balneum | Wenn Frauen baden


  • Die Sklaven hatten für heißes Wasser gesorgt. Es sprudelte nun aus steinernen Löwenköpfen in das hellblaue Becken. Wasserdampfschwaden hingen über dem Becken, welches links und rechts Säulen aus Marmor gesäumt war. In den Wandnischen blickten steingewordene Wassernymphen auf das Geschehen. Ein bronzener Jüngling auf einer kleinen Erhöhung beschloß den Raum. Kunstvolle Malereien zierten die Wände. Auf ihnen tummelten sich Fische und Delphine und animierten den Badenden, es ihnen gleich zu tun.
    Man hatte das Badewasser mit einer wohlduftenden Essenz bereichert - Rosenöl. Äußerst wertvoll und kostspielig. Der süßliche Duft erfüllte bereits das ganze Bad. Bunte Rosenblätter schwammen auf der Wasseroberfläche und luden förmlich dazu ein, im Becken ein wenig Entspannung zu suchen.
    Um auch für das leibliche Wohl der Badenden Sorge zu tragen, hatte man am Beckenrand eine Schale mit frischen Feigen, Äpfeln und Birnen bereitgestellt. Ebenso fand sich dort ein Krug mit Wein und mehrere Becher.
    Nun fehlten nur noch die Badenden, die diesem Stillleben Odem einhauchten.


    ***


    "Hast du ihr meine Nachricht überbracht?" Das Bad war bereits nach meinen Wünschen hergerichtet worden. Alles war perfekt. Vor dem Beckenrand blieb ich stehen und wartete nur noch darauf, daß Charis mich entkleidete. "Ja, Herrin. Sie wird kommen, hat sie gesagt.", antwortete Charis, während sie sich an der Tunika ihrer Herrin zu schaffen machte.
    "Sehr schön!", meinte ich lächelnd. Ich konnte es kaum erwarten, endlich meinen müden Körper in das warme Wasser einzutauchen. Noch erfreulicher war es, daß ich dieses Vergnügen heute nicht alleine genoß.
    "Nun mach schon!", ermahnte ich sie. Sie verstand es einmal mehr, mich unnötig warten zu lassen.
    Endlich stand ich entblößt vor ihr, so daß ich meinen Fuß ins Becken setzen konnte. Wie wohlig warm das Wasser war! Einfach herrlich! Mit einem leisen zufriedenen Seufzer tauchte ich nun ganz in das Wasser ein und schloß die Augen. Charis indes verharrte am Beckenrand.


    Sim-Off:

    Reserviert! :)

  • Charis war bei ihr gewesen, um ihr die Bitte ihrer Herrin zu überbringen und Septima hatte mit einem sanften Nicken und den Worten „Sage deiner Herrin, dass ich ihr gerne Gesellschaft leisten werde.“ dem gemeinsamen Bad zugestimmt. Wie könnte sie sich besser entspannen, als in herrliche warmen Wasser, was dem Ratschlag des Medicus entgegen kommen würde. Somit legte die Tiberia ihre Handarbeit bei Seite und ging in ihr cubiculum um sich fürs Bad umzukleiden und die Haare hochstecken zu lassen.


    Kurz darauf betrat Septima, zusammen mit ihre Serva Frija, das wohl duftende balneum der Villa Aurelia. „Ah, Celerina, du bist schon da!“ stellte sie erstaunt fest und ließ sich am Beckenrand das mantelartige Gewand von ihrer Sklavin abnehmen. Darunter trug Septima nichts mehr, weshalb sie sogleich in das warme Wasser hinein schreiten konnte. "Ich hoffe du wartest noch nicht lange auf mich." Langsam, die Augen auf Celerina gerichtet, da diese nun bestimmt ihre Figur betrachten und womöglich beurteilen würde, ging sie in das Wasser. Für einen kurzen Moment verspürte Septima Angst, das Celerina es ihr ansehen und sie gleich auf die Schwangerschaft ansprechen würde, welche zwar im Haus bekannt sein dürfte, aber noch nicht offiziell von Ursus und ihr verkündet worden war. Zunächst wollte sich Septima sicher sein, dass sie das Kind behalten und nicht in den ersten Wochen oder Monaten verlieren würde, bevor sie es offiziell allen mitteilten. Ihre Augen verengten sich kurz, da es sehr angenehm war von der Wärme und dem Duft umfangen zu werden und sie ihre leisen Zweifel wegen Celerinas möglichen Unbehagen ob ihres eigenen glücklichen Zustandes verbergen wollte. Mit zwei kurzen Schwimmbewegungen war Septima bei Celerina angelangt. „Das war eine herrliche Idee von dir, Celerina. Danke für die Einladung.“ bedankte sie sich mit einem offenen und freundlichen Lächeln bei der Flavia.


