• Sim-Off:

    reserviert


    Es war ein etwas kühler Frühlingsmorgen, als Quintus Octavius mit dem Leibsklaven seines Vaters auf dem Markt unterwegs war. Sein Vater hatte ihm eine längere Liste mitgegeben, was er alles einkaufen sollte.
    Quintus hatte noch Probleme damit sich an das Leben eines Zivilisten zu gewöhnen und so schlenderte er mit militärischem Blick über den Markt. Dieses Durcheinander und diese Lautstärke waren sehr ungewohnt für den Octavier. Bisher war er Ordnung und Disziplin gewohnt gewesen. Dennoch hatte er sich vorgenommen sich mehr auf die Öffentlichkeit und dem Trubel auf dem Markt einzulassen und so schob er sich durch die Menschenmengen. Die Menschen schienen alle in einer furchtbaren Eile zu leben. Die Sklavenhändler brüllten laut und priesen Sklaven aus aller Herrn Länder an.
    Der Octavier sah den Skalven seines Vaters an: "Geht das hier immer so zu?" Der Sklave nickte und sprach: "Ja Herr, heute ist sogar noch ein eher ruhiger Tag." Quintus nahm das zu Kenntnis und lief weiter. Er hatte den Grund seines Besuches auf dem Markt schon vergessen. Schließlich war er das zweite Mal erst in Rom und das erste mal auf dem Markt. Er war völlig überwältigt von der Große der Stadt und der Vielfalt der Menschen die dort lebten.

  • Der Sonnenschein hatte sie aus der Casa gelockt und auch ein paar Verpflichtungen gegenüber dem Tempel der Iuno Moneta. Im Schlepptau hatte sie nicht nur Simplex, sondern auch zwei Ministri. Da der Sommer jetzt kam und somit der Import von Blumen nicht mehr so nötig war, wie noch im Winter, wollte sie sich einmal bei den Händlern erkundigen und vielleicht auch den ein oder anderen neuen Lieferanten eine Möglichkeit geben, dem Tempel ein Angebot zu unterbreiten. Sicherlich konnte sie dabei auch noch das ein oder andere Angebot einholen, schließlich verdiente so ein Lieferant für die Tempel, wenn er gute Ware hatte, sich eine goldene Nase. Und nicht nur das, eine Empfehlung der Tempel konnte aus einem einfachen Mann einen wohlhabenden Bürger machen.


    „Was meinst du?“ eine der Jungen hielt ihr einen Strauß Rosen unter die Nase. Kritisch betrachtete sie die Blüten und schüttelte dann den Kopf. „Nicht wirklich geeignet, einige sind bereits verblüht und auch zerdrückt!“ meinte sie, doch ehe sie noch etwas sagen konnte, schnitt der Händler ihr das Wort ab. „Was sagst du da? Ich biete nur die beste Qualität an! Ihr habt doch keinen Blick für Ästhetik! Bessere Blumen werdet ihr niemals finden!“ lamentierte er. Calvena warf ihm einen kritischen Blick zu und schüttelte den Kopf. „Seit wann brauch ich Ästhetik um Qualität zu erkennen?“, ganz leicht schüttelte sie die Blumen. Ein Schauer aus Blütenblättern ergoss sich über ihre Sandallen. „Wenn deine Blumen frisch wären, würden sie nicht auseiander fallen!“ Der Händler sah sie aus großen empörten Augen an. „Das ist gar nicht meine Ware, den habt ihr mitgebracht!“ behauptete er dreist und deutete anklagend auf sie. Leicht schüttelte sie den Kopf. „Lasst uns weiter gehen, hier werden wir nicht fündig!“ meinte sie nur legte die Blumen zurück. Doch der Händler wollte sie nicht gehen lassen. „Den müsst ihr mir ersetzen!“ forderte er. „Eben habt ihr noch behauptet, es wären nicht eure Blumen“, entgegnete sie schnippisch. Der Mann hinter seinem Stand lief knallrot an. „So eine Frechheit! Wie kannst du es wagen? Welcher Mann hat dieses Weib auf die Menschheit los gelassen,“ brauste er auf und fuchtelte mit den Armen. Er sah reichlich albern aus. Calvena beschloss, den Händler stehen zu lassen. Wer Minderwertige Waren anbot, sollte lieber nicht solche dreisten Reden schwingen. Doch so einfach ließ er sich nicht abwimmeln, er stürzte hervor und wollte schon nach ihrem Arm greifen, als Simplex einfach dazwischen trat und dem Kerl ein Bein stellte. Krachend ging der Händler zu Boden. „Du solltest dich lieber nicht mit mir anlegen“, warnte der ehemalige Gladiator. Dieses kleine Spektakel lockte natürlich Schaulustige an. Innerhalb kürzester Zeit war sie umgeben von einer Traube Menschen, die hofften, dass sich hier eine Schlägerei anbahnte.

