Einkaufsbummel oder wo findet man das beste Opfer

  • Als Serrana erwähnte, dass die Früchte für ein Opfer waren und den Verküfer auch gleich ein wenig rund machte, sollte die Ware verdorben sein, zuckte der Schmierlappes hinter der Theke schon zusammen. Doch als Serrana dann auch noch Sedulus ansprach, und der Händler ihn als Senator identifizierte, wurde er gleich kreidebleich.


    Sedulus hingegen nickte Serrana zu und meinte.


    Ja du hast recht. Ein paar Feigen für unterwegs wären doch sicherlich nicht schlecht.


    Dann wandte er sich an den Händler.


    Packe bitte noch 6 weitere Feigen hinzu.


    Dann sah sich Sedulus um und sah Adula und Teutus.


    Nein warte, mach 12 draus Mann.


    Der Händler nickte und richtete den Korb.
    Sedulus nahm diesen entgegen und bezahlte den Mann. Allerdings war dieses mal kein Trinkgled dabei wie bei der Frau am Kuchenstand.


    Er reichte den Korb an Adula weiter.


    Für jeden von euch habe ich noch 3 Feigen gekauft. Wenn ihr also möchtet, greift zu.


    Und wo geht`s jetzt hin Liebste?


    Fragte er nun Serrana.

  • Nachdem sie mit Argusaugen überwacht hatte, wie jede einzelne Frucht und Nuss in einen der beiden Körbe gewandert war, nickte Serrana zufrieden und wäre beim Anblick der leckeren Feigen fast schon schwach geworden, aber noch waren sie mit dem offiziellen Teil ihres Einkaufs nicht fertig.


    "Jetzt fehlt nur noch der Weihrauch, dann haben wir alles komplett." sagte sie und betrachtete mit einem Seufzer das Gewimmel von Händlern und Kunden um sie herum. "Es gibt eine Händlerin aus Syria, die hat ihren Stand an der Südseite des Platzes. Wir können aussen herum gehen, dann kommen wir wahrscheinlich schneller voran." Sie zupfte Sedulus kurz am Stoff seiner Toga, zeigte die Strecke die sie meinte und führte ihn und die beiden Sklaven dann in die entsprechende Richtung.
    Sie waren noch ein ganzes Stück von ihrem Ziel entfernt, als man inmitten der unglaublichen Vielfalt an Gerüchen auf diesem Markt auch den ersten feinen Duft von unterschiedlichen Harzen und Blüten wahrnehmen konnte. Ohne es zu merken, beschleunigte Serrana ihren Schritt und hielt erst wieder an, als sie vor dem Stand der besagten Händlerin angekommen waren. Die Syrerin war nicht mehr ganz jung, aber das wurde durch ihre großen dunklen Augen, die durch die schwarze Schminke noch geheimnisvoller wirkten, mehr als wett gemacht.


    "Sei gegrüßt Herrin und du natürlich auch, Senator."begrüßte sie Sedulus und Serrana mit einem leichten Nicken des Kopfes und der leichte Akzent in ihrer Stimme unterstrich ihre exotische Ausstrahlung noch. "Sagt Bescheid, wenn ich euch helfen oder das eine oder andere neue Räucherwerk zeigen kann".Serrana nickte ein wenig geistesabwesend und ließ den Blick dann sehnsüchtig über all die Körbchen und deren Inhalt gleiten. Da gab es getrocknete Veilchen-, Jasmin- und Rosenblüten, Lorbeer- und Melissenblätter, Fichtennadeln, Zedernspäne, Styrax und Sandelholz aber auch verschiedene Harze wie Myrrhe, Olibanum und natürlich ihr persönlicher Favorit, Benzoe.


    "Wir hätten gern zwei Säckchen von den Benzoekörnern." sagte sie nachdem sie sich endlich von dem Anblick losgerissen hatte und zeigte auf das bernsteinfarbene Harz. Diese Händlerin brauchte man nicht ausdrücklich um gute Qualität zu bitten, denn sie war sehr um ihren guten Ruf bei den Kunden bedacht, zu denen auch etliche Angehörige des Cultus Deorum zählten.


