[Minicius] Schwimmübungen

  • Baldemar bemerkte das Septima sich nicht für das Gespräch interessierte. Warum auch? Das tat sie nie. Bestimmt war es nicht wichtig genug. So war er in der Verantwortung. An sich gut, das sein Gegenüber ebenfalls keinerlei Interesse mehr zu haben schien. Der Marser machte es dem Optio gleich und steckte sein Sax weg. Der glaubte Septima hatte Langeweile? Er zuckte mit den Schultern. Sah zu ihr. Bevor er wieder den Optio fixierte. Wie du meinst. War seine ehrliche Antwort. Sie war wertfrei betont. Für den Germanen nur eine reine Feststellung.


    Sie würden auch noch schwimmen dürfen? Leicht grinste der Germane. Viel Vergnügen, dabei. Wünschte Baldemar dem Römer nicht ohne Hintergedanken. Bei dem Befehl den gleichen Weg zurück zu nehmen sah Baldemar neugierig die Soldaten an. Sein Blick ging auch zum eher direkten Weg. Wäre sicher interessant dem zu zu sehen.
    Als die Soldaten sich abwandten sah Baldemar keinen Grund mehr für die Vorsicht. Er gab einen Wink und die anderen Sklaven lösten ihre Formation auf. Die Anspannung wich. Die Erleichterung machte sich hier und da durch ein leises, überwiegend nervöses Lachen bemerkbar. Sein Blick ging zu Septima. Dann zu den sich abwendenden Soldaten. Er verharrte auf der Stelle. Nachdenklich.

  • Wortlos verfolgte Largus absurden Dialog zwischen dem Leibwächter und dem optio. Er musste grinßen. Langeweile, das würden die Offiziere schon zu verhindern wissen. Und, wie der optio schon richtig sagte, sie hätten besseres zu tun. Es war ja nicht so, dass es in Mantua nicht genug Ablenkung für einsame Soldaten geben würde. Largus ließ seine Gedanken noch einen Augenblick schweifen, dann riss er sich zusammen. Gerade noch rechtzeitig, bevor der optio seine Frage stellte. Blitzschnell versuchte er abzuwägen, was ihm lieber gewesen wäre, sich die Uniform zu zerreißen und noch ein wenig um die Schwimmübungen herumzukommen. Als er jedoch an den abendlichen Einsatz mit Nadel und Faden dachte, wusste er, was er wollte.
    "Den selben Weg zurück, der centurio wird schon warten!" gab er zu bedenken, in der Hoffnung, dass der oprio ihn nicht durchschauen möge.


    ~~~


    Licinus beobachtete seine Männer. Er war kurz davor es eine Katastrophe zu nennen. "Wasser!", dachte er verächtlich. Dann machte er sich selbst auf in genau dieses. Seine Ausrüstung platzierte er auf der Uferböschung und nahm dann die Schweinsblase. Diese hielt er mit einer Hand im Wasser, während er das scutum darauf platzierte. Eine ziemlich wackelige Angelegenheit war das und er konnte keine Position finden, in der er sich zugetraut hätte, dass die Konstruktion stabil genug war, um sie mit der restlichen Ausrüstung zu beladen. Nach dem ihm die Balse ein weiteres von vielen Malen entglitten war stieß er einen Fluch aus. Er hatte große Lust den ganzen Krempel hinzuschmeißen, aber all die Jahre der Disziplin hielten ihn davon ab, seinen Soldaten so ein schlechtes Beispiel zu geben.
    So stemmte er eine Hand in die Hüfte, während die andere scutum und Blase hielt und dachte nach. Vielleicht, wenn er ein bisschen Luft aus der Blase hinausließ, passte sie sich dann besser der Form des Schildes an. Licinus beförderte den Schild wieder ans Ufer und machte sich daran den Verschluss wieder aufzufriemeln. Dann ließ er etwas Luft ab und verschloss sie wieder, sogut er konnte.
    Und tatsächlich, das scutum lag nun besser, als auf der prallen Blase. Vorsichtig begann er wieder seine Ausrüstung aufzulagen, immernoch ziemlich unsicher, aber schon besser als zuvor.
    Laut rief er den übrigen Soldaten zu, dass eine zu pralle Blase keine gute Idee war.

