atrium | Eine Zusammenkunft

  • "Noch etwas höher, Dina." Brix zeigte mit dem stylus auf einen Punkt noch höher über der Eingangstür. Dina stand auf einem Trittbrett und Sofia hielt sie an der Tunika fest. Die beiden hängten gerade einen immergrünen Kranz auf, denn bald wurden die Megalesia gefeiert. Der Germane lächelte kurz vor sich hin und sah dann wieder auf seine Wachstafel hinunter. Es gab einige Aufgaben zu verteilen, und er erarbeitete gerade einen Plan zur Bewältigung der Arbeiten und zur Verteilung der Arbeitskräfte. "Könnt ihr beiden den anderen sagen, dass wir uns heute abend nach der cena hier treffen? Es gibt ein paar Sachen zu besprechen, da wäre es einfacher, wenn ich alles nur einmal erzählen muss." "Klar Brix", sagte Sofia und ließ Dina einen Moment etwas los, so dass sie gefährlich schwankte. "Halt mich!" "Mach ich doch!" Brix grinste und ritzte weiterhin Dinge in das Wachs.



    Am Abend:
    Brix war der erste, der das atrium betrat. Er hatte zwei Wachstafeln mitgebracht und lehnte sich zum Warten an eine Säule. Irgendwo hörte er Marei reden. Er hatte am Nachmittag zwei Murmeln gefunden, die eigentlich nur ihr gehören konnten. Die hielt er jetzt in der Hand und wartete, dass er sie ihrzurückgeben konnte. Arsinoe war die erste, die kam, dann folgten Niki und Trautwini, die über irgendetwas scherzten. Brix begann ein Gespräch mit Arsinoe, die verschämt darauf hinwies, dass sie wegen zu viel Staub in Narcissas Zimmer gerügt worden war. Der nächste im Bunde war Caecus. Er kaute auf etwas herum und beteiligte sich vorerst nicht am Gespräch.



    Sim-Off:

    jeder Sklave ist herzlich eingeladen :)

  • Als Cimon gehört hatte, das Brix alle Sklaven im Atrium um diese Zeit erwarten würde, stand es für den Nubier außer frage nun hier zu erscheinen. Aus Andenken an seinen guten Freund Bashir trug er an diesem Tag das weiße Halstuch. Die Kleidung war wie gewohnt langärmlig und da er keine offiziellen Arbeiten für seinen Herren zu erledigen hatte war sie recht einfach. Zusätzlich trug er wie gewohnt eine Hose.


    Kurz nachdem er eingetraten war, sah er sich um und nickte jedem kurz zu. Seine Haltung war gewohnt ruhig und grade. In letzter Zeit genoß er immer mehr sich in, seiner meinung nach, stolzen Haltung zu üben. Natürlich nur für seinen Herren. Dennoch mochte seine Grundhaltung für manche ergeben wirken. Denn allein sein Nicken zeigte diese in seine Seele eingeprügelte Verhaltensweise.
    Die Stimme des großen und sehr kräftigen Nubiers war ruhig und von fester Natur. Seine grauen Augen schienen den Raum zu durchstechen.


    "Salvete, alle zusammen."


    Dann sah er kurz lächelnd zu Niki, der er gerne in der Küche zur Hand ging. Doch rasch gewann er seine distanzierte Maske wieder. Auch er hatte Marei gehört und war sich sicher, das sie hier erscheinen würde, hatte er sie doch am Tage darum gebeten. Ein Prüfender Blick, eine Veränderung in der Haltung und Cimon stellte sich in Brix Nähe, um seinen sicher bald folgenden Worten folgen zu können. Dabei verschränkte er locker die Arme vor der Brust und zeigte seine ihm eigene ruhige Geduld.

  • Zusammen mit seiner Frau betrat Baldemar das atrium. Es kam ihm seltsam vor, das alle Sklaven nach der cena hierher kommen sollten. Aber er nahm es schulterzuckend hin. Alle einzeln zu begrüßen sah er als überflüssig an, so nickte er nur wie nebenbei den Anwesenden zu.
    Eine Hand legte er in Frijas Rücken und lehnte sich gelassen gegen eine Säule, die Brix gegenüber stand. So wirklich bei der Sache war er eh nicht, da er sich bereits auf eine angenehme Zweisamkeit mit seiner Frau freute.

  • Mit leisen Schritten verliess Marei ihre 'Ecke' und zog den Vorhang so leise wie möglich zu. "Gute Nacht, Nina." flüsterte sie noch schnell.