    "Brauchst du auch noch etwas?" fragte sie Sedulus dann, ohne auch nur auf die Idee zu kommen, dass Weihrauch für ihn nicht ansatzweise so interessant war wie für sie. "Für euren Hausaltar vielleicht?" Den Vorrat in der Casa Iunia hatte sie erst vor kurzem aufgestockt, aber wer wusste schon, ob das bei den Germanicern auch jemand tat. Ihre Großmutter ganz sicher nicht...

  • Einen Moment.


    Widersprach Sedulus.


    Und was ist mit dem Wein? Oder hat sich der nun erledigt?


    Ihm war es ja im Grunde wurscht aber ob es die Göttinen genauso sahen war eben fraglich.
    Als Serrana ihm den Weg zeigte wo ein schnellers Vorankommen möglich war, nickte Sedulus. Für so etwas war er immer zu haben, schnell und unkompliziert.
    Je näher sie dem Stand kamen, desto schneller wurde Serrana. Sie wurde ja schon fast magisch von den Kräutern und was es dort noch so alles gab angezogen. Ein wenig erschrocken darüber folgte ihr Sedulus.
    Als ihn die Händlerin grüßte nickte er freundlich.


    Salve Weib der vielen Gerüche.


    Grüßte er dann lächelend.


    Er sah etwas gelangweilt über das ganze Zeugs welches in Körben auslag und auch hin und wieder mit einer Schnur am Stand befestigt war und im lauen Wind dahinbaumelte.
    Als Serrana ihn dann fragte ob er denn auch noch etwas benötigte, zuckte er mit den Schultern und verzog dabei sein Gesicht. Eigentlich machten diese Geschichten immer die Sklaven. So meinte er schließlich nach kurzem hin und her überlegen.


    Ähm ich glaube eher nicht.


    Und winkte dabei ab.

  • Täuschte sie sich, oder wirkte Sedulus ein wenig gelangweilt? Serrana, die gern vergaß, dass nicht jeder Mensch von der Aussicht auf einen ausgedehnten Aufenthalt im Tempel, inklusive langem Gebet und ausgiebigem Opfer in Begeisterung versetzt wurde, bezahlte den Weihrauch und ließ sich mit größtem Vergnügen von der Händlerin noch ein paar kleinere Pröbchen mit frisch eingetroffenen Harzen aus den östlichen Provinzen einpacken. Erst nachdem sie sich mit einem strahlenden Lächeln von dieser verabschiedet hatte, drang Sedulus' Frage richtig in ihr Bewusstsein vor.


    "Oja, der Wein. Natürlich. Du hast doch etwas von einer Weinhandlung erwähnt. Kennst du eine besondere, die wir aufsuchen könnten?" fragte sie ein wenig ratlos. Das war nun wieder ein Gebiet, auf dem sie sich alles andere als gut auskannte, auch wenn Wein ein beliebtes Opfer darstellte.

  • Auch Sedulus verabschiedete sich von der Händlerin. Er nickte ihr zu und war froh, dass sie sich so langsam aber sich von dieser Geruchskulisse entfernten. So langsam hatte seine Nase schon zu jucken angefangen und er war schon fast so weit gewesen gescheit zu niesen. Zum Glück hatte er es aber unterdrücken können, er hätte für nichts die Garantie übernommen. 8)


    Als sie einige Schritte gegangen waren, blieb er stehen und überlegte. Er kannte da einige Weinhändler die recht guten Wein auch welchen aus Germanien von den Hängen der Mosella und dem Rhenus verkauften.


    Ich glaube die meiste und beste Auswahl gibt es bei Rebenius. Da kann man wenn er schon gute Geschäfte getätigt hat und guter Laune ist, ein klein wenig mit den Preisen handeln. Da geht schon hin und wieder etwas.
    Er hat seinen Laden und sein Lager auch nicht weit von hier. Allerdings sollten wir vielleicht aber vorher noch nach deinem Kleid ausschau halten. Wenn wir schon einmal hier sind...

  • Achja, das Kleid....Für einige wenige Minuten hatte die Frömmigkeit tatsächlich die Eitelkeit besiegt, aber allmählich meldete sie letztere doch wieder zu Wort.


    "Ähm ja, wenn du meinst...., dann machen wir das zuerst." murmelte sie und bemühte sich, still dabei stehen zu bleiben Eine künftige Senatoren-Gattin musste schließlich jederzeit eine gewissen Würde ausstrahlen, da konnte sie ja nicht vor Aufregung auf und ab hüpfen wie ein kleines Kind. Aber wohin jetzt? Serrana überlegte einen Moment lang, dann fiel ihr wieder etwas ein, das ihre Freundin ihr bereits vor einigen Monaten erzählt hatte.


