balneum | Wenn Frauen baden

  • Der junge Gallier fand die ganze Situation hier im Balneum schon ein klein wenig peinlich. Immerhin diskutierten sie gerade über ihn, als wäre er ein Schaf oder so etwas, das geschoren werden musste. Welche Haare meinte diese andere Frau, die nicht seine Herrin war, eigentlich genau? Welche Haare empfand sie nun genau als lästig? Die auf seinem Kopf? Die an seinem Körper vielleicht?


    Diese Fragen, die sich ihm aufdrängten, wurden ihm jedoch bald beantwortet, als sie doch tatsächlich einen Bezug zu seiner Körperbehaarung herstellte und dann meinte, er wäre ja der Besitz ihrer Begleiterin und sie müsse entscheiden.


    Dann sprachen sie über irgenwelches Obst und Áedán fragte sich, wie lange er wohl hier stehen sollte und ob er tatsächlich zu ihnen ins Wasser steigen musste. Zum Einen hatte er ja eben erst gebadet und sich von Charis schrubben lassen und zum Anderen waren das zwei wildfremde, nackte Frauen. Alle Nervosität würde wahrscheinlich sehr schnell verfliegen, wenn er auch noch annähernd in die Nähe ihrer nackten Leiber kam.


    Er schob den Gedanken schnell bei Seite, bevor sie irgendein Feuer in ihm entfachen hätten können, das nun besser nicht zu lodern begann. Sein Stolz steckte den Kopf zur Hintertür herein und meldete, dass er nach wie vor existent war. So viel zum Thema Selbstwert.

    Fishing4Comments: Verbesserungsvorschläge sind durchaus erwünscht.

  • Nun ja, was wollte man von einem Barbaren schon erwarten? Natürlich war er voller Haare, deswegen war er ja ein Barbar! Septima jedoch gefiel die Vorstellung nicht, sich das Wasser mit einem behaarten Kerl, wie diesem zu teilen. Einen alipilus herbeizurufen, dieser Gedanke schien mir erst vermessen, doch es hatte durchaus auch seine Reize. Zwar würde diese Prozedur unser Bad etwas in die Länge ziehen, doch die Vorstellung, wie man dem Sklaven jedes Haar einzeln aus seinem Körper herausriss, würde sicher nicht nur mir Vergnügen bereiten. Besonders im Schambereich würde es für ihn schmerzhaft werden. Da trat einmal mehr die flavische Ader in mir hervor, die sich am Schmerz anderer ergötzen konnte. Obgleich ich mich regelmäßig auch dieser Tortur unterzog.
    "Wie du meinst, meine Liebe! Charis! Hol mir Alexandros herbei und sorge dafür, daß er seine Pinzette nicht vergißt!"
    Charis sprang sofort auf und lief zur Tür. Sie hatte während der ganzen Zeit die mitleidsuchenden Blicke des Galliers zu ignorieren versucht und tat es auch jetzt. Hier war er alleine für sich verantwortlich, sie konnte ihm nicht helfen.
    Während wir nun auf Charis und Alexandros warten mußten, konnten wir uns ohne weiteres wieder den Feigen und deren Besonderheiten widmen. Ihre ausschweifenden Bemerkungen, der Frucht betreffend, schokierten mich keinesfalls. So prüde war ich nich. Doch ich war erstaunt, dies aus ihrem Munde zu hören. So hatte ich sie nun in der Tat nicht eingeschätzt.
    Ein leichtes Zucken ging um meine Mundwinkel, dann ein keckes Lächeln.
    "Durchaus ist mir das bekannt," antwortete ich ihr auf die gleiche Weise. Wenn man wie ich sieben Jahre lang in einer unglücklichen und unbefriedigenden Ehe gefangen war, dann war man geradezu gezwungen, nach Alternativen zu suchen. Natürlich behielt ich das für mich. Dann biß ich noch einmal voller Wonne in die Frucht und versuchte das rötliche Fruchtfleisch buchstäblich aufzusaugen.

  • Offensichtlich suggerierten sie beide ein ähnliches Bild mit der Frucht, welche Celerina gerade mit besonderem Genuss verspeißte. Septima lächelte und betrachtete die Flavia einen Moment beim essen ihrer Feige, ehe sie die eigene zurück in die Schale legte und lieber noch ein wenig durchs Wasser glitt. Mit den Füßen stieß sie sich vom Beckenrand ab und ließ sich rückwärts ein wenig treiben. Das warme Wasser umspielte ihren Körper, fast so, als ob tausende Hände sie sanft streicheln würden. Das sie dabei in die Nähe des neuen Sklaven schwamm, war nicht beabsichtigt von ihr. Während sie durch leichte Schwimmbewegungen mit Armen und Beinen weiter dahin glitt unterhielt sie sich mit Celerina.


    „Magst du mir etwas über deinen ersten Gatten erzählen? Wer war er, welchen Stand oder Beruf hatte er bekleidet und wie ist er gestorben?“ fragte Septima ungeniert, denn wer nicht fragte, der bekam auch keine Antworten. Die Neugier siegte in diesem Fall und sie ging fest davon aus, dass der erste Gemahl von Celerina verstorben sein mußte, ansonsten würde ein Mann eine so perfekte Frau wie die Flavia nicht wieder her geben. Corvinus und sie waren ein hübsches Paar, wenn auch manchmal ein wenig die Wärme zwischen ihnen fehlte, doch das war bei Septima und Ursus nicht viel anders, selbst wenn sie versuchten es für alle anderen anders aussehen zu lassen. Na gut, die körperliche Variante war gewiss stärker bei den beiden frisch Vermählten ausgeprägt, aber das schrieb Septima noch dem Neuen und ihre Neugier zu.


    Während sie so dahin schwamm, stieß Septima mit einem Mal an die Stufen zum Becken. „Uhhhhh...“ entfuhr es ihr leise und erschrocken. Völlig in Gedanken hatte sie gar nicht gemerkt, das sie bereits das eine Ende vom Becken, oder aber den Anfang, ganz aus welcher Sicht man das Balneum sah, erreicht hatte. Als sie den Kopf ein wenig nach hinten lehnte, bot sich ihr ein schockierender Anblick des neuen Sklaven. Ach ja richtig, den gab es auch noch. „Igitt!“ entfuhr es ihr ungewollt und Septima schaute schnell wieder von den haarigen Aussichten aus in Richtung von Celerina. Doch wo sie schon mal hier war...