  • Augustinus der Jüngere war gerade damit beschäftigt mit einem Händler über Tonkrüge zu reden, als er Geschrei hörte. Er stellte den Krug, den er noch in den Händen hielt, ab, warf dem Händler ein kurzes "Vale" zu und näherte sich dem Stand eines Blumenhändlers, vor dem sich dieses Schauspiel ereignete.
    Der Octavier versuchte sich einen groben Überblick zu verschaffen, was wegen der vielen Menschen gar nicht so einfach war. Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit aller stand ein muskulöser Mann, wohl ein Sklave. Vor diesem lag ein Anderer, von dem Quintus annahm, dass er der Händer war, dem dieser Stand gehörte.
    Eine Schlägerei schien vorprogrammiert, an was die immer größer werdende Menge an Menschen Gefallen fand. Der ehemalige Tribun dachte nicht lange nach und schob sich durch die Menschenmassen hindurch, direkt vor den Mann, der eine Figur wie ein Gladiator hatte. Seine rechte Hand bewegte sich reflexartig an die Stelle, an der er früher sein Gladius getragen hatte, und griff ins Leere. Nichts desto trotz brülle er den Händler und den anderen Mann an: "Was ist denn hier los?"
    Gespannt wartete er ab, was die Beiden wohl zu sagen hatten.
    Doch noch ehe einer etwas sagen konnte, drehte sich der Octavier um und raunte die Menge an: "Macht, dass ihr weiter kommt! Hier gibt es nichts zu sehen!" Nun sah er zum den beiden wieder an. Die Frau im Hintergrund nahm er gar nicht so recht wahr.

  • Der Händler rappelte sich auf und warf Simplex einen giftigen Blick zu. Einen kurzen Augenblick überlegte er, ob er sich tatsächlich mit ihm anlegen sollte, entschied sich dann aber dafür, es sein zu lassen. Gegen den ausgebildeten Custodes würde er eh keine Chance haben. Und er konnte ja nicht mit blauem Auge nach Hause zu seiner zänkischen Frau gehen. Die würde ihm dann auch noch einmal nachträglich den Marsch blasen. „Schon gut. Schon gut! Mein Fehler!“ brummte er stattdessen nur und zog sich klein laut zurück. Er murmelte noch etwas von eingebildeten Weibern. Ein lukratives Geschäft würde er wohl für heute vergessen können, nach diesem Aufruhr. Plötzlich baute sich jemand zwischen ihn und Simplex auf, reichlich verdattert starrte er den Mann an, der ihn da gerade so militärisch anbrüllte. „Öhm…“, machte er völlig perplex. Simplex war weniger beeindruckt und verschränkte stattdessen nur die Arme vor der Brust. Er hatte nur seine Pflicht getan.


    Calvena mischte sich ein, ehe jemand auf die Idee kam einen der Urbaner zu rufen. „Mein Custodes hat nur seine Pflicht getan und diesen Mann davon abgehalten mich zu belästigen“, erklärte sie dann recht gelassen. „Ich war nur auf der Suche nach einem vernünftigen Lieferanten für den Tempel der Iuno Moneta und haben den beiden Jungen“, sie deutete hinter sich auf die beiden Ministri. „Erklärt, woran man mangelhafte Ware erkennen kann. Das hat diesem Herrn nicht wirklich gefallen“, erläuterte sie kurz die Situation. „Er wollte mich über den Tisch ziehen, aber als er merkte, dass ich nicht so leichtgläubig bin, wie er gedacht hat, hat er wohl gemeint, sich auf mich stürzen wollen. Mein Custodes ist nur dazwischen gegangen!“ Kleinlaut nickte der Händler und ließ die Schulter sinken. Er würde zum Gespött aller werden.

  • Der Octavier musterte die Frau unauffällig.