    "Nun, ähm, vielleicht können wir ja zu der ägyptischen Händlerin gehen, von der Calvena mir erzählt hat. Sie schwärmt immer von den Kleidern dort, daher würd ich sie mir gern mal ansehen. Kannst du dich noch an Calvenas Kleid auf den Fontinalia erinnern? Das hat sie auch dort gekauft..." sprudelte sie dann los und sah Sedulus dabei gespannt an. Ein wenig gewagt war jenes Kleid nämlich schon gewesen, und Calvena hatte ihr kichernd erzählt, dass ihre Großmutter sich ein paar Tage später bei der Cena im Kreise der Familie unglaublich darüber aufgeregt hatte. Serrana hatte zwar keine Ahnung, bei welcher Gelegenheit sie so etwas anziehen sollte, aber allein die Vorstellung, ein solches Kleid zu besitzen war schon ausgesprochen aufregend!

  • Sedulus nickte. Da er ja praktisch eingestellt war, hatte er keine große Lust ein und den selben Weg Xmal gehen zu müssen. Und wenn sie eh schon hier waren...


    Ja, ich kann mich noch recht gut an dieses Kleid erinnern. Es war echt der Hingucker schlechthin.


    Gestand er seiner Verlobten und lächelte dabei. Er selbst hätte keine Probleme wenn Serrana ein solchen Kleid ihr Eigen nennen würde, und wenn sie es nur für ihn zu bestimmten Stunden anziehen würde. Laevina brauchte ja davon gar nicht allzuviel mitbekommen. 8)


    Dann würd ich sagen, suchen wir besagte Aegypterin einmal auf oder? Ich glaube ich bin selbst ein klein wenig neugierig was sie denn noch so für Kleider hat. Wenn sie ein paar Schicke hat, lass ich mich vielleicht sogar breit schlagen und kaufe dir sogar zwei. ;)


    Lächelte er und zwinkerte Serrana zu.

  • Nachdem Sedulus seine Zustimmung gegeben hatte, stellte Serrana sich leicht auf die Zehenspitzen, um sich in dem geschäftigen Treiben um sie herum besser orientieren zu können. Wo genau sollte der Laden der Ägypterin denn noch gewesen sein? In irgendeiner vom Mercatus abzweigenden Seitenstraße mit einer kleinen griechischen Taverna an der Ecke, oder nicht? Sie hatte sich fast einmal komplett einmal um die eigene Achse gedreht, als sie das entsprechende Lokal schließlich entdeckte. "Ich glaub, dort drüben ist es." deutete sie in besagte Richtung und überquerte dann gemeinsam mit Sedulus und mit den beiden Sklaven im Schlepptau den Platz, bevor sie nach kurzer Suche den Laden der ägyptischen Schneiderin fanden und betraten.
    Das Geschäft war nicht sehr groß, dennoch hatte Serrana sofort das Gefühl, in eine völlig andere und reizvolle Welt einzutauchen. Stoffe und Kleider überall und das in einer solchen Vielfalt an Materialien und Farben, dass sie sich gar nicht entscheiden konnte, wo sie mit der Suche anfangen sollte, nachdem sie von der Verkäuferin freundlich begrüßt worden waren.
    Kurz glitten ihre Finger über die ihr aus ihrer eigenen Garderobe sehr vertrauten Leinen- und Wollstoffe, doch sobald sie das erste Kleid aus Seide berührt hatte, hatten alle anderen Materialien schlagartig ihren Reiz, zumindest für heute, verloren. "Fühl doch mal, wie zart und weich sich das anfühlt." sagte sie andächtig und drehte sich dabei leicht zu Sedulus um. "Der muss ganz wundervoll auf der Haut liegen und ist bestimmt ganz leicht." Am liebsten wäre sie direkt in eins der entsprechenden Kleider geschlüpft, aber in welches nur? Auf den ersten Blick sahen sie alle unglaublich schön aus, wiesen allerdings auch die eine oder andere Gemeinsamkeit auf. Fast alle Gewänder ließen die Arme unbedeckt und wurden an den Schultern nur durch mehr oder weniger feine Träger in verschiedenen Formen und Materialien gehalten, und bei einem Kleid blieb die eine Schulter sogar ganz unbedeckt. Und wirklich "sittsam" in dem Sinne, wie es ihre Großmutter verstand, waren sie alle nicht, aber das hatte Serrana eigentlich auch nicht erwartet, da sie sich noch gut an Calvenas nachtblaues Kleid auf den Fontinalia erinnern konnte.