    „Hast du schon die freudige Botschaft über die Ergebnisse der letzten Wahlen im Senat vernommen?“ erkundigte sich Septima, ein Einstiegsthema findend. „In welchem verwandtschaftlichen Verhältnis stehst du zu unserem neuen Consul, Flavius Furianus?“ Septima konnte sich nicht erinnern, diese Frage schon einmal an Celerina gestellt zu haben, außerdem gab ihr das die Möglichkeit, mehr über den Mann zu erfahren, mit dem sie bereits so manchen Ort in heißer Zweisamkeit geteilt hatte, unter anderem auch ein balneum. Kurz dachte sie an den glücklichen Tag zurück, wo sie Furianus außerhalb der Stadt in seiner Villa suburbana besucht hatte und sie den ganzen Tag mit Zweisamkeiten verbracht hatten. Was Celerina wohl von ihr denken würde, wenn sie davon erführe? Doch so weit würde es niemals kommen, denn da waren sich Furianus und Septima einig. Diese Liason würde für immer und ewig ihr beider Geheimnis bleiben. Einzig ein verträumtes Lächeln könnte auf jedwege Gedanken der Tiberia hindeuten. Oder aber sie maß gerade selbst die gute Figur der Frau ihr gegenüber, da es gewiss nicht unüblich war, dass auch Frauen sich näher kommen konnten.

  • Ich schlug auf der Stelle meine Augen auf, als ich das Geräusch von der Tür vernahm. Es war Septima, die in Begleitung einer Sklavin eintrat. Ich beobachtete sie, bis sie den Beckenrand erreichte und mich bemerkte.
    "Nein, wo denkst du hin! Ich habe mir die Wartezeit sehr angenehm gestaltet", meinte ich nur, derweil ließ ich sie keinesfalls aus den Augen. Auch dann nicht, als sie die Hüllen fallen ließ. Ein makelloser Körper, das mußte man ihr lassen. Keinerlei Anzeichen von Alterung, wie ich sie leider bei mir schon hinnehmen mußte. Was ein paar Jahre schon ausmachten! Und dennoch ging eine besondere Ausstrahlung von ihr aus, die nicht greifbar für mich war.
    Endlich tauchte sie erst einen Fuß, dann den anderen und schließlich den Rest ihres Körpers in das Wasser ein und gesellte sich zu mir. Ich lächelte sie an, sie bedankte sich für die Einladung. "Ach, gern geschehen! Das ist doch die angenehmste Art, sich nach einem harten Tag auf dem Markt zu entspannen. Ich habe uns einige Erfrischungen und Leckereien bereitstellen lassen. Und außerdem habe ich noch eine Überraschung parat. Für uns beide", antwortete ich erwartungsvoll. Wie so oft, wollte ich auch diesmal nichts dem Zufall überlassen. Die Überraschung jedoch konnte gut und gerne noch etwas warten. Das steigerte den Überraschungseffekt noch um ein vielfaches. Doch um sicher zu gehen, daß er auch zum rechten Zeitpunkt parat war, gab ich Charis ganz diskret, versteht sich, einen Wink.
    Derweil unterhielt man sich zuerst über dies und das. Über Furianus zum Beispiel. Wie kam sie nur jetzt auf Furianus?
    "Nun ja, liebe Septima, um die Wahrheit zu sagen, interessiere ich mich nicht sonderlich für Politik. Das überlasse ich anderen. Doch ja, ich habe davon gehört", antwortete ich lächelnd. Septimas Frage jedoch über die Verwandschaftsbeziehung, ließ mich kurz sinnieren, ehe ich darauf eine Antwort geben konnte. "Furianus entstammt der italischen Linie und ich der hispanischen. Mein Urgroßvater und sein Großvater waren Brüder, wenn ich mich nicht irre."
    Eine besonders enge verwandtschaftliche Beziehung bestand nicht, was durchaus auch damit zusammen hing, daß ich Furianus noch sehr oft begegnet war.
    "Und wie ist es mit dir? Bist du ihm schon einmal begegnet? Wenn du möchtest, kann ich gerne etwas arrangieren." Dabei fiel mir ein, wie lange mein letzter Besuch in der Villa Flavia bereits zurücklag.

