auch Iulius Centho erkannte er unter den Magistraten. Er hatte es nun wohl ebenfalls geschafft, in die Reihen der Höchsten aufzusteigen. Auch wenn er noch ganz am Anfang der Leiter stand. Ein wenig neidisch ließ Sermo seinen Blick schweifen und entdeckte unter den Anwesenden etliche Senatoren, deren Gesichter ihm durchaus bekannt waren. Aber viele glänzten auch mit Abwesenheit, wie er feststellte. Auch wenn diese es nicht wahrnehmen würden, so drückte Sermo den Gewählten seine Anerkennung durch geschürzte Lippen und hochgezogene Augenbrauen aus. Sein Amtskollege, Mettius Serranus, nickte nur. Sie beide würden auch irgendwann hier stehen und diesen Eid sprechen. Zumindest glaubten sie von ganzem Herzen daran.

  • Proximus war zusammen mit Musa auch zum Forum gekommen. Heute würde Centho in sein neues Amt als Magistrat eingeführt. Gespannt lauschten Sie den Eidesformeln.


    Doch schön der Reihe nach erst legten die Consule ihre Eidesformeln ab, dann je nach Stand im Cursus Honorum die nächsten.


    Dann kam auch Centho dran. Ein bisschen aufgeregt wirkte er, zumindest kam es Proximus so vor.

    ir-civis.png Iulia2.png

    DECURIO - MISENUM

    Klient - Lucius Aelius Quarto

  • Ein wenig missmutig schritt Macer an diesem Morgen aufs Forum in Rom. Es war sein letzter Tag als Vigintvir, nun musste er sich erneut dem harten Kampf in der öffentlichen Politik stellen.
    Als der Iulier das Podest betrat war es für ihn ein tiefer Moment der Betrübtheit. Die Betrübheit über das erreichen eines honorischen Amtes als Aquarius von Rom...diese etwas erbärmlichen Gedanken behielt er aber lieber für sich, vielleicht war Centho ja gar kein so schlechter Mann...

  • Macer nutzte die Gelegenheit, dass zur Vereidigung alle neuen Magistrate und auch die meisten bisherigen erschienen waren, um gleich die Amtsübergabe der Vigintiviri für Erbschaftsangelegenheiten in die Wege zu leiten. Kaum hatten die Praetoren ihre Eide gesprochen, gesellte sich Macer zu ihnen und sprach mit ihnen einen Termin ab. Und jeder Decemvir, der seinen Eid gesprochen hatte, wurde gleich von den Liktoren zu ihnen gelotst, um eben diesen Termin in Empfang zu nehmen.


    "Treffen der alten und neuen Decemviri und Praetoren übermorgen in der Basilica Iulia", lautete die Nachricht, die alle Betroffenen an diesem Tag auf dem Forum mitgeteilt bekamen.

  • Für Musa war das der erste Kontakt mit der Öffentlichkeit nach ihrer Ankunft in Rom. Vor Nervosität war sie früh erwacht und hatte die Zeit genutzt, um sich fein herausputzen zu lassen. Nun trug sie einen hellblaue Tunika und darüber eine indigoblaue Stola. Eine Palla in gleicher Farbe war ihr locker über den Kopf gelegt, die dunkelbraunen Haare darunter modisch frisiert.


    Um die Rostra herum scharten sich die Angehörigen und Fürsprecher der neuen Magistrate, die gerade ihre Eide leisteten. Sie bedachte Centho mit einem Lächeln, als er nun an die Reihe kam. Er machte seine Sache ganz toll, befand sie.

  • Orestes hatte bis zu diesem Tag irgendwie noch damit gerechnet, dass irgendjemand die Wahl anfechten würde, oder sie irgendwie sonst für ungültig erklärt werden würde. Und dieser ungute Zustand der Ungewissheit war noch nicht gänzlich der Freude über den Amtsantritt gewichen, davon ließ er sich aber nicht viel anmerken, konnte er doch froh sein, dass große Gefühlsäußerungen eh nicht am Platze waren, so trat er zur rechten Zeit vor und sprach:


    "EGO, MANIUS AURELIUS ORESTES HAC RE IPSA DECUS IMPERII ROMANI
    ME DEFENSURUM, ET SEMPER PRO POPULO SENATUQUE
    IMPERATOREQUE IMPERII ROMANI ACTURUM ESSE SOLLEMNITER IURO.


