alae | Seitenräume

  • Man nennt alae auch Flügel beziehungsweise Seitenflügel des Atriums. Meist sind diese Seitenräume zum atrium hin offen oder mit einem schlichten Vorhang verdeckt. In solchen Räumen lagerten die Sklaven Gebrauchsgegenstände und Werkzeug. Eine Ecke eines solchen Raumes hatte Marei zugewiesen bekommen, wo sie spielen konnte ohne jemanden zu stören. "Ihr" Raum wurde mit einem beigen Vorhang verdeckt und beherbergte Gartenwerkzeuge, die in einer Reihe an der gegenüberliegenden Wand lehnten. Irgendwer hatte gefährliche und spitze Gegenstände in einer Truhe eingeschlossen.


    Leise murmelnd hockte sie auf einem ausgefransten gelben Teppich und zeigte Puppe Nina die einzelnen Gegenstände die Ursus Geschenk beherbergte. Das schlichte Holzkästchen musste man ganz vorsichtig öffnen, allerdings hatte es in sich. Denn wenn man es öffnete und die Seiten abklappte, dann entstand eine winzige Wohnung bestehend aus einem Cubiculum, einem Atrium und einem Triclinium. Zwei winzige Püppchen gehörten dazu, die sogar kleine Kleidchen trugen. Es gab ein paar Einrichtungsgegenstände: Ein Bett, zwei Sesselchen mit einem Tischchen, kleine Topfpflanzen, Decken und Kissen, Teller und Becher und vieles mehr. Alles winzig klein.


    Marei setzte Nina neben sich ab und erfand ganz spontan eine Geschichte:


    Schildkröte Herkula feiert, freut sich auf ihre Gäste, die Geschenke und gute Laune. Sie hat Geburtstag und hofft darauf, dass ihre Geburtstagsgäste ihren größten Herzenswunsch erfüllen: einen großen Kopf frischen Salat. Doch niemand ihrer Gäste denkt über eigene Bedürfnisse und Glücksmomente hinaus und so bekommt die Schildkröte Geschenke, mit denen sie nichts anfangen kann. Ein kornreiches Sandbad vom Nashorn, blutiges Fleisch vom Löwen, einen Eimer kaltes Wasser vom Elefanten. Die Schildkröte wird immer trauriger, denn niemand erfüllt ihren Herzenswunsch! Doch dann erscheint das Mäuschen Aulus! Und was hat es wohl als Geschenk mitgebracht? Der Tag geht zur Neige und Schildkröte ist glücklich. "Und so feierte sie mit ihren Freunden ihren großen Tag bis in den Abend hinein." beschloß Marei die erfundene Geschichte.


    Sim-Off:

    Jeder ist eingeladen!

  • Im Laufe des Tages hatte Cimon sich etwas Werkzeug geholt, um das Gestell seiner Schlafstätte auszubessern. Nun brachte er es gereinigt zurück. Da hörte er eine leise Stimme, die er gut kannte. Auf leisen Füßen folgte er ihr. Lächelnd stellte er für sich fest, welch ein interessantes Spiel man daraus würde machen können. Immer wieder sah er hinter Vorhängen und lauschte. Dann sah er sie.


    Kurz beobachtete er, wie Marei mit ihrem 'Haus' spielte und dabei offenbar Nina eine Geschichte erzählte. Er hörte nur das Ende, doch für ihn war klar, das das Mädchen sich sicher etwas gutes hat einfallen lassen. Nun trat er zu Ihr und sprach langsam, in der Hoffnung sie nicht zu sehr zu erschrecken.


    "Salvete. Marei, Nina...ihr hier? Welchen großen Tag feiern wir denn?"


    Dabei setzte er sich zu dem Mädchen, um auf ihrer Höhe zu sein und sich anzuhören, was sie ihm erzählen würde. Kurz vorher hatte er überschlagen, was noch zu tun war und wieviel Zeit er haben würde. Cimon würde ganz sicher nicht seine Aufgaben vernachlässigen. Doch seine ruhige Art zeigte dies in keinster Weise nach außen.

  • Nina schien die Geschichte gefallen zu haben. Die Puppe hatte sich kein einziges Mal gerührt und ihrer Stimme aufmerksam gelauscht. Da kam echter Besuch in 'ihren' Raum hinein.


