cubiculum MAC | Familieninteresse

  • Nach der Cena an diesem Abend, machte sich Septima auf den Weg zu Corvinus Cubiculum. Von einem Sklaven hatte sie erfahren, dass der Hausherr seine Mahlzeit auf seinem Zimmer einnehmen wollte. Es waren mehrere Ereignisse an diesem Tag, die sie stutzig gemacht hatten und nachdem Ursus es für nicht weiter schlimm hielt, dass sein Onkel auf dem Zimmer blieb, ging sie nun selbst nach schauen.


    Vor seiner Tür angekommen, hielt sie einen Moment inne. Mischte sie sich vielleicht in Dinge ein, die sie gar nichts angingen? Immerhin war Septima nur angeheiratet und ihr Kontakt zu Corvinus hatte sich bisher auf die Mahlzeiten beschränkt. Allerdings hatte sie das ungute Gefühl, dass etwas ganz und gar nicht stimmte, denn das Gerede von Brix's Auspeitschung waren durch Frija auch bis an ihre Ohren vorgedrungen. Bei der Cena hatte sie nicht das Gefühl, dass sich jemand anderes bemüßigt fühlte sich persönlich nach seinem Befinden zu erkundigen.


    Ach was, wenn er nicht gestört werden wollte, dann konnte er sie ganz schnell wieder fort schicken und Septima hätte ihr eigenes Gewissen beruhigt. Beherzt klopfte sie an seine Tür und wartete auf einen einladenden Kommentar aus dem inneren des Zimmers. Vielleicht war er auch gar nicht da und sie könnte sich der Stickarbeit zuwenden, die noch im Tablinum auf sie wartete.

  • Die Dämmerung hatte sich bereits über Rom gesenkt, als es klopfte. Ich hatte mir einen Sessel zum Fenster gedreht und sah hinaus. Kein Licht brannte, das Essen auf dem Tablett war erkaltet und nicht angerührt. Dafür war der Krug halbleer, den der Sklave gemeinsam mit dem Essen hergebracht hatte. Es war bereits die zweite Karaffe Wein, und gedankenverloren drehte ich den Becher zwischen meinen Fingern. Immer wieder, rund und rund und rund im Kreis, ohne dass ich darauf achtete, welche Bewegungen ich ausführte. Dumpf brütete ich vor mich hin. Ich wusste, dass ich auf einem schmalen Grat zum Selbstmitleid wanderte, aber ich konnte mich einfach nicht zusammenreißen. Ohnehin war es gleich, schließlich war ich allein.


    Doch hatte es nicht eben geklopft? Mir war so, als sei da etwas gewesen. Ich richtete mich ein wenig auf und wandte den Blick über die Sessellehne zur Tür ihn, als ob jene mir sagen konnte, dass ich mich nicht verhört hatte. "Wer ist da?" rief ich versuchshalber, aber nicht sehr laut und mit wenig Interesse. Ich hatte schließlich aus gutem Grund auf ein gemütliches Beisammensein zum Abendessen verzichtet.

  • Es dauerte. Hatte sie laut genug geklopft? Oder hatte der Sklave, welcher ihr mitgeteilt hatte das der Hausherr in seinem Cubiculum sein, unrecht gehabt? Gerade als sich Septima abwenden wollte, vernahm sie ein leises 'Wer ist da?' Also war er doch da. Neugier und auch Sorge um ein Familienmitglied trieben sie dazu, hier vor der Tür zu stehen, mit leicht klopfendem Herzen, denn sie rechnete jeden Moment mit deutlicher Ablehnung von Corvinus. An sich wäre es Celerinas Aufgabe, sich nach dem Befinden ihres Gatten zu erkundigen, aber die Flavia war heute zur Cena im Hause der Flavier. Septima holte kurz Luft und antwortete dann der verschlossenen Tür. „Septima.“

  • Kurz nachdem ich meine Frage gestellt hatte, schwante mir, dass es nur Celerina sein konnte. Ich wusste nicht, dass sie am Abend außer Haus gegessen hatte und vermutlich noch nicht wieder zurück war. So kalt es auch klang, so war doch sie diejenige, die ich am allerwenigsten sehen wollte. Ich wartete aug eine Antwort und suchte in Gedanken bereits nach einer Ausrede, sie nicht empfangen zu müssen. Warum sonst sollte sie nach dem Abendessen herkommen, wenn nicht, um ihr Bestreben fortzuführen, mir ein Kind zu schenken? Ich konnte es nicht. Nicht heute, nicht so. Das würde ich bei ärgster Willensanstrenung einfach nicht zustande bringen.


    Doch dann meldete sich Septima, und ich war froh, dass sie meine Reaktion nicht sehen konnte, denn ich starrte die Tür entgeistert an. Was sollte sie von mir? Ausgerechnet heute? Kurz tauchte ich aus dem dunklen See auf, in den ich mich hatte sinken lassen. Ich stellte mit einem leisen Klacken den Becher zurück auf den Tisch. Sollte ich sie abweisen? Wie sah es denn aus, wenn ich sie in meinem Schlafgemach empfing? "Bitte komm herein", bat ich sie schließlich wider besseres Wissen und rutschte mit dem Sessel ein wenig herum. Ich sollte wohl auch Licht machen. Seitlich zu ihr gewandt saß ich nun also in dem knarzenden Korbsessel und sah Septima entgegen, ohne jedoch zuvor Licht gemacht zu haben. Ich fragte sie nicht nach ihrem Anliegen, sondern verwendete meine ganze Beherrschung darauf, ihr eine neutrale Maske zu präsentieren und nichts von dem in meinem Inneren zu offenbaren.

  • Wieder dauerte es einem Moment, ehe die Antwort aus dem Cubiculum erklang und sie sogar positiv war. Langsam legte sich ihre schlanke Hand auf die Klinke der Tür und leise öffnete sich diese. Im Inneren umfing sie Dämmerung und Septima brauchte einen kurzen Moment, um sich an die beginnende Dunkelheit zu gewöhnen. Ihre Silhouette zeichnete sich vor der Türöffnung ab und Septima blieb zunächst auch dort stehen. Nach einem Moment entdeckte sie Corvinus in einem der Korbselle, die denen in Ursus Zimmer glichen.


    Irgend etwas stand auf dem Tisch der zur Sitzgruppe gehörte, aber im Halbdunkel war das nicht genau zu erkennen. „Ich wollte mich nach deinem Befinden erkundigen.“ erklärte sich Septima. „Du warst nicht bei der Cena. Ich mache mir Sorgen.“ Mit einem mal kam sie sich sehr dumm vor. Was tat sie hier überhaupt? Corvinus hatte alle Rechte, auch mal einen Abend nicht der Cena bei zu wohnen, ohne gleich eine mehrseitige Erklärung abgeben zu müssen. Welches Pferd hatte sie nur geritten, hier her zu kommen! Ihre Verlegenheit überspielte sie gekonnt und stand einfach gerade und aufrecht in der Tür, die Hand noch immer auf der Klinke. Nun war sie hier und würde erst gehen, wenn er sie hinaus warf.

