cubiculum TAU | Bettgeflüster

  • Inzwischen lebte Septima schon seid einigen Wochen in der Villa Aurelia und in diesen Wochen hatte sie ihr eigenes Cubiculum zum schlafen nur äußerst selten benutzt. Sie kostete es gerade zu aus, endlich einen Menschen nur für sich haben zu können und von ihm Wärme und Geborgenheit zu bekommen, wie sie es als Kind immer vermisst hatte. Ständig hatte sie alleine in ihrem Bett, in ihrem Zimmer gelegen, ganz egal ob sie Angst vor der Dunkelheit, einem Unwetter, oder dem Monster unter dem Bett hatte. Die Sklaven in der Villa ihres Vaters hatten sie nie interessiert und somit hatte sie sich auch nicht von ihnen trösten lassen.


    Nach ihrem Liebesspiel lag sie nun, mit einem Bein über dem von Ursus, an ihn gekuschelt da und dachte über die vergangenen Tage und Wochen nach. „Sag mal Titus, weißt du was deinen Onkel so bedrückt?“ begann sie das Gespräch mit ihrem Gemahl. „Ich meine, er hat mir nichts erzählt, aber inzwischen ist er mehrere Tage nicht zur Cena erschienen und Celerina ebenfalls nicht.“ Septima machte sich ernsthaft Sorgen um das Familienoberhaupt und wollte diese mit Ursus teilen. Vielleicht fanden sie gemeinsam eine Lösung, sowohl für Corvinus, als auch Celerinas Problem.

  • Es war warm, es war gemütlich, er hatte die schönste Frau Roms in seinen Armen. Konnte ein Mann mehr Glück haben? Alle Sorgen waren gerade wie fortgewischt, fest verschlossen irgendwo in seinem Inneren. Da kam ihre Frage wirklich unvermittelt und holte ihn aus den Wolken herunter auf die Erde. Gut, das Bett war nun nicht weniger bequem, die Frau in seinen Armen nicht weniger schön. Aber ein kleines bißchen ungemütlicher, das war es nun schon.


    "Er ist sehr merkwürdig, nicht wahr?" Ursus mußte zugeben, daß Corvinus immer schon ein wenig merkwürdig gewesen war. Aber in letzter Zeit, wenn er ihn überhaupt sah oder von ihm hörte, war es viel schlimmer als früher. "Wir standen uns nie sehr nahe. Ich glaube, ich wäre der letzte Mensch in diesem Haus, dem er sein Herz ausschütten würde. Aber es hat etwas mit Celerina zu tun, mit Phraates und mit Siv. Und vermutlich auch mit dem Kind. Ich habe irgendwie das Gefühl, daß es seit dieser Geburt erst richtig schlimm geworden ist mit diesen Personen."

  • Aha, sie war also nicht alleine mit ihrer Meinung darüber, dass sich in diesem Haus einige Personen merkwürdig verhielten. Es hätte aber auch anders sein können, immerhin war es Ursus gewesen, der sie ursprünglich von einem Besuch bei Corvinus abhalten wollte, da es in seinen Augen normal war, wenn der Hausherr in seinem Cubiculum aß. „Aber was hat denn nun diese Sklavin mit ihrem Kind damit zu tun?“ hakte Septima nach und richtete sich ein wenig auf, wobei sie ihr Kinn mal wieder auf ihrem Handrück, und die Hand seitlich auf Ursus Brust platzierte. „Meinst du Celerina ist eifersüchtig auf die Sklavin, weil sie ein Kind hat und Celerina noch nicht? Das ist doch Bödsinn. Wie lange sind Corvinus und Celerina verheiratet? Drei Monate, oder vier?“ Verflixt, wie lange war denn die Feier her, auf der sie es geschafft hatte, ihrem zukünftigen Mann fast den halben Tag lang auszuweichen, nur damit sie ihn nicht kennen lernen musste, bis Durus sie förmlich vor seine Füsse geschleppt hatte? Ach nein, dass war die Hochzeitsfeier von Durus und Aurelia Laevina gewesen. Na ja, auch egal, beides hatte mit diesem Haus und dieser Familie zu tun. Gewiss würde Ursus sie gleich aufkären. „Auf jeden Fall sollte sie sich da keine Sorgen machen. Es wir schon geschehen, wann immer es die Götter wollen.“ sinnierte Septima weiter. „Schau uns an. Wir sind auch noch nicht schwanger und an mangelnden Versuchen kann es nicht liegen.“ Frech grinste sie ihren Ehemann an und schmiegte sich noch ein wenig enger an ihn, wobei ihr Bein ein kleines Stückchen höher wanderte.