  • Da der Optio sich nicht sicher sein konnte, ob sie auf dem geraden Weg wirklich schneller sein würden, war ihm der Vorschlag von Largus durchaus recht. Da er auch sonst keinen Widerspruch hörte und auch keine Lust auf unnötige Abenteuer hatte, erschied er genau so. "Dann Abmarsch zurück zum Fluß auf demselben Weg, auf dem wir gekommen sind. Los geht's!"


    Da die Frau des Legaten sich augenscheinlich nicht für die Soldaten interessierte, verzichtete Priscus auf eine Verabscheidung, nickte lediglich dem Leibwächter kurz zu und drehte sich dann um, um zusammen mit den Soldaten wieder im Gebüsch zu verschwinden.


    ~~~


    Unten am Fluß türmten sich inzwischen mehr oder weniger erfolgreich verschiedene Ausrüstungsstücke auf Schilden, die auf aufgeblasenen Schweinsblasen im Wasser dümpelten. Neben der Empfehlung des Centurio machten auch weitere Empfehlungen die Runde und Pino fragte sich, ob es nicht schneller gewesen wäre, ein paar Bäume zu fällen und daraus Flöße oder eine Brücke zu bauen. Oder mehrere Blasen unter einen Schild zu packen, die Ausrüstung herüber zu bringen, die Blasen wieder zurück zu bringen und damit den nächsten Schild zu holen. Aber vermutlich war genau das das Ziel der Übung, dass man auch mit beschissenen Mitteln auskam.

  • Die Soldaten, die gekommen waren um nach dem Rechten zu schauen, zogen wieder ab und Septima war mit ihren Sklaven wieder allein auf der Hügelkuppe. Nur kurz drehte sie sich um, um zu schauen wo ihr Leibwächter stand. Auffordernd hatte sie eine Hand zur Seite ausgestreckt, damit ihr ein anderer Sklave den Weinbecher reichen konnte. Sie nippte an ihrem Becher. „Kannst du schwimmen, Baldemar?“ Sie wartete, bis ihr custos corporis neben sie trat und sie gemeinsam das weitere Geschehen am Flussufer verfolgen konnten.

  • Kurz fixierten seine Augen einen der Soldaten, bevor diese gingen. Er schien im Gedanken zu sein. Was Baldemars Gedanken nur noch länger umher irren ließ. Der Soldat sagte etwas. Der Germane sah zum Optio. Dann schien es also beschlossen.
    So stand er nun da. Der Blick noch in die Ferne. Den Römern nach. Das nicken des Optio sah er und erwiderte es. Kurz grinste er sogar etwas. Eine wirklich seltsame Situation war das gewesen. Eine über die er noch nachdachte, als die Römer längst gegangen waren. Septimas Stimme riss ihn zurück. Er sah ihren Rücken fragend an. Langsam trat er neben sie.
    Seine Augen beobachteten die Römer. Ja. Beantwortete er ihre Frage knapp. Er musste nicht sagen wie gut. Er ging davon aus, das man es an der Deutlichkeit hören konnte, wie er es sagte. Der Germane liebte das Wasser. Er war ein ausgezeichneter Schwimmer. Aber wozu so viele Wörter nutzen, wenn eines reichte? Er grinste leicht.

  • Knapp hinter dem optio verließen die Soldaten die Begegnungsstätte, wenn man es so nennen mochte, und trabten wieder in Richtung Fluss und ihrer Kameraden, bzw erstmal noch ein kleines Stück weg davon.
    Unten angekommen waren ihre Kameraden allerdings nicht aufzufinden, nur zwei Mann waren als Posten bei der Ausrüstung und den präparierten Blasen geblieben, während der Rest der centuria schon auf die andere Seite geschwommen war. Die Posten übergaben dem optio und den übrigen Männern nun den Befehl des centurios, dass sie dem Rest folgen sollten.