  • Das einfallende Licht war an sich zwar nicht grell, doch im Vergleich zur hier drinnen vorherrschenden Düsternis - welch Ironie der Formulierung - war es so hell, dass ich die Augen zusammenkniff und kaum mehr erkennen konnte als Septimas schlanke, fein geschwungene Silhouette. Ihre Worte erinnerten mich stark an Prisca. Ach, Prisca. Ich unterdrückte ein Seufzen. Ihre Herzlichkeit wäre das, was ich gebraucht hätte.


    Septimas Worte ließen mich ein Lächeln andeuten. Von ihrem Platz an der Tür aus konnte sie mich gewiss besser sehen als ich sie. Ich brauchte einen Moment, um eine halbwegs plausible Antwort zurechtzulegen. "Ich hatte keinen Appetit." Als ich ihr schließlich geantwortet hatte, fand ich, dass ich nicht besonders überzeugend klang, und ich beschloss, mir beim nächsten Versuche mehr Mühe zu geben. Sie war dort, diese schwärende, nässende Wunde in meiner Brust, und ich musste sie irgendwie ignorieren, um nicht gänzlich den Kopf zu verlieren. Erst recht nicht gegenüber Septima. "Es ist alles in Ordnung", schob ich recht überzeugend nach, nur das zugehörige, zuversichtliche Lächeln wollte mir partout nicht gelingen, so dass die Worte zwar glaubhaft klangen, doch die Ironie der Situation wiedergaben. Immerhin saß ich im Dunkeln, allein mit einem Weinkrug, und brütete vor mich hin. Ich hätte mir ob dessen wohl selbst nicht geglaubt.

  • Nachdem sie sich an die Lichtverhältnisse im Zimmer gewöhnt hatte, konnte Septima Corvinus recht gut erkennen. Ein kleines Lächeln erschien auf seinem Gesicht und er beteuerte keinen Appetit gehabt zu haben. Diese Phrase klang hohl und nicht ehrlich. 'Kein Wunder das er keinen Appetit hat, wenn ihn etwas beschäftigt.' schlussfolgerte sie aus den wenigen Worten und seiner Stimmlage. Ob Corvinus irgend wen hatte, dem er sich anvertrauen konnte? An wen wandte sich der Hausherr, wenn er Probleme hatte? Da gab es zunächst Celerina. Vielleicht sollte Septima später mit Corvinus Frau reden und ihr sagen, dass etwas mit ihrem Mann nicht stimmte. Dann wäre es Celerinas Aufgabe, sich um ihn zu kümmern, ihm beizustehen und zu zuhören. So sah zumindest Septima ihre Aufgabe in der Ehe, wobei sie selbst hoffte, noch etwas mehr Einfluss auf ihren Mann gewinnen zu können, damit er ihr von den politischen Geschehnissen in der Curia Iunia berichten würde. Wär käme an zweiter Stelle in Frage ihm zu helfen? Imbrex? Ursus? Prisca? Oder eine von den Zwillingen? Septima verwarf all die aufgezählten Namen, denn sie kannte die Familienmitglieder noch nicht lange genug, um sie richtig beurteilen zu können. Mit Ursus hatte sie gesprochen, doch er sah nichts ungewöhnliches im Verhalten seines Onkels. Doch Septima sah das anders. Selbst wenn es nichts sein sollte, was Corvinus bedrückt, so war es um Längen besser, jemand von der Familie erkundigte sich nach seinem Wohlbefinden, als das Corvinus brütend in seinem Cubiculum sass.


    Aber was sollte sie jetzt mit Corvinus machen? Ihr Blick ging zu dem Tischchen. War das ein Weinkrug auf dem Tisch? Versuchte er sich zu betrinken, oder sah sie Gespenster der Vergangenheit und es war nur Wasser? Warum? Was gab es, was diesen Mann beschäftigte? Da es zur Zeit niemanden zu geben schien, mit dem Corvinus hätte reden können, beschloss Septima noch einen Moment zu bleiben und ihm die Möglichkeit einzuräumen, sie als Gesprächspartner zu wählen. Obwohl er eine gute Maske trug, die ihr vorlügen sollte, dass es ihm gut ginge, strafte sein misslungenes Lächeln die Worte Lügen. „Du solltest hier nicht im Dunkeln sitzen. Soll ich dir einen Sklaven rufen, der ein wenig Licht macht?“ fragte sie vorsichtig mit leiser, melodischer Stimme nach. Trotz ihrer Jugend, verstand sie es, ihre Stimme je nach Bedarf, beruhigend, sinnlich, rau oder sanft klingen zu lassen. Wütend ging auch, allerdings war es seit ihrer Hochzeit noch nicht nötig gewesen. Noch immer stand sie in der Tür, wahrte den Anstand und wollte trotzdem eine Schulter zum anlehnen für ihn sein, wenn er diese benötigte. „Ich kann sehr gut zu hören, wenn du jemanden zum reden brauchst.“ wagte sie sich zu sagen und musterte den Aurelier genau

  • Die Sache mit dem Wein war mehr als nur ein Versuch. Ich wollte mich bereitwillig betäuben. Wein fungierte ab einer gewissen Dosis wie Kitt, den man in die klaffenden Löcher seiner Seele schmieren konnte, um sie zu verschließen. Bedauerlicherweise hielt die notdürftige Reparatur nie sonderlich lang. Mit meinen gesellschaftlichen Verpflichtungen konnte ich es mir allerdings nicht erlauben, einen Zustand der dauerhaften Trunkenheit herbeizuführen. Noch wehrte ich mich dagegen. Das mochte anders aussehen, wenn die zweite Karaffe geleert war.


    Doch vorerst hielt mich Septimas Anwesenheit davon ab, den restlichen Wein ebenso schnell zu vernichten wie den bisherigen. Sie stand immer noch in der Tür. Ob ich eine solch tiefgreifende Düsternis ausstrahlte, dass sie instinktiv davor zurückschreckte? Zumindest klang sie nicht, als würde sie sich fürchten oder als wäre ihr ihre Anwesenheit nun doch unangenehm. Oder wünschte sie sich insgeheim, doch nur einen Sklaven geschickt zu haben? Ich deutete auf den freien Sessel neben meinem. Sie standen nach dem Verrücken von eben einander linksseitig an rechtsseitig nebeneinander, sodass man sich problemlos ansehen konnte im Gespräch. "Möchtest du dich setzen?" fragte ich sie und ließ den Vorschlag, Licht zu machen, unbeantwortet im Raume stehen. Es war angenehm, hier in der Dunkelheit, und dank des Mondes war es nicht vollkommen pechschwarz. Das silbrige Licht schuf eine geheimnisvolle Atmosphäre. Ich zog einen zweiten Becher heran, schenkte mir selbst nach und Septimas Becher halbvoll, ehe ich ihn zu ihr schob und mich wieder zurücklehnte. Dass sie mir angeboten hatte, zuzuhören, ehrte sie zwar, doch hatte ich bisher nicht einmal mit Prisca darüber sprechen können. Septima kannte ich kaum. Dies hier war das erste nicht nur flüchtige Gespräch, das wir seit ihrer Hochzeit mit Ursus hatten. Das beschämte mich etwas. "Es tut mir leid, dass du ausgerechnet mein Fehlen beim Abendessen zum Anlass für einen Besuch nehmen musstest. Wir hätten schon viel früher einmal miteinander reden sollen." Ich führte den Weinkelch an die Lippen und nahm einen Schluck. Guter Falerner, unverdünnt, ebenso wie in ihrem Gefäß. Ich riss mich zusammen. Bisher gelang es mir ganz gut, ihr auszuweichen und auf weniger beschwerliche Dinge abzuschwenken, auch wenn die Mimik nicht immer überzeugend war. "Ich hoffe, du hast dich schon gut eingelebt?" begann ich ein wenig ungeschickt nach einer längeren Pause einen Ablenkungsversuch von mir auf ihre eigene Person.