    Sie drehte sich um und schluckte. Ohjeh.. es waren schon alle da.. sie war die Letzte. Wieder einmal hatte sie nach dem Abendbrot und beim anschliessenden Spielen mit Nina und Herkula die Zeit vergessen. Dabei hatte sie sich noch schnell auf die Suche nach Katze Saba begeben wollen, um deren wunderbar weiches Fell zu kämmen. Natürlich war ausgiebiges Kuscheln mit vorgesehen, aber dazu schien sie an diesem Abend nicht mehr zu kommen.


    Marei suchte eilig ihr keckes Selbstbewusstsein zusammen, atmete tief durch und trat schliesslich in den Halbkreis. Aus grünen Augen betrachtete die Anwesenden. Nun endlich, konnte sie sie mal in Ruhe mustern und zugleich versuchen an deren Namen zu errinnern. Caecus war ihr umheimlich.. wieso bloß hatte er nur ein Auge? Darüber wusste Cimon sicherlich etwas zu erzählen, oder? Hach, was hatte der dunkle Löwe nochmal gesagt, wieso sie zu Brix und die anderen treffen sollte? Das junge Sklavenmädchen hatte es vergessen und überlegte, ob die anderen schon wegen ihr gepetzt hatten... ohjeh!

  • Der Maiordomus des Hauses, ebenfalls ein Germane, hatte sie alle für nach der Cena ins Atrium bestellt und Frija hatte ihren Mann mitgeschleift. Baldemar war nicht der Typ, der andere Autoritäten leicht anerkannte, so dass er zunächst keinen Sinn darin gesehen hatte, sich dem Treffen anzuschließen, da in seinen Augen die einzige die ihm Befehle erteilen durfte, Septima war. Aber Frija besaß eine gute Überzeugungsgabe, so dass sie nun gemeinsam im Atrium erschienen. „Heilsa, Brix.“ grüßte sie den Landsmann mit einem Lächeln und lächelte ebenfalls allen anderen anwesenden Sklaven zu. Da Baldemar sich an die Säule gegenüber von Brix lehnte, stellte sich Frija neben ihren Mann und genoss seine leichte Berührung in ihrem Rücken. Was es wohl zu besprechen gab?


    Als Marei hinter einem der Vorhänge zum Vorschein kam, rief Frija leise ihren Namen. „Marei! Komm hier zu uns.“ forderte sie das Mädchen mit einem lieben Lächeln auf sich zu ihr und Baldemar zu stellen, wobei sie ihr auffordernd einen Arm entgegen strecke. Wenn es nach Frija ging, konnte sie das Kind den ganzen Tag lang knuddeln und herzen, so wie jetzt, wo sie Marei sanft in den Arm nahm und an ihre Seite drückte. „Marei, dies ist Baldemar, mein Gemahl. Baldemar, dies ist Marei. Sie gehört nun zu unserer kleinen Familie.“ Letzteres bestimmte Frija einfach über den Kopf ihres Mannes hinweg, weil sie schon nach den wenigen Malen, die sie sich mit dem Kind unterhalten hatte, es als IHR Kind ansah, und nicht als das Sklavenkind ihrer Herrin. Wenn die Götter sie schon nicht mit einem Kind aus ihrem eigenen Leib segneten, so war dies vielleicht ihre Art, ihr doch noch ein wenig des Familienglücks zu schenken, welches sich Frija so sehr wünschte.


    Zu dritt standen sie nun zwischen all den anderen Sklaven und warteten, was Brix zu verkünden hatte.


    Edit: Hab den letzten Satz vergessen gehabt.

  • Brix nickte Cimon zu, als der auftauchte und sich zu Niki gesellte. Kurz darauf erschienen auch Baldemar und Frija, die gemeinsam mit Tiberia Septima das Haus bezogen hatten. Auch ihnen nickte Brix grüßend zu. "Heilsa." Und Marei kam ebenfalls. Bald schienen sie alle da zu sein. Brix stieß sich von der Säule ab und ging zu dem Sklavenmädchen, ging vor ihr in die Hocke und hielt ihr seine offene Hand hin, in der zwei Murmeln nebeneinander lagen, eine blaue und eine gelbe. "Sind das deine?" fragte er sie und gab sie ihr dann. Anschließend richtete er sich auf und wandte sich um. Inzwischen waren auch Leone, Alexandros und Naavi anwesend, und gerade kam eine etwas hektische Saba hinzu. Fehlten noch Charis, Caelyn, Hektor und die Neue, Vilja, aber vielleicht waren sie gerade eingespannt und konnten nicht kommen. Auf die anderen, die Namenlosen, konnte man verzichten. Brix entschloss sich, anzufangen.


