Áedán

  • Brix hätte um ein Haar aufgestöhnt. Allein die Antwort des Sklaven zeugte schon von wenig Intelligenz, und gerade als Leibwache musste man Situationen gut beurteilen und Gefahren einschätzen können. Dass seine Herrin den Sklaven allerdings haben wollte, offensichtlich um jeden Preis, hätte er nicht im Ansatz vermutet. Nicht nach dessen Antwort. "domina, ich würde dir empfehlen, diesen Sklaven nicht zu kaufen. Er scheint mir deinen Ansprüchen nicht zu genügen", versuchte er es auf andere Weise, indem er Celerina verborgen umschmeichelte. Brix selbst antwortete nicht auf die Rückfrage. Er war niemandem Rechenschaft schuldig, abgesehen von seinen Herrschaften. Von denen jetzt eine weitere dazu kam. Brix nickte der Tiberia zu. "domina", sagte er. Baldemar befand sich bei Septima, wie Brix bemerkte. Auch ihm nickte er kurz zum Gruß zu, ehe er sich erneut an den Sklaven wenden wollte. Doch Celerina antwortete bereits auf die gestellte Frage, sodass Brix letztenendes schwieg und abwartete.

  • Seine Stimmung wurde mit jedem Wimpernschlag schlechter. Diese Versteigerung war so herabwürdigend. Als eine weitere Frauenstimme 300 rief, blickte er in die Richtung des Rufes. Eine römische Schönheit stand da in Begleitung des Germanen, der ihn gerade noch gefragt hatte, wie er in Gefangenschaft geraten war.


    Diese Weiber standen den Frauen seiner Heimat in Schönheit in nichts nach. Was die rothaarigen Gallierinnen an Wildheit besaßen, schienen sie an Anmut von den Göttinen bekommen zu haben.


    Was sahen diese Frauen ihn ihm? Ein Dekorationsstück? Sie hatten schon so viele athletische Männer um sich herum. Wollten Sie ihn auch noch im Schlepptau hinter sich herwuseln haben? Was machten diese Römerinnen eigentlich den ganzen Tag? Haushalt und Kinderhüten schien zumindest ebenso wenig auf dem Programm zu stehen wie kleinere, häusliche Handwerksarbeiten, welche einfache Stoffverarbeitung beinhalteten. Sie standen hier herum, wuselten über den Markt und kauften ein. Kleider, Schmuck und anderen Tant ud ... Sklaven, wie es schien.


    Irritiert blickte er zu dem Germanen, der nun schweigend neben seiner "Herrin" stand. Dieser Kerl hätte sie ohne weiteres überwältigen und fliehen können. War er am Ende gar kein Sklave, sondern nur ein Angestellter? Er verstand die römische Welt gerade überhaupt nicht und seine eigene stand schon seit seiner Gefangennahme Kopf.

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  • Flora war schon immer offen für Neues gewesen, Narcissa war zwar bisweilen wirklich schüchtern und zurückhaltend, aber sie machte sich auch mehr Gedanken, wie ihre jüngere Schwester. Flora war eben ein Wildfang, sie handelte meist bevor sie nach dachte, was sie bereits in so manche Schwierigkeiten gebracht hatte und wohl noch bringen würde. Sie war nicht wirklich denkfaul, nur eben etwas Leidenschaftlicher, auch wenn trotzdem wohl immer noch viel zu brav, nach den Maßstäben so mancher Männer, die sich ein kleines Abenteuer mit ihr erhofft hatten. Am Ende hatte sie nur einen einzigen Mann an sich heran gelassen und der stand in ihrem Rücken.