  • Ihre Frage nach dem Licht wurde von Corvinus nicht beantwortet, statt dessen bot er ihr einen Platz an und Septima fasste dies als Aufforderung auf, dass er reden wollte. Sie schaute sich über die Schulter um, als ob sie sich vergewissern wollte, dass auch niemand im Flur dieses Teil des Hauses war, der sie nun im Zimmer von Aurelius Corvinus verschwinden sah. Langsam trat sie zwei Schritte vor. Sollte sie die Tür lieber offen lassen, damit es zu keinen Gerüchten wegen ihrer Anwesenheit in seinem Cubiculum kommen konnte? Aber wenn sie das tat, könnte jeder daher Kommende ihr Gespräch belauschen, was einem vielleicht vertraulichen Gespräch nicht förderlich wäre. Sie zögerte noch kurz, griff dann beherzt nach der Tür und schloss sie hinter sich.


    Einmal tief durchatmend ging sie zu der Sesselgruppe und setzte sich neben Corvinus. Die Sonne war inzwischen zur Gänze verschwunden und der helle Schein des Mondes, der durch das schmale Fenster ins Cubiculum fiel, reichte gerade aus, um alles grau in grau erkennen zu können. Was bezweckte der Aurelier damit, hier im Dunkeln zu sitzen? Wollte er sich verstecken? Vor was, oder vor wem? Die ganze Situation rief ein leichtes Kribbeln unter ihrer Haut hervor, welches Septima versuchte zu ignorieren. Sie griff wortlos zu dem halb gefüllten Becher, welchen er ihr zugeschoben hatte, hob ihn empor und roch daran. Wein! Guter Wein, wie es schien, aber pur. Ihr Mund verzog sich leicht und sie stellte den Becher unangerührt zurück auf den Tisch. „Ja, es ist schade, dass wir noch keine Gelegenheiten hatten mehr miteinander zu reden. Du hast doch gewiss auch Fragen an mich, oder hast du womöglich bereits Erkundigungen über meine Person bei meinem Onkel eingeholt? Ich nehme nämlich sehr stark an, dass Ursus diese Heirat mit deinem Einverständnis angestrebt hat.“ Sie schmunzelte. „Was das einleben angeht: Ja, ich denke schon das ich mich recht gut in diesen Haushalt integriert habe. Alleine das du noch keinen Grund gesehen hast, mich zu einem Gespräch zu dir zu zitieren, scheint mir Bestätigung genug zu sein, dass ich hier nicht unangenehm aus der Rolle falle.“ Wieder ein Lächeln, welches jedoch mehr in ihrer Stimme zu hören, als in ihrem Gesicht zu erkennen war. Je mehr Septima sprach, um so entspannter wurde sie, obwohl sie gerade und aufrecht auf der vorderen Kannte ihres Sessels saß, ganz so, wie es ihr für das tadellose Benehmen einer Dame beigebracht worden war.


    Diese Entspanntheit ließ es zu, dass sich ihre Gedanken in den Worten an Corvinus wieder spiegelten. „Wein? Unverdünnt? Du weißt hoffentlich, dass das keine Lösung ist.“ Auch wenn er versucht war, dass Gespräch in eine belanglose Richtung zu führen, war sich Septima noch sehr deutlich bewusst, weshalb sie hier war und das sie ihm helfen wollte. Ob es gut war, dass sie als fast Fremde versuchte näher in ihn zu dringen, würde sich im Laufe des Gesprächs zeigen. Doch manchmal half es einem, wenn ein Außenstehender die ganze Sache anders beleuchten konnte, als es vielleicht eine vertraute Person tun würde.

  • Mir entging die Erwartungshaltung der Tiberierin vollkommen. Mehr noch, ich hatte nicht den zartesten Schimmer, warum ich sie so interessierte. Natürlich war es lobenswert, sich nach dem Befinden eines Familienmitgliedes zu erkundigen, insbesondere wenn man neu in selbiger war und Kontakte knüpfen wollte. Sie konnte auch nicht wissen, dass ich des Öfteren allein aß oder das Abendessen ganz ausfallen ließ, immerhin war dies das erste Mal, dass sie es bewusst mitbekommen hatte. Auch ihr Zögern entging mir nicht, und ich war schon kurz davor, doch noch dankend abzulehnen. Doch sie schloss die Tür und war eingetreten, ehe ich es mir anders überlegen konnte.


    Augenscheinlich mochte sie ihren Wein nicht unverdünnt. Der Umstand, dass ich ihr nur halb eingeschenkt hatte, bot genügend Platz für ausreichend Wasser zur Verdünnung. Vielleicht hätte mich die Situation gereizt, vielleicht auch nicht, doch momentan war da nichts mehr als ein tiefes, schwarzes, vernichtendes Etwas, das ich nicht näher benennen konnte. Vielleicht wurde ich ja krank, und der Gedanke an das fiebrige Brüten während meiner letzten Amtszeit trieb mir kurz einen Schauder über den Rücken und Gänsehaut auf die Arme. Ich dachte mir nichts dabei, wie es auf Septima wirken musste.


    "Nein", erwiderte ich. "Durus und ich haben so detailliert nicht über dich gesprochen." Was ja auch stimmte. Bei den meisten Heiratsabsprachen ging es weniger um das Wesen und den Hintergrund der Frau als vielmehr um die Mitgift. "Und ehe du fragst: Mit meinem Neffen habe ich seit eurer Hochzeit auch kaum ein Wort wechseln können. Wir sind beide sehr beschäftigt, und er in letzter Zeit beinahe noch mehr als ich." Ein schiefes Schmunzeln zeigte sich kurz, verschwand schnell wieder. Ursus und ich waren noch nie sehr dick miteinander gewesen, doch während der letzten Wochen hatten wir mehr aneinander vorbei gelebt und nichts weiter gemeinsam getan, als unter einem Dach zu leben. Bei Septimas folgenden Worten musste ich in Überraschung die Brauen heben. Es war ihr doch tatsächlich gelungen, mich während der ersten zehn Sätze zu überraschen. Ich berührte sie kurz am Unterarm. Sie war warm. Schnell nahm ich die Hand wieder fort und überspielte die Situation mit einem Lächeln, das meine Augen nicht erreichte, obwohl ich mir große Mühe gab. "Es wäre mir ohnehin nicht eingefallen, dich zu mir zu zitieren, Septima", erwiderte ich. Sie gehörte nun zur Familie, und man zitierte keine Familienmitglieder zu sich, sofern sie nicht Kinder waren und etwas angestellt hatten.


