[Esquilin] Casa Accia Ducciaque

  • Mutter? Caius begriff immer noch nicht so recht, wieso Rufus Sorana so nannte. Standen die beiden sich so nahe? Er musste definitiv zukünftiv darauf achten, engeren Kontakt mit seiner Familie in Rom zu halten. Womöglich würde sich das aus den Umständen ohnehin für die nächste Zeit ergeben.


    "Wer...", begann Caius nach Rufus' hassgetränkten Worten, verstummte aber abrupt wieder. Der Annaeus heulte unvermittelt genauso hemmungslos wie Sorana es bereits getan hatte. Caius warf Polydorus einen hilflosen Blick zu. Der starrte die Szenerie nur entsetzt an. "Ruht... ruht euch jetzt erstmal aus." Caius musste sich räuspern. Bei diesem bemitleidenswerten Anblick seiner Verwandten hatte sich ein dicker Kloß in seinem Hals gebildet.
    "Soll ich... ähm... soll ich jemanden schicken, der bei der Casa Annaea nach dem Rechten sieht?" Er wollte sich gar nicht ausmalen, wie das Heim der Annaeer wohl aussehen mochte, wenn seine Bewohner bereits so zugerichtet waren. Den Göttern sei Dank, dass diese Praetorianer zur Stelle gewesen waren.

  • Zitat

    Original von Caius Duccius Callistus
    "Ihr seid bei mir in Sicherheit. Trink erstmal etwas. Ein Medicus wurde gerufen. Was ist denn passiert?" Rufus' Ausruf zeigte Caius auf, dass jener wohl mitbekommen hatte, was ihnen - insbesondere Eldrid - zugestoßen war. Auch wenn Caius sich davor fürchtete, er musste es hören. Womöglich konnte man die Verantwortlichen ja noch fassen, auch wenn er die Chancen für gering hielt. Erstmal reichte er dem Annaeus jetzt allerdings einen Becher Wasser, damit dieser seine Stimme wiederfand.


    Es dauerte länger als wünschenswert, denn jeder Medicus in Rom erhielt aktuell mehr Aufträge als er zu Leisten im Stande war. Irgendwann in der Hektik der Straßenkämpfe traf jener losgeschickte Sklave auf Alexandros, der sich nach der Versorgung der Gens Claudia nunmehr auch um Fremde kümmern wollte. Ein Endgeld erwartete er nicht, er kam einzig seiner Profession nach.
    Ein wenig außer Atem traf er in der Casa ein. Die Tasche mit den Medikamenten und Instrumenten trug der Sklave, denn sonst hätte es noch länger gedauert, die Hügel hinauf und wieder hinabzugehen, um sie anschließend wieder zu ersteigen.


    "Salve, wie kann ich behilflich sein?" Natürlich erfasste sein Blick die beiden Verletzten, aber über den Augenschein hinaus wollte er Informationen. "Was ist passiert?" Er lehnte sich als erstes über die zusammengekrümmte Frau.

  • Eldrid schüttelte den Kopf. „Schick niemanden da raus.“ sagte sie mit brüchiger Stimme. „Sie brannte...“ Ja das letzte was sie von ihrem Heim gesehen hatte waren die züngelnden Flammen gewesen, die sich langsam ausbreiteten. Aber es war nur ein Haus. Niemand würde sie deswegen jetzt da raus auf die Straßen schicken. Ihre Tränen versiegten langsam aber sie starrte nur weiter vor sich hin und wenn sie etwas sagte, dann kamen diese Worte emotionslos über ihre Lippen so nun auch, als der Medicus fragte was passiert sei. „Sieh nach Rufus meinem Sohn. Sie haben ihn übel zugerichtet.“ Sagte sie, ihre Stimme klang für sie selber fremd. Ihr Blick lag immer noch auf Rufus, sie hoffte, dass seine Verletzungen nicht lebensbedrohlich waren. Nun berichtete sie mit monotoner Stimme was geschehen war. „Sie drangen in unser Haus ein. Wir haben so gut es ging versucht unser Heim zu verteidigen.... es waren viele... zu viele. Sie überwältigten uns. Sie töteten alle. Rufus schlugen sie zusammen. Den letzten Schlag jedoch führten sie nicht aus. Sie zwangen ihn zuzusehen wie sie mich... wie sie...“ Immer wieder kam sie an der Stelle ins stocken, sie konnte es kaum in Worte fassen was passiert war. „Sie... sie haben sich an mir... sie.. vergewaltigt … sie haben mich missbraucht. Mehrfach. Ich weiß nicht wie viele... es hörte einfach nicht auf. Immer wieder. Immer wieder. Es tat... so weh.. es war so grausam...“ Der Duccia fehlte immer wieder die Worte und sie kam ins stocken. „Sie ließen uns einfach liegen... Warum? Warum haben sie uns nicht getötet? Warum... Warum nur? Warum?“ Immer wieder wiederholte sie diese Frage. Nach dem Warum. Ja warum hatte man sie nicht getötet? Wie sollte sie mit dieser Schande weiterleben? Einen Moment war sie wieder in ihrer Gedankenwelt versunken, bevor sie den Medicus ansah. „Kümmere dich bitte um Rufus.“

