A Ringdingdingding!

  • »Doch nicht sowas!« Caius schüttelte empört den Kopf, als Katander ihm einen Ring hinhielt, bei dem Axilla Zeit ihres Lebens schief laufen musste, so groß war der Klunker da drauf.
    »Dann eben nicht«, antwortete Katander gleichgültig und steckte den zurück in die Auslage. Natürlich unter scharfer Beobachtung des Händlers. Caius guckte sich derweil die anderen Ringe an.
    »Ich weiß nicht, ist irgendwie alles nicht so das Wahre«, jammerte er dann. Katander sah seinen Herrn abwartend an.
    »Am ehesten der hier, aber der wirkt fast schon billig. Ach Mann.« Caius zeigte auf einen schlichten, schmalen Ring ohne Verzierungen.
    »Naja...« machte Katander zweifelnd. Er fand ja, dass das echt etwas zu einfach war. Also, der Ring, nicht das Aussuchen. Caius schnaubte.
    »Ich weiß doch auch nicht! Am liebsten hätte ich ja irgendwas mit nem Baum«, sagte er zu Katander, denn Caius glaubte, dass Axilla Bäume mochte. In letzter Zeit sprach sie fast dauernd davon. Und außerdem war ja so ein Baum auch ein Zeichen für die Ewigkeit.
    »Nem Baum?« fragte Katander trotzdem, als hätte Caius eben verkündet, dass er doch lieber Seiana heiraten wollte. Caius rollte mit den Augen.
    »Jaha«, nörgelte er und Katanders Mund klappte auf.
    »Und bevor du fragst: Deswegen.« Katanders Mund klappte wieder zu.


    »Dann versuchen wir's bei dem da. Vielleicht hat der ja sowas. Oder macht Sonderwünsche....« schlug er dann vor und deutete auf die gegenüberliegende Marktstraßenseite. Caius folgte ihm und musterte die neue Auslage.
    »Hmnee, irgendwie auch nichts. Mann, das ist aber auch nicht einfach!« bemerkte er frustriert. Katander zuckte nur mit den Schultern. Er konnte halt scheinbar keine qualifizierte Meinung abgeben.



    Sim-Off:

    Falls wer anders kann und auch mag, nur zu! :D

  • Vitale schlenderte weiter über den Markt und hielt Ausschau nach ein paar Einrichtungsgegenständen für sein neues Officum.
    Eine Menge Menschen waren unterwegs. Er hatte sich immer noch nicht an diese riesige Stadt gewöhnt, in der die Chance, jemanden zu treffen, den man kannte, gegen Null ging.
    Er kam durch einen Gang des Marktes, der von Schmuckständen geprägt war. Hier sah er sich nur oberflächlich um. Er sah mehr in die Gesichter der Passanten als auf die Ware.
    Und da: Unglaublich aber wahr! Eines unter ihnen meinte er zu erkennen! Wo hatte er es noch einmal gesehen?
    Jetzt erinnerte er sich: An einem seiner ersten Abende in Rom hatte er sich ins Badehaus begeben. Eigentlich wollte ein paar Bekanntschaften schließen, dann überkam ihn aber eine so unglaubliche Müdigkeit, dass er - wohl etwas unhöflich - sich recht früh verabschiedet hatte.
    Der andere - seinen Namen hatte er leider nicht mehr im Gedächtnis - würde sich wohl kaum an ihn erinnern. Aber man konnte es ja mal versuchen. Er stellte sich an den Stand, an dem das ihm bekannte Gesicht mit seinem Sklaven diskutierte.