  • Ursus fühlte sich geradezu ertappt, als Septima mit schlafwandlerischer Sicherheit sofort auf Siv und das Kind einstieg. Ja, sicher, er hatte es erwähnt. "Hmmm", brummelte er zunächst nur, während er darüber nachdachte, wie er es ausdrücken konnte, ohne zu schnelle Schlußfolgerungen zu erzeugen. "Also, ja. Ich glaube, sie ist eifersüchtig. Aber ich glaube auch, daß weniger Celerina, als vielmehr Marcus das Problem ist. Er... er ist so freudlos seit einiger Zeit. Und so zurückgezogen und verschlossen. Sicher, das Amt beschert ihm viel Arbeit. Aber trotzdem. Vielleicht, ja, vielleicht, weil Celerina noch nicht schwanger ist. Aber ich finde auch, daß es viel zu früh ist, um sich darüber Sorgen zu machen." Andererseits sah er den Onkel vielleicht auch viel zu selten, um sich wirklich ein Urteil erlauben zu können.


    Ursus lachte, als Septima feststellte, daß sie auch noch nicht "schwanger seien". "Ja, an mangelnden Versuchen kann es wahrhaftig nicht liegen. Und... vermutlich könntest Du es noch gar nicht so genau wissen, selbst wenn es so wäre, oder?" Er schaute sie prüfend an. Seine Mutter hatte immer behauptet, sie könnte es Frauen ansehen, wenn sie schwanger waren. Aber das war wohl eine dieser geheimnisvollen weiblichen Fähigkeiten. Er sah nur das schöne Gesicht seiner Frau, eigentlich wie immer. Zärtlich drückte er sie leicht an sich und begann, ihren Rücken zu kraulen, seine andere Hand fuhr streichelnd ihren Oberschenkel empor. "Weißt Du... das mit Siv macht mir einfach Sorgen. Weil... es weiß anscheinend niemand, wer der Vater ist, weißt Du?" Mehr sagte er nicht dazu. Tatsächlich gab es keine anderen Vermutungen als die, die ihm so viel Unruhe verschaffte.

  • Normaler weise besaß Septima einen sehr wachen Geist, aber mit den Anspielungen von Ursus konnte sie nichts anfangen. Auf was wollte ihr Mann da hinaus? „Es kann doch nicht so schwer sein, den Namen des Vaters von der Sklavin heraus zu bekommen. Ach nein, sie ist ja gar keine Sklavin mehr… Mhm…“ Septima verzog ihren inzwischen nicht mehr ganz so roten Mund und dachte angestrengt nach. Das Thema, ob sie selbst schwanger sein könnte oder nicht, war für sie vorerst nicht von Intersse. „Lass mal überlegen. Corvinus geht schon seit Tagen der Familie aus dem Weg, Celerina vergräbt sich in ihrem Cubiculum und lässt sich überhaupt nicht mehr blicken, diese Siv hat vor einigen Tagen ein Kind zur Welt gebracht, dessen Vater sie nicht verraten will, und du willst mir sagen, dass das alles zusammen passt?“ Solange sie nachdachte, starrte Septima einen imaginären Punkt neben dem Bett an, aber jetzt schaute sie Ursus an. Ihre Augen weiteten sich ein wenig, als ihr die Erkenntis kam. „Das kann unmöglich dein Ernst sein!“

  • Man konnte richtig zusehen, wie Septima die Puzzleteile nahm und zu einem Bild zusammensetzte. Aber sie konnten nicht sicher sein, daß sie alle Teile hatten. Und manchmal gab es mehrere Möglichkeiten ein Puzzle zusammenzusetzen. Ursus seufzte. "Ich bin mir nicht sicher, ob das mein Ernst ist. Er hält die Ehre der Familie sonst immer so hoch. Er ist ein Patrizier wie aus dem Bilderbuch. Deshalb... ich bin mir nicht sicher, Septima. Aber Siv hatte unter den Sklaven hier keinen, der ihr wirklich nahe stand. Sie war Marcus' Leibsklavin. Und sonst eher unnahbar. Es gibt einfach niemanden. Es sei denn, sie wäre vergewaltigt worden. Aber das wüßten wir, denn dem Täter wäre es übel ergangen." Phraates war es übel ergangen. Gab es da einen Zusammenhang? Aber der Parther war erst in den Haushalt gekommen, als Siv schon schwanger gewesen war. "Flora erzählte, er sei nervös gewesen in der Nacht, als das Kind geboren wurde."

