“Natürlich trägt Corvinus eine große Verantwortung, aber…ach, ich weiß auch nicht. Diese ganze Situation ist einfach frustrierend. Mich ärgert diese Untätigkeit!“. Tatsächlich war wohl das schlimmste an der ganzen Geschichte das sinnlos erscheinende Warten auf irgendeine Nachricht. Natürlich, Capua war nicht um die Ecke, aber regungslos in der villa zu hocken, war für Pegasus auch keine Lösung auf Dauer. Zumindest war er froh, mit Ursus einen Gesprächspartner vor sich zu haben, der ihm anscheinend wohlwollend gegenüber stand. Die Skepsis war zwar zu spüren, doch nichts im Vergleich zu Corvinus’ abwehrenden Verhalten.
Schweigend ging er neben dem Senator her. Den Trubel unweit von ihm bemerkte Pegasus noch nicht – dafür war er noch immer zu sehr in seinen Gedanken gefangen. Ursus Bemerkung über das Muttermal auf seinem Gesäß ließ ihn kurz auflachen, obwohl er dem Ganzen nur wenig lustiges abgewinnen konnte. “Die Sache ist… mein Vater verließ mich wohl schon kurz nach meiner Geburt. Ich habe ihn also nie kennengelernt und kann dir nicht sagen, ob ich irgendein äußerliches Merkmal meines Vaters mit mir trage… Mutter hielt sich zu diesem gesamten Thema immer recht verdeckt.“
Ratlos blickte Pegasus seinen Vetter an. Er erwartete keine Hilfe, denn er wusste, dass alles von Corvinus und seinem Boten abhing. Niemand hier könnte Einfluss darauf nehmen. Ein leises Seufzen war zu vernehmen und abrupt blieb er stehen. Als er hätte er eine plötzliche Eingebung blickte er seitlich in die Säulenreihe und entdeckte ein obskures Schauspiel: Marei, das kleine Sklavenmädchen stand mit ihrer Puppe vor zwei Frauen, die sich merkwürdig verstohlen an eine der Säulen pressten… sie wurden doch nicht bei… einer heimlichen Liebelei gestört? Skeptisch musterte er Prisca und Septima und wartete auf eine weitere… ‚Eingebung’, die ihm helfen würde.