    Hatte ich eben noch vage gelächelt, versteinerte der Ausdruck auf meinem Gesicht und verflüchtigte sich, als sie auf den Wein zu sprechen kam. Ich revidierte meine eben gefasste Meinung. Septima sprach mit mir, wie ich es nur meiner Mutter erlaubt hätte. Eine steile Falte bildete sich auf meiner Stirn, als die Brauen näher zusammenrückten. Zum ersten Mal beschlich mich das Gefühl, dass sie wusste, was mit mir los war. Warum ich in Lethargie versank, aus die ich mich selbst gewiss nicht retten konnte. Ich schwieg eine Weile und versuchte, meine Gesichtszüge wieder unter Kontrolle zu bringen. Dass mir ihre Ermahnung missfallen hatte, war ihr gewiss nicht entgangen, auch wenn ich mich recht schnell wieder in der Gewalt hatte und die Maske wieder saß. "Ich wüsste nicht, welche Lösung du meinst", sagte ich in dem Versuch, unbefangen zu klingen, doch kamen die Worte mehr gepresst deutlich steif daher. Und in einem Anflug von Trotz leerte ich die Hälfte meines Bechers in einem einzigen Zug. Was verstand sie auch von solchen Dingen? Dass sie und Ursus zufrieden miteinander waren, schwang in jedem Luftzug mit, der durch dieses Haus wehte, in jedem leisen Geräusch hinter der verschlossenen Schlafzimmertür und in jeder Geste, die die beiden für einander übrig hatten. Ich lächelte bitter.

  • Corvinus schien sich kurz zu schütteln, offensichtlich ein Anzeichen seiner Unzufriedenheit, dass sie den Wein unangerührt zurück auf den Tisch stellte. Das es nur ein Schauer war, der aus einem ganz anderen Grund, der völlig harmlosen Ursprungs war, hervorgerufen worden war, ahnte sie nicht. Septima hatte schon genügend Wein zur Cena getrunken und legte nun keinen Wert mehr darauf, sei er auch noch so gut. Sie mochte diesen Kontrollverlust und die laute, ausfallende Art nicht, die zu viel Weingenuss mit sich brachte und die Menschen, die ihn genossen, enthemmten. Viel zu oft hatte sie mit ansehen müssen, wie ihr Vater seine Kontrolle verlor, falls er sie jemals zuvor besessen hatte. Zum Glück der Familie neigte Gracchus nicht zu Gewalttaten, aber die Gleichgültigkeit, oder schlimmer noch der Hass, mit dem er sie zu seinen Lebzeiten behandelt hatte, war tief in ihrem Wesen verankert. Bei Durus hatte sie gelernt, dass Familienmitglieder auch anders gemeinsam unter einem Dach leben konnten. Und bisher war ihr nicht aufgefallen, dass es in der Villa Aurelia anders sein sollte.


    Beinahe wäre Septima ein Seufzer über die Lippen gekommen, als Corvinus zu gab, er hätte weder mit Drusus noch mit Ursus ausführlich über sie gesprochen. Das bedeutete für sie, Corvinus und sie konnten sich ohne Vorurteile kennen lernen. Septima setzte gerade zu einer Antwort an, als sie eine kurze Berührung am Arm spürte und noch sah, wie Corvinus seine Hand zurück zog. Was sollte das? War Corvinus einer jener Menschen, die gerne Kontakt über kurze Berührungen mit anderen hatten und ihr Gegenüber mal an der Schulter, am Arm oder streichelnd über den Kopf berührten? Die Stelle, welche er, beabsichtigt oder unbeabsichtigt, bei ihr berührt hatte, sandte einen kleines, warmes Signal durch ihren Körper, welches Septima erneut versuchte zu ignorieren. Hoffentlich ging Ursus nicht vor ihr zu Bett und würde womöglich schon schlafen, wenn dieses Gespräch länger dauern sollte. Und selbst wenn, sie würde ihn dann einfach wecken.


    Eine Antwort zu seiner Äußerung lag ihr schon auf der Zunge, als sich Corvinus Gesichtsausdruck verändert. Es war schwer im silbrigen Schimmer des Mondes zu erkennen, aber Septima hatte das Gefühl, sie hätte ihr Gegenüber durch ihre Aussage über den Wein verschreckt und ein Stück weit von sich fort getrieben. Dies konnte nur eines bedeuten. Sie hatte recht damit, dass er eine Lösung für ein Problem suchte. Sofort ging sein Blick wieder zum Becher auf dem Tisch, die Hand ergriff ihn und er nahm einen tiefen Schluck. Irgend etwas brodelte unter der Oberfläche seiner Maske, die er ihr gekonnt wieder zeigte. Jahrelange Ausbildung und die Umgangsformen in der Politik hatten ihre Spuren bei diesem Mann hinterlassen. Das Männer aber auch immer glaubten, alles mit sich selbst ausmachen zu müssen! Nun war es Septima, die sich nicht von seinem eisigen Blick – zumindest nahm sie an, dass er sie eisig anschaute – einschüchtern lies. Sie legte ihre warme Hand auf seinen Unterarm, welcher keinen Becher in der Hand hielt und sprach in beruhigender, sanfter Stimme zu ihm.


    „Die Lösung für dein Problem.“ erwiderte sie direkt und ein kurzer Moment der Stille folgte, in dem sie die fünf Worte sacken ließ, ehe sie weiter sprach. „Ich weiß, wir kennen uns kaum, und trotzdem glaube ich, dass du mit jemandem reden solltest. Was ist mit Celerina? Kann sie dir nicht helfen?“ Es war schließlich immer noch ihre Aufgabe, für ihren Mann da zu sein und ihm bei Seite zu stehen, egal um was es ging. Oder... ging es bei Corvinus Problem um etwas, was eine Ehefrau lieber nicht von ihrem Mann erfahren wollte? Dann wäre ihre Frage hinfällig und der Aurelier sollte lieber nicht mit seiner Frau sprechen. „Oder du redest mit mir. Ich bin unvoreingenommen, kann gut zuhören und habe schon einiges in meinem durchaus jungen Leben erlebt, was ich keinem anderen Menschen wünsche. Also?“ Ihre Worte waren provokant und keck, doch Septima wollte den Mann vor ihr aus der Reserve locken. Sie selbst besaß keine rhetorische Ausbildung, aber das Gespür einer Frau. Noch immer lag ihre Hand auf seinem Arm und ihre Augen waren fest auf jene von Corvinus gerichtet.

  • Sie schien erleichtert, dass ich keine Vorkenntnis über ihre Person hatte. Ein wenig irritierte mich diese Tatsache schon, doch ich ließ mir nichts anmerken. Ich kannte sie nicht, wusste nichts über ihren Hintergrund oder von ihrer Lebensgeschichte, die mit ihren achtzehn Jahren so weit ohnehin noch nicht gediehen sein konnte. Ich achtete nicht darauf, was meine unbedachte Berührung vielleicht ausgelöst haben mochte, und ohnehin hatte der Weinkonsum mein Gespür dahingehend eher negativ beeinflusst.