  • Katander und Caius standen nebeneinander und diskutierten über den perfekten Ring.
    »Ich hab doch gar nicht gesagt, dass ich sparen will!«
    »Aber das wird sie denken, wenn du mit so einem Billigteil daherkommst!«
    »Das glaub ich nicht. Ich glaub viel eher, dass sie gar keinen Risenklunker haben will.«
    »Alle Frauen mögen Glitzerdinge. Da ist sie bestimmt keine Ausnahme«, gab Katander zu bedenken, und damit verunsicherte er Caius dann doch. Er runzelte arg die Stirn und nahm unter den strengen Augen des Verkäufers einen Ring mit einem eingefassten Saphir hoch, der so groß war wie der Nagel an seinem kleinen Finger. Zweifelnd beäugte er das Schmuckstück.
    »Naja ich weiß nicht«, sagte er.
    »Ich glaub nicht, dass sie sowas tragen würde. Ich hab auch noch nie sowas an ihr gesehen.«
    »Na, ist doch klar! Sie hat ja auch noch niemanden geheiratet. Wer sollte ihr denn dann so was schenken?« Caius grübelte Katander an. Den Mann, den er damals in den Thermen kurz mal gesehen hatte, bemerkte er gar nicht. Dafür war er zu vertieft in das Finden des richtigen Schmuckstücks.

  • Die beiden diskutierten weiter ohne Vitale zu bemerken. Also mischte er sich einfach ein:
    "Entschuldigt, meine Herren? Ich sehe, dass ihr euch in einem Streit um den Geschmack der Frauen befindet." Die beiden verstummten für einen Augenblick und bevor sie wieder fortfuhren in ihren endlosen Argumenten, warf Vitale seine Ansicht ein:
    "Ich denke auch, dass Frauen im Allgemeinen glitzernde Dinge mögen." Er versuchte, beiden entgegenzukommen ohne einen der beiden dumm dastehen zu lassen.
    "Wie wäre es mit etwas dezenterem: Ein silberner Ring mit farblosem Stein? Das ist neutral und glitzert doch. Da kann man nicht viel falsch machen. Was für einen Stein du wählst, liegt selbstverständlich an deiner Geldbörse." fügte er mit einem Lächeln an.
    "Diese Einkaufsbummel sind doch wirklich anstrengend. Ich frage mich, was die Frauen immer daran finden." merkte er dann noch an, um eine Verbindung zu ihrem letzten Treffen herzustellen: "Da ist doch ein Bad in den öffentlichen Bädern eine treffliche Entspannung. Nur leider werde ich dabei immer so unsäglich müde..."
    Würde sein Gegenüber die Anspielung verstehen?

  • Caius, der gerade entnervt gestöhnt hatte und eben entgegnen wollte, dass man doch keine Ehe brauchte, um Schmuck zu tragen, Klappte den Mund wieder zu, als sich plötzlich jemand einmischte. Mit einem Stirnrunzeln wandte er sich um und entdeckte ein Gesicht, das er nirgends einordnen konnte. Katander spähte an ihm vorbei und nickte dem Fremden kurz und knackig dankend zu. Immerhin vertrat er dieselbe Meinung wie er. Zufrieden verschränkte er die Arme vor der Brust. Caius hörte sich an, was der andere zu sagen hatte. Dabei rutschte eine Augenbraue immer weiter nach oben. Der hatte doch glatt gelauscht!


    »Ähm. Und wer bist du fragte Caius noch mal nach, weil er den Mann einfach nicht einordnen konnte. Was das mit den Bädern sollte, dahinter stieg er auch nicht. War ja auch eine Ewigkeit her, dass sie sich flüchtig getroffen hatten, und Caius ging als Römer ziemlich oft in die Thermen. Vorsorglich legte er den Ring erstmal wieder zurück. Die Anspielung auf die Geldbörse fand er....keine Ahnung. Er sah ja nun nicht aus wie ein Bettler oder so. Gut, vielleicht auch nicht wie ein Patrizier, aber arm war er nicht, das sah man auch. Katander wartete siegessicher.


    »Ich geh eigentlich ganz gern einkaufen. Nur ist es blöd, wenn man nicht weiß, was wem anders gefällt. Beim Geschenkekaufen, mein ich«, fügte er noch hinzu.

