Eine Hausführung und alles was dazu gehört. 8-)

  • Sicher hast du recht und es ist auch gut so. Was ich sagen will, sie soll sie jetzt nicht einfach vergessen als sei sie nie da gewesen. Ich will es hoffen. Es muß einfach.


    Sedulus tat sich mit solchen Formulierungen ja immer recht schwer, aber in dem Fall seiner Tochter ganz besonders.


    Naja, das Zimmer von Pius und die Bibliothek eben, so wie die Gästerzimmer. Mehr dürfte es eigentlich nicht sein.


    Jetzt mußte selbst Sedulus erst überlegen ob es noch interessante Zimmer hier oben gab, die es wert wären Serrana unbedingt jetzt zu zeigen.

  • Serrana drückte in Ermangelung weiterer Worte einfach Sedulus' Hand und versuchte ihm so eine Zuversicht zu vermitteln, die sie im Grunde selbst kaum empfand. Bislang war zwischen ihr und ihrer Stieftochter alles glimpflich verlaufen, aber wer wusste schon, ob das auch so bleiben würde.
    Bei der Aufzählung der im oberen Stockwerk noch fehlenden Räume leuchteten dann jedoch ihre Augen auf.


    "Oh, die Bibliothek....kannst du dich noch erinnern, wie wir bei den Fontinalia dort drin waren? Da hast du zum ersten Mal meine Hand genommen und ich hab vor Nervosität keinen Ton mehr rausbekommen.Wie furchtbar dumm..."

  • Und ob sich Sedulus noch daran erinnern konnte, recht gut sogar als wäre es erst gestern gewesen.


    Sicher kann ich. Du warst ganz hin und hergerissen von den ganzen Schriften darin. Was meintest du noch. Ihr hätte ja auch eine Bibliothek, allerdings wäre diese nur halb so groß wie unserer. Zumindest in der Art.
    Nein, dumm wäre etwas anderes gewesen und zwar wenn ich dich nicht "entführt" hätte und zwar von mir.


    Lächelte Sedulus.


    Und, möchtest du sie dir noch einmal ansehen, quasi nun als Frau des Sedulus`?


    Es wäre wohl nicht das letzte mal wo sich Serrana dorthin verirren würde, nahm Sedulus einmal an.

  • "Oh, du erinnerst dich ja wirklich noch." Eigentlich ja keine große Sache, doch Serranas Freude wäre vermutlich auch nicht größer gewesen, wenn Sedulus ihr in diesem Moment irgendein kostspieliges Geschenk in die Hand gedrückt hätte.


    "Nun, wenn wir Zeit genug haben, dann würde ich wirklich nochmal gern einen kleinen Blick hinein werfen." sagte sie dann und warf bereits einen sehnsüchtigen Blick in die entsprechende Richtung. Bibliotheken hatten Serrana immer schon magisch angezogen, und die in der Casa Germanica übte noch aus einem zusätzlichen Grund einen besonderen Reiz auf sie aus.

  • Sicher doch, was dachtest du denn?


    Lächelte Sedulus seiner Frau zu.


    Wir haben alle Zeit der Welt mein Schatz! Gut, dann lass uns die Bibliothek anschauen. Ich finde sie ist aber auch eines der angenehmsten Zimmer im Haus. Jetzt mal von unserem abgesehen.


    Grinste Sedulus und küßte seine Frau auf die Wange.

  • Serrana sparte sich jede weitere Antwort, ergriff einfach Sedulus' Hand und zog ihn zielsicher Richtung Bibliothek. Diesen Raum hätte sie vermutlich im Schlaf wiedergefunden, und das, obwohl sie sich beim Rest des Hauses teilweise immer noch ziemlich schwer tat.
    In dem weitläufigen Zimmer angekommen, drehte sie sich erstmal im Kreis und sah sich mit leuchtenden Augen um.


    "Ich hatte schon fast vergessen, wieviele Schriftrollen ihr hier drin habt. Unglaublich! Ich glaub, wenn ich einmal angefangen habe zu lesen, dann komme ich aus diesem Raum so schnell nicht wieder raus."


    Serrana drehte sich wieder zu ihrem Mann um und drückte sich an ihn. "Es ist gerade mal ein halbes Jahr her, seit wir zum letzten Mal hier drin waren, und trotzdem ist in der Zwischenzeit so viel passiert. Auf den Fontinalia hätte ich mir das jedenfalls nicht träumen lassen..."

  • Und sie zog ihn förmlich mit sich. Die Bibliothek schien wie ein Magnet auf Serrana zu wirken, es war einfach nur fastzieniernd. So würde es später einmal ein Spitzohr in einer Fernsehserie formulieren. :D


    Ja, ich finde es auch interessant, was hier im laufe der Jahre so zusammengetragen wurde.


