[taberna] Geburtstags- und Beförderungsfeier des Iulius Licinus

  • Die Gespräche, darunter auch das von Reatinus, wurden durch ein helles Klirren durch den gesamten Raum unterbrochen. Eine durchaus auffallende Methode, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, dachte Reatinus und spendierte dem frisch Beförderten sogleich Selbige. Zu funktionieren schien es auf jeden Fall.
    Die Rede des Iuliers war nicht besonders lang, so wie Reatinus es von den meisten Soldaten gewohnt war, die nicht vor einer ganzen Legion sprechen mussten. Für diese hielt man in der Regel immer lange Reden bereit, es sollte sich ja lohnen, wenn tausende Männer aufmarschieren. Hier war es jedoch gar nicht schlecht, dass Licinus sich nicht mit großen Worten aufhielt, sondern gleich dem Part mit Speis und Trunk einleitete. Kurz hob auch Reatinus den Becher und trank einen Schluck auf das Geburtagskind. Anschließend wollte er sich nicht von der Gruppe trennen und gesellte sich gleich zu dem Platz, an dem Ursus und Septima saßen. "Ist hier noch frei", fragte er höflich.

  • Macer stocke, versuchte aber nicht verunsichert zu wirken. Hatte Ursus etwa irgendetwas bemerkt? Der Octavier versuchte sich geschickt heraus zu reden.
    Nun wir kennen uns, das ist richtig. An dieser Stelle natürlich noch herzlichen Glückwunsch zur Vermählung! Er hoffte damit sich aus den gefährlichen Fragen über Macer und Septima herausgeredet zu haben.


    Auch wenn wir uns noch nicht kennen. Dein Ruf hat mir schon einiges über dich erfahren lassen...Ich komme gerade aus Rom zurück, mir kam zu Ohren, dass die nächsten Wahlen zum Cursus Honorum bald anstehen, hast du denn vor zu kandidieren?

  • Cimon war ein mehr als aufmerksamer Sklave und so hielt Septima umgehend einen Becher mit dem gewünschten Getränk in Händen. Ursus kam ihrer Aufforderung nach und stellte ihr einen Verwandten Licinus vor. Der Iunier war sehr geschmackvoll gekleidet und Septima lächelte ihm freundlich zu. „Es freut mich sehr, weitere Bekanntschaft mit Mitgliedern der Gens Iunier zu schließen.“ begrüßte sie Iunius Brutus und fuhr sogleich fort ihn in ein Gespräch zu verwickeln. „Praefectus Castrorum, was bringt dieser Rang für Aufgaben mit sich? Übrigens ist Iunia Serrana eine gute Freundin von mir. Soll ich ihr von dir Grüße überbringen?“ Zwar hatte Septima keinerlei Ahnung wie nah die beiden Iunier miteinander verwandt waren, aber gewiss kannte Brutus den jungen Familienzuwachs längst.


    Reatinus verließ ihre Gesellschaft, nicht ohne vorher einen Kommentar über ihre Ehe abzugeben, welche Septima im Beisein von Macer erröten ließ. Wenn er nun ihre Gedanken lesen könnte, dann würde gewiss auch der erfahrenste Mann auf dem Gebiet der körperlichen Liebe erröten. Kaum hatte Ursus ihr den Praefectus Castrorum vorgestellt, wand er sich an den jungen Octavier und erwiderte dessen Begrüssung, in dem er Septima als eine große Sympathieträgerin von Macer darstellte. Es kostete sie einiges an Selbstbeherrschung, nicht ertappt zur Seite zu schauen, um Ursus’ Gesicht zu studieren. Unweigerlich gingen ihr die selben Gedanken durch den Kopf, wie dem Octavier. Hatte sie sich in Ursus Gegenwart tatsächlich lobenswert über Macer ausgelassen? Auf Anhieb fiel Septima nichts ein. Und überhaupt, wieso reagierte Macer so kühl auf sie? Die Entfernung täte ihm gut?! Was meinte er damit? Waren seine Gefühle für sie am Ende schon längst verraucht? Durch intensives betrachten seiner Person – immerhin standen sie sich gegenüber – erhofte sich Septima eine Antwort. Allerdings war Octavier ganz kühler Soldat, oder Politiker, oder was auch immer er gerade sein wollte, so dass seine Gesichtszüge ihr keinerlei Aufschluss über sein Innerstes gaben. Lediglich ein leises „Danke.“ auf die Glückwünsche zur Vermählung mit Ursus steuerte Septima zur Unterhaltung bei.


