[Equile] Domus Iulia


  • quile

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    Dies ist der hausnahe Pferdestall, der jedem Bewohner der Domus Iulia stets offensteht. Für einen Tagesausflug kann man sich hier nach Absprache auch ein Tier leihen. Denn das Glück dieser Erde, liegt auf dem Rücken der Pferde!

  • Nach dem sich Centho endlich mit Calli Tablinum aufgerafft hatten führte er sie mit verbunden Augen in den Pabula in dem nun endlich auch wieder Pferde standen. Zu Centho leid wesen war der Geruch schon von weitem spürbar, so dass er Calli schon beim Raustreten aus der Casa die Nase zu hielt. Was diese nur äußerst wiederwillig mich sich machen lies und Centho musste bei denn Unterdrückten >Mmm´s und Aaaa´s< vor sich hin grinsen. Als sie endlich angekommen musste er sich beeilen die Nase los zu lasse und ihr schnell das Tuch von den Augen zu ziehen. Nicht das ihr gleich der Geruch der Pferde in die Nase stieg und sie so schon wusste was los war.

  • Aufgerafft, ja wahrlich, er hat sie regelrecht entführt! Ohne ein Wort zu sagen, wo es hingeht, ohne Antwort darauf zu geben, was er jetzt vorhat, ohne ihr zu entgegnen, was das mit dem Tuch vor den Augen heißen soll... Ohne groß nach Luft zu schnappen, führte sie ihr (nicht kurz geratenes) Monolog mit einem Atemzug durch...


    "Carissime, halt mal kurz an!!... Doch bitte... Ich möchte jetzt wissen was du mit mir vor hast! Aber ich sage es dir jetzt gleich voraus, dass ich nicht dazu bereit bin, mich dir hin zu geben! Sei der Reiz jetzt noch so groß und verlockend...


    Hörst du eigentlich was ich sage? Ich hör nämlich nur dass du schmunzelst! Ja genau, ich höre es genau! Ich komm mir schon vor als würde ich Selbstgespräche führen, denn du antwortest ja nicht...


    Halt, Moment mal... Ich führe ja Selbstgespräche!!"


    Während ihr das klar wurde, traten sie aus dem Haus. Diese herrliche frische Luft, aber es war dennoch so kalt für einen März Nachmittag, so zog sie dann ihre Palla enger zusammen und schmiegte sich (natürlich unauffällig :D ) an Centho.


    Ihre vorübergehende Wut erreichte ihren Höhepunkt, als er ihr auch noch die Nase zugehalten hatte. Was der sich heute alles erlaubt!!!! Sie hörte sich so verschnupft an, wie vor zwei Wochen als sie krank im Bett lag.


    "Also... also... ddddasch ihst wohl die Döhe.... Willdst du edwa, dahss ich eindfach erschticke?!?!?!?"


    Sprach sie, wobei... Das Wort stammeln würde es eher beschreiben was sie von sich gab. Sie entschloss sich ab jetzt keinen Ton mehr zu sagen, und Centho mit Schweigen zu strafen, aber ob es jetzt eine Strafe oder eher eine Belohnung war, konnte sie sich derweil im Kopf ausmalen.

  • Centho grinste die ganze Zeit vor sich hin. Er konnte sich ausmalen was in ihrem Kopf jetzt vor sich ging. Obwohl wohl er doch nicht. Wer konnte schon wissen was im Kopf einer Frau vor sich ging. Aber es amüsierte ihn wenn er sich vorstellte wie sie reagieren würde wenn sie die Pferde sehen würde. So stand er erwartungsvoll da und warte darauf dass sie die Augen öffnen würde. Der Geruch von Stroh und Pferde stand schon lange im Raum aber er hatte ja grade erst die Hand von Calli`s Nase genommen hatte. Er hatte einen Arm um ihre Talje gelegt und sah sie an um ihre Reaktion auch ja nicht zu verpassen. Eines der Tiere begann zu schnauben und spätestens jetzt dürfte klar sein, auch wenn ihre Augen noch geschlossen waren wo sie waren.

