[Equile] Domus Iulia

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    Phocylides, Maiordomus


    Nun gut, dass hatte ihm jetzt auch nicht in seiner Entscheidung weitergeholfen. Ob er mit Breda Unzucht getrieben hatte an diesem abgeschiedenen Ort? So wie Phocylides die Keltin kannte war das eher nicht zu erwarten und auch sonst fiel ihm nicht weiter ein, ob es dazu weiter eine Konsequenz geben sollte. Doch die Hauptaufgabe des Tages war gelöst, der Stall war gehörig auf vordermann gebracht worden, also beschloss der Maiordomus es für heute noch einmal auf sich beruhen zu lassen. "Danke Maahes, du kannst gehen."






    MAIORDOMUS - DOMUS IULIA

  • Für Maahes war alles gesagt. Er wusste nicht, was Breda hier gewollt hatte. Er hatte sie nicht gesehen und das Ganze war ein Unfall gewesen, der böse hätte ins Auge gehen können. Doch das war er nicht. Vielleicht sollte er Breda noch einmal aufsuchen? Sie hatte fürchterlich erschrocken ausgesehen. Doch in diesem Moment half dies auch nicht weiter. Der Maiordomus jedoch schien zufrieden mit seiner Antwort zu sein und meinte, dass er nun gehen konnte. “Maoirdomus!“, antwortete Maahes nun recht respektvoll, indem er sich leicht verneigte. Dann sammelte er das Werkzeug und die zerborstene Kiste auf, so gut es ging und lud alles auf seine Arme. Dann machte er sich davon. Am besten in die Unterkunft, um sich hinzulegen, denn er fühlte sich nach diesem Tag wie erschlagen. Später würde er sicherlich auch noch Breda aufsuchen. Das hatte er sich fest vorgenommen.


    [...]

  • Angus´ letzte Nacht in der Domus Iulia


    Die Sklaven, die Phocylides beauftragt hatten, mich fortzuschaffen und einzusperren, waren etwas ratlos gewesen, wohin sie mich bringen sollten. Der Weinkeller oder der Vorratsraum waren definitiv die ungeeignetsten Plätze dafür gewesen. Nachdem sie sich beraten hatten, schafften sie mich schließlich in den Stall. In einer Ecke im Stroh hatten sie mir einen Platz zugewiesen. Nachdem sie mir Eisen an die Handgelenke angelegt hatten und mich angekettet hatten, überließen sie mich mir selbst und den Pferden, die ein wenig abseits von mir standen.

    Ich konnte nicht fassen, was gerade passiert war. Noch immer war ich total aufgewühlt. Was hatte ich nur verbrochen, dass man mir so übel mitspielte? Und Domina Iulia! Warum hatte sie mich einfach so fallen gelassen, wie ein glühendes Stück Kohle? Hatte ich ihr nicht gut gedient? Sie war doch immer mit mir zufrieden gewesen. Ich war es doch, die ihre Sklavin damals nach Hause geholt hatte! Warum nur? Nichts und niemand konnte mir darauf eine Antwort geben.

    Was würde nun aus mir werden? Wahrscheinlich würde ich niemals mehr meine Tochter sehen - und Iduna. Nun ja, bei Letzterer verspürte ich kein großes Verlangen. Iduna war mir inzwischen egal. Aber meine Tochter! Aislin...

  • Angus' letzte Nacht in der Domus Iulia


    Nachdem der Kelte fortgeschafft wurde, hatte Iduna ihre neue Domina in deren Cubiculum begleitet. Dort hatte die Rothaarige die Iulia regelrecht bekniet dem Kelten noch eine Chance zu geben und ihn nicht auf dem Sklavenmarkt zu verkaufen. Angus hatte den Iuliern doch immer treu gedient. Und dies sollte von einem Tag auf den anderen einfach vorbei sein? Was sollte Iduna ihrer Tochter sagen, wo sich ihr Vater befand? Bei diesem Gedanken musste die Cheruskerin hart schlucken und wischte sich unbewusst über ihre Augen. Bevor sie im nächsten Moment tief durchatmete und ihre neue Domina auch schon verließ.