    "Gut, ich denke, wir fangen an. Bitte gebt die Informationen weiter. Es ist auch gar nicht viel, was ich besprechen möchte." Er sah in die Runde und nacheinander jeden an. "Der Frühjahrsputz steht an. Wie immer sollten alle dabei mithelfen." Er erwähnte das hauptsächlich für diejenigen, die diese Routine zum ersten Mal in diesem Haus miterlebten. "Wenn wir alle anpacken, sind wir im Handumdrehen fertig. Wir sollten übermorgen, spätestens in drei Tagen anfangen, damit das Haus zu den Megalesia glänzt. dominus Corvinus wird im Zuge seines Amtes Spiele ausrichten, da wird das Augenmerk vermutlich besonders auf uns gerichtet sein. Das heißt, dass wir bis zum Fest fertig sein müssen, aber das lässt sich einrichten." Niki tuschelte gerade mit Dina und erntete einen ermahnenden Blick von Brix, der dann weitersprach. "Der nächste große Punkt auf meiner Liste ist der Garten. Ihr habt sicherlich schon mitbekommen, dass Siv ausgezogen ist und sich daher niemand um den hortus kümmert. Das müssen wir ändern, nur leider habe ich noch keine Ahnung, wie." Flora hatte sich schon beschwert, und es würde sicherlich nicht lange dauern, bis auch Corvinus sich darüber auslassen würde. Nur kannt sich eben niemand so gut aus wie Siv, die den Garten schon über mehrere Kahre hinweg gepflegt und andere ein- und angewiesen hatte. "Vielleicht müssen wir uns da gegenseitig ergänzen. Den Baumschnitt kann ich erledigen, aber bei allem anderen muss ich passen. Baldemar, vielleicht kannst du mir dabei helfen. Die Eiche im hinteren Teil hat in dem Sturm einiges an Ästen verloren, da müsste man in die Krone klettern und die abgeknickten Äste absägen. Wär gut, wenn dann unten jemand steht und das Holz wegschafft", wandte er sich direkt an seinen germanischen Landsmann. Den kannte er nämlich noch so gut wie gar nicht, und vielleicht war das eine Gelegenheit dazu.


    "Der nächste Punkt ist, dass ich darauf aufmerksam gemacht worden bin, dass in den Zimmer der Bl.. Zwillinge nicht gut genug Staub gewischt wird." Hier folgte nun ein Blick an die cubicularia-Riege. "Bitte also demnächst besser darauf achten." Brix sah wieder auf seine Wachstafel hinunter. "Gut, also... Ach ja, Ende April stehen die Floralia an. Da bräuchte ich ein paar freiwillige Damen, die sich um Blumenkränze und Gestecke kümmern. Am besten erkundigt ihr euch vorher bei den Damen des Hauses, welche Farben gewünscht sind." Frauen, insbesondere Patrizierinnen, waren da ja sehr eigen. Organisierte man rote Blumen, war vielleicht gerade gelb modern. Das galt es zu vermeiden, deswegen rückte er damit jetzt shcon heraus und nicht erst eine Woche vor beginn der Floralia. Fragend sah er sich um, wer sich dafür melden würde.

  • Cimon hörte sehr genau den Worten von Brix zu. Dann nickte er ergeben, wusste aber das er nur Zeit erübrigen würde können, wenn sein Herr dieses zulassen mochte. Doch die wenige Zeit, die wenn überhaupt bleiben würde, konnte er ohne weiteres für Tätigkeiten dieser Art investieren.
    Kurz sah er zu Marei und spürte einen klienen Stich. Aber sie hatte recht damit bei Frija und Baldemar zu stehen. Sie sahen beinahe aus, wie eine kleine Familie. Rasch sah er wieder zu Brix.


    Die Frage nach Freiwilligen war an die Frauen gerichtet, somit würde er sich nicht melden. Hinzu kam, das er genau wusste, das sein größtes Problem das erübrigen von Zeit sein würde. Denn sein Herr sollte in keinster Weise Einbußen verspüren.
    Abwartend und mit überaus ruhiger, wie auch distanzierter Mine stand er da und bewegte nur leicht die Rechte Schulter zur Lockerung. Mehr ließ der Nubier seinem Körper zu diesem Zeitpunkt nicht zu.

  • Frija holte doch glatt Marei hinzu und stellte diese Baldemar vor. Der Germane konnte nicht anders als die Kleine an zulächeln. Es ähnelt eher einem hintergründigen, als einem ehrlichen. Doch seine Worte waren um so weicher.
    Heilsa, Marei.


    Brix fing an zu sprechen, was Baldemar nur zu einem leichten Grummeln verleitete. Was glaubte der eigentlich? Baldemar war weder jemand der Arbeiten verrichtete, die hier erwähnt wurden, noch jemand der sich würde einteilen lassen. Nur Septima war bislang jene gewesen, auf dessen Worte er ohne große Widerrede hörte.


