Der junge Gallier durfte das erste Mal seit langem wieder in die Stadt und das zum ersten Mal auch noch alleine. Anscheinend wollte Domina Celerina austesten, wie sehr sie ihm vertrauen konnte. Also hatte sie ihm einen Auftrag gegeben, der beinhaltete, dass er einige Besorgungen für sie zu erledigen, bei denen er sicherlich nicht besonders viel falsch machen konnte.
Also lief er nun über den Markt von Rom und staunte nicht gerade schlecht, was es da für ein riesiges Angebot an Waren gab. Seine blaugrünen Augen musterten die anderen Leute nur im Vorbeigehen und er übte dabei gleichzeitig, die Menschen ein wenig einzuschätzen. Wenn er in Zukunft seine Herrin als Custos corporis begleiten sollte, musste er immerhin wissen, wer potenziell gefährlich für Domina Celerina sein konnte.
Seine rotblonden, leicht gelockten Haare hatte er mit dem Lederband, welches er von Cimon bekommen hatte, ordentlich zusammengefasst und alles in allem sah er zwar zweckmäßig, aber doch sauber gekleidet aus, so dass sich niemand an seinem Erscheinungsbild stören konnte.
Da er noch immer nicht lesen konnte, hatte seine Besitzerin ihm genaustens beschrieben, was er ihr mitbringen sollte und ihm auch gesagt, wo dies zu erwerben war. Sie hatte ihm die Münzen außerdem abgezählt, damit er sich darum nicht sorgen musste. - Natürlich ahnte er auch, dass sie ihm noch nicht wirklich vertraute und deswegen auf Nummer Sicher gehen wollte, damit er ihr keine Sesterze unterschlagen konnte.
Wo lang musste er nun eigentlich? Bei den Amphorenhändler links oder rechts? Irritiert blieb er stehen und versuchte sich zu erinnern. Zwar hatte er kein Zeitlimit erhalten, aber er hatte nicht vor, sie zu enttäuschen, in dem er den ganzen Tag dafür brauchte.