    Dass sie auf die Idee kam, mit mir stimme etwas nicht - trotz meiner Bemühungen - lag auf der Hand. Sonst würde sie nicht so vehement nachforschen und bohren, was mich meinerseits dazu veranlasste, mich nur noch weiter abzuschotten und noch weniger als zuvor zu offenbaren. Ich kannte sie nun einmal nicht. Ich wollte mich ihr nicht anvertrauen in diesem Moment, und ich fragte mich, wieso ausgerechnet sie sich zum Engel ausgerufen hatte, der mich retten wollte. Ich hatte noch nicht genügend Wein getrunken, dass es mir egal gewesen wäre, wer von mir und Siv und unserem Sohn erfuhr. Septima fuhr fort, in mich zu dringen. Sie bemerkte scheinends nicht, dass ich mich unwohl fühlte, und zugleich keimte die Wut wieder in mir. Wut darüber, dass sie mich nicht in Ruhe ließ. Dass sie sich mir aufdrängte. Wut darüber, dass ich nicht alles vergessen konnte, und sei es nur für diesen Abend, bis die Welt morgen früh wieder über mich hereinbrechen würde wie ein Schwall eisigen Wassers. Und zugleich schämte ich mich in gewisser Weise dafür, dass ich ihr im Grunde freundliches Angebot so derb ausschlug, und sei es nur in Gedanken. Denn Septima bekam von dem Ringen in meinem Inneren nichts mit. Dafür war die Maske in jenem Moment zu perfekt. Ich blickte hinunter auf die Hand, die warm auf meinem Arm rührte. Sie linderte kaum Schmerz und Wut, tat dennoch wohl, wenn auch nur wenig. "Ich danke dir für deinen...Rat", erwiderte ich und konnte es nicht vermeiden, reserviert dabei zu klingen. Erst danach sah ich wieder auf. "Ich habe allerdings nicht die Absicht, mit dir darüber zu diskutieren, warum ich keinen Appetit habe." Ich sah sie durchdringend an. Zugegebenermaßen hatten mich indes ihre Worte ein wenig neugierig gemacht. Was sie wohl damit meinte, dass sie schon einiges erlebt hatte? Ich konnte mir kaum vorstellen, dass eine junge Patrizierin aus gutem Hause Schlimmes durchgestanden hatte. Doch ich fragte nicht nach. Die ganze Situation war mir unangenehm, und meine Hemmschwelle wurde noch dadruch vergrößert, dass sie die Frau meines Neffen war.


    Ich schloss die Augen für einen Moment und versuchte, mit ruhigem Atmen das Brodeln zurückzudrängen. Das war stets mein größter Makel gewesen. Die Beherrschung nicht zu verlieren, wenn ich in Rage geriet. Und derzeit schien die Kontrolle noch schwieriger zu sein, da bereits Kleinigkeiten mich grundlos aufrührten und dazu zwangen, mich innerlich selbstzukasteien. Septimas Hand war der einzige warme Pol für mein eisiges Ich, abgesehen von den hell lodernden Flammen des Zorns, der sich immer wieder Bahn brach. Aber ich würde die Beherrschung nicht verlieren. Nicht ihr gegenüber, nicht jetzt. Ich durfte es nicht.

  • Einen Moment lang geschah gar nichts. Corvinus schaute sie einfach nur an. Keine Regung war in seinem Gesicht, in seinen Augen zu lesen, fast so, als habe er sich nach außen hin völlig abgeschottet. Offenbar bedrängte sie ihn zu sehr, denn es schien ihr, als ob er in seinem Sessel noch ein Stück vor ihr zurück wich und sei es nur ein digitus. Er schaute kurz auf ihre Hand, die auf seinem Arm lag, dankte ihr für den 'Rat' und hob seinen Blick wieder zurück zu ihrem Gesicht. Die Dunkelheit im Zimmer erschwerte es ihr zusätzlich, seine Regungen erkennen zu können.


    Er lehnte ihre Hilfe ab. Wie hätte es auch anders sein können? Sie war fremd hier, in der Villa, in seinem Cubiculum. Ein Eindringling, der auch noch versuchte sich in sein Innerstes zu drängen, um ihm vielleicht etwas seiner Angst, Wut, Frustration oder was auch immer ihn bedrückte zu nehmen, aber er ließ sie nicht an sich heran. Als Corvinus seine Augen schloss, zog sie langsam ihre Hand zurück und führte sie zu dem halb gefüllten Becher mit Wein, den er für sie hingestellt hatte. Langsam schabte der Becher über den Tisch, als sie ihn in seine Nähe schob. „Ich hoffe sehr, dass es ein einmaliger Trost sein wird, den du im Wein suchst und kein ständiger.“ sprach sie leise und bedrückt. Septima zitterte leicht. Es lag eine unglaubliche Spannung in der Luft und sie befürchtete, diese Spannung zur Explosion bringen zu können, wenn sie die falschen Worte fand. Wieder zog sie ihre Hand zurück, dieses mal vom Becher. Dieser stand nun ganz nah bei Corvinus und Septima erhob sich aus ihrem Sessel. Sie atmete tief ein, straffte ihre Gestalt und atmete hörbar wieder aus. Dann schaute sie auf den Hausherren herab. „Es mag unbegründet sein, dass ich mir Sorgen um dich mache, aber ich wünsche mir, dass wir alle eine Familie sind, eine Familie, die sich gegenseitig vertraut und bei der niemand Angst haben muß, über seine Probleme zu reden. Es können nicht immer nur alle zu dir kommen und um deine Hilfe bitten. Es muss auch jemanden geben, der dir helfen kann.“ Bevor sie endgültig der Mut verließ, sprach Septima schnell weiter. „Bitte verzeih mir das Eindringen in dein Reich.“ Eine Handbewegung, die sein Zimmer einschloss unterstrich ihr Gesagtes. „Wenn du es wünscht, lasse ich dich jetzt mit dem da...“ ihr Finger zeigte auf die Karaffe auf dem Tisch „... alleine.“

  • Septima entfernte ihre Hand, und ich blicke kurz auf die Stelle hinunter, an der sie eben noch gelegen hatte. Dann nahm ich meinen Arm vom Tisch. Sie schob mir den Weinbecher hin. Betont langsam oder einfach nur ungewollt, ich bemerkte, dass diese Geste sie augenscheinlich Überwindung kostete, warum auch immer das so sein mochte. In einer anderen Situation hätte ich vielleicht nachgehakt. In jener aber betrachtete ich nur die dunkle, in der Düsternis schwarz erscheinende und träge vor und zurück schwappende Flüssigkeit in ihrem Becher. Ich kam mir selbst vor wie eine Wippe. Das ständige Auf und Ab in mir machte mich verrückt. Kaum schwoll der Zorn ob ihrer Worte und ihres Verhaltens an, machte sich eine stumpfe Resignation breit, graue Trübnis, denn sie wollte nur helfen, gefolgt von Frustration und Wut darüber, dass ich weder ihr noch sonst jemandem etwas sagen konnte. Hätte mich jemand gefragt, wie ich mich fühlte, so hätte ich kaum eine klare, eindeutige Antwort geben können. In einem Moment so, im nächsten anders. Und das machte mich und meine Reaktionen unberechenbar.