  • Charis wußte sehr wohl, was jener Wink zu bedeuten hatte. Ihre Herrin hatte sie kurz, bevor sie sie ins Bad begleitet hatte, in ihren Plan eingeweiht. Innerlich seufzend hatte sie ja schon die Neuigkeit über den neuen Sklaven aufgenommen, aber was die Flavia nun mit ihm vor hatte, übertraf einmal wieder alles!
    Die Makedonierin erhob sich, und bewegte sich zielsicher auf leisen Sohlen zur Tür, die sie hinter sich schloß. Bevor sie weiter ging, atmete sie erst einmal tief durch. Sie konnte sich schon sehr gut vorstellen, was Celerina mit diesem Sklaven vor hatte. Ob sie ihn vorwarnen sollte? Aber warum sollte sie? Sie kannte ihn ja nicht einmal! Geschweige denn wußte sie, wie der neue Sklave aussah, oder wie er hieß. Gallier war er. Doch damit versiegten auch schon ihre Informationen, die sie über den neuen Sklaven hatte.
    Zuerst versuchte sie ihr Glück in der Küche. Ein Neuankömmling hatte zumeist Hunger, besonders dann, wenn er von Tranquillus stammte. Allerdings war dort außer der Köchin niemand. Auf die Frage nach dem neuen Sklaven erntete sie nur ein Schultern zucken.
    Ihr nächster Versuch führte sie zu den Sklavenunterkünften der männlichen Sklaven. Aber auch hier schlug ihr nur gähnende Leere entgegen.
    Noch wollte Charis nicht aufgeben. War nur zu hoffen, daß die Damen im Bad reichlich Gesprächsstoff hatten, bis sie mit dem Sklaven zurück war! So lief sie einfach weiter und schaute sich nach dem neuen Gesicht um.

  • Dabei war der junge Gallier doch so leicht zu finden. Er stand gerade irritiert und sich den rotblonden Schopf zurückstreichend unweit von Brix' Kämmerlein und überlegte, was er jetzt eigentlich tun sollte. Man hatte ihn mehr oder weniger stehen lassen, mit den Worten, er würde bald nähere Instruktionen erhalten. Tja, auf diese wartete er nun auch und kam sich vor, als hätte er irgend etwas wichtiges vergessen, weil er hier so alleine stand.


    Es war an und für sich schon ein wenig ärgerlich für ihn, da er augenblicklich noch sehr orientierungslos in diesem riesigen Anwesen herumstand. Wie groß war diese Villa eigentlich? Da passte sicherlich ein ganzes Galliergehöft hinein, wenn nicht sogar noch mehr. Was es hier wohl für Tiere gab?


    Im Moment hatte er nur eine vage Vorstellung vom Reichtum der aurelischen Familie, der diese Villa gehörte, aber angesichts der Größe dieser Behausung musste er wohl größer sein als seine Vorstellungskraft leisten konnte. Alles sah so nobel und edel aus. Er traute sich kaum etwas anzufassen geschweigedenn, wirklich umher zu gehen.

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  • Während Septima ins Wasser glitt, musterten sich die beiden Frauen gegenseitig. Als Septima direkt bei Celerina war, hatte sie ihre Musterung abgeschlossen und noch keinerlei Anzeichen von Alter in dem Gesicht der Flavier gefunden. Entweder war sie noch recht jung, oder benutzte eine gute Creme. Ob sie auch bei Iulius Proximus kaufte?


    „Oh ja, wie recht du hast. Ein Bad ist perfekt nach dem anstrengenden Tag. Und wir haben schöne Sachen bekommen.“ Die Tiberia war rund um zu frieden. „Eine Überraschung?“ fragte sie erstaunt und durch aus neugierig nach. „Ich glaube kaum, dass du heute irgend etwas gekauft hast, was ich nicht gesehen hätte, aber ich werde abwarten und mich gebührend überrascht zeigen, wenn du die Überraschung präsentierst.“ Wenn Celerina aufmerksam war, würde sie die Neugier und den versteckten Humor hinter der Äußerung von Septima sehen und diese gab sich auch nicht sonderlich viel Mühe, das ganze zu verstecken.