    ~~~


    Rückblick:
    Nach und nach fanden sich immer mehr Soldaten mit den ungewohnten Transportgegenständen zurecht. Mehr oder weniger zumindest.
    Gerade gut genug um ein Übersetzen unter den herrschenden Optimalbedingungen wagen zu können. Licinus graute allerdings davor dergleichen jemals unter Kriegsbedingung durchführen zu müssen. Jetzt mussten sie aber langsam:
    "Achtung!" donnerte Licinus Stimme
    "Wir setzen jetzt über! Langsam und vorsichtig, passt mit euren Beinen auf die Hinterleute auf! Lieber etwas mehr Abstand halten! "
    Licinus hatte es da natürlich etwas einfacher, da er die Gruppe von vorn führte. Vorsichtig schob er sein beladenes scutum am gestreckten in den Fluss und watete selbst hinter, solange es noch ging. Zaghaft stieß er sich ab und versetzte die Beine in langsame Schwimmbewegungen. Langsam, viel langsamer als beim Durchschwimmen zuvor kam er voran und zu allem Überfluss sank sein Kopf diesmal tiefer, sodass ihm immer wieder Wasser in den Mund schwappte. Beim ersten Mal überkam es ihn dabei, dass er sich auf seine Arme stützen wollte und das scutum neigte sich mitsamt seiner Last gefährlich weit zu ihm hin. Der Versuch auszugleich geriet ihm dann wiederum zu schnell und der Blechnapf, welcher ganz oben lag fiel auf der abgewandten Seite hinab. "Sch..." zischte er, wurde jedoch durch eien weitere Welle zum schweigen gebracht.

  • Nach einem Marsch, der ihm viel kürzer vorkam als der Hinweg erreichte der Optio mit seinen Leuten wieder die Stelle am Ufer, von der sie losgegangen waren. Dies kameraden waren inzwischen alle im Wasser und hatten nur einen Posten und vorbereitetes Material zurück gelassen. Während Priscus seine Rüstung ablegte, schaute er zu dem kleinen Hügel hinauf, auf dem sie eben noch selber gestaden hatten. Die Zivilisten schienen noch immer dort zu sein. Kopfschüttelnd wandte er sich wieder seiner neuen Aufgabe zu. "Danke für's vorbereiten!" sagte er zu den beiden Kameraden am Ufer, auch wenn er nicht wusste, ob diese beiden nun die Schweinsblasen vorbereitet hatten.


    Die anderen waren zum Teil schon am anderen Ufer angekommen oder zumindest mitten im Wasser. Dabei wurden sie wegen des langsamen Schwimmens und den trägen schwimmenden Schilden ganz schön von der Strömung mitgenommen und kamen erst ein ganzes Stück flußabwärts wieder an Land.

  • Ein kurzes 'Ja' gab Septima die gewünschte Auskunft und sie wollte auch gar nicht genauer wissen, wie gut Baldemar schwimmen konnte. Alleine das er es konnte, reichte ihr vollkommen aus. Sie verfolgte mit den Augen, wie der Centurio seine Männer ins Wasser führte, zumindest nahm Septima an, dass es sich bei dem ersten Mann im Wasser um den Anführer der Einheit handeln mußte. Es war lustig zu beobachten, wie die Soldaten darum bemüht waren darauf zu achten, dass auch ja nichts von ihrem wackeligen Scutum herunter fiel. „Mhm... das wird wohl Ärger für den ein oder anderen bedeuten, wenn sie ohne ihre komplette Ausrüstung wieder von ihr fort gehen.“ merkte Septima schmunzelnd an. Sie hatte keinerlei Vorstellung, wieviel Sold ein einfacher Legionär bekam, und wie teuer es für ihn sein konnte, wenn ein Teil seiner Ausrüstung in den Tiefen des Flusses verschwand. „Wieso machen sie diese Übung überhaupt?“ Sie schaute mit sichtlicher Neugier in den Augen zu Baldemar. Gerne hätte sie jemand anderen gefragt, einen Legionär vielleicht, der sich mit so etwas auskannte, doch der kleine Trupp, welcher zu ihnen gestoßen war, war bereits wieder am Fuss des Hügels angekommen. Somit mußte ihr Leibwächter herhalten, der genauso wenig Ahnung, wenn nicht sogar noch weniger, von den Machenschaften einer Legio hatte, wie Septima. „Ich meine, es gibt doch überall Brücken über den Fluss und so viel ich weiß, können die Soldaten auch in kurzer Zeit ganze Brücken bauen.“ Septima nahm sich vor, heute abend ihren Mann über den Sinn dieser Übung zu befragen. Sie hatte angenommen, dass es eine reine Schwimmübung zur Ertüchtigung sein würde, wobei der Anblick von schwimmenden Männern nur halb so lustig wäre, wie das Balancieren mit der Ausrüstung auf dem Schild jetzt.