    "Ob ich mal eins anprobieren soll?" fragte sie mit leuchtenden Augen und drehte sich jetzt endgültig zu ihrem Verlobten um. "Aber welches nur? Und welche Farbe?" So berauschend diese Vielfalt auch war, so hatte sie doch den Nachteil, dass sie eine Entscheidung nicht gerade leicht machte. Irgendwie schienen alle Farben vertreten zu sein, die Auslage wimmelte nur von Rot-, Rosa-, Blau-, Braun- und Grüntönen in den unterschiedlichesten Schattierungen. Es waren sogar Gewänder dabei, die dank der eingewebten Metalfäden gold- und silberfarben aussahen.
    "Was meinst du, welche Farbe würde am besten zu mir passen?"

  • Endlich waren sie bei dem Laden angekommen. Er lag in einer düsteren Ecke. Nachts hier entlang zu laufen, würde Sedulus keinem empfehlen. Da würde selbst lieber einen weiten Bogen um dieses Gässchen machen.
    Schließlich betraten sie den Laden. Innen sah dieser gleich um einiges freundlicher aus, als von außen. Wer hätte das gedacht.
    Von der Theke her kam ein merkwürdiger oriantlischer Geruch, aber wenn man sich einmal daran gewöhnt hatte, war er recht angenehm.
    Serrana steuerte sofort auf die seidenen Gewänder zu. Sedulus grinste. Sie waren ein klein wenig mehr als ein Hauch von nichts. Aber ihm gefiel so etwas. So fuhr er nach der Aufforderung Serranas auch über den Stoff und nickte zustimmend.


    Ja, ein schöner Stoff. Ist doch gleich etwas anderes als der aus dem unsere Tuniken gemacht wird.


    Gestand er und sah Serrana schon in einem der Kleider.


    Wie wäre es denn mit dem pfirsichfarbenen dort? Ich finde es würde sehr gut zu deinem Taint passen.


    Das blaue Kleid welches gegenüber lag, hatte allerdings auch etwas.

  • Serrana folgte Sedulus' Fingerzeig und ihr Gesicht erhellte sich noch ein bisschen mehr, als sie das besagte Kleid von der Auslage nahm und es vor sich hielt. "Oja, das ist schön. Einen Moment, ja?"
    Bevor er die Chance hatte, noch irgendwas zu sagen, schlüpfte Serrana mit besagtem Kleid hinter den diskret im hinteren Teil des Ladens aufgespannten Vorhang, um aus ihrem Kleid zu schlüpfen. Nur einen Moment später schien der pfirsichfarbene Stoff wie von ganz allein über ihre Haut zu gleiten und Serrana genoss dieses Gefühl, das sich fast wie eine Liebkosung anfühlte. Nachdem die Schneiderin dazugekommen war und ein wenig an dem Faltenwurf des Kleides herumgezupft hatte, bis die feinen goldfarbenen Träger und die gleichfarbige Kordel, mit der der Stoff unter der Brust geschnürt und an der richtigen Stelle gehalten wurde, perfekt saßen, warf Serrana einen Blick in den großen polierten Kupferspiegel und konnte sich gar nicht sattsehen. Leider war sie dank ihres kleinen und zierlichen Körperbaus nicht allzu üppig ausgestattet, aber in diesem Kleid machten sogar ihre Rundungen etwas her. Ob es Sedulus auch gefallen würde? Ein wenig unsicher und verlegen öffnete sie den Vorhang und trat dann wieder in den Laden hinaus, bevor sie sich langsam einmal um die eigene Achse drehte.


    "Was meinst du?"