    Der Gastgeber des heutigen Abends erhaschte sich durch einen simplen Trick die Aufmerksamkeit seiner Gäste und bat sie mit wenigen Worten Platz zu nehmen, damit sie mit dem Mahl beginnen konnten. Lächelnd schaute Septima nun wieder zu Ursus. „Hast du etwas dagegen, wenn Octavius uns bei der Tafel Gesellschaft leistet?“ bat sie ihren Mann um seine Zustimmung und hoffte schon jetzt, dass Macer neben ihr Platz finden würde. Wenigstens für einen kurzen Moment wollte sie seine Nähe spüren und wenn es nur ihre Knie wären, die sich unter dem Tisch einmal kurz berühren würden.


    Sie gingen zum Tisch und dort gesellte sich Reatinus wieder zu ihnen. „Aber sicher doch, sehr gerne.“ antwortete sie ihm auf seine Frage, ob bei ihnen Platz wäre und wiß ihm mit der Hand den Weg, so dass sie sich in der Reihenfolge, Reatinus, Ursus, Septima oder Macer – letztere könnten zu Gunsten des Gespräches zwischen den Männern den Platz tauschen – an den Tisch platzierten.

  • Licinus selbst beobachtete, wie sich seien Gäste setzten und fand sich selbst bald neben Centho wieder. Wo er sich niederließ und nach einem Schälchen Eiern, sowie einer schönen scharfen Paste aus Hispania griff.
    "Nun, Centho, wie läuft das viginivirat?" begann er das Gespräch.


    Nach einiger Zeit wandte er sich dann an die jüngste seiner anwesenden Verwandten, an Iulia Musa. Und lächelte ihr freundlich zu:
    "Sag Musa, wie verbringst du die Zeit in Rom? Wenn ich es recht verstanden habe, dann bist du nicht dort geboren, oder?"

  • Zitat

    Original von Faustus Octavius Macer
    Macer stocke, versuchte aber nicht verunsichert zu wirken. Hatte Ursus etwa irgendetwas bemerkt? Der Octavier versuchte sich geschickt heraus zu reden.
    Nun wir kennen uns, das ist richtig. An dieser Stelle natürlich noch herzlichen Glückwunsch zur Vermählung! Er hoffte damit sich aus den gefährlichen Fragen über Macer und Septima herausgeredet zu haben.


    Auch wenn wir uns noch nicht kennen. Dein Ruf hat mir schon einiges über dich erfahren lassen...Ich komme gerade aus Rom zurück, mir kam zu Ohren, dass die nächsten Wahlen zum Cursus Honorum bald anstehen, hast du denn vor zu kandidieren?


    Ursus hatte keineswegs irgendetwas bemerkt, es war reiner Zufall, daß er gerade diese Worte gewählt hatte. Und Septima hatte tatsächlich einfach gut über den Octavier gesprochen. Aber das konnte Macer natürlich nicht ahnen und durfte ruhig noch ein wenig im eigenen Saft des schlechten Gewissens schmoren*.


    "Hab Dank für Deinen Glückwünsche. Ich habe einen Ruf? Es wäre interessant für mich zu hören, wie der wohl aussieht." Ursus schmunzelte und trank einen Schluck aus seinem Becher.


    "Natürlich, Reatinus, setz' Dich zu uns!" Ursus stimmte seiner Frau zu und deutete auf einen freien Platz, damit der Artorier dort Platz nahm. Dann wandte er sich wieder an Octavius, der ihn etwas gefragt hatte. "Nun, ich überlege, als Aedil zu kandidieren. Wenn sich nicht.. hm, vorher etwas anderes ergibt." Er hatte lange nichts mehr gehört und glaubte so langsam nicht mehr daran, das Kommando über die Prima zu erhalten. "Was macht die Prima? Du hast ja momentan praktisch das Kommando inne als Stellvertreter des Legaten."



    Sim-Off:

    * :D

  • Während sich alle ihre Plätze suchten, hatte sich schnell eine Ecke gebildet, in der sich die Unteroffiziere zusammengerottet hatten, die bei dieser Feier zu Gast waren. Statt über Politik und Karrieren, Vermählungen und Familien sprachen sie über eher alltägliche Dinge aus dem Lager und den neusten Klatsch über jene Offiziere, die gerade in ihr Blickfeld gerieten aber außer Hörweite waren. Bei den Speisen griffen sie dagegen mindestens genauso zu wie alle anderen Gäste, wenn nicht sogar mehr, denn so feine Dinge bekamen sie ja eher selten auf den Tisch.