    Das Celerina nicht sonderlich politisch interessiert war, machte Septima herzlich wenig aus. „Mhm…“ quitierte sie zunächst die Antwort auf die Frage nach dem Verwandtschaftsverhältins zwischen Celerina und Furians. „Damit habt ihr auch einen amtierenden Consul in der Familie.“ merkte sie lächelnd an. „Und ja, ich bin Falvius durchaus hin und wieder begegnet. Nichts Großartiges. Mal bei einem Empfang, mal auf dem Forum Romanum… halt hier und da.“ Kurz dachte sie an den Kauf einer goldenen Libelle zurück, welche ihr der Falvier bei einem gemeinsamen Spaziergang geschenkt hatte. „Er ist ein angenehmer Gesprächspartner, somit wäre ich einem Treffen nicht abgeneigt. Vielleicht wenn sich mal die Gelegenheit dazu bietet?“ Je eher, desto besser, dachte sich Septima, denn sie mochte Furianus durchaus und das nicht nur in körperlicher Hinsicht.


    Genüsslich ließ sich Septima im Wasser treiben und genoss die enspannende und ruhige Atmosphäre in diesem Raum. Mit Celerina unterhielt sie sich in eher leisem Ton, denn die gefliesten Wände gaben den Hall ihrer Stimmen zu sehr wieder. „Ich weiß es ist nicht gern gesehen, aber ich selbst interssiere mich brennend für die Politik. Als die Candidatii im Senat ihre Reden gehalten haben, und die Senatoren ihnen Fragen stellen konnten, habe ich draußen, vor der Curia Iulia gestanden und zugehört. Wußtest du, das Decimus Livianus sich ebenfalls als Consul beworben hat und versucht hat mit Stimmen gegen Salinator zu werben, um gewählt zu werden?“ Septima hielt in ihren Schwimmbewegungen inne und schaute zu Celerina. „Oh verzeich… nun bin ich doch schon wieder in diese Thema abgerutscht.“ Entschuldigte sie sich. „Ich wollte damit nur sagen, dass der Decimer sich offen gegen Salinator ausgesprochen hat und der ganze Senat mehr auf ihm, als auf Salinator und seiner Macht herum gehackt hat.“


    Ein Blick zum Beckenrand. Septima hatte die Schale mit frischem Obst entdeckt. „Oh, lecker, Feigen.“ Sie steuerte direkt drauf zu und biss in eine der Feigen hinein. „Mhhhmmm…“ kaute kurz und sprach erst wieder, nachdem sie herunter geschluckt hatte. „Wußtest du das Feigen zu meinen liebsten Früchten gehören, oder war das nur geraten?“

  • So riesig groß war der Sklaventrakt doch gar nicht! Irgendwo mußte er doch stecken! Oder hatte er sich etwa schon rar gemacht, wie der elende Thraker?
    Charis seufzte. Warum blieben solche Aufgaben immer an ihr hängen? Nur widerwillig suchte sie weiter, bis ihr die zündende Idee kam. Brix, der maiordomus wußte womöglich, wo der Neue steckte. Zumindes wäre dies seine Aufgabe gewesen. Schließlich war er dabei gewesen, als er gekauft worden war. Und normalerweise wies er auch die Neuen ein, nachdem sie angekommen waren. Also schlug sie die Richtung zu Brix´ Arbeitsraum ein... und machte dort eine erfreuliche Entdeckung. Vor dem Raum stand ein junger fremder Mann, der wie bestellt aber nicht abgeholt da stand und nichts tat. Rotblonde Haare, besonders helle Haut, grüne Augen - das paßte!
    "Bist du der Neue? Der Gallier?", fragte sie etwas forsch. Ihre braunen Augen musterten den musklebepackten Mann, der sie allerdings in keinster Weise beeindruckter. Der Nächste also, dachte sie sich, behielt allerdings ihre Gedanken für sich.

  • Áedan blickte auf und erblickte eine wunderschöne, blonde Sklavin. Diese Schönheit war auf der Suche nach ihm? "Ja. Der neue von Domina Celerina. Áedán ist mein Name. Und du bist?" antwortete der junge Gallierer der jungen Frau mit einer Gegenfrage. Er musterte sie von Kopf bis Fuß. Sie war wirklich hübsch. Er schätzte, dass sie ein paar Jahre älter war als er selbst. Seine blaugrünen Augen sahen sie interessiert an.
    "Wie kann ich dir helfen, junge Frau?" fragte er sie.