    Marei drehte sich zu Cimon um und suchte seinen freundlichen Blick. Ihr dunkler Freund hockte sich zu ihr runter, so musste sie nicht zu ihm aufsehen. "Schildkröte Herkula feiert ein Fest, ihren Namenstag. Sie hat Besuch von vier Gästen bekommen. Es sind ihre Freunde Nashorn, Löwe, Elefant und Maus. Maus Aulus hat das richtige Geschenk mitgebracht und sie freut sich sehr über den grasgrünen Salatkopf. Jetzt weiss Herkula gar nicht, wie sie sich bei Aulus bedanken soll und überlegt gerade. Soll sie ihn zu einem Becher Wein einladen? Oder eine Geschichte erzählen? Vielleicht möchte Aulus Brot mit Butter und Honig geschmiert haben?" plapperte Marei erzählend drauflos.


    Das Sklavenmädchen hockte im Schneidersitz vor Cimon. "Was meinst du, was sie ihm zum Dank zurück geben soll?!? Sie ist eine Schildkröte. Er ist eine Maus." Sie blickte nachdenklich die winzigen Puppen an, die sich verlegen gegenübersaßen und die vorhin erwähnten Figuren darstellten. "Sie haben beide graue Augen.. so grau wie die Kieselsteine im Garten."

  • Aufmerksam hörte Cimon Marei zu und ließ sie ganz in ruhe aussprechen. Als sie aber meinte, beide hätten graue Augen musste er leicht grinsen. Dann sah er die Figuren an und überlegte ernsthaft, was Herkula Aulus würde schenken können.


    "Herkula könnte ihm wirklich etwas mit Butter und Honig schenken. Das ist eine sehr gute Idee. Aber vieleicht noch ein wenig Speck dabei."


    Cimon wusste nicht viel von Mäusen, doch er glaubte das Speck ganz gut war und dabei wollte er doch das Marei etwas richtig machen würde. Also entschied er das Butter und Honig auch gar nicht so verkehrt klangen. Der Sklave hoffte allerdings, das er ihr jetzt keinen absoluten Blödsin erzählte.


    Dann sah er sich um. Es schien etwas trist zu sein, doch Marei hatte an diesem Ort sicher ihre Ruhe und konnte spielen ohne andere zu stören. Ein prüfender Blick bestätigte ihm, das es keine Gefährlichen Gegenstände in ihrer Nähe gab. Langsam sah er Marei wieder in die Augen. Seine Stimme war ernst und doch nicht wirklich unangenehm tadelnd.


    "Marei? Sag, hat man dich hierher geschickt? Du musst wissen, das du nur Zeit für dich hast, wenn man sie dir gibt."

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    Frija


    Auf dem Weg von der Culina zum Cubiculum ihrer Herrin, durchquerte Frija das Atrium, als sie mit einem mal Stimmen aus einem der Seitenflügel vernahm. Kurz stoppte sie, lauschte und ging leise näher an die Stimmen heran. Es war eine Kinderstimme und… ja… Cimon. Beide sprachen leise und Frija musste lächeln. Was sie wohl hinter dem Vorhang machten? Und wer war das Kind?
    In dem Moment, wo sich Frija diese Frage stellte, wusste sie auch schon die Antwort. Es gab hier nur ein Kind und das war Marei. Dadurch das Frija die Leibsklavin von Tiberia Septima war, hatte diese nur selten Zeit, die sie mit den übrigen Sklaven im Hause Aurelia verbringen konnte. Doch dabei liebte sie Kinder so sehr. Kurz entschlossen sprach Frija die zwei durch den Vorhang hinweg an. „Wer ist denn da?“ fragte sie mit einem Lächeln in der Stimme und wartete gespannt auf die Antwort.



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    Sklavin - Tiberia Septima

  • "Also gut.. dann kriegt er zum Dank etwas zu Essen. Brot mit Butter. Brot mit Butter und Honig. Brot mit Butter und Speck.. alles auf sauber getrennten Brotscheiben und drei Tellern. Ich glaube nicht, dass ihm alles auf einer Brotscheibe schmecken würde." beschloß Marei, setzte die Puppen auf den Boden und tat so, als ob sie Brote schmieren würde. Ganz so wie Köchin Niki immer die Brote schmierte...