    Ein kurzes, mädchenhaftes Lächeln zeigte der Freundin eventuell an, dass Septima etwas im Schilde führte. Die junge Frau erhob sich aus dem Wasser, stand somit mittig auf den Stufen, die in das große Wasserbecken hinein führten. Schritt für Schritt kam sie Aedan immer näher, als sie langsam aus dem Wasser stieg und die Tropfen über ihren nackten Körper Richtung Boden perlten. Auch wenn die Tiberia es sich wünschte, verfügte sie nicht über die eleganten Rundungen der marmorenen Statuen, wie sie es gern hätte, sondern war an Brust und Hüfte etwas üppiger von der Natur bedacht worden, was ihr eine sehr weibliche Figur gab. Zumindest ihrem Mann und Furianus gefiel es, nun testete Septima ihre Wirkung auf den Sklaven vor sich. Sie versuchte in seinen Augen, seinem Gesicht zu lesen, ob ihm gefiel, was er gerade so völlig frei geboten bekam. Nur noch zwei Schritte trennten sie voneinander. Der Sklave war groß, so groß wie Baldemar, der germanische Leibwächter der Tiberia, so dass sie zu ihm aufschauen mußte, um in seine Augen schauen zu können. Ein weiterer Schritt, nun trennte die beiden nur noch der letzte Schritt. Diesen tat Septima zur Seite, noch einen und noch einen. Sie begann Aedan zu umrunden, um anschließend wieder vor ihm zu stehen. „Mhm... jahh.... doch....“ Wieder ein Blick zu Celerina. „Kräftig sieht er aus. Für was wirst du ihn einsetzten?“ wollte Septima wissen und schaute ein letztes mal in die blau-grünen Augen, ehe sie sich umdrehte und wieder ins Wasser schritt. Während sie zu Celerina schwamm, achtete Septima darauf, nicht die Antwort der Flavier zu verpassen. Bei ihr ankommen, fügte Septima noch leise schmunzelnd hinzu. „Und einen süßen Hintern hat er obendrein. Du solltest ihn dir auch mal aus der Nähe anschauen.“

  • Irgendwie verstand der junge Gallier das Problem der beiden Damen nicht wirklich. Immerhin war er doch gar nicht so stark behaart, wie sie eben taten. Die Körperhaare, die ihn bedeckten, waren weder übermäßig und ekelhaft. Sie waren männlich und eben da. Er war weder ein Bär noch ein Schaf noch sonst irgend etwas tierisches, sondern einfach nur ein erwachsener Mann. Die Frauen sollten sich mal nicht so künstlich aufregen.


    Als dann jedoch die Freundin -oder was auch immer sie war- seiner Herrin aus dem Wasser stieg und nackt und nass und mit diesem Blick auf ihn zuging, wurden seine Augen erst groß und dann noch größer. Was hatte die denn nun vor? Er schluckte schwer und kam nicht umhin, sie zu mustern. Sie war... schön... und... attraktiv... und nackt... und... direkt vor ihm... Dies alles ließ gewisse Reaktionen gar nicht ausbleiben und er fand dies äußerst peinlich.


    Schnell schloss er die Augen und die Gewissheit, dass sowohl seine Herrin als auch die andere Frau ihn nun so begutachten konnten, sorgten dafür, dass er sich wünschte, der Himmel würde ihm jetzt hier gleich und sofort auf den Kopf fallen, damit ihm das Gelächter erspart blieb, das nun sicherlich bald folgen würde.


    Musste sie nun auch noch über seine Vorzüge sprechen? Er durfte nicht, das wusste er. Er durfte sich weder wehren noch irgend etwas tun. Dann fiel ihm auch noch ein, dass die schöne Charis aus dem Balneum geschickt worden war. Die Sklavin hatte sich die ganze Zeit über eher unsichtbar im Hintergrund gehalten und war hinausgeschickt worden, um jemanden namens Alexandros zu holen.


    Das Wissen über die Anwesenheit von gleich zwei jungen, wunderschönen Frauen in einem Raum mit viel Wasser, die beidea uch noch keinerlei Kleidung vorzuweisen hatten und dafür auch noch nass waren, brachte ihn nun wirklich in Nöte.


    An und für sich war das sicherlich der Traum vieler Männer, aber es entwickelte sich nun, da er selbst unbekleidet auf dem Präsentierteller stand, zu einem einzig wahren Alptraum.


    Forderte diese Frau nun seine Herrin ernsthaft auf, dass sie ihn sich auch noch aus der Nähe ansehen sollte? Er wollte sterben. Áedán wollte einfach nur noch tot umfallen. Phantasien hin oder her, dies war die harte Realität und da er wusste, dass er niemals auch nur eine der beiden in dieser Form berühren durfte, stürzte die ganze Situation ihn langsam aber sicher in eine ernsthafte Sinnkrise.


    Seine Sinne spielten ohnehin schon verrückt. Er bildete sich ein, die Nähe der Römerin zu spüren und sie zu hören. Ja, er glaubte sogar, sie und einen ihn unbekannten, blumigen Duft riechen zu hören. Außerdem rauschte ihm das Blut in den Ohren. Wohin es rauschte, war sicherlich schon für die anwesenden Badenixen sichbar. Seine Wangen glühten letztlich nicht nur deshalb. Das war Folter!

    Fishing4Comments: Verbesserungsvorschläge sind durchaus erwünscht.