    "Oh verzeih mir. Es sah anders aus. " Er wandte sich zu dem Händler: "Du gibst dein Fehlverhalten zu? Diese Frau könnte dich anklagen. Willst du ihr nicht Blumen besserer Qualität günstiger oder gar... kostenlos geben?
    Und wir reden nicht einmal davon, dass die Blumen für die Götter sind. Willst du wirklich die Götter verärgern?"


    Sein Blick war scharf und musste sich für den Händler wohl anfühlen wie ein Stich mit einem Gladius. Quintus wusste wie er sich durchsetzte. Als Primus Pilus hatte er einst 160 Legionäre in Schach halten müssen, also kam er auch mit einem kleinen Händler zurecht.

  • Calvena winkte ab, sie konnte sich gut vorstellen wie das Ganze für jemanden ausgesehen haben musste, der einfach vorbei kam. Ein Sklave der sich mit einem Bürger prügelte war nicht wirklich erheiternd. Im Gegenteil das konnte jede Menge Ärger bedeuten.


    Der Händler hingegen blickte den sich einmischenden Fremden finster an. Er sollte bitte was? Was hatte er bitte mit den römischen Göttern am Hut? Er war Grieche, oder vielmehr seine Mutter war eine gewesen. Sein Vater war ein römischer Händler und Schlitzohr gewesen. Und genau nach dieser Philosophie lebte er eigentlich. Nimm was du kriegen kannst und bereue nichts. Das Problem war eben nur, dass die Frau ihn tatsächlich anklagen könnte, wenn sie wollte. Das konnte er sich nun wirklich nicht leisten. Doch ehe er zu einer Antwort ansetzen konnte, mischte sich Calvena kurz ein.


    „Ich danke dir für deine Unterstützung, aber ich werde diesen Händler nicht einmal in die engere Auswahl nehmen. Es sollte Strafe genug sein, dass er weiß, das ihm soeben ein lukratives Geschäft entgangen ist!“
    Der Händler warf ihr einen bitterbösen Blick zu. Damit war sein Ruf zunichte gemacht.

  • Da hatte die Frau den Octavier aber ganz schön nass gemacht. -.^


    Dem Händler warf er noch einen bösen Blick zu und wendete ihm dann den Rücken zu. "Verzeih mir, dass ich dich unterschätzt habe. Ich wollte nur helfen" Er lächelte.


    "Ich habe noch Probleme mich an das Leben als Zivilist zu gewöhnen. Vor 2 Monaten war noch Tribun bei der Legio XXX Ulpia und vorher bei der Prima." Erst jetzt kam er auf die Idee, dass die Frau das gar nicht wissen wollte. "Ähm... entschuldige. Ich wollte dich nicht langweilen..." Er Octavier wurde leicht nervös, was die Frau wohl zweifellos merkte. Er war eben Soldat und kein Poet, der mit Frauen umgehen konnte. Leicht verunsichert sah er den Begleiter der jungen Frau an und dann wieder diese mit einem verlegenen Lächeln. "...aber wenn ich dich schon belästige, so kannst du mir doch zumindest sicher einen Laden empfehlen, in dem man preiswert Stoffe erwerben kann, oder?" grinste er frech...

  • Anscheinend hatte sie ihr Gegenüber etwas enttäuscht. Wie sich heraus stellte, war er wohl Soldat gewesen und hatte gehofft einer jungen Frau in Not zur Hilfe eilen zu können. „Es war dennoch sehr nett von dir, mir zu helfen!“ sagte sie und lächelte freundlich. Irgendwie war er ihr ja sympathisch, auch wenn er irgendwie wohl von Rom etwas überfordert war.
    „Keine Sorge, du langweilst mich nicht, mein Mann ist Soldat. Er ist Centurio bei den Praetorianern“, erzählte sie ihm dann. Auch um ihm seine Nervosität zu nehmen. Lag das an ihr oder an dem überfüllten Markt, oder an der Situation? Calvena bekam es durchaus mit, dass er ihre Begleiter musterte, nicht nur die beiden Halbwüchsigen, sondern auch Simplex.


    „Aber sicher kann ich dir weiter helfen. Direkt ein Stoffhändler oder ein Schneider?“ fragte sie ihn. „Ich bin übrigens Germanica Calvena!“ stellte sie sich dann vor.