    Kaum hatte sie ihr Gebot ausgesprochen warf Lysandra ihr einen durch und durch giftigen Blick zu. Herausfordernd erwiderte sie diesen nur. „Warum machst du dir überhaupt Gedanken darüber, welchen Ärger wir bekommen. Du hast doch nichts zu befürchten. Wenn dann liegt die Verantwortung bei uns. Du bis nicht unsere Mutter“, erwiderte sie spitz und auch etwas angesäuert, weil die Leibsklavin sich Hilfe von Cimon erhoffte. Das war unfair ihn da rein zu ziehen. Zu ihrem Glück, sagte Cimon nicht das was Lysandra zu hören hoffte. Die schnaubte wütend. „Zu befürchten nichts, aber ich darf dann diesen Barbaren erziehen“, nörgelte sie ungehalten. „Hah!“ machte sie, als der Gallier erklärte, wie er hier her gekommen war. „Was hab ich gesagt! Ein Unruhestifter!“ versuchte sie die Zwillinge von einem weiteren Gebot abzuhalten, denn in diesem Moment wurden die Mädchen überboten. Diese Worte sah Flora nun wirklich als Herausforderung an. Leicht reckte sie das Kinn und um zu demonstrieren, dass sie sich nichts von Lysandra sagen ließ, machte sie direkt das nächste Gebot. „400 Sesterzen!“ Nichts ahnend gegen wen sie da bot und dass nur wneige Meter entfernt ein ähnliches Gespräch statt fand.

  • Ruhig und eher defensiev hörte Cimon allm gesprochenen zu. Dabei suchten seine Augen wieder den Blick des zu versteigernden. Die grauen Augen des Nubiers waren fest und geprägt durch stärke. Er erinnerte sich an seinen Verkauf... wie Fieh... Tief atmete er durch und hoffte das es nicht mehr lange dauern mochte.


    "Er kann ein guter Gewinn sein. Aber die erste ....Erziehung sollte jemand seiner Körperkraft übernehmen. .... Verzeih, Lysandra. Aber ich glaube wirklich das viel aus ihm werden könnte."


    Dann überlegte er kurz. Sein Blick ging kurz nur zu Flora um sie anzulächeln und zu nicken. Er meinte es wirklich ehrlich, dabei währe dieser Mann doch soetwas wie Konkurrenz. Doch er wusste, das sie nur auf der Suche nach einem Leibwächter war. Seine Aufgabe war es doch ihr dabei so gut es ging zu helfen. Und erst jetzt merkte er, wie offen er gesprochen hatte...


    "Domina Flora ... vergib mir bitte meine offenen Worte, aber dieser Mann bedeutet viel Arbeit. Die sich lohnen könnte, Herrin."


    Er sah es lang nicht so, das dieser Mann ein Unruhestifter war. Er war frei von Geburt, doch ein kleiner Fehler hatte große Wirkung. Cimon wollte keinen Wilden in ihm sehen, sondern ein Sklave, der durch gute Arbeit sich vieles verdienen könnte. Doch dazu brauchte er den richtigen Herren oder die richtige Herrin. An einem falschen Ort würde der Sklave einfach nur Arbeiten und zu grunde gehen, bis er einsam sterben würde. Etwas was dieser Mann sicher selber nicht wollte. Vieleicht würde man ihn ja so ... Cimon tadelte sich, denn er überlegte schon, wie es sein könnte, würde Flora ihn ersteigern. Nach außen hin zeigte der Nubier nur seine gewohnt ruhige Maske.

  • Stimmen drangen an seine Ohren, aber auf Grund der Geräuschkulisse um ihn herum verstand er kein einziges Wort. Der Schwarze sah aus wie aus einem Stück dunklem Holz geschnitzt. Seine bläulich grünen Augen blickten direkt in die grauen Augen des großen Mannes. Für ihn war es im Augenblick schwer einzuschätzen, wieviel größer der Mann war. Er kniete immerhin auf einem Podest und der Mann stand neben den Römerinnen auf dem Marktplatz.


    Das weitere Gebot ließ ihn hoffen, dem verhassten Sklavenhändler nicht nur als Klotz in Erinnerung zu bleiben. Würde Tranquillus mit ihm einen guten Preis erziehlen, wäre dies immerhin ein kleiner Pluspunkt in dessen Erinnerung. Vielleicht würde der Menschenhändler ihn dann nicht mehr nur als ein Stück Vieh betrachten.


    Was er weiterhin hoffte war, dass der Orientale nun, da ein paar Gebote gekommen waren, vielleicht doch noch etwas positiveres über ihn sagen würde, als dass er nur ein ungehobelter, gallischer Klotz war.


    Wieder musterte er den Schwarzen und sah dann hinüber zu dem Germanen, der ihm vorhin noch eine Frage gestellt hatte, ihm aber seine eigene nicht beantwortet hatte.