  • Aus Sedulus Mund kam gerade noch ein Ähm... und da war Serrana auch schon samt dem Kleid hinter einem Vorhang verschwunden. Kurz darauf auch die Schneiderin. Wie gerne wäre jetzt Sedulus die Schneiderin gewesen, naja... 8)
    Es dauerte einen Moment als Serrana wieder hinter dem Vorhang hervorkam und Sedulus mußte zwei mal hinsehen und schluckte außerdem dabei.
    Dieses Kleid, durfte von keiner anderen als von seiner Serrana getragen werden, so viel stand für ihn fest.
    Als er den Mund aufmachen wollte ging es irgendwie nicht so wie sonst, so baff war er. Nach einem kleinen Moment und einem Nicken meinte er schließlich.


    Du siehst zauberhaft in diesem Kleid aus. Wenn es dir gefällt und du es haben möchtest, so soll es deines sein.


    Dann wandte sich Sedulus an die Schneiderin die hinter Serrana stand.


    Was soll dieses Kleid kosten?

  • Selbstzweifel und mangelndes Selbstbewusstsein hin oder her, bereits beim ersten Blick in den Spiegel war Serrana sich ziemlich sicher gewesen, dass dieses Kleid ungemein vorteilhaft an ihr aussah, und Sedulus' Blick fegte auch noch die letzte Unsicherheit beiseite. Sie drehte sich gleich noch einmal, dieses Mal ein bisschen schneller und strahlte ihn und die Schneiderin an. Ob ihr das Kleid gefiel? Ob sie es haben wollte? Was waren denn das nur für Fragen? Natürlich wollte sie!
    Da es ihr selbst ein wenig die Sprache verschlagen hatte, brachte sie nur ein stummes Nicken hervor und sah dann gespannt zu der Schneiderin hinüber, um nur wenige Augenblicke später entsetzt die Augen aufzureissen.


    "Nun, werter Senator, du siehst sicher, dass dieses Kleid aus bester Seide gemacht und exquisit gearbeitet worden ist. Daher muss ich dafür 270 Sesterzen verlangen und selbst das ist noch fast geschenkt." antworte die Ägypterin an Sedulus gewandt und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln.

  • Sedulus hatte sich soetwas schon fast gedacht, so nickte er nur stumm und sah dann Serrana an. Sie schien es wirklich zu genießen. Und wenn sie schon einmal hier waren...


    Gefällt dir denn noch ein Kleid? Ich mein, wenn wir schon einmal hier sind...


    Sedulus schien so richtig in Geberlaune zu sein. Er blickte sich um und sein Blick blieb an einem hellblauen schon fast duchrsichtigen Kleid hängen. Rasch sah er die Schneiderin und dann wieder Serrana an und grinste ein klein wenig verlegen.

  • Eigentlich war sie sich fast sicher gewesen, dass Sedulus auf diesen Preis ablehnend oder zumindest entsetzt reagieren würde, aber nichts dergleichen geschah. Entweder wollte er ihr wirklich eine unglaubliche Freude machen, oder die Vermögensverhältnisse der Germanicer waren derart entspannt, das 270 Sesterzen kein allzu großes Loch reissen würden. Und wenn sie ihn sich so ansah, dann schien es am ehesten eine Kombination aus beiden Dingen zu sein.
    Auf die Idee, noch nach einem weiteren Kleid Ausschau zu halten, wäre sie gar nicht gekommen, aber als Sedulus nachhakte, folgte Serrana automatisch seinem Blick und ging dann zu dem hellblauen Kleid hinüber,das es ihm ganz offensichtlich angetan hatte.
    Fast ein wenig scheu berührte sie das zarte Gewebe und bemerkte erst auf den zweiten Blick, wie ungemein durchscheinend es war. Was für ein wundervoller Stoff, aber dieses Kleid, wenn man es überhaupt so nennen konnte, war ja im höchsten Maße unanständig! Serranas Wangen röteten sich aus einer Mischung aus Aufregung, Nervosität und schlechtem Gewissen, dann drehte sie sich zu ihrem Verlobten um und fragte mit leicht zittriger Stimme:


    "Ähm, was meinst du, soll ich das auch mal anprobieren?" Eigentlich war sie ja ausgesprochen neugierig, wie dieses Gewand an ihr aussehen würde, aber bei dem Gedanken, Sedulus gleich mit diesem Hauch von Nichts entgegen zu treten, schlug ihr bereits das Herz bis zum Hals.