    Seine Hand in Frijas Rücken spannte sich an. Entschlossen sah er Brix mit festem Blick entgegen. Das Gesicht zeigte offene Abneigung. Der Germane machte niemals einen Hehl aus dem was er dachte. Nicht in einem solchen Kreise. Stöckchen für den hohen Herrn Brix umher tragen? Sicherlich nicht.


    Klug genug war Baldemar aber, das er es nicht vor allen anderen sagte. Denn er wusste um die Rangliste in diesem Hause. Auch wenn er sie kaum akzeptierte. Lediglich sein Blick und das langsame Kopfschütteln verrieten ihn. Dies jedoch um so stärker. Leise brummelte er, so das maximal Frija ihn verstand. Was glaubt der eigentlich? Sehe ich aus wie ein Laufbursche?


    Das seine Frau möglicherweise wesentlich freundlicher gestimmt war, würde ihm nicht auffallen. Er dachte auch nicht wirklich darüber nach, das ihr dieses dämliche Kranz basteln Spaß machen würde.

  • Nach dem Mustern der Menschen aus der Sklavengemeinschaft tauchte Brix auf Augenhöhe vor ihr hockend auf und hielt ihr zwei verlorene Murmeln entgegen. Marei fuhr zusammen, weil sie ihn so direkt vor sich erwartet hatte und machte sich auf die kommende Standpauke gefasst. Doch nichts davon geschah, stattdessen stellte er ihr eine Frage. "Ja... danke, Brix." murmelte Marei ziemlich verdutzt und sackte die Murmeln ein.


    Frija rief nach ihr, rief ihren Namen. Marei gehorchte und ging zur ihr, wurde von ihr in die Arme genommen. Ups... soviel Herzlichkeit erwiderte Marei gerne und umarmte Frija ebenfalls. Der Mann, der bei Frija stand war ganz schön groß.. und er war Frijas Ehemann. "Hej.." grüßte Marei ihn zugleich schüchtern lächelnd. Der Satz Sie gehört nun zu unserer kleinen Familie. blieb in Mareis kopf hängen. Sie würde später drüber nachdenken, denn Brix fing an zu sprechen.


    Er sprach viel und lange. Marei konnte sich kaum vorstellen, was sie von alledem machen sollte. Hausputz hörte sich grauselig an, hörte sich irgendwie nach ständigem Geschirr spülen oder Wäsche aufhängen an. Dann würden ihre Hände wieder drunter leiden und die Finger dick werden. "Ich kann Laub aufsammeln.." rief sie zum Thema Garten aus. "Beim Blumenstecken möchte ich mitmachen..." Was noch? "und zum Blumen einkaufen können wir meinen Karren nehmen."

  • Baldemar ging nicht weiter auf Frija’s Worte ein, dass sie drei nun eine Familie seine, was Frija nicht weiter störte. Somit war das eine beschlossene Sache und Marei erwiderte die leichte Liebkosung von sich aus, was Frija liebevoll auf das Kind schauen ließ und ihr Herz erwärmte. Ihr Kind! Hach, wäre das schön…


    Brix berichtete von einem bevorstehenden Fest, welches Frija nicht viel sagte, doch den Frühjahrsputz kannte sie. Wobei das bei einem so großen Haus wie diesem hier, ganz schön aufwendig war, was die Mithilfe aller Sklaven bedeutete, von daher verstand Frija die Missgunst ihres Mannes nicht ganz. Mit dem einen, freien Arm knuffte sie Baldemar leicht in die Seite und zischte ihm leise zu. „Sicher werden wir helfen. In Alrichs Dorf würdest du dich auch nicht vor der Arbeit drücken.“


    Die kleine Marei war schnell zu begeistern und sie gab sofort ihre Hilfsbereitschaft kund. Sanft strich Frija über die Schulter und den Arm des Kindes und schloss sich dann ihrer Aussage an. „Bei den Blumengestecken helfe ich gerne mit und auch der Hausputz macht mir nicht viel aus, so dass ich da auch helfen kann. Wenn ich darf… also wenn Domina Septima es erlaubt… dann würd ich auch ganz gern mit Marei zusammen mit auf den Markt kommen und die Blumen aussuchen?“ Frija hatte ihren Wunsch, zusammen mit dem Kind etwas aufregendes zu erleben, und sei es nur ein Einkauf von Blumen, extra als Frage formuliert, denn schließlich waren sie als Sklaven in diesem Haushalt neu und die Germanin wollte sich ganz bestimmt nicht in den Vordergrund drängen, oder gar jemandem seine durchaus angenehme Aufgabe weg nehmen. Böses Blut zwischen den Angestellten wollte sie auf jeden Fall vermeiden.