    Aus grünen Augen sah sie ihren erwachsenen Freund an. "Ich darf hier sein, Cimon. Soffchen hat mir die leere Ecke gezeigt. Dina hat mir ihren alten Teppich geschenkt, weil sie einen neuen bekommen hat. Dann habe ich Nina gefragt, ob sie mit mir spielen gehen mag und bin vor einer halben Stunde mit ihr hier eingezogen." Sie zuckte mit den Schultern, sah die Kiste an. "Bisher hat keiner nach mir gerufen. Es ist jetzt sowieso alles anders." Sie spielte auf die Verschenkung vor wenigen Tagen an, die sie immer noch beschäftigte. Ihre Herrin hatte sie nämlich weiter verschenkt. Marei war ziemlich froh darüber, eine eigene Ecke in der riesigen Villa gefunden zu haben. Niemand sollte sehen, wie erschrocken sie über den Herrenwechsel war.


    Eine unbekannte Stimme erklang. Marei stockte, schielte zum beigen Vorhang. "Öhm.. Marei, Cimon, Herkula, Aulus und vier Gäste sind es." antwortete sie wahrheitsgemäß der weiblichen Stimme. "Kommt rein, es ist Platz für einen weiteren Ehrengast. Herkula hat Namenstag und bedient Aulus mit selbst geschmierten Broten." Achja, die Brote, sie legte die fiktiven Brote der anderen sitzenden Puppe zum Essen hin. Marei musterte die Beine, die offenbar zur weiblichen Stimme gehörten. Wer das wohl war? "Kennst du sie?" fragte sie ihren Freund eilig

  • "Ja, das ist eine sehr schöne Idee, Marei. ... Komm ich helfe dir."


    Nun begann auch er mit diesen Bewegungen und lächelte Marei dabei brüderlich an. Sie war so ...frei, das Cimon ihr dieses Gefühl trotz iherer Aufgaben und dem was sie noch zu lernen hatte, bewahren wollte. Sie hatte die Erlaubnis, das reichte Cimon um erleichtert zu nicken und das alles auf sich beruhen zu lassen. Was sie dann sagte verwirrte ihn. Was war denn anders?


    Doch bevor er antworten konnte, hörte er eine Stimme...Frija. Er hatte sie öfters gesehen und auch gehört, aber wirkliche Gespräche hatten sie bislang nicht fürhren können. Sein Lächeln verfestigte sich nun auch in seinen Augen. Leise flüsterte er zu Mareis frage.


    "Ja, sie ist die serva von Domina Septima. Ihr Name ist Frija."


    Dann etwas lauter zu Frija, um der Antwort von Marei etwas hinzuzufügen. Dabei sah und hörte man ihm allerdings an, das er es nicht zu ernst damit nahm.


    "MArei hat allerdings die liebe Nina vergessen. Ja, komm nur Frija, wir haben noch reichlich Platz."

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    Frija


    Die Antwort von hinter dem Vorhang fiel anders aus, als Frija gedacht hatte, was ihrem Lächeln jedoch keinen Abbruch tat. Es wurde kurz getuschelt, ehe sie den Vorhang bei Seite geschoben hatte und nun vor Marei und Cimon stand. Lächelnd blickt sie auf die Kiste herab, vor der Marei hockte und registrierte auch die Puppe in deren Arm. „Salvete ihr zwei.“ begrüßte sie die beiden nochmals. Anschließend ging die Germanin in die Hocke, neben Marei und schaute das Mädchen freundlich an. „Ihr spielt also Geburtstagsfeier? Wer ist denn das Geburtstagskind?“ Ein fragender Blick, der von Marei zu Cimon ging und diesem ebenfalls ein Lächeln schenkte. Niemals hätte Frija angenommen, dass Cimon mit dem kleinen Mädchen neben ihr, einfach so spielen würde. Es war eine weiche Seite an dem custos corporis, mit der sie nicht gerechnet hatte.


    „Woher hast du denn diese schöne Puppenstube?“ wand sie sich wieder an das Kind und betrachtete die Schatulle mit den winzigen Möbeln und Puppen.


    Edit 1: SIG
    Edit 2: Farbe



    Sklavin - Tiberia Septima

  • Cimon half beim Brote schmieren mit. Marei grinste und überliess es ihm sich mit dem Honig hermzuschlagen, während sie ein Brot mit Speck bedeckte.
    "Die serva von.... der Frau von deines Herrn?!" versuchte sie die richtigen Verbindungen mit den Personen herzustellen und war schon wieder von diesem Gedankengang abgelenkt. Richtig, sie hatte Nina vergessen. Ach, da sollte sie sich als Puppenmutter aber schämen!