  • "Entschuldige, dass ich mich nicht vorgestellt habe: Ich bin Volubilis Vitale. Wir haben uns vor einiger Zeit in den Thermen kennengelernt." antwortete Vitale. "Ich hoffe, du hast es nicht als unhöflich empfunden, dass meine plötzliche Müdigkeit mich dazu zwang, fast fluchtartig die Bäder zu verlassen. Naja, so schlimm wird es nicht gewesen sein, da du dich anscheinend nicht mehr an mich erinnerst..."
    Plötzlich fiel ihm ein Ring ins Auge, der etwas verdeckt unter Armreifen lag. Er war wohl in die falsche Schachtel gerutscht. Er nahm ihn heraus und betrachtete ihn: Eine silberne Weinranke, die sich um den Finger schlängelte mit kleinen hellen Steinen, die die Trauben darstellen sollten.
    Vitale hielt ihn in die Sonne. Er fand den Ring stilvoll, ganz billig schien er aber nicht zu sein.
    "Vielleicht entspricht dieser hier dem Geschmack der Verehrten?" schlug er vor. Gleichzeitig sah er den kritischen Ausdruck in den Augen seines Gegenübers und befürchtete, dem etwas mürrisch Dreinschauenden schon wieder in ein Fettnäpfchen getreten zu sein.

  • Katander sah Caius fragend an, und Caius sah den Mann fragend an. In den Thermen? Beinahe hätte sich Caius am Kopf gekratzt. Er erinnerte sich echt nicht mehr an den Kerl, aber der Name kam ihm doch irgendwie bekannt vor, weil's kein römischer war. Dann machte etwas klick bei ihm, und sein Gesicht erhellte sich schlagartig.
    »Ach, warst du nicht der mit den Kamelrennen?« fiel ihm nämlich ein. Denn wenn sich Caius leicht an was erinnerte, war es sowas. Vitale nahm jetzt auch einen Ring aus der Auslage und drehte ihn hin und her. Caius linste darauf. Er funkelte in der Sonne und sah eigentlich ganz schick aus. Caius zog eine Fachkenner-Schnute. Bis er erkannte, was die Steinchen darstellen sollten. Eine Weinrebe!


    »Oh, äh, ja, eigentlich ganz nett, aber das kann ich nicht machen.« Ihr ausgerechnet eine Weinranke zu schenken, wär ihm wie Spott vorgekommen. Denn Axilla war so anfällig für Wein wie sonst keiner den Caius kannte. Und schließlich hatte sie mit Piso...im Weinrausch...und...überhaupt. Nein, das konnte er nicht machen. Caius seufzte. Gleichzeitig fand er, dass Volubilis Vitale irgendwie ziemlich gestelzt sprach. Wie ein Patrizier fast. Caius zuckte mit den Schultern.
    »Ich hätt echt nicht gedacht, dass das so schwer is. Ich mein, hier gibt's tausend Ringe, aber irgendwie ist da einfach nicht der Richtige dabei«, jammerte er ein wenig.


    »Bist du eigentlich verheiratet, Volubilis?« fragte er den Fremden dann ganz unverbindlich.

  • "Nein, wüsstest du jemanden?" fragte er scherzhaft zurück.
    Er wusste zwar nicht, warum Caius "das nicht machen konnte", also den Ring als Weintraube, aber es war wohl tatsächlich schwieriger als gedacht.
    "Ach ja," sagte er dann, "die Kamelrennen! Wäre mal eine gute Idee für Rom, oder?"
    So langsam schien das Eis etwas zu brechen und er achtete nicht mehr auf jedes Wort so genau, sondern lockerte etwas auf.

  • Caius runzelte irritiert die Stirn. Ob er jemanden wusste? Für einen Mann, den er gar nicht kannte?
    »Ähm, nee....« machte er und kratzte sich dann am Oberarm. Irgendwie war das etwas suspekt alles. Caius schauspielerte ein schiefes Lächeln und sah dann wieder auf die Ringe runter. Deswegen hatte er gefragt, und die nächste Frage wäre dann gewesen, ob der peregrinus selber schon mal einen Ehering gelauft hatte.
    »Ja wär bestimmt mal interessant. Aber ich persönlich mag ja Wagenrennen lieber. Da finden bald auch wieder welche statt«, sagte er freundlich und tauschte dann einen Blick mit Katander. Er war sich nicht ganz sicher, was er mit dem Fremden noch reden sollte.
    »Öhm...und, was machst du so in Rom?« schoss er deswegen ins Blaue.