    „Was den Garten angeht, so ist der ganz anders wie die Gärten die ich kenne. Wir haben immer nur Kräuter und Gemüse im Garten gehabt, aber nicht so viele Pflanzen ohne Nutzen, wie es hier üblich ist. Also… ich wüsste nicht ob ich diese Pflanzen nicht kaputt machen würde, wenn ich anfange zwischen ihnen Unkraut zu jähten und am Ende etwas heraus reiße, was gar kein Unkraut ist. Somit könnte ich in Sachen Garten nur unter genauster Anleitung helfen.“ Überhaupt war es Frija schleiherhaft, woher die Köchin das ganze Gemüse und Fleisch für das Essen all der Personen in diesem Haushalt bekam. Rom war ein viel zu großer und dreckiger Ort, um hier ausreichend Gemüse züchten zu können. Auf dem Land in Hispania hatte es ihr eindeutig besser gefallen. Aber wenn sie zusammen mit ihrer Domina noch dort wären, dann hätte sie niemals die süße Marei kennen gelernt, die sie bereits jetzt schon liebte wie ihr eigenes Kind. Das machte so manch Unannehmlichkeit in der Stadt wieder wett.


    Frija wand sich wieder an Baldemar und Marei und sprach recht leise mit ihnen. „Was haltet ihr davon, wenn wir zusammen in zwei drei Räumen den Staub und Ruß vom Winter vertreiben? Baldemar, du könntest Marei hoch heben, so das wir ohne Leiter an die höheren Stellen kommen und du Marei, putzt dann den Dreck weg. Ich wische dann den Dreck vom Boden weg, den ihr fallen lasst.“ Sie hatte schon Bilder vor dem geistigen Auge, wie sie zu dritt arbeiteten und ihren Spaß dabei haben würden, so dass die gutmütige Frau mit den grünen Augen mal wieder fröhlich lachen musste. „Das wird ein heiden Spaß!“ Das ihr Mann, ob der Anweisungen von Brix ungehalten war und lieber gar nichts tun würde, da er schon immer ein Problem mit der Autorität anderer ihm gegenüber hatte, ignorierte Frija einfach und hoffte, dass sich Baldemar von ihrer Begeisterung anstecken ließ.

  • Nach der wenigen Zeit die Vilja hier verbracht hatte, konnte sie doch schon von sich behaupten, sich hier eingelebt zu haben… mehr oder weniger. Es gab Tage an denen sie es wirklich eilig hatte und plötzlich an einem ganz anderen Ende der Villa stand, als wo sie eigentlich hin wollte. Doch das würde sich mit der Zeit wohl auch noch legen. Das hoffte sie zumindest, schließlich konnte sie nach einiger Zeit nicht mehr sagen, dass sie sie verlaufen hatte… obwohl sie das jetzt auch schon nicht zugab, dass sie manchmal Probleme hatte sich hier zu Recht zu finden.

    Was ihre Beziehungen zu den anderen Sklaven betraf, so kann man von Vilja behaupten, dass sie sich eher vor ihnen etwas zurück gezogen hatte. Eigentlich war es perfekt, wo sie hier gelandet war. Hier waren genug Germanen mit denen sie sprechen konnte, um mehr über die Herkunft ihrer Mutter zu erfahren. Hatte sie sich getraut einen von ihnen zu fragen? Natürlich nicht. Seufzend machte sie sich auf den Weg ins Atrium, wo jetzt sicher die Versammlung jetzt schon begonnen hatte. Doch wie immer hieß es nun mal: erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Obwohl es vielleicht gar kein Vergnügen werden würde…


    Da sie als sicher als Letztes kam, würden sie eh alle angucken, dadurch würde sie sich wieder unwohl fühlen und mal wieder kein Wort heraus bekommen. Es war eben wie immer. Als sie ins Atrium kam, umspielte ein kleine entschuldigendes Lächeln um ihre Lippen. „Entschuldigt die Verspätung.“ Für sie war allein schon ihr Erscheinen ein kleiner Fortschritt für sie.

  • Marei hatte wohl ein Donnerwetter erwartet, aber Brix wusste, wie Kinder waren. Er versuchte deswegen, Marei viele Freiheiten einzuräumen. Er wusste, dass sie oft mit ihrer Puppe spielte, und bei solchen Gelegenheiten sagte er nichts, sondern sah darüber hinweg. "Das wäre super, Marei", bemerkte er deswegen auf lächelnd auf ihr Angebot, das Laub aufzusammeln. "Aber wegen des Karrens musst du bedenken, dass auf dem Markt sehr viele Leute unterwegs sein werden. Da kann so ein Karren hinderlicher sein als wenn man schnell ohne geht." Brix schmunzelte und zwinkerte Marei dann zu.