    "Salve.." grüßte sie die Frau, erwiderte ihren Blick etwas schüchtern. "Nein, wir feiern keinen Geburtstag. Herkula, die Schuldkröte hat Namenstag und feiert mit ihren Gästen. Mäuschen Aulus wartet auf die Brote als danbkeschön für sein Geschenk, welches er Herkula mitgebracht hat." Sie legte das Speckbrot der unsichtbaren Maus hin, füllte rasch seinen Becher mit Wasser auf.


    "Die Kiste habe ich zu den Saturnalien von Cimons Herrn dominus Ursus geschenkt bekommen. Meine Puppe Nina bekam ich von Cimon geschenkt, er hat alles selber gemacht. Schau.. sie trägt echte Haare." plapperte sie mit sichtlichem Stolz eine Puppenmutter sein zu dürfen und hob Nina auf ihren Schoß."Nina spricht nicht, aber ich verstehe, was sie sagt. Manchmal sind wir eine große und eine kleine Marei, wenn wir die gleichen Kleiderfarben tragen. Die liegen jetzt in der Truhe neben meinem Bett."

  • Mit einem nur knappen Nicken beantwortete Cimon noch die Frage von Marei, denn er wollte nicht über Frija reden, während sie da war. Das wäre doch unhöflich gewesen. Und er fand die Frau viel zu nett, als das er etwas tun würde, was ihr schlecht aufstoßen mochte.


    Ein freundliches Lächeln begrüßte Frija zusätzlich und er neigte dankbar den Kopf, das die Frau darauf einging. Nun ließ er Marei die Erklärungen und machte dabei weiter mit dem schmieren der imaginären Brote. Als Marei dann noch einen 'Becher' für Aulus füllte sah er sie schon fast beneidend an. Denn sie hatte eine wirklich beneidenswerte Phantasie.


    Mareis Erklärungen über Nina ließ Cimon dann doch etwas verlegen niederschauen. Das jemand seine Arbeit derart lobte, war nicht mehr vollkommen ungewöhnlich dank Ursus aber dennoch blieb das seltsame Gefühl bestehen. Was sicher daran lag, das der Nubier seine eigene Leistung nie in Gänze würdigte.

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    Frija


    Amüsiert hörte sich Frija an, worum es bei Marei’s Spiel ging. Als das Mädchen ihr die Puppe zeigte, nahm Frija sie vorsichtig und andächtig in die Hände. „Nina, du bist wirklich eine sehr schöne Puppe.“ lobte sie diese und gab sie mit einem Lächeln zurück an Marei. „Pass schön auf sie auf, nicht das sie dir eines Tages herunter fällt.“ konnte sie sich einen mütterlichen Rat nicht verkneifen. Oh, wie sehr wünschte sich Frija Kinder, aber Tanfana schien ihnen nicht wohlgesonnen zu sein, so das Baldemar und Frija noch immer kinderlos waren.


    „Ihr befindet euch also alle auf einer Feier zu Ehren des Namenstages von Herkula, der Schildkröte? Das ist interessant. Kann ich denn auch ein Brot bekommen?“ Frija setzte sich nun neben Marei auf den Boden und schaute das Kind auffordernd an.


    Edit: Farbe


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    Sklavin - Tiberia Septima

  • "Aha..." So was das also.. die Sklavin der Frau seines Herrn. Puh, ganz schön kompliziert, wiederholte Marei in Gedanken und beobachtete Frija mit höchst aufmerksamen Blicken. Frija nahm ihr Nina sogar aus den Händen und bewunderte die Puppe ausgiebig.


    "Danke." piepste sie in Ninas Stimmlage und nahm Nina wieder an sich. Den gut gemeinten Rat nahm sie nickend an. "Och, weißt du was, Frija?! Nina ist schon in meinem Karren mitgefahren, ihr macht Rumpeln und Pumpeln nichts aus." Sie blickte zu den imaginären Tieren und holte sich von Aulus die wortlose Erlaubnis ein Brot für Frija nehmen zu dürfen. "Hier, bitte schön. Ich weiss gar nicht, was du gerne ißt, aber du kannst auswählen zwischen Brot mit Honig, mit Speck oder nur Butterbrot. Kennst du Schildkröten? Die müssen nur den Kopf einziehen und die Pfoten in die Ohren stecken, dann kriegen sie nichts mehr mit. Man kann sie nicht beissen, weil ihr Dingens auf dem Rücken ist gaaannz dick, nicht mal an den Bauch kann man ran."