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  • Die Antwort, die der Gallier von sich gab, minderte Charis´ Misstrauen nicht im Mindesten. Ganz im Gegenteil! Offenbar hatte man ihm schon beigebracht, wie er sie anzusprechen hatte. Hoffentlich hatte man ihm auch eingebläut, nicht zu vorlaut zu sein, sonst... Unbeabsichtigt wurde sie an Phraates erinnert, der jetzt irgendwo auf Sardinien war und auf der Plantage schuften mußte. Auch ihm war sie anfangs sehr misstrauisch und abwertend gegenübergetreten, bis er ihr eines Abends seine Liebe gestanden hatte...
    Dies war aber keinesfalls Phraates! Dies war der Gallier. Áedán.
    "Ich bin Charis, die Leibsklavin unserer Herrin. Du kannst mir helfen, indem du keine Dummheiten machst!" Den forschen Ton behielt sie bei, obwohl sie sich schon gefragt hatte, ob sie ihn vorbereiten sollte, auf das, was ihn im balneum erwartete. Wäre es fair, ihn einfach in sein Unglück laufen zu lassen? Sollte sie ihm sagen, daß er in einem Schlangennest gelandet war?
    Warum sollte sie? Er würde es noch beizeiten selbst erfahren!
    "Sie möchte dich sehen und ich soll dich zu ihr bringen. Hat man dich schon gewaschen?", fragte sie weiter, bei diesen Barbaren konnte man nie sicher sein, ob sie nicht doch den reinigenden Kontakt mit Wasser scheuten.

  • Áedán sah Charis etwas irritiert an. "Ich warte hier eigentlich, dass man mich abholt. Ich soll neue Kleidung erhalten und diesen widerlichen Schmutz von der Reise los werden." antwortete er der blonden Schönheit. "Sie möchte mich also sehen? Was möchte sie denn von mir? Geht es um meine Aufgaben als Leibwächter, für die sie mich anscheinend ausgewählt hat? Brix erwähnte etwas in der Art..."


    Fragend sah er sie an. "Welche Dummheiten sollte ich denn machen? Brix hat mich schon ein wenig darüber aufgeklärt, welches Benehmen man von mir erwarten wird." erklärte er der schönen Sklavin. "Ich habe nicht vor, mir gleich zu Anfang Ärger einzuhandeln."

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  • "Was?" rief sie entsetzt. "Man hat dich noch nicht gewaschen, und frische Sachen hast du auch noch nicht erhalten?" Sie hatte das jetzt nur geträumt! Celerina würde toben, wenn sie sich allzu lange Zeit ließ. "Na dann komm!" Grob griff sie nach seinem Arm um ihn mit sich zu ziehen. "Natürlich will sie dich sehen! Das wirst du schon sehen, was sie von dir will. Ich weiß nicht, was sie mit dir vor hat." Charis wußte genau, daß dies eine Lüge war, aber sie blieb dabei. Was nutzte es, den Sklaven vorher unnötig zu beunruhigen?
    "Das ist ein guter Vorsatz!", meinte sie nur und zog ihn weiter mit sich. Ihr Ziel war nun nicht mehr das vornehme balneum der Herrschaften. Das mußte erst einmal warten. Jetzt galt es erst einmal, den neuen Sklaven zu reinigen und ihn vorzubereiten. Dafür führte sie ihn ins balneum servorum, dem Bad der Sklaven, welches um ein vielfaches einfacher gestaltet war. All die schönen Verzierungen, die Malereien, Mosaike und der Marmor mußten hier einem nüchternen, zweckmäßigen Zuber weichen, den man vorher mit Wasser zu befüllen hatte, falls nicht noch das Wasser vom Vorgänger darin war. Aber Charis hatte Glück, der Zuber war noch gefüllt. Das Wasser darin hatte zwar nicht mehr die Qualität eines Bergbaches, für den Neuen würde es aber allemal ausreichen.
    "So, hier kannst du dich waschen! Beeil dich, sonst kriegen wir Ärger!" Die Makedonierin deutete auf den Zuber und machte keinerlei Anstalten, den Raum zu verlassen.