  • Ein großes Loch würden die beiden Kleider mit Sicherheit nicht in Sedulus Sparstrumpf reißen von daher blieb er auch recht gelassen.
    Natürlich wollte Sedulus Serrana auch nicht drängen dieses Kleid zu kaufen welches er eben noch in seinem Blick hatte. Aber aus ihrem Blick zu schließen, gefiel es ihr wohl auch und als sie dann noch fragte ob sie es denn auch noch anprobieren solle, nickte Sedulus langsam.


    Aber nur wenn du möchtest. Und wenn du nicht willst, so mußt du es mir auch nicht vorführen.


    Er konnte sich lebhaft vorstellen was im Moment in Serrana vor sich gehen mochte. Immer hin waren sie noch nicht einmal verheiratet und dieses Kleid gab schon einiges mehr preis als so manch anderes. Gut, das pfirsichfarbene war ja auch schon nicht ohne gewesen, aber dieses hier...
    So überließ er seiner Verlobten die Entscheidung ob sie sich ihm so würde zeigen wollen.

  • Serranas Blick ging eine Weile unschlüssig zwischen Sedulus, dem blauen Kleid und dem Vorhang hin und her, und als sie merkte, dass ihr niemand die Entscheidung abnehmen würde, seufzte sie einmal, griff dann schnell nach dem Kleid und huschte wieder hinter den Vorhang, bevor sie es sich anders überlegen konnte. Am liebsten wäre sie jetzt aus dem Laden geflohen, aber schließlich war Sedulus so großzügig, ihr ein, vielleicht sogar zwei Kleider zu schenken, da konnte sie sich doch nicht so anstellen. Ihre Finger waren derart zittrig, dass sie Schwierigkeiten dabei hatte, die goldene Kordel des ersten Kleides zu lösen, um dieses auszuziehen, aber zu ihrer großen Erleichterung folgte ihr die Schneiderin auch diesmal und half ihr mit kundigen Handbewegungen beim Umziehen. "Mach dir keine Gedanken, Kleines, es gibt nichts, was du verbergen müsstest." sagte sie nach getanem Werk mit einem feinen Lächeln und tätschelte aufmunternd Serranas unbedeckten Arm. Diese nickte ein wenig kläglich, holte noch einmal tief Luft und trat dann vor den Vorhang. Auf die Idee, sich wieder um ihre Achse zu drehen, kam sie diesmal vor lauter Aufregung erst gar nicht und sie war sich auch höchst unsicher, wohin sie mit ihren Armen sollte. Irgendetwas damit zu verdecken, wie sie es instinktiv am liebsten getan hätte, wäre vermutlich im höchsten Maße kindisch und albern, daher versuchte Serrana, diese einfach so locker wie möglich hängen zu lassen.


    "Also so sieht es aus." sagte sie leise und zwang sich, vom Boden hoch und Sedulus in die Augen zu sehen. Was sollte diese Anstellerei überhaupt, schließlich war es erst ein paar Stunden her, dass er schon eine ganze Menge von ihrem Körper zu Gesicht bekommen hatte. Allerdings hatte sie darüber vorher nicht nachdenken müssen, es hatte sich einfach aus der Situation ergeben, und Serrana war viel zu abgelenkt gewesen, um sich hätte schämen zu können. Ob man so etwas wohl lernen konnte? Vielleicht sollte sie Septima danach fragen, die war ja schließlich schon verheiratet...

  • Es hatte eine kurze Zeit gedauert bis sich Serrana endlich entschieden hatte. Zu Sedulus`Verwunderung, huschte sie hinter den Vorhahng und kam wenig später mit dem hellblauen Kleid am Leib wíeder heraus um es vorzuführen. Wenn Sedi alles erwartet hätte, nur dass nicht.


    Er betrachtete Serrana wortlos. Ihm war wortwörtlich die Spucke weggeblieben. Ach als er nach kurzer Zeit die Worte wieder fand sagte er nichts zu Serrana und dem Kleid außer.


    Sehr schön.


    Dann wandte er sich auch Prompt zur Schneiderin.


    Was kostet dieses hier nun?


    Fragte er auch so gleich und ging auf Serrana zu um ihr in die Augen zu sehen und sie anzulächeln.


    Es gefällt dir doch oder?