  • Als Centho dann das Tuch von ihrem Auge nahm und ihre Nase losließ, traute sie sich zuerst nicht die Augen zu öffnen, aus Angst was sie erwarten würde. Zwar wusste sie dass er ihr nichts Schlimmes antun würde, aber manchmal mutete er ihr zu viel zu. Spontaneität war schon immer sein Element gewesen, obwohl, sie hatte ja auch schon ein paar mal einen Ass im Ärmel versteckt gehabt.


    Was war das denn für ein Geruch? Eine Mischung aus Stroh, frischem Wasser und... Pferden!! Ist das denn möglich?! Vor einer Woche waren hier doch keine Pferde gewesen. Hat Carissime jetzt einen echten Pferdestall samt Pferde?? Wo... woher?...


    Sie machte die Augen endlich auf als sie dann wirklich einen Pferd schnauben hörte. Das erste was sie sah waren die Boxen des Stalls und darin die wundervollsten Wesen, die die Götter erschufen. Eins schöner als das andere. Sie ließ ihr Carissime erst mals links liegen und schritt eilend zu den Pferden. Die prächtigsten die es auf der Welt gibt... Von schwarz, bis goldbraun, über weiße und gefleckte, einfach eins von jeder Sorte. Zwei Pferde, deren Boxe gleich nebeneinander waren, gefielen ihr besonders gut. Das eine war eine Honig farbene Stute und das andere ein dunkel Haselnuss farbener Hengst. Die Stute hatte einen weißen Fleck auf ihrer Stirn, welches sich bis zu ihren Nüstern streckte.


    Calliphana streckte scheu ihre Hand aus um die Tiere zu berühren. Sie hat die Luft angehalten, als würde sie mit ihrem atmen die Pferde erschrecken. Mit jedem kleinen Schritt kam sie denen näher und die beiden schnupperten an ihrer Hand und schnaubten zufrieden. Lächelnd trat sie näher bis sie die beiden über die Backen streicheln konnte. Ihr Fell war wie Seide, glänzend gestriegelt und weich wie Watte. Calliphana legte ihre Wange gegen die Backe der Stute und streichelte dabei ihre Stirn. Dabei atmete sie ihren Duft ein und schloss die Augen.


    Plötzlich fiel ihr was ein, oder besser gesagt jemand.


    "Bin gleich wieder da..." - flüsterte sie den beiden zu und eilte wieder zu Centho.


    Sie schlang die Arme um seinen Nacken und strahlte als wenn sie nie glücklicher gewesen wäre.


    "Sie sind einfach wundervoll, du bist wundervoll... Ich danke dir!"

  • Centho nahm Callie gern wieder in empfang und das sie ihn nun so herzlich küsste war… nun ja er wirde sich sicher nicht beschweren das stand schon mal fest.


    „Das sind Mania und Acte. Einen Hengst der Cydas heißt reitet ein Sklave namens Daniele er Übermittelt für mich Botschaften was Erbschaften betrifft. Ich habe bei Mantua eine Pferdezucht gekauft dort stehen noch weitere Pferde. Diese hier habe ich mit gebracht um bei solchen Gelegenheiten wie heute mal wirklich ausreiten zu können und nicht nur davon zu sprechen. Such dir eine der beiden aus ich werde Phocylides sagen das er uns einen Kkorb machen soll denn wir mit nehmen können.“


    Das es für Frauen unschicklich war auf einem Pferd zu sitzen und zu reiten interessierte Centho nicht.

  • Ihre Nasenspitzen berührten sich und sie drückte ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen.


    "Erst fragst du mich ob ich deine Frau werde, dann zeigst du mir, dass du dir eine Pferdezucht gekauft hast, also... Ich komme kaum aus dem Staunen heraus...


    Sag Iulius Centho, welche Überraschungen hast du für den heutigen Tag noch parat?"


    Sie strahlte vor Glück. Alleine was diesen wunderbaren Mann betrifft, so gutmütig und überaus selbstlos.


    "Ich liebe dich, weil du mir alles gibst was ich brauche, dass du immer errätst, wonach ich mich sehne, weil du dein Glück nicht von mir abhängig machst und nicht erwartest dass ich dich liebe, und vor allem deswegen, weil du so altruistisch bist...!"