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    Codrus


    Der ja immer einer der auffälligeren Boten war und deshalb nur offizielle Besuche machte klopfte an die Porta. Ein ungewöhnliches Anliegen wie er selbst fand doch das zu beurteilen lag ja nicht in seiner Kompetenz. So weit es ihn betraf waren diese Leute Fremde.




    CURSOR - LUCIUS IULIUS CENTHO

  • Zitat

    Original von Alexandros
    "Salve, wie kann ich behilflich sein?" Natürlich erfasste sein Blick die beiden Verletzten, aber über den Augenschein hinaus wollte er Informationen. "Was ist passiert?" Er lehnte sich als erstes über die zusammengekrümmte Frau.


    Zitat

    Original von Duccia Sorana
    „Sie drangen in unser Haus ein. [...] „Kümmere dich bitte um Rufus.“


    Voller Erleichterung erwiderte Caius die Begrüßung des Medicus. "Salve Medicus. Danke, dass du herkommst!" Er ließ ihm genügend Raum für eine Untersuchung der beiden Verletzten, wofür er einen Schritt zurücktrat. Eldrid regte sich nun und berichtete von den Ereignissen in der Casa Annaea. Caius schlug die Hand vor den Mund. Die stockende Erzählung seiner Verwandten entsetzten ihn zutiefst. Noch immer konnte er nicht glauben, dass solche Dinge in der Urbs Aeterna passieren konnten. Aber sie waren geschehen. Caius ballte die Hände zu Fäusten. Er wollte Rache, aber sein Verstand sagte ihm sogleich, dass man die Verbrecher aus einem wütenden Mob vermutlich niemals aufspüren würde. Es war zum Verzweifeln.


    "Medicus, tu bitte was du kannst. Es soll dein Schaden nicht sein", bat Caius den Arzt in gesetztem Alter, dessen Namen er nicht einmal kannte. Aber darauf kam es in diesem Augenblick nicht an. Es zählte allein die Versorgung seiner Verwandten.

  • Zitat

    Original von Lucius Iulius Centho
    Codrus


    Der ja immer einer der auffälligeren Boten war und deshalb nur offizielle Besuche machte klopfte an die Porta. Ein ungewöhnliches Anliegen wie er selbst fand doch das zu beurteilen lag ja nicht in seiner Kompetenz. So weit es ihn betraf waren diese Leute Fremde.


    http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/y-diverse/82.jpgNach den gewalttätigen Ausschreitungen vor kurzem war der Ianitor Pustus Blumus besonders wachsam. Er hielt Augen und Ohren offen und hatte dafür gesorgt, dass ein weiterer kräftiger Sklave gekauft worden war, der immer in der Nähe der Porta seinen Dienst versah.


    Als es nun klopfte, stand der kräftige Sklave ganz in der Nähe zur Tür und behielt das Geschehen genau im Blick. Beim Anblick des Fremden vor der Tür wurde Pustus Blumus allerdings schnell klar, dass er wohl keine Gefahr zu fürchten hatte. "Salve", grüßte der ältliche Ianitor den Zwerg, der da vor der Tür stand. ""Du stehst vor dem Hause des Accius Damio... in welchem auch Caius Duccius Callistus wohnhaft ist. Was ist dein Begehr?" Neugierig musterte Pustus Blumus den Kleinwüchsigen.