  • Áedán verstand ihr Entsetzen nicht wirklich. "Ich bin vor Kurzem erst bei Brix raus. Ich sollte gerade..." begann er, brach aber ab, als Charis ihn schon mitnahm, damit er sich in einem einfacher Zuber waschen konnte.


    Da die blonde Sklavin nicht hinaus ging, zuckte er mit den Achseln und legte dieses ekelhafte Tuch ab, das Brix ohnehin verbrennen wollte. Er stieg in den Zuber und tauchte erst einmal vollends unter. Dass was Wasser vorher schon einmal benutzt worden war, war ihm im Augenblick egal. Das Wasser im Fluss und in den Seen war im Sommer auch nicht immer gerade frisch und klar und er würde so zumindest den Schmutz und den Schweißgeruch los werden, der an ihm haftete.


    "Und was soll ich anziehen?" fragte er, als er wieder auftauchte und sich die triefendnassen Haare aus dem Gesicht wischte. "Mit dem Ding brauche ich sicherlich nicht vor sie treten. Brix meinte, das Ding wird verbrannt."

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  • Charis hatte nichts auf die Ausflüche des Galliers gegeben. Mit strengem Blick beobachtete sie ihn, wie er den Lumpen, der um seine Hüften geschlungen war, abnahm und in den Zuber stieg. Das was darunter zum Vorschein kam beeindruckte sie nicht im Mindesten. Er war nicht der erste Mann, den sie nackt gesehen hatte. Ihr Interesse galt lediglich der Körperpflege des Sklaven. Sie wußte, ihre Herrin mochte es nicht, wenn Sklaven, die sich ihr nähern sollten, noch einen strengen Duft verströmten oder sogar noch schmutzig waren. Wäre die Lage in der sie sich befand nicht so verdammt ernst gewesen, hätte sie die Planscherei des Sklaven sicherlich belustigt. Doch da sie sichtlich im Streß war, überwand sie sich nicht einmal zu einem Seufzer.
    "Halt! Was soll das? Dies ist ein fortschrittliches Haus, das seinen Sklaven sogar Seife zur Verfügung stellt!" Ohne zu warten, bis es dem Sklaven einfiel, schritt sie zur Tat. Sie nahm ein Stück der Seife und einen Bimsstein, mit dem sie den Sklaven waschen wollte. Sie würde ihm schon jeglichen Dreck von der Haut schruppen! So griff sie nach seinem Schopf, um ihn daran festzuhalten, während ihre andere Hand bereits mit dem einseifen seines Körpers beschäftigt war.
    "Wenn ich mit dir fertig bin, bringe ich dir schon deine Sachen! Und wenn das Brix so gesagt hat, dann wird es wohl stimmen", gab sie nebenbei zur Antwort.

  • Der junge Gallier gab einen Laut des Erstaunens von sich, als die junge, blonde Sklavin ihn an seinen Haaren packte und ihn einzuseifen begann. "Hey, langsam! Normaler Weise gehe ich mit einer Frau bei Mondschein spazieren, bevor die mich anfasst... Ich kann mich selber waschen! Ich weiß wie das geht." versuchte er sie abzuwehren, gab dann aber auf, da sie anscheinend der Meinung war, es ginge schneller, wenn sie ihm die Körperpflege abnahm.


    "Solange ich hinterher etwas trage, das mich mehr bedeckt, darfst du mir geben was du willst, Charis! - Na ja, Frauenkleider möchte ich keine, aber ich will was zum Anziehen." versuchte er es mit einem wirklich schlechten Scherz, aber wenn die Frau schon meinte, ihn abschruppen zu müssen, musste sie auch seine Kommentare aushalten.

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  • Die Proteste des Galliers verloren sich im Schaum der Seife. Charis ging darauf nicht sein. Sie hatte sich seiner Ohren angenommen, dann folgte der Hals, die Arme und besonders die Achseln.
    "Es soll nachher nicht heißen, du seist noch dreckig!", antwortete sie nur, während sich das Wasser immer mehr trübte. Sie hatte sich bereits an seinen Oberkörper herangearbeitet, der bald darauf blitzblank war. "So, jetzt steh auf, damit ich den Rest noch waschen kann. Und wegen deiner Kleider mach dir mal keine Sorgen, die Herrin hat mir genauestens mitgeteilt, was sie an dir zu sehen wünscht!" Wenn er nur wüßte, dachte Charis bei sich. Ihre Gedanken behielt sie aber für sich.