  • Bei dem was die Frau sagte verflüchtigte sich die Nervosität sehr schnell.
    "Mein Name ist Quintus Octavius Augustinus Minor." Stellte er sich grinsend vor. "Du bist eine Germanica? Dann entstammen wir dem gleichen Geschlecht, mein Vater war Gnaeus Germanicus Corbulo." Was ein Zufall, da trifft man unter den tausenden Menschen eine Verwandte. Ob die hier wohl alle mit ihm verwandt waren? Wohl eher nicht. Der ehemalige Germanicus deutete das Treffen als ein Zeichen der Götter.


    "Nun, es freut mich dich kennen zu lernen, Calvena." Er sah sich etwas um. "Hm ein Schneider wäre gut. Danke für deine Hilfe."

  • Es stellte sich heraus, dass es sich bei dem Fremden um einen Octavier handelte und anscheinend auch noch über verschiedene Ecken mit ihr verwandt war. Schade dass sie gerade keinen Stammbaum zur Hand hatte, dann hätte sie sich doch gleich einmal das Verhältnis näher angesehen. „Dein Vater war ein Germanicer? Bist du von den Octaviern adoptiert worden oder wie kommt es?“ fragte sie. Sie wollte ihm ja nicht unterstellen, dass sein Vater ihn nach seiner Geburt nicht angenommen hatte und deshalb den Namen seiner Mutter trug. Ungewöhnlich war es auf jeden fall.


    „Ich kann dir sogar mehrere Schneider empfehlen. Hast du genaue Vorstellungen davon was du kaufen möchtest, oder willst du dich einfach erst einmal nur umsehen?“ fragte sie ihn. Vielleicht konnte sie ja einen neuen Stammkunden für Anchesa gewinnen.

  • Er nickte leicht, als Calvena sich genauer erkundigte. "Ja so ist es. Mein richtiger Vater ist früh gestorben und Marcus Octavius, er war damals noch einfacher Duumvir, war einfach wie ein Vater für mich und es gab für mich keinen Grund es nicht auch offiziell zu machen." erklärte er ihr.
    "Nun aber zu dir. Wie war das? Du hast einen Praetorianer geheiratet?" erkundigte er sich. "Sicher ein guter Mann. Die Praetorianer sind sehr gewissenhafte Soldaten die Pflichterfüllung als das höchste Gut ansehen." Die Tatsache, dass er die Schwarzröcke für emotionslose Befehlsausführer ohne freien Willen hielt, verschweig er.


    "Ich suche einen Schneider der qualitativ hochwertige Togae verkauft, mit Angustus Clavus. Wo bekomme ich die hier?"

  • Verstehend nickte sie. Nicht immer waren die direkten Blutsbande so wichtig wie jene Bande zwischen Freunden und geliebten Menschen. Familie musste nicht immer nur aus den Menschen bestehen, mit denen man direkt Verwandt ist. Das wusste sie selbst aus Erfahrung. Sie war unter Menschen aufgewachsen, mit denen sie nichts verband, außer Freundschaft und Liebe. Sie waren ihre Familie gewesen. Sie lächelte ihm verstehend zu. „Ich weiß was du meinst. Meinen Vater hab ich nicht wirklich kennen gelernt, so bin ich bei der Familie meiner Mutter aufgewachsen“, erklärte sie. „Ich bin erst seit kurzem verheiratet“, antwortete sie offen. Es war ja kein Geheimnis, schließlich war die Doppelhochzeit in der Acta erwähnt worden. Sie strahlte über beide Ohren, es war offensichtlich, dass sie glücklich war.


    Kurz musste sie überlegen, Anchesa war eher eine Schneiderin für besondere Anlässe. „Es gibt dort hinten einen Schneider, der das anbietet was du suchst“, meinte sie und deutete mitten in die Menge hinein. „Ich kann dich ja zu ihm führen“, schlug sie vor.

  • Er hörte sich das gesagte an und hatte dem nichts hinzuzufügen, erst als sie von der kürzlichen Heirat erzählte antwortete er: "Dann sind natürlich meine besten Wünsche angebracht." Er grinste "Ich habe von dem neueren Heiratsboom gelesen." Seine Miene verfinstere sich etwas.
    "Ich weiß nicht warum, aber ich habe nie geheiratet... vielleicht habe ich das getan, weil ich mir bewusst bin, dass ich als Soldat jeden Tag sterben könnte und keine Witwe hinterlassen wollte." sagte er und sah dabei wahrscheinlich etwas traurig aus.