  • "Danke", sprach Reatinus lächelnd und nahm neben seinem alten Freund Ursus Platz, und so bildeten sie eine kleine Männerseite, die gegenüber der Frauenseite saß. Leider aber schien der Gesprächsstoff weniger den Artorier zu betreffen, weshalb er nur neugierig den anderen Plauschenden zuhörte und hin und wieder an seinem Getränk nippte, wartend auf das Essen. Zumindest schien es heute gesellig zuzugehen... eigentlich musste Licinus überhaupt keine Sorge dafür tragen, dass es langweilig wurde. Das war bei Soldaten in der Taberna unmöglich, die immer wussten, was man in einer Taberna überhaupt tat... indes machte er sich jedoch eher Sorgen, ob er heute zu schweigsam herüberkam. Aber was sollte er schon sagen? Es wäre wohl unhöflich, bei einem Gespräch zu stören, welches ihn nicht betraf!

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    "Natürlich, Reatinus, setz' Dich zu uns!" Ursus stimmte seiner Frau zu und deutete auf einen freien Platz, damit der Artorier dort Platz nahm. Dann wandte er sich wieder an Octavius, der ihn etwas gefragt hatte. "Nun, ich überlege, als Aedil zu kandidieren. Wenn sich nicht.. hm, vorher etwas anderes ergibt." Er hatte lange nichts mehr gehört und glaubte so langsam nicht mehr daran, das Kommando über die Prima zu erhalten. "Was macht die Prima? Du hast ja momentan praktisch das Kommando inne als Stellvertreter des Legaten."


    Macer wollte auf Ursus Frage nach seinem Ruf nicht antworten, all zu peinlich wäre eine schleimige Äußerung in Anwesendheit anderer Kollegen ;).


    Während er weiter sprach, setzte er sich neben Ursus, dabei versuchte er nicht all zu viele Blicke auf Septima zu richten, was ihm durchaus schwer fiel. Aedil also...was könnte denn noch dazwischenkommen? Ich im übrigen kandidiere zur Quästur, egal was jetzt noch komme. Er zwinkerte dem Aurelier zu und lachte laut los. Die Stimmung wurde mit dem Wein zunehmend lockerer...


    Nunja, die Prima ist prima. Die Aufräumarbeiten sind bald abgeschlossen. Ich sehe mich hier nicht als ranghöchsten Kommandanten, dazu fühl ich mich auch zu unsicher. Ich wirke im Führungsstab mit und finde dabei durchaus mein Gefallen.

  • Puh, das war kein gutes Zeichen, wenn solch eine Frage übergangen wurde. Ursus schaute durchaus lachend zu Reatinus. "Mein Ruf muß ja ein fürchterlicher sein. Was für wilde Geschichten hast Du über mich verbreitet, alter Freund?", scherzte er wohlgelaunt.


    "Nun, es könnte dazwischenkommen, daß mir von höherer Stelle eine andere Aufgabe zugedacht wird." Was für eine Aufgabe das sein könnte, darüber ließ er sich nicht aus, sollte doch jeder denken, was er mochte. Die Prima war also prima? Was für ein Wortspiel. Doch daß der junge Octavier sich die Führung einfach so abnehmen ließ, warf kein allzu gutes Licht auf ihn. Gerade Unsicherheit durfte man niemals zugeben, niemals offen äußern. Man ließ sich eben von den erfahrenen Offizieren beraten und entschied dann. Das konnte man auch bewältigen, wenn einem selbst die Erfahrung völlig fehlte.


    Um den Octavier hier nicht in Bedrängnis zu bringen, noch hatte er keinen Grund dafür, ließ Ursus dieses Thema lieber fallen. "Das Unwetter muß wirklich fürchterlich gewesen sein. Wie schlimm schätzt Du die Schäden ein? Werden auch bauliche Maßnahmen nötig sein? Haben Brücken und Straßen Schaden genommen?"

  • Eine andere Aufgabe durch eine höhere Stelle, Macer konnte nur ahnen, um was es sich handeln würde. Soweit er richtig vermutete, konnte er Ursus nich nachvollziehen, für Macer war der Senat das Größte...