    Irgendwie sahen diese beiden so aus, als könne man mit ihnen wunderbar seine Kräfte messen. Vielleicht auch nur so zum Spaß. Nun ja, zwar dachte er im Moment nicht wirklich intensiv an Vergnügungen, aber zu einem späteren Zeitpunkt würden ihm angesichts der Schönheiten und der beiden Männer sicherlich noch mehr Möglichkeiten einfallen.

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  • In der Villa Aurelia war es total still.. keiner war anzutreffen. Niemand war daheim. Also hatte Marei kurzerhand beschlossen ebenfalls 'auszugehen'. Natürlich ohne jemanden zu fragen, ob sie das tun durfte. Es war keiner da, den sie hätte fragen können. Zu Köchin Niki wollte sie nicht. Frija und Baldemar waren auch nicht da.. selbst Brix war nicht anzutreffen. Dann konnte sie eigentlich auch so rausgehen. Marei liess Puppe Nina auf ihrem Bett zurück und rannte in den Garten, um wieder über die Mauer zu klettern. Es war total einfach auf die andere Seite zu gelangen. Noch einige Momente lauschte sie, ob man ihre Kletterei bemerkt hatte... scheinbar nicht. Mit einem Hüpfer drehte sich Marei um und rannte die Straße hinunter.


    In einem Beutel an ihrem Gürtel klimperten die wenigen Münzen, die dominus Ursus ihr einmal gegeben hatte. Genau! Sie würde sich jetzt etwas kaufen. Hmm.. was wollte sie denn haben? In ihrer einfachen Kleidung war sie als Sklavin zu erkennen. Marei aber verhielt sich so, wie sie es früher asl 'wandelnde Straßenkarte' auch schon gemacht hatte. Sie gab sich höchst beschäftigt, war scheinbar dabei einen Auftrag zu erledigen. Auf kurzen Beinen streifte sie hierhin und dorthin, guckte sich die Auslagen der Händler an. Hach.. es gab viele Dinge. Sie entdeckte ganz viele Spangen und Klammern, die für die Haare sein sollten. Richtig, sie brauchte etwas für die Stirnhaare, die ihr ständig in die Augen fielen.


    Je mehr sie umherstreifte, desto näher kam sie dem Sklavenmarkt und betrat die Gegend. Die Stimme des Sklavenhändlers war nicht zu überhören. Diese rief Errinnerungen in ihr wach. Marei war zu klein, um über die Köpfe der Großen Menschen hinwegschauen zu können. Dann musste sie sich eben bis nach vorne ans Podest drängeln, um zu sehen, wer da soeben versteigert werden sollte. "Tschuldigung.. tschuldigung.. tschuldigung.." brummelte Marei, wenn sie sich an einem Körper vorbeischob.


    Sie hatte keine Ahnung, dass beinahe sämtliche Bewohner der aurelianischen Villa sich hier versammelt hatten. Sie dachte nicht daran, dass sie von ihnen entdeckt werden konnte. War das nicht eben Brix Gesicht gewesen? Die Figur da ähnelte der von Frijas Mann Baldemar, aber es konnte auch jemand anders sein.. nicht? Bald hatte sie es geschafft, sie konnte schon das Podest sehen. Plötzlich hob sie jemand hoch und setzte sie auf seine Schulter. "So, Mädchen.. jetzt kannst du gucken." brummelte der Unbekannte. Marei lief knallrot an und blickte starr geradeaus zu Aedan. Uiuiui.. was der Mann für dicke Arme hatte! Marei riss staunend die Augen auf...

  • Ein römisches Kind wurde von einem Mann auf die Schultern gehoben, damit es mehr sehen konnte. Seine Kleidung sah sehr einfach aus, weshalb er einfach einmal vermutete, dass sie der Unterschicht angehörte.


    War es ein Mädchen oder ein Junge? Bei Kindern konnte man das nie so sicher sagen und da das Kind auch noch ein Stück von ihm weg war, konnte er es noch schwerer beurteilen. Kindliche Gesichter konnte er ohnehin sehr schlecht einschätzen und römische Kinder waren da nicht gerade einfacher.


