"... du wirst, wenn du verheiratet bist, ganz andere Kleider tragen, Corona. Es macht keinen Sinn, jetzt noch großartig Garderobe einzukaufen. Du hast schon genug Kleider und in spätestens zwei Jahren wirst du ja wohl hoffentlich geheiratet haben. - Du wächst doch nicht mehr. Du brauchst nichts neues mehr. Lass uns lieber etwas für deine Aussteuer kaufen."
Corona hatte ihrer Mutter kaum zugehört, als sie von Marktstand zu Marktstand gingen und sich die Auslagen ansahen, aber beim Thema Eheschließung verfärbten sich ihre Wangen rötlich, weil sie zornig wurde. Sie atmete tief durch und versuchte die Wut hinunter zu schlucken. Hier auf dem Markt wollte sie nun sicherlich nicht mit ihrer Mutter zu streiten beginnen.
Diese beschäftigte sich gerade mit ein paar Dingen, die eher für sie anscheinend für sich selbst erwerben wollte. Also sah Corona sich einfach einmal das Getümmel auf dem Markt an. Es waren so viele Leute unterwegs und sie kannte hier niemanden.
Für den Einkauf hatte sie heute ein helles, nicht zu kräftiges Kleid gewählt und damit auf den Rat der ägyptischen Schneiderin und von Calvena Rücksicht genommen. Die sanfteren Farben schmeichelten ihr tatsächlich weniger mehr als die ganzen kräftigen. So sah sie jetzt, mit ihrer kunstfertig aussehenden, aber eigentlich ganz einfach zu steckenden Haarfrisur regelrecht elegant und keinesfalls gewöhnlich aus.
Es musste sich doch irgend jemand finden, mit dem sie ins Gespräch kommen konnte, damit sie ihre Mutter nicht mehr alleine ertragen musste. Mit Sklaven reden, war gerade nicht in ihrem Interesse. Wonga war ohnehin dumm wie Bohnenstroh. Ein Gespräch mit diesem dunkelhäutigen Sklaven zu beginnen, hatte also herzlich wenig Sinn.