  • Baldemar beobachtete ebenfalls die Männer. Er stand direkt neben Septima. Schweigsam wie immer. Die Schwierigkeiten der Soldaten mit der Ausrüstung amüsierten den Germanen nur noch wenig. Er dachte darüber nach, wie schwer es für ihn sein würde. Seine Sachen wurden immer von einem Pferd getragen. Das macht so etwas um einiges leichter.
    Der Marser sah zur Seite. Dann wieder zu den Soldaten. Ja. Vermutete auch er das eine nicht komplette Ausrüstung ärger bedeuten würde. Er grinste leicht. Er begegnete ihren Blick. Wieso? Seine Schultern zuckten leicht. Nachdenklich sah er in ihre braunen Augen.
    Nicht überall. Im Kampf kann es wichtig sein schnell eine solche Stelle zu überwinden. Baldemar meinte das dies ausreichen würde. Eine Lange Suche nach einer Brücke war schließlich nicht immer möglich. Zumindest nahm er das an. Fragend sah er Septima in die Augen. Seine Antworten reichten ihr nicht immer. Was für ein Wunder. Waren sie doch meist sehr kurz. Wobei diese schon recht lang war.

  • Licinus prustete das Wasser aus seinem Mund und mühte sich im folgenden umso genauer um einen gleichmäßigen Beinschlag.
    je weiter er im Fluss vorankam, desto mehr beobachtete, wie es die Soldaten und ihn selbst immer weiter Flussabwärts drückte. Das würde er das nächste Mal einkalkulieren müssen, wenn er dergleichen plante, nahm er sich vor.


    Langsam erreichte er die Flussmitte und schlug weiter vorsichtig mit den Beinen aus. Vor ihm glitt sein Bündel über das Wasser und Licinus registrierte dankebar, dass der Druck auf seine Seite allmählich wieder weniger wurde. Weiter schwamm er voran, immer weiter um den Ausgleich bemüht, sodass er erst merkte, wie nahe er schon am jenseitigen Ufer war, als die Blase unter seinem Schild Grundberührung hatte. Langsam ließ er sich zu Boden sinken und als er festen Boden unter den Füßen hatte hob er das Schild an, um es auf das Ufer zu heben, dabei vergaß er allerdings für einen Sekundenbruchteil auch die Blase festzuhalten, die sich prompt löste und davon geschwemmt wurde.
    "Verdammt!" donnerte es, während er sein zeug auf das Ufer Krachen ließ. Dann stieg er selbst die Böschung hinauf und warf seinen Blick über die Männer, hoffentlich hatte diese zumindest nicht mehr verloren, als er selbst. Ansonsten war er ohnehin nicht sonderlich begeistert von der Opteration, sie waren viel zu verstreut angelandet, für seinen Geschmack.


    Licinus überwachte das Anlanden der verbliebenen Leute mit einem Gesichtausdruck, als hätte er in eine Zitrone gebissen, und als der optio an Land war fragte er direkt:
    "Und?! Bericht!"