    Auf Grund des zarten Erscheinungsbildes glaubte er allerdings, dass es sich um ein Mädchen handelte, auch wenn er dies mittels Haarlänge nur schwer beurteilen konnte.


    Die Augen, deren Farbe er wegen der Entfernung nicht erkennen konnte, weit aufgerissen blickte das Mädchen ihn an und er blickte geradewegs zurück. Im Augenblick war er etwas verstimmt, weshalb er sehr wahrscheinlich etwas grimmig aussah, aber darüber machte er sich im Augenblick nicht wirklich Gedanken.

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  • "Siehts du Lysandra? Cimon kann es wohl besser beurteilen, welches Potential in ihm steckt", hielt Narcissa der Sklavin unter die Nase und sprang damit ihrer Schwester helfend dabei. Vermutlich lernte es die Leibsklavin nie, dass sie nun einmal ihren eigenen Kopf hatten. Und dieser eigene Kopf sagte jetzt ganz klar: Diesen Mann mussten sie als Custodes haben. Schon allein deshalb, weil sie glaubte, dass die Aurelia verglichen mit anderen gens noch den menschlichsten Umgang mit ihren Sklaven pflegte. Von den Ausschweifung Marcus´ hatte sie damals nichts mitbekommen.
    Sie selbst hatte keinerlei Erfahrung was das Ersteigern von Sklaven ging...von Menschen. Der Gedanke fühlte sich reichlich merkwürdig an - und es war nicht gerade hilfreich solche Gedanken dann zu haben, wenn man selbst im Begriff war genau dies zu tun. Abermals sah sie hinauf zu dme Gallier. Unbestreitbar, sie war neugierig. Neugierig was hinter dieser Stirn steckte.
    "Meinst du, wir haben genug Geld mitgenommen?", meinte sie in Richtung ihrer Schwester ohne den Blick von dem Mann zu nehmen. Die Gegengebote beunruhigten sie. Sie war von Natur aus recht schnell beunruhigt, empfindsam, sensibel.
    Lysandra hinter den beiden schnaubte. Es gefiel ihr ganz und gar nicht und dass Cimon ihnen half erst recht nicht.
    "Es ist nicht gut. Und es bleibt dabei...Dieser Kerl wird nur Ärger machen. Kraft und Potential hin oder her", Sie warf dem Nubier, der sie eigentlich hätte unterstützen sollen stechende Blick zu, als wollte sie sagen "Wie konntest du nur?"...Den beiden Schwestern hatte sie indessen nicht mehr viel zu entgegen. Sie waren die Herrinnen und eigentlich konnte sie schon froh sein, dass sie für ihre "Frechheit" ihre Bedenken geäußert zu haben, nicht bestraft wurde...

  • Flora konnte sich ein kurzes triumphierendes Grinsen nicht verkneifen, als Cimon ihr zustimmte und nicht von dem Kauf abriet. Dennoch verstummten die Proteste der Sklavin nicht, sie versuchte die Zwillinge immer noch davon zu überzeugen, dass der Gallier nichts für sie war. Wer wusste was der Bursche alles im Sinn hatte. Sie sah eine potentielle Gefahr in dem Knaben, nicht nur weil er gut aussah, sondern auch, weil er anscheinend nicht wusste wie man sich gegenüber junger patrizischer Frauen benahm. Sie machte eine äußerst missmutige Miene. Sie hatte den Kampf verloren, denn die Schwestern hatten sich gänzlich gegen ihre Ratschläge entschlossen.
    „Schon gut Cimon, wir wollten ja deine Meinung hören“, sagte sie und lächelte zu seiner Entschuldigung. Sie musste sich zwingen wieder zum Podest zu sehen, um nicht zu verraten, was gerade in ihr vor ging. „Wir müssen eh noch abwarten, ob wir ihn nun ersteigern oder nicht“, meinte sie dann nur noch und beendete die Diskussion darum ob sie den Sklaven nun kaufen sollten. „Ich denk mal schon, dass wir genug Geld dabei haben. So viel haben wir auch noch nicht ausgegeben!“ meinte sie und betrachtete kurz die Ausbeute des Tages: Bücher und Schmuck.

  • Áedán besah sich die beiden Zwillinge, die gerade die Köpfe zusammensteckten. Wie konnte man nur so wunderschöne, braune Locken haben?