    Als Brix dann nacheinander die anderen ansah, bemerkte er auch Baldemars Blick. Was mit seinem Landsmann los war, konnte er sich nicht erklären. Sie hatten noch nicht besonders viel Kontakt gehabt, und es war schließlich noch nicht lange her, dass die Tiberia überhaupt hier eingezogen war. Brix blickte Baldemar nur fragend an, seufzte und nahm sich dann vor, noch einmal mit ihm zu reden. Er sah keinen Grund, warum Baldemar seine Bitte ausschlagen sollte, deswegen musste er herausfinden, was er damit für ein Problem hatte. Das wollte er im Anschluss an dieses Treffen machen, dann hatten sie es beide hinter sich. Deswegen ging Brix auch nicht vor versammelter Truppe darauf ein, sondern überging es vorerst. Frija zeigte sich da aufgeschlossener. Brix lächelte ihr erfreut zu. "Gut, Frija. Möchtest du sie fragen, ob sie dich vor den Floralia eine Weile freistellt oder soll ich mich darum kümmern?" bot sich Brix an. Kurz darauf erklärten sich auch Sofia und Arsinoe bereit, sich um die Kränze und Gestecke zu kümmern. Sofia, weil sie dann Frija als Neue ausquetschen könnte, und Arsinoe, weil sie Sofia mochte. Brix nickte beiden zu, als Vilja uch eintraf. "Ah, Vilja. Ich wollte dich noch den anderen vorstellen... Das ist Vilja. Und das hier sind..." Brix stellte der Reihe nach alle Anwesenden vor. "Vilja, vielleicht solltest du mit den anderen auf den Markt gehen, wenn sie die Blumen organisieren", sagte Brix zu ihr mit dem Hintergedanken, dass sie sich so vielleicht etwas näher kennenlernen konnten. Zwar schliefen sämtliche Sklaven in zwei nach Geschlechtern getrennten Unterkünften, sofern sie keine Leibsklaven waren und in eigens vorhandenen kleinen Räumen direkt neben den Schlafgemächern der Herrschaften schliefen - da war Brix keine Ausnahme -, doch Vilja war noch neu hier, und Septimas Sklaven im Grunde auch.


    Dann wandte sich Brix wieder Frija zu. Er erinnerte sich noch an die germanischen Gemüsegärten. Das war ein ganz anderes Kaliber als die römischen Gärten, die meistens nur als Statussymbol dienten. "Das macht nichts. Wir werden etwas anderes finden, wo du helfen kannst." Einen richtig guten Gärtner brauchten sie noch, nun wo Siv mit ihrem grünen Daumen nicht mehr hier war. "Cimon, wie sieht es aus, würdest du das impluvium reinigen, wenn wir anderen hier saubermachen?" fragte er den Nubier, der in letzter Zeit erstaunlich oft in den Ställen gesehen worden war. Gerade die Ställe waren eben ein Ort, der einerseits nur geringe Größe aufwies - immerhin war dies hier eine Stadtvilla - und andererseits so gut wie nie verlassen war. Die zwei Knechte schliefen sogar dort. Aber Brix verlor kein weiteres Wort darüber.

  • Cimon hörte allen ruhig zu und spürte doch wie die Worte von Frija ihm etwas ins Herz stachen. Aber Marei schien glücklich mit der Situation, dann war er es auch. Als Vilja eintrat nickte er ihr freundlich zu. Sie machte inzwischen einen wesendlich besseren Eindruck als auf dem Markt.


    Über Brix' Frage musste der Nubier kurz nachdenken. Das Becken? Es war eine durchaus lösbare Aufgabe, also nickte er ergeben. Das seine Besuche bei Arbo, die ja zu seinen Aufgaben gehörten, für merkwürdige Hintergedanken sorgten, ahnte er nicht und selbst wenn, würde er zu diesem Zeitpunkt sich noch keine Sorgen machen.


    Nur kurz überlegte der Nubier, ob er erwähnen sollte, das er es mit seinem Herren absprechen wollte. Doch er stellte für sich fest, das Ursus ihm die Zeit sicher geben würde. Ansonsten konnte man immer noch umdenken. Cimon machte sich bereits einen Plan, wie er was machen wollte, damit die Reinigung ja nicht zu viel Zeit von seinem Herren stehlen würde und dennoch keinen Anlass zur Beschwerde bieten mochte.


    Ansonsten blieb er nun weiterhin zurückhaltend und ruhig.