    Centho erklärte ihr welches Pferd wie heißt. Es gab anscheinend noch mehr in Mantua. Es war aber Liebe auf den ersten Blick. Die beiden Pferde würden schon mal sicherlich ihre Favoriten sein, und hoffentlich sieht sie die anderen auch bald. Pferdenarr halt...


    "Und du bist dir auch ganz sicher? Wirst du auch nicht eifersüchtig sein? Du weißt genau wie sehr ich Pferde liebe..." - lächelte sie ihn unschuldig an.


    "Ja gut, ich glaube ich nehme dann die Stute, die ist so wunderschön. Und sag bitte Phocylides dass ich gerne ein paar Äpfel hätte..."


    Als Centho sich schon auf den Weg machte fiel Calli etwas ein was von Wichtigkeit sein könnte. Sie rannte ihm hinter her und holte ihn auch in einigen Sekunden ein.


    "Carissime... Aber du weißt schon, dass wir einen Weg nehmen müssen, wo uns keiner so richtig sieht oder?... Ich dürfte ja nicht gerade überall und so reiten, wie ich das gerne hätte... Du weißt schon..."

  • Er streckte die Hände zu Seite aus und zuckte mit den Schultern.


    "Wer weis wer weis, wenn ich es jetzt sagen würde wehren es ja keine mehr."


    Wehrend Calli ihr Liebeserklärung ab gab hatte er die Hände auf ihre Schultern gelegt und hörte zu. Mehr konnte ein menesch wohl kaum einem Anderen erklären und seine Lächeln wurde breiter aber ohne dabei frech zu wirken. Aber er ging davon aus das sie wuste das sie ortijetzte nicht einen gleich schöne Liebeserklärung erwarten konnte.


    "Wenn ich mir Sorgen wegen einem Pferd machen müsste, hättest du wohl grade nicht dies wunderbraren Dinge gesagt oder. "


    Er griff nach links in einen Korb und holte einen Apfel heraus und hielt ihn ihr hin. Das sie sich mit Äpfeln in das Herz einer der Stuten kaufen wollte hatte er längst vorausgesehen hatte er es doch genau so gemacht.


    Dann grinste er dehte sich kurz und ging eine Stück zur Wand und nahm einen langen ducklenblauen Mantel mit tiefer Kaputze von der Wand. Ein Paar gefütterte Lamfellstiefel hatte er natürlich auch. Nicht das er befürchte das man sie an denn Damenschuhen erkennen könnte. Das immer noch recht kühle Wetter war ehr für die Entscheidung verantwortlich gewesen. Er ging zu ihr zurück, stellte die Stiefel vor sie ab und legte ihr den Mantel um die Schultern und schloß die Spange und setzte ihr die Kaputze auf.


    "Du siehst dein Gelibter hat alles bedacht. Wie werden die Pferde bis zum Stadttor führen müssen aber es ist ja nicht weit. Dann reiten wir erst mal richtung Horti Maecenatis. Oder was meinst du?"

  • Sie zog die eine Augenbraue hoch und sah ihn fragend an.


    "Du hast wirklich den Tag durchgeplant, nicht wahr? Da bin ich schon gespannt, dann komm und lass uns keine Zeit vertrödeln!"


    Sie nahm den Apfel entgegen, der Mann konnte tatsächlich Gedanken lesen! "Du kennst mich langsam besser als ich mich selber." Sie machte einige Schritte zu ihrem Favoriten, zerbrach den Apfel in zwei Hälften und hielt sie eins nach dem anderen vor ihre Nüstern. Die Schöne schnaubte zufrieden und nickte mit dem Kopf. Sie verschlang den Apfel sofort und ließ sich dabei von Calliphana streicheln.


    Während Centho etwas holen ging, schlich sie in die Box und fing an mit einer Hand voll Stroh das Pferd zu striegeln. Nach einer recht kurzen Zeit kam ihr Carissime zurück und hielt in der einen Hand einen Mantel in dem anderen ein Paar Stiefel. Nicht gerade welche nach der neuesten Mode, und verführerisch wirkten diese auch nicht wirklich. Dennoch ließ sie sich von ihm anziehen; wie ein kümmernder Vater legte Centho den Umhang um ihre Schultern, befestigte die Spange und setzte ihr die Kapuze auf dem Kopf.