    Einmal editiert, zuletzt von Áedán ()

  • Seltsam, wie sie nun auf meine erste Ehe kam? Gerade noch hatte ich selbst daran gedacht. Nein, nicht an meinen Mann! Der sollte auf ewig im Tartaros vermodern! Doch da Septima nun direkt danach fragte, war ich gezwungen meine Erinnerungen an ihn aus der Versenkung zu holen.
    "Nun, eigentlich spreche ich nur ungern über ihn, aber wenn du mich danach fragst. Es war eine arrangierte Ehe, natürlich. Ich hatte ihn vorher nicht zu Gesicht bekommen. Damals war ich gerade einmal fünfzehn und er war dreimal so alt. Gaius Horatius Agrippa, so hieß er. Er entstammte einer angesehenen patrizischen Familie. Seiner Familie gehörten große Ländereien in Gallien. Im siebten Jahr unserer Ehe verstarb er dann." Natürlich verschwieg ich ihr, wie gewalttätig er mir gegenüber in dieser Zeit gewesen war und daß er mich, während ich wie eine Gefangene eingesperrt war, in all den Jahren nur betrogen hatte. Auch über die Gerüchte der Sklaven, die nach seinem Tod kursierten, ich habe bei dem Tod meines Gemahls nachgeholfen, verlor ich kein Wort. Für alle Ewigkeit sollte dies eines jener Mysterien bleiben, die niemals offenbart werden würden. Selbst mit Marcus hatte ich niemals über meine erste Ehe gesprochen und dies würde ich wohl auch nie tun. Für mich war dieses Thema beendet und ich hoffte. auch die Tiberia würde keine weiteren Fragen stellen, die mich nur quälten. Ich beobachte sie, mit welcher Leichtigkeit ihr Körper durch das Wasser glitt und sich dabei unweigerlich dem Sklaven näherte, der dort zu Statue erstarrt stand. Ihre eigenartigen Töne, die sie plötzlich von sich gab, ließen meinen Gram von vergangenen Tagen vergessen. Mit aufmerksamen Blicken verfolgte ich ihr tun und konnte letztendlich ein kichern nicht verhindern. Nun ja, wenn man es genau nahm, war nicht alles an dem Sklaven erstarrt, besonders dann, als Septima splitternackt um ihn herumtänzelte. Ich schwamm näher heran, um mir das Spectaculum genauer anzuschauen. Ja, kräftig war er und den Hintern würde ich mir für später aufheben, wenn ich allein mit ihm war.
    "Nun, ich dachte mir, er könne mir als Leibwächter dienlich sein. Du weiß ja, der Parther..." Mehr wollte ich nicht sagen und mehr konnte ich auch nicht, denn genau in diesem Moment öffnete sich die Tür und Charis trat gefolgt von Alexandros ein.


    [Blockierte Grafik: http://img35.imageshack.us/img35/8084/alexandros.jpg]| Alexandros


    "Ja Servuuus, die Damen!", rief er vergnügt und strich sich dabei mit der einen Hand, für meinen Geschmack etwas zu weibisch, sein Haar nach hinten. In der anderen hielt er ein Päckchen. Direkt neben dem Gallier blieb er stehen und musterte ihn erst einmal.
    "Huch", rief er dann überspitzt aus. "Ist er das? Mei, ist der aber schee! Die Charis hat mir ja schon erzählt und was ihrs mit dem vor habts. Ja, das ist aber auch ein Wuschel! Was meints ihrs, soll´n mer ihm des alles wegmachen? Ja, mei, da muß ich aber mit Heißwachs ran. Ein Ratsch und alles ist weg!" Um es dem Sklaven vor Augen zu führen, machte Alexandros eine entsprechende Handbewegung, die unmissverständlich war. Dann packte er sein Päckchen aus und holte ein kleine Viole hervor.
    "Schauts einmal, ich hab euch meinen neusten Duft mitgebracht. Könnts ihr mal probieren, wenn ihrs wollt! Veilchen, ganz viele Veilchen sind da drinnen!" Er reichte die Viole meiner Sklavin, die das kleine Gefäß vorerst in den Händen behielt. Ich hingegen konnte nicht mehr! Beinahe wäre es aus mir heraus geprustet! Alexandros kommen zu lassen und ihm zuzuhören, das war Komik pur, auch wenn sie seinerseits unfreiwillig war.
    Alexandros hatte sich inzwischen ganz entspannt am Beckenrand aufgebaut, die Arme hatte angewinkelt doch gleichzeitig ließ er seine Hände herabhängen, was ihm ein recht tuntiges Aussehen verlieh. "Und was meints ihrs, Pinzette oder Wachs?", fragte er schließlich und richtete sein Augenmerk auf uns beide. Ich hingegen gab die Frage grinsend an Septima weiter. "Was meinst du, Wachs oder Pinzette?" Nach Alexandros eindeutiger Handbewegung von vorhin zu urteilen, hätte ich für Wachs plädiert.

  • Interessiert hörte sich Septima an, was Celerina über ihre erste Ehe erzählte. Bei der Offenbarung, dass der Mann gut dreimal so alt war wie sie, verzog sie ihr Gesicht. „Ich denke, ich kann zu Teilen nachvollziehen, wie du dich damals gefühlt hast. Aber das er auch so alt sein mußte! Hat er seine erste Frau im Kindbett verloren?“ Was war eigentlich mit Celerina und ihren Kindern? Das Corvinus und sie noch immer kinderlos waren, war nicht weiter verwunderlich, immerhin waren sie noch nicht so lange verheiratet. Was Septima wieder daran erinnerte, dass sie schon nach wenigen Monaten der Ehe mit Ursus bereits schwanger war. 'Hoffentlich geht alles gut.' schoß es kurz durch den Sinn. Wie viele Frauen ihre Kinder schon in den ersten Wochen verloren, war Septima nicht bekannt, aber Angst hatte sie trotzdem davor, dass es ihr passieren könnte. Oder das sie die Geburt nicht überleben würde. Die Gedanken der jungen Tiberia ließend sie sehr nachdenklich wirken, was Celerina gewiss auf sich selbst und ihre erste Ehe beziehen konnte. Ob sie noch weiter fragen sollte? Nein, besser nicht. Celerina hatte gesagt, dass sie nicht gerne über ihre erste Ehe sprach. „Du mußt mir nichts weiter erzählen, wenn es dir unangenehm ist. Mit Titus hatte ich wohl mehr Glück, als mir bisher bewußt war.“ gab sie leise zu.