  • Ein Vermutung formte sich in ihrem Kopf, und es war gar nicht mal so abwegig. Wie oft holten sich Männer eine Sklavin ins Bett? Und das dies durchaus Folgen haben konnte, war Natur bedingt. Doch wieso sollte es Corvinus tangieren, mit einer Sklavin zusammen ein Balg zu haben? Er konnte so ein Kind unmöglich annehmen und er hatte Celerina, eine Frau im durchaus gebärfähigen Alter. „War das Kind von Siv ein Junge oder ein Mädchen?“ fragte Septima unvermittelt nach. „Und woher willst du wissen, dass es nicht vielleicht doch zu übergriffen unter den Sklaven kommt?“ Septima hatte noch nicht so ganz verstanden, wie dieser Haushalt geführt wurde. Die Aurelier hatten noch mehr Sklaven, als es in der Villa Tiberia gab, was wohl auch an der Anzahl der Familienmitglieder lag.


    „Ich würde dich gerne etwas fragen.“ leitete Septima ihre nächste Frage an Ursus vorsichtig ein und setzte sich nun neben ihm im Bett auf, um ihn besser anschauen zu können. „Es ist eine sehr persönliche Frage.“ fuhr sie fort und schaute kurz verunsichert neben ihn und strich mit der Hand über ihr Kopfkissen. Einmal tief einatmen und sie hatte genügend Mut gesammelt, um mehr über die Umgangsweise von patrizischen Männern zu erfahren. „Hast du viel Erfahrung an Hand von Sklavinnen gesammelt?“ Ihn direkt zu fragen, mit wie vielen Frauen, seien es nun Sklavinnen, Römerinnen oder Lupas gewesen, traute sie sich nicht, schaute allerdings nun neugierig in Ursus Gesicht. Gewiss hätte es bessere Momente gegeben, um ihn danach zu fragen, aber nun war es heraus. Abwesend fuhr sie beständig mit ihrer Hand über das leicht zerknüllte Bettlaken.

  • "Ein Junge." Ursus antwortete wie von der Sehne geschnellt. Ein Mädchen hätte vermutlich auch nicht zu den Befürchtungen geführt, die er jetzt hatte. Aber natürlich hatte Septima Recht. Er konnte nicht wissen, ob nicht doch ein aurelischer Sklave der Vater war, weil er sich genommen hatte, was er wollte. "Ich sagte vorhin ja schon, daß ich alles andere als sicher bin. Natürlich ist das möglich. Was weiß ich schon von dem, was in den Sklavenunterkünften vor sich geht? Zwar traue ich keinem unserer Leute zu, so etwas zu tun, zumal Marcus denjenigen ganz sicher sehr schwer bestrafen würde, - aber man schaut den Menschen immer nur vor die Stirn." Er schaute seine Frau ernst an. "Aber hätte er sie dann vor der Niederkunft freigelassen, damit das Kind ein freier Römer sein kann? Das Kind einer Freigelassenen hatte alle Bürgerrechte." Das war das Auffälligste an allem.


    Die nächste Frage ließ ihn erstaunt die Augenbraue heben. "Septima... ich bin ein Mann." Und kein Halbstarker mehr. "Ich habe einige Erfahrung. Mein Vater... als ich ein gewisses Alter erreicht hatte, brachte er mich zu einer sehr erfahrenen Frau. Seit dem... hatte ich immer mal wieder meinen Spaß. Oder was genau wolltest Du wissen?" Er legte seine Hand auf ihre und drückte sie leicht. "Hast Du Angst, mir nicht zu genügen?" Da konnte er sie wirklich beruhigen, denn er hatte eher Angst, ihren Ansprüchen nicht gewachsen zu sein.

  • „Ein Junge...“ Diese Aussage brachte sie erneut zum grübeln, erst recht als Ursus erneut die Freilassung erwähnte. „Willst du ihn nicht auf die Umstände von dieser Sklavin und dem Kind ansprechen? Oder ist es in dieser Familie üblich, dass jeder mit sich selbst zu recht kommen muß? Versteh mich bitte nicht falsch, Titus...“ begann Septima eine Erklärung, da sie nicht wollte, dass ihr Gemahl sie falsch verstand. „Ich bin mehr oder weniger für mich alleine aufgewachsen. Meine Mutter ist früh gestorben, so dass ich mich kaum an sie erinnern kann und meinen Vater scherte sich nicht um mich. Spielgefährten hatte ich, außer meinen Bruder, der um einige Jahre älter ist, auch nicht.“ Auf die Umstände, wieso sie keine Spielgefährten in der Villa Rustica in Hispania hatte, ging Septima nicht weiter ein. „Ich finde es einfach nicht richtig, wenn jemand, und sei es das Familienoberhaupt, mit seinen Problemen alleine gelassen wird. Meinst du, du könntest mal mit ihm reden? Oder sollte ich es versuchen? Wobei er meinen ersten Versuch, auch strikt abgelehnt hat.“ Abwesend strich sie dabei an Ursus Seite vom Oberkörper entlang. Dort war seine Haut besonders weich und völlig frei von störenden Haaren.