    "Ja das hat er wirklich" - sagte sie und drückte einen Kuss auf seine Lippen. "Du bist so gut zu mir..." Sie küsste ihn erneut, diesmal aber etwas länger und intensiver. "Ja die Route wird am besten sein."


    Anschließend zog sie die Stiefel an und betrachtete sich selber. Sie ging dann ein - zwei Schritte nach hinten und drehte sich drei mal langsam im Kreis.


    "Und sehe ich jetzt hübsch aus?" - fragte sie mit einem erwartungsvollen, kindisches Grinsen auf ihrem Gesicht.

  • Centho nickte als sie fest stellte ob er den Ganzen Tag durchgeplant hatte. Natürlich hatte er versucht an Möglichst alles zu denken aber er war sich ganz sicher das er was vergessen hatte.


    Entspannt sah er zu wie Calli denn Apfel verfütterte. Vorerst war er zufrieden mit dem wie der Nachmittag verlief.


    Nach dem er Calli in den Mantel geholfen hatte. Zog auch er einen gleichen Mantel an und setzte die Kapuzte auf.


    "Ja ich weis garnicht wie ich mich in der Schola Atheniensis Ohne Mantel und Stifel in dich verlieben konnte?"


    Dann nahm er erst Mania beim Zügel dann Calli bei der Hand und verlies mit ihr und den Beiden Pferden den Pabula in Richtung Stadttor. Natürlich hatte er ihre Hand beim verlassen des Grundstücks los gelassen. Sie wollten ja den Schein waren. So schritten sie die Tieren neben sich führend zum Tor.

  • Als er sie in Mantel und Stiefeln betrachtete musterte er sie wirklich gründlich. Sie mochte es ihm zu gefallen, er war ja die wichtigste Person in ihrem Leben, also damit auch seine Meinung am wichtigsten.


    "Und dennoch bin ich dir aufgefallen, es muss wohl Schicksal gewesen sein!" - drehte sie sich elegant um die eigene Achse und flog direkt in seine starken Arme. Sie schmiegte sich eng an ihn, drückte ihre Wange gegen seine, wie warm seine sich doch anfühlte! Calliphana schloss die Augen, ihre Nasenspitzen berührten sich während ihre Finger seinen Nacken liebkosten. Hauch zart zog sie ihre Lippen über seine, winzig kleine Küsse tauschten sie aus.


    "Jetzt müssen wir aber los. Hoffentlich finden wir einen Platz wo wir ungestört sein können." Sie küsste ihn unerwartet fordernd, das kannte Centho von ihr bisher gar nicht. "Ich will noch mehr davon..." - flüsterte sie ihm anschließend ins Ohr.


    Sie unterhielten sich auf dem Weg zum Stadttor kaum, nur wenn es sein musste, denn sie würden sie ja an ihrer heller Stimme erkennen, trotz der Verkleidung.

  • Ein kleiner Mann wartete im Hof auf Cara. Neben ihn ein groß gewachsener Hengst, welche neben ihn scharrte. Das Pferd war knapp vier Jahre alt und von besonderer Schönheit. Vestinus hatte es vor seiner Abfahrt für Cara gekauft, um sich einige Pluspunkte zu verdienen. Es wurde aus Hispania geliefert und trug den Namen Pax. Den Namen hatte sich Vestinus extra ausgesucht, da er ein Waffenstillstandsabkommen mit seiner Cousine suchte. Er hoffte Cara würde dies Annehmen.