    Dann stutze er ein klein wenig.


    Dass wiederum, fände ich gar nicht schön. Was soll ich denn alleine im Bett so ohne dich anfagen sag mal?


    Meinte er dann gespielt entrüstet.


    Da hast du recht. Dass du einwilligst meine Frau zu werden, hätte ich mir auch nicht träumen lassen. Und ich bin froh, dass es nicht nur ein Traum ist.


    Und wo sie nun schon so eng aneinander dastanden, so küßte Sedulus seine Frau auch. Wenn schon denn schon. :D

  • Seltsam, wie schnell sich manche Dinge verändern konnten. Die selben Worte, die ihr noch vor wenigen Tagen, ja, vermutlich sogar gestern noch, die Schamesröte ins Gesicht getrieben und ihr einen Heidenschreck eingejagt hätten, lösten bei Serrana jetzt ein höchst angenehmes Kribbeln und eine diffuse Vorfreude aus.


    "Naja, nachts würde ich ja ins Cubiculum zurückkommen, oder aber du kommst einfach mit mir hier rein." Serrana zwinkerte ihrem Mann zu und warf dann noch einen weiteren sehnsüchtigen Blick auf all die vollgepackten Regale, bevor sie durch den Kuss für's erste abgelenkt wurde.
    "Wenn das ein Traum ist, dann geht er hoffentlich noch eine Weile so weiter." sagte sie schließlich ein wenig ausser Atem und ausgesprochen gut gelaunt. "Und stell dir vor: Zum ersten Mal ist es völlig wurscht, ob uns jemand hier zusammen findet oder nicht. Wir haben alles Recht der Welt, gemeinsam hier zu sein, daran muss ich mich erstmal gewöhnen." Ein wirklich schöner Gedanke, auch wenn die heimlichen Treffen vor ihrer Hochzeit zugegebenermaßen auch ihren ganz besonderen Reiz gehabt hatten.

  • Wie nur nachts? Und sagen wir, wenn ich am Tage lust auf dich hätte? Naja gut, zumindest wüßte ich dann wo ich dich anträfe.


    Grinste Sedulus spitzbübisch.


    Zum Glück ist es ja kein Traum. Denn wenn es einer wäre, so müßten wir ja in unserem Cubiculum sein. Und ich glaube auch nicht, dass Menschen zur selben Zeit den gleichen Traum haben können. Von daher können wir getrost sagen, es ist keiner.


    Da hatte Serrana recht. Man mußte von nun ab keine Türen mehr verschließen und sich hinter Regalen verstecken oder sonstige Heimlichkeiten aushecken.


    Und nicht nur hier Liebste. Auch auf der Straße oder in den naja Tempeln.


    Und er kam nicht drumherum, so küßte er seine Frau erneut und zog sie dabei sanft an sich.

  • Am hellichtenTag? Einen kleinen Einblick in die intimen Aspekte des Ehelebens hatte Serrana ja bereits gewinnen können, aber das hörte sich in ihren immer noch reichlich prüden Ohren doch ein wenig gewagt und verrucht an, so dass sie auf diese Frage sicherheitshalber nicht antwortete und nur ein verlegenes Kichern hören ließ.


    Serrana schob sich noch ein bisschen näher an Sedulus heran und drückte ihr Gesicht sanft gegen seine Brust, wie sie es von Anfang an instinktiv immer wieder getan hatte, während sie ihre Arme um seine Hüften schlang. "Hm ja, daran, dass ich von jetzt auf den Straßen als erwürdige Senatorengattin herumlaufen werde, muss ich mich erst noch ein wenig gewöhnen." murmelte sie, nach wie vor an den Stoff seiner Tunika gedrückt und hob erst den Kopf, als sie das Wörtchen Tempel hörte.


    "Oh, heisst das, du möchtest nochmal mit mir in einen Tempel gehen?" fragte sie mit einer Mischung aus Ungläubigkeit und Hoffnung. "Wir könnten ja zum Tempel der Iuno gehen, um uns für ihren Segen zu bedanken, oder zu Diana oder...." Sedulus' Kuss schnitt ihre weiteren Überlegungen ab, sonst hätte sich Serrana vermutlich durch die komplette Götterfamilie gearbeitet. Mit diesem Thema konnte man sie immer in Begeisterung versetzen, doch dieses lauschige Beisammensein in der Bibliotheca hatte zugegebenermaßen auch seine Reize...Serrana löste ihre Arme von der Hüfte ihres Mannes und schlang sie stattdessen um seinen Hals, bevor sie sich ein wenig auf die Zehenspitzen stellte, um ihn besser küssen zu können.

  • Du wirst dich schneller daran gewöhnen als die lieb ist, glaube mir.