  • Von den Strapazen, die meine Sklavin durchmachen mußte, um mir meinen Sklaven zu bringen, bekam ich freilich nichts mit. Und selbst wenn, hätte es mich nicht sonderlich interessiert. Mein Interesse galt für´s erste der Tiberia, die jetzt gänzlich ins Wasser eingetaucht war.
    "Ja, das haben wir!", gab ich mit einem unterschwelligen Lächen zurück, wobei ich insbesondere an meine neueste Errungenschaft dachte. Er würde sich gut machen, im balneum. Doch davon mußte Septima noch nichts erfahren.
    "Geduldige dich noch ein wenig, meine Liebe." Für mich war es im Grunde genauso eine Überraschung, wie es für sie eine sein sollte. Das hoffte ich zumindest. Vielleicht erklärte dies ein wenig meine Angespanntheit, seitdem Charis das Bad verlassen hatte.


    Selbstverständlich konnte die Flavia auf ihren Consul stolz sein! War dies doch die Ernte unermütlichen Strebens, die eines Tages belohnt wurde. "Sieh an, du kennst ihn also! So, so! Nun ja, wenn sich eine Gelegenheit bietet, werde ich an dich denken." Wie dringlich es der Tiberia mit einem Treffen war, blieb mir verborgen. Selbst hätte ich nicht im Traum daran gedacht, daß es nicht nur die reine Bewunderung war, die sie für ihn empfand.
    Ihr Geständnis bezüglich ihres Interesses für Politik erstaunte mich keineswegs. Weshalb sollte sich eine Frau nur mit langweiliger Handarbeit beschäftigen? Zwar waren ihr gerade bei diesem Interesse Grenzen gesetzt, doch wenn sie einmal ihren Gatten richtig im Griff hatte, konnte sie diesen nach ihrem Gutdünken lenken.
    "Deine Geheimnisse sind bei mir sicher, meine Liebe!", versicherte ich ihr mit einem Augenzwinkern. "Ja, ich hörte davon, daß sich der Decimus ebenfalls beworben hatte. Im Übrigen, ist das nicht der gleiche Decimus, der damals in Parthien..? Ja, das ist er! Eine schreckliche Geschichte, nicht? Glücklicherweise hat sie ein gutes Ende gefunden. Und dieser Salinator, ist das nicht der, der mit Patriziern so seine Probleme hat?" Ich hatte mein Halbwissen nur von Hörensagen, denn im Grunde gab ich mich anderen Dingen hin. "Ach ja?", meinte ich schließlich, dann tauchte ich kurz ab, auch wenn dadurch meine Haarpracht nass wurde. Indessen hatte Septima die Feigen entdeckt und sich gleich an sie herangemacht. Nun ja, dafür hatte ich sie ja auch bringen lassen. Ich schwamm zu ihr und genehmigte mir auch eine der Feigen.
    "Ich muß gestehen, das wußte ich nicht. Ich bin bei der Auswahl der Früchte einfach nach meinen Favoriten ausgegangen. Du siehst, wir haben eine weitere Gemeinsamkeit!"

  • Der junge Gallier blickte zu Charis auf, die ihm gerade den gesamten Oberkörper eingeschäumt hatte. "Ja wie? Aufstehen? Nein, da wasche ich mich schön selber, Charis! So gut kenne ich dich nicht." meinte er, erhob sich und wollte ihr die Seife aus der Hand nehmen. Mochte ja sein, dass sie ihn nicht sonderlich beeindruckend fand, aber ihm war trotzdem nicht wohl bei dem Gedanken, sich von einer wildfremden Frau, von der er gerade einmal wusste, wie sie hieß und dass sie die Leibsklavin seiner Herrin war, von Kopf bis Fuß waschen zu lassen.


    "Gib mir bitte die Seife! Ich will nicht, dass mich eine wildfremde Frau überall anfasst und mich wäscht! Ich habe zwei gesunde Hände!"

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  • Sie erntete jede Menge Protest auf ihre Aufforderung aufzustehen. Charis aber blieb gelassen. Sie verrollte lediglich ihre Augen, weil er sich so mädchenhaft anstellte. Das war mal wieder typisch Mann, ständig hatten sie eine riesige Klappe, aber wenn es an ihr bestes Stück ging, schoben sie plötzlich Panik!
    Als er sich aus dem Zuber erhob um sich aufzustellen, sah sie an ihm hoch. Das Wasser perlte an seinem Körper herab. Celerina würde ihre Freude mit ihm haben, dachte sie gehässig.
    "Jetzt mach mal Halblang! Ich wasche dir nur die Beine und die Füße. Deinen besten Freund überlasse ich dir!", sagte sie schließlich und sah ihn dabei ziemlich abwertend an.