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    Codrus


    Codrus sah wie immer nach oben zu dem Ianitor. Warum nur waren das nie auch Zwerge so das das mal auf Augenhöhe stattfand? „Der Senator Iulius Centho schickt mich. Ist es wahr das die Witwe und der Sohn des Praetorius Annaeus Modestus hier sind? Mein Dominus Schickt mich um, da die Frau seines Cousins Sergia Fausta eine Verwandte von ihm war. Anzubieten das sie Beide in seinem Hause Schutz und Unterkunft finden können wenn sie es wünschen.“ Codrus verstand diese Angebot nicht. Den so dicke war sein Dominus mit der Sergia ja nun auch wieder nicht. Aber vielleicht rührte das Angebot ja grade daher und sein Herr wollte seinen Draht zu dieser verbessern? Oder er wollte als großzügig vor anderen dastehen? Aber sei es drum er hatte das Angebot des Senators überbracht.





    CURSOR - LUCIUS IULIUS CENTHO

  • Zitat

    Original von Lucius Iulius Centho
    „Der Senator Iulius Centho schickt mich. Ist es wahr das die Witwe und der Sohn des Praetorius Annaeus Modestus hier sind? Mein Dominus Schickt mich um, da die Frau seines Cousins Sergia Fausta eine Verwandte von ihm war. Anzubieten das sie Beide in seinem Hause Schutz und Unterkunft finden können wenn sie es wünschen.“


    http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/y-diverse/82.jpg Pustus Blumus zog überrascht die Augenbrauen hoch. Mit einer solchen Botschaft hatte er nicht gerechnet. "Das entspricht der Wahrheit", bejahte er die Frage des Zwerges.


    "Ich werde den Herrschaften das Angebot deines Herrn ausrichten." Nachdenklich rieb Pustus Blumus sich das Ohrläppchen. "Willst du hier auf Antwort warten, oder genügt es, wenn ich einen Boten mit Antwort schicke, sobald Duccia und Annaeus dies verfügen?"

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    Codrus


    Codrus sah auf eine Stufe vor der Porta wie es sie bei fast allen römischen Häusern gab. „Ich werde warten.“ Abwarten war nicht explizit sein Auftrag gewesen aber er wusste das sein Dominus eine Antwort aus seinem Munde vorzeihen würde. Zumal eine Antwort von einem der Boten von hier erst in Tagen in der Iulischen Villa sein konnte. Zog er es vor die Gefahr ein zweites Mal hier her kommen zu müssen mit Warten zu erschlagen.





    CURSOR - LUCIUS IULIUS CENTHO

  • Zitat

    Original von Duccia Sorana
    „Sieh nach Rufus meinem Sohn. Sie haben ihn übel zugerichtet.“ Sagte sie, ihre Stimme klang für sie selber fremd. Ihr Blick lag immer noch auf Rufus, sie hoffte, dass seine Verletzungen nicht lebensbedrohlich waren. Nun berichtete sie mit monotoner Stimme was geschehen war. [...]


    Zitat

    Original von Caius Duccius Callistus
    Voller Erleichterung erwiderte Caius die Begrüßung des Medicus. "Salve Medicus. Danke, dass du herkommst!" Er ließ ihm genügend Raum für eine Untersuchung der beiden Verletzten, wofür er einen Schritt zurücktrat. Eldrid regte sich nun und berichtete von den Ereignissen in der Casa Annaea. Caius schlug die Hand vor den Mund. Die stockende Erzählung seiner Verwandten entsetzten ihn zutiefst.


    Natürlich würde Alexandros tun, was er konnte. Allerdings brauchte er dazu die bestmöglichen Informationen. Seinem ersten Eindruck zufolge, schien die Frau - ähnlich wie die kleine Claudia - von den Ereignissen mitgenommen zu sein. Ihr Geist arbeitete schwerfällig, hnzu kamen Verletzungen, was die Lage verschlimmerte. Glück im Unglück - sie war ansprechbar und konnte sich artikulieren. Ein wichtiger Umstand der die lebenden von den bedrohlich nah am Tod befindlichen Personen unterschied. Stets prüfte Alexandros als erstes diesen Umstand und stets wendete er sich zuerst den nicht mehr sprechenden oder schreienden Kranken zu.
    Heute machte er eine Ausnahme, weil die verletzte Frau wertvolle Informationen äußerte und wer wusste schon, wie lange sie dazu noch in der Lage sein würde.