    „Und ja, ich habe Angst davor, deinen Ansprüchen nicht zu genügen, oder deine Wünsche in diesem Bett nicht nachkommen zu können, so dass du dich an andere Frauen wendest.“ Das dies aber mehr auf sie zutraf, bebielt die junge Frau lieber für sich.

  • Sie traf damit einen wunden Punkt. Sogar ziemlich mittig und genau. Sie hatte nach so kurzer Zeit schon begriffen, wo es in dieser Familie krankte. Ursus seufzte. "Eigentlich sollte es nicht so sein, da hast Du vollkommen Recht. Ich würde gerne mit ihm reden und ihm helfen. Aber mein Onkel vertraut mir nicht und hat auch keine besonders hohe Meinung von mir. Ich wäre der allerletzte in diesem Haus, dem er sein Herz ausschütten würde. Jedes unserer Gespräche endet mit einer Katastrophe. Weißt Du... es ist als würden wir unterschiedliche Sprachen sprechen. Jeder versteht aus den Worten des jeweils anderen immer genau das Falsche. Es ist, als würde ein Fluch auf uns liegen." Er schaute seine Frau an, denn er wollte wissen, wie diese Worte auf sie wirkten. Sank er nun in ihrem Ansehen? Aber er wollte sie nicht anlügen. Gerade sie nicht. Sie waren ein Ehepaar. Und das sollte keine Geheimnisse voreinander haben. "Ich weiß nicht, ob Du es versuchen solltest. Du bist ihm noch fremd. Vielleicht sollten wir Prisca bitten, mit ihm zu sprechen. Die beiden haben sich immer gut verstanden und sie ist eine verständnisvolle und sanftmütige Person." Zumindest zweiteres konnte man von Ursus wirklich nicht sagen.


    "Jetzt will ich Dir mal etwas sagen, mein Herz. Du bist der Traum eines jeden Mannes. Du hast jegliche meiner Wünsche und Träume bei weitem übertroffen. Also mach Dir deswegen keine Sorgen, ja? Du bist wunderbar und mit Dir bleiben keine Wünsche offen. Ich hoffe... ich genüge Dir ebenso?" Er meinte die Frage durchaus ernst und schaute seine schöne Frau prüfend an. Keineswegs glaubte er auch nur im Geringsten, daß sie ihn betrügen würde. Er stellte die Frage eher, um ihren eventuell noch unausgesprochenen Wünschen nachkommen zu können. Ein Zittern lief über seinen Oberkörper, als sie über seine Seite strich, doch es war kein unangenehmes Zittern.

  • Wie es schien, hatte Septima genau den wunden Punkt in der Beziehung zwischen Ursus und Corvinus gefunden, denn das was ihr Gemahl ihr nun erzählte, war alles andere als schön anzuhören. „Er soll dir auch nicht gleich sein Herz ausschütten, Titus, sondern von dir vermittelt bekommen, dass er nicht alleine ist. Sei es nun allgemein im Schoß der Familie, oder, wenn Corvinus es denn zu lässt, auch in Bezug auf Worte. Wenn er mit jemandem über etwaige Probleme reden will, dann sollte er nicht nur eine Person zur Wahl haben, zumal Prisca eine Frau ist, und so wie ich Corvinus bisher kennen gelernt habe, würde er einer Frau nicht alle seine Probleme mitteilen. Er braucht ebenso Rückhalt von den männlichen Familienmitgliedern. Bitte, hör nicht auf, auf ihn zu zugehen. Gerade wenn er jetzt in einer schwierigen Situation steckt, könnte es doch sein, dass er sich öffnet und ihr ebenfalls einen Weg findet, wie ihr miteinander reden und umgehen könnt.“ Es war nicht zu übersehen, dass Septima mit der ganzen Situation rund um Corvinus, und wie sie jetzt erfahren hatte auch mit ihrem Mann, sie beschäftigte, wenn nicht sogar unglücklich machte. Viele Familienmitglieder bedeutete eben auch, viele Probleme.