    Ich war selber bei dem Unwetter noch nicht hier, sodass du schon Reatinus nach dem Wüten des Unwetters fragen musst. Die Schäden allerdings sind wirklich groß, allerdings haben zumindest die Brücken alle gehalten. Bei vielen Häusern steht es noch aus, ob man sie lieber abreisen sollte, ich denke, dass muss die Leitung noch besprechen. Dabei blickte er zu seinem Kollegen, ob dieser ihm zustimmte.


    Doch Senator, mit Verlaub, ich würde noch einmal kurz etwas zu den nächsten Wahlen sagen...vielmehr bitten. Wir kennen uns zwar nicht sehr gut, doch hoffe ich, dass du dir ein Bild von mir machen konntest und mich eventuell im Senat unterstützen könntest...

  • Ach her je, da hatte sich Septima selbst ins Abseits befördert. Eine Kline war nur für drei Personen gedacht und nicht für vier, wie sie es jetzt waren. Ursus lag in der Mitte der Kline, Reatinus rechts von ihm und Macer links. Somit setzte sich Septima - wie es von sehr altmodischen Moralpredigern verlangt würde - sittsam auf den äußerten linken Rand der Kline, direkt neben Octavius Macer. ‚Das sollte unauffällig genug sein.’ lächelte sie in sich hinein und lauschte der Unterhaltung zwischen Ursus und Macer.


    Über die Geschichten von Ursus war Septima ebenso neugierig mehr zu erfahren, wie über die politischen Absichten ihres liebsten, Macer. Zwar gefiel ihr nicht ganz, wie der Octavier die Führung über die Prima aus der Hand gab, aber vielleicht war das Militär einfach nicht sein Ding. Er hatte ihr gegenüber schon geäußert, dass er am liebsten im Senat sitzten würde und diese sein oberstes Ziel war. Somit war das Militärtribunat nur ein Schritt auf seinem weiteren Weg nach oben. Und gerade jetzt bat Macer ihren Gemahl um seine Unterstützung für die Wahl zum nächsten Amt. Begeistert plapperte Septima bei der Unterhaltung der Männer dazwischen. „Aber selbstverständlich kannst du Octavius bei seiner Wahl unterstützen, oder Titus? Er ist ein Freund von mir und verdient alle mal, dass ihm der Senat den Weg zum nächsten Schritt auf der Kariereleiter ebnet.“ Lächelnd blickte Septima zwischen den Männern umher.


    Artorius, was ist mir dir? Zieht es dich nicht in den Senat?“ erkundigte sie sich bei Reatinus nach dessen Ambitionen.


    Derweil wurde das Essen aufgetragen und da Septima, im Gegensatz zu ihren sonstigen Essgewohnheiten, heute Heißhunger auf gekochte Eier verspürte, ließ sie sich gleich vier halbe Eier mit den unteschiedlichen Soßen geben und verspeiste diese sehr schell. Mhm… das war lecker!

  • Zitat


    Puh, das war kein gutes Zeichen, wenn solch eine Frage übergangen wurde. Ursus schaute durchaus lachend zu Reatinus. "Mein Ruf muß ja ein fürchterlicher sein. Was für wilde Geschichten hast Du über mich verbreitet, alter Freund?", scherzte er wohlgelaunt.


    Auch Reatinus musste unweigerleich lachen und war insgeheim froh darüber, dass sein Schweigen nun endlich ein Ende fand. Wurde auch mal Zeit, dass auch er ein wenig den Mund auftat...
    "Geschichten? Ich habe geschwiegen, mein Freund, das hast du dir wohl selbst zuzuschreiben!" Nicht unbewusst sagte Reatinus scherzhaft "Ich habe geschwiegen", was ja die Möglichkeiten nach einer wilden Geschichte, die wirklich passiert war, nicht ausschloss. Sein Lachen verflog aber schnell, als das Unwetter von vor einigen Tagen angesprochen wurde. Eine durchaus unschöne Erinnerung... Reatinus dachte nicht allzu gerne daran. "Als das Unwetter ausbrach, waren zwar die Straßen wie leergefegt, weil sich jeder in den Häusern verschanzte... aber Spaß gemacht hat das nicht. Wir haben Octavius wenigstens von den weniger appettitlichen Aufgaben bewahrt, sich um die Leichen zu kümmern. Und derer gab es bei ein, zwei Blitzeinschlägen leider genug." Reatinus erwähnte dies mit Trockenheit, aber auch dem gebührenden Respekt vor den Verunglückten in der Stimme.