    "War dein Mann je in einem Kampfeinsatz?"erkundigte er sich, während er sich von der Frau zum Schneider führen ließ. "Danke, das wäre nett."

  • Kurz lächelte sie ihm zu, als er seine Glückwünsche aussprach. Das die vielen Hochzeiten natürlich in der Acta erwähnt worden waren, das brachte der Frühling so mit sich. Dies war nun einmal die beste Zeit zum Heiraten. Doch wirklich erfreut schien er über das Thema Heirat nicht zu sein, seine Miene wurde etwas dunkler. Verheiratet war er also jedenfalls nicht. „Liegt wohl aber auch daran, dass es Soldaten eigentlich verboten ist zu heiraten“, fügte sie vorsichtig hinzu. Was war das doch für ein Theater gewesen mit Valerians Heiratserlaubnis. Die werten Bürokraten hatten sich jede Menge zeit gelassen. Die anderen gründe die der Octavier anführte konnte sie durchaus verstehen. Als Soldat lebte Mann nun einmal nicht ungefährlich. Sie versuchte meist nicht daran zu denken, was ihrem Mann bei seinem Dienst alles zu stoßen konnte. Es brauchte nur einmal ein Irrer in den Palast eindringen und mit einer Waffe herum fuchteln. „Noch bist du nicht zu alt zum heiraten…“, meinte sie, als sie seinen traurigen Blick auffing.


    Seine Frage überraschte sie dann. Da war aber jemand neugierig. Oder es lag daran, dass eben das Thema Militär vertrautes Territorium war und er sich somit nicht mit anderen Dingen beschäftigen brauchte, die sich tagtäglich in Rom ereigneten. Einmal Soldat, immer Soldat, das schien wohl auf ihren Gesprächspartner voll und ganz zu treffen. „Ja, war er, in Germanien!“ erklärte sie ihm dann. Sie schlug den Weg zu dem Händler ein und führte ihn ziemlich sicher durch die vielen Leute. „Was hat dich nach Rom gebracht?“ fragte sie nun. „Du hast doch sicherlich Pläne.“

  • Er nickte zustimmend. "Da hast du recht. Wobei eine Heirat bei den Stabsoffizieren erlaubt ist." Er überdachte die Situation. Er und heiraten? Er wusste nicht so recht.


    "Nein noch bin ich nicht zu alt, dass ist man als Mann wohl auch nie." Immerhin kam es oft genug vor, dass alte Senatoren eine Frau hatten, die noch keine 30 waren.
    ".. aber mal im ernst. Ich bin nun mal Soldat, nicht besonders sensibel, nicht sonderlich vermögend und nicht poetisch veranlagt. Welche Frau sucht denn sowas?" Natürlich hatte er schon viele Frauen gehabt, zwar nicht im Lupanar, aber es hatte sich doch recht häufig etwas ergeben. Beispielsweise die Nichte seines letzten Kommanduers bei der Legio X. Zum Glück hatte der das nicht erfahren 8)


    "In Germanien habe ich auch meine Karriere begonnen. Am Tage nach meinem 16. Geburtstag bin ich zur Classis Germanica gegangen." Er dachte an die Zeit und an seinen Ausbilder, Terentius Pictor, an den er öfters dachte. "Germanien ist für Zivilisten hart, aber für Militärs noch viel Härter." Er erinnerte sich noch ganz genau an seine erste Schlacht, an den ersten Mann, den er getötet hatte. Ihm waren noch viele gefolgt.
    "Ich mache in Rom nur einen kurzen Zwischenstopp. Ich erwarte vom Praefectus Urbi eine neue Aufgabe. Mal sehen wo ich jetzt hinkomme und glaube mir ich habe schon viel gesehen. Erst Germanien, dann Aegyptus, dann bei der Legio I in Italia, letztes Jahr wurde ich nach Judaea versetzt. Jetzt bin ich wieder hier."
    Insgeheim hoffte er auf ein baldiges Kommando, äußerte das jedoch nicht.

  • So genau kannte sie sich dann doch nicht in den militärischen Rängen aus. Wobei es eigentlich logisch war, dass es Männern ab einem bestimmten rang gestattet war zu heiraten. Von daher zuckte sie nur kurz zu dem Thema mit den Schultern.