    Ich hätte etwas sagen sollen zu ihren leisen, bedrückten Worten. Doch ich wusste nicht was. Wütend zurückzuzischen, dass sie sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern sollte, lag mir auf der Zunge, wurde im nächsten Moment allerdings abgelöst von der Versicherung, schon auf mich acht geben zu können. So ließ ich es einfach bleiben und erwiderte gar nichts darauf, bis sie aufstand und die richtigen Worte fand, um mich anszusprechen. Sie wünschte sich, dass wir alle eine Familie waren. Die Familie war etwas, das mir über alles ging. Sie hatte recht, schlichtweg recht. Und doch konnte ich mich hier niemandem anvertrauen, ohne auf Missbilligung und Tadel zu stoßen, ohne unverständige Blicke zu ernten und den Rat, mich um Wichtigeres zu kümmern. Zumindest glaubte ich das, denn wissen konnte ich es nicht. Ich sah auf zu Septima, die vor mit stand und eben mit einer Geste das Zimmer einschloss. Dann folgte mein Blick ihrem Fingerzeig und fiel auf den Weinkrug. Ich presste kurz die Lippen zusammen, dann fing ich ihr Handgelenk ein und hinderte sie am Fortgehen. "Du musst nicht gehen, Septima. Es ehrt dich, dass du überhaupt hier bist", sagte ich dumpf und deutete mit einem Blick an, dass sie sich wieder setzen sollte. Alle anderren schien es wenig zu kümmern. Ich verdrängte, dass ich ihnen mit dieser Vermutung Unrecht tat. Immerhin ließ ich des Öfteren ein Abendessen ausfallen, und es konnte niemand ahnen, wie es mir ging. "Erzähl mir von dir." Diese Bitte hatte zwei Gründe. Zum einen würde ich so etwas über sie erfahren, zum anderen würde ich schweigen können, wenn sie sprach. Ich nahm mir meinen Weinbecher wieder und machte mich bereit, zuzuhören.

  • Gerade war sie sich sicher gewesen, dass es besser wäre diesen Raum zu verlassen, Corvinus mit seinen Problemen alleine zu lassen, als er plötzlich nach ihrem Handgelenk griff und sie mit einem Blick und seinen Worten bat, noch zu bleiben. Sie schaute noch immer auf ihn herab, sah den Mann, den Politiker, Hausherren und Patrizier, aber nicht Corvinus selbst. Er forderte sie auf, ihm von sich zu erzählen. Septima lächelte leicht und trat wieder die zwei Schritte zurück zu ihrem Sessel und setzte sich. Kurz war sie versucht ihn für seine kluge Taktik zu loben, denn mit dieser einfachen Frage lenkte er die Aufmerksamkeit von seiner Person und seinem Problem ab und durch ihr Erzählungen würde er sich selbst ebenfalls von seinen Gedanken ablenken können.


    „Na gut, wenn du mich so freundlich bittest...“ ging sie mit gedehnten Worten auf seine Aufforderung ein und zwinkerte ihm kurz zu. Es war alles nur Taktik, aber wenn sie ihm damit helfen konnte, dass sie ihn von seinen Problemen ablenkte, anstatt darüber zu reden, dann würde sie nichts unversucht lassen. Nur, was sollte sie ihm nun erzählen? Ihre Vergangenheit sollte, wenn es nach ihr ging, nicht weiter angetastet werden. Was blieb? Ihre Zeit hier in Rom. Ihre Freundinnen und was sie bisher alles erlebt hatte.


    „Hast du schon gehört das Germanica Calvena einen Quintilier heiratet und ich ihre Pronuba sein werde?“ begann Septima das Gespräch mit der neuesten und auch erfreulichsten Neuigkeit, denn sie war sichtlich stolz darauf, schon so bald nach ihrer eigenen Hochzeit Pronuba sein zu könenn. „Wie ist eigentlich dein Verhältnis zu den Germanicii?“ fragte sie Corvinus, denn es interessierte sie brennend. Langsam reichte es ihr nämlich, dass sowohl Durus als auch Furianus gegen die Senatoren der Germanicer waren. „Tja, was gibt es sonst zu erzählen... In der Zeit, die ich nun hier in Rom bin, habe ich ein paar gute Freundinnen gefunden und auch schon vieles unternommen. Die Villa Tiberia wird durch die verschiedenen Hochzeiten immer leere und... ach ja... das Wagenrennen.“ Nun mußte sie tatsächlich lachen. Inzwischen deutlich gelöster lehnte sie sich bequem im Sessel zurück und plauderte munter weiter. Ob Corvinus auch so ein erstauntes Gesicht ziehen würde, wie all die anderen, denen sie von der Begebenheit im Veneta Block erzählt hatte? „Das Wagenrennen, welches mein Onkel zur Amtseinführung seines Consulats gegeben hat, da war ich in den Block der Venetaanhängern geraten und habe, in absoluter Unwissenheit, die Aurata angefeuert. Das waren vielleicht böse Blicke die mich da trafen. Und ein paar unschöne Worte waren auch dabei. Aber es ist noch mal alles gut gegangen und ich werde beim nächsten Mal sehr genau darauf achten, wo ich mich hinstelle und wen ich anzufeuern habe. Oh... Titus hat mich auch schon gefragt, ob ich ihn bei seiner Arbeit für die Factio unterstützen mag. Ich habe natürlich gleich zugesagt, denn so ein Wagenrennen ist wirklich spannend und aufregend. Selten habe ich mich so voller Leben gefühlt, wie in mitten der ganzen Factioanhänger, die mit jedem Digitus, die ihr Wagen vorne lagen, mitgingen und die Fahrer anfeuerten.“ Septima hatte mit immer mehr Begeisterung in der Stimme gesprochen und sie hoffte, Corvinus ein klein wenig von dieser Begeisterung abgeben zu können, um ihn aus seinen trübseeligen Gedanken zu ziehen. „Wie sieht es mit dir aus? Magst du Wagenrennen, oder warst du gar bei besagtem Rennen ebenfalls anwesend?“

  • Woher die junge Tiberia ihre Altersweisheiten nahm, war mir ein Rätsel. Zum einen, da ich ihr nicht in den Kopf schauen konnte, zum anderen, da sie mir nicht wie achtzehn vorkam, sondern so alt, dass sie meine Mutter hätte sein können. Ihr Körper strafte diesen Gedanken natürlich Lügen, immerhin war sie nicht gebrechlich und faltig, sondern jung und knackig. Was ich allerdings sehr wohl beurteilen konnte, war der erstaunliche Stimmungsumschwung, den sie offenbarte. Vor einem Augenblick noch war sie betrübt, gar traurig, dass ich mich ihr nicht offenbaren wollte - sofern sie tatsächlich damit gerechnet hatte, kannte sie mich wirklich schlecht - und in der nächsten Sekunde zwinkerte sie mir keck zu und gab damit den Anschein, dass alles in bester Ordnung war. Sie verunsicherte mich damit, denn ich wusste so nicht, wie ich sie einschätzen sollte.