    Lächete Sedulus auf die Aussage Serranas hin. So schnell würde sie nicht schauen, da hatte sie sich daran gewöhnt.


    Ähm naja, so hab ich dass jetzt nicht gemeint, es war nur ein ähm Beispiel...


    Sein Kuss kam devinitiv nicht zu früh, sonst hätte Serrana wohl sämtliche Götter des Olymps aufgezählt. Allerdings konnten sie wirklich Iuno einen Besuch abstatten um ihr zu danken.
    Dann löste sich Sedulus nur widerwillig von Serrana aber das Haus war groß und sie wollten hier ja keine Wurzeln schlagen. Zumal man die gegenseitigen Zuneigungne auch noch in den anderen Räumen fortführen konnte. 8)


    So, wo willst du jetzt hin?


    Fragte er also leicht außer atem.

  • "Meinst du wirklich. Irgendwie kann ich mir das noch nicht so richtig vorstellen...Ich hab mich noch nie wirklich wichtig gefühlt, aber vielleicht lerne ich das ja jetzt." Aus Serranas Seufzer war der Zweifel deutlich herauszuhören, aber dann kam ihr ein Gedanke, der sie direkt wieder aufheiterte. "Weißt du, was mir gerade auffällt? Das ich jetzt einen Ehemann habe, der politisch gesehen wichtiger ist als Großmutters Männer zusammen. Das muss ich ihr bei Zeiten wirklich mal unter die Nase reiben. Spätestens, wenn sie wieder irgendetwas an mir auszusetzen hat..."
    Diese Erkenntnis in Kombination mit der Tatsache, dass Sedulus tatsächlich mit ihr einen weiteren Besuch im Tempel angehen wollte, trugen noch zusätzlich zu Serranas guter Laune bei, die an diesem ersten Morgen ihrer Ehe ohnehin vermutlich kaum zu trüben war.
    Und sie tröstete sie auch ein wenig darüber hinweg, dass Sedulus die lauschige Bibliothek direkt schon wieder verlassen wollte. Dabei hatten sie doch noch gar nicht richtig angefangen!
    Ob sich in diesem Haus noch ein ähnlich reizvoller Raum finden ließ?


    "Hm, ich weiß nicht. Gibt es hier noch mehr Zimmer mit Schriftrollen?"

  • Du machst dir darüber viel zu viele Gedanken. Denk einfach gar nicht daran, dass du nun die Frau eines Politikers, eines Senators bist. Das ist das Nebensächlichste der Welt, glaube mir.


    Versuchte Sedulus seine Frau zu beruhigen. Gut, es gab auch Frauen die regelrecht geil auf so etwas waren, allerdings zählte er seine Serrana nicht dazu.


    Sie kann sich ja eigentlich nur für dich freuen, schätze ich mal. Dass ist doch eh das, was sie immer für dich wollte. Und dass es dann noch ein Senator aus ihrer Familie ist...


    Als der Kommentar von wegen der Schriftrollen kam mußte Sedi laut lachen.


    Du bist mir ja Eine. Allerhöchstens den ganz Büroräume hier im Haus, welche sich alle unten befinden, so wie das Zimmer von Avarus und deiner liebreizenden Großmutter. Wie du willst mein Herz!

  • Einfach nicht daran denken? Das sagte sich so einfach... Und selbst wenn ihr das heute gelang, wo sie mit Sedulus allein war, spätestens bei Ankunft der ersten hochkarätigen Gäste in diesem Haus oder bei der ersten Abendgesellschaft ausserhalb würde sie ihre neue Rolle wieder einholen.


    "Naja, ich werd mein Bestes geben." sagte sie schnell, um sich ihre Unsicherheit nicht anmerken zu lassen. Was ihre Großmutter betraf, so ging Serrana stark davon aus, dass diese sich in erster Linie für sich selbst freute. Aber so lange sie selbst dann von weiteren Erziehungs- und Optimierungsmaßnahmen verschont blieb, gönnte sie Laevina alle Freude dieser Erde.


    "Was meinst du denn mit: du bist mir ja Eine?" Fast wäre ihr der Ausdruck erstaunter Unschuld perfekt gelungen, doch dann zuckten ihre Mundwinkel leider doch und Serrana begann zu grinsen. "Also, dein Onkel Avarus möchte bestimmt nicht, dass wir einfach so in seinem Büro herumlaufen, und zu Großmutter will ich auch nicht. Dann bleibt wohl nur noch dein Büro, oder hast du etwa keins?"

  • Sedulus erkannte sofort, dass sich Serrana doch recht viele vielleicht auch mitunter recht unnütze Gedanken machen und vor Sachen angst hatte, welche eigentlich das Normalste der Welt waren, zumindest für ihn. Aber wie er ja wußte, war sie lernfähig und dass nicht zu knapp. 8)


    Ja, davon gehe ich aus.