  • Der Optio strampelte mit seinen verbliebenen Leuten genauso langsam durchs Wasser wie die truppe vor ihm und kam daher mit einer entsprechenden Verzögerung an. Vor dem Centurio salutierte er. "Die Ehefrau des Legaten beobachtet die Übung vom Hügel aus", meldete er. Dass sie sich in Begleitung eines Leibwächters und einiger Sänftenträger befand, hielt er schon wieder für nicht mehr berichtenswert.

  • Licinus guckte den optio leicht ungläubig an. Eine Meldung über Sänftenträger und Leibwächter war in der Tat überflüssig, bewegte sich eine Legatenfrau doch vermutlich ohnehin nie ohne.
    Dennoch schüttelte Licinus leicht den kopf und murmelten unhörbar [SIZE=7]"Wenn sie meint"[/SIZE] vor sich hin
    Apropos Meinung:
    "Und, was meinst du hierzu Priscus?" Seine eigene Meinung wollte Licinus noch nicht preisgeben.

  • Der Optio hatte nicht damit gerechnet, nach seiner Meinung zu der Übung gefragt zu werden. Immerhin hatte er sie sich nicht ausgedacht. "In Parthia hätte das so keiner überlebt. Brücken sind mir lieber. Schwimmen können die Bataver." Mangels Stationierung in Germania hatte Priscus zwar noch nie leibhaftig mit einer batavischen Auxiliarkohorte zu tun gehabt, aber deren Freude an Wasser war auch so legendär.

  • Licinus überging die Überraschung, die sich in den Augen des optios abzeichnete. Man konnte nie sicher sein, das man alles gesehen hatte, daher war ihm die Meinung seiner Unteroffiziere, so diese nicht totale Frischlinge waren, immer eine Nachfrage wert.
    "Nein," stimmte Licinus zu "Wir wären nicht mal bis in die Mitte des Flusses gekommen, bevor die uns mit ihren verfluchten Pfeilen niedergemacht hätten.
    Ich wäre ja schon zufrieden, wenn wir es schaffen würden einigermaßen in Formation dort drüben anzukommen. Vielleicht sollten wir beim nächsten Mal ein Seil über den Fluss spannen, als Hilfe? Ich glaube das könnte etwas bringen. Andererseits hätten wir dann einen Gänsemarsch."

  • Wie nicht anders zu erwarten, hatte Baldemar ebenfalls keine gute Antwort auf ihre Frage parat, so dass Septima nur ein leises „Pfff…“ von sich gab und lieber wieder den Soldaten beim überqueren des Flusses zu schaute. „Wenn sie schnell einen Fluss überqueren müssten, dann hätte der Centurio oder Tribun einen groben Fehler gemacht. Und vorher müssten sie ihre Rüstung ablegen, dieses Ding da aufblasen und dann in den Fluss? Nein, dass kann unmöglich der Grund sein. Aber…“ Septima hatte eine Idee. Sie bedeutete Baldemar mit der Hand, leise zu sein und lauschte auf die Bewegungen der im Wasser befindlichen Legionäre. Deutlich konnte sie das Platschen der Schwimmbewegungen hören und hier und dort wurden Befehle gerufen, so dass sie ihre Idee wieder verwerfen musste. Anscheinend war diese Art den Fluss zu überqueren, nicht besonders leise.

  • Der Optio schaute seinen Centurio zweifelnd an. Die Idee mit dem Seil hielt er nämlich schlicht für völlig abwegig und nicht durchführbar. Wenn das Ufer von Feinden besetzt war, konnte man schließlich nicht einfach einen einzelnen Mann mit einem Seil herüber schwimmen lassen. Und wenn man ein Seil herüber warf, würde es der Feind einfach durchschneiden können. "Ich denke nicht, dass ein Seil hilft", sagte er nur. "Bauen wir beim nächsten mal wieder eine Brücke", blieb er bei seiner Einstellung. Solide Handarbeit war in seinen Augen noch immer das Beste.

