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Frija
Ein wenig wehmütig verfolgte Frija die ersten Kontakte zwischen Mutter und Kind außerhalb ihrer Gebärmutter. Der Junge schien kräftig und gesund zu sein und als Penelope sich um die Nachgeburt kümmerte, rutschte Frija hinter Siv hervor und stand vorsichtig vom Bett auf. Mit einer Hand an der Wand abgestüzt, verhindert Frija, dass sie hinfallen könnte, wenn ihre Beine sie nicht mehr tragen wollten. Außer einem sehr unangenehmen Kribbeln und pieken ging es.
Frija trat kurz zu Penelope. „Danke.“ sprach sie ihr den Dank für all die Hilfe und Mühe aus, die die Griechin auf sich genommen hatte. Ein Lächeln folgte und die Germanin nahm sich etwas von dem verbliebenen, sauberen Wasser, schüttete es in eine der Speiseschüssel und trat dann zu Siv.
„Gib ihn mir, Siv.“ forderte sie mit sanfter Stimme das Kind von der Mutter. „Ich will ihn nur waschen, danach kannst du deinen Sohn wieder haben und ihm zu trinken geben.“ Zärtlich ruhte ihr Blick auf Mutter und Kind.
Vorsichtig hob die Germanin das Kind von Siv’s Bauch, trug es zur Schüssel und legte es ebenso vorsichtig in das lauwarme Wasser. Leise ein Lied aus ihrer Heimant summend, versuchte sie das Baby zu beruhigen, welches beim Kontakt mit dem Wasser wieder anfing zu quäken. Während sie es mit einer Hand hielt und stützte schöpfte sie mit der anderen Hand das Wasser über den Kopf und Körper des kleinen Menschen. Wie winzig klein alles an ihm war. Doch das Baby hatte alles, was ein Mensch brauchte um gesund aufzuwachsen. Zehn Finger und Zehen, zwei Arme und Beine, eine langsam kräftiger werdende Stimme und einen süßen Runden Kopf, wo gerade die blauen Augen protestierend zusammen gekniffen wurden, da dem jungen Mann irgend etwas nicht passte. Frija griff sich ein Tuch und rieb die Folgen der Geburt sanft fort. Ein letzter Blick auf Nase und Ohren, ob auch alles gut sauber und frei war und sie wickelte das inzwischen ruhig gewordene Baby in weitere Tücher. Als sie das Kind zur Mutter zurück trug, was es in leinene Tücher gewickelt, warm und gemütlich und Frija gab es mit einem breiten Lächeln zurück an Siv. „Hier bitte.“
Ein kurzer Blick zu Penelope und Frija nickte. Wenn die Griechin wollte, könnte sie nun gehen. Frija würde aufräumen und auch Siv noch ein wenig von den Folgen der Geburt reinigen. Aber zunächst sollte diese ein paar Minuten mit ihrem Kind genießen können.
Sklavin - Tiberia Septima