    Dabei lächelte er ihr aufmunternd zu.


    Na, dass weißt du doch genau was ich damit meine. Nein, dass kann ich mir jetzt allerdings so auch nicht wirklich vorstellen und zu Leavina möchte ich auch nicht. Selbst wenn sie nicht da sein sollte, ihre Spionin ähm Sklavin Quadrata wuselt bestimmt in der Nähe ihres Zimmer herum.
    Natürlich habe ich eines, was glaubst du denn?


    Meinte Sedulus empört und gab Serrana einen leichten Klaps auf ihren Hintern und grinste dabei frech. Dann ging er hin zur Türe der Blbliothek und hielt sie Serrana auf.


    Nach dir Liebes!

  • "He, was ist denn das für ein unfeines Benehmen, ich bin doch keine Schankmagd." Wieder übte sich Serrana in gespielter Empörung und wieder gelang ihr das nur mit mäßigem Erfolg. Denn diese Unbekümmertheit, mit der Sedulus das aussprach oder sogar tat, wonach ihm gerade war, war schließlich eine der Eigenschaften, die die ewig zaudernde und zögernde Serrana so anzogen. Sie versetzte ihrem Mann noch einen spielerischen Tritt auf den Fuß und stolzierte dann würdevoll an ihm vorbei aus der Bibliothek.


    "Na, dann zeig mir mal dein Officium, ich bin schon sehr gespannt."

  • So gingen sie den Gang hinaus und die Treppe hinab. Sie kamen am Hortus vorbei welchen Serrana ja schon kannte. Dan kam das Officium des Onkels und als nächstes war dann Sedulus` dran.


    So da wären wir also, mein Officium.


    Er zauderte einen Moment und überlegte ob es denn halbwegs aufgeräumt war. Nicht dass am Ende, sein Arbeitstisch mit Akten und weiß der Geier was vollgetürmt war. Aber eignetlich war es ja egal, denn Serrana stand ja auf solches Zeug. So öffnete er die Türe mit den Worten.


    Dann bitte ich dich einzutreten.

  • "Also hier empfängst du deine Klienten, oder?" fragte Serrana, nachdem die das Officium ihres Mannes betreten hatte. Neugierig ging sie zu den Regalen hinüber und warf ein Blick auf die dort gelagerten Schriftrollen. Viel über Architektur, von der sie wenig Ahnung hatte, aber dazwischen fand sich auch das eine oder andere literarische Werk, bei dem sie auch einen zweiten Blick riskierte. "Oh, hier hast du ja sogar was von Iulius Cäsar." sagte sie überrascht und zog die entsprechende Rolle hervor. "Danach hast gefragt, als ich dir zum ersten Mal unsere Bilbiothek gezeigt habe, weißt du noch?" Nachdem sie den Gallischen Krieg vorsichtig wieder an Ort und Stelle zurückgelegt hatte, kehrte Serrana wieder zur Tür zurück, an der Sedulus stehen geblieben war.


    "War hier auch schonmal jemand richtig wichtiges drin?"

  • Die Meisten ja.


    Antwortete Sedulus mit einem Kopfnicken.


    Ja, eines meiner Lieblingswerke. Er schreibt zwar nicht sehr gut, aber dafür doch recht ausführlich wie ich finde. Wobei da auch die Meinungen weit auseinander gehen. Anderseits, er war der Erste so weit ich weiß, der einen solchen Kriegsbericht verfasst hat.


    Ja stimmt. Jetzt wo du es sagst, kann ich mich wieder daran erinnern.


    Dann mußte Sedulus erst einmal überlegen wen sie wohl mit wichtig meinte.


    Was oder wen meinst du denn nun genau mit wichtig?


    Fragte er von daher nach, um nicht eine falsche Auskunft zu geben. Es kam ja immer darauf an.

  • Kaum hatte Sedulus seine Gegenfrage gestellt, da wurde Serrana bewusst, wie naiv sich ihre eigene in seinen Ohre vermutlich anhören musste. Schließlich hatte ein Senator mit einem gehörigen Maß an Lebenserfahrung vermutlich eine ganz andere Vorstellung von Wichtigkeit als ein Mädchen vom Lande, das erst seit einem dreiviertel Jahr dabei war, sich auf dem gesellschaftlichen Parkett der Hauptstatt einigermaßen zurechtzufinden und das auch deshalb auch deutlich schneller zu beeindrucken war.


    "Hm....wichtig ist vermutlich das falsche Wort." ergänzte sie schnell und winkte mit der Hand ab. "Ich meinte Politiker, die sich hier in Rom bereits einen Namen gemacht haben, oder militärische Führer."

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