  • Mit einer Mischung aus zäher Wut und unaufhaltbarer Neugierde betrat Cara, vonihrem cubiculum her kommend, den Hof - und blieb abrupt stehen.
    "Das...das gibts doch gar nicht!", murmelte sie und ihre Augen wurden groß aus Überraschung. Da stand doch tatsächlich ein pechschwarzes Pferd, dessen Stirn ein kleiner weißer Stern schmückte. Unruhig scharrte das Tier mit den Huf, sodass sich die kräftige Muskulatur zart unter dem glänzenden Fell abzeichnete.
    >Das kann nicht wahr sein...geht einfach nicht....da muss irgendein Trick dabei sein...das...< Zögernd trat sie näher heran und sah sich dabei unauffällig nach Kaeso um. Man konnte ja schließlich nie wissen. Iulius Caesar war immerhin auch von einem nahestehenden Verwandten hinterlistig gemäuchelt worden....
    "dominus Kaeso hat mir aufgetragen dir dieses Pferd zu übergeben...", informierte sie den Mann, der neben dem Hengst - es war zweifelsohne ein Hengst - wirklich ziemlich klein aussah. Das Tier war groß, wirkte aber nicht schwerfällig. Sie streckte die Hand aus und sah zu, wie der Hengst die Nüstern blähte, um ihren Duft aufzunehmen.
    "Er kommt direkt aus Hispania, domina. Vier-jährig. Sein Name ist Pax..."
    "Pax...", wiederholte Cara leise, als sie neben den Kopf des Pferdes trat, eine Hand auf seine Gamasche legte und mit der anderen sanft über das schwarze Nasenbein streichelte. Sie verstand die Botschaft, die Kaeso ihr geschickt hatte nur zu gut. Unbewusst registrierte sie, wie ihr Herz eine Spur schneller schlug. Natürlich hatte er gewusst, dass er sie mit einem solchen Geschenk erreichen konnte. Schon immer waren Pferde eine ihrer großen Leidenschaften gewesen. Als kleines Kind hatte sie Kaeso und ihrem Bruder immer neidisch hinterher gesehen, wenn diese auf dem Rücken zweier Pferde sitzend vom Hof geprescht waren. Und jetzt hatte er ihr dieses Pferd geschickt. Pax. Es musste ihn ein Vermögen gekostet haben! Mit dem bloßen Blick konnte man erkennen, von welch edler Abstammung das Tier war. Und dann auch noch aus Hispania! Ein feines Lächeln kräuselte ihre Lippen. Ja, dieses Mal hatte Kaeso gewonnen....

  • [...]


    Den Weg zu den verwaisten Ställen hatte er gefunden und auch sogleich festgestellt, dass diese größer waren als er zunächst befürchtet hatte. Überall lag noch das alte Stroh und es roch muffig nach Pferdedung und alten Halmen, die vor sich hin gärten. Bei einem kleinen Rundgang, ehe er mit der Arbeit begonnen hatte, hatte er festgestellt, dass auch eine Stelle im Dach undicht war, durch die es bei Regen unschön herein nässte. Das zumindest erklärte wohl auch den modrigen Geruch des alten Strohs. Es war noch am Vormittag gewesen, als er sich mit der Mistgabel über die Überbleibsel der Pferde und ihrer Betten hergemacht hatte. Fuhre um Fuhre hatte er auf den Mist gekarrt, bis er meinte, dass sein Rücken schier durchbrechen würde. Auch wenn es vielleicht für einen Sklaven eine sodnerbare Sache war, so war er doch schwere körperliche Arbeit nicht mehr gewohnt. Bei seinem alten Herrn hatte er eine solche nicht verrichten müssen und auch ansonsten war es ihm erspart geblieben, was seine Aufgabe nun nicht leichter machte. Dennoch bewältige er sie, wenn auch bisweilen unter einem schmerzverzerrten Gesicht, da vom morgen noch immer seine Schulter ihm einige Probleme bereitete. Immer wieder hatte inne gehalten, um diese so gut es ging zu massieren, doch dann, irgendwann hatte er das Gröbste geschafft und konnte mit dem Besen zu Werke gehen, um die Reste aus den Boxen zu kehren.