    EGO, MANIUS AURELIUS ORESTES OFFICIO QUAESTORIS URBANI IMPERII ROMANI ACCEPTO,
    DEOS DEASQUE IMPERATOREMQUE ROMAE IN OMNIBUS MEAE VITAE
    PUBLICAE TEMPORIBUS ME CULTURUM, ET VIRTUTES ROMANAS
    PUBLICA PRIVATAQUE VITA ME PERSECUTURUM ESSE IURO.


    EGO, MANIUS AURELIUS ORESTES, RELIGIONI ROMANAE ME FAUTURUM ET EAM
    DEFENSURUM, ET NUMQUAM CONTRA EIUS STATUM PUBLICUM ME
    ACTURUM ESSE, NE QUID DETRIMENTI CAPIAT IURO.


    EGO, MANIUS AURELIUS ORESTES OFFICIIS MUNERIS QUAESTORIS URBANI
    ME QUAM OPTIME FUNCTURUM ESSE PRAETEREA IURO.


    MEO CIVIS IMPERII ROMANI HONORE, CORAM DEIS DEABUSQUE
    POPULI ROMANI, ET VOLUNTATE FAVOREQUE EORUM, EGO
    MUNUS QUAESTORIS URBANI UNA CUM IURIBUS, PRIVILEGIIS, MUNERIBUS
    ET OFFICIIS COMITANTIBUS ACCIPIO."

  • Eigentlich hätte Livilla schon Lust gehabt, am Tag von Centhos Vereidigung, ebenfalls am Forum zu erscheinen. Seit ihrer Ankunft, ergab sich noch keine Möglichkeit der Stadt selbst, mehr Beachtung zu schenken. Proximus hatten die Casa bereits verlassen, als sich Livilla noch im Cubiculum befand und Tertia, ihre Amme, sie dort entdeckte. Sie verdeutlichte der Iulierin, das sie noch zu spät kommen würde. Livilla betrachte sich in einem kleinen Spiegel und behauptete, sie würde noch so müde aussehen und habe letzte Nacht kaum geschlafen. Irgendwie schaffte es Tertia, dann doch noch, die Iulierin aus der Casa zu zerren. Sie trug einen weiße Tunika und eine blaue Palla, denn sie hatte sich schnell entscheiden müssen, da sie es sonst nicht mehr geschafft hätte.
    Eilig drängte sie sich durch die Menschenmasse zu Proximus und Musa, dich gefolgt von Tertia. Sie hatte es noch rechtzeitig geschafft und gesellte sich zu ihren Verwandten. Einige Zuhörer wirkten zornig, da sie sich an manchen störend vorbei schob. Nun war endlich Centho an der Reihe. Keine Sekunde wendete sie ihren Blick von ihm ab, bis er zu Ende gesprochen hatte. Erst dann konnte sie sich bei ihrer Familie entschuldigen.
    „Es tut mir Leid, das ich zu spät gekommen war, Proximus! Ich wollte dich nicht enttäuschen.“ , flüsterte sie Proximus zu.

  • Calliphana war mal wieder in Eile. Dass sie sich nie rechtzeitig fertig machen konnte, dafür war sie ja schon berühmt berüchtigt... Und ausgerechnet heute, am wichtigsten Tag ihrer Carissime. Sie versuchte schneller zu gehen, aber daraus wurde eher ein langsames Laufen, sie versuchte sich noch mehr zu beeilen, da sie schon die ersten Schwüre hörte. Also war sie schon ganz in der Nähe.