    Zum Glück lockerte Septima die Stimmung auf und sprach Reatinus darauf an, ob er in den Senat wollte... ach ja, die Politik! Nein, Reatinus verfolgte sie zwar mit, doch sein Platz war die Legion und die ritterliche Karriereleiter. Dort diente er dem Kaiser... dort war er, wo er seit jeher hingehörte. "Nein, Tiberia. Ich mag zwar geschult sein im Reden und in Philosophie, dennoch ist mein Platz in der Legion, in der ritterlichen Karriereleiter, die ich eingeschlagen habe", er blickte zu Ursus und Macer, "Ich verstehe euer Handwerk zwar, werde euch jedoch keine Konkurrenz machen. Dies lassen meine plebeischen Wurzeln wohl eh nicht zu."

  • "Ah, dann kann es ja nicht so schlimm sein, wenn Du geschwiegen hast", lachte Ursus und sah die Neugierde in den Augen seiner Frau aufblitzen. Dabei war es doch nur ein wenig Herumflachserei.


    Daß der Octavier sich bei seiner Antwort erst mit einem Blick auf Reatinus rückversicherte, machte auf Ursus keinen sehr guten Eindruck. Es zeigte nur allzu deutlich, daß Macers Führungsqualitäten eher nicht existent waren. Er ordnete sich selbst bereitwillig unter. Das war kein gutes Zeichen für eine politische Karriere. Zumindest für keine, die in die höheren Ämter führen sollte. Natürlich gab es unzählige Senatoren, die sich bereitwillig unterordneten. Aber eigentlich hatte er gedacht, daß Macer einer von denen war, die mehr wollten. Na, er war noch jung, es konnte noch werden. Erstaunlich jedenfalls, wie Septima sich für den Octavier in die Bresche schlug. "Nunja, wir werden sehen", sagte er unverbindlich. Natürlich wollte er seine Frau nicht vor den Kopf schlagen. Aber andererseits gab es bisher keinen Grund für ihn, Macer zu unterstützen, wenn er sich nicht gut machte. Ursus wollte es lieber davon abhängig machen, wie der Octavier sich dem Senat präsentierte.


    Das Gespräch wurde nun doch sehr ernst, als Reatinus von Todesopfern sprach. "Es hat Tote gegeben? Viele? Du sprichst von Blitzeinschlägen. Es hat also gebrannt? Ist das Feuer zügig unter Kontrolle gebracht worden?" Wenn ihn sein zukünftiger Weg doch noch nach Mantua führen sollte, waren diese Dinge interessant für ihn.

  • "Vielleicht", lachte Reatinus, "Vielleicht aber auch nicht... wer weiß?"


    Reatinus hingegen schwieg, als der Octavier versuchte, sich die Unterstützung des Aureliers zu sichern. So kannte er Ursus bisher nicht - zwar musste Macer viel lernen, doch er hatte ein gewisses Talent, welches er selbst gefördert hätte. Doch diese überraschende, nicht viel aussagende Entscheidung lag ganz bei Ursus und Reatinus wollte ihm da nicht hineinreden. Das könnte er wahrscheinlich auch nicht.
    "Ja, hat es", berichtete Reatinus, "Das mit dem Feuer hat sich durch die Regenströme quasi von ganz allein erledigt. Am Schlimmsten waren die Zerstörungen und die Toten. Auch auf den Straßen lagen ein paar Tote... wissen die Götter, was die erwischt hat."

  • Aha, ganz offensichtlich gab es da ein paar Geschichten aus der Tribunatszeit ihres Gatten, die Septima neugierig machten. Allerdings würde eine Nachfrage im Moment nicht viel bringen, denn wie es schien, würde sein Freund Reatinus zur Zeit nichts verraten. Aber vielleicht zu fortgeschrittener Stunde, wenn der Wein schon reichlich geflossen war und die Zunge gelöst. Der Atorier wollte lieber die ritterliche Laufbahn verfolgen, was Septima mit einem zustimmenden Nicken quittierte.


    Langsam wurde es ihr zu unbequem, auf der äußersten Kante der Kline zu sitzen, somit entschied sich Septima für einen eigenen Liegeplatz auf der Kline gegenüber der drei Männern. Wenn sie mindestens einen Platz frei halten könnte, dann würde sich gewiss Calliphana zu ihr gesellen. „Ich überlasse euch dann mal den tiefgreifenden, politischen Themen und suche mir neue Gesprächspartner.“ verabschiedete sie sich scherzend und warf noch einen letzten, sehnsüchtigen Blick auf den Octavier, dem sie so nah gewesen war, der aber überhaupt nicht Notiz von ihr genommen hatte. Dabei war sein Brief voller warmer Worte gewesen, dass konnte doch unmöglich alles in den letzten Tagen verflogen sein? Oder nahm ihn die Aussicht auf ein weiteres Amt im cursus honorum so gefangen, dass er darüber sie vergaß?