    Dann machte er sich auf den Weg, um neue Einstreu heranzuschaffen. Diese verteilte er gewissenhaft, sodass wohl niemand einen Makel an seiner Arbeit finden konnte. Auch wenn dies der leichtere Teil der Arbeit war, so verging dennoch wohl über eine weitere Stunde, bis er alles zu seiner eigenen Zufriedenheit bewältigt hatte. Sein Blick schweifte dann hinauf zum Dach, in welchem sonnendurchschinenen Ritzen deutlich machten, dass es noch mehr zu tun gab. Zwar hatte Phocylides nichts von dem Dach gesagt, doch hatte er wohlweislich schon das Werkzeug mitgebracht. Maahes seufzte schwer und setzte sich ein Moment auf einem Schemel, der im Stall in der Ecke stand. Seine Hand ging zu seiner Schulter, um diese neuerlich ein wenig entspannen zu können. Dabei hingen seine Blicke unter dem Dach, während er überlegte, wie es am besten anzustellen sei, diese Stellen zu reaparieren. Auch hatte hatte er gesehen, dass die Stallwände neu gekalkt werden mussten, doch dies würde er niemandem mitteilen, da er nicht gewillt war, dies an diesem Tag auch noch erledigen zu müssen. Außerdem vermeldete etwas in ihm, dass er sich einmal mehr nach Wein sehnte und so es diesen nicht gäbe, dann eben nach Wasser. Er hatte Durst, und so wie sein Magen knurrte inzwischen auch Hunger. Doch was nützte es schon, dass er am liebsten alles hingeschmissen hätte. Inwzischen roch er so unangenehm nach den Ausdrünstungen des Stalls. Clarissa zuliebe würde er nun auch noch auf das Dach steigen. Unter einem Ächzten erhob er sich und machte sich auf Weg, eine Leiter und geeignetes Stopfmaterial zu suchen.

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    Breda


    Jeder Mensch hatte seine ganz eigenen Kraftplätze, die er bei Bedarf aufsuchte, wenn ihm im Alltag die Energie ausging. Für Breda waren das die alten iulischen Stallungen. Besonders heute hatte sie ein paar ruhige Minuten bitter nötig, wo sie den ganzen Tag mit Ausfegen und Putzen verbracht hatte. Frühmorgens hatte sie auch wegen einer Vormittagsschicht an den Hypokaustenöfen aus den Federn müssen. Zu allem Übel hatte auch Tsuniro, die ägyptische Femme Fatal der iulischen Sklavenschaft ihr unentwegt keine Ruhe gelassen und mit ihren Sticheleien und spitzen Bemerkungen Breda fast in den Wahnsinn getrieben. Doch natürlich hatte sie nichts zu Tsuniro gesagt, das hätte sie sich nie im Leben getraut. Besser alles hinnehmen und in Deckung bleiben, das war ihr Motto und dafür hatte sie ihren Kraftplatz jetzt, bei fehlender emotionaler Erleichterung durch das Anfauchen Tsuniros, sie solle gefälligst endlich ihre geifernde, hässliche Klappe(!!!) halten, umso nötiger, um wieder zu Ruhe zu kommen und seine innere Mitte wiederzufinden. Das schöne an den Stallungen war, dass Breda die immer ganz für sich alleine hatte, da es seit dem Auszug der Pferde dort kein reguläres Personal mehr gab und auch keine anderen Menschen. Breda wäre alleine und hätte zum ersten Mal an diesem Tag ihre heilige Ruhe.


    Wie gut, dass die Ställe nicht direkt beim Haus lagen, sondern etwas abseits davon und dahinter! Mit einem zufriedenen Seufzer trat die Keltin ein und wollte es sich gerade dort beim vergammelten Stroh gemütlich machen, als ein Geräusch ihren Blick nach oben fahren ließ, direkt auf diesen neuen Sklaven (war sein Name Meehas? Oder Maahes?), der dort gerade am Dach herumturnte. "Oh", war alles, was sie in diesem Moment herausbrachte. Ob sie es wieder hinaus und dann wegschaffen würde, ohne dass der Neue sie bemerkt hätte?






    HAUSSKLAVIN - DOMUS IULIA

  • Bald schon hatte er eine Leiter auftreiben können und mit dieser einige Holzplanken, die dem Dach erst einmal über das Schlimmste hinweg helfen würden. Etwas umständlich war er dann hinaufgestiegen und hatte sich daran gemacht, unter stetigem Hämmern und Klopfen die lückenhaften Stellen provisorisch zu verschließen. Er war kein Dachdecker und handwerkliches Geschick war etwas, was ihn niemand gelehrt hatte. In seinen Genen schien es auch nicht zu stecken, doch letzten Endes verriet ein Blick, dass es nun zumindest nicht mehr so leicht in den Pferdestall hineinregnen würde. Ob der Senator Centho damit zufrieden sein würde, beziehungsweise dessen Pferde, würde sich noch herausstellen. Ein weiterer Blick gen Himmel bezeugte, dass es schon Nachmittag war und es würde wohl nicht mehr lange dauern, bis der Maiordomus zu einer Bestandsaufnahme seiner vollbrachten Arbeit vorbeikommen würde. Maahes raffte die Arbeitsutensielien zusammen, steckte sie zurück in die Kiste und schleppte sie zum Dachvorsprung, an welchem die Leiter stand.