  • Er sah zur Seite. Die Augen sahen Septima zweifelnd an. Die Mundwinkel zuckten. Sie schien unzufrieden mit der Antwort. Baldemar holte Luft. Sein Blick ging nachdenklich zurück zu den Männern. Hmm. An sich hatte sie gar nicht unrecht. Eine Frau. Dazu noch Römerin. Das würde er sicher nicht offen zugeben. Aber gab es einen Anderen Grund? Langsam nickte er. Zeigte sie ihm tatsächlich an, leise zu sein? Der linke Mundwinkel zuckte hinauf. Als wenn er jemals wirklich laut war.
    Er lauschte. Baldemar verstand. Und er bezweifelte ebenso, das dies eine besonders leise Art war, einen Fluss zu überqueren. Vielleicht ist es auch nur um zu ärgern. Seine Schultern zuckten. Er beobachtete die Männer. Oder für die körperliche Verfassung. Mutmaßte er. Mehr fiel ihm wirklich nicht mehr ein. Vorzuschlagen sie könnte ja einfach mal fragen, verkniff er sich gerade noch. Allerdings verriet sein Grinsen ihn ein wenig. Ebenso wie sein viel sagender Blick.

  • "Meinst du?" frage Licinus nun seinerseits zweifelnd, der bei der Überlegung mit dem Seil nicht an einen direkten Angriff gedacht, sondern an ein Umgehungsmanöver.
    "Wenn wir immer die Zeit dazu hätten, wäre es mir auch lieber, aber manchmal muss es schneller gehen. Auch ohne Bataver.
    Das mit dem Seil diskutieren wir ein andermal durch."
    entschied er, dann wandte er sich wieder an seine centuria.
    "Männer, es geht wieder zurück! Alles wieder beladen und dann Abmarsch! Und dieses Mal will ich ein geordneteres Ankommen auf der anderen Seite sehen!"
    Dann stieg er ins Wasser und begann wieder die Prozedur des Auftürmens der Ausrüstung auf die Harnblase von neuem.

  • Priscus war es recht, dass die Diskussion vertagt wurde. Außer Seilen und provisorischen Brücken gab es schließlich auch noch Boote und Flöße, außerdem konnte man nach Untiefen suchen. Genug Diskussionsstoff also für mehr als ein paar Augenblicke. Stattdessen ging er nun mit den anderen gemeinsam wieder ins Wasser, türmte noch einmal seine Ausrüstung auf den Schild und versuchte wieder eine Balance zu finden, dass nichts ins Wasser fiel. Nicht bei jedem hielt die Blase für einen zweiten Durchgang, wenn sie schon den ersten nur mit Mühe überstanden hatte. Den Soldaten würde nicht anderes übrig bleiben, als am Ufer zu bleiben und darauf zu warten, dass ein erfolgreicher Kamerad seine Blase nach Benutzung nochmal herüber brachte. An ein geschlossenes Ankommen auf der anderen Seite war so noch weniger zu denken als zuvor.

  • Sim-Off:

    Ah, da erinnerst du mich doch an etwas...
    Wie bügel ich die weggeschwemmte Blase denn jetzt aus?!
    Naja, ich hoffe es geht so*


    Auch beim zweiten Anlauf lief es nicht besser, selbst wenn man die Männer herausrechnete, die aufgrund der fehlenden Blasen zurückbleiben mussten. Licnius kommandierte einige der besten Schwimmer ab, die die Blasen zurückbrachten und konnte auch der Mann, dessen Blase sich Licinus vorhin anstatt seiner eigenen davongeschwemmten requiriert hatte.
    Kaum hatten sich alel männer am Ufer wieder gesammelt ließ Licinus den Trompeter zum formieren blasen.
    "Soldaten! Ich muss sagen, das war nicht gut heute. Wir werden das in Zukunft öfter üben.
    Für heute soll es aber genug sein.
    Zum Abmarsch formieren!"
    Dann sog er tief Luft ein und donnerte, kaum dass die Männer wieder standen.
    "Centuria prima! Aequatibus passibus! Peeergite"
    Und promt fiel die centuria in den üblichen gleichmäßigen Trott-

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