Alles neu machte der Mai. Nun ja, vielleicht nicht alles, doch manches.
Ich hatte die Skizzen vor mir auf dem Tisch liegen, die auch Pegasus schon entdeckt hatte, schwenkte gemütlich einen halbvollen Weinbecher und wartete. Es war früher Abend, erst später würde es Zeit für die cenasein. Vorher blieb noch genügend Zeit, mir Gedanken über das Vorhaben zu machen, das ich ersonnen hatte, als Ursus noch hier gewohnt hatte. Nun erschien es mir beinahe sinnfrei, das Haus entsprechend umbauen zu lassen, denn mit dem Auszug seiner Familie war wieder mehr Platz im Haus. Dennoch, ich sollte wohl auch daran denken, dass Lupus und Orest bald heiraten mochten, und so die Götter und er selbst es wollten, auch Avianus. Nicht zu vergessen Pegasus - und spätestens dann würde hier wieder ein Platzmangel herrschen und ich wieder über diese Baumaßnahmen nachdenken. Im Grunde war ich mir also sicher. Ich wollte diesen Umbau. Und Tiberius Ahala sollte mir beim Einholen von Angeboten der ortsansässigen Architekten helfen.
Gemütlich legte ich die Beine hoch, auf einen gegenüberstehenden Korbsessel, und ebenso gemütlich schwenkte ich den roten Rebensaft im Becher herum, den Blick aus den nach außen geöffneten Flügeln hin in den Garten gerichtet, der dringend mehr Pflege nötig hatte. Ich wartete, auch wenn es wohl noch ein Weilchen hin sein würde, bis mein scriba eintreffen würde. Ich hatte einen Sklaven gebeten, auch Celerina auszurichten, dass ich in der exedra saß, denn ich hatte mir fest vorgenommen, meine Frau mehr in solche Entscheidungen einzubinden. Sie sollte ein Mitspracherecht haben, wie es sich gehörte. Dass ich diesen Umbau im Kopf hatte, wusste sie bereits, doch die einfachen Skizzen meiner Vorstellungen hatte sie noch nicht gesehen.