    Die erhoffte Reaktion des Sklaven ließ nicht lange auf sich warten. Offensichtlich gefiel ihm, was er von Septima zu sehen bekam und die Tiberia kam nicht umhin, seine Männlichkeit ein zweites mal mit den Augen zu betrachten. Während sie noch neben Aedan stand, nickte sie anerkennend in Celerinas Richtung. Wenn er kein Sklave, sondern ein Senator, oder gar ein reicher Händler wäre, dann würde Septima durchaus in Versuchung geführt werden, doch leider, leider war er nur ein Sklave. Somit ließ sie seine Errektion eher kühl und sie ging zurück ins warme Wasser, wobei sie ihm ihre Rückansicht bot und er sich seine eigenen Gedanken machen konnte.


    Septima tauchte gerade ihren Körper in das Wasser des großen Beckens, als die Tür aufging und Alexandros zusammen mit Charis eintrat. Da ihr Celerina schon ein Stück entgegen gekommen war, drehte sich Septima erst um, als sie bei ihrer Badegesellschaft war. Der Grieche hatte eine recht weibische Art an sich, die ihr jedoch gut gefiel. Er war einer der wenigen Männer, der auf ihre weiblichen Reize überhaupt nicht reagierte, was die Tortour des Haareentfernens um einiges angenehmer gestaltete. Ein Blick auf Celerina und Septima mußte sich selbst ebenfalls das Lachen verkneifen. Allerdings lächelte sie dem Griechen breit entgegen. Seine Art sich zu bewegen und zu reden war einfach erfrischend und lockerte in diesem Moment die leicht sexuelle Anspannung, die eben noch in der Luft gehangen hatte. „In Anbetracht der starken Behaarung wäre ich eher für Wachs. Das wird ihm schon mehr als unangenehm sein und meist bleibt für die Pinzette noch genügend übrig.“ erwiderte Septima grinsend und schaute dabei zu, wie das vorher errichtete Kartenhaus von Aedan wieder zusammen fiel. Damit war alles wichtige gesagt und sie konnten sich wieder ganz ihrem Bad hingeben. Alexandros würde sich nun um alles weitere kümmern und der Sklave käme erst wieder zu ihnen, wenn er von diesen scheußlichen Körperhaaren befreit worden war.


    „Was hälst du davon, wenn wir mal an Alexandros neuester Kreation schnuppern?“ Der Grieche mischte so ziemlich jeden Duft, der in diesem Hause getragen wurde, eigenhändig zusammen und jedes Mitglied hatte seinen ganz individuellen Duft. Septima war sehr gespannt, was für eine Komposition mit Veilchen sie nun erwarten würde.

  • Als Alexandros hereinkam, hätte Áedán am liebsten geschrien. Dieser Kerl war das weibischste Mannsbild, das er jemals erlebt hatte. Wie er sprach und sich bewegte und von Düften sprach... Den jungen Gallier gruselte es schon beinahe vor ihm und als der Grieche dann auch noch anfing von heißem Wachs und anderen Möglichkeiten der Haarentfernung zu reden, blickte er ihn entsetzt an.


    "Wie wäre es mit einer Rasierklinge? Das könnte ich selbst machen!" versuchte er sich leise einzuschalten. Immerhin hatte er seine Stimme noch nicht verloren und ihm fiel gerade auf, dass es das erste Mal war, dass er sprach, seit er das Balneum betreten hatte.


    Hilfesuchend blickte er zu Charis hinüber, die ihm allerdings mit der Phiole des Duftwassers in der Hand nicht wirklich helfen konnte. Selbst wenn sie die Hände freigehabt hätte, wäre sie dem rotblonden Gallier nicht zur Hilfe geeilt und so blickte er einfach mit den blaugrünen Augen verzweifelt zu der blonden Sklavin und dann zu seiner Herrin nebst deren weiblicher Gesellschaft, die sich inzwischen wieder im Wasser befand. Der Hintern dieser Dame hatte ihm gefallen, aber... jetzt in dieser Situation hätte man ihm hundert nackte Jungfrauen vorbeiführen können und er wäre unberührt geblieben.


    Alexandros hatte ihm mit seinem weibischen Gerede über Wachs und Pinzetten jegliches Feuer geraubt und so stand er nun einfach nur da und wünschte sich, im Erdboden versinken zu können.

    Fishing4Comments: Verbesserungsvorschläge sind durchaus erwünscht.

  • Die Leichtigkeit hatte mich kurz verlassen, als ich über meine erste Ehe gesprochen hatte. Selbst jetzt saß der Schrecken noch tief, die erlittene Pein einfach zu vergessen. Septima konnte sich wirklich glücklich schätzen, daß man sie mit Ursus vermählt hatte. Auch wenn meine Beziehung zu ihm in den letzten Wochen etwas gelitten hatte, so gab es doch keinen Zweifel daran, daß seine Qualitäten als Ehemann hervorragend waren.
    "Seine erste Frau? Nun, ehrlich gesagt weiß ich das gar nicht so genau. Darüber hat er niemals gesprochen." Im Grunde hatten wir kaum miteinander gesprochen. In dieser Ehe hatte es an jeglichen Gemeinsamkeiten gefehlt.
    Ich war froh, daß Septima auf diesem Thema nicht weiter herumritt. Hätte sie mehr gewußt, sie hätte mich wahrscheinlich mit ganz anderen Augen gesehen. Dann hätte sie feststellen können, wie schwach ich sein konnte, wenn man mir den Boden unter den Füßen entzog.
    "Ja, das hast du! Daran besteht gar kein Zweifel. Ich könnte mir auch nicht vorstellen, daß er dir auch nur einen Wunsch verwehrt," pflichtete ich ihr bei und strahlte sie dabei an. Ja, wenn man die beiden beobachtete, fragte ich mich manchmal, ob ich mir nicht den falschen Aurelier ausgesucht hatte. Aber nein, an so etwas wollte ich gar nicht denken! Marcus war ein guter Ehemann, voller Nachsicht und Güte und wie sich gezeigt hatte, konnte er auch vergeben.


    Die Tiberia machte es dem neuen Sklaven nicht unbedingt einfach. Nun blieb sie auch noch bei ihm stehen, um ihn genauer zu inspizieren. Mir kam es erst gar nicht in den Sinn, mich in den Sklaven hineinzuversetzen, was in ihm gerade vorgehen mußte. Jedenfalls hatte er sich gut im Griff. Solchen Barbaren sagte man ja auch oft nach, daß sie sich gerne auf unschuldige Frauen stürzten, wenn sie erregt waren. Glücklicherweise tat er es nicht, denn ich hatte es versäumt, vor dem Balneum einige Custodes postieren zu lassen, die uns im Notfall zur Hilfe hätten eilen können.