    Sie setzte sich wieder zurück auf in den Sessel und begann, mit mir zu plaudern. In jenem Moment wurde mir bewusst, dass Ursus ihr kaum etwas über mich erzählt haben konnte. Dennoch hörte ich zu, auch wenn mich Klatsch nie sonderlich interessiert hatte. Die kurzen Begegnungen, die ich über die Staatszeitung mit solchen Themen hatte, reichten mir für geöhnlich aus. Und natürlich fiel mir auf, dass sie zwar von anderen berichtete, sich selbst und ihre Vergangenheit dabei jedoch weitgehend ausließ. Hatte sie vorhin nicht gesagt, dass sie schon einiges erlebt hatte, was sie niemandem wünschte? Das wäre es gewesen, was mich viel mehr interessiert hätte als den Umstand, wen sie bei den Rennen anfeuerte. Dennoch ging ich darauf ein.


    "Mein Verhältnis zu den Germanicern ist zwiegespalten, um ehrlich zu sein. Ich weiß, dass Titus einen von ihnen zu seinen besten Freunden zählt, doch merkt man im Senat davon beschämend wenig, wenn es sich nicht gerade um ihn selbst handelt. Die Germanicer, allen voran Medicus Avarus, liegen im Zwist mit deiner Familie. Ich selbst halte mich bisher weitgehend aus dieser Diskussion heraus und stelle mich auf keine der beiden Seiten, denn ich finde, dass durchaus beide ihre begründeten Ansichten haben." Mehr musste sie nicht wissen, immerhin war sie eine Frau, entschied ich und strich mir träge über eine Wange, ehe ich den Arm wieder auf die Lehne zurück legte. "Ich habe eine Einladung zu dieser Doppelhochzeit bekommen", bemerkte ich dann. Aber sicher, ob ich hingehen sollte, war ich noch nicht. "Und was die Rennen anbelangt... Titus hat dir scheinends nicht erzählt, dass ich einmal selbst den Goldenen aktiv angehangen habe? Der Wahl zum princeps wollte ich mich allerdings nicht stellen. Und kurze Zeit später bin ich aus der factio ausgeschieden. Meine Zeit hat es nicht länger erlaubt, ein aktives Mitglied zu sein, und wenn ich ehrlich bin, sind die Rennen für mich langst nicht mehr so fesselnd wie vor ein paar Jahren. Dass Titus allerdings dich als Maskottchen benutzen will, verwundert mich doch." Was sollte Septima tun, halb bekleidet an der Bande entlang hüpfen? Ich konnte mir nicht vorstellen, was eine Frau sonst beim Rennsport tun sollte. Aber Ursus und ich sahen solche Dinge von grundauf verschieden. Ich würde ihm nicht hineinreden, es war seine Frau und seine Leitung.


    In der Dämmerung drang der Geruch von Septimas Haar zu mir heran und spiegelte damit einen längst vergessenen Duft wider. Ich schloss kurz die Augen und spürte den Riss abermals. Schnell sah ich Septima wieder an. "Was ich allerdings meinte, war, was du mit deinen Worten vorhin meintest. Du sagtest, du hättest Dinge erlebt, die du niemandem angedeihen lassen würdest." Eine entsprechende Frage ersparte ich uns beiden. Es war auch so deutlich, dass ich sie aufforderte, darüber zu sprechen. Dass sie es nicht wollte, glaubte ich nicht. Sie hätte sonst ganz gewiss nicht diese Andeutung fallen lassen, wenn sie nicht gewollt hätte, dass ich sie aufgriff.

  • Corvinus bezog keinerlei Stellung zu den Senatoren der Germanicii, versuchte neutral zu bleiben. „Was bitte meinst du mit 'begründete Ansichten'?“ hakte sie fast schon ein wenig misstrauisch nach. Was sollte es für 'begründete Ansichten' geben, die Avarus' Verhalten, in Bezug auf die Aussage über die Gründer Roms, rechtfertigen könnte? Auf die Antwort war Septima nun aber sehr gespannt.


    Das sich Corvinus noch nicht sicher war, ob er zu der Hochzeit von Calvena und Serrana gehen sollte, erschien Septima nur logisch. Wenn er sich aus irgend einem Grund nicht wohl fühlte, dann fiel es sehr schwer zu sehen, wie andere Menschen glücklich waren und ausgelassen feierten. „Es wäre sehr schade, wenn du nicht zur Doppelhochzeit gehen könntest. Du hast keinen Zwist mit einem der Beteiligten und die letzte Feier in der Casa Germanica war einfach wundervoll. Das solltest du dir, wenn es die Umstände erlauben, nicht entgehen lassen.“ Kurz war sie versucht, ihm wieder die Hand auf den Arm zu legen, damit sie wußte, dass sie seine volle Aufmerksamkeit hatte, unterließ es aber im letzten Moment. Da Zucken ihrer Hand überspielte sie damit, dass sie sich eine Haarsträhne hinters Ohr schob.


    Septima war noch viel zu jung, als dass sie jetzt hätte verstehen können, weshalb Corvinus die Wagenrennen als nicht mehr spannend erachtete. Für sie war es, nach einer anderen Sportart die häufig nur zu zweit betrieben wurde, dass spannendste überhaupt. „Das ist schade.“ erwiderte sie leise, ging aber nicht weiter darauf ein. Auch das Makottchen lies sie unkommentiert.


    Dann kam allerdings der unschöne Punkt ihrer Unterhaltung. Ihre unbedachte Äußerung, mit der sie ihm nur hatte sagen wollen, 'Ich kann mir vorstellen wie du dich fühlst.' hatte sein Interesse geweckt und nun ging er wieder darauf ein. Die übermütige, zum teil vorgespielte Freude, erhielt einen gehörigen Dämpfer und Septima schaute auf ihre Hände, die nun in ihrem Schoss ruhten und sich ineinander verhakten. Sie wollte nicht über ihre Vergangenheit reden, denn mit der Erinnerung kamen die Gefühle von Demütigung, Unterdrückung und Hass zurück. Ihr Vater war tot, ihre Mutter schon lange, und Tote sollten in Frieden ruhen. Von daher schaute sie nach nur wenigen Augenblicken wieder auf, ein sanftes Lächeln um die Mundwinkeln. „Du hast mich erwischt.“ meinte sie verlegen und schaute Corvinus an. Jetzt war sie froh über die Dunkelheit im Zimmer, denn wenn sie wirklich gelogen hätte, dann wäre sie jetzt rot geworden. In der Dunkelheit war dies für niemanden zu erkennen. „Das habe ich nur gesagt, damit du nicht das Gefühl haben mußt, dich irgendwie zurück halten zu müssen.“ gab sie schüchtern zu. Oh, was tat sie hier nur? Hoffentlich kaufte ihr Corvinus die Lüge ab. Die Taktik ihres Vaters, Rom zu verlassen damit alle seine Trinkgelage und die hässliche Tochter vergaßen, war wohl aufgegangen. „Bitte entschuldige.“ fügte sie noch leise hinzu und überlegte, ob es besser wäre sein Cubiculum fluchtartig zu verlassen oder noch zu bleiben.