    Als sie endlich ankam, sah sie einen Mann Mitte dreißig sprechen. Während sie ihm zuhörte suchte sie in der Menge nach Centhos Verwandten. Das war ja fast unmöglich sie zwischen all den Menschen wieder zu finden! Wie eine Nadel im Heuhaufen suchen ist das! Verzweifelt schüttelte sie ihren Kopf.


    Sie hatte keine Zeit mehr zum suchen gehabt, denn jetzt kam Centho an die Reihe. Den Göttern sei Dank, sie hat noch nichts verpasst. Sie sah zu ihrem Liebsten mit Bewunderung hoch. Wie er da stand, so selbstsicher und glücklich. Es war ihm an zu sehen, dass er wirklich an das glaubte, was er sich vorgenommen hatte. Ihn dort zu sehen, sprechen zu hören machte Calliphana so stolz wie noch nie zuvor.


    Als er zu Ende sprach, entschied sie sich wieder nach den anderen zu suchen. Nach ein paar Minuten ist es ihr auch gelungen Proximus in der Menge zu entdecken. Er war aber nicht alleine dort, auch Musa war dabei. Sie hatte sie seit diesem Vormittag nicht mehr gesehen, wo sie sich im Atrium trafen.


    "Salvete, schön euch zu sehen!"

  • Auch Caius hatte von der Ernennung Wind bekommen, und freute sich, dass ein Familienmitglied unter den Ernannten war. Mehr oder weniger schon stolz blickte er zu Centho hinauf, der in in der casa aufgenommen hatte, und nun seinen Eid sprach. Er schien etwas aufgeregt, doch das war normal in einer solchen Situation, fand Caius.
    Gespannt wartete Caius auch darauf, die anderen neugewählten Magistrate zu sehen, wobei er die Eidsprüche der höheren bereits verpasst hatte.
    Dann entdeckte er auch Gesichter, die er schon in der casa gesehen hatte, und gesellte sich kurzer Hand zu Proximus. "Salve. Centho wird unsere Familie noch weit bringen, oder?"

  • Nach Centho sprach noch ein Mann, dann gesellte sich ein weitere zu ihnen und es wurde etwas bestimmt sehr Wichtiges besprochen. Da kam mit einem Mal auch Bewegung in die Zuschauer der Vereidigung. Man warf einen Blick nach rechts und links, um Kontakte zu pflegen und zu knüpfen. Musa wandte sich mit einem Lächeln den Zuspätgekommenen zu. Alle drei hatte sie bereits mal gesehen, nur mit einer hatte sie sich jedoch bislang erst unterhalten.


    Die junge Musa ließ ihrem Onkel den Vortritt, die Angehörigen zu begrüßen, dann erst sprach sie selbst. “Salve, Furia! Gut siehst du aus – ich freue mich auch, dich zu sehen.“ Sichtlich froh war sie, Centhos Verlobte wieder zu sehen. Dann wandte sie sich den beiden bekannten Gesichtern zu. “Salvete. Wir kennen uns noch nicht. Ich bin Iulia Musa, die Nichte Proximus‘ und erst seit einige Wochen in Rom.“

  • Etwas verspätet, aber gerade noch rechtzeitig um Centho seinen Eid sprechen zu hören erreichte auch Saturninus das Forum Romanum. Er war extra für den Amtsantritt seines Verwandten aus Misenum, der Stadt, in der er Magistratus war, angereist. Dass Centho es nun, im zweiten Anlauf, aber doch zum Vigintivir gebracht hatte, erfüllte den Iulier durchaus mit Stolz, er freute sich für seinen Verwandten. Unter den Vigintiviri, die da auf der Rostra standen, erblickte er allerdings noch ein zweites bekanntes Gesicht, nämlich jenen Flavier, den er vor gar nicht allzu langer Zeit in der Taberna Apicia getroffen hatte.