    Augustinus besaß eine Menge Humor. Jedenfalls nahm er sich nicht ganz so ernst und wichtig, wie es sonst so mancher Mann tat. „Wenn das die Gründe sind, die dich von einer Ehe abhalten, dann bin ich wirklich überrascht. Die meisten Verbindungen werden doch aus politischen Gründen geschlossen. Wichtig ist meist nur Geld und Einfluss, so etwas wie Sensibilität oder Poesie sind doch im Grunde zweitranging“, meinte sie mit einer leisen Kritik an die Gesellschaft in der Stimme. Sie brauchte nur an Septima denken. Diese war eben aus politischen Gründen verheiratet worden, zwar hatte sie es ganz gut getroffen mit einem Mann wie Aurelius Ursus, aber wirklich richtig glücklich war diese nicht, weil die Tiberia einen ganz anderen Mann liebte. Das war eine ganz schön verzwickte Kiste und sie war wohl die Einzige Außenstehende die davon wusste.


    „Germanien hat eine wilde Schönheit“, meinte sie nachdenklich. „Rom kommt mir manchmal einfach nur überfüllt vor…“ Trotzdem würde sie um nichts in der Welt Rom gegen Germanien eintauschen. Waren doch hier ihre Freundinnen, ihre Familie und ganz besonders Valerian. Er hatte sie einmal gefragt ob sie denn weiterhin in Rom leben würde. Ihre Antwort war ganz einfach gewesen: Da wo er war, da wollte sie auch sein. Sie liebte ihn. Außerdem schätzte sie mittlerweile Rom.
    Das Thema kam kurz auf den PU und sie verzog leicht das Gesicht. Sie mochte Salinator nicht. Er war vulgär, unhöflich und ein Hurenbock und das er bei ihrer Hochzeit doch ziemlich daneben benommen. Das nahm sie ihm dann doch sehr übel. Noch ahnte sie nicht, dass der Vescularier diese Abfuhr nicht einfach so hingenommen hatte. „Dann wünsche ich dir dabei viel Erfolg“, ihre Worte meinte sie ehrlich., egal was sie vom PU hielt. Sie waren bei dem Schneider angekommen.

  • Der Octavier nickte bedächtig.


    "Weißt du, Calvena, es mag sein, dass es Leute gibt, die aus diesen Gründen heiraten. Mein Vater ließ mir in dieser Hinsicht freie Wahl und ich musste nicht heiraten um weit zu kommen. Ich war mit 24 Jahren Primus Pilus einer Legion, wurde mit 25 Jahren zum Ritter erhoben, bin jetzt 27 und kurz davor mein zweites Tribunat anzutreten. Wenn ich mich ran halte, so habe ich in zwei Jahren ein eigenes Kommando einer Hilfseinheit."


    Er wollte nicht angeben, sondern nur verdeutlichen, dass er es nicht nötig hatte sich durch eine Hochzeit zu qualifizieren. Daher grinste leicht: "Du, siehst, wenn ich also heirate, so tue ich das aus Gefühlsgründen und nicht weil ich weiterkommen kann." Viele der Leute, die mit ihm ausgebildet wurden waren immer noch gemeiner Soldat oder gerade Optio geworden.


    "In Bezug auf Germanien stimme ich dir zu. Germanien ist zwar rau..." Er zögerte kurz, "...der Begriff 'wilde Schönheit' trifft es sehr gut." lachte er und sah sich die Menschenmengen an. "Du hast Recht: Rom ist irgendwie überlaufen. Ich bin dir sehr dankbar, dass du mir hilfst... ich habe in Judaea zwar knapp 1000 kommandiert, jedoch bin ich unfähig in Rom eine Toga zu kaufen." grinste er weiter.


    In der Anwesenheit der Germanica fühlte er sich sichtlich wohl. Dem entsprechend ausgelassen war daher auch sein Gemüt. Als sie beim Schneider angekommen war grüßte er diesen freundlich.


    "Salve mercator. Ich suche 10 Togae mit angustus clavus. Kannst du mir ein Angebot machen?" fragte er in einem freundlichen, aber bestimmten Tonfall.