    Sie wandte sich an Cimon. "Schildkröten sind nicht genauso kitzelig wie du und ich, ne? Willst du auch was trinken? Was möchtest du denn zu deinem Brot?" fragte sie ihn eifrig, fühlte sich in der Rolle der Versorgerin ganz wohl. Puppe Nina musste neben ihrem Scjoß Platz nehmen, damit Marei die Becher füllen und an die Großen weiterreichen konnte. "Ich nehm Apfel.. und ein Prösterchen auf euch." Marei musste spontan kichern, denn das hatte Mam immer gesagt, wenn sie anfing zu trinken.

  • Bei dem Spiel blieb Cimon ruhig und in diesem Augenblick eher im Hintergrund. Denn Frija schien ausgezeichnet mit Marei umgehen zu können. Und der Nubier wollte dieses erste richtige Kennenlernen nicht stören. Der Sklave nickte nur ab und zu, sagte einige kurze zustimmende Worte und kümmerte sich weiter um die *Brote*. Natürlich würde er dann mit den beiden zusammen 'trinken', als Marei ihnen zuprostete. Dazu musste er noch antworten. Also hielt er seinen 'imerginären' Becher in Mareis Richtung.


    "Ich nehme gerne etwas Saft, wie immer, Marei. Danke. Ich bin mir nicht sicher, ob die Schildkröte weniger kitzelig als ich bin...doch sicher lachst du etwas schneller, Marei."


    Ein verschwörerisches Zwinkern zu dem Mädchen sollte ihr zeigen, wie er es meinte. Hatte er doch bei den vielen Gelegenheiten, die sie gemeinsam verbracht hatten, bemerkt das Marei zum Glück recht schnell zum Lachen neigte. Zumindest meinte Cimon dies herausgefunden zu haben. Er mochte es wenn Marei lachte, denn es zeigte wie sehr sie noch ein Kind war.


    Bei allem lächelte der Nubier zunehmend und wirkte trotz der ihm eigenen Ruhe recht gelöst. Unsicher und ein wenig verlegen ob des erneuten Lobes über Nina, sah er kurz zu Frija. Aber sie hatte eine solche ... Mütterlichkeit an sich, das Cimon sich mehr als nur wohl fühlte.

  • Das Kind hatte eine erfrischende Art von Hölzchen auf Stöckchen zu kommen und Frija konnte gar nicht aufhören, sowohl Marei als auch Cimon anzulächeln. „Ein Brot mit Butter und Honig wäre geradezu ein Festmahl.“ tat die Germanien ihre Meinung kund und nahm das imaginäre Essen von Marei entgegen.


    Und schon kam die Kleine zum nächsten Thema. Schildkröten? Frija hatte durchaus schon gehört, das Römer diese Tiere aßen, aber gesehen hatte sie so ein Ur-Tier noch nicht. „Da hast du mir wohl etwas voraus, liebe Marei. Ich habe noch nie eine Schildkröte gesehen, geschweige denn gegessen. In dem Gebiet der Marser, aus dem ich ursprünglich komme, gab es hauptsächlich Ziegen, Wildschweine, Rinder oder anderes Wildvieh, welches wir gegessen haben.“ Das Kind hatte Glück so viel Wissen ansammeln zu können, vorausgesetzt ihr Besitzer erlaubt es ihr auch.

  • "In Ordnung.. du kriegst deinen Saft und du Kriegst ein Butterbrot mit Honig." bestimmte Marei und machte sich an die Arbeit,den Erwachsenen das Gewünschte herzustellen und darzureichen. "Achwo... das nächste Mal kitzeln wir uns ohne zu lachen. Und wer zuerst lacht.. hmmmmmhmmm.. der hat gewonnen." erwiderte Marei zu Cimon und probierte ihm zurück zu zwinkern, wobei sie ihm mit beiden Augen zublinzelte. Ihr dunkler Freund war halt schon älter und größer, der konnte schon alles was sie noch nicht konnte. Marei war nicht traurig.. sie lernte gerne dazu.