    Saturninus entdeckte unter den vielen Zuschauern auch einen weiteren Verwandten, Iulius Proximus. Er ging auf den ehemaligen Duumvir von Misenum zu und grüßte ihn freundlich: "Salve Proxime! Centho macht sich sehr gut, nicht wahr?" Um ihn herum standen einige andere Iulier, die er zwar schon einmal in der Casa Iulia gesehen hatte, aber nicht näher kennengelernt hatte. "Salvete! Ich bin Publius Iulius Saturninus.", grüßte der Iulier und stellte sich sicherheitshalber auch gleich vor.

  • Zwei weitere Männer und eine Frau erreichten sie ebenfalls. Livilla ahnte noch nicht, das es sich hierbei um ein kleines Zusammentreffen ihrer Verwandten handelte. Einen der beiden Männer glaubte sie auf Centhos Verlobungsfeier gesehen zu haben, den anderen kannte sie nicht. Bei der die junge Frau handelte es sich um Furia Calliphana, Centhos Verlobte, welcher sie sich auch noch nicht vorgestellt hatte. Überhaupt war Proximus der einzige von ihnen, welchen sie vor ihrer Abreise nach Germanien bereits kannte. Wie weit verstreut ihre Familie doch war.
    „Salve Iulia Musa. Schön dich kennen zu lernen. Du bist Proximus Mündel, nicht wahr? Ich bin durch Tertia, meine Amme, sehr gut informiert.“
    Es gefiel Livilla, nun eine fast gleichaltrige in der Casa zu wissen, immerhin war sie nur wenige Jahre älter als Musa.
    Der eine Mann, welchen sie in der Casa Iulia bereits gesehen hatte, stellte sich nun ebenfalls vor. Leider konnte sie seinen Namen nirgends zuordnen. Aber vielleicht half es ihm weiter, wenn sie ihm offenbarte wer sie selbst war.
    „Salve Saturninus! Ich bin Iulia Livilla und ebenfalls erst seit kurzem wieder in Roma.“
    Wie unglaublich viele neue Gesichter sich nun in ihr Bild der Gens Iulia einordneten. Sie kam sich jetzt vor, als wäre sie diejenige, welche gerade das erste Mal in Roma erschienen wäre.

  • Musa nickte. „Das ist richtig. Ich habe den besten Tutor, den man sich nur wünschen kann.“ Sie lächelte Livilla an und wartete, bis sie sich vorstelle. Zwischenzeitlich war Saturninus dazu gekommen, ein gutaussehender Mann besten Alters. „Salve, Saturninus, es freut mich deine Bekanntschaft zu machen. Ich bin Iulia Musa, Proximus‘ Nichte.“ Dann wandte sie sich wieder der anderen Iulia zu. Sie schätzte sie ungefähr gleichaltrig ein, was sie ihr gleich sehr sympathisch machte. „Wo warst du denn zuvor?“ Es erschien ihr als ein gutes Thema, mit Livilla eine Konversation in Schwung zu bringen. Vielleicht würden die Männer sich einmischen.

  • Während Iulia Musa Saturninus begrüßte, wendete sich Livilla der Furia zu.
    „Salve Furia Calliphana! Schön auch dich endlich kennen zulernen. Obwohl man mich auf deiner Vorlobungsfeier auf dich aufmerksam gemacht hat, kam ich nicht dazu mich vorzustellen. Ich sehnte mich so sehr nach ein wenig Schlaf, nach der lange Reise.“
    Livilla hoffte das die Entschuldigung für Furia Calliphana ausreichte. Sie sollte kein falsches Bild von ihr haben. Nun wandte sich auch Musa wieder ihr zu.
    „Ich befand mich in Mogontiacum, im wilden und kalten Germania. Ich lebte dort bei guten Bekannten von Iulius Drusus, welcher leider verstorben ist.“
    Nachdenklich blickte sie zur Seite. ‚Auch er war fort.’ Doch dann fuhr sie fort.
    „Es zog mich aber zurück nach Italia, obwohl ich die Spaziergänge dem Rhenus entlang so liebte.“ Nicht nur Heimweh ließ sie nach Roma zurückkehren. Es war nicht einmal ihre Heimat. Nein, sie durfte ebenfalls nicht mehr davonlaufen.

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