    Doch nachdem Alexandros zu uns gestoßen war, mußte wohl oder übel jenes Knistern, was in der Luft gelegen hatte, weichen. Sobald er den Mund aufgemacht hatte, war es wirklich schwierig, sich im Griff zu behalten und sich nicht über ihn lustig zu machen.
    "Nun, du hast es gehört! Entferne ihm die Haare mit Wachs!", antwortete ich Alexandros und versuchte dabei nicht zu grinsen. Selbstredend ignorierte ich völlig Aedans Einwurf, der ganz und gar irrelevant war. Lediglich die Barthaare entfernte man mit einer Rasierklinge. Außerdem stand es ihm nicht zu, sich zu äußern, wenn er nicht gefragt worden war. Es war ohnehin schon damit zu rechnen, daß sich Alexandros nicht nur auf das Entfernen der Haare bei diesem Sklaven beschränkte.
    "Nimm ihn mit dir und bringe ihn erst wieder, wenn er gänzlich von seiner Körperbehaarung befreit ist." Damit wandte ich mich wieder um und maß den beiden Sklaven keinerlei Aufmerksamkeit mehr bei.


    Alexandros verbeugte sich leicht. "Wachs! Ja, das ist gut! Wie´s die Damen wünschen! Ich bring ihn dann wieder!" Dann glitt sein vielversprechender Blick zu dem nackten Sklaven. Ihm gefiel auch was er sah.
    "Mei, schaust du gut aus! Komm, gehen wir!"


    Als die beiden Sklaven bereits im Begriffen waren zu gehen, war es Alexandros neues Parfum, was die Aufmerksamkeit Septimas erregte. Natürlich teilte ich ihr Interesse. Es gab nichts besseres, als den eigenen Parfumeur im Hause zu haben. So winkte ich Charis mit der Phiole herbei. Als sie sie öffnete, konnte man einen blumigen Duft wahrnehmen, der auf den einen oder anderen vielleicht etwas schwer wirkte.
    "Und? Was meinst du?" fragte ich Septima.

  • Leider wußte Celerina nichts über die erste Frau ihres vorherigen Gatten. Zu schade. Das hätte gewiss für Gesprächsstoff zwischen den beiden Frauen gesorgt. Wie es schien, hatte Celerinas vorheriger Ehemann nicht viel Wert auf Konversation gelegt. Womöglich hatte er anderes im Sinn, wenn er sich mit seiner Frau getroffen hat. Das Septima nachdachte, war durchaus auf ihrem Gesicht zu erkennen, doch sie hatte es ihrer Gesellschafterin selbst angeboten, dass sie nicht über ihre vorherige Ehe sprechen müßte, und daran hielt sich die Tiberia.


    Mit Ursus hatte sie wirklich Glück gehabt. Ob sich die Liebe mit der Zeit ergeben konnte, so wie eine gute Freundschaft? Doch was war eine gute, eine tiefe, eine bedingungslose Freundschaft? Was Liebe war, glaubte sie zu wissen, denn sobald sie in die Nähe eines gewissen Octaviers kam, schlug ihr Herz in einem völlig anderen Rhythmus und in ihrem Magen begann ein aufgeregtes Kribbeln von ihr Besitz zu ergreifen.


    Der neue Sklave brachte einen Einwand vor, dass er sich selbst mit einer Klinge von den Haaren befreien könnte, doch das interessierte Septima nicht weiter. Alexandros hatte den Auftrag erhalten sich um den neuen zu kümmern und Celerina hatte den beiden bereits befohlen zu gehen. Damit war dies vorerst erledigt. Was genau Celerina noch im Schilde führte, sollte Aedan erst mal von seinen Haaren an gewissen Körperstellen befreit sein, konnte Septima nur ahnen.


    Grinsend schwammen sie zum Beckenrand, wo Charis auch schon mit der Phiole der neuesten Kreation von Alexandros erschien. Kaum hatten beide Damen den neuen Duft geschnuppert, als Celerina schon eine Meinung von ihr hören wollte. „Mhm, ich weiß nicht genau. Dieser Ort ist nicht gerade der geeigneste um einen neuen Duft zu testen. Die Veilchen beißen sich ein wenig mit dem Rosenduft im Wasser. Aber es scheint ein angenehmer Duft für einen besonderen Abend zu sein.“ Neckisch schaute Septima zu Celerina und zwinkerte ihr kurz zu. Sie selbst dachte an einen Abend mit viel Zweisamkeit. Der Duft dieses Parfüms würde noch lange an der Person zu riechen sein, die ihn trug, was wieder um den Mann zu immer neuen Taten anspornen mochte.


    Mit einem Mal wurd die junge Tiberia wieder ernst. „Sag Celerina, wärest du in der Lage die Liebe zu beschreiben? Und damit meine ich nicht die Liebe zu den Eltern, oder den Geschwistern, oder sonstigen Verwandten. Ich meine die Liebe, bei der sich ein Herz nach dem anderen verzehrt.“ Septima gestattete es sich selbst nicht, dass ihr Blick nun verträumt ins Leere ging, weil sie gerade an Macer, statt an Titus dachte, sondern musterte sehr interessiert das Gesicht ihres Gegenüber. Ob es einer Patrizierin vergönnt war diese Art der Liebe zu erleben? Ob Celerina jemals so sehr verliebt war, dass es weh tat, nicht bei dem anderen sein zu können? Vorsichtig gab Septima die Phiole wieder an die Sklavin zurück.