    Sim-Off:

    Magst du den Händler simmen? :)

  • Calvena lächelte dem Octavier zu. Anscheinend war er auf der Suche nach der Frau. So wie es bei ihr und Valerian der Fall gewesen war. Nur war das ja nicht der Regelfall, sondern Ausnahme. „Es wäre schön, wenn mehr Männer und auch Väter dieselbe Einstellung hätten!“ meinte sie nur und dachte wieder an Septima.
    Ganz nebenbei erfuhr sie seinen Lebenslauf und zeigte sich beeindruckt. Es gab Männer die waren doppelt so alt wie er und hatten nicht halb so viel erreicht. Aber es musste ja nicht jeder mit Ehrgeiz ausgestattet sein.


    „Ich hab auch lange gebraucht um mich in Rom zu Recht zu finden. Ich weiß also wie es dir geht. Am Anfang hab ich mich recht häufig verlaufen“, gab sie dann kichernd noch zu.


    [Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/pompeymagnus.jpg%20]| Acilius Pinus - Schneider und Händler


    Acilius Pinus war ein untersetzter Mann, mit Glatze und einem verschlagen wirkendem Lächeln. Er wirkte nicht Vertrauen erweckend, der erste Eindruck trog aber, er war ein freundlicher und lustiger Händler. „Salve, mein Herr. Einen wunderbaren Tag wünsche, ich meine Dame. Dein Anblick lässt diesen Tag noch schöner werden“, schmeichelte er erst einmal, eher er geschäftsmäßig wurde. „Ich kann Dir derzeit nur Drei anbieten. Die restlichen müsste ich anfertigen und könnte sie Dir dann liefern!“, erklärte er dem Octavier. Ein kleiner schwarzer Sklave huschte kurz unter den Stand und kam mit einer Wachstafel und einem Stoffstapel zum Vorschein. "Pro Toga verlange ich 200 Sesterzen. Aber da Du in solch entzückender Begleitung bist 175!"

  • "Das glaube ich dir" grinste er. Sich in Rom zurecht zu finden war sicher eine schwere Sache. Er wunderte sich immer mehr, wie die Vigiles und die Cohortes hier den Überblick behalten konnten.


    Als sie der Schneider das Angebot verkündete dachte der Octavier nach.


    "160 Sesterzen und eine kostenfreie Lieferung zur Casa Octavia für die andern sieben." bessere er das Angebot nach."Du darfst dich geehrt fühlen, mercator, dass du uns beliefern darfst. Die Toga werden von wichtigen Männern im ganzen Reich getragen. Einer der Unsrigen ist Praefect einer Legion in Aegyptus, ich selbst werde wohl bald als Tribun in einer Legion dienen. Also..." er sprach mit bestimmter Stimme und sein Blick war nicht unfreundlich, aber dennoch streng."... sich wir im Geschäft?"


    Er fühlte den Stoff der obersten Toga. Er war tatsächlich in hervorragender Qualität. Die Germanica hatte wirklich Ahnung. Zur Belohnung schenkte er ihr ein kleines Lächeln. :)

  • Während Händler und Octavier mit einander verhandelten, warf sie einen kurzen Blick auf die ausgelegte Ware. Sollten die Männer erst mal machen.



    [Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/pompeymagnus.jpg%20]| Acilius Pinus - Schneider und Händler


    „170 und damit komme ich dir schon mehr als nur entgegen. Du bist nicht der Einzige einflussreiche Mann, der von mir beliefert wird!“ erklärte er freundlich aber bestimmt. „Du willst mich doch nicht an den Bettelstab bringen. Ich habe Familie!“


    Calvena grinste, das manche Händler immer so übertreiben mussten. Pinus würde sicherlich nicht verhungern und von der Familie von der er sprach war sein bereits erwachsener Sohn, der ihm schon jetzt fleißig half. Aber das gehörte dazu, wenn man in Rom auf den Märkten unterwegs war. Feilschen und verhandeln.


    „Ach Pinus, Octaivius Augustinius gehört zu meinen Freunden. Da wirst du doch einmal eine Ausnahme machen können!“ kam sie dem Octavier zu Hilfe. Der Händler blickte zwischen Calvena und Augustinus hin und her. Dann seufzte er theatralisch.


    „Wie könnte ich einer Dame einen solchen Wunsch abschlagen. Dafür musst du mir versprechen, einer meiner Stammkunden zu werden!“ wandte er sich dann wieder an den Octavier.

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