    "Junger Mann." Er wusste nicht, wie der Mann hieß, der ihn begrüßt hatte, aber er wies mit seinem Arm auf diesen, ohne sich zu ihm umzudrehen, während er weiter den Hinweisen der Frau lauschte. "Sieh nach, ob der Sohn namens Rufus ansprechbar ist." Sollte er das nicht sein, würde die Frau auf ihre Behandlung warten müssen, aber zunächst brauchte Alexandros ihre Schilderung. Einen Teil seiner Aufmerksamkeit richtete er aber auf den erhofften Zustandsbericht des jungen Mannes.

    Die Frau wurde also missbraucht, der Junge zusammengeschlagen. Beide bluteten und könnten innere Verletzungen davongetragen haben, das würde er untersuchen müssen. Knochenbrüche, geplatzte Haut, all das könnte ihn erwarten. Er musste sehen, wo die Wunden und wo die Verklebung waren.
    "Ich brauche abgekochtes Wasser."

  • Zitat

    Codrus


    Codrus sah wie immer nach oben zu dem Ianitor. Warum nur waren das nie auch Zwerge so das das mal auf Augenhöhe stattfand? „Der Senator Iulius Centho schickt mich. Ist es wahr das die Witwe und der Sohn des Praetorius Annaeus Modestus hier sind? Mein Dominus Schickt mich um, da die Frau seines Cousins Sergia Fausta eine Verwandte von ihm war. Anzubieten das sie Beide in seinem Hause Schutz und Unterkunft finden können wenn sie es wünschen.“ Codrus verstand diese Angebot nicht. Den so dicke war sein Dominus mit der Sergia ja nun auch wieder nicht. Aber vielleicht rührte das Angebot ja grade daher und sein Herr wollte seinen Draht zu dieser verbessern? Oder er wollte als großzügig vor anderen dastehen? Aber sei es drum er hatte das Angebot des Senators überbracht.



    Ein Sklave trat ans Bett des Annaeus und überbrachte ihm die Botschaft des Iuliers. Verwirrt sah Rufus den Sklaven an. Nicht ganz Herr seiner selbst faselte er. „ Iulius Centho? Senator?“ Hielt sich den Kopf. Die Schmerzen waren unerträglich. „ Kenne ich nicht oder sollte ich ihn kennen? Nein, ich will nicht. Schick ihn weg.“ Rufus vergrub den Kopf wieder in seinen Händen und stöhnte. Vorsichtig fragte der Sklave noch einmal nach. „ Er hat dir eine Unterkunft angeboten. Ihr seid weitläufig miteinander verwandt.“ Rufus flüsterte. „ Nein, nein, nein. Ich will nicht. Nein. Geh endlich! Schick ihn weg!“ Der Sklave entfernte sich schleunigst und überbrachte dem wartenden Sklaven die Antwort. Er schmückte sie aber etwas aus. „ He du da. Der Annaer bedankt sich beim Senator für das Angebot. Er möchte ihm aber keine Umstände machen und lehnt deshalb höflich ab.“

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    Codrus


    Codrus sah musste nicht lange warten bis ihn einer der Haussklaven wieder an der Porta aufsuchte. Na das war doch einfacher als gedachte. „Ich werde es meinem Dominus ausrichten. Hab dank für die Antwort.“ So verlor keiner sein Gesicht, sein Dominus hatte Hilfe angeboten und hier erklärte man Dank für das Angebot und verzichtet auch gleich darauf. Ob das seinem Dominus gefallen würde wusste Codrus nicht aber ihm war es schlicht gleich. Warum sein Dominus ihn hier hergeschickt hatte, hatte er von Anfang an nicht verstanden. „Vale.“ Verabscheute sich der Zwerg und grüßte zum Abschied mit einer Hand während er sich umdrehte und ging.