    Die Sklavin regte sich augenscheinlich sehr darüber auf, dass die beiden Mädchen Kaufabsichten hatten und der Dunkelhäutige musste einige böse Blicke von ihr kassieren, während er mit steinernem Gesicht da stand.


    Anscheinend war da gerade ein Beschluss gefällt worden und irgendwie hoffte er, dass diese Versteigerung nicht mehr all zu lange dauern würde. So auf dem Präsentierteller fühlte er sich langsam aber sicher richtig unwohl. Viel an hatte er im Augenblick immerhin auch nicht.

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  • Nun war er doch zwischen die Fronten geraten. Allerdings beruhigten ihn Floras Worte sehr und er musste darauf achten, seine Maske nicht bröckeln zu lassen. Dass das Kind, was weiter vorne auf den Schultern eines Mannes landete, Marei war, konnte Cimon von seinem Standort nicht erkennen. Was gut war, denn er hätte nicht gewusst, wie er gleichzeitig Marei zurechtweisen und dabei den Herrinen zu diensten sein zu können. So blieb ihm nur der hilfesuchende Blick, zwischen den drei Frauen. Lysandras vorwurfsvoller Blick stach dabei ein wenig in seine Seite.


    "Ich sage nicht das es einfach wird. Mein Wort, Herrin, ist keine Garantie. Bitte vergebt mir, sollte ich mich irren, Domina Flora, Domina Narcissa."


    Dann sah er nur kurz schmunzelnt zu Lysandra. Wäre es eine privatere Runde, so hätte er ihr vermutlich scherzhaft angeboten, ihn bestrafen zu dürfen, sollte er falsch liegen. Aber hier und jetzt traute er es sich nicht auszusprechen. Es wäre unangebracht gewesen. Auch wenn der Umgang mit Ursus ihm schon geholfen hatte, ein wenig ...lockerer zu werden... diese eine Hürde, würde er niemals überspringen. Öffentlichkeit hatte Ohren und Ohren waren nicht immer gesund.


    Trotz allem konnte er sich nicht helfen... diese Augen des Sklaven waren Frei, ja. Aber sie waren auch irgendwie ehrlich und von Kraft geprägt. Zumindest sah Cimon es so. Dieser Gallier hatte in seinen Augen eine Möglichkeit verdient, ein gutes Leben zu führen. Das er mit diesem Gedanken anderen dieses absprach und schlechtes als gerecht benannte, ignorierte Cimon lieber. Denn das würde auch sein eigenes Leben, sein eigenes Wesen negatiev betreffen.


    Die Blicke des Galliers fielen Cimon auf und seine Augen wurden etwas düsterer. Doch er kam zu dem Schluss, das der Mann sich nur seine möglichen zukünftigen Herren besah. Das würde er vermutlich nicht anders machen. Das der Mann wenig trug, war nicht ungewöhnlich. Dabei trug der doch mehr als Cimon damals. Seine Gedanken verbarg er tief in seinem Inneren und suchte wieder den Blickkontackt. Vieleicht mochte es Aedan leichter fallen Ruhe zu bewahren, wenn er ihm zumindest für einen kurzen Augenblick fast freundlich zunicken würde.



    Sim-Off:

    edit: letzter Absaz hinzu gefügt

    ir-servus.png

    CUSTOS CORPORIS - TITUS AURELIUS URSUS

    2 Mal editiert, zuletzt von Cimon ()

  • Ihre Frage nach der Herkunft des Sklaven wurde bereits von Celerina beantwortet und dazu erhielt Septima noch eine weitere Information über die Flavia. „Ach, in Lutetia? Du überrascht mich.“ Mit dieser Aussage war für Septima schlagartig der Sklave vergessen und sie wand sich voll und ganz Celerina zu. „Wie lange lebtest du denn in Gallien? Sowas aber auch, in Rom kommen tatsächlich die Menschen aus allen Provinzen zusammen.“ Septima lachte verhalten. Rom war der Nabel der Welt. Sicherlich trafen hier alle Völker aufeinander, aber ein Volk hatte die Oberaufsicht... die Römer selbst, zu welchen ihre drei Familien, die Flavier, die Aurelier und die Tiberier gehörten. Ein erlesener Kreis, auf dessen Zugehörigkeit Septima sehr stolz war.