    Ursus Antwort auf das andere Thema, auf welches sie nur durch Siv gekommen waren, ließ Septima tatsächlich erröten. Doch ein leichter Zweifel blieb. Waren die Worte ihres Gemahls nur dazu da, um sie zu beruhigen, damit sie nicht weiter nachfragte, ob er sich für die Befriedigung seiner Lust an andere Damne oder Sklavinen wendete? Oder wollte er ihr schmeicheln, damit sie sich gut fühlte und er sie nicht überforderte? In diesem Moment fiel es ihr sehr schwer, Ursus einzuschätzen. Da sie ihn sehr genau betrachtete, um zu entschlüsseln, wie seine Worte gemeint waren, registrierte sie das leichte Zittern ihres Mannes unter ihrer Hand. 'Mhm... warum nicht ihn weiter reizen und zu einem etwas späteren Zeitpunkt erneut fragen? Dann kann er gewiss nicht lügen.' ging es durch ihren süßen Kopf.


    Septima erhob sich auf die Knie, um sich neben ihren Mann zu hocken und ließ dabei ihre Hand weiter über seine Taille, hinauf zu seiner Brust wandern, wo sie ihn neckte und reizte. „Du bist also wunschlos glücklich?“ fragte sie leise nach, ehe sie sich zu ihm herunter beugte und mit ihrem Mund dort weiter machte, wo ihre Hand ihn zuvor verwöhnt hatte. Dabei streckte sie bewusst ihren Po in die Höhe, um ihn suggestiv auf ihren Wunsch aufmerksam zu machen. Als sie kurz darauf zu ihm hoch schaute, sah sie bereits das Verlangen in seinen dunklen Augen. „Was meine Wünsche angeht...“ erneut ging ihre Hand auf Wanderschaft, dieses mal jedoch tiefer, bis sie ihn mit einem festen, fordernden Griff umschloss. „... finde ich, dass wir ruhig noch mehr experimentieren sollten... Zeig mir was es noch... für Möglichkeiten gibt... sich zu lieben...“ Seine Frage hatte sie damit nicht beantwortet, aber dies würde Ursus hoffentlich nicht mehr auffallen. Sie küsste wieder seine Brust, während ihre Hand ihn los ließ und die Innenseiten seiner Schenkel entlang strich. „... lass uns gemeinsam heraus finden... wie wir unsere Lust noch mehr steigern können...“ sprach sie zwischen den Küssen seiner Brust weiter, und biss als Aufforderung für eine weitere Variante ihres Liebesspieles in seine Brust.

  • Als Septima ihre Gardinenpredigt begann, dachte Ursus nur 'was geht sie das eigentlich an?' Dann bemerkte er, daß es sie sehr wohl etwas anging, sie gehörte schließlich zur Familie. Und hatte er nicht eben noch gewollt, daß sie an allem Anteil hatte und sie keine Geheimnisse voreinander hatten? Dann wurde ihm klar, daß sie auch noch Recht hatte. Das ging nicht so schnell, wie sich das hier las. Die Erkenntnisse sickerten nur langsam ein und zeigten sich deutlich auf seiner Miene. Es fiel ihm schwer. Sehr schwer. Doch dann seufzte er und gab es zu. "Du hast Recht." Warum klang er jetzt eigentlich so heiser? Ja, sie hatte Recht. Ja, er verstand sich nicht gut mit Marcus und ihre Gespräche verliefen meistens ausgesprochen unerfreulich. Aber war das ein Grund, ihm nicht immer wieder die Hand zu reichen? War es so schlimm, daß diese Hand immer wieder fortgeschlagen wurde? Wichtig war doch nur, daß Corvinus wußte: Da ist eine Hand und ich kann sie ergreifen, wenn ich will. Eine Familie sollte zusammenhalten. Und nicht nur nach außen so tun als ob. In diesem Moment nahm sich Ursus fest vor, mit Marcus zu sprechen und es dieses Mal nicht in einer Katastrophe enden zu lassen. Was aus diesem Vorsatz wurde, mußte sich dann eben zeigen. "Du hast Recht und ich werde mit ihm reden." Jetzt klang seine Stimme schon wieder klarer und fester.


    Was sich aber sehr schnell wieder änderte, als Septima begann, ihn zu reizen und zu liebkosen. Ursus konnte nur immer wieder staunen, wie hemmungslos sie war. Schon wie sie sich hinkniete und ihren unbeschreiblich knackigen Po emporstreckte. Das war so einladend, daß Ursus gar nicht anders konnte, als eine Hand darauf zu legen. Ihre Worte, ihre Küsse und ihre Berührungen entfachten ein glühendheißes Feuer in ihm und er ahnte, daß sie sehr wohl wußte, wie sehr sie die Kontrolle übernommen hatte. "Wunschlos glücklich, ja...." Nein, es fiel ihm nicht auf, daß sie seine Frage nicht beantwortet hatte. Seine Aufmerksamkeit galt gerade ganz anderen Dingen. "Experimentieren... klingt gut..." Er zuckte zusammen, als sie ihn biß, aber unangenehm war es keineswegs.