    Während Septima zu der anderen Kline ging, suchte sie mit den Augen nach Calliphana und Centho, damit sie die Furia per Augenkontakt dazu auffordern konnte, bei ihr Platz zu nehmen. Es war nicht gerade besonders viele Frauen anwesend, so dass sie froh über das vertraute Gesicht von Calli war.

  • Centho enfand das Fest in der Taverne doch recht gemütlich. Auch wenn er die Masse der Leute nicht kannte oder nur flüchtig. Aber Licinus begann ein gespräch mit ihm und so würde er sicher auch mit dem Rest ins gespäch kommen.

    „Ah. Nun ja es ist ein bisschen schwirig angelaufen aber jetzt hab ich mich eingearbeite. Aber da ich dir ja jetzt zu einer Beforder gratuliert habe hat sich deine Kariere doch deutlich nach vorn bewegt. Ich freu mich das es bei dir so gut steht. “

  • "Schwierig angelaufen?" fragte Licinus, der keine wirkliche Ahnung von der Arbeit der Decemviri hatte, nach.
    "Entschuldige, ich hatte bisher nur mit Erbfällen auf dem Feldzug zu tun und da gibt es ja ein eigenes System."
    Wobei Licinus sich nicht sicher war, ob dieses "System" eigentlich irgendwo verbürft war, oder einfach Gewohnheitsrecht. Vermutlich aber doch letzteres.


    "Ja, meine Karriere ist ein ganzes Stück nach vorne.
    Eigentlich bin ich sogar noch recht jung für den Posten, wie ich zugeben muss. Vor allem, da die Spitze der Karriereleiter nun bald erreicht ist."

  • Centho grinste. Lange abeitszeiten kannte er ja schon von seiner Abeit bei den Wassermänneren.


    „Du weist ja das ich seit Jahren der Erste Iulia bin der sicjh mit einem Amt das Cursus Honorum beschäftig. So konnte mir auch so richt kein Verwandter sagen was auf mich zu kommt. Aber nach dem Ich mich eingearbeite haben finde ich es eine sehr interessate Aufgabe. Wenn mir dann hoffentlich jemand aus der Familie auf diesem Weg folgt werde ich natürlich schon vorher meine Erfahrung mit ihm teilen."


    Er freute sich ernsthaft über die Beförderung des Verwandten. Aber er hatte recht er war wirklich noch sehr jung für diese art Posten. Normal war das erst für Männer ab Funfzig möglich. Was aber bedeute das Licinus ein Mann von besonderen Schlag sein musst. Vieleicht würde er ja doch noch Tribun.


    „Ja du sagst es aber das sprich ja nur für dich wenn du jetzt so eine Beförderung bekommst."

  • "Ja, es ist still geworden, was die Iulier und die politische Aktivität angeht.
    Aber ich bin zuversichtlich, dass ihr uns würdig vertreten werdet.
    Aber du klangst so, als wüsstest du schon einen Nachfolger. Wer ist es?"

    fragte Licinus nach, da leider doch weniger Familienmitglieder zu seiner Feier gekommen waren, als er gehofft hatte, was ihn etwas melancholisch stimmte.


    "Wenn ich von hier irgendwas für euch tun kann, dann gebt mir Bescheid, ja? Oder wenn ihr einfach einen kleinen Ausflug auf's Land machen wollt. Ein Freund hat mir vor seiner Abreise nach Ägyptus ein kleines Landgut überschrieben, das ihr gerne besuchen könnt."


    Zu seiner Beförderung hatte er eigentlich nicht mehr viel zu sagen außer vielleicht seinen inneren Wunsch:
    "Ja, es spricht für mich, aber ich bin und bleibe der Alte, ein centurio. Das ist der Job der mir liegt."

  • Während die meisten Gäste über Politik, Karrieren und ähnliche Dinge diskutierten, vergnügten sich die Unteroffiziere an ihrem Tisch mit ihren eigenen Themen. Der Lageralltag bot meistens genug Gesprächsstoff und außerdem standen im Frühjahr auch immer die ersten größeren Aktionen außerhalb des Lagers an, über die man spekulieren konnte.

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