  • Doppelhochzeit! Ich musste etwas überlesen haben. Mir graute es schon vor einfachen Hochzeiten. Zu einer doppelten Hochzeit wurden womöglich noch doppelt so viele Gäste geladen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich mich dort blicken lassen würde, sank in diesem Moment rapide. Indes wunderte mich, woher Septima die Information nahm, dass ich allen Beteiligten gut gestellt war. Ich hob fragend eine Braue, sagte jedoch nichts dazu. Auch die Nachfrage bezüglich Germanicus Avarus ließ ich unkommentiert. Septima war eine Frau, von solchen Dingen würde sie eh kaum etwas verstehen. Sicherlich hatte ich von diesen lästerlichen Verhalten gehört, doch war er schließlich ausreichen dafür gestraft worden und hatte sich nicht noch einmal derart gehen lassen, zumindest nicht öffentlich.


    Von dem einleitenden Geplänkel kamen wir nun also allmählich zu den spannenderen Themen. Ich ließ mich ein wenig tiefer in das weiche Polster des Sessels sinken und betrachtete Septima dabei, wie sie eine Strähne hinter ihr Ohr strich. Gegen meinen Willen musste ich kurz schmunzeln. Diese Geste nutzten Frauen für gewöhnlich zum Überspielen. Von Unsicherheit, Gesten, Gefühlen. Was es bei Septima war in diesem Moment, konnte ich nur erraten. Vermutlich hatte ich mit meiner Frage ins Schwarze getroffen. Sie wirkte plötzlich angespannt auf mich, verlegen. Ich kniff ein wenig die Augen zusammen und betrachtete sie, das Kinn auf eine Hand gestützt. Septima war sehr jung, und das kam in dieser Situation richtig zur Geltung, wie ich fand. Sie war zudem hübsch, auch wenn die Züge um ihre Mundwinkel nicht unbedingt meinen Geschmack trafen, denn ich fand sie zu hart. Doch ihre Gestalt war ansehnlich, und obwohl sie mir vom Charakter her in der kurzen Zeit eher sprunghaft und gewandt vorkam und das eher weniger mein Fall war, respektierte ich sie.


    Die Dunkelheit verhüllte, ob ihre Worte aufrichtig waren. Ich schwieg, auch nachdem sie sich entschuldigt hatte., und betrachtete sie. Im silbrigen Licht wirkte ihre haut eisig und kühl, die Augen dunkel wie Kohlenstücke, das Gesicht umrahm von ebenholzfarbenem Haar. Das Dämmerlicht zeichnete ihre Züge weich. Schließlich rührte ich mich doch, stellte den nun leeren Weinbecher zurück auf den Tisch und nahm die Haltung von zuvor wieder ein. "Nun", sagte ich leise. "Ich werde dich nicht zwingen, davon zu erzählen, was du angedeutet hast. Gleiches vergolten mit gleichem." Ich nickte ihr langsam zu. Ich hatte ihr nichts erzählt, sie wollte mir nichts erzählen, wie es aussah. Doch über weitere Belanglosigkeiten wollte ich ebensowenig sprechen. Zumindest, so überlegte ich, war es ihr doch gelungen, mich etwas abzulenken von den Dingen, die mich bewegten, und das war gut. Doch etwas anzudeuten und dann herunterzuspielen, war - wenn es absichtlich oder unbeabsichtigt geschah - ungeschickt, und aus diesem Grund nahm ich ihr nicht ab, dass was sie sagte.

  • Septima erhielt keine Antwort auf ihre Nachfrage in Bezug auf Germanicus Avarus. Ein kleiner Seufzer zeigte kurz ihr Resignation. Wenn das so weiter ging, hätten sie ganz schnell kein Gesprächsthema mehr und sie würde dieses Zimmer verlassen, um Corvinus dem Vergessens des Weines an Heim zu geben. Die Hochzeiten wurden ebenfalls nicht weiter erwähnt und sie betrachtete den Aurelier dabei, wie er sich entspannt in seinem Sessel zurück lehnte. 'Offenbar hofft er auf eine spannende Geschichte. Da kann er lange warten.' ging es ihr kurz durch den Kopf ehe sie ihre erfundene Entschuldigung vorbrachte.


    Gleiches mit gleichem vergolten... Seine Worte schwirrten durch ihren Geist und Septima wußte, dass er sie durchschaut hatte. Ihre aufgesetzte Fröhlichkeit wich einem leichten Lächeln ehe sie leise antwortete. „Ja, lassen wir es dabei.“ Er hatte sie verstanden und Septima glaubte, auch ihn verstanden zu haben. Sie beide verband noch kein Vertrauen, so dass sie sich gegenseitig ihre Sorgen, Ängste oder den Kummer von vergangenem anvertraut hätten. Wieder erhob sie sich aus ihrem Sessel und trat vor Corvinus. „Ich gehe doch recht in der Annahme, dass unser Gespräch nun beendet ist?“ fragte sie immer noch mit leiser Stimme. Mit einem Mal war es sehr ruhig in diesem Raum und obwohl es sonst nicht ihre Art war, beugte sie sich kurz zu Corvinus herab, stützte sich mit einer Hand auf seiner Armlehne ab und hauchte einen leichten Kuss auf seine Wange. Für den Bruchteil einer Sekunde berührten ihre warmen Lippen seine raue Wange - die morgendliche Rasur lag bereits lange zurück - ehe sie sich wieder erhob und zur Tür ging. Leise öffnete sie diese und ein Lichtstrahl fiel in den Raum. Septima wand sich noch einmal um. „Nach welcher Philosophie lebst du?“ fragte sie überraschend den Hausherren.

  • Schweigen breitete sich aus. Ich musterte sie, wie sie sich ein zweites Mal erhob und zum Gehen wandte. Dieses Mal würde ich sie nicht aufhalten. Es war ein seltsames erstes Treffen gewesen, und noch wusste ich nicht recht, was ich davon halten sollte. Noch seltsamer wurde es, als sie sich rechts und links auf den Lehnen des Sessels aufstützte. Ich verharrte wie festgeklebt in der Position, in der ich mich gerade befand. Sie beugte sich vor, und meine Gedanken begannen zu rasen. Was sollte das werden? Was tat sie da? Dann hauchte sie mir einen Kuss auf die Wange, streifte dabei mit ihrem Atem meinen Hals und zog sich zurück. Die Gänsehaut, die ich bekommen hatte,. wich zwar rasch wieder, ließ mich allerdings unsicher zurück - was sie nicht bemerkte, da sie sich bereits wieder abgewandt hatte und zur Tür schritt. Ich blinzelte irritiert und sah ihr nach, nun wieder lockerer. Ich fühlte mich...kurios. Und fragte mich, warum Septima diese innige Geste ausgerechnet mir hatte angedeihen lassen.


    Sie stand in der Tür, ihre schlanke Gestalt vom Licht umspielt, doch statt zu gehen, stellte sie nur eine weitere Frage. Der plötzliche Themenwechsel irritierte mich zunächst, lenkte mich aber gleichsam auch von der Grübelei ab, was sie mit der Geste hatte bezwecken wollen. "Eine interessante Frage. Hm... Fange nie an, aufzuhören und höre nie auf, anzufangen? Das trifft es vermutlich nur zum Teil. Um ehrlich zu sein... Ich weiß es nicht. Ich habe allerdings meine Prinzipien. Warum fragst du mich das?" stellte ich die Gegenfrage und erhob mich ebenfalls, um langsam zur Tür zu gehen, in der Septima noch stand. "Nach welcher Philosophie lebst du?"

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