    Vor dem Cubiculum der Iulia begegnete Iduna einer der Haussklaven. Von eben jenem Haussklaven erfuhr sie, dass der Maiordomus den Kelten in den Pferdestall gebracht hatte. Dort würde Angus die letzte Nacht in der Domus Iulia verbringen. Bevor es am morgigen Tag auf den Sklavenmarkt ging.


    Das bedeutete aber auch das Iduna ihre Chance nutzen musste, wenn sie den Kelten noch einmal sehen wollte. Mit raschen Schritten suchte Iduna schließlich die iulischen Stallungen auf und versuchte ihre Augen an das Dämmerlicht zu gewöhnen.


    “Angus?“


    Wisperte sie einfach in das Halbdunkel und lauschte auf eine Antwort des Kelten.

  • An Schlaf war kaum zu denken. Auch wenn es inzwischen dunkel wurde und ich eigentlich schon die Müdigkeit in meinen Knochen spürte, war ich einfach noch zu aufgewühlt. Die Eisenketten, die bei jeder noch so kleinen Bewegung raschelten, taten dann noch ihr Übriges dazu. Daher blieb mir nicht viel übrig, als zusammengekauert in der Ecke zu hocken und auf den kommenden Tag zu warten.

    So sollte es also enden! Meine Zeit hier in der Domus war beileibe keine harmonische gewesen. Zu sehr hatte ich mich von meiner Eifersucht leiten lassen, weil ich geglaubt hatte, Iduna wäre mein. Doch ich war ein Idiot gewesen, denn ich hatte immer noch nicht verstanden. dass Sklaven nichts eigenes besaßen, was nicht auch Eigentum ihres Herrn war. Iduna hatte dies scheinbar bei Zeiten schon recht schnell verstanden. Sie hatte gewusst, wie sie sich dem Iulier anbiedern musste. Bei diesem Gedanken spürte ich wieder diese aufkeimende Wut, obwohl dies alles doch inzwischen gar keine Rolle mehr spielte. Der Iulier war tot und mich würden sie morgen früh zum Sklavenmarkt führen.


    Nach einer Weile vernahm ich plötzlich ein Rascheln im Stroh. Zunächst dachte ich erst an eine Maus, die hier im Stall ihr Domizil hatte. Doch das Rascheln kam näher und wenn es eine Maus gewesen wäre, dann wäre eine ziemlich große gewesen... die zu meinem Leidwesen auch noch sprechen konnte!

    "Iduna?", fragte ich leise ins Halbdunkel hinein. "Was machst du hier? Geh und verschwinde einfach!" Mir war schon klar, dass sie das nicht tun würde. Und so machte ich mich auf eine weitere Auseinandersetzung mit ihr gefasst, obwohl das doch vollkommen sinnlos war. Von morgen an würden sich unsere Wege endgültig trennen.

  • Ab morgen würden sie getrennte Wege gehen. Für immer? Für immer. Außer die kleine Germanin erhielt von ihrer Domina die Erlaubnis den Sklavenmarkt zu besuchen, um in Erfahrung zu bringen in welchem Haushalt der Kelte schlußendlich landete.


    Bei diesem Gedanken schluckte die Sklavin hart und trat aus der Domus Iulia hinaus, um den Weg in Richtung der Ställe einzuschlagen. Dämmeriges Licht sandte seine Schtten voraus und normalerweise hätte sich die Cheruskerin in die schützenden Mauern der Domus zurück gezogen. Doch ihr Herz sprach eine eindeutige Sprache und pochte viel zu schnell in ihrer Brust.


    Schließlich erreichte sie die iulischen Stallungen und betrat diese. Augenblicklich schlug ihr der Geruch nach Stroh und Pferd entgegen. Doch die majestätischen Tirre waren es nicht, die Idunas Aufmerksamkeit fesselten. Es war der Kelte, den man ins Stroh gesetzt und mit Ketten gebunden hatte.


    Als sich die Sklavin dem Kelten näherte, war Angus Stimme zu vernehmen. Angriffslustig. Gar gereizt. So dass die Rothaarige erschrocken zusammen zuckte. Dann jedoch spürte sie Wut in sich empor steigen und trat auf den gefesselten Kelten zu.


    “Nein Angus! Ich werde nicht verschwinden. Du bist ein Dummkopf. Und ich... ich liebe dich. Wir werden uns nie wieder sehen. Ist dir das egal?