    Die Begrüssung durch Brix hatte Septima ganz am Rande mitbekommen, ignorierte den Maiordomus allerdings. Wenn sie etwas von ihm bräuchte, würde sie ihn schon ansprechen, ansonsten war er Luft für sie, genauso wie Baldemar. Der Anwesenheit der beiden Germanen war es zu verdanken, dass es um die Frauen herum nicht ganz so voll war, denn zumindest Baldemar war darauf bedacht, dass seine Herrin sich noch bewegen konnte ohne gleich von irgendwem angerempelt zu werden.


    Gerade als Septima weiter Fragen über den Umstand des Aufenthaltes von Celerina in Lutetia stellen wollte, wurde ein Kind auf die Schultern eines Mannes gehoben, welches ihnen die Sicht auf das Podest vereitelte. Obwohl Septima keinerlei Interesse mehr an dem Skalven hatte, fand sie dieses Benehmen nicht in Ordnung. Zumal... moment... dieses Kind!
    „Marei!!!“ rief Septima erbost aus. Was bitte schön hatte das Sklavenkind hier auf dem Markt verloren? Wie war sie überhaupt hier her gekommen? War sie ihr gefolgt ohne das Septima etwas bemerkt hatte? Nicht das sie jemals darauf achten würde, ob ihr jemand hinterher schaute oder gar verfolgte. Für solche Fälle hatte sie Baldemar, der ungebetene Menschen von ihr fern hielt. „Baldemar, geh und bring Marei zu mir!“ Innerlich kochend schaute sie kurz zu Celerina.

  • "Sieben lange Jahre!", antwortete ich Septima mit einem gezwungenen Lächeln. Dann wandte ich mich wieder Brix zu, der mit einem weiteren Einwand kam.
    "Ach, was weißt du schon von meinen Ansprüchen?", konterte ich Brix. Die übertriebene Vorsicht des Germanen verärgerte mich. Passend dazu, kam schon das nächste Gebot. Eine zarte weibliche Stimme. Wie aufgeschreckt sah ich mich um, um meine Konkurrentin auszumachen. Zu meiner Überraschung erblickte ich die beiden Zwillinge, begleitet von Ursus´ Nubier. Nanu, was suchten die Mädchen auf dem Sklavenmarkt?
    "Das sind die Zwillinge!" rief ich Septima und den Sklaven zu. "Man sollte sie zu uns bitten. Es wäre töricht, wenn wir uns gegenseitig Konkurrenz machen." sagte ich zu den beiden Sklaven, ohne einen damit direkt zu beauftragen. Und dann war da auch noch Marei....

  • Als der dunkelhäutige Mann wieder Blickkontakt zu ihm aufbaute, war Áedán kurz ernsthaft verunsichert und seine Brust schnürte sich zusammen. Er hielt einen Moment lang sogar unbewusst die Luft in. War das ein Nicken? Der große Schwarze wirkte kurz sogar fast freundlich.


    Er wagte es weiter zu atmen, blickte ihn aber weiterhin verunsichert an. Erleichtert sein konnte der junge Gallier noch nicht wirklich, da er nicht wusste, ob er die Mimik des Dunklen richtig deutete.


    Mit einem Mal drang allerdings ein Ruf an sein Ohr. Da hatte jemand Marei gerufen und da er das Wort nicht kannte, ging er davon aus, dass es sich hierbei entweder um eine fremde Sprache oder um einen Namen handelte.


    Sein wachsamer Blick ging in Richtung der Römerin mit dem dunkelbraunen Haar und der durchaus sehr feinen, anscheinend der aktuellen Mode entsprechenden Kleidung. Sie sah erzürnt aus, aber in ihren dunklen Augen erkannte er noch mehr Mut, als sie gerade zu zeigen wagte.


    Da ihn diese zornige Frau gerade nicht wirklich beruhigte, blickte er wieder hinüber zu dem Schwarzen, der auf ihn gerade wirkte, wie ein solider Fels in einem reißenden Fluss, dessen Anblick alleine ihn schon ein wenig beruhigen konnte.

