Ich träume jede Nacht.
Jede Nacht derselbe Traum.
Meine Gedanken kreisen,
und ich träume und denke
den ganzen Tag.
Alles nur um festzustellen,
dass meine Träume reine Illusionen sind.
Illusionen, die vertrocknen wie Tränen,
die irgendwann untergehen,
in den Fluss meiner Träume.
Sie stand auf Klippen, der Wind spielte an ihrem weißen Kleid und an ihren wilden Locken. Lockte sie und flüsterte ihr leise Versprechungen ins Ohr und weckte eine tiefe Sehnsucht. Weit unter ihr brandete das Meer gegen schroffe graue Felsen. Es war grau mit weißen Gischtkronen, wild und ungezähmt und gleichzeitig so unendlich traurig. Es erstreckte sich bis zum Horizont, füllte die Welt aus. Fern und nah zu gleich. Der Anblick des Meeres schnürte ihr die Kehle zu, sie spürte salzige Tränen auf ihren Wangen. Sie stand da, wie eine Statue, erfüllt von einer Sehnsucht die sie nicht bestimmen konnte. Warum? fragte sie sich und kannte doch nicht die Antwort. Sie wollte sich fallen lassen, dem drängendem Gefühl der Sehnsucht nachgeben und doch blieb sie wo sie war und starrte mit verschwommenem Blick auf die tanzenden Wellen. Nur langsam konnte sie ihren Blick heben und zum Himmel sehen. Wolken bleischwer türmten sich über ihr auf. Ganz sanft legte sich eine warme Hand auf ihre Schulter. Sie folgte der Bewegung und schmiegte sich an den vertraute Körper.
„Du solltest hier nicht stehen... der Sturm wird bald herein brechen!“ „Ich weiß“, murmelte sie und konnte dennoch den Blick nicht abwenden. Die Sehnsucht war verschwunden, war dem Gefühl von Geborgenheit gewichen. Schweigend blieb sie stehen. „Ich liebe dich“, hauchte eine tiefe Stimme in den Wind. Nun gelang es ihr den Blick zu lösen, sie hob den Kopf und sah in tiefe graue Augen. Sie waren wie das Meer...
Schwer lag die Nacht über Rom. In ihrem Zimmer drehte sich Flora unruhig in ihrem Bett herum. Seufzte einmal tief und glitt tiefer hinein in ihre Träume. Es heißt Träume spiegeln die Wahrheit wieder, zeigten die Dinge die man nicht sah, oder sehen wollte. Doch würde sie sich am Morgen nicht mehr daran erinnern. Nur das Gefühl der Sehnsucht würde dann wieder da sein und die Verwirrung....