    Auf diese begab er sich nun, indem er sich rückwärts daraufschob und Tritt um Tritt nach unten wagte. Die Kiste versuchte er dabei zu schultern, was ihm allerdings nicht so gelang, wie er es sich gewünscht hätte. Mitsamt der Kiste schwankte er nach hinten und hatte nun die Wahl entweder die Regenrinne, an die er sich gekrallt hatte, loszulassen oder wahlweise das Werkzeug, welches Schuld an seinem Schwanken gewesen war. Maahes ließ unter einem Fluchen die Kiste entgleiten, welche auch sogleich mit einem Krachen und Scheppern auf dem Boden aufkam. Dann fand er schnell wieder einen sicheren Halt und schaute über seine Schulter hinweg nach unten, wo ihm nun klar wurde, welch gefährliche Angelegenheit dies gewesen war. Nur einige Zentimeter weiter nach rechts und die Kiste wäre direkt auf Bredas Schädel gelandet, welche nun unter ihm stand und zu ihm hinauf schaute. “Entschuldige!“, rief er ihr augenblicklich zu und eilite sich, die Leiter hinab zu steigen. Vor der Sklavin blieb er stehen und schaute sie besorgt an. “Bist du verletzt?“, wollte er dann wissen. “Ich habe niemanden unter der Leiter vermutet!“ Erneut klangen seine Worte entschuldigend.

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    Breda


    Breda hatte nicht länger Zeit ihre Fluchtgedanken zu spinnen, da sie im Moment darauf Gefahr lief von herabfallendem Werkzeug erschlagen zu werden. Mit einem Mordskrach zerschellte der Werkzeugkasten direkt neben der Keltin und der Inhalt verteilte sich rund um sie, während Breda selbst zur zitternden Salzsäule erstarrt war, unfähig auch nur den kleinen Finger zu rühren in ihrer Lähmung. Erst nach weiteren Momenten war sie wieder dazu im Stande wenigstens mit dem Kopf langsam zu schütteln, um Maahes zu signalisieren, dass sie -einem Wunder gleich- unverletzt war. In ihrer Furcht durch diese Beinahehinrichtung war Breda nicht im Stande zu sprechen, oder (was sie viel lieber täte) zu flüchten. Seit Maahes' erstem Tag, an dem sie ihn bei der daraufhin folgenden Cena beim Servieren in seine Aufgaben einweisen hatte müssen, war sie ihm so gut es immer ging aus dem Weg gegangen. Nicht unbedingt, weil sie ihn nicht mochte, im Gegenteil, sie fand ihn nicht allzu unattraktiv, sondern viel eher deshalb, weil sie nun einmal ein scheues Reh im Wald war. Breda brauchte immer Ewigkeiten, ehe sie sich an neue Sklaven gewöhnte, vor allem mit ihrer ständigen persönlichen Nemesis Tsuniro im Nacken.
    Doch Bredas Pechsträhne war noch nicht ganz perfekt, erst weitere wenige Momente später, als tatsächlich der Maiordomus wieder auf der Bildfläche erschien, um sich vom Fortschritt der Arbeiten an den Ställen zu überzeugen.


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    Phocylides, Maiordomus


    "Was ist denn hier passiert?" war sein erster Ausruf, als er Maahes auf der Leiter, die zerstörte Werkzeugkiste, die umherliegenden Geräte und...Breda(!) erblickte. Das war der letzte nötige Impuls, den die Keltin gebraucht hatte, um wieder Kontrolle über ihre Beine zu erlangen. Flink wie eine Waldmaus flitzte sie an Phocylides vorbei und zur Domus Iulia hin davon, in der Hoffnung so größerem Ärger zu entkommen, während der leicht verstimmte und erwartungsvolle Blick des Ägypters sich nun auf Maahes richtete.