  • Nun da der Gallier vorerst einmal in die geschickten Hände Alexandros übergeben worden war, mußte man sich anderweitig sich die Zeit vertreiben. Daß es fürwahr keine gute Idee war das Parfüm hier nun an Ort und Stelle zu probieren, sah ich nun auch ein. Der Hauch von Rosen, welcher durch das Badeöl verursacht wurde, ließ keinen eindeutigen Eindruck von der Qualität des neuen Duftes zu. Allerdings spielte dies auch keine große Rolle, denn es würde sich sicher später noch ein wenig Zeit finden, um Alexandros Parfum ausreichend zu testen. Septimas Einwurf jedoch ließ mich zwinkern. Ein Duft für den Abend, gewiss! Ein Liebesserum, welches die Liebenden betörte und imstande war, deren Feuer der Leidenschaft noch heftiger zu entflammen. Oh, welch romantische Vorstellung!
    "Man sollte es am lebenden Objekt testen. Findest du nicht? Um herauszufinden, ob es hält, was man sich davon verspricht.", gab ich grinsend zur Antwort und dachte dabei an jemand ganz bestimmten. Dies jedoch gab ich nicht Preis. Ich war mir sicher, Septima ging es nicht anders.
    Aber was war auf einmal mit ihr los? Sie war plötzlich so anders! So ernst und auch die Freude schien gewichen zu sein. Das was sie nun sagte, ließ auch mein Grinsen verschwinden. Die Frage, dsie sie mir stellte, klang simpel, wie die eines Kindes. Doch wenn man sich daran machen wollte, sie zu beantworten, zu erklären, was die Liebe war, wurde es bereits schwierig. Was war die Liebe eigentlich, die man in Eros, Philia oder Agape unterschied? Eros, die körperliche Liebe, die in Leidenschaft gipfelte. Philia, die Liebe zu Freunden, des einander Verstehens und schließlich Agape, die selbstlose Liebe zu seinem Nächsten. War die wahre Liebe denn keine Mischung aus allen dreien, von allen ein kleines Stück? Nur derjenige, der tatsächlich einmal die wahre Liebe erlebt hatte, konnte dies beantworten. Und ich selbst? Hatte ich selbst jemals so geliebt? Wurde ich jemals so geliebt? Bei diesen Fragen worden ich mir unsicher. War die Liebe zu Chimerion eine solche wahre Liebe gewesen oder war es lediglich nur das krampfhafte Anklammern an einen anderen Menschen, um nicht länger allein zu sein? Und er? Hatte er mich wirklich geliebt? Oder tat er nur so, um mir zu gefallen, weil er mein Sklave war?
    Natürlich durfte ich Septimas Frage nicht unbeantwortet lassen. Was das für einen Eindruck hinterlassen?
    "Die wahre Liebe ist.. es ist nicht einfach dies zu beschreiben. Nun, wenn du dich nach deinem Geliebten so sehr sehnst, daß es bereits schmerzt und du schier dem Wahnsinn verfallen könntest und er das gleiche für sich empfindet und wenn du dann mit ihm zusammen bist und die lodernden Flammen der Leidenschaft euch verschlingen möchten, dann ist das Liebe." Welch wundervolle Vorstellung! Oh ja, ich sehnte mich auch nach ihr, der Liebe!

  • Celerinas Vorschlag, den neuen Veilchenduft von Alexandros am lebenden Objetzt zu testen, kam Septima sehr entgegen. „Ich würde dir den Vortritt lassen, falls du den Duft gleich heute abend ausprobieren möchtest.“ merkte sie freundlich an und wartete Celerinas Entscheidung ab.


    Septima ließ der Flavia Zeit, auf ihre Frage nach der Liebe zu antworten, denn dies war gewiss nicht leicht. An dem Gesicht von Celerina war zu erkennen, dass sie ebenfalls nachdenken musste und Septima fragte sich, ob es jemanden in Celerinas Leben gab, dem diese Liebe zu teil geworden war.
    „Aber kann Liebe nicht auch etwas sehr zärtliches und… leises sein? Kann eine Liebe, die auf Vertrauen, Freundschaft und Zeit basiert nicht genauso tief und ehrlich sein, wie die alles verschlingende Leidenschaft?“ Es gab viele verschiedene Arten der Liebe, wie Septima so eben begriff und ihre Frage konnte nun zu einem langen, philosophischen Gespräch führen. Außerdem war Septimas Neugier geweckt, denn wenn Celerina die Liebe so eindeutig beschreiben konnte, dann musste sie so schon einmal empfunden haben und irgend etwas sagte der jungen Tiberia, dass diese Gefühle nicht zwischen Celerina und ihrem Mann herrschten.
    „Celerina? Hast du jemals so geliebt?“ fragte Septima vorsichtig und leise nach, denn dies ging die Sklaven nun wirkich nichts an und selbst wenn sie die Sklaven häufig wie Luft behandelte, so wusste die Tiberia, dass sie immer und überall anwesend waren und ihre Ohren durchaus alles mitbekamen. Zwar war Septima neugierig, wer diese Person sein würde, die diese leidenschaftliche Liebe der Flavia empfangen hatte, doch würde sie niemals so indiskret sein und nach einem Namen fragen.

  • Áedán wurde von Alexandros zurück zum Balneum begleitet und fühlte sich irgendwie wie ein Frosch, den man in die Glut eines heruntergebrannten Feuers geworfen hatte. Immerhin waren ihm gerade sämtliche Körperhaare mit heißem Wachs entfernt worden und an so mancher Stelle war seine Haut deutlich gerötet. Sah man genauer hin, erkannte man an einzelnen Stellen auch, wo die Haare herausgerissen worden waren, da winzigkleine, blutige Punkte an diesen Orten zu sehen waren.


    Das Gesprächsthema der beiden Römerinnen interessierte ihn nun, da er zurück war, eigentlich überhaupt nicht. Sie sprachen wohl irgendwie über Liebe und das war ein Thema, bei dem der junge Gallier sich nicht einmal eingemischt hätte, wenn er Zuhause gewesen wäre.


    Während er so tat, als wäre er selbst Luft, damit ihn bloß niemand bemerkte, ignorierte die beiden nackten Römerinnen im Wasser des Bades und dachte an irgend etwas erfreuliches wie eine Blumenwiese neben einem kühlen See an einem heißen Sommertag, damit er seine Kleidung nicht vermisste.

    Fishing4Comments: Verbesserungsvorschläge sind durchaus erwünscht.