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  • Der Begrüßung von Brix folgte ein gelangweiltes Nicken von Baldemar. Die Zeit verging aber auch langsam an diesem Tag. Septimas Ausruf jagte den Kopf des Germanen in die vermutete Richtung. Dann legte er denn Kopf schräg, schnalzte durch die Zähne und murmelte nur vor sich hin. Ja, Herrin. Es klang eher wie ein Grummeln als ein wirklicher Satz.
    Baldemar schritt also zu diesem Kerl, wer immer das war, der Marei auf den Schultern hielt. Er stellte sich vor diesen und starrte ihn böse an. Seine Arme griffen nach Marei und er nahm sie. Baldemars Knurren zeigte, das jede Gegenwehr zu Schmerzen führen würde. So tat dieser Mann lieber nichts gegen das Vorhaben des Anderen.
    Mit Marei am fast ausgestreckten Arm ging er zu Septima und stellte das Mädchen direkt vor seine Herrin ab. Die Arme wieder vor der Brust verschränkt stand er einen Schritt hinter Marei. Auch das war keine wirklich schwere Aufgabe gewesen.
    Die Versteigerung an sich war ihm völlig egal. Ein Sklave mehr. Und dann noch einer der durch Dummheit Sklave geworden war. Mehr als ein abfälliges Schnauben bekam dieser nicht von Baldemar.
    Was Celerina sagte, brachte Baldemar nicht mal dazu in die Richtung zu schauen. Es war weder eine Anweisung zu einem bestimmten Verhalten noch war sie seine Herrin.

  • Aedan dessen Namen sie noch nicht kannte, tauschte mit irgendwelchen leuten Blicke aus. Marei sah ihn unentwegt an, weil er so 'anders' aussah, als sie es kannte. Naja.. bis auf die Haare.. woher hatte er bloß die dicken Arme her? Marei grübelte und grübelte.


    "Oh.. Baldemar! Du hier?!?" fragte Marei ziemlich erstaunt über dessen plötzliches Auftauchen. Nur zu gerne liess sie sich von dem fremden Mann von dessen Schulter heben und an die Hand nehmen. "Schön, dich zu sehen.. die Villa ist ziemlich leer." plapperte sie munter weiter und fand sich asbald vor domina Septima wieder. Was machte sie denn hier? Wollte sie den Mann auf dem Podest haben? Waren ihr Mareis Dienste nicht gut genug? Neben Septima stehend entdeckte das kleine Sklavenmädchen ihre ehemalige Herrin. "Au Backe!" Die Zwillinge samt Cimon hatte sie noch nicht entdeckt. "Ehmm... Salve domina." begrüßte Marei die Ehefrau von dominus Ursus, nickte domina Celerina flüchtig zu und machte sich auf eine Standpauke gefasst.

  • Brix sah Celerina nur an, erwiderte allerdings nichts auf ihre Worte hin. Im Grunde mochte er nichts wissen, andererseits jedoch ahnte er eine ganze Menge. Dazu trugen Charis' Erzählungen bei, aber auch eigene Eindrücke und Erinnerungen an die Dinge, die andere Sklaven aus der villa erzählt hatten. Brix hatte, was das betraf, ein gutes Gedächtnis und ein offenes Ohr für vieles.


    Die Geschehnisse um Marei bekam Brix weitgehend direkt mit. Er runzelte nur missbilligend die Stirn. Marei erinnerte ihn in vielerlei Hinsicht an Tilla. Auch sie hatte sich stets gern im Mittelpunkt bewegt. Er hoffte, dass das Sklavenmädchen sich diesbezüglich noch ändern mochte, denn sonst konnten auch ihre neuen Besitzer ihr ebenso schnell überdrüssig werden wie das bei Celerina der Fall gewesen war. Und Brix ging davon aus, dass es keinen anderen Grund für dieses vermeintlich lieb gemeinte Geschenk an das frischgebackene Ehepaar gegeben hatte als jenen, Marei loszuwerden. Aber er mochte die Kleine dennoch, denn sie erinnerte ihn an seine Kinder, und zudem mochte er Kinder ohnehin.