  • "Oh, ich habe recht schnell Arbeit gefunden und einen Olivenhain erstanden." antwortete Vitale auf Caius´Frage.
    "Ja, Eheringe zu kaufen ist gar nicht leicht. Wann ist es denn so weit?" fragte er und hoffte, dem immernoch Zurückhaltenden nicht zu nahe getreten zu sein.
    "Wann ist denn das nächste Wagenrennen?" entschloss er sich noch zu fragen, denn dieses Thema schien den anderen mehr als alles andere zu interessieren.

  • »Das freut einen doch zu hören«, sagte Caius. Schien ja gut zu gehen, wenn sein Gegenüber sich schon eine Olivenplantage kaufen konnte.
    »Was machst du denn?« fragte er dann weiter. Vielleicht hatte er das große Los gezogen und wurde nun langsam aber sicher steinreich. Das erkärte dann auch den Olivenhain.


    »Ich kauf ja nur ihr einen«, sagte Caius, denn so war das schließlich üblich, wenn man sich überhaupt einen Ring schenkte. Viele Leute machten das gar nicht, immerhin gab es ja die Mitgift, und so ein Ring war schließlich auch nicht gerade billig. Nur dass Caius in Axillas Fall wohl gar keine Mitgift erwarten konnte, immerhin war Axilla sui iuris und der Kopf der Familie urplötzlich abgereist nach Irgendwo hin. Aber Caius war auch niemand, der darauf bestehen würde. Erst gar nicht in so einer Situation.
    »Oh, öhm... Um ehrlich zu sein, weiß ich das noch gar nicht. Wir wollen aber nicht mehr so lange warten«, beantwortete er dann die andere Frage nach dem Datum.


    »Das ist an den Megalesia. Findet im circus flaminius statt. Warst du da schon mal?« fragte er Vitale.
    »Solltest du dir wirklich nicht entgehen lassen. So ein Rennen ist schon was Feines.«

  • "Ich war im Colosseum, wo die Venationes abgehalten werden. Scheint aber im Moment nicht viel los zu sein. Und die wilden Tiere in den Käfigen des Circus habe ich mir mit ein paar Schützlingen angesehen." antwortete Vitale.
    "Mal sehen, ob ich jemanden finde, der mit mir zum Wagenrennen geht." fügte er noch an. "So viele Leute kenne ich noch nicht."
    Auf die Frage nach seiner Tätigkeit antwortete er dann noch: "Ich habe eine Anstellung bei den Germanica als Scriba gefunden, so für den Einstieg und um Fuss zu fassen."

  • »Siehste, da hast du mir was voraus, ich war noch nie bei einer Tierhatz. Aber das stell ich mir auch nicht so spannend vor, ich mein, dass ein Löwe stärker als ne Ziege ist, ist doch eh allen klar.« Caius zuckte mit den Schultern. Da war es doch viel interessanter, wenn man zu Wagenrennen ging oder zu Gladiatorenkämpfen. Oder sich eine naumachia anschaute.


    »Ähm, also, ich würd dich ja mit hinnehmen, aber ich hab schon ne Verabredung. Tut mir leid«, sagte Caius ud zuckte mit den Schultern. Er würde da mit seiner Verlobten und deren Verwandtschaft hingehen.
    »Ansonsten geh doch einfach allein. Da findet man immer neue Leute. Man muss sich natürlich für eine factio entscheiden... Ich kann dir die Blauen empfehlen.« Caius grinste, Katander rollte mit den Augen. War ja klar, dass er die Veneta vorschlug. Sein Herr raffte es einfach nicht, dass nicht jeder rennbegeistert war und die Blauen für die Besten hielt.