    "Sind das Tiere von denen du sprichst? Ihr habt die GEGESSEN?" fragte sie Frija ganz erstaunt. "Ich überlege gerade.. Ziegen hab ich bestimmt schon einmal gesehen... aber Wildschweine.. und Rinder? Was sind denn das für Vierbeiner?" Das mussten einfach Vierbeiner sein, denn bisherige Tiere, die sie kannte, hatten allesamt vier Beine.. nur die Vögel nicht. "Was für Vögel leben bei dir in den Marschen? Hast du die Tiere vvon daheim hier wieder gesehen? Manchmal sagt Niki, dass wir Gänsebrust mit gefüllten Eiern essen werden."

  • Gespannt und offen lächelnd sah Cimon Frija an. Was sie sagte ließ ihn an ferne Länder denken. Dann sah er zu Marei, die ein Spiel für später vorschlug, das sie sicher gewinnen würde. Doch das störte Cimon nicht. Kurz lachte er auf und nickte nur. Zwar fand er seinen Erns recht schnell wieder. Allerdings sah man in seinen Augen und seinen Mundwinkeln deutlich wie entspannt er war. Es brauchte nicht viel um ihn erneut zum Lächeln zu bringen.


    Die Germanin bekam also ein zusätzliches 'Brot' von Cimon zugereicht und er zuckte dabei leicht mit den Schultern, als wolle er sich für dieses Spiel entschuldigen. Irgendwie glaubte der Nubier, das es für Erwachsene nicht so normal war, auf das Spiel eines Kindes einzugehen. Kannte er doch soetwas wie Kindheit nicht wirklich.


    Frijas Lächeln zeigte Cimon dabei sehr deutlich, das sie sich wohl nicht so unwohl fühlte, wie er es zuerst befürchtet hatte. So erwiederte er es um so herzlicher.

  • Bei der Nachfrage von Marei, was denn das für Tiere seien, die Frija aufgezählt hatte, musste diese herzhalft lachen. Es dauerte einen kleinen Moment, ehe sie sich wieder im Griff hatte und Marei gutmütig anschaute. Das imaginäre Brot hielt sie noch immer auf ihrer Hand. „Sag bloss du kennst keine Rinder und Wildschweine… Das kann ich mir kaum vorstellen. Wo kommst du denn her, Marei?“ Das Kind musste doch solche Tiere kennen, immerhin aßen die Römer auch deren Fleisch und opferten sie sogar im großen Stil den Göttern und anschließend wurde das Fleisch der geopferten Tiere unter dem Volk verteilt. „Du hast bestimmt schon mal Fleisch von diesen Tieren gegessen, da bin ich mir sicher.“ Fast schon ungläubig blickte die Germanin zu Cimon. Dieser war schon länger in diesem Haushalt und kannte somit Marei auch besser.


    „Gibt es denn hier nirgendwo ein paar Weiden, wo Rinder grasen können?“ Sicher hatte sie noch nicht viel von Rom gesehen, aber irgendwo musste es Platz geben, um die Tiere zu züchten. Das alles von außerhalb in die Stadt gebracht wurde, hatte sie noch nicht durchschaut, viel zu sehr war Frija noch an ihr Leben im Stamm gewöhnt, als dass sie sich alles von den Römern einprägte.


    „Aber ja, Marei, Wildschweine und Rinder sind Vierbeiner. Wildschweine sind in etwas so groß…“ sie deutete mit den Armen die Länge und Höhe an, wobei sie zunächst ihr Brot aus der Hand legte und anschließend aufstand, um auch die Größe eines Rindes anzudeuten. „In Germanien, da wo ich herkommen, gibt es auch sogenannte Ur’s, das sind noch größere Rinder, die nur in Freiheit leben und über Tage hinweg von den Jägern gejagt werden.“ berichtete sie dem Kind und setzte sich wieder zu Marei und Cimon auf den Boden. Lange könnte sie nicht mehr bleiben, immerhin hatte sie sich nicht bei ihrer Herrin abgemeldet.


    [Blockierte Grafik: http://666kb.com/i/bi0fx9vsd8g8a40cw.jpg| Ein Ur

  • "Ich... komm aus Rom." erwiderte Marei verunsichert darüber, dass Frija über ihre tierische Unkenntnisse gelacht hatte. "Ich kenne diese Tiere wirklich nicht!" fügte sie beteuernd hinzu. "Keine Ahnung, ob wir schon mal deren Fleisch gegessen haben. Irgendwie schmeckt Fleisch immer gleich... und was sind Weiden?"


