Corona sah ihn erstaunt an. "Ägypten? Ist nicht wahr. - Nun ja, an und für sich, eigentlich nach vollziehbar. Die Iulier waren eine Zeit lang ja sehr gut unterwegs. Von daher ist es nicht ungewöhnlich, dass es hier und da noch einige in höheren Rängen gibt." meinte die junge Römerin ernst. "Wir mögen momentan nicht die beliebteste Familie in Rom sein, aber ich werde mein bestes tun, unseren Ruf ein wenig zu verbessern." versprach sie ihrem Cousin mit einem gewinnenden, herzlichen Lächeln. "Ich lese sehr gerne und beschäftige mich auch, wenn meine Mutter es nicht versteht, sehr mit Philosophie und Poesie. Ich bin wohl deswegen nicht so gut mit den gleichaltrigen Mädchen in Germania zurechtgekommen. Die interessierten sich eher für Mode und irgendwelche Legionäre, die sie anbetungswürdig fanden. - Das war nie mein Interesse. Ich nähe mir meine Kleider nach meinem Geschmack und will wissen, was die Welt bewegt, damit ich verstehe, von was gesprochen wird, ohne ständig nachfragen zu müssen, was eh meistens nur als lästig von den Männern empfunden wird, wenn man bei irgendwelchen Gelagen anwesend ist. Sie wollen reden und ich höre zu. Die meiste Zeit denke ich mir einfach nur meinen Teil dazu, aber gelegentlich stimme ich anerkennend zu, wenn jemand meine Ansichten teilt." klärte sie Centho unverblühmt auf und zeigte damit deutlich, dass sie durchaus ein wenig durchtrieben sein konnte, was diese Sachverhalte anging. Sie ließ sich ihre Bildung allerdings an und für sich selten anmerken, so viel war klar.
"Ich freue mich schon darauf, neue Menschen kennen zu lernen, aber ich denke, ich hole jetzt doch einmal meine Mutter, um mit ihr ins Balneum zu gehen und erkunde dann ein wenig die Casa. - Ist der Anlass sehr feierlich? Ich möchte nur wissen, wie ich meine Garderrobe wählen soll. - Und die Thermae Agrippae werde ich aufsuchen, sobald ich richtig angekommen bin. Ich danke dir für diesen Hinweis. - Wer ist eigentlich Calliphana?"