    »Oh, bei den Germanicern? Meine Schwippschwägerin in spe heiratet einen von denen. Sedulus heißt der«, erzählte er dann. Und der Händler sah allmählich etwas angenervt aus, weil Caius vom Ringkauf abgelenkt war und sich mit einem anderen unterhielt, der auch keine Anstalten machte, was bei ihm zu kaufen.

  • "Oh, dann ist deine Schwippschwägerin Iunia Serrana? Ich verstehe mich mit Sedulus sehr gut. Er hat mir auch mit dem Olivenhain geholfen." ging er gleich auf Caius Antwort ein. "Schwippschwägerin - wie genau bist du mit ihr verwandt?" Schwippschwägerin kann ja mehrere Bedeutungen haben und da er anscheinend noch nicht verheiratet war, musste es sich wohl um die angeheiratete Verwandschaft eines seiner Geschwister handeln.


    "Die Blauen also? Und wer sind sie?" fragte er, da er sich dachte, dass Caius bei diesem Thema sicherlich noch mehr auszuführen wusste.


    Der Sklave schien nicht der Meinung seines Herrn zu sein, denn er rollte mit den Augen. "Wer sind denn deine Favoriten?" fragte er ihn deswegen.


    "Nein, alleine werde ich wohl nicht gehen. Ich wünsche dir aber einen schönen Tag mit deiner Verabredung. Es ist wohl die Angebetete, für die auch der Ring ist?" mutmaßte er. "Wie wäre es mit deinem Ring mit Pferd?"

  • »Äh...gar nicht«, sagte Caius überrascht. Für ihn hatte die Schwippschwägerschaft bisher immer nur eine Bedeutung gehabt, nämlich angeheiratete Verwandtschaft.
    »Sie ist die Cousine meiner Verlobten«, erklärte er dann sein Verhältnis zu ihr genauer. Wenn man das als Verhältnis bezeichnen konnte. Caius grinste kurz, aber das fiel ihm dann relativ schnell wieder aus dem Gesicht, als Vitale ihn fragte, wer denn die Blauen waren.


    »Du kennst die Blauen nicht?« fragte er zur Sicherheit direkt noch mal nach und klang dabei hörbar fassungslos.
    »Aber was eine factio ist, weißt du schon, oder? So kamst du noch mal her? Gibt es denn da keine Wagenrennen?« Caius schüttelte den Kopf und Katander grinste jetzt. Er war allerdings direkt im Anschluss dann dran.
    »Meine? Öh...ich schließ mich an«, beeilte sich Katander zu sagen und nickte schnell in Richtung seines Herrn. Caius nickte ihm zufrieden zu.


    »Ja, klar. Sonst verschenk ich ja nicht einfach so Ringe«, sagte er und grinste wieder. Dann schüttelte er allerdings kategorisch den Kopf.
    »Nein, das geht überhaupt nicht.« Immerhin war das Wahltier der Decimer ein Pferd, und er konnte Axilla keinen Ring schenken, der sie immer an Seiana erinnern würde. Caius seufzte tief.
    »Ich weiß, ich weiß...ich bin wählerisch. Ist halt nicht einfach mit mir. Vielleicht musst ich einfach was in Auftrag geben«, jammerte er frustriert.

  • "Ja, eine Auftragsarbeit wäre vielleicht das Beste. Hat auch was Besonderes." antwortete Vitale hinsichtlich des Ringes.


    "Ich war jedenfalls noch nie bei einem Wagenrennen. Was eine Factio ist, weiß ich selbstverständlich, aber welche Aufstellungen es hier in Rom gibt, darüber bin ich noch nicht im Bilde." entgegnete dem sichtlich erschütterten Caius. Er konnte es anscheinend nicht glauben, dass sich jemand nicht sonderlich für Wagenrennen interessierte oder sich dabei nicht auskannte.