    Neugierig beobachtete sie Frijas Andeutungen, wie groß die unbekannten Tiere waren und stellte mit Erstaunen folgendes fest. "Die sind ja nicht größer als die verflixt großen langbeinigen Pferde im Stall." Jetzt war sie neugierig geworden. "Wo ist denn dieses Germanien? Warum jagt ihr diese Tiere? Wegen dem Fleisch? Weisst du, einige von uns kommen von diesem fernen Land. Kennst du Siv und Caelyn schon?" Ob Cimon das alles genauso spannend fand wie sie? Auffordend blickte sie ihn an, damit er auch etwas von seinem Senf dazu gab. "Magst du auch was dazu sagen? Du weisst doch so viel."

  • Neugierig hörte Cimon Frijas Beschreibungen zu und sah mit offenen Augen zu ihr auf, als sie das Ur beschrieb. Der Nubier nickte öffters, als Zeichen das er verstand. Das alles klang sehr interessant. Dieses Germanien war also nicht nur unerträglich kalt es hatte auch durchaus imposante Tiere.


    Als Marei ihn ansah und nach seiner Meinung fragte musste Cimon verlegen den Kopf senken. Leicht zuckten dabei seine Schultern. Vieles von diesen Dingen wusste er nicht. Nicht so gut wie Frija. Er mochte es nicht Marei zu enttäuschen. So bemühte er sich um innere Ruhe und suchte nach guten Wörtern.


    "So wie ich es verstanden habe, gibt es Weiden, allerdings eher weiter außerhalb von Rom. Marei, das Fleisch schmeckt nicht gleich. Das was du als gleich empfindest sind die Soßen. Beim nächsten Essen nimmst du weniger Soße und achtest auf den Fleischgeschmack. Dann wirst du den Unterschied bemerken."


    Bei seinen Worten lächelte er sie offen an.
    Dann ging sein neugieriger Blick zu Frija. Was sie erzählt hatte erinnerte ihn an die Geschichten seiner Mutter über ihr...sein Volk. Die Tagelange Jagd, das Verfolgen von Tierherden. Aber wirklich mitreden konnte der Nubier nicht. So blieb es bei einem sehr direkten Blickkontakt.

  • Verwundert darüber das ein Kind ausschließlich in dieser großen Stadt aufwachsen konnte, schaute Frija die kleine Marei an. „Bist du denn noch niemals außerhalb von Rom gewesen und hast die Wiesen und Felder gesehen, die entlang der Straßen liegen?“ Die Sklavin schüttelte ihren Kopf. „Unfassbar!“ Vergessen war das imaginäre Brot, viel zu sehr war Frija über den Umstand von Mareis Unwissenheit in Bezug auf die Natur erstaunt.


    Ein wenig schmunzeln musste Frija dann doch, als Marei behauptet, Rinder seien größer wie Pferde. „Oh nein, ein Ur ist nicht größer wie ein Pferd. Es ist nur stämmiger, also kräftiger.“ versuchte sie zu erklären. Leider kannte sich die Germanin noch nicht genügend mit den römischen Gepflogenheiten von Opferungen aus, sonst hätte sie Marei ein Rind aus nächster Nähe zeigen können. Bei solch feierlichen Augenblicken war die einfache Serva nur selten zu gegen. „Vielleicht kann ich Domina Septima mal fragen, ob sie einen Ausflug an die Stadtgrenze von Rom machen mag, dann könntest du dir die Wiesen und Felder selbst mal anschauen.“ schlug sie freundlich vor und strich dem Kind dabei mit der Hand sanft über das kurze Haar.


    „Warum jagen Menschen Tiere? Weil sie sie essen wollen, um zu überleben.“ antwortete Frija wahrheitsgemäß und schon wieder glitt ein Lächeln über ihr Gesicht. Die Neugier von Kinder war so herrlich erfrischend. „Und das Land Germanien gibt es so gar nicht. Nur ihr Römer nennt es so, in Wirklichkeit sind es viele Gauen, also Stammesgebiete von Gaufürsten, die sich aneinander reihen und somit das Land hoch im Norden bilden. Und ja, Siv habe ich kennen lernen dürfen, kurz bevor sie aus diesem Haus ausgezogen ist.“ gab Frija offen Auskunft und stellte nun ihrerseits eine Frage.


    „Wer hat dir eigentlich die Haare so kurz geschnitten?“ interssierte sie sich und versuchte sich Marei mit langen Haaren vorzustellen. Das sähe bestimmt sehr süss aus und niemand würde das Mädchen mehr für einen Jungen halten.

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