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    CUSTOS CORPORIS - TITUS AURELIUS URSUS

    2 Mal editiert, zuletzt von Cimon ()

  • Brix hatte nichts gegen das Laub sammeln und lobte sie sogar über ihr freiwilliges Angebot. Mensch, aus diesem Mann wurde sie überhaupt nicht schlau. Immer befürchtete sie das schlimmste und was kam heraus.. gar nichts schlimmes. Oder steckte etwas dahinter? Wortlos nickend nahm sie sein Lob entgegen.


    „Bei den Blumengestecken helfe ich gerne mit und auch der Hausputz macht mir nicht viel aus, so dass ich da auch helfen kann. Wenn ich darf… also wenn Domina Septima es erlaubt… dann würd ich auch ganz gern mit Marei zusammen mit auf den Markt kommen und die Blumen aussuchen?“ Wieder hatte sie etwas aus Frijas Munde gehöärt, worüber sie zuerst einmal kräftig nachdenken musste, bis sie dahinter kam, was Frija meinte. Was mussten die Erwachsenen auch so lange Sätze bauen?!? Auf den Lippen kauend zog sie die Aussage aus dem Satz heraus und nickte. "Auja.. das wär fein, wenn ich mitkommen darf.. mit Frija." Sie patschte sich an die Stirn. "Achja.. richtig.. hm.. dann nehmen wir dich eben mit. Du darfst alle Blumen für uns tragen.." witzelte sie spontan, hoffte auf Brix und seinen Humor.


    Da stiess die neue Sklavin des Geistes, ach nein von dominus Corvinus zur Zusammenkunft. Auch diese junge Frau hatte sie noch gar nicht gesehen, geschweige denn näher kennengelernt. Neugierig musterte sie Vilja von Kopf bis Fuß. Sie schien noch jung zu sein. Marei fiel auf, dass Köchin Niki die älteste Frau in diesem Hause war. Komisch, warum das wohl so war?!? "Salve, Vilja." begrüßte sie die Neue artig.


    Das Gespräch Frijas mit Brix über die Nutzung des Gartens hatte sie verpasst... aber das Cimons Stimme erklang, hatte sie nicht verpasst. "Aber Cimon, wenn du plötzlich rein fällst.. kannst du überhaupt schwimmen?" fragte Marei ein klein wenig besorgt ihren dunklen Freund. Das immerzu mit Wasser gefüllte Becken sah ziemlich tief aus. Sollte sie sich eher gegen den Marktbesuch entscheiden und lieber auf Cimon aufpassen?

  • Frijas Freude war ihr deutlich anzusehen. Ihr Mann lächelte sie kurz an. Es war wirklich nicht der schlechteste Gedanke, eine Familie zu sein. Also erweiterte er das Lächeln auf Marei. Allerdings zuckte er etwas zusammen, als seine Frau ihn derart an zischte. Ein leichtes Schulterheben beantwortete den Knuffer in die Seite. Wenn er ehrlich wahr, hatte sie Recht mit dem was sie sagte.
    Aber dies ist nicht Alrichs Dorf, meine Fee.
    Die Blumen waren wiederum kein Thema für Baldemar. Das Frija dabei recht diplomatisch vorging bemerkte der Germane wie so oft nicht wirklich. Baldemar sah es ähnlich, was den Garten anging und zog Frija leicht an sich. Sanft sah er sie an, als sie erklärte wie sie sauber machen könnten. Ja, das können wir versuchen.
    Dabei strich er Marei väterlich über den Kopf.
    Wie üblich fand Frija zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Worte, sodass Baldemar seine ablehnende Haltung ein wenig verbesserte. Da Brix aber nicht weiter darauf einging, nahm der Germane an, das es geklärt war.


    Die Neue, die etwas später eintrat nickte er erfreut entgegen. Da sie sehr hübsch war, vielleicht sogar etwas zu freundlich. Heilsa. Brix begrüßte die Blonde mit Vilja. Allerdings wurde er etwas abgelenkt, vermutete er doch Frijas stechenden Blick in der Seite. Entschuldigend lächelte er seine Frau an. Schauen wird doch noch erlaubt sein.
    Mareis Einwand nach Cimons Zusage sorgte für ein kurzes Lachen. Wer konnte denn bitte nicht schwimmen? Wie sollte man sich dann im Fluss waschen? Und der Nubier wirkte nicht so, als würde er besonders dreckig sein.

  • Wie es schien, hatte Brix nichts dagegen, wenn sie mit Marei und der Neuen zusammen auf den Markt gehen würde. Ein freundliches Lächeln erschien auf dem Gesicht der Germanin und sie schaute kurz zu ihrem Mann, um sich ohne Worte mit ihm zu verständigen. „WIR werden selbst um Erlaubnis fragen.“ womit auch geklärt wäre, dass Baldemar bei den anstehenden Arbeiten mithelfen würde.