    Der Sklave schien voll und ganz unter dem Einfluss seines Gegenübers zu stehen, denn er konnte offenbar nicht einmal hinsichtlich den factio seine eigenen Meinung vertreten.


    "Ach so, na dann ist sie aber ziemlich fern mit dir verwandt. Wirst du auf ihrer Hochzeit sein?" fragte er dann noch.

  • Bestimmt. Nur was? Caius musste noch mal in sich gehen (und hoffen, dass er dann jemanden antraf).
    »Naja, es gibt die Blauen, also den besten Rennstall überhaupt, und die Roten, die Weißen, die beide ganz schön arrogant sind, weil sie die erfahreneren Fahrer haben. Dann die Praesina und die Purpurea, die aber schon ewig nicht mehr an einem Rennen teilgenommen haben. Und die Goldenen. Die sind das Schlusslicht meistens«, erklärte er Volubilis Vitale und zuckte mit den Schultern.
    »Wenn du den Block mit der meisten Stimmung suchst, das sind wir. Die Blauen«, fügte er noch grinsend an. War ja doch nicht so übel, der Kerl. Caius' Meinung wandelte sich bei Unterhaltungen über Rennen immer verdammt fix.


    »Ja. Aber sie ist nett.« Und irgendwie goldig, wenn ihr was peinlich ist, dachte er noch schmunzelnd.
    »Tja, äh....«, machte er dann bei der Frage nach der Hochzeit.
    »Also, eingeladen bin ich ja«, sagte er und verkniff sich ein Grinsen, das Vitale sicher an der Stelle nicht deuten konnte. War halt so, denn bisher wusste außer Katander eben keiner, was Caius wusste...

  • Caius schien richtig aufzugehen, wenn das Gespräch auf die Rennen kam. Also knüpfte Vitale weiter daran an:
    "Und wer ist noch alles bei den Blauen? Und welche Namen verbergen sich hinter den Roten und Weißen? Erzähl doch mal, wie das beim Rennen so abgeht." forderte ihn auf.


    Als das Gespräch auf die Hochzeit kam, verzog Caius sein Gesicht zu einem seltsamen Lächeln. Was hatte das wohl zu bedeuten? Der Sklave schien mehr zu wissen, hielt sich aber voll und ganz zurück. Um mehr aus Caius herauszulocken, sagte Vitale: "Du hast es wohl nicht so mit Hochzeiten?"

  • »Och. Die Tiberier, zum Beispiel. Und mein Verwandter, der Senator Quarto. Und die Germanicer eben. Und dann noch....« An dieser Stelle folgten schrecklich viele Namen, die mehr oder weniger zu den wichtigeren Mitgliedern der factio Veneta gehörten und an die Caius sich jetzt erinnerte.
    »Naja, es gibt sieben Runden. Und nach dem Start geht's halt los.« Caius runzelte die Stirn und zuckte dann mit den Schultern. War eben ein Rennen.
    »Der Beste gewinnt«, sagte er und zuckte mit den Schultern. Leider waren das in der letzten Zeit nicht die Blauen gewesen, aber das musste er ja nicht herumposaunen. Man rieb ja kein Salz in frische Wunden.


    »Na, das Essen ist meistens gut. Aber... Also, abgesehen davon, dass da gleich zwei Paare feiern... Ich mein, also, ich denk, ich werd dann gar nicht in Rom sein«, sagte er. Immerhin wollte er ja mit Axilla dann wegfahren. War ja auch gar nicht mehr so lang bis zu den Megalesia! Die standen quasi direkt vor der Tür.
    »Bist du denn da?«

  • "Aha, die Germanica sind also auch dabei. Wir haben uns über dieses Thema bis jetzt noch nicht unterhalten. Aber so weiß ich ja schon mal, woran ich bin..." antwortete Vitale hinsichtlich der Rennen. Caius konnte sich wahrscheinlich kaum vorstellen, dass man sich über dieses Thema noch nicht unterhalten hatte.


    "Ja, ich werde wohl auch mal bei der Hochzeit vorbeischauen." fügte er dann noch an.

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