  • Grimmig sah der junge Gallier die blonde Sklavin an. "Gib mir die Seife! Ich kann mich selbst waschen. - Das hat nichts mit mienem besten Freund zu tun." murrte er und seine blaugrünen blickten sie nun doch ein wenig erzürnt an. "Ich kann mich selbst sehr gut waschen! Ich bin nicht vollkommen unselbstständig und unfhäig auf die Welt gekommen. Also lass mich das bitte schön selber machen."


    Er verstand die Sklavin nicht. Es gab für ihn keinen Grund, dass Charis darauf bestand, ihn zu waschen. Dachte sie etwa wirklich, er könne sich nicht selbst waschen? Áedán fühlte sich durchaus dazu in der Lage, sich Beine und Unterleb selbst zu waschen, zumal er davon ausging, dass seine Herrin zumindest letzteres durch die Kleidung nicht zu Gesicht bekommen würde.

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  • Celerina wirkte in Septimas Augen nicht völlig entspannt, weshalb sie sich lieber ein bischen im Wasser treiben ließ, um Celerina den nötigen Freiraum zu ermöglichen. Ob diese Anspannung etwas mit der Überraschung zu tun hatte? Was Septima ziemlich aus den gerade nicht vorhandenen Sadalen hauen würde, wäre, wenn Celerina ihren Verwandten Furianus zu ihnen ins Balneum eingeladen hätte. Doch diese Art von Überraschung würde implizieren, dass Celerina etwas wusste und das konnte unmöglich sein. ‚Na toll, jetzt hat sie etwas von einer Überraschung erwähnt und ich mach mir die ganze Zeit Gedanken, was es sein könnte.’


    Am Beckenrand angekommen, machte sich Septima über eine der Feigen her und dachte über Celerinas Worte nach. „Geheimnise? Was für Geheimnise meinst du denn?“ Irgend etwas schien gerade an ihr vorbei zu schwimmen. „Meinst du etwa mein Interesse an der Politik? Oh, Titus weiß das schon längst. Unsere Aktivitäten im Bett beschränken sich nicht nur auf die körperlichen, falls du verstehst was ich meine.“ merkte Septima lächlend an und schaute Celerina leicht lasziv an. An sich hatte die Flavia einen hübschen Körperbau, doch wirkte der weibliche Körper nicht ganz so erotisch auf Septima, wie ein kraftvoller, männlicher Körper.


    „Ja richtig. Bei der Diskussion über den Decimer ging es auch um irgend so ne Sache in Parthien. Ich wollte Titus danach fragen, hatte allerdings noch keine Gelegenheit dazu. Weißt du mehr darüber? Und ja, Vescularius Salinator ist jener Mann, dem nachgesagt wird, dass er nicht besonders gut auf Patrizier zu sprechen ist. Kein Wunder, so ist der doch ein Emporkömmling aus den untersten Schichten unseres Volkes. Früher hätte so einem Mann nicht die Möglichkeit offen gestanden, auf einen derart wichtigen Posten zu gelangen.“ Septima war sichtlich erbost über die Dreistigkeiten des Praefectus Urbi, die ihm von allen Seiten zugesprochen wurden.


    Interessiert beobachtete sie Celerina dabei, wie diese, ohne Rücksicht auf ihre Haarpracht zu nehmen, ins Wasser tauchte. Dies versprach ein langes und entspanntes Bad zu werden, bei dem sie ihre beginnende Freundschaft zu der Flavia vertiefen könnte, wenn Celerina ihr dies erlaubte.


    Da es bei all dem um Politik ging, beschloss Septima das Thema fallen zu lassen und suchte nach einem besser geeigneten Gesprächsstoff. „Du magst also auch gerne Feigen? Das ist wahrlich eine schöne Gemeinsamkeit. Vielleicht finden wir noch weitere. Wie sieht es mit Blumen aus? Welche Pflanze oder Blume ist dir die liebste?“ Elegant aß sie ihre Feige zu ende und wusch sich anschließend die leicht klebrigen Hände im Wasser des Beckens.

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