    CURSOR - LUCIUS IULIUS CENTHO

  • Zitat

    Original von Alexandros
    "Junger Mann." Er wusste nicht, wie der Mann hieß, der ihn begrüßt hatte, aber er wies mit seinem Arm auf diesen, ohne sich zu ihm umzudrehen, während er weiter den Hinweisen der Frau lauschte. "Sieh nach, ob der Sohn namens Rufus ansprechbar ist."


    "Ich brauche abgekochtes Wasser."


    "Das ist er", entgegnete Caius prompt. "Ich habe soeben mit ihm gesprochen", erklärte er. Alexandros machte sogleich einen professionellen Eindruck auf ihn. Caius bekam nicht den Eindruck, dass dieser Medicus einer der lästigen Quacksalber war, die nur auf ihren pekuniären Vorteil bedacht waren. Vielmehr zeigte der prüfende Blick des Medicus, dass diesem tatsächlich an der Heilung von Menschen gelegen war. Caius war beruhigt und gab einem der Sklaven ein Zeichen, dass dieser Wasser abkoche, wie Alexandros es befahl.


    Dann trat er an Rufus' Liege heran und sprach ihn an: "Rufus, dies ist der Medicus..." Potzblitz, er hatte noch gar nicht nach dem Namen des Mannes gefragt! "Äh, verzeih. Wie ist dein Name, verehrter Medicus?" Caius setzte eine entschuldigende Miene auf, wobei ihm der nächste Fauxpas auffiel. Er hatte sich selbst nicht einmal vorgestellt! "Ich bin Caius Duccius Callistus, der Hausherr. Dies sind meine Base Duccia Sorana und dies ist Sextus Annaeus Rufus, Sohn des Kaeso Annaeus Modestus."

  • Caius saß im Tablinum mit seinem Scriba Polydorus zusammen und plante seine nächsten Schritte für die Kandidatur zum Vigintivirat. Schritt eins: Den Ordo Senatorius erlangen. Diesen Schritt hatte er in einer gefühlten Ewigkeit noch nicht erreicht und wollte nun endlich diesem Zwischenziel bedeutend näherkommen. Indem er nunmehr Klient des Senator Caius Flavius Scato geworden war, hatte er bereits eine entscheidende Basis für sein weiteres Vorgehen geschaffen.


    http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/e-roemer-maenner/28.jpgAls nächstes wollte er weitere Fürsprecher gewinnen und sein Engagement in der Öffentlichkeit forcieren. So würde Caius nun seinen Kontakt zu Senator Marcus Iulius Dives reaktivieren, den er zuletzt beim Wettstreit der Rhetoren getroffen hatte. "Du solltest ihn einfach direkt um Aufnahme in die Factio Veneta bitten", schlug Polydorus vor. "Aus deinen Erzählungen über eure Treffen schließe ich, dass der Senator dir diesen Wunsch nicht ausschlagen würde."
    Caius nickte. "Da hast du wohl recht." Also diktierte er ein kurzes Schreiben an Senator Iulius, das er noch am selben Tag durch einen Boten übermitteln ließ.


    Ebenso strebte Caius die Mitgliedschaft bei der Germanitas Quadrivii an. Doch wie? "Das Vereinshaus der Germanitas Quadrivii liegt ganz in der Nähe. Gar nicht weit entfernt vom Templum Iunonis hier auf dem Esquilin." Polydorus hatte mal wieder hervorragend recherchiert. Caius war sehr zufrieden. "Hervorragend", lobte er und diktierte sodann einen weiteren Schrieb, der vom selben Boten ausgeliefert werden würde wie bereits der Brief an Iulius Dives. Nachdem dies getan war, lehnte Caius sich zufrieden zurück und sinnierte darüber nach, welche weiteren Schritte nächstens zu tun waren. Mit seinem Tagewerk konnte er jedenfalls guten Gewissens sagen, dass er sich nicht erneut dem Faulenzertum hingab.