    „Ist das nicht wunderbar, Marei? Wir können zusammen auf den Markt gehen, um Blumen für die Herrschaften zu kaufen.“ versuchte Frija die Freude über die Aufgabe auch an Marei weiter zu geben. „Oh… ich kenne mich noch immer nicht gut aus in den vielen Staßen hier. Wie ist es mit dir, Marei? Du bist doch in Rom aufgewachsen, hast du mir mal erzählt, findes du den Weg selber zum Markt und würdest mich und… Vilja mitnehmen?“ Frija hatte extra etwas lauter gesprochen, damit auch Vilja ihre Frage an Marei mitbekommen würde. Zum besseren Verständnis warf die Germanin noch einen Blick auf die Neue und nickte ihr lächelnd zu, was so viel heißen sollte wie: Keine Sorge, wir kriegen das gemeinsam schon hin.


    Ein zustimmendes Kopfnicken sollte Brix ihren Dank dafür vermitteln, dass sie von der Gartenarbeit vorläufig verschont blieb.


    Gewiss würde es in den nächsten Tagen nur so wimmeln vor Sklaven die hier und dort sauber machten und aufräumten.

  • Dank Frija wurde sie von ihrer Sorge um Cimons Schwimmkünsten abgelenkt und nickte begeistert. "Ja, das wird bestimmt toll. Dieses Blumen kaufen, nichts anderes als duftende Blumen. Das ist was ganz anderes als Dinge für die Küche besorgen gehen. Aufm Markt gibts immer viel zu gucken." Wieder nickte sie. "Ich kenne mich aus, Frija. Bis zum Markt ist es gar nicht soooo weit. ich verstehe gar nicht, wieso domina Septima immer die riesige Sänfte nimmt. Hinlaufen ist viel schöner..." plapperte Marei und wunderte sich über die Vorlieben ihrer gemeinsamen Herrin. Egal. "Ich nehm dich an die Hand und finde den Weg für euch beide runter zum Markt.." versprach Marei außerdem. Na, wenn sie sich mal nicht zu viel vornahm, denn unterwegs gab es immer viel zu sehen, wo man stehen bleiben musste, um genauer hin gucken zu können. "Vielleicht kann uns Baldemar entgegen kommen und uns abholen? Wir wissen noch nicht wieviele Blumen wir brauchen..."

  • Mareis Frage ließ Cimon erblassen und in jeder Bewegung und jedem Gedanken inne halten. Schwer schluckte er. Doch er wagte es nicht etwas zu sagen. Nicht vor allen Anwesenden. Besser er würde sich etwas ausdenken, wie er sich würde schützen können... vieleicht würde ihm ja jemand helfen und... sein Gedankenchaos ließ es nicht zu das er noch irgendetwas richtig wahrnehmen konnte.
    Dabei blieb sein Äußeres ruhig und die Augen starr nach vorne gerichtet.

  • Naja, das Becken im atrium war nun nicht sehr tief. Cimon würde es wohl bis zum Knie gehen. Genug, um jemanden zu ertränken, war das sicherlich, aber darin zu schwimmen wäre wohl ohnehin nicht möglich. Deswegen schmunzelte Brix nur bei Mareis Bemerkung und nickte auf Frijas Worte hin, dass sie ihre Herrin selbst fragen würden. Auf diese Weise würde ihm ein Gang erspart bleiben, und das konnte Brix nur recht sein. Brix sah zu Vilja hin. Sie war sehr still, vielleicht traute sie sich auch einfach nur nicht recht, sich zu integrieren. Brix würde ihr noch etwas Zeit geben. Wegen Mareis Worten zum Blumentragen musste er grinsen.


    "Gut, das war im Grunde auch schon alles, was ich sagen wollte. Hat jemand sonst noch etwas auf dem Herzen?" erkundigte er sich und schaute in die Runde. Einige schüttelten den Kopf, andere sahen einfach nur zurück. Brix wartete. Wenn niemand mehr etwas vorzubringen hatte, würde er Baldemar um ein kurzes Gespräch bitten. Das hatte er nicht vergessen.

  • Da Menschen die nicht schwimmen können durchaus auch angst vor weniger tiefem Wasser haben, waren Cimons Gedanken dort gebunden. Auf einem Schiff war dies kein Problem...seltsamerweise. Denn hier hatte er 'festen Boden' unter den Füßen. Die Worte von Brix waren ein deutliches Zeichen. Cimon schüttelte den Kopf und wandt sich um. Langsam und auf leisen Füßen ging er, um die Aufgabe in Angriff zu nehmen.
    Er würde sich entsprechende Unterstützung holen. Jemand, der auch weiter machen konnte, würde er zu seinem Herren müssen. Denn seine Aufgaben waren angenehm vielseitig.

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