    Kurzentschlossen, umfaßte Ursus sie fest und warf sie herum. Er war fest entschlossen, jetzt erst einmal selbst die Führung zu übernehmen. Sein Griff war fest, ließ nicht zu, daß sie die Rollen wieder vertauschte. Und zeigte ihr, was sein Mund auf ihrem Körper alles an Verzückungen hervorrufen konnte...

  • Im Gegensatz zu Corvinus trug Ursus keine perfekte Maske auf seinem Gesicht, so dass Septima sehen konnte, wie ihre Worte in ihm arbeiteten. Zunächst schien ihr Gemahl ungehalten zu sein, dass sie sich überhaupt einmischte und ihm auch noch ihre Meinung dazu sagte. Dann schien er aber über ihre Worte nach zu denken und zu einer ähnliches Erkenntnis wie sie zu kommen. ‚Gut wenn er selbst zu dieser Einsicht kommt, dann hat er es wenigstens verstanden.’ Und er gab ihr Recht. Moment… hatte sich Septima da auch nicht verhört? Doch Ursus wiederholte die Worte sogar noch einmal und dies schmeichelte ihr fast mehr, als dass er sie im Bett für einen wahren Männertraum hielt. Sie schloss das Thema Probleme und Corvinus mit den Worten „Dann ist es ja gut.“ für den heutigen Abend ab.


    Ihre provozierende Haltung, so wie die ständig wandernde Hand verfehlten ihre Wirkung bei Ursus nicht und mit einem Mal fühlte sich Septima gepackt und auf das Bett geworfen. Ein kurzer, erschrockener Laut entrang sich ihrer Kehle, doch wehrte sie sich nicht dagegen, dass Ursus nun die Führung übernahm. Sie lag auf dem Rücken und spürte die sanften Lippen ihres Manne, die langsam und Lustwellen hinterlassend, über ihre Haut wanderten, hier und da kurz verharrten, um sie besonders zu verwöhnen und anschließend an einem sehr empfindlichen Ort verharrten, wo er sich mit besonderer Hingabe und einem gekonnten Zungenspiel ihrer annahm.


    Zunächst folgte sie Ursus Bewegungen mit ihren Händen, strich ihm über die Schultern, fuhr ihm durchs Haar, bis sie ihn kaum noch zu fassen bekam und einfach nur genießerisch die Augen schloss, um jeden seiner Küsse genauestens zu fühlen. Ob sie für diesen, ihren Mann, jemals so fühlen würde, wie sie für Macer empfand? Wenn Ursus sich öfters so um sie bemühte, dann gäbe es vielleicht tatsächlich einen Weg in ihr Herz, ging es ihr kurz durch den Sinn, ehe er an einer besonders empfindlichen Stelle ankam und sich zu seinen Lippen auch noch die Zunge gesellte und Septima in ungeahnte Lustgefilde geführt wurde. Übermannt von den Gefühlen sog sie stark die Luft ein, bäumte sich leicht unter ihm auf und riß erschrocken die Augen auf. Dies musste eindeutig eine besondere Art von Zuneigung sein, als ganz selbstverständlich konnte sie es sich nicht vorstellen.

  • Das Thema Corvinus schien vorerst erledigt zu sein, was kein Wunder war, hatten die beiden doch mittlerweile vor allem mit sich selbst zu tun. Das Gehirn schaltete eben ab einem gewissen Punkt ab und die Gefühle übernahmen die Macht über den Körper. Bei seiner Frau schien es ihm gelungen zu sein, diesen Punkt herbeizuführen.


    Es machte Ursus Spaß, seine Frau zu überraschen. Und er stellte fest, daß selbst seine "wilde" Zeit in Griechenland seinen Nutzen hatte. Seine dort gemachten Erfahrungen versetzten ihn nun in die Lage, seiner Frau ungeahnte Wonnen zu bereiten. Es war nicht zu übersehen, daß so etwas selbst ihrer sehr regen Phantasie noch nicht entsprungen war und unwillkürlich fragte er sich, was sie als nächstes ausprobieren würden. Dieser Gedanke ließ ihn noch mehr Hitze zu empfinden und er war versucht, dies hier abzubrechen und seinen Teil auch einzufordern. Aber er schaffte es, mit viel Mühe zwar, diesen Wunsch noch zu unterdrücken, um zunächst seine Frau auf die höchsten Höhen der Lust zu heben. Er war sicher, daß auch er noch auf seine Kosten kommen würde...