  • Den Veilchenduft gleich heute Abend ausprobieren? Das klang sehr verlockend! Doch nein, das Objekt meiner Begierde hätte davon keinen Nutzen gehabt, denn dafür war er zu weit weg. Viel zu weit weg. Und Marcus? Hätte ich ihn damit beeindrucken und ihn damit sogar in meinen Bann ziehen können? Wohl kaum!
    "Ach Septima, das ist lieb gemeint, doch du solltest ihn zuerst probieren. dein Mann ist sicher empfänglicher dafür." Darauf folgte ein geheimnisvolles Lächeln. Wobei es ja auch kein Geheimnis war, wie es um meine Ehe stand. Sptima und Ursus Ehe stand da im krassen Gegensatz zu unserer.
    "Ja, das kann sie," nickte ich bestätigend. "Und jeder kann sich glücklich schätzen, der so lieben darf."Denn die Liebe war nichts selbstverständliches. Sie war wie ein zartes Pflänzchen, welches gehegt und gepflegt werden mußte, damit es wachsen und strak konnte. Nur wer diese Leidenschaft und Geduld aufbringen konnte, obsiegte am Ende. Bei mir selbst hatte ich schon vor geraumer Zeit feststellen müssen, wie schwer es war, dies erneut zu bewerkstelligen, wenn diese Pflänzen zum verdorren verurteil war.
    Nun war ich doch über ihre Kühnheit erstaunt, mir eine solche Frage zu stellen. Niemals zuvor hatte ich mich diesbezüglich geäußert. Weder bei Antonia oder Prisca, noch bei einer anderen Person, der ich näher stand.
    "Ja, das habe ich," hauchte ich kaum hörbar. Ich schluckte und plötzlich schien es, als sei eine alte schmerzhafte Wunde wieder aufgeplatzt. Dennoch versuchte ich die Fassung zu behalten, ihr nicht zu viel von dem zu zeigen, wie es in mir aussah. Denn selbst jemand wie Septima hätte wohl dafür wenig Verständnis aufbringen können.
    Wie gut, daß genau in diesem Augenblick mein neuer Gallier zurückkehrte. Augenscheinlich war Alexandros an ihm erfolgreich gewesen. Auch wenn nun einige Stellen gewisse Rötungen aufwiesen. In einigen Tagen war davon sicher nicht mehr viel zu sehen.
    "So, die Damen. da isser wieder," sagte Alexandros mit einer kleinen Portion Stolz. wahrscheinlich hatte er mit dem Gallier alle Hände voll zu tun.
    "Wollts ihr den jetzt ins Wasser kommen lassen? Und, habts ihr des Parfum jetzt amal probiert?", fragte er interessiert.
    Amüsiert wandt ich mich wieder Septima zu.
    "Na, was meinst du? Wollen wir ihn hinein lassen?"

  • Wenn es also eine Liebe gab, die mit Zeit und Geduld, so wie Verständnis und Führsorge erwachsen konnte, dann, ja dann könnte es eines Tages so weit sein, dass sie Titus ebenso lieben konnte wie Octavius Macer? Eine Vorstellung der Septima durchaus nicht abgeneigt war. Lächlend nickte Septima, als Zeichen dafür, dass sie den Veilchenduft als erste testen würde und wartete gespannt auf die Antwort ihrer leise gestellten Frage. 'Ich habs gewusst!' ging es triumphierend durch ihren Kopf. Nach außen hin nickte Septima erneut. Gerade als sie fragen wollte, ob diese Liebe noch von Bestand sei, oder ob Celerinas Liebe unerfüllt gewesen war, betrat Alexandros mit dem neuen Sklaven von Celerina wieder das Balneum. 'So ein Mist!' Für eine Erwiderung auf die Worte der Flavier gab es nun eindeutig zu viele Zuhörer hier im Raum, so dass Septima, schweren Herzens, das Thema ruhen ließ.
    „Aber ja. So darf er durchaus zu uns ins Wasser.“ erwiderte Septima laut und wand sich anschließend an Aedan. „Kannst du überhaupt schwimmen?“
    wollte sie von dem Gallier wissen. Das Wasser im Becken war nicht sonderlich tief, doch konnte es nie schaden des schwimmens mächtig zu sein, mag das Wasser auch noch so flach erscheinen. Durchaus interessiert glitten nun die Blicke der jungen Tiberia über den enthaarten und athletisch gebauten Körper des Galliers. Ja, so gefiel ihr der Mann schon wesentlich besser. Was Celerina wohl mit ihm vor hatte.
    „Für welche Dienste hast du ihn dir gekauft?“ wand sie sich wieder an ihre Badefreundin und schwamm derweil rücklings bis zur anderen Längsseite des Beckens, damit sie Aedan besser beim ins Wasser kommen beobachten konnte.
    "Ach, Alexandros? Den neuen Duft werde ich nach dem Bad benutzen. Du kannst ihn also hier lassen." gab sie dem Griechin noch eine Antwort auf seine Frage.

  • Der Gallier räusperte sich. "Ich kann in der Tat schwimmen, Domina. meinte Áedán und klang dabei doch beinahe ein wenig arg zerknirscht.


    Die Frage, für was Celerina ihn überhaupt gekauft hatte, ließ ihn aufhorchen. Da auch der rotblonde Sklave sehr daran interessiert war, was diese Römerin nun eigentlich mit ihm vorhatte, war er nun wirklich neugierig, was sie sagen würde.


    Zögerlich näherte er sich dem Wasser, blickte dann aber seine Herrin fragend an. Noch hatte sie nicht gesagt, dass er hinein sollte.

    Fishing4Comments: Verbesserungsvorschläge sind durchaus erwünscht.

