Atrium | Valentinas Heimkehr

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    Diomedes


    Seit der Ankunft von Pulcher und Aviana waren ein paar Tage vergangen. Die Hochzeit stand unmittelbar hervor und die Casa war bereits ein wenig geschmückt. Es war ja damit zu rechnen, daß am Ende ein Teil der Feier doch auch hier noch stattfinden würde. Daher mußten sie auf alles vorbereitet sein. Zumindest ein Teil der Zeremonien mußte auf jeden Fall noch stattfinden, wenn Braut und Bräutigam heimkamen.


    Die Sonne hatte mittlerweile schon einiges an Kraft, so daß im Atrium eine angenehme Temperatur herrschte. Diomedes deutete auf eine der Bänke. "Bitte setz Dich doch. Ich bringe Dir gleich einen kleinen Imbiß. Soll ich dann auch ein Bad für Dich vorbereiten? Und ich sollte einen Botenjungen zur Castra schicken, um Deinen Bruder holen zu lassen. Er wird Dich begrüßen wollen."



    Edit: Bild eingefügt

  • Tatsächlich war Valentina sehr müde und erschöpft von der Reise. Die Aussage, dass ihre Gemächer bereits hergerichtet sind freute sie sehr. Das hieß, sie musste nicht in einem Gästebett schlafen. Auf die freundliche Einladung hin, folgte Valentina dem Hausangestellten ins Innere. Dort sah sie sich offen um. Vieles hatte sich verändert, das war der Umbau von dem ihr Bruder einmal in einem seiner Briefe geschrieben hatte.
    Obwohl sie müde war und sich am liebsten auf ihrem Lager ausgebreitet hätte, setzte sie sich auf die Bank. Der Gedanken an ein Bad war verlockend. Sie könnte sich noch reinigen, bevor sie sich dann zur Ruhe begab. "Das wäre wirklich sehr nett von dir."
    Als der Hausangestellte allerdings meinte Valereian sofort holen zu müssen schüttelte Valentina den Kopf. "Unterbrich ihn nicht in seiner Arbeit. Ich bin mir sicher er hat wichtigere Dinge zu tun als seine Schwester zu begrüßen."

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    Diomedes


    Diomedes lächelte. Das war mal eine liebenswerte junge Frau! "Ich werde mich um alles kümmern. Ruh Dich aus." Er eilte davon, um kurz darauf mit einem Tablett wiederzukommen. Karaffen mit Wasser und Wein, einen Becher, ein Teller mit Brot, Käse, Schinken, Oliven und würzigen Gürkchen. Dazu ein bißchen getrocknetes Obst. "Ich gehe das Bad vorbereiten. Ruf mich bitte, wenn Du etwas brauchst."




    Sim-Off:

    Sorry! Schlicht übersehen! :(

  • Der Hausangestellte entfernte sich und Valentina blieb zurück. Sie hob den Kopf und sah sich in ihrem eigenen Zuhause um. Sie erkannte kaum noch etwas wieder. Ihr Bruder hatte tatsächlich vieles umbauen lassen. Sie ging ein Stück um in den Innenhof zu gelangen. Hier wuchsen immer die schönen Rosen, die Valentina auch in ihrer neuen Heimat versuchte anzupflanzen. Vorsichtig strich sie mit den Fingern über die Blätter und erfreute sich daran in alten Erinnerungen zu schwelgen.
    Wie schön könnte es hier sein, wenn Lupus auch mitkommen hätte können. Aber es war wie so oft. Valentina stand alleine da. Ob das wohl ihr Schicksal zu werden drohte?
    Der Hausangestellte kam zurück und Valentina kam zu ihm zurück. "Verrätst du mir, wie du heißt?" Fragend sah sie ihren Gegenüber an. Sie wollte gerne den Namen des Mannes wissen. Schließlich schien er ja zur Familie zu gehören.

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    Diomedes



    "Ähm, wie ich heiße?" Die Frage brachte den braven Sklaven ganz aus dem Konzept. Hatte er sich an der Tür denn nicht vorgestellt? Er überlegte. Nein, tatsächlich. Er konnte sich auch nicht erinnern, seinen Namen genannt zu haben. Wie peinlich! "Oh, Domina, bitte verzeih! Es war keine böse Absicht, ganz bestimmt nicht! Mein Name ist Diomedes. Natürlich hätte ich mich sogleich vorstellen sollen, es ... ich weiß wirklich nicht, wie mir das passieren konnte. Bitte verzeih mir!"