    "Wenn du dich im Renngeschäft engagieren willst", durchbrach Polydorus abrupt die Stille, "so empfehle ich den Besuch des Trainingsrennens der Factiones Albata und Russata. Das Rennen findet heute unter Inbezugnahme der Öffentlichkeit statt. Du könntest dort vielleicht mit dem jungen Pompeius in Kontakt treten, der meines Wissens kürzlich der Albata beigetreten ist."
    Caius sah überrascht auf. "Polydorus! Mein Guter! Das ist eine hervorragende Idee! Was würde ich nur ohne dich machen?" Sprachs, sprang von seinem Stuhl auf und machte sich bereit das Haus zu verlassen. Ein Wagenrennen! Wunderbar! Sein Scriba lehnte sich mit einem feinen Lächeln auf den Lippen in seinem Stuhl zurück und legte die Fingerkuppen aneinander. Die plötzliche Euphorie seinen Herrn schien ihn zu amüsieren.

  • Zitat

    Original von Caius Duccius Callistus
    ... Caius war beruhigt und gab einem der Sklaven ein Zeichen, dass dieser Wasser abkoche, wie Alexandros es befahl.


    Dann trat er an Rufus' Liege heran und sprach ihn an: "Rufus, dies ist der Medicus..." Potzblitz, er hatte noch gar nicht nach dem Namen des Mannes gefragt! "Äh, verzeih. Wie ist dein Name, verehrter Medicus?" Caius setzte eine entschuldigende Miene auf, wobei ihm der nächste Fauxpas auffiel. Er hatte sich selbst nicht einmal vorgestellt! "Ich bin Caius Duccius Callistus, der Hausherr. Dies sind meine Base Duccia Sorana und dies ist Sextus Annaeus Rufus, Sohn des Kaeso Annaeus Modestus."


    Alexandros vernahm keine Reaktion vom Krankelager des Jungen, als der angesprochen wurde. Umdrehen wollte er sich nicht, denn er untersuchte gerade die Frau, um Knochenbrüche von Quetschungen oder Prellungen zu unterschieden. Bisher fand er nichts Alarmierendes, aber die Hauptuntersuchung stand noch aus.
    "Ist er ansprechbar?", fragte er erneut. Die Namen der vorgestellten Personen rauschten an ihm vorbei. Er würde später noch einmal nachfragen. Nur den Namen der Frau, die er gerade behandelte merkte er sich. Den des Jungen kannte er bereits.
    "Sorana, ich werde dich jetzt auch am Unterleib untersuchen müssen." Leicht fiel das sicher keiner Frau, schon gar nicht, wenn sie zuvor missbraucht wurde. So viel Erfahrung besaß er.


    "Ich benötige außerdem saubere Tücher. Ich muss die Wunden reinigen, um erkennen zu können, wie groß die Verletzungen wirklich sind. Momentan klebt erheblich Blut auf der Haut und die Wunde selbst ist kaum zu identifizieren."

  • Sie musste sich verhört haben. Heftig schüttelte sie den Kopf und wickelt sich enger in die Decke. [SIZE=7]„Nein.“[/SIZE] kaum wahrnehmbar kam dieses Wort über ihe Lippen. Natürlich hatte sie höllische Schmerzen und sicherlich auch schwere Verletzungen äußerlich sowie auch innerlich. Die Männer waren nun wirklich alles andere als vorsichtig mit ihr umgegangen. Und als ob das nicht schlimm genug war wollte dieser Mann sie untersuchen? Wieder stiegen Tränen in die Augen der Duccia. „Nein.“ wiederholte sie leise. „Ist das wirklich nötig?“ Natürlich wusste sie, dass es wohl nötig und ihre frage widersinnig war. Aber Logik war gerade nicht ihre Stärke.
    Doch ganz langsam kam diese Erkenntnis, dass es notwendig und wohl unvermeidbar war, auch in ihren Kopf an. Ihre zittern denen Hände löste sich von der Decke. Sie blickte aber demonstrativ in eine andere Richtung. „Tu was du für nötig hältst.“ Ihr Stimme klang hohl, monoton und wie automatisiert. Ihr leerer Blick Ruhe auf einem fiktiven Punkt an der Decke. Sie wollte nicht mehr mitbekommen von dem was nun getan werden musste.

  • Alexandros bemerkte das Sträuben und erst jetzt dachte er über die Begleitumstände der rein fachlichen Untersuchung nach. Er hatte nur Haut und Blessuren im Kopf, seine Patientin hingegen furchtbare Erinnerungen. Deswegen richtete er sich auf und sah sich um.


    "Ist eine Frau anwesend, die die Reinigung übernehmen kann? Mein Blick im Anschluss wird nur kurz sein. Ich denke, das ist das Beste für die Verletzte."