  • Als sie den Ausdruck in Sedulus' Gesicht bemerkte, gesellte sich zu Serranas Nervosität noch ein anderes, nicht minder aufregendes Gefühl hinzu, das wie eine warme Welle nach und nach ihren ganzen Körper erfasste und schließlich als Kribbeln in Fingerspitzen und Zehen ausklang.
    Gezielt mit ihren weiblichen Reizen zu kokettieren, hatte sie bislang noch nicht gelernt, aber dass Sedulus ihr Anblick in diesem Kleid gefiel, war unübersehbar und führte dazu, dass Serrana sich wieder ein Stück weit entspannte, und das, obwohl sie sich nach wie vor so bekleidet vorkam wie ein lucanisches Würstchen bei der Cena. Aber schließlich war es ja auch ihr zukünftiger Ehemann, dem sie sich hier derart präsentierte und offenbarte, und das machte eine Menge aus.


    In Serranas Lächeln, als er jetzt auf sie zukam, schwangen sowohl Aufregung, als auch Erleichterung und ein nicht geringes Maß an diffuser Spannung und Vorfreude mit. "Ja, es gefällt mir." antwortete sie zwar ein wenig leise, aber ohne zu zögern, auch wenn sie nur einen winzig kleinen Blick in den Spiegel riskiert hatte, bevor sie hinter dem Vorhang hervorgetreten war.


    Ein Lächeln umspielte die Mundwinkeln der Schneiderin, während sie zuerst das Paar betrachtete und dann auf die Frage des Mannes antwortete.
    "Nun, dieses Kleid steht dem anderen in Sachen Qualität in nichts nach, aber da du dich bereits für das pfirsichfarbene entschieden hast, würde ich dir dieses für 250 Sesterzen überlassen."

  • Als Serrana Sedulus sagte, dass ihr auch dieses Kleid gefiele, atmete Sedulus erleichtert aber unhörbar aus.


    Ich hoffte dass du dies sagen würdest. Es schaut genauso wie das andere Kleid umwerfend an dir aus.


    Und es hätte ihn in der Tat fast umgeschmissen den ach so standhaften Sedulus. 8)


    Dann wandte er sich an die Verkäuferin und nickte.


    Gut, dann nehmen wir beide Kleider.


    Lächelte Sedulus und ging eben schnell vor die Türe zu Teutus. Er wollte sich das nicht geben und hatte sich dafür entschlossen vor der Türe zu warten.
    Er nahm ihm einen kleinen Beutel ab und ging wieder in den Laden.


    Also dass wären einmal 270 und die 250. Hier sind 530 Sesterzen für deine Mühen Frau.


    Sedulus kramte in dem Beutel und übergab dann der Aegypterin das Geld.
    Diese packte die beiden Kleider zusammen und reichte sie dann mit einem Lächeln an Serrana.


    Und jetzt der Wein?


    Fragte Sedulus seine Verlobte.

  • Es war zwar nicht das erste Kompliment, das sie aus Sedulus' Mund hörte, aber trotzdem freute sie sich über dieses spezielle Lob an diesem speziellen Ort ganz besonders, denn es gab ihr zum vielleicht erstem Mal das Gefühl, nicht wie bislang vielleicht ein hübsches Mädchen, sondern eine attraktive erwachsene Frau zu sein, und das war für Serrana eine ganz neue Erfahrung. Noch war diese Rolle ungewohnt und ein wenig fremd, aber sie hatte auch etwas ungemein reizvolles, auch wenn vieles derzeit noch im Dunkeln liegen mochte.
    "Vielen Dank" sagte sie schlicht aber mit leuchtenden Augen, und betrat dann zum letzten Mal die kleine Kabine, wo sogar das Umziehen jetzt schon etwas souveräner klappte.
    Als sie den Gesamtpreis hörte, zuckte sie nochmal leicht zusammen, da sich dieser im Vergleich zu ihrem Verdienst im Tempel unglaublich hoch anhörte, und drückte das Paket mit den beiden Kleidern dann umso sorgfältiger an sich, nachdem die Schneiderin es ihr übergeben hatte. Um nichts in der Welt würde sie die so schnell wieder hergeben...


    Wein? Achja, der Wein, den hatte sie im Gefecht der Eitelkeiten ja komplett vergessen! "Oja, natürlich." sagte sie schnell, um sich von ihrer vorübergehenden Verwirrung nichts anmerken zu lassen und nickte bekräftigend. "Diesmal wirst aber du mich führen müssen, ich weiß nämlich nicht, wo der Händler, von dem du gesprochen hast, seinen Laden hat."

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