  • Von dem Brot nahm sich Valentina eines und belegte es mit einer Scheibe Käse. Sie trat wieder zu den Rosen und betrachtete sie. Das war im Moment das Einzige, dass sie von damals noch wusste.
    Als der Bedienstete sich zu entschuldigen versuchte hob Valentina ihre Hand und meinte freundlich. "Aber das macht doch nichts. Deswegen habe ich dich doch gefragt. Es freut mich dich kennen zu lernen, Diomedes. Arbeitest du schon lange für meinen Bruder?"

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    Diomedes


    "Nein, noch nicht sehr lange, Domina. Aber ich bin gerne hier. Dein Bruder ist gerecht und es fehlt mir an nichts. Er hat oft von Dir gesprochen und davon, wie sehr er Dich vermißt. Soll ich wirklich nicht gehen, um ihn zu holen?" Der Sklave war unsicher, was dies anging. Bestimmt würde Valerian seine Schwester so schnell wie möglich begrüßen wollen. Aber andererseits war Valentina sicher sehr erschöpft und wollte sich erst ausruhen. Eine wahre Zwickmühle.

  • Aufmerksam hörte Valentina dem Bediensteten zu. Sie war sich sicher, dass er die Wahrheit sprach. Valerian würde ihn tatsächlich gut behandeln und nicht so ein Herr sein der von seinen Angestellten verlangte gut zu sprechen obwohl sie nichts anderes als Schläge bekamen.
    Doch je mehr Diomedes erzählte umso trauriger wurde Valentina. Sie musste sich sogar wegdrehen, damit der ihr noch etwas fremde Diomedes ihre Tränen nicht sah. Mit etwas zitternder Stimme begann Valentina dann zu erzählen. "Als ich in Mogontiacum war hatte ich auch einen Angestellten. Nein, er war mehr, er war mein Freund. Sein Name ist Bashir." Valentina schluchzte und musste sich mit den Fingern die Tränen aus den Augen wischen. "Ich hatte kein Geld mehr und musste ihn verkaufen. Bis heute bitte ich ihn jeden Tag um Verzeihung."

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    Diomedes



    Diomedes sah die Tränen nicht, da sie sich ja wegdrehte. Doch er wußte, daß sie da waren. Ihre Stimme verriet sie. Ebenso wie das Schluchzen und die Bewegung der Hand, mit der sie die Tränen wegwischte. Frauen, die weinten! Es gab wohl wenig, das einen Mann mehr aus der Fassung bringen konnte. Da waren Sklaven keine Ausnahme. Diomedes befand sich nun in der Zwickmühle. Einerseits wollte er ihr Trost spenden, andererseits durfte er ihr auch nicht zu nahe treten.


    Zögernd - und nur ganz leicht legte er seine Hand auf ihren Arm. "Manchmal... fordert das Leben Entscheidungen, die uns zwingen, uns selbst und anderen weh zu tun. Niemand hat daran Schuld. Es ist der Lauf der Welt. Ich bin sicher, Du hast ihm ein gutes neues Zuhause gesucht. Es wird ihm gut gehen. Und er wird Dir nicht zürnen."

  • Niemals hätte Valentina die Hand von Diomedes weggestoßen. Sie sah in ihm nicht den Sklaven. Er war für sie ein Angestellter, mit den gleichen Rechten und Pflichten. Seine tröstenden Worte jedoch fanden nicht die gewünschte Wirkung. "Das sagst du so schön. Aber es war meine Schuld. Ich hätte mich frühzeitig darum bemühen müssen Geld zu verdienen. Erst als es zu spät war, ist mir das gelungen. Und wie es ihm geht? Ich weiß es nicht. Ich habe seit diesem Tag nie wieder von ihm gehört. Ich weiß nicht einmal wo er jetzt ist." Nocheinmal versuchte Valentina einen Schluchtzer zu unterdrücken. "Bitte verzeih, ich wollte dich nicht damit belasten. Das war mein Fehler und nicht deiner." Valentina versuchte ihre Traurigkeit hinter einem Lächeln zu verbergen. "Möchtest du mir immer noch das Bad herrichten?"

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    Diomedes



    Der Grieche legte den Kopf schief. "Du sagst es selbst. Es ist Dir erst gelungen, als es zu spät war. Du konntest nichts dafür. Und Du weißt nicht, wo er ist? Aber Du weißt, an wen Du ihn verkauft hast? Dein Bruder kann absolut alles herausfinden, er ist doch Praetorianer. Er wird auch das für Dich herausfinden, ich bin mir ganz sicher. Dann wirst Du erfahren, wie es ihm geht. Dann wirst Du Dich besser fühlen." Diomedes hatte großes Vertrauen in seinen Herrn. Seine Schwester schien nicht zu wissen, was sie an Valerian hatte. "Natürlich bereite ich Dir gerne Dein Bad vor, Domina. Es dauert aber einen Moment." Er lächelte sie freundlich an, verneigte sich und eilte dann davon, um einzuheizen.