  • Ihre Hände krampften sich in das Laken vom Bett, als Ursus nicht aufhörte sie zu verwöhnen, ehe sie nicht den Gipfel erreicht hatte. Laut und lustvoll gab sie ihren Gefühlen Ausdruck und ihr Körper zuckte, als endlich der erlösende Moment in einer riesigen Welle über sie hinwegschwappte. Keuchend und zitternd lag sie da, völlig überwältig von dem Moment und Tränen traten in ihre Augen, drückten sich hinaus und ein Schluchzen folgte. Es könnte alles so schön sein, wenn sie diesen, ihren Mann, so lieben könnte, wie sie es für Octavius Macer empfand. Mit einer ungeahnten Heftigkeit schlug bei ihr das schlechte Gewissen zu und unweigerlich fragte sich Septima, ob sie überhaupt normal war. ‚Oh Iuno, wieso ausgerechnet ich? Wieso nur musste ich mich in den falschen Mann verlieben! Wieso zieht es mich in die Arme eines anderen Mannes? Wieso gebe ich mich dieser Wolllust ungehindert hin? Wieso bin ich so, wie ich bin?’


    Die Erleichterung nach dem Höhepunkt, gemischt mit Frucht vor der Entdeckung, ob ihrer lustvollen Vereinigungen mit dem Flavier, zusammen mit der brennenden Liebe in ihrem Herzen für einen anderen Mann, versuchte sich Septima von Ursus abzuwenden, schluchzte und weinte und ließ all ihre augestauten Gefühle in diesem einen Moment hinaus.

  • Sie schien es zu genießen, Ursus hatte das Gefühl, sie vollkommen in seiner Hand zu haben, er hatte das Gefühl, ihr die höchsten Wonnen zu schenken und ließ es zu, daß die Hitze sich auch in ihm selbst immer mehr ausbreitete. Doch dann... es war wie eine Dusche mit Eiswasser, als sie sich abwandte und scheinbar verzweifelt in Tränen ausbrach. Tränen. Das war etwas, womit Ursus nur sehr schwer umgehen konnte. Fassungslos setzte sich Ursus auf und schaute seine Frau an. "Septima? Was... was habe ich getan? Bitte verzeih..." Was auch immer. War er zu weit gegangen? War ihre Experimentierfreudigkeit doch nicht so groß? Das mußte es sein. Vielleicht glaubte sie sich in die Rolle einer Lupa gezwungen? Das war natürlich völliger Unsinn, doch was wußte er schon, was in dem Kopf einer jungen Patrizierin vorging? Noch dazu, wenn sie mutterlos aufgewachsen war?

  • Mit ihrer Heulerei machte sie den ganzen Moment für Ursus und sich kaputt, aber Septima verstand selbst nicht, wieso so dermaßen überreagierte. Obwohl sie sich eben noch von Ursus abgewandt hatte, wand sie sich ihm nun wieder zu, mit verquollenen Augen, aus denen noch immer Tränen über ihr Gesicht kullerten, hob sie ihre Arme und zog Ursus einfach an sich, wollte von ihm gehalten werden, Sicherheit spüren. „Halt… *schnüff* … mich… *schnüff*… einfach nur…“ Ihr Körper drängte sich an ihn, nicht aus Lust, sondern aus der Sehnsucht nach Geborgenheit heraus und weitere Schluchzer ließen ihren Leib erzittern. Das Leben kam ihr so ungerecht vor!


    Es dauerte ein paar Minuten, bis sie sich langsam beruhigte und das hecktische nach Luft schnappen einem tiefen, gleichmäßigen Atemrhythmus wich. Erst da lockerte Septima ihren Klammergriff um Ursus und brachte gerade mal so viel Abstand zwischen sich und ihn, dass sie sich mit der Hand die Tränen fort wischen konnte. Leise begann sie zu sprechen und schaute Ursus dabei verlegen an. „Es tut mir leid… Ich weiß selbst nicht was gerade über mich gekommen ist. Es war nicht deine Schuld… glaube ich. Was du getan hast war wunderschön und… ich danke dir dafür.“ Es war ihr unmöglich ihm zu erzählen was noch alles zu diesem Gefühlstaumel beigetragen hatte, so dass Septima hoffte, Ursus würde sich mit dieser Antwort zu frieden geben.

  • Jetzt verstand Ursus noch weniger. Was war nur geschehen? Was hatte er falsch gemacht? Er nahm sie natürlich in die Arme und hielt sie fest. Streichelte sanft über ihre Haare, versuchte zu trösten, wobei er nicht im Geringsten wußte, was ihre Verzweiflung eigentlich hervorgerufen hatte. "Ich bin doch hier. Ich halte Dich, mein Liebes. Dir kann nichts geschehen." Leere Worte, er wußte es selbst. Doch er wußte einfach nicht, was er sonst hätte sagen können.