    Erboste sich die kleine Germanin mit wütend blitzenden Augen. Dann hob sie tatsächlich ihre Hand an und versetzte Angus eine Ohrfeige.


    “Du verstehst es einfach nicht!“


    Fauchte Iduna leise und rieb sich ihre nun leicht schmerzende Hand.

  • Natürlich verschwand sie nicht! Stattdessen nannte sie mich einen Dummkopf und sagte, dass sie mich liebe. Immer noch, obwohl... Ja, sie brachte es auf den Punkt, wir würden uns nie wieder sehen und ja, mir war es egal. Bevor ich ihr irgendetwas entgegnen konnte, ohrfeigte sie mich. Eines musste ich ihr lassen, sie war stärker geworden und war nicht mehr das kleine scheue Etwas. Oder war es nur, weil ich hier vor ihr angekettet saß und nicht viel tun konnte?

    "Hör zu, ich...", begann ich. Doch ich wusste, dass es sinnlos war. "Ach, was soll´s! Ja, du hast recht! Ich bin ein Dummkopf und ja, ich habe alles vermasselt." Vielleicht tröstete es sie ja, wenn ich mich in allen Punkten schuldig bekannte. Ich versuchte, mich ihr etwas zu nähern, doch die Ketten hielten mich zurück.

    "Es tut mir leid, Iduna! Für alles, was ich dir angetan habe!", sagte ich leise. Ich hatte alles falsch gemacht und nun gab es keine Möglichkeit mehr, um etwas wiedergutzumachen. Was mir nun noch blieb, war die Erinnerung an bessere Tage.

    "Wenn sie mich morgen verkaufen werden, dann habe ich eine Bitte an dich, Iduna." Ich hob meinen Blick und sah ihr eindringlich in die Augen, damit sie begriff, dass ich es ernst meinte. "Bitte pass gut auf Aislin auf! Sieh zu, dass sie ein großes und starkes Mädchen wird. Erzähl ihr von mir und lass nicht zu, dass sie dieselben Fehler wie ihr dummer Vater macht." Ja, es war sehr wahrscheinlich, dass sich morgen endgültig unsere Wege trennen und wir uns nie wieder sehen würden. Nie hätte ich gedacht, dass loslassen so schwierig sein konnte! Was immer die Götter mit mir vorhatten, ich konnte mich nicht dagegen wehren. Niemand konnte seinem Schicksal entgehen!

    "Komm her, zu mir!", sagte ich nach einer Weile zu ihr, denn ich konnte mir gut vorstellen, wie sie sich nun fühlte.

  • “Was willst du noch sagen? Was?!“


    Fauchte die Rothaarige, rieb sich noch immer ihre schmerzende Hand und straffte unwillkürlich ihre Schultern. Offensichtlich wollte sie in diesem Augenblick tatsächlich größer wirken. Das der Kelte dann tatsächlich einknickte, verwunderte die Germanin und ließ sie Angus skeptisch anblicken. Entsprachen seine Worte der Wahrheit oder veranstaltete er hier lediglich eine Scharade? Das leise klirren der Ketten erinnerte Iduna daran das man den Kelten gefesselt hatte. Als wäre Angus ein wildes Raubtier.


    “Ich wollte nicht das es so weit kommt Angus.“


    Flüsterte Iduna und näherte sich nun doch dem Kelten. Anmutig sank sie vor dem einstigen iulischen Sklaven ins Stroh und streckte ihre Finger aus. Wenn er genau hinsah würde er erkennen das ihre Finger leicht zitterten. Schließlich bettete Iduna ihre schlanken Finger auf Angus Wange und drückte ihre Stirn gegen die des keltischen Sturkopfs.


    Als dann jedoch Angus eindringliche Stimme an ihr Gehör drang, hob Iduna ihren Kopf an und kollidierte mit seinem Blick. Ein Blick der ihr Herz wie verrückt in ihrer Brust pochen ließ.


    “Du wirst immer Aislins Vater sein Angus. Und ich werde unsere Tochter zu einem starken Mädchen erziehen. Sie soll ein besseres Leben haben und eine Zukunft in Freiheit.“


    Oh ja. Dies war Idunas erklärtes Ziel für ihre Tochter. Als sie sich im nächsten Moment an den Kelten schmiegte und nicht mehr verhindern konnte das ihr Tränen über die Wangen liefen.

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