  • Schweigend sah Valentina dem Angestellten hinterher und meinte dann als dieser weg war leise zu sich selber. "Natürlich könnte ich ihn fragen. Aber dann werde ich ja nie erwachsen." Traurig senkte sie dann wieder den Blick und drehte sich zu den Rosen um. Mit vorsichtigen Fingern strich sie über die Blätter und versuchte sich innerlich wieder zu beruhigen.

  • Bis Diomedes wieder zu ihr zurück gekommen war, hatte sich Valentina wieder so gut es eben ging beruhigt. Sie war wieder die ruhige und zurückhaltende Blondine, die selten zu viel redete.
    "Hab Dank Diomedes. Mein Gepäck ist ziemlich übersichtlich." Valentina lächelte kurz entschuldigend. "Darin wirst du gleich fündig werden." Sie machte sich auf in Richtung des Bades voran zu gehen, als sie sich nochmal zu Diomedes umdrehte.
    "Wenn du meinen Bruder das nächste Mal siehst, würdest du ihn bitte fragen ob er nach seiner Hochzeit und den Feierlichkeiten mal ein bisschen Zeit für mich hätte? Es gibt da etwas Wichtiges, dass ich mit ihm bereden muss."

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    Diomedes



    Diomedes verneigte sich und wollte schon zu Valentinas Cubiculum gehen, um ein Kleid zu holen, da drehte sich die schöne junge Frau noch einmal um. "Natürlich werde ich das ausrichten, Domina. Er wird gewiß Zeit für Dich haben." Dann eilte er nach der frischen Kleidung und legte dies schnell im Balneum bereit. Er zog sich anschließend still zurück und machte sich daran, am Zimmer der Domina letzte Hand anzulegen, auf daß sie zufrieden sein mochte. Zwischendurch allerdings nahm er sich die Zeit, einen Jungen loszuschicken, um Valerian nun doch über die Ankunft seiner Schwester zu informieren.

  • "Danke Diomedes." Bedankte sich Valentina, wobei sie etwas weniger zuversichtlich bei den Worten war wie es der Angestellte zu sein schien. Valerian hatte zur Zeit viel um die Ohren. Und der Inhalt seines letzten Briefes ließen Valentina daran zweifeln ob sie überhaupt je wieder so empfangen werden würde wie früher. Mit diesen Gedanken beschäftigt zog sie sich schließlich zurück.

  • Als Valerian die Casa Quintilia betrat, lag das Haus in völliger Stille. Er rief nach Diomedes, der auch sogleich herbeieilte und dem Herrn berichtete, daß Valentina sich noch im Balneum. Valerian ließ sich im Triclinium nieder, um dort mit einem kleinen Imbiß auf Valentina zu warten, während Diomedes an die Tür des Balneums klopfte. "Domina? Dein Bruder ist soeben eingetroffen. Er wartet im Triclinium auf Dich."

  • Das Bad hatte ihr wirklich gut getan und ihre Lebensgeister wieder geweckt. Wenn auch nur die müden. Die traurigen Geister waren ihr geblieben. Valentina saß gerade am Rande des Beckens und kämmte ihre Haare als es an der Tür klopfte. Sie hörte die bekannte Stimme von Diomedes und als sie hörte was er zu ihr sagte beeilte Valentina sich. Frisch umgezogen und mit einem neuen Duft auf der Haut, öffnete sie die Türe und sah Diomedes freundlich an. "Bitte bring mich zu ihm."

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    Diomedes


    Dioemedes verneigte sich leicht. "Hier entlang, Domina." Im Grunde war es das Nebenzimmer. Balneum und Triclinium lagen nebeneinander, weil es beides beheizbare Räume waren. So hatten sie nur wenige Schritte zu gehen.


    Als Valentina eintrat, stand Valerian von seiner Cline auf, um seiner Schwester entgegen zu gehen. "Valentina! Wie schön, daß Du da bist!" Seine Freude war sichtbar und hörbar. Eine herzliche Umarmung folgte. "Du glaubst nicht, wie viele Sorgen ich mir um Dich gemacht habe!"

  • Die Umarmung ihres Bruders erwiederte Valentina ebenso herzlich, jedoch sehr viel schweigender als Valerian. Sie war niemand der viele Worte fand. Noch weniger, wenn sie nicht wusste was sie sagen sollte. So blieb es einzig und alleine bei einem: "Ich freu mich auch dich zu sehen."
    Nach der Umarmung sah sie dann etwas schüchtern zu Boden. "Du musst dir keine Sorgen machen, Valerian." Dann hob sie den Kopf und sah ihren Bruder wieder direkt an. "Ich bin stolz auf dich."

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