    Als sie sich endlich von ihm löste, wurde es nicht besser. Nun dankte sie ihm? Sie fand es wunderschön? Aber warum weinte sie dann so schrecklich? Warum war sie dann verzweifelt? "Habe.. hab ich Dir weh getan, Septima? Oder... war es Dir peinlich? Das muß es doch nicht. Ganz und gar nicht." Ein weiterer blind tastender Versuch, ihr Trost zu spenden. Vergeblich, wie er annahm.

  • Ihr konnte nichts geschehn? Hoffentlich. Ursus gab ihr den Halt, den sie in diesem Moment so sehr brauchte und alleine dafür war sie ihm unendlich dankbar.


    „Du und mir weh getan? Nein!“ Wiederholte sie erschrocken seine Worte und wieder sprach ihm heftig. „Du hast nichts falsch gemacht. Es war wirklich wunder schön und trotzdem musste ich hinterher weinen. Ich… weiß doch selbst nicht wieso. Vielleicht… wusste die Anspannung in mir einfach keinen anderen Weg?“ Konnte das sein? Konnte die Vereinigung zwischen Mann und Frau so schön sein, dass sich mit der Erlösung zusammen alle Gefühle auf einmal entluden und sie somit zum weinen brachte? Einmal in ihrem Leben hatte Septima so sehr lachen müssen, dass sie auch da in Tränen aufgelöst weiter gelacht hatte. Bedeutete dies, dass Tränen nicht immer ein Zeichen für Trauer waren?


    „Hast du jemals so sehr lachen müssen, dass dir vor lauter Lachen die Tränen kamen?“ erkundigte sie sich nun bei ihrem Mann und kuschelte sich seitlich liegend wieder in seine Armbeuge. Im Moment brauchte Septima nur die Nähe eines Menschen. Eines Menschen der sie liebte… Ob Ursus sie liebte? Ob sie ihn fragen sollte? Neugierig musterte sie sein Gesicht, versuchte zu erraten was er wohl für sie empfinden mochte. Liebte sie ihn? Septima horchte in sich hinein, betrachtete dabei Ursus’ energisches Kinn, seine schön geschwungenen Augenbrauen, die schmalen Lippen und schließlich die braunen Augen. Bei seinen Augen angekommen stellte sie enttäuscht fest, dass diese nicht blau waren und sein Mund anders lächelte als der von Macer. Nein, sie liebte einen anderen Mann, einen Mann den sie nicht heiraten durfte, dem sie niemals als Ehefrau zur Seite stehen würde. Doch was war es, was sie für Ursus empfand? Irgend etwas war da, wenn auch nicht dieses heftig prickelnde und brennende Gefühl wie bei Macer, so war da trotz dem eine kleine Flamme, die still und leise für ihren Gemahl brannte.

  • Frauen. Gab es irgendeine Möglichkeit, sie wirklich zu verstehen? Ursus jedenfalls war verwirrt. Wenn jemand so weinte, dann mußte er wirklich Schmerz empfinden. Entweder seelisch oder körperlich. Zumindest kannte er es so. Und nun erklärte sie ihm, daß alles so wunderbar gewesen war, daß sie hatte weinen müssen. Wenigstens kuschelte sie sich wieder schön an ihn. Ursus entspannte sich nach ihren beruhigenden Worten wieder und streichelte sie sanft. "Ja, mir sind schon die Tränen vor Lachen gekommen. Aber.. Du hast eben so verzweifelt geschluchzt. Das geht durch und durch", erklärte er seine Sorgen angesichts ihrer Tränen.


    Von ihren Gedanken ahnte er nichts. Weder von ihrer Liebe zu Octavius Macer, noch von ihren Überlegungen, inwieweit sie ihn eigentlich mochte. Natürlich war ihm klar, daß zwischen ihnen noch keine tiefe Liebe war. Doch er hatte sie gern, wollte sie nicht mehr missen und liebte es, sie in den Armen zu halten. Und er hoffte, hoffte sehr, daß sie zumindest Zuneigung zu ihm empfand. "Ich habe so etwas noch nie gemacht", gestand Ursus ihr nach einer kleinen Weile. "Ich... ich wäre Dir also nicht böse, wenn es doch nicht gut war. Manche Experimente gehen eben auch schief." Er sagte es ganz vorsichtig. Wollte sicher gehen, daß er nichts falsch gemacht hatte, obwohl sie es ihm schon versichert hatte. Er wollte eben nicht, daß sie nur einfach nett zu ihm war.

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