  • Polydorus gab den Sklaven ein Zeichen, saubere Tücher zu holen. Wenig später wurde auch abgekochtes Wasser hergebracht. Den Anweisungen des Medicus wurde folge geleistet, denn es ging ja um die Gesundheit der Verwandtschaft des Hausherren. Da gab es kein Zögern und Zaudern.

    "Er war doch eben noch ansprechbar!"
    , sagte Caius dann überrascht, denn Rufus schien plötzlich verstummt zu sein. "Rufus? Rufus!" Er packte den Annaer an der Schulter und rüttelte ihn sanft.


    Auf Alexandros' Frage nach einer Frau im Hause winkte Caius eine der Sklavinnen heran. Sie kam wortlos herbeigelaufen und sah den Medicus fragend an. "Sie wird dir helfen", verkündete Caius knapp. Die Sklavin nickte schlicht.

  • C. Duccius Callistus
    Casa Accia Ducciaque


    P. Egilius Denter C. Duccio Callisto s. d.


    Mit Freude habe ich dein Ersuchen um Aufnahme erhalten. Ich darf dir hiermit mitteilen, dass ich dich als Sodalis Minor in den Verein der Germanitas Quadrivii aufnehme. Herzliche Gratulation!


    Gleichzeitig lade ich dich zur Teilnahme an der nächsten Vollversammlung des Vereins ein, die ANTE DIEM V ID NOV DCCCLXVII A.U.C. (9.11.2017/114 n.Chr.) in unserem Vereinshaus stattfinden wird. Dort werden wir dann mit Sicherheit eine angemessene Aufgabe finden, durch deren Erfüllung du dich der Eignung als Sodalis Maior als würdig erweisen kannst.


    Vale bene


    Potitus Egilius Denter
    ___________________________
    Magister - Germanitas Quadrivii
    KAL NOV DCCCLXVII A.U.C. (1.11.2017/114 n.Chr.)


  • Zitat

    Original von Caius Duccius Callistus
    Polydorus gab den Sklaven ein Zeichen, saubere Tücher zu holen. Wenig später wurde auch abgekochtes Wasser hergebracht. Den Anweisungen des Medicus wurde folge geleistet, denn es ging ja um die Gesundheit der Verwandtschaft des Hausherren. Da gab es kein Zögern und Zaudern.

    "Er war doch eben noch ansprechbar!"
    , sagte Caius dann überrascht, denn Rufus schien plötzlich verstummt zu sein. "Rufus? Rufus!" Er packte den Annaer an der Schulter und rüttelte ihn sanft.


    Auf Alexandros' Frage nach einer Frau im Hause winkte Caius eine der Sklavinnen heran. Sie kam wortlos herbeigelaufen und sah den Medicus fragend an. "Sie wird dir helfen", verkündete Caius knapp. Die Sklavin nickte schlicht.


    Der Junge verstummte. Ob er auf die Versuche, ihn anzusprechen, auch nur minimal reagierte, konnte Alexandros nicht sehen. Davon würde er sich schnellstens überzeugen müssen. Wie gut, dass eine Sklavin zu ihnen trat. Er wies in einer kreisenden Bewegung auf den Bereich des Unterbauchs und der Oberschenkel. "Was du wegwaschen kannst, wisch weg. Vorsicht, wenn du an Wundränder kommst, hier nur tupfen. Ich kümmere mich um den Jungen." Er würde also für Fragen erreichbar, ohne jedoch der Szenerie zugewandt zu sein, was die Verletzte hoffentlich entspannte.

    Ohne Verzögerung wandte er sich dem Jungen zu. "Hörst du mich?", fragte er, während sein Blick und flinke Hände den Körper nach Hinweisen auf schwerwiegende Verletzungen absuchten. Anschließend griff er nach der weitgehend unverletzten Schulter und rüttelte sie. Zusätzlich wandte er einen weiteren Trick an, um sich ein Bild über den Zustand des Jungen zu machen. Er kniff ihn an empfindlichen Stellen. Sollte das Bewusstsein nicht ganz entschwunden sein, müsste nun ein Protest kommen - ob ein kleiner oder großer spielte keine Rolle.

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