  • Mir kamen die beiden Sklaven äußerst gelegen. So mußte ich nicht weiter auf Septimas Fragen eingehen. Viel interessanter war nun der Gallier, der endlich auch nun die tiberische Genehmigung für den Eintritt ins Becken bekam. Septimas Frage nach seinen Schwimmkünsten veranlaßte mich zu grinsen, so tief war nun das Becken auch nicht. Doch womöglich mußte er eine von uns retten. Donn konnte es schon hilfreich sein, wenn er schwimmen konnte.
    "Nun, dann komm! Komm zu uns!", befahl ich ihm. In der Tat, enthaart sah er noch ein Stückchen reizvoller aus. Weniger barbarisch. Nun galt es, sich von den Qualitäten des Sklaven zu überzeugen. Doch vielleicht hatte die Tiberia noch einige Anregungen, um den Gallier zu beschäftigen.
    "Nun ja, ein so starker Mann mit solchen Muskeln," meine Augen streiften ihn dabei, als er sich in die Fluten des Beckens begab, "eignet sich besonders gut dazu, sich von ihm schützen zu lassen. Stell dir nur vor, wenn sich seine stählerne Muskeln gegen jeden Angreifer stellen. Vielleicht wäre er auch begabt dazu, ihn in einer der Schulen ausbilden zu lassen. Was meinst du, wozu würde er sich am besten eignen? Als retiarius vielleicht? Dann ist aber vorsicht geboten, damit man sich nicht in seinem Netz verfängt.", scherzte ich und kicherte dabei.
    "Oder vielleicht doch als Murmillo, schließlich ist er Gallier. Allerdings sieht man dann nicht mehr viel von seinem schönen Gesicht."
    Alexandros und sein neuester Duft kamen nun gänzlich ungelegen.
    "Du hast es gehört, wir werden ihn nach dem Bad benutzen. Nun geh!" Alexandros murmelte noch etwas unverständliches- Tief getroffen und schwer beleidigt verließ er das balneum.

  • Solche Muskeln? „Nun, Baldemar hat mehr Musekeln aufzuweisen als dieser da. Ich weiß ja nicht.“ erwiderte Septima und schaute ungeniert zu, wie Stück für Stück von Áedán im Wasser verschwand, bis sein Körper vollends vom Wasser, oder zumindest die interessantesten Stellen, bedeckt waren. Dann erst wand sie ihre volle Aufmerksamkeit wieder Celerina zu.
    „Mhm, vielleicht würde ihm eine Gladiatorenschule ganz gut tun. Das würde seine Muskeln noch mehr ausbilden und das wäre… durchaus… interessant.“ erwiderte Septima. Ihre Aufmerksamkeit schwenkte wieder zum Galier. „Was meinst du? Würdest du gerne von einem professionellen Galdiator ausgebildet werden?“ fragte sie Áedán direkt, während er langsam auf sie zu kam.
    Das Alexandros beleidigt ging fiel Septima nicht weiter auf. Der Grieche war für sie nicht weiter wichtig. Hauptsache sein neu kreierte Duft blieb zu ihrer späteren Verwendung hier.

  • Áedán tat wie ihm geheißen. Er stieg ins Wasser und irgendwie empfand er es recht angenehm, nicht mehr nur am Beckenrand zu stehen. Immerhin sah man nun, da er im Wasser stand, seinen unbegleiten Köper nicht mehr so klar und außerdem linderte das Wasser irgendwie den leicht brennenden Schmerz der Hautstellen, die vor wenigen Augenblicken noch unvergleichbar unter dem Wachs gelitten hatte, mit welchem dieser verfluchte Grieche ihm die Haare herausgerisesn hatte.


    Allerdings war er nun näher an den Frauen dran und da seine Herrin wollte, dass er zu ihnen herüber kam, wurde das nicht gerade besser, denn er kam ihnnen mit jedem Schritt immer näher.


    Solange sie nur über ihn und nicht mit ihm sprachen, würde er dies schon aushalten, aber die Götter waren nicht gnädig zu ihm. Die Frau, die ihn vorhin mit ihren wiegenden Hüften doch schon ziemlich gereizt hatte, sprach ihn jetzt auch noch an.


    Gladiatoren und er? Muskulöse Männer mit Waffen sollten ihn ausbilden? Zahlreiche Gedanken schossen ihm durch den Kopf und letzten Endes zuckte er einfach nur mit den Achseln. "Wenn meine Herrin glaubt, es wäre gut..." murmelte er zur Antwort.


    Noch besser das Kämpfen zu lernen empfand er selbst natürlich als reizvoll. Dann würde er den nächsten Römer, der ihm blöd kam, vielleicht doch niederstrecken können. - Wobei schon der letzte Versuch so kläglich gescheitert war, dass er genau wusste, dass er dies nie wieder versuchen würde. Es war einfach zu dämlich gewesen, diese Patroullie angreifen zu wollen, wenn man doch selbst keinerlei anständige Kampfausbildung erhalten hatte.

    Fishing4Comments: Verbesserungsvorschläge sind durchaus erwünscht.

  • „Ach was solls. Über deine Verwendung kann Celerina auch später noch entscheiden. Jetzt sind wir hier, um uns von den Strapazen des einkaufens zu erhohen, und du dazu da, uns dies so angenehm wie möglich zu gestalten.“ erwiderte Septima sehr bestimmt und erhob eine Hand aus dem Wasser, um ihre Sklavin herbei zu winken. „Frija, den Schwamm!“ Die angesprochene Sklavin nickte und verschwand. Kurz darauf trat sie mit einem dicken Meeresschwam in der Hand wieder an den Rand des Beckens und hielt dem Neuen das merkwürdige Ding hin. „Du kannst uns den Rücken massieren.“ gab Septima kurz und knapp Anweisung, was von Aedan erwartet wurde. Lange würden sie eh nicht mehr im Wasser bleiben, denn langsam wurde die Haut der beiden Frauen aufgeweit und unansehnlich.

  • Das merkwürdige Ding vor den Augen fragte sich Áedán ernsthaft, was er damit anfangen sollte. Er nahm das Ding in die Hand und blickte erst Herrin und dann die Tiberia fragend an.


    Wenn er die Geste seiner Herrin richtig deutete, sollte er sich eher der Tiberia zuwenden und so raffte sich der gallische Sklave dazu auf, sich der Römerin zu nähern und hoffte, sich soweit zusammen reißen zu können, dass er nicht irgend etwas unanständiges machte. Beide Frauen waren so anbetungswürdig schön und er war nur ein Sklave und sollte die beiden auch noch anfassen. Das war ihm beinahe zu viel.


    Mit diesem komischen Ding - wohl ein Schwamm - massierte und schrubbte er nun die Tiberia und versuchte dabei so wenig wie nur möglich mit seiner Haut die ihre zu berühren, denn das hätte am Ende nur sein Blut in Wallung gebracht.

    Fishing4Comments: Verbesserungsvorschläge sind durchaus erwünscht.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!