    "Ich kümmere mich darum, domina", sagte er und ließ die beiden Damen und Marei allein mit seinem überaus griesgrämigen Landsmann. Schnell bahnte er sich einen Weg durch die Menge und war bald bei den Zwillingen angelangt. "domina Narcissa, domina Flora, Tiberia Septima und Celerina stehen dort drüben und lassen fragen, ob ihr euch nicht zu ihnen gesellen wollt", erklärte er den beiden.

  • In seiner sehr unaufdringliche Art und Weise demonstrierte Baldemar seine Stärke, indem er das Mädchen mit beiden Händen von den Schultern des fremden Mannes hob und genau so zu Septima brachte. Erst dort angekommen stellte er Marei auf ihre eigenen Füße und direkt vor Septima. Diese senkte ihren strafenden Blick auf das Kind herab und schwieg für einen Moment.
    „Mit wem bist du hier?“ fragte sie Marei streng, wartete ihre Antwort aber nur kurz ab, denn Celerina machte sie darauf aufmerksam, dass die Zwillinge ebenfalls auf dem Markt waren. Gegenseitig Konkurenz machen? Ach, boten Flora und Narcissa etwa auch für diesen Sklaven. Was hatte der Mann nur, dass ihn alle Frauen aus dem Hause Aurelier kaufen wollten? Noch einmal ging ihr Blick zu dem Podest. Hübsch, jung und handwerklich begabt. Gut, nette Muskelpakete hatte er auch noch, aber ansonsten war er doch nur ein Sklave wie jeder andere auch. „Wofür willst du ihn haben?“ erkundigte sie sich bei Celerina, ahnte Septima doch nichts von den Vorlieben der schönen Flavia, ihr Bett mit einem Sklaven zu teilen.
    "Die Zwillingen können gerne herüber kommen." gab sie noch schnell ihre Zustimmung und überließ es einem der Männer die Mädchen anzusprechen.

  • Der Nubier bemerkte durchaus, das Aedan seinen Blick erneut suchte, nachdem er weg geschaut hatte. Cimon dachte nur kurz nach, hielt dem Blick aber stand. Seine Mundwinkel zuckten und zeigten erneut ein kurzes Lächeln. Dann ein kaum wahrzunehmendes Nicken. Mehr konnte er nicht tun.


    Als Brix zu ihnen kam, nickte er diesem ergeben zu, hatte er doch eine hohe Stellung in der Villa. Ansonsten hielt er sich zurück, lag es doch bei den Zwillingen zu antworten. Dies gab ihm erneut die Gelegenheit den Sklaven auf dem Podest zu fixieren. Von außen mochte es unhöflich aussehen, vieleicht abschätzend. Doch er hoffte, das seine kleinen Zeichen vom Anderen nicht ungesehen bleiben mochten. Vor allem wollte er soetwas wie eine Konstante bilden. Cimon glaubte das es seine Pflicht als Sklave war, Aedan beizustehen. Dabei dachte er auch daran, das sie vieleicht, mit viel Glück bald zusammen in der Villa leben und dienen würden. Ein guter, positiever erster Kontakt konnte da nur von Vorteil sein.

  • Dass der Dunkle nun wieder Blickkontakt zu ihm aufnahm, ließ Áedßan nun wirklich aufatmen. Anscheinend hatte er sich nicht getäuscht. Ein leichtes Lächeln war in dem maskenhaften Gesicht zu erkennen. Auch er selbst ließ sich zu einem leichten nach oben ziehen der Mundwinkel verleihten, wenngleich man ihm ansah, dass er immer angespannter wurde.


    Je länger diese Versteigerung tauchte, desto mehr spannte er seine Muskulatur an. Ein bisschen Panik kam nun doch in ihm hoch. Die Situation auf der Bühne machte ihm klar, dass seine Freiheit beendet war und das machte ihm Angst. Tranquillus war ohnehin kein besonders netter Herr und da konnte dieser fremde, schwarze Mann, der wohl auch ein wenig älter war als er, ihm nur zu gut einen Anhaltspunkt geben, um wenigstens nicht vollkommen auszuflippen.


    Die grauen Augen bildeten einen ziemlichen Kontrast zu der dunklen Haut des Unbekannten, aber ihre Kühle beruhigte sein Gemüt und sollten die Damen ihn wirklich erfolgreich ersteigern, wusste er, dass er wenigstens annähernd so etwas wie einen Verbündeten haben würde.

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