  • Maahes blickte seinem Gegenüber entgegen. Dabei war er selbst erschrocken. Er hatte niemanden unter der Leiter vermutet und gedacht, er wäre ganz allein an diesem Ort. Doch selbst wenn nicht. Die Werkzeugkiste war nicht mit Absicht gefallen. Er hatte lediglich das Gleichgewicht verloren und sie war ihm entglitten. Weder Breda, noch seine Schulter, die noch immer schmerzte, konnten ihm wohl diesen Umstand verzeihen. Dabei war die Sklavin eine Person, die Maahes gerne betrachtete. Aus der Ferne wohlgemerkt. Dabei mochte sie vielleicht keine der klassichen, griechischen Schönheiten sein, doch sie war eine hübsche Frau, die sich stets zurückhaltend gab. Wie Clarissa vielleicht. Ganz anders als Aesara, welche bei jeder sich bietenden Gelegenheit die Schenkel spreizte, um sich Gefälligkeiten und – wie sie meinte ‚Liebe‘ - zu erkaufen. Doch die Sklavin hätte ebenso gut tot sein können, was sie wohl auch zweifelsfrei realisierte. Ein Moment des Schweiges verstrich, doch dann meldete sich eine Stimme zu Wort. Der Maiordomus!


    Maahes fuhr herum und zeitgleich rannte Breda davon. Während Phocylides sich umschaute und ihn dann ansah, kratzte sich Maahes betreten am Hinterkopf. “Das tut mir leid, Maiordomus!“, sagte er dann. “Ich kam aus dem Gleichgewicht und die Kiste ist mir von der Schulter gerutscht.“ Dann seufzte er und sah noch einmal in die Richtung, in die Breda verschwunden war. “Ich habe gemistet, neu eingestreut und das Dach abgedichtet,“ erklärte er dann, als er wieder auf den anderen Ägypter sah. “Doch ich fürchte, das Dach braucht an einigen Stellen neue Ziegel, damit es die Pferde des Senators gut haben.“ Vielleicht war das Wort ‚Senator‘ etwas auffällig betont, jedoch hatte er es dennoch leidlich respektvoll ausgesprochen. Der Schreck steckte ihm noch in den Knochen. Gemeinsam mit dem Schmerz von Rücken und Schulter, der Sehnsucht nach Wein und der Müdigkeit.

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    Phocylides, Maiordomus


    Phocylides nickte zum Zeichen, dass er verstanden hatte, während sein Blick zum Stall selbst wanderte. Er ging kurz zum Stalltor und sah näher hinein. Alles war so wie er gesagt hatte. Das Dach musste zweifelsohne noch mehr ausgebessert und bearbeitet werden, doch die von Phocylides bereitgestellten Arbeitsmittel hatte Maahes augenscheinlich trotzdem zur Gänze ausgeschöpft. Alles in allem gute Arbeit, nur das unerwartete diesen Tages, der kaputte Werkzeugkasten und die Anwsenheit Bredas konnte er noch nicht so richtig einordnen.
    Oder überhaupt sagen, wie er wohl am angemessensten darauf reagieren sollte. "Gute Arbeit. Den Werkzeugkasten wirst du jedoch reparieren, oder anders gesagt du wirst einen neuen bauen, der hier ist hinüber. Was hatte aber Breda hier zu suchen?" Vielleicht wüsste er nach Maahes' Antwort besser bescheid, was wohl die beste Reaktion auf diese Situation sein konnte.






    MAIORDOMUS - DOMUS IULIA

  • Maahes nickte auf das Lob hin, entgegnete jedoch nichts. Er hatte sein Bestes gegeben. Mehr nicht. Aber auch nicht weniger. Als er vernahm, dass er den Werkzeugkasten reparieren – nein - einen neuen herstellen sollte, seufzte er. Doch wieder ersparte er sich einen Kommentar. Doch was Breda hier zu suchen hatte, darauf konnte er beim besten Willen nicht antworten. “Ich weiß es nicht, Maiordomus,“ sagte er. “Sie stand plötzlich unter der Leiter. Ich hatte sie zuvor nicht gesehen und ich wusste auch nicht, dass sie in der Nähe war.“ Er sah Phocylides entgegen. “Sonst wäre ich viel vorsichtiger gewesen.